Chronik der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten 2021

Die COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten 2021 war ein Teilgeschehen der seit 2019 sich entwickelnden COVID-19-Pandemie. Zeitlich befasst sich diese Chronik mit den Geschehnissen der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten im Jahre 2021 und ist damit Teil der Chronik der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten. Mit der Chronologie im Vorjahr befasst sich Chronik der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten 2020. Die Chronik befasst sich mit der Entwicklung der Pandemie sowohl auf der gesamtstaatlichen Ebene der Vereinigten Staaten, als auch auf Ebene der einzelnen Bundesstaaten.

Gesamtüberblick

Die Pandemie 2021 war in den Vereinigten Staaten einerseits stark durch zunehmende Impfungen geprägt, aber auch durch zunehmend auftretende SARS-CoV-2-Varianten. Zu Anfang des Jahres waren die Varianten Alpha, Beta und Gamma bekannt. Im Mai wurde die Variante Delta als besorgniserregend eingestuft und sollte im Spätsommer und Herbst eine Welle von COVID-19-Fällen verursachen. Im Dezember wurde die Delta-Variante durch die, am 1. Dezember erstmals in den Vereinigten Staaten nachgewiesene Omikron-Variante als vorherrschende Variante abgelöst. Bei der Delta-Welle stiegen die COVID-19-Fälle im August zunächst in den Südstaaten, um sich dann im Herbst in die Prärie, den Mittleren Westen und den Pazifischen Nordwesten zu verlagern. Im Dezember wurde die Delta-Variante durch die Omikron-Variante abgelöst, die eine Welle in den gesamten Vereinigten Staaten auslöste.

An COVID-19 starben 2021 in den Vereinigten Staaten 415.000 Personen. Zusammen mit einem Anstieg bei Toden wegen Drogen-Überdosierungen, und Krankheiten wie Schlaganfällen, Krebs und Leberleiden kam es im Vergleich zum Vorjahr zu 80.000 zusätzlichen Todesfällen. Insgesamt starben 3,465 Millionen Menschen in den USA, was ein Rekordwert war. Hinter Herzerkrankungen (693.000 Tote) und Krebs (605.000 Tote) war COVID-19 laut einer von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) im Morbidity and Mortality Weekly Report (MMWR) veröffentlichen Studie die dritthäufigste Todesursache. Nur in einer kurzen Zeit im Sommer war COVID-19 nicht unter den drei häufigsten Todesursachen. Unter den 45- bis 54-Jährigen war Corona die häufigste Todesursache. War die Gesamttodesrate um 1 % im Jahr 2021 gestiegen, hatte die Zahl der Coronatoten laut CDC um 20 % zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahr war der Anteil weißer Amerikaner von ungefähr 60 % der Coronatodesfälle auf etwa 65 % gestiegen. Afroamerikaner machten 13 % der Todesfälle aus (2020: 16 %), Hispanics 16,5 % (2020: 19 %). Laut einer im April 2022 auf MedRxiv vorabveröffentlichten Studie sank die durchschnittliche Lebenserwartung, im Gegensatz zu vergleichbar entwickelten Staaten, um 0,4 Jahre, nachdem sie bereits im Vorjahr um 1,9 Jahre gesunken war. War die Lebenserwartung im Vorjahr noch besonders bei Afroamerikanern gesunken, war sie 2021 in dieser Gruppe sogar leicht gestiegen. Besonders gesunken war die Lebenserwartung 2021 bei weißen Amerikanern. Die Lebenserwartung lag in den Vereinigten Staaten nun bei 76,6 Jahren (2019: 78,9 Jahre). Der Vergleich mit vergleichbaren Ländern, wo die Lebenserwartung 2021 durchschnittlich um 0,3 % stieg, legte nahe, dass geringere Impfbereitschaft und geringere Bereitschaft Schutzmaßnahmen wie Maskentragen zu folgen entscheidende Faktoren waren. Demgegenüber wurden 2021 50.000 mehr Geburten verzeichnet als 2020. Dies konnte den Rückgang der Geburtenquote um 4 % im Vorjahr nicht ausgleichen, weshalb die Geburtenzahlen auch 2021 unter präpandemischen Zahlen lag.

Wirtschaftlich war das Jahr 2021 von der Erholung von der coronabedingten Wirtschaftskrise geprägt. Das Bruttoinlandsprodukt stieg nach Berechnungen des Handelsministeriums um 5,7 % auf 22,99 Billionen $. Getragen wurde dieses Wirtschaftswachstum vor allem von gestiegenen Verbraucherausgaben, Anlageinvestitionen, Exporten und Investitionen in Lagerbestände. Es war das höchste Wirtschaftswachstum seit 1984.

