Curse of the Azure Bonds

Computerspiel

Curse of the Azure Bonds ist ein Computer-Rollenspiel des US-amerikanischen Spieleentwicklers Strategic Simulations, Inc. (SSI) aus dem Jahr 1989 und die Fortsetzung zu Pool of Radiance. Wie der Vorgänger basiert es auf dem Rollenspiel-Regelwerk Advanced Dungeons & Dragons (AD&D) und verwendet die Gold-Box-Engine, baute den Spielumfang im Vergleich zum Vorgänger jedoch aus. Curse of the Azure Bonds erschien für die Plattformen Amiga, Apple II, Atari ST, Commodore 64, DOS, Mac OS und PC-98.

Curse of the Azure Bonds
Entwickler SSI
Publisher SSI
Veröffentlichung 1989
Plattform Amiga, Apple II, Atari ST, Commodore 64, DOS, Mac OS, PC-98
Spiel-Engine GoldBox
Genre Computer-Rollenspiel
Thematik Dungeons & Dragons
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Maus & Tastatur, Joystick
Medium Diskette
Sprache Englisch

Handlung Bearbeiten

Das Spiel verlagert die Handlung in die südlich von Phlan gelegenen Talländer (engl.: Dalelands), Ausgangspunkt ist die Siedlung Tilverton. Die Heldengruppe erwacht dort aus einem magischen Schlaf und stellt fest, dass ihnen jegliche Erinnerung fehlt und ihre gesamte Habe entwendet wurde. Stattdessen tragen alle Charaktere fünf blaue, tattooartige Körpermarkierungen, die sogenannten Azure Bonds. Sie sind Ausdruck eines Fluchs, der auf den Charakteren lastet und den es aufzuheben gilt.

Die Gruppe bereist im Verlauf des Spiels das gesamte Umland, unter anderem den Elfenwald, die Zhentilfeste, den Tempel von Yulash und die Zitadelle Hap. Das Spiel endet mit der finalen Konfrontation in Myth Drannor, wo mit dem Sieg über den Endgegner der Fluch schließlich endgültig aufgehoben wird.

Spielprinzip Bearbeiten

Curse of the Azure Bonds übernimmt das Spielprinzip seines Vorgängers unverändert. Es verbindet eine rundenbasierte Spielwelt-Erkundung aus der Egoperspektive mit taktischen, ebenfalls rundenbasierten Kämpfen aus einer Kavaliersperspektive. Grundlage ist das Rollenspiel-Regelwerk Advanced Dungeons & Dragons, das vom Spiel nahe am Original umgesetzt wurde. Spieler des Vorgängers Pool of Radiance oder des parallel als Auftragsarbeit von Westwood Associates entwickelten Ablegers Hillsfar können zu Beginn ihre Heldentruppe importieren. Alternativ kann eine neue, wie zuvor sechsköpfige Heldengruppe erstellt werden. Im Vergleich zum Vorgänger wurde die Klassenauswahl zusätzlich zu Kämpfer, Magie-Anwender, Kleriker und Dieb um den Paladin und den Waldläufer erweitert. Daneben stehen sechs Spielerrassen zur Auswahl (Mensch, Halbelf, Elf, Zwerg, Halbling, Gnom), für die – mit Ausnahme des Menschen – auch Klassenkombinationen möglich sind. Neue Charaktere erhalten bereits zu Beginn 25.000 Erfahrungspunkte, wodurch sie etwa auf Charakterstufe 5 beginnen.

Anders als im Vorgänger bereist die Heldengruppe die Region mit Hilfe einer Überlandreisekarte, auf der entsprechende Reiseziele herausgesucht werden können. Während der Reise kann es zu Zufallsbegegnungen wie Überfällen kommen.

