Deutscher Computerspielpreis

Computerspielauszeichnung
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Der Deutsche Computerspielpreis (DCP) ist eine Auszeichnung für Computerspiele aus Deutschland.

Logo des Deutschen Computerspielpreises

Der Preis wurde erstmals am 31. März 2009 verliehen. Die Preisverleihung findet im jährlichen Wechsel in München und Berlin statt. Der vom Branchenverband game – Verband der deutschen Games-Branche gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) getragene Preis war 2019 mit insgesamt 590.000 Euro dotiert und stellt damit die höchstdotierte Auszeichnung für digitale Spiele in Deutschland dar. Prämiert werden innovative, „kulturell und pädagogisch wertvolle“ Spiele, die mindestens zu 80 % in Deutschland entwickelt oder hergestellt wurden.[1]

Für das Jahr 2015 wurde der Deutsche Computerspielpreis umfassend neu aufgestellt. Im Januar 2015 unterzeichneten die Ausrichter des DCP einen mehrjährigen Fördervertrag. Neben den neuen Kategorien wurden darin die Kriterien für die Vergabe grunderneuert. So umfasst der DCP jetzt insgesamt 14 Kategorien, worunter sich drei internationale Kategorien und erstmals auch ein Publikumspreis befinden. Betont wird im neuen Konzept darüber hinaus auch, dass der Spielspaß eine entscheidende Rolle bei Spielen einnimmt und daher auch ein Prämierungskriterium darstellt. Beschlossen wurde ebenfalls die Haupt- und die Fachjurys zum 27. Februar 2015 neu zu berufen und die Mittel für den DCP von 250.000 Euro im Jahr 2014 auf 450.000 Euro im Jahr 2017 anzuheben.[2]

Auslobung Bearbeiten

 
Deutscher Computerspielpreis 2014 im Postpalast München

Der Deutsche Computerspielpreis wird gemeinsam von Politik und Wirtschaft ausgelobt und ist von der Bundesregierung auf Initiative des Bundestags zusammen mit den Branchenverbänden BIU e.V. und G.A.M.E. e.V. geschaffen worden. Die Grundlage des Preises bilden der Bericht des BKM an den Deutschen Bundestag vom 24. Oktober 2007 (s. BT-Drs. 16/7081)[3] und der Beschluss des Deutschen Bundestages vom 21. Februar 2008 auf Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD gemäß BT-Drs. 16/7116.[4] Hintergrund war der Bedeutungszuwachs von Computerspielen in der Gesellschaft unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialer Herkunft, der zunehmende Einsatz von digitalen Spielen und Computerspielsoftware in Branchen wie der Hightech-Industrie oder der Medizintechnik und damit auch die wachsende Bedeutung von Computerspielen als Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Auch sollte der wachsenden Akzeptanz von Computerspielen als Kunst und Kulturgut mit der Einführung des Preises Rechnung getragen werden. Bis 2014 wurde der Preis von BIU und G.A.M.E. gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien verliehen. Im März 2014 wurde die Verantwortlichkeit für den Deutschen Computerspielpreis seitens der Bundesregierung aus dem Bereich des BKM gelöst und dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur übertragen.[5]

Ziel des Deutschen Computerspielpreises ist die Förderung des Wirtschaftsstandorts Deutschland im Bereich der Entwicklung digitaler Spiele und interaktiver Unterhaltungssoftware. Insbesondere wird Wert auf innovative, kulturell und pädagogisch wertvolle Spiele (-konzepte) gelegt, um einen Anreiz für die Entwicklung hochwertiger, ansprechender Computerspiele in Deutschland zu bieten und damit die Vielfalt solcher Spiele in Deutschland zu steigern. Eingereicht werden können alle Computerspiele einschließlich anderer interaktiver Unterhaltungssoftware wie Video-, Konsolen-, Browser- und mobile Spiele, die überwiegend, d. h. mindestens zu 80 %, oder ausschließlich in Deutschland entwickelt bzw. hergestellt wurden. In den internationalen Kategorien sowie beim Publikumspreis können darüber hinaus auch internationale Spiele ausgezeichnet werden, die in wenigstens fünf Ländern erschienen sind. Die Veröffentlichung der eingereichten Spiele muss im vergangenen Kalenderjahr erfolgt sein oder im Vergabejahr des DCP bis zum 30. Juni erfolgen. Außerdem ist ein Nachwuchspreis für Schüler oder Studenten deutscher Schulen und Hochschulen ausgelobt. Das Preisgeld soll die Entwicklung weiterer qualitativ hochwertiger sowie kulturell und pädagogisch wertvoller Computerspiele in Deutschland fördern.[6]