Januar 2021

Es wurden im Januar mehr als 6 Millionen Neufälle identifiziert. Im Laufe des Januar starben über 95.000 Menschen in den Vereinigten Staaten an COVID-19, womit dieser Monat deutlich mehr Todesopfer forderte als der Vormonat mit knapp 77.500 Todesopfern. Es war der bis dahin tödlichste Monat der Pandemie. Allerdings gingen an den letzten zwei Tagen die Zahlen der mit COVID-19 behandelten Krankenhauspatienten zurück und unterschritten erstmals seit dem 1. Dezember 2020 den Wert von 100.000. Auch die Zahlen der neu festgestellten Ansteckungen mit SARS-CoV-2 gingen zurück. Am Ende des Monats lag die Zahl der Neufälle bei 148.000 im Siebentages-Durchschnitt, nach dem Höhepunkt bei etwa 250.000 pro Tag in der Mitte des Monats im selben Durchschnitt. Die Todesrate ging leicht zurück und lag zum Ende Januar bei 3150 Toten pro Tag, was etwa 200 tägliche Todesfälle weniger waren als zum Höhepunkt der Welle. Die erstmals im Vereinigten Königreich festgestellte ansteckendere SARS-CoV-2-Variante B.1.1.7 (Alpha) war bis Ende Januar in dreißig Bundesstaaten festgestellt worden. Es waren aber auch fast 21 Millionen Impfspritzen gesetzt worden, wobei 5,6 Millionen US-Amerikaner auch die zweite Impfspritze erhalten hatten.

Am 20. Januar 2021 übernahm Joe Biden das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Biden begann seine Präsidentschaft mit zahlreichen Anordnungen (Executive Orders) bezüglich des Umgangs mit der Pandemie und der durch sie verursachten Wirtschaftskrise.

Es zeigte sich eine sehr leichte Erholung auf dem Arbeitsmarkt, wo nach den über 225.000 verlorenen Arbeitsstellen im Dezember 2020 im Januar 49.000 Arbeitsplätze entstanden. Die Arbeitslosenquote fiel von 6,7 % auf 6,3 %. Dabei waren seit den großen Arbeitsplatzverlusten im März und im April erst 55 % der verlorenen Arbeitsplätze wieder entstanden, 10 Millionen Amerikaner waren noch immer arbeitslos. Der Einzelhandel hatte um 5,3 % höhere Umsätze im Vergleich zum Vormonat. Die Kauflust der Verbraucher war durch die Stimulus-Schecks der Regierung angeregt worden. Mit 23,5 % Zuwachs profitierten vor allem die in der Krise besonders betroffenen Warenhäuser.

1. Januar 2021

Die Vereinigten Staaten begannen das neue Jahr mit dem Meilenstein von 20 Millionen Fällen laut der Datenbank der Johns Hopkins University. Sie lagen damit weit vor dem zu diesem Zeitpunkt zweitplatzierten Indien mit 10,2 Millionen Fällen. Mit nur 4 % der Weltbevölkerung zählten die USA knapp ein Viertel der weltweit registrierten COVID-19-Infektionen. Während es global 82 Millionen Fälle seit dem ersten Auftreten der Krankheit waren, verzeichneten die USA gegen Mittag 20.037.736 COVID-19-Fälle und 346.687 Todesopfer der Erkrankung. Die Vereinigten Staaten betrauerten damit auch etwa ein Fünftel der COVID-19-Opfer weltweit. 125.057 Patienten mussten in den Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt werden, geringfügig weniger als am Tag zuvor, aber 163 % mehr als zwei Monate zuvor.

In einem an diesem Freitag veröffentlichten Interview mit Newsweek erklärte Anthony Fauci mit Blick auf seine zukünftige Stellung als Präsidentenberater in der Biden-Administration, dass er einen nationalen Impfzwang für unwahrscheinlich halte. Die USA würden in Gesundheitsfragen selten auf Bundesebene zu etwas verpflichten. Er sei sich aber sicher, dass einzelne Institutionen wie Unternehmen oder Krankenhäuser Beschäftigte zu Impfungen verpflichten würden. Angesprochen auf Schulen sagte Fauci, dass dies ein Beispiel sei für Regelungen durch die Bundesstaaten oder die Kommunen, aber nicht den Bund. Er schloss einen Coronaimpfpass nicht aus. Das sei eine der Maßnahmen, die unter Präsident Biden diskutiert werden würden. Grundsätzlich seien aber alle Möglichkeiten für Coronamaßnahmen auf dem Tisch.

Der republikanische Senator Mitt Romney kritisierte, dass die republikanische Regierung unter Donald Trump keinen umfassenden Plan für die Durchführung der Corona-Impfungen entwickelt hatte. Er bezeichnete dieses als unentschuldbar.

Auf Twitter griff der Prediger Franklin Graham eine Äußerung Bidens auf, dass ein dunkler Winter bevorstünde. Er behauptete aber, dass dies nicht wegen COVID-19 sei, sondern wegen moralischen Verfalls.

Nachdem am 25. Dezember 2020 die Damen-Basketball-Mannschaft der Duke Blue Devils die Saison abgebrochen hatte, wurde nun ein für den 2. Januar 2021 angesetztes Spiel der Herren-Mannschaft verschoben. Das College-Basketball-Spiel gegen die Florida State Seminoles musste wegen eines COVID-19-Falls bei den Seminoles abgesagt werden.

