Dürrholz

Gemeinde in Deutschland

Dürrholz ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz. Die Gemeinde liegt im Westerwald und gehört der Verbandsgemeinde Puderbach an.

Wappen Deutschlandkarte
Dürrholz
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Dürrholz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 35′ N, 7° 35′ OKoordinaten: 50° 35′ N, 7° 35′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Neuwied
Verbandsgemeinde: Puderbach
Höhe: 280 m ü. NHN
Fläche: 6,9 km2
Einwohner: 1302 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 189 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56307
Vorwahl: 02684
Kfz-Kennzeichen: NR
Gemeindeschlüssel: 07 1 38 014
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 13
56305 Puderbach
Website: www.duerrholz.eu
Ortsbürgermeisterin: Anette Wagner
Lage der Ortsgemeinde Dürrholz im Landkreis Neuwied
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Karte

Geographie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Hügel und kleine Täler beschreiben die Geographie der Ortsgemeinde Dürrholz. Die geographische Höhe beträgt zwischen 230 m im Grenzbachtal bei Werlenbach bis 360 m ü. NHN auf der Anhöhe zwischen Daufenbach und Linkenbach. Der Muscheider Bach, der Daufenbach und der Werlenbach durchfließen die Gemeinde und münden in den Grenzbach, der wiederum in die Wied mündet.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Die Ortsgemeinde besteht aus drei Ortsteilen:[2]

Ortsteil Einwohner(1)
Daufenbach 641
Muscheid 320
Werlenbach 230
(1) 
Stand: 31. Dezember 2006

Geschichte Bearbeiten

Dürrholz ist ein historisch gewachsenes Gebilde, der Name steht schon seit Jahrhunderten für die drei Ortschaften Daufenbach, Muscheid und Werlenbach.

Dürrholz Bearbeiten

Der Name Dürrholz deutet darauf hin, dass die Dörfer Daufenbach, Muscheid und Werlenbach im Zuge der größeren Waldrodungen im 11. und 12. Jahrhundert entstanden sind. Andere Deutungen des Gemeindenamens leiten sich vom fränkischen „durr“ oder „dern“ her, was so viel bedeutet wie „viel“ oder „groß“. Hieraus kann der Schluss gezogen werden, dass die Region waldreich war.

Das Gebiet der Gemeinde Dürrholz gehörte im 15. Jahrhundert zum hohen Grafengericht der Grafen von Wied, zur „Hohen Veste Urbach“. Eine erste urkundliche Erwähnung des Namens Dürrholz stammt aus dem Jahr 1553 als Heinrich von Isenburg-Neumagen seinen Besitz seinen Vettern in Grenzau überließ und dafür die „Dorrholzer“ Leibeigenen im Kirchspiel Urbach erhielt. Im gleichen Jahre wird Dürrholz als zur „Hohen Veste Puderbach“ gehörig erwähnt. Die Gerichte Urbach und Puderbach wurden Ende des 16. Jahrhunderts aufgehoben und in die Zuständigkeit des gräflich-wiedischen Amtmanns zu Dierdorf gelegt.

Daufenbach Bearbeiten

In einer Urkunde vom Jahre 1395 heißt Daufenbach „Duyffenbach“, also Tiefenbach. Damals besaß das Stift Herford Güter in Daufenbach. Es gab auch ein Rittergeschlecht derer von Daufenbach. Der Name Daufenbach weist auch auf nasses, feuchtes Gebiet hin.

Muscheid Bearbeiten

In einer Urkunde vom Jahre 1539 heißt Muscheid: „Mutscheid“. „Mut“, die Kürzung des germanischen Vornamens „Mutho“, verbunden mit der Endung „scheid“, was Grenze bedeutet. Demnach könnte angenommen werden, dass die Dörfer der Gemeinde in der Zeit von der Völkerwanderung bis zur Einführung des Christentums gegründet wurden. Einer anderen Deutung zufolge kommt der Name Muscheid von „Moos“ und „Scheid“ im Sinne von Wasserscheide oder Grenzscheide.

Werlenbach Bearbeiten

In der zugrunde liegenden Literatur findet sich lediglich der Hinweis, dass der Ortsname Werlenbach schwer zu deuten ist.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Dürrholz, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Jahr Einwohner
1815 311
1835 376
1871 496
1905 540
1939 624
1950 660
1961 719
Jahr Einwohner
1970 856
1987 972
1997 1.126
2005 1.322
2011 1.239
2017 1.264

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Dürrholz besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.[4]

Bürgermeister Bearbeiten

Anette Wagner wurde im Juli 2004 Ortsbürgermeisterin von Dürrholz. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 72,40 % für weitere fünf Jahre in ihrem Amt bestätigt. Der Vorgänger von Anette Wagner war Wolfgang Runkel.[5][6]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Dürrholz
Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt, darin ein grüner Forsthaken, in Rot drei fächerförmig gestellte zweizeilige Ähren.“
Wappenbegründung: Die drei Ähren sollen auf die drei Orte Daufenbach, Muscheid und Werlenbach hinweisen, die die Gemeinde Dürrholz und deren frühere landwirtschaftliche Nutzung bilden. Die drei Ähren gehen von einem Halm aus und sollen das Gemeinsame der drei genannten Orte andeuten. Der Forsthaken symbolisiert den Waldreichtum der Gemeinde und weist auch auf deren Name Dürrholz hin. Die Wappenfarben Rot und Silber weisen darauf hin, dass die Gemeinde Dürrholz ehemals zur Grafschaft Wied bzw. zum Fürstentum Wied gehörte.

Das Wappen hat Rechtsgültigkeit seit dem 24. September 1974, der Entwurf stammt von Ernst Zeiler, Raubach.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

In der Gemeinde Dürrholz existiert ein Industriegebiet im Ortsteil Daufenbach.

Verkehr Bearbeiten

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Bernd Löhr (* 1962 in Werlenbach), Kameramann und Regisseur

Weblinks Bearbeiten

Commons: Dürrholz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 48 (PDF; 3,3 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. Anette Wagner, neue Ortsbürgermeisterin von Dürrholz. (PDF (9,7 MB)) Rhein-Zeitung, Kreis Neuwied, S. 20, in „Daufenbacher Chronik - MEIN KLEINES DORF“ von W. H. Weber, S. 111, 10. August 2004, abgerufen am 16. März 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Puderbach, Verbandsgemeinde, dritte Ergebniszeile. Abgerufen am 16. März 2020.