Öffentliche Wahrnehmung Bearbeiten

Nach der Verleihung des Preises im April 2019 wurde in einer Reihe von Medien die Veranstaltung kritisch bewertet. Spiegel Online stellte anlässlich der „stellenweise schlicht niveaulosen“ Moderation von Ina Müller fest:[7]

„Der Computerspielpreis hatte schon immer eine zu große Nähe zur Politik und zu viele Fremdschäm-Momente, um von Spielern ernst genommen zu werden.“

Golem.de resümierte, der Deutsche Computerspielpreis 2019 sei eine Veranstaltung gewesen, an der „kaum jemand wirklich an Games interessiert zu sein schien.“[8]

Petra Fröhlich, die zugleich Jury-Mitglied des DCP ist, kritisierte im Branchenmagazin GamesWirtschaft neben der Moderation auch Inszenierung und Ablauf. Die Veranstaltung sei mit 2,5 Stunden Dauer „aus dem Ruder gelaufen“. „Das Preisgeld wirke [...] wie Schmerzensgeld“.[9]

Ausgezeichnete Spiele Bearbeiten

In sieben Kategorien werden herausragende deutsche Spieleproduktionen ausgezeichnet. Die Preisträger werden für jede Kategorie von einer Jury ausgewählt, wobei besonderer Wert auf pädagogisch und kulturell wertvolle Inhalte gelegt werden soll.

Preisträger 2009 Bearbeiten

Bei der Preisverleihung 2009 gewann Das Schwarze Auge: Drakensang den mit 150.000 Euro dotierten Hauptpreis „Bestes Deutsches Spiel“ und den mit 75.000 Euro dotierten Preis „Bestes Jugendspiel“.[10]

Weitere Preisträger

Preisträger 2010 Bearbeiten

2010 gingen die Preise für das „Beste Deutsche Spiel“ und das „Beste Internationale Spiel“ an das Aufbauspiel Anno 1404 (nordamerikanischer Titel: Dawn of Discovery).[11] Die Auszeichnung zog Empörung in der deutschen Presse nach sich, da die internationale, jedoch in Deutschland produzierte Version dieses Spiels, genannt Dawn of Discovery, entgegen dem Regelwerk durch eine Nachnominierung ebenfalls zum „Besten Internationalen Spiel“ gekürt wurde.[12][13]

Einige Kritiker vermuteten, dass der Favorit Uncharted 2 auf Grund seiner USK-16-Freigabe ebenso übergangen wurde wie der USK-18-Titel Dragon Age[14] und das Regelwerk bewusst ignoriert wurde, um kein gewaltdarstellendes Spiel auszeichnen zu müssen. Der Stern kritisierte den „Etikettenschwindel“ als ein Zeichen dafür, dass die Politik die Spieler nicht ernst nehme[15] und Der Westen bezeichnete die Veranstaltung als „eine Farce“.[16]

Weitere Preisträger
  • Bestes Kinderspiel: Lernerfolg Vorschule – Capt´n Sharky
  • Bestes Jugendspiel: The Whispered World
  • Bestes Browserspiel: Wewaii
  • Bestes mobiles Spiel: Giana Sisters DS
  • Bestes „Serious Game“: ExperiMINTe
  • Bestes internationales Spiel: Dawn of Discovery
  • Bestes Schülerkonzept: GooseGogs (Frederic Schimmelpfennig, Nikolaus-August-Otto-Schule, Bad Schwalbach)
  • Bestes Studentenkonzept: Night of Joeanne (Mediadesign Hochschule, Düsseldorf)

Preisträger 2011 Bearbeiten

Die Gewinner[17] wurden am 30. März 2011 bekannt gegeben:

Preisträger 2012 Bearbeiten

Die Gewinner[17] wurden am 26. April 2012 bekannt gegeben:

  • Bestes Deutsches Spiel: Crysis 2
  • Bestes Jugendspiel: Harveys neue Augen
  • Bestes Kinderspiel: The Great Jitters: Pudding Panic
  • Bestes Browserspiel: Drakensang Online
  • Bestes mobiles Spiel: Das verrückte Labyrinth HD
  • Bestes „Serious Game“: Vom fehlenden Fisch – Die Geheimnisvolle Welt der Gemälde
  • Bestes Konzept aus Nachwuchswettbewerb: About Love, Hate and Other Ones
  • Sonderpreis Browserspiel: Trauma
  • Sonderpreis Bestes Nachwuchs-Konzept aus Schüler- und Studentenwettbewerb: Pan It!