• Texas: Auf eine am 30. Dezember 2020 eingereichte Klage des Attorney General von Texas entschied der Supreme Court of Texas letztinstanzlich zugunsten des Klägers. Dem Travis County und der Stadt Austin wurde es damit untersagt, das Essen in Gaststätten zwischen 22:30 Uhr und 6:00 Uhr morgens zu verbieten. Die unteren Instanzen hatten zugunsten der Stadt und des Countys entschieden.
• Virginia: Der Senator Virginias Ben Chafin Jr. starb im Alter von 60 Jahren an COVID-19. Die Flaggen an öffentlichen Gebäuden des Bundesstaates wurden auf halbmast gesetzt.

2. Januar 2021

Mit der Rückreisewelle von den Feiertagen erreichten die Flugpassagierzahlen einen neuen Höchststand in der COVID-19-Ära. Knapp 1,2 Millionen Passagiere wurden allein an diesem Sonnabend erfasst.

Die privaten Wohnhäuser von Senatsmehrheitsführer Mitch McConnell in Louisville (Kentucky) und der Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi in San Francisco wurden mit Graffiti beschmiert, die Bezug nahm auf die nicht beschlossenen Direktzahlungen im Corona-Hilfspaket in Höhe von 2000 $ statt nur 600 $. Vor Pelosis Garage wurde der Kopf eines toten Hausschweins platziert.

• Kalifornien: Spezialisten des US Army Corps of Engineers wurden angefordert, um die Sauerstoffzufuhr in sechs Krankenhäusern des Los Angeles County auf einen angemessenen Stand zu bringen.
• New York: Als vierter Bundesstaat nach Kalifornien (2,3 Millionen Fälle), Texas (1,7 Millionen Fälle) und Florida (1,3 Millionen Fälle) hatte New York mit 1.014.044 diagnostizierten COVID-19-Fällen offiziell die Marke von einer Million Infektionen überschritten. Allerdings gilt diese Zahl für New York als zu niedrig, da der Bundesstaat sehr früh das Epizentrum der Pandemie war, als Tests noch nicht breit verfügbar waren und daher das Dunkelfeld groß war.

3. Januar 2021

Nachdem die Vereinigten Staaten die Grenze von 350.000 COVID-19-Todesopfern überschritten hatten, behauptete Präsident Donald Trump, dass die Zahlen weit übertrieben seien. Sie seien nur wegen der Zählung durch die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) so hoch. Im Zweifel würde alles als Corona deklariert. Er bezeichnete die Statistiken als „Fake News“. In der Sendung This Week auf ABC News erwiderte Anthony Fauci, die Zahlen seien real. Man müsse nur in die Schützengräben steigen und die Ärzte und Krankenschwestern in Krankenhäusern besuchen, um das zu wissen. U.S. Surgeon General Jerome Adams erklärte mit Blick auf Trumps Sonntagmorgen-Tweet in der CNN-Sendung State of the Union, dass es keinen Grund gäbe an den Zahlen zu zweifeln. Dies gelte nicht nur für die Totenzahlen, sondern auch für Fall- und Hospitalisierungszahlen. Es würde wegen der Impfstoffe zwar eine Ziellinie bestehen, man müsse aber auf diese noch zulaufen.

Die Coronavirus Task Force des Weißen Hauses warnte in ihrem regelmäßigen Bericht an die Bundesstaaten, dass sich eine neue, in den Vereinigten Staaten entstandene Variante ausgebreitet haben könnte. Dieses könnte den Anstieg an Infektionszahlen erklären, wenn die Variante 50 % ansteckender sein sollte. (Fortsetzung: 8. Januar 2021)

Moncef Slaoui als einer der Leiter der Operation Warp Speed zur Impfstoffverteilung besprach in der Sendung Face the Nation Strategien, um die Impfungen voranzubringen. Slaoui lehnte eine in Großbritannien begonnene Impfstrategie ab, bei der nur die erste der zwei Impfungen verabreicht wurde. Allerdings sei seine Operation mit Moderna und der FDA im Gespräch, ob es genügen würde nur eine halbe Impfstoffdosis zu geben, statt einer vollen.

Neue Mitglieder des Repräsentantenhauses und Senatoren des 117. Kongresses der Vereinigten Staaten legten ihren Amtseid ab und die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi wurde wiedergewählt. Wegen der COVID-19-Pandemie waren keine Gäste der neuen Abgeordneten zugelassen und auf die sonst üblichen Festessen wurde verzichtet.

4. Januar 2021

In der Debatte um mögliche Streckungen der Impfstoffkapazitäten traten Vertreter der Food and Drug Administration (FDA) an die Öffentlichkeit. Der Leiter der Behörde Stephen Hahn und der Leiter der FDA-Impfstoffabteilung Peter Marks wandten sich gegen die Ideen, nur eine Dosis zu verabreichen, nur halbe Dosen zu geben, oder unterschiedliche Impfstoffe für die erste Impfung und die zweite zu verwenden. Diese Ansätze würden nicht von den bekannten wissenschaftlichen Daten unterstützt.

Nach einem am 4. Januar 2021 verfassten Bericht der Centers for Disease Control and Prevention fiel die Grippe in diesem Jahr sehr gering aus. Es waren für den Zeitraum 29. September bis 28. Dezember 2020 1016 Grippefälle erfasst worden. Im selben Zeitraum 2019 waren es 65.000 Grippefälle gewesen. Zurückgeführt wurde das auf praktiziertes soziales Distanzieren, und auf Rekordwerte bei der Grippeimpfung.

