Danevirke Museum

Museum in der Gemeinde Dannewerk im Kreis Schleswig-Flensburg
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Das Danevirke Museum (offizieller dänischer Name), inoffiziell auch Danewerkmuseum genannt, dokumentiert die Geschichte des Danewerks. Das Danewerk war im Mittelalter ein ausgedehnter Komplex dänischer Grenzbefestigungen.

Das ehemalige Gebäude des Danevirke Museums in Dannewerk (2022 für einen Neubau abgerissen)

Lage Bearbeiten

 
Luftaufnahme von 1983 (Blick nach Westen): das Danevirke Museum (linker Bildrand) an der Kreuzung von Ochsenweg und Hauptwall. Weitere Hinweise zur Archäologie sind eingezeichnet.

Das Danevirke Museum befindet sich in der in schleswig-holsteinischen Gemeinde Dannewerk im Kreis Schleswig-Flensburg, etwa fünf Kilometer südwestlich von Schleswig.

Das Museum liegt unmittelbar am Hauptwall des Danewerks, genau an der Stelle, wo der historische Ochsenweg den Hauptwall kreuzte. Die Geschichtsträchtigkeit des Ortes spiegelt sich in den geografischen Namen: Die Gemeinde Dannewerk ist nach dem Danewerk benannt – und das Museum liegt an der Straße Am Ochsenweg, die in Nord-Süd-Richtung durch die Gemeinde verläuft.

An dieser Stelle befand sich einst ein Tor im Hauptwall, das in historischen Quellen Wieglesdor genannt wurde. Händler und Reisende passierten hier das Danewerk. Im Jahr 2010 wurde dieser Durchgang bei Ausgrabungen entdeckt.[1]

Geschichte des Museums Bearbeiten

Das Museum wurde 1990 in einem durch Maueranker auf 1836 datierten früheren Bauernhaus namens Danevirkegården (sinngemäß „Danewerkhof“) gegründet. 2002 wurde es ausgebaut.

Die historisch und archäologisch bedeutende Siedlung Haithabu war in der Wikingerzeit mit dem Danewerk verbunden. Im Juni 2018 wurden Haithabu und das Danewerk als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Seitdem sind das Wikinger Museum Haithabu und das Danevirke Museum die wichtigsten Informationszentren zum UNESCO-Welterbe Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk.[2]

2022 wurden die Museumsbauten für einen Neubau abgerissen. Danach fanden in diesem Bereich archäologische Untersuchungen statt.[3] Seit dem Abriss ist das Museum mit seiner Ausstellung in einem provisorischen Besucherzentrum untergebracht[4] (Stand Anfang 2024).

Ausstellungen Bearbeiten

Das Danevirke Museum dokumentiert die Geschichte des Danewerks und veranschaulicht die komplexen Anlagen. Neben der Ausstellung über das Danewerk besteht unter dem Titel Dansk i Sydslesvig („Dänisch in Südschleswig“) auch eine Ausstellung über die Geschichte der dänischen Südschleswiger seit 1864. Die Ausstellungen sind zweisprachig konzipiert (dänisch und deutsch).

Der Archäologische Park Bearbeiten

 
Weg am Hauptwall
 
Waldemarsmauer
 
Schanze 14

Der Archäologische Park ist das Außengelände des Museums. Hier können fünf bedeutende Bodendenkmäler besichtigt werden,[5] die zeitlich nahezu die gesamte Geschichte des Danewerks umfassen. Dem Alter nach geordnet, sind dies:[6]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Danevirke Museum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Sensationsfund am Danewerk: Das Tor der Wikinger
  2. Museen und Ausstellungen haithabu-danewerk.de
  3. Archäologen graben vor dem einzigen Tor des Danewerks bei ndr.de vom 2. Mai 2022
  4. Das Besucherzentrum danevirkemuseum.de.
  5. Vgl. Bilder aus dem Archäologischen Park auf der Website des Museums.
  6. Museen und Ausstellungen haithabu-danewerk.de, siehe Danevirke Museum.
  7. Hauptwall haithabu-danewerk.de
  8. Das Tor im Danewerk haithabu-danewerk.de
  9. Thyraburg haithabu-danewerk.de
  10. Waldemarsmauer haithabu-danewerk.de
  11. Schanze 14 haithabu-danewerk.de

Koordinaten: 54° 29′ 0,3″ N, 9° 29′ 54,9″ O