Preisträger 2013 Bearbeiten

  • Bestes Deutsches Spiel: Chaos auf Deponia
  • Bestes Jugendspiel: Tiny & Big: Grandpa's Leftovers
  • Bestes Kinderspiel: Meine 1. App – Band 1 Fahrzeuge
  • Bestes Browserspiel: Forge of Empires
  • Bestes mobiles Spiel: Word Wonders: The Tower of Babel
  • Bestes „Serious Game“: Menschen auf der Flucht
  • Bestes Konzept aus Nachwuchswettbewerb: GroundPlay

Preisträger 2014 Bearbeiten

 
Preisträger und Laudatoren 2014

Die Preisträger[17] wurden am 15. Mai 2014 in München bekannt gegeben.

  • Bestes Deutsches Spiel: The Inner World
  • Bestes Jugendspiel: Beatbuddy: Tale of the Guardians
  • Bestes Kinderspiel: Malduell
  • Bestes Browsergame: Anno Online
  • Bestes mobiles Spiel: CLARC
  • Bestes Nachwuchskonzept: Scherbenwerk – Bruchteil einer Ewigkeit
  • Sonderpreis: The Day the Laughter Stopped

Preisträger 2015 Bearbeiten

Die Preisträger[18] wurden am 21. April 2015 in Berlin bekannt gegeben.

Preisträger 2016 Bearbeiten

 
Hauptpreisträger 2016: Anno 2205 von Ubisoft

Die Preisträger[19] wurden am 7. April 2016 in München bekannt gegeben.

  • Bestes Deutsches Spiel: Anno 2205 (Blue Byte/Ubisoft)
  • Bestes Nachwuchskonzept: 1. Cubiverse (Hochschule: Mediadesign Hochschule München, Bayern), 2. Lost Ember (Hochschule: HAW Hamburg, Mooneye Studios, Hamburg), 3. Leaves (Hochschule: TH Köln, Nordrhein-Westfalen)
  • Bestes Kinderspiel (erstmals zwei Gewinner): Fiete Choice (Ahoiii Entertainment, Köln); Shift Happens (Klonk, München)
  • Bestes Jugendspiel: One Button Travel (Agnes Lison & Marcel-André Casasola Merkle, The Coding Monkeys, München)
  • Bestes Innovation: The Climb (Crytek, Frankfurt am Main)
  • Beste Inszenierung: Typoman (Brainseed Factory, Headup Games, Bonn)
  • Bestes Serious Game: Professor S. (LudInc, Berlin)
  • Bestes mobiles Spiel: Path of War (Envision Entertainment, Nexon M, Ingelheim am Rhein)
  • Bestes Gamedesign: Shift Happens (Klonk, München)
  • Bestes Internationales Spiel: The Witcher 3: Wild Hunt (CD Projekt RED, Bandai Namco, Warschau/Polen)
  • Bestes internationales Multiplayer-Spiel: Splatoon (Nintendo, Kyōto/Japan)
  • Beste internationale neue Spielwelt: The Witcher 3: Wild Hunt (CD Projekt RED, Bandai Namco, Warschau/Polen)
  • Sonderpreis der Jury: Indie Arena Booth
  • Publikumspreis: The Witcher 3: Wild Hunt (CD Projekt RED, Bandai Namco, Warschau/Polen)

Preisträger 2017 Bearbeiten

Die Preisträger[20] wurden am 26. April 2017 in Berlin bekannt gegeben.