Die National Collegiate Athletic Association (NCAA) teilte mit, dass die Herren-Basketball-Meisterschaft im Hochschulsport March Madness 2021 in einer Art Blase stattfinden werde. Die 68 teilnehmenden Mannschaften sollten in Hotels um das Indiana Convention Center untergebracht werden und das Zentrum als Trainingseinrichtung dienen. Die Spiele sollten größtenteils in Indianapolis und einige in Bloomington und West Lafayette stattfinden.

• Arizona: Der Bundesstaat hatte vom 29. Dezember 2020 bis zum 4. Januar 2021 57.119 Ansteckungen erfasst und hatte damit 121,8 Neufälle pro hunderttausend Einwohner. Es war damit weltweit die Region mit den meisten COVID-19-Neufällen im Verhältnis zu Einwohnern. Zweitplatziert war das im Westen angrenzende Kalifornien (97,8 Infektionen/100.000 Einwohner). Der zum Vergleich meistbetroffene Staat, Tschechien, wies durchschnittlich im selben Zeitraum 93,4 Ansteckungen/100.000 Einwohner aus. Die Vereinigten Staaten als Ganzes hatten einen Wert von 64,8 Infektionen auf hunderttausend Einwohner. Arizona hatte diese unrühmliche Position schon einmal am 7. Juli 2020 innegehabt.
• Florida: Gouverneur Ron DeSantis drohte bei einer Pressekonferenz im Seminole County, dass Krankenhäuser, die nicht schnell genug impften, ihre Impfstofflieferungen verlieren könnten.
• Kalifornien: Die Emergency Medical Services Agency (EMS) des Los Angeles County wies Besatzungen von Krankenwagen an, Sauerstoff nur noch an Patienten mit einer Sauerstoffsättigung von unter 90 % zu geben, um der Verknappung von Sauerstoff entgegenzuwirken. Bereits in der Vorwoche waren Krankenwagenbesatzungen von der EMS angewiesen worden, Patienten mit einem Kreislaufstillstand, bei denen der Herzschlag nicht innerhalb von 20 Minuten wiederhergestellt werden kann, nicht mehr zu transportieren. Das County hatte zu diesem Zeitpunkt 7600 COVID-19-Patienten, von denen 21 % intensivmedizinisch betreut werden mussten. Etwa alle Viertelstunde starb ein Bewohner des L.A. County an COVID-19. Die Gesundheitsbehörden erwarteten trotz der hohen Belastung des Gesundheitssystems das Eintreten des durch Weihnachts- und Silvesterfeierlichkeiten verursachten Anstiegs von Fällen, Hospitalisierungen und Toten in den nächsten Tagen und Wochen.
• New York: Im Bundesstaat New York wurde im Saratoga County die ansteckendere Variante des SARS-CoV-2-Virus B.1.1.7 (Alpha (α)) festgestellt. Die Variante war erstmals im Vereinigten Königreich festgestellt worden und Ende Dezember 2020 bereits in Colorado, Kalifornien und Florida gefunden worden. In der gleichen Pressekonferenz, in der Gouverneur Cuomo die neue Variante meldete, kündigte er auch ein Gesetz an, nachdem Betreiber von Impfstellen im Staat New York strafrechtlich belangt werden könnten, wenn sie Personen impfen, die noch nicht an der Reihe sind.

5. Januar 2021

Während die Vereinigten Staaten an diesem Dienstag die Marke von 21 Millionen Gesamtfällen seit Januar 2020 überschritten, wurden Rekordwerte bei COVID-19-Patienten in Krankenhäusern (mehr als 131.100) und Todesfällen (mehr als 3770) erreicht. Von den laut Operation Warp Speed bis zum Abend ausgelieferten mehr als 19 Millionen Impfdosen wurden nur etwa 28 % bis dahin verabreicht. Gouverneure in den Bundesstaaten ergriffen Maßnahmen, um die Impfraten zu steigern. Gouverneur Larry Hogan in Maryland und Gouverneur Roy Cooper in North Carolina etwa aktivierten die Nationalgarde ihrer Bundesstaaten, in Arizona wurde ein Training der Nationalgarde für Impfungen angeordnet.

Im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten kam es zu Auseinandersetzungen um das Tragen von Masken. Zunächst reichten der Sprecher der republikanischen Minderheit Kevin McCarthy, und die führenden Vertreter seiner Fraktion Steve Scalise und Liz Cheney eine Beschwerde bei der Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi ein, dass bei ihrer Wiederwahl zur Sprecherin am Sonntag dem 3. Januar positiv getestete Abgeordnete wie Gwen Moore zugelassen gewesen seien und damit Corona-Protokolle missachtet worden seien. Moore widersprach später schriftlich, sie sei vor Weihnachten positiv getestet worden, später aber negativ. Sie habe sich mit dem Arzt der Parlamentskammer abgestimmt. Nach der Beschwerde wollten die beiden republikanischen Abgeordneten Marjorie Taylor Greene und Chip Roy ohne Masken im Plenarsaal abstimmen, obwohl Masken dort vorgeschrieben waren. Taylor Green erklärte, sie sei gesund und kürzlich negativ getestet worden. Sie werde diese Regel im Übrigen bekämpfen.

