Copernicus Atmosphere Monitoring Service

Rechenmodell der Meteorologie und Klimatologie

Der Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS), zu deutsch „Kopernikus-Atmosphärenüberwachungsdienst“, ist ein Dienst des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW). Er wurde am 11. November 2014 gestartet[1] und liefert kontinuierlich Daten zur Zusammensetzung der Atmosphäre. CAMS erfasst die Luftverschmutzung, Sonnenenergie, Treibhausgase und den globalen Klimawandel.

Aufgaben Bearbeiten

CAMS ist einer von sechs Diensten des Copernicus-Programms der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Er beschreibt die aktuelle Situation, prognostiziert die Situation einige Tage im Voraus und analysiert Datensätze der letzten Jahre.

Er stellt täglich Informationen zur globalen Zusammensetzung der Atmosphäre bereit. Dies betrifft Treibhausgase, reaktive Gase, Ozon und Aerosole.[2] Von politischen Entscheidungsträgern werden diese Daten beispielsweise dazu genutzt, die Einhaltung des Montrealer Protokolls über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen, sicherzustellen.[3] Die Luftqualität bezüglich Spurengase und Feinstaub werden auf europäischer Ebene im Near-real-time-Modus, in Prognosen für vier Tage sowie reanalytisch erfasst. Tägliche Analysen der UV-Strahlung und des stratosphärischen Ozons werden beispielsweise im Bereich der Gesundheitsprävention zur Hautkrebsvorsorge verwendet.[2] Für Solarenergienutzer werden Daten zur Sonneneinstrahlung bereitgestellt. Diese sind u. a. im Bereich der Landwirtschaft und erneuerbaren Energien von Bedeutung.[4] Zukünftig ist geplant, ein Treibhausgas-Überwachungssystem zu installieren, um anthropogene CO2- und CH4- Emissionen genauer identifizieren zu können.[2]

Daten Bearbeiten

Die Daten des Copernicus-Programms gaben 2019 Aufschluss über die bei den Waldbränden im Amazonasbecken emittierten Gase und ließen damit auch einen Rückschluss auf das Ausmaß der Brände zu. Bis zum 24. August 2019 wurden 228 Megatonnen Kohlendioxid erzeugt, was der höchste Wert seit Beginn der Messungen im Jahr 2010 ist.[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Copernicus Climate Change and Atmosphere Monitoring Services launched. www.ecmwf.int, 11. November 2014, abgerufen am 26. August 2019 (englisch).
  2. a b c Copernicus: Überwachung der Atmosphäre
  3. Deutsches Klimaportal: Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS) Video: What Happened to the Ozone Hole?
  4. Info bei Copernicus Atmosphärenüberwachungsdienst
  5. tagesschau.de: Amazonas-Brände: Nicht so schlimm – oder viel schlimmer? Abgerufen am 28. August 2019.

Weblinks Bearbeiten