Mimimi Productions, die Gewinner des Preises für das beste Gamedesign, erklärten, diesen nicht annehmen zu wollen.[21] Später gaben sie auf ihrer Facebookseite als Gründe dafür „Unstimmigkeiten beim Hauptjury-Wahlverfahren“ an, aufgrund derer sie Zweifel hatten, dass der Preis „korrekt und fair“ vergeben worden sei.[22] Nach einer Pressemitteilung des Bundesverbandes der Deutschen Spielebranche fehlten bei der internen Auszählung der Wahl in einigen Kategorien Stimmen; da die Enthaltungen und Abwesenheiten nicht gezählt wurden, konnte deren Verbleib nicht festgestellt werden, was bei knappen Ergebnissen relevant sein könne.[23]

Preisträger 2018 Bearbeiten

Die Preisträger[24] wurden am 10. April 2018 in München bekannt gegeben. Die Preisverleihung wurde von Barbara Schöneberger moderiert.

Preisträger 2019 Bearbeiten

 
Hauptpreisträger 2019: Trüberbrook von Headup Games

Die Preisträger[25][26] wurden am 9. April 2019 in Berlin bekannt gegeben. Die Preisverleihung wurde von Ina Müller moderiert.[27]

Preisträger 2020 Bearbeiten

 
Hauptpreisträger 2020: Anno 1800 von Ubisoft

Die Preisträger[28] wurden am 27. April 2020 aufgrund der Corona-Pandemie per Live-Stream bekannt gegeben. Die Preisverleihung wurde von Barbara Schöneberger moderiert.[28][29]

Preisträger 2021 Bearbeiten

Die Preisträger wurden am 13. April 2021 aufgrund der Corona-Pandemie per Live-Stream bekannt gegeben. Die Preisverleihung wurde von Barbara Schöneberger und Uke Bosse moderiert.[30][31]

Kategorie Gewinner Entwickler/Publisher
Bestes Deutsches Spiel (Hauptpreis) Desperados III Mimimi Games, THQ Nordic
Bestes Familienspiel El Hijo – A Wild West Tale Honig Studios, Quantumfrog, HandyGames
Bestes Debüt Dorfromantik Toukana Interactive
Bester Prototyp Passing By Hannah Kümmel, Jan Milosch, Marius Mühleck, Ilona Treml
Beste Innovation und Technologie Holoride Holoride
Beste Spielewelt und Ästhetik Cloudpunk ION Lands
Bestes Gamedesign Dorfromantik Toukana Interactive
Bestes Serious Game Welten der Werkstoffe Cologne Game Lab der TH Köln
Bestes Mobiles Spiel Polarized! Marcel-André Casasola Merkle, TheCodingMonkeys
Bestes Expertenspiel Suzerain Torpor Games / Fellow Traveller
Bestes Internationales Spiel The Last of Us Part II Naughty Dog, Sony Interactive Entertainment
Bestes Internationales Multiplayer-Spiel Animal Crossing: New Horizons Nintendo
Spielerin/Spieler des Jahres Gnu (Jasmin K.)
Bestes Studio Mimimi Games
Sonderpreis der Jury Indie Arena Booth Online 2020 Super Crowd Entertainment

Preisträger 2022 Bearbeiten

Die Preisverleihung wurde am 31. März 2022 per Live-Stream übertragen.[32] Die Laudatorinnen und Laudatoren (Markus Söder, Michael Kellner, Jana Forkel, Markus Heitz, Aria Addams und weitere), die Nominierten sowie das Moderatoren-Duo Katrin Bauerfeind und Uke Bosse waren vor Ort in München. Das Preisgeld von 800.000 Euro wurde auf die Gewinner der 16 Kategorien aufgeteilt.[33]

Kategorie Gewinner Publisher Entwickler
Bestes Live Game Hunt: Showdown Crytek Crytek
Bestes Deutsches Spiel Chorus Deep Silver (Koch Media) Deep Silver Fishlabs
Bestes Familienspiel Omno Studio Inkyfox Studio Inkyfox, Future Friends Games
Beste Spielewelt und Ästhetik A Juggler’s Tale Mixtvision Games kaleidoscube
Nachwuchspreis Bestes Debüt White Shadows Headup Games, Thunderful Games, Mixtvision Games Monokel
Nachwuchspreis Bester Prototyp Wiblu Donausaurus
Beste Innovation und Technologie Warpdrive Holocafe
Bestes Gamedesign Kraken Academy!! Fellow Traveller Happy Broccoli Games
Bestes Serious Game EZRA Landesverband Kinder- und Jugendfilm Berlin e.V.
Bestes Mobiles Spiel Albion Online Sandbox Interactive
Bestes Expertenspiel Imagine Earth Serious Brothers
Bestes Internationales Spiel Elden Ring BANDAI NAMCO Entertainment Germany From Software
Bestes Internationales Multiplayer-Spiel It Takes Two Electronic Arts Hazelight Studios
Spielerin/Spieler des Jahres Maximilian Knabe „HandOfBlood
Studio des Jahres CipSoft
Sonderpreis der Jury Games Jobs Germany