Die für den 31. Januar 2021 geplante 63. Verleihung der Grammy Awards wurde auf Sonntag, den 14. März 2021 verschoben. Begründet wurde dies mit der sich rapide verschlechternden Situation in Los Angeles mit überlasteten Krankenhäusern.

• Georgia: Das Georgia Department of Public Health (DPH) meldete den Fall eines 18-Jährigen, bei dem die Variante B.1.1.7 (Alpha (α)) des Coronavirus nachgewiesen worden war. Die Virusvariante ist ansteckender als die ursprüngliche Form und wurde zuvor in Colorado, Kalifornien, Florida und am Tag zuvor in New York festgestellt.
• Kalifornien: Bei Impfungen wurde der Bundesstaat durch die Überlastung der Krankenhäuser herausgefordert, da das medizinische Personal zur Behandlung der COVID-19-Patienten unabkömmlich war. Allein im Los Angeles County waren in den letzten sieben Tagen über tausend Angelinos gestorben. Mit nur 27 % verabreichten Impfdosen erlaubte der Gouverneur Impfungen durch Zahnarztpraxen.

Das Sundance Film Festival sagte das geplante Zeigen von Filmen im Autokino-Format in Südkalifornien wegen der dortigen COVID-19-Welle ab. Die Filme sollten nun Online gezeigt werden.

• Montana: Am selben Tag, als Montana erstmals mehr als tausend Coronatote betrauerte, gab der frisch gewählte Gouverneur Greg Gianforte seine erste Pressekonferenz nach seinem Amtsantritt am Montag. Er kündigte Änderungen der COVID-19-Politik seines demokratischen Vorgängers Steve Bullock an. Er wolle klare Richtlinien erlassen, um Unternehmen Sicherheit zu geben und das Impfprogramm des Staates solle die Impfung aller Personen über 70 und Erwachsenen mit bestimmten Vorerkrankungen vorsehen. Der republikanische Gouverneur erklärte, er wolle die von seinem Vorgänger erlassene Maskenpflicht aufheben, sobald die Richtlinien erlassen seien und ausreichend geimpft sei. Er persönlich werde eine Maske tragen, aber seiner Meinung nach seien Ermutigungen effektiver als eine Pflicht.
• Ohio: Die Gesundheitsbehörden meldeten dreimal so viele COVID-Patienten wie im November und siebenmal so viele wie im Oktober 2020. Etwa tausend Patienten wurden in Ohios Krankenhäusern intensivmedizinisch betreut, etwa ein Viertel wegen COVID-19.
• Washington: Gouverneur Jay Inslee stellte einen zweiphasigen Plan zur Wiederöffnung von Unternehmen wie Restaurants vor. Die Öffnung sollte dabei von Hospitalisierungen abhängen.

6. Januar 2021

Trump-Anhänger beim Erstürmen des Kapitols

Am selben Mittwoch, an dem Trump-Anhänger das Kapitol der Vereinigten Staaten erstürmten und besetzten verloren die Vereinigten Staaten mindestens 3865 Menschen an die Pandemie. Es war der Tag mit bis dahin den meisten Todesopfern. Es waren ungefähr 21,4 Millionen US-Amerikaner infiziert und fast 364.000 an COVID-19 verstorben. Mit über 132.400 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern war der Höhepunkt an Hospitalisierungen des Feiertagsanstiegs erreicht worden. Die Anhänger Trumps, die im Kapitol randalierten, waren weit überwiegend unmaskiert und bewegten sich dicht beieinander. Während die Abgeordneten beider Kammern sich auf relativ engem Raum vor der Menge versteckt hielten, weigerten sich die republikanischen Abgeordneten Marjorie Taylor Greene aus Georgia, Markwayne Mullin aus Oklahoma, Andy Biggs aus Arizona, Scott Perry aus Pennsylvania, Michael Cloud aus Texas und Doug LaMalfa aus Kalifornien trotz angebotener Masken solche zu tragen. Der Abgeordnete Mullin kommentierte, er wolle nicht politisch werden. Am folgenden Sonntag sandte ein Kongressarzt eine Warn-E-Mail, nach der die Abgeordneten in dem Raum wegen der maskenlosen Abgeordneten einer Infektion mit dem Coronavirus ausgesetzt gewesen sein könnten.

Joe Biden, der eigentlich eine Pressekonferenz zum Stand der durch die Coronakrise beeinträchtigten Wirtschaft geben wollte, sah sich durch die Erstürmung des Kapitols gezwungen, stattdessen dazu zu sprechen. Er forderte Trump dazu auf, Stellung zu beziehen und seine Anhänger zurückzurufen.

Die Food and Drug Administration (FDA) genehmigte eine Änderung auf den Packungsbeschriftungen der Impfstoffbehälter von Pfizer. Damit wurde ausgewiesen, dass jedes Behältnis eine sechste Impfdosis enthalte. Pfizer reduzierte daraufhin die Lieferungen von Impfstoffbehältern, da die vertraglichen Vereinbarungen sich auf Impfdosen und nicht auf Behälter beziehe. Diese sechste Dosis konnte aber nur durch bestimmte Injektionsspritzen. verfügbar gemacht werden, die nicht überall verfügbar waren. Hierdurch reduzierte sich die Zahl der verfügbaren Impfungen.

