Claude Ducher

französischer Rosenzüchter

Claude Ducher (* 14. Juni 1820 in Ameugny (Saône-et-Loire); † 21. Januar 1874 in Lyon) war ein französischer Rosenzüchter und Begründer einer bekannten Rosendynastie.

Claude Duchers Noisette-Rose 'Rêve d’Or' (1869) im Rosarium Sangerhausen

Leben Bearbeiten

Ducher ging offenbar in die Lehre in der Gärtnerei und Rosenschule von Jean Baptiste Guillot père in La Guillotière bei Lyon.[1]

 
'Marie van Houtte', 1871

Bekannt wurde er 1845, als er in Lyon die erste Ausstellung organisierte, die ausdrücklich der Rose gewidmet war. Im selben Jahr eröffnete er auch sein eigenes Unternehmen, das bis heute (Stand 2022) von seinen Nachkommen weitergeführt wird.[2][3]

Seine erste eigene Sorte war die Rose 'Claude Colomb', die 1842 herauskam[4] (oder Alfred Colomb von 1852 ?).[5][6]

Ducher züchtete einige der heute noch bekanntesten Sorten von Alten Rosen, namentlich die weiße Teerose 'Ducher' (1859), die purpurrote Remontant-Rose 'Gloire de Ducher' (1865), die kirschrote Remontant-Rose 'Antoine Ducher' (1866), die zart-goldgelbe Noisette-Rose 'Rêve d’Or' (1869), die rosa-weiße Teerose 'Marie Van Houtte' (1871), die apricot-gelbe Noisette-Rose 'Bouquet d’Or' (1872) und die gelbe Teerose 'Perle de Lyon'.[2][3]

Einen internationalen Erfolg hatte er seinerzeit auch mit der nach dem amerikanischen Präsidenten benannten roten Remontant-Rose 'Abraham Lincoln' (1865).[2]

Claude Ducher starb am 21. Januar 1874 in Lyon.

Frau und Tochter Bearbeiten

Ducher war verheiratet mit Marie Serlin (6. August 1834 – 4. Februar 1881), die das Geschäft nach dem Tode ihres Mannes sieben Jahre lang, von 1874 bis 1881, unter dem Namen Veuve Ducher („Witwe Ducher“) weiterführte und noch über 20 Züchtungen in den Handel brachte,[7] von denen vermutlich einige noch von ihrem Mann waren. Von den Rosen der Veuve Ducher haben bis heute (Stand 2022) überlebt: die gelbe Noisette-Rose 'William Allan Richardson' (1878)[8] und vor allem die berühmte rosé-farbene Polyantha-Rose 'Cécile Brunner' (vor 1880), die 1988 zur Weltrose gekürt wurde.[9]

Claude und Marie Ducher hatten eine Tochter, Marie Ducher (12. Oktober 1859 – 10. November 1938), die 1884 den ebenfalls bekannten Rosenzüchter Joseph Pernet heiratete, der sich von da an Pernet-Ducher nannte und sich damit in die Tradition der Roseraie Ducher einreihte.[10]

Galerie: Rosen von Ducher Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Rosensorten von Claude Ducher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Rosenzüchterfamilie Guillot/Guillot-Massad, in: Welt der Rosen (Abruf am 3. Januar 2022)
  2. a b c Kurze Firmengeschichte auf der Website der Roseraie Ducher (französisch; Abruf am 6. Januar 2022)
  3. a b Ducher (1820-1874), Claude, Biografie und Rosensorten auf HelpMeFind (englisch und französisch; Abruf am 5. Januar 2022)
  4. Dies ist möglicherweise ein Irrtum, da eine Rose dieses Namens nicht von HelpMeFind unter den Rosen von Claude Ducher gelistet wird. Entweder es handelt sich um eine Verwechslung mit Duchers Alfred Colomb von 1852, oder eine Rose 'Claude Colomb' wurde von einem nicht genannten Rosenhändler 1842 herausgebracht. Die Behauptung stammt aus: Hybrideurs et dynasties de rosiéristes - Duchers, auf der Website: Société francaise des Roses (französisch; Abruf am 6. Januar 2022)
  5. Alfred Colomb, Rose auf HelpMeFind (englisch und französisch; Abruf am 5. Januar 2022)
  6. Eine Sorte 'Alfred Collomb' wird heutzutage (2022) von Roseraies Ducher angeboten, diese ist jedoch eine Züchtung von Lacharme von 1865. Soehe: Alfred Collomb auf der Website der Roseraie Ducher (französisch; Abruf am 6. Januar 2022)
  7. Ducher (1834-1881), Marie aka Veuve, Biografie und Rosensorten auf HelpMeFind (englisch und französisch; Abruf am 5. Januar 2022)
  8. William Allan Richardson, Rose auf HelpMeFind (englisch und französisch; Abruf am 5. Januar 2022)
  9. Cécile Brunner, Rose auf HelpMeFind (englisch und französisch; Abruf am 5. Januar 2022)
  10. Pernet-Ducher, Joseph, Biografie und Rosensorten auf HelpMeFind (englisch und französisch; Abruf am 5. Januar 2022)