Preisträger 2023 Bearbeiten

Die Preisverleihung fand am 11. Mai 2023 in Berlin statt. Das Moderatoren-Duo war Katrin Bauerfeind und Uke Bosse.[34][35][36]

Kategorie Gewinner Publisher Entwickler
Bestes Deutsches Spiel Chained Echoes Deck13 Matthias Linda
Nachwuchspreis Bestes Debüt Signalis Humble Games Rose Engine
Nachwuchspreis Bester Prototyp Light of Atlantis HAW Hamburg Alina Fasen, Luisa Höhne, Vincent Krenzke, Simone Mayer, Alexander Nham
Beste Innovation und Technologie Beethoven // Opus 360 agon e.V.
Bestes Grafikdesign Abriss – Build to Destroy Randwerk Games
Bestes Audiodesign Signalis Humble Games Rose Engine
Bestes Gamedesign Dome Keeper Raw Fury Bippinbits
Bestes Serious Game Beholder 3 Alawar Paintbucket Games
Bestes Mobiles Spiel Dungeons of Dreadrock Christoph Minnameier
Bestes Expertenspiel Touch Type Tale – Strategic Typing Epic Games Pumpernickel Studios
Bestes Internationales Spiel God of War Ragnarök Sony Interactive Entertainment Santa Monica Studio
Spielerin/Spieler des Jahres Pia Scholz aka Shurjoka
Studio des Jahres Paintbucket Games
Sonderpreis der Jury FemDevMeetup

Preisträger 2024 Bearbeiten

Die Verleihung im Jahr 2024 fand am 18. April in München statt. Katrin Bauerfeind und Uke Bosse übernahmen erneut die Moderation.[37]

Kategorie Gewinner Publisher Entwickler
Bestes Deutsches Spiel Everspace 2 Rockfish Games
Nachwuchspreis Bestes Debüt Ad Infinitum Nacon Hekate
Nachwuchspreis Bester Prototyp Misgiven Symmetry Break Studio
Beste Innovation und Technologie Marble Maze Fox-Assembly
Bestes Serious Game Friedrich Ebert – Der Weg zur Demokratie Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Playing History
Bestes Familienspiel Spells & Secrets Rokaplay Alchemist Interactive
Bestes Audiodesign Ad Infinitum Nacon Hekate
Bestes Gamedesign Lose CTRL Play From Your Heart
Bestes Grafikdesign The Bear – A Story from the World of Gra Mucks! Games
Bestes Mobiles Spiel Cat Rescue Story Tivola Games
Beste Story Ad Infinitum Nacon Hekate
Studio des Jahres Pixel Maniacs
Spielerin/Spieler des Jahres Maurice Weber
Bestes Internationales Spiel Baldur’s Gate 3 Larian Studios
Sonderpreis der Jury Gaming ohne Grenzen

Kritik Bearbeiten

Kritiker bemängeln, dass durch die Einschränkung auf pädagogisch wertvolle Spiele nur ein geringer Teil der Titel am Markt in die engere Auswahl der Preisanwärter gelangt.[38][39] An dieser Vorbedingung zeige sich, dass Computerspiele in Deutschland nicht als Medium für Erwachsene akzeptiert würden.[40]

Die Bevorzugung von pädagogisch wertvollen Computerspielen ist allerdings nicht eindeutig festgelegt und wurde mit der Zeit nur als eines von mehreren Auswahlkriterien gehandhabt. So wurde 2012 mit Crysis 2 erstmals ein Ego-Shooter ohne Jugendfreigabe als „Bestes Deutsches Spiel“ ausgezeichnet.[41] Die Preisvergabe wurde wiederum von Politikern der CDU/CSU-Bundestagsfraktion kritisiert, die in dem Titel ein „Killerspiel“ sehen. Der medienpolitische Sprecher von CDU/CSU Wolfgang Börnsen hatte bereits die Nominierung des Spiels scharf verurteilt: „Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion distanziert sich von der Entscheidung der unabhängigen Jury, in der Kategorie 'Bestes Deutsches Spiel' ein sogenanntes Ballerspiel zu nominieren. Wir halten diese Nominierung für unvertretbar.“[42] Laut Börnsen stehe die Unionsfraktion in letzter Konsequenz sogar einer „Neubesetzung der Jury offen gegenüber“.[43]