7. Januar 2021

Die Vereinigten Staaten von Amerika verzeichneten erstmals über 4000 Todesopfer der COVID-19-Pandemie an einem Tage. Insgesamt waren damit 356.229 Personen der Seuche in den USA zum Opfer gefallen. 132.370 Patienten mussten in Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt werden, nur geringfügig weniger als bei dem Höchstwert am Vortag. Die Zahl der Fälle seit Ausbruch der Pandemie betrug an diesem Donnerstag fast 21,6 Millionen. nach über 266.000 erfassten COVID-19-Ansteckungen an diesem Tag. Centers for Disease Control and Prevention prognostizierte bis zum Ende des Monats 405.000 bis 438.000 Tote durch COVID-19.

Jerome Adams, der U.S. Surgeon General, forderte Bundesstaaten mit genug Nachschub an Impfstoffen auf, auch über die als erste Gruppe vorgesehenen Beschäftigten im Gesundheitssystem mit direktem Corona-Kontakt (Gruppe 1a) schon mit Senioren und Vorbelasteten (Gruppe 1b) zu beginnen, auch wenn die erste Gruppe nicht durchgeimpft sei. Die Vorgaben der CDC seien keine Vorschriften, sondern Richtlinien.

• Connecticut: Ned Lamont, der Gouverneur von Connecticut, teilte auf Twitter mit, dass in seinem Bundesstaat zwei Ansteckungen mit der neuen, erstmals im Vereinigten Königreich festgestellten, Coronavirus-Variante festgestellt worden waren. Zwei Personen im Alter von 15 bis 25 hatten sich mit dieser ansteckenderen Variante B.1.1.7 (Alpha (α)) angesteckt. Beide Personen hatten kürzlich Reisen unternommen, im einen Fall in den Bundesstaat New York, im anderen nach Irland.
• Florida: Nachdem bekanntgeworden war, dass ein Pflegeheim in West Palm Beach Vorstandsmitglieder der Trägergesellschaft und Spender geimpft hatte, rief Rick Scott, einer der beiden Senatoren Floridas in Washington, zu Ermittlungen des Bundes wegen Missmanagement der Impfstoffe in Florida auf. Der Gouverneur Floridas war wegen der holprigen Impforganisation bereits zuvor in die Kritik geraten.
• Illinois: Als fünfter Bundesstaat nach Kalifornien, Texas, Florida, und New York verzeichnete Illinois den millionsten nachgewiesenen Fall einer COVID-19-Erkrankung. Damit waren 8 % der Bevölkerung des Bundesstaates seit Anfang März 2020 infiziert worden. Insgesamt wies Illinois 1.008.045 Ansteckungen aus, 8757 seit dem Vortag.
• Pennsylvania: Das Pennsylvania Department of Health teilte mit, dass im Dauphin County der erste Fall einer Infektion mit der Coronavirus-Variante SARS-CoV-2 B.1.1.7 (Alpha (α)) festgestellt worden war. Diese Variante war erstmals im Dezember 2020 in Großbritannien festgestellt worden und ist ansteckender als das ursprüngliche Virus. Es handelte sich um eine Person aus dem Dauphin County mit Kontakten zu internationalen Reisenden.
• Texas: Wie zuvor Colorado, Kalifornien, Florida, New York und Georgia identifiziert nun auch Texas einen Fall einer Infizierung der neueren SARS-CoV-2-Variante B.1.1.7 (Alpha (α)). Es handelte sich um einen Mann aus Harris County ohne Reisen in letzter Zeit.

8. Januar 2021

Ein Sprecher für Joe Biden teilte eine geplante Änderung der Impfstrategie mit, nachdem er am 20. Januar sein Amt als Präsident der Vereinigten Staaten antreten werde. Es sollen nicht mehr die Impfstoffe für die zweite Impfdosis zurückgehalten werden, sondern die verfügbaren Impfstoffe ausgeliefert werden, um eine größere Breite an Impfungen zu erreichen. Die Gruppe Bidens ging davon aus, dass mit Hilfe der Aktivierung des Defense Production Act genug Nachschub produziert werden könne, um dann später die notwendige zweite Impfung vornehmen zu können. Es solle nur eine relativ kleine Reserve zurückgehalten werden.

Der Direktor der Centers for Disease Control and Prevention warnte, dass der Aufruhr am Kapitol am Mittwoch, dem 6. Januar die Eigenschaften eines möglichen Superspreader-Events hätten: eine große Menge ohne Masken, die dann in das Parlamentsgebäude eindrangen. Diese befänden sich nun in Autos, Zügen und Flugzeugen auf der Heimreise. Das CDC wies Berichte über eine neue, in den USA entstandene Virus-Variante zurück. Es habe sich um Spekulationen in einer Diskussion mit Vertretern der Bundesstaaten gehandelt, für die es keine wissenschaftlichen Nachweise gebe. Ursprung waren spekulative Anmerkungen der Koordinatorin der Coronavirus Task Force Deborah Birx in einer Präsentation gewesen, die irrtümlich in den Bericht vom 3. Januar aufgenommen wurden.

In der National Hockey League (NHL) wurden die beiden auf den 19. Januar 2021 angesetzten Eröffnungsspiele der Eishockey-Saison der Dallas Stars gegen die Florida Panthers und Tampa Bay Lightning verlegt. Bei den Stars waren sechs Spieler und zwei Mitglieder des Trainerstabes positiv auf Corona getestet worden.

• Colorado: Die Epidemiologin des Bundesstaates Rachel Herlihy teilte mit, dass sich in Colorado Anzeichen für den Feiertags-Anstieg zeigten. Man ging davon aus, dass etwa jeder 105. Einwohner des Staates ansteckend sei.
• Connecticut: Gouverneur Ned Lamont teilte in einer Pressekonferenz mit, dass der Bundesstaat als erster Bundesstaat alle Insassen von Pflegeheimen zumindest mit der ersten Impfdosis geimpft hatte.
• Kentucky: Gouverneur Andy Beshear teilte mit, dass Kentucky einen merkbaren Anstieg von Fällen und der Positivrate nach den Feiertagen verzeichne.
• Kalifornien: Die Lage im Los Angeles County, wo zu diesem Zeitpunkt etwa jede achte Minute ein Mensch an COVID-19 starb, führte zu neuen Richtlinien für die Krankenhäuser in der Trägerschaft des Countys. Die Richtlinien gaben Anweisungen, wie Beauftragte für eine Triage zu ernennen sind.

9. Januar 2021

Die Vereinigten Staaten verzeichneten nach der Datenbank der Johns Hopkins University 22,1 Millionen Fälle von COVID-19 und überschritten dabei die Schwelle von 22 Millionen erfassten Infektionen seit Ausbruch der Pandemie. Zugleich waren seit dem Beginn des Jahres damit mehr als zwei Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten mit dem Corona-Virus infiziert worden. 372.428 Einwohner der USA waren an COVID-19 gestorben, mehr als 24.000 davon seit dem Jahreswechsel.

• Minnesota: Die Gesundheitsbehörden Minnesotas teilten mit, dass fünf Fälle von Ansteckungen mit der neuen SARS-CoV-2-Variante B.1.1.7 (Alpha-Variante) in vier Countys des Bundesstaates im Mittleren Westen festgestellt worden waren. Es handelte sich um Personen im Alter zwischen 15 und 37 Jahren. Zwei waren international gereist, eine Person war nicht verreist, bei den übrigen zwei Fällen war das Reiseverhalten noch nicht bekannt. Die Personen waren zwischen dem 16. Dezember 2020 und dem 31. Dezember 2020 an COVID-19 erkrankt.

10. Januar 2021

Der ehemalige Leiter der Food and Drug Administration Scott Gottlieb forderte am Sonntag in der Sendung Face the Nation auf CBS News dazu auf, die Impfstrategie vollkommen zu überdenken. Sie würde nicht funktionieren. Zurzeit lägen etwa 40 Millionen Impfdosen in den Lagern. Bund und Bundesstaaten gäben sich gegenseitig die Schuld, weshalb diese Dosen nicht in die Arme der Bürger kämen. Für den Bürger sei es dabei unerheblich, wer schuld sei. Scott forderte dazu auf, für weitere Kanäle zur Verabreichung der Impfstoffe zu sorgen, wie Nutzung von Bundesgebäuden.

In der NBA wurde ein Basketball-Spiel zwischen den Boston Celtics und Miami Heat verlegt, nachdem zusätzlich zu zwei verletzungsbedingten Ausfällen sieben Spieler aus Miami wegen COVID-19-Kontakten nicht eingesetzt werden konnten.

• Idaho: Die Abgeordneten Sue Chew und Muffy Davis reichten Klage gegen Scott Bedke als Sprecher des Repräsentantenhauses von Idaho ein. Die Kläger machten geltend, dass die Entscheidung des Beklagten, die Sitzungsperiode zu eröffnen, ohne ihnen während der Pandemie die Möglichkeit zu geben, virtuell teilzunehmen, den Americans with Disabilities Act verletze.

11. Januar 2021

Die Vereinigten Staaten verzeichneten im Siebentages-Durchschnitt etwa 252.000 Neufälle pro Tag. Dies war ein Höhepunkt der Winterwelle. Erst am 28. Dezember 2021 sollte während der Omikron-Welle diese Zahl wieder übertroffen werden.

Das Mitglied des US-Repräsentantenhauses Bonnie Watson Coleman aus New Jersey teilte mit, dass sie mit einem Schnelltest positiv auf den SARS-CoV-2-Virus getestet worden sei. Sie habe wegen einer Warnung, dass es beim Angriff auf das Kapitol am 6. Januar zu Ansteckungen unter den Abgeordneten gekommen sein könne, sich testen lassen.

Die NBA sagte zwei Spiele ab. Das Basketball-Spiel zwischen den New Orleans Pelicans und den Dallas Mavericks an diesem Montag musste abgesagt werden, nachdem die Mavericks nicht genug Spieler aufbieten konnte. Das Spiel zwischen den Boston Celtics und den Chicago Bulls am Dienstag, den 12. Januar folgte den anhaltenden Ausfällen bei den Celtics.