Entwicklung Bearbeiten

Neben den beiden zusätzlichen Charakterklassen wurde die Auswahl der Zaubersprüche um 30 erweitert. Die Grafik wurde zudem, mit Ausnahme der Amiga-Version, leicht verbessert.[1] Die Obergrenze für Erfahrungspunkte wurde angehoben, die Bedienung überarbeitet und Nebenquests eingeführt.[2] Das Covermotiv wurde wie beim Vorgänger vom US-amerikanischen Illustrator Clyde Caldwell gestaltet, der auch für die Gestaltung weiterer D&D-Produkte verantwortlich zeichnete.[3]

Wiederveröffentlichung Bearbeiten

Am 20. August 2015 veröffentlichte GOG.com viele Goldbox-Spiele nach Jahren der Nicht-Verfügbarkeit in der Digitalen Distribution wieder, darunter Curse of the Azure Bonds in der zweiten Forgotten Realms: The Archives-Kollektion.[4][5]

Rezeption Bearbeiten

Bewertungen
PublikationWertung
AmigaAtari STCommodore 64DOS
64’er9/10[6]
ASM10/12[8]9/12[9]
Amiga Joker74 %[7]
Power Play85 %[12]83 %[10]85 %[11]
Dragon4/5[13]

„Die Ähnlichkeiten zu Pool of Radiance sind nicht zu übersehen, aber viel kann man an dem Spielprinzip eigentlich nicht verbessern. Egal, ob man schon AD&D-Fan ist oder nicht – dieses saftige Fantasy-Epos wird kaum einen Computer-Rollenspieler kaltlassen.“

Heinrich Lenhardt: Power Play[11]

Das Spiel verkaufte sich 179,795 Mal.[14] Curse of the Azure Bonds wurde wie der Vorgänger Pool of Radiance mit dem Origins Award für das „Beste Fantasy- oder Science-Fiction-Computerspiel des Jahres 1989“ ausgezeichnet. Allen Rausch vom US-amerikanischen Online-Spielemagazin GameSpy bezeichnete Curse of the Azure Bonds in seiner Retrospektive von 2004 als eine „mehr als würdige Fortführung der Reihe“.[2]

Auf Curse of the Azure Bonds folgten im Jahresabstand zwei weitere thematische Nachfolger, Secret of the Silver Blades und Pools of Darkness.

Roman Bearbeiten

Der Roman bildete eine Vorgeschichte zum Spiel und ist der Auftakt einer Romantrilogie mit dem Titel Finders Stone Trilogy, die mit den Büchern The Wyvern's Spur (ISBN 0-88038-902-8) und Song of the Saurials (ISBN 1-56076-060-5) derselben Autoren fortgesetzt wurde.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. http://amr.abime.net/issue_2949_pages
  2. a b Allen Rausch: SSI's "Gold Box" Series. In: GameSpy. News Corp, 16. August 2004, abgerufen am 2. Januar 2009 (englisch).
  3. Matt Barton: The History of Computer Role-Playing Games Part 2: The Golden Age (1985-1993). In: Game Developer. 23. Februar 2007, abgerufen am 15. November 2023 (englisch).
  4. Forgotten Realms: The Archives brings 13 D&D classics to GOG on PC Gamer Jordan Erica Webber (Aug 20 2015, englisch)
  5. Forgotten Realms: The Archives - Collection Two auf gog.com (englisch)
  6. https://www.kultboy.com/index.php?site=t&id=22482
  7. https://www.kultboy.com/index.php?site=t&id=1030
  8. https://www.kultboy.com/index.php?site=t&id=11415
  9. https://www.kultboy.com/index.php?site=t&id=2746
  10. https://www.kultboy.com/index.php?site=t&id=3091
  11. a b https://www.kultboy.com/index.php?site=t&id=2557
  12. https://www.kultboy.com/index.php?site=t&id=13471
  13. Hartley, Patricia und Kirk Lesser: The Role of Computers. In: Dragon. Nr. 163, November 1990, S. 47–51 (englisch).
  14. Jimmy Maher: Opening the Gold Box, Part 5: All That Glitters is Not Gold. In: The Digital Antiquarian. März 2017, abgerufen am 10. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).