Im Mai 2014 traten die beiden Videospieljournalisten Andre Peschke und Heiko Klinge aus Protest über eine neue Regelung aus der Jury zurück. Die Regelung sollte es erschweren, dass Videospiele mit der Alterseinstufung „Keine Jugendfreigabe“ (USK 18) prämiert werden, indem eine 2/3-Mehrheit an Befürwortern für ein solches Spiel durch nur drei Gegenstimmen wieder gekippt und das Spiel aus der ursprünglichen Nominierungskategorie als Sieger gestrichen werden konnte.[44]

Auch die Präsentation des Preises wurde kritisiert. So wurde die Gala zum Preis 2019 als „Selbstinszenierungsversuche von Politikern und eine Moderatorin“ bezeichnet, die „Gamer-Klischee“ bediene und sich durch die Ahnungslosigkeit der Moderatorin auszeichnet. Bereits der Auftritt von Barbara Schöneberger 2018 sei mit altbackenen Witzen durchsetzt gewesen, die Moderation 2019 durch Ina Müller aber ein absoluter Tiefpunkt.[45]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Deutscher Computerspielpreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. BIU e.V. Deutscher Computerspielpreis (Memento vom 24. März 2014 im Internet Archive)
  2. Neuausrichtung des Fördervertrags durch Ausrichter des Deutschen Computerspielpreises (Memento vom 12. Februar 2015 im Internet Archive)
  3. BT-Drs. 16/7081 Vereinbarung zur Vergabe des Deutschen Computerspielpreises
  4. BT-Drs. 16/7116 Bundestagsantrag zur Vergabe des Deutschen Computerspielpreises
  5. BIU & G.A.M.E.: Neue Zuständigkeit für den Deutschen Computerspielpreis bietet Chance zur inhaltlichen Modernisierung game-bundesverband.de, abgerufen am 28. April 2017.
  6. Deutscher Computerspielpreis (Memento vom 23. Februar 2014 im Internet Archive)
  7. Markus Böhm: Eine Branche erniedrigt sich selbst, Spiegel Online, 10. April 2019. Abgerufen am 10. April 2019.
  8. Peter Steinlechner: Trüberbrook ist das beste Deutsche Spiel, Golem.de, 9. April 2019. Abgerufen am 10. April 2019.
  9. Petra Fröhlich: Deutscher Computerspielpreis 2019: Kein Respekt vor nichts, gameswirtschaft.de, 10. April 2019. Abgerufen am 10. April 2019.
  10. heise.de Erster Deutscher Computerspielpreis verliehen
  11. Herzlichen Glückwunsch! Das sind die Gewinner des Deutschen Computerspielpreises 2010 (Memento des Originals vom 13. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/deutscher-computerspielpreis.de, Website des Deutschen Computerspielpreises, abgerufen am 28. April 2017.
  12. Zeit Online, gesichtet am 4. Mai 2010
  13. Spiegel Online, gesichtet am 4. Mai 2010
  14. vgl. hierzu Computerspielpreis umgeht die Gewaltfrage, spiegel.de, 23. Februar 2011
  15. Stern online, gesichtet am 4. Mai 2010
  16. Der Westen, gesichtet am 4. Mai 2010 (Memento des Originals vom 3. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.derwesten.de
  17. a b c Deutscher Computerspielpreis – Preisträger, gesichtet am 26. Dezember 2016
  18. And the award goes to... Die Gewinner des DCP 2015, gesichtet am 6. August 2015
  19. Die Gewinner des DCP 2016, gesichtet am 15. September 2016
  20. Die Gewinner des DCP 2017, abgerufen am 27. April 2017
  21. Shadow Tactics: Entwickler lehnen Deutschen Computerspielpreis für Bestes Gamedesign ab. buffed.de, abgerufen am 28. April 2017.
  22. Heftige Kritik am Deutschen Computerspielpreis: Nicht korrekt, nicht fair, unsaubere Wahl. heise.de, abgerufen am 28. April.