• Alabama: Nachdem im College Football die Alabama Crimson Tide die Ohio State Buckeyes 52:24 geschlagen hatte, versammelten sich trotz gegensätzlicher Corona-Warnungen zahlreiche Fans in Tuscaloosa, um den Sieg zu feiern.
• Illinois: Die öffentlichen Schulen in Chicago öffneten erstmals seit März wieder für regulären Unterricht in Klassenräumen – zunächst für Schüler der Jahrgangsstufe Prä-Kindergarten und für Schüler mit besonderen Bedürfnissen.
• Indiana: Die Gesundheitsbehörden meldeten, dass CDC auch in Indiana einen Fall der neuen SARS-CoV-2-Variante B.1.1.7 (Alpha-Variante) festgestellt hatte.
• Kalifornien: Der Westküstenstaat verzeichnete erstmals mehr als 30.000 Todesopfer der Pandemie. Etwa ein Drittel der Opfer waren innerhalb des letzten Monats an COVID-19 gestorben. Im Wochendurchschnitt waren zuletzt täglich 476 Kalifornier der Seuche zum Opfer gefallen. Der bevölkerungsreichste County des Staates und der USA, Los Angeles County, überschritt dabei 12.000 Tote und 900.000 Fälle.

Ungeachtet steigender COVID-19-Zahlen begannen Hollywood-Studios Film- und Fernsehproduktionen wieder aufzunehmen.

Der Gouverneur von Kalifornien teilte mit, dass zwei Gorillas im San Diego Zoo positiv auf das Virus getestet worden seien. Ein dritter zeige COVID-19-Symptome. Die Tiere befänden sich gemeinsam in Quarantäne und zeigten nur milde Symptome wie Niesen. Es war der weltweit erste Fall einer nachgewiesenen COVID-19-Erkrankung bei Menschenaffen.

• Oregon: Dem Abgeordneten im Repräsentantenhaus des Bundesstaates Mike Nearman wurde die Mitgliedschaft in Ausschüssen entzogen und eine Geldbuße von 2000 $ auferlegt. Er hatte am 21. Dezember 2020 randalierende Demonstranten gegen Corona-Beschränkungen in das Parlamentsgebäude eingelassen. Nearman wurde auch aufgefordert zurückzutreten. (Fortsetzung: 10. Juni 2021)
• Texas: Der Lone Star State verzeichnete 14.218 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern. Der Wert war der bislang höchste und sollte auch auf dem Höhepunkt der Sommerwelle am 25. August 2021 knapp nicht erreicht werden.

12. Januar 2021

Die Vereinigten Staaten verzeichneten 4475 COVID-19-Todesopfer. Es war der Höhepunkt an Coronatoten in den USA und ein weltweiter Höchstwert, der erst am 19. Mai 2021 durch Indien übertroffen werden sollte.

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) änderten die Richtlinien zur Impfung. Nun sollten nicht zunächst Angestellte im Gesundheitssystem zuerst geimpft werden, stattdessen wurde die erste Gruppe um Personen im Alter von mindestens 65 Jahren oder mit risikoerhöhenden Vorerkrankungen wie Diabetes erweitert. Grund für die Änderung war, dass die Konzentration auf Beschäftigte im Gesundheitswesen zu Engpässen geführt habe. Operation Warp Speed änderte ebenfalls die Impfstrategie. Nun sollte nicht mehr die Hälfte des Impfstoffs für die Auffrischung zurückgehalten werden. Mit den Änderungen wurden von Joe Biden angekündigte Änderung in der Impfstrategie von der Trump-Administration übernommen. (Fortsetzung: 15. Januar 2021) CDC kündigte auch an, dass ab dem 26. Januar 2021 Reisende auf internationalen Flügen einen höchstens drei Tage alten negativen Corona-Test nachweisen müssten.

Dem Übergangsteam von Joe Biden wurde Zugang zu regelmäßigen Sitzungen der Operation Warp Speed eingeräumt. Dieser Zugang war zuvor verweigert worden. Der wissenschaftliche Leiter der Operation Warp Speed Moncef Slaoui reichte auf Bitte des Teams von Biden seinen Rücktritt ein. Er wollte noch dreißig Tage nach der Machtübergabe am 20. Januar 2021 der Regierung unter Joe Biden zur Verfügung stehen, aber nicht mehr die Operation leiten.

Mit Schreiben vom 12. Januar 2021 erklärte Gesundheitsminister Alex Azar seinen Rücktritt. Er begründete in mit der Rhetorik des Präsidenten nach der Präsidentschaftswahl, insbesondere vor der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar. Wegen der anhaltenden Pandemie und der Notwendigkeit Impfstoffauslieferungen zu organisieren, erklärte Azar, er wolle bis zur Amtsübergabe am 20. Januar 2021 im Amt bleiben. Azar war nicht das erste oder einzige Kabinettsmitglied, das deswegen zurücktrat (siehe Kabinett Trump).

Das Mitglied des Repräsentantenhauses Pramila Jayapal teilte an diesem Dienstag mit, dass sie wie die Abgeordnete Bonnie Watson Coleman am Montag positiv getestet wurde. Sie warf anderen Abgeordneten vor, dass sie hieran schuld seien, da sie am 6. Januar, während die Kongress-Abgeordneten wegen des Angriffