Ein Cutaway (englisch für „weggeschnitten“) ist ein am Ansatz des Gitarrenhalses einer Gitarre befindlicher Ausschnitt im Korpus. Damit kann die Greifhand auch die hohen Lagen des Griffbretts problemlos erreichen.

Cutaway bei einer E-Gitarre

Um das Greifen der Töne in den höchsten Grifflagen zu erleichtern, hatte der Gitarrenbauer August Benedikt Ventura seine am 21. Februar 1828 in England patentierte Ventura-guitar mit halbkreisförmigen Ausschnitten im Korpus entwickelt.[1]

Cutaways finden sich heute hauptsächlich bei E-Gitarren (siehe nebenstehende Abbildung eines Cutaway bei einer E-Gitarre) und E-Bässen, sind aber auch bei einigen halbakustischen Gitarren, Western-Gitarren und gelegentlich bei Rockabilly-Kontrabässen[2] vorzufinden. Konzertgitarren sind hauptsächlich in Kombination mit integriertem Tonabnehmer mit Cutaways versehen.

Beispiele für die drei genannten typischen Formen Venezianischer, Florentinischer und Maccaferri-Cutaway: Gibson ES-350T, Gibson ES-175 und ein Selmer-Typ von Hanno Kiehl (Bergen, Norwegen)

Man unterscheidet grundsätzlich drei verschiedene Cutaway-Typen:

  • Den Venezianischen Cutaway, bei dem die Zargen abgerundet verlaufen
  • Den Florentinischen Cutaway, bei dem die Zargen spitz zusammenlaufen
  • Den Maccaferri-Cutaway, bei dem die Zargen gerade und im rechten Winkel zum Hals verlaufen, um sich erst dann in die Ursprungsform des Korpus einzugliedern
Gitarre mit beidseitigem Cutaway

Andere Formen sind als freie Cutaways zu bezeichnen. Außerdem gibt es Gitarren mit beidseitigem Cutaway sowie zahlreiche Abwandlungen der Grundform zu anderen Designs.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Josef Zuth: Handbuch der Laute und Gitarre. Verlag der Zeitschrift für die Gitarre (Anton Goll), Wien 1926 (1928), S. 279.
  2. https://www.kontrabassblog.de/wp-content/uploads/2007/02/Bild%201.jpg