  23. Presse-Statement des GAME zur aktuellen Situation beim DCP. Website des Bundesverbandes GAME, abgerufen am 28. April 2017.
  24. Deutscher Computerspielepreis 2018: das sind die besten deutschen Computerspiele, abgerufen am 11. April 2018
  25. Deutscher Computerspielpreis "Trüberbrook" räumt doppelt ab, abgerufen am 4. Mai 2020
  26. Deutscher Computerspielpres: Preisträger, abgerufen am 9. April 2019
  27. Gameswirtschaft: Deutscher Computerspielpreis 2019: Ina Müller moderiert (Update). In: GamesWirtschaft.de. 28. Januar 2019, abgerufen am 10. April 2019 (deutsch).
  28. a b Markus Böhm: Computerspielpreis – "Anno 1800" ist das beste deutsche Videospiel des Jahres. In: Der Spiegel. 27. April 2020, abgerufen am 30. April 2021.
  29. Strahlende Gewinner beim Deutschen Computerspielpreis 2020: Die besten deutschen Games im Livestream ausgezeichnet. In: deutscher-computerspielpreis.de. 28. April 2020, abgerufen am 30. April 2021.
  30. Große Preisverleihung im Live-Stream: Deutscher Computerspielpreis ehrt die besten Games des Jahres. In: deutscher-computerspielpreis.de. 13. April 2021, abgerufen am 14. April 2021.
  31. »Desperados III« gewinnt Deutschen Computerspielpreis. In: Der Spiegel. 13. April 2021, abgerufen am 13. April 2021.
  32. Verleihung Deutscher Computerspielpreis 2022 #derDCP. Abgerufen am 2. April 2022 (deutsch).
  33. Der Deutsche Computerspielpreis. Abgerufen am 2. April 2022 (deutsch).
  34. Tobias Lo Coco: Deutscher Computerspielpreis 2023: Das sind die Nominierten. 2. Mai 2023, abgerufen am 12. Mai 2023 (deutsch).
  35. Thomas Lindemann: „Chained Echoes“ gewinnt Deutschen Computerspielpreis 2023. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 12. Mai 2023]).
  36. heise online: Deutscher Computerspielpreis: "Chained Echoes" ist das beste Spiel. Abgerufen am 12. Mai 2023.
  37. Deutscher Computerspielpreis 2024: Die Gewinner im Überblick. In: GamesWirtschaft. 19. April 2024, abgerufen am 19. April 2024.
  38. BR-Online, gesichtet am 6. April 2009 (Memento vom 4. April 2009 im Internet Archive)
  39. Süddeutsche Zeitung: Das ging ins Auge. (Memento vom 5. April 2009 im Internet Archive) „Harmlose Preisträger und feige Veranstalter: Bei der Verleihung des ersten Deutschen Computerspielpreises drückten sich alle um die nötige Diskussion um Killerspiele.“ Mirjam Hauck, 1. April 2009; gesichtet am 6. April 2009.
  40. Peinliche Posse um Deutschen Computerspielpreis., Welt Online. „Der Deutsche Computerspielpreis will elektronische Unterhaltung kulturell adeln, droht aber an Lobbyismus und Vorurteilen zu scheitern. Politik und Industrie sind uneins, ob Games auch etwas für Erwachsene sind. Seltsam ist dabei, dass Gewalt im elektronischen Spiel grundsätzlich anders bewertet wird als im Kino.“ Thomas Lindemann, 28. April 2010; gesichtet am 13. Mai 2010.
  41. Crysis 2 ist das beste deutsche Spiel 2012, Golem, 26. April 2012. Abgerufen am 27. April 2012.
  42. CDU/CSU kritisieren Nominierung des "Killerspiels" Crysis 2, Golem, 25. April 2012. Abgerufen am 25. April 2012.
  43. Computerspielpreis: Unionsfraktion kritisiert "Killerspiel"-Nominierung, spiegel.de, 25. April 2012. Abgerufen am 27. April 2012.
  44. Warum Andre Peschke und Heiko Klinge ihre Jurytätigkeit beenden, gamestar.de, 13. Mai 2014. Abgerufen am 13. Mai 2014
  45. Computerspielpreis mit Ina Müller: Eine Branche erniedrigt sich selbst, spiegel.de, 10. April 2019. Abgerufen am 28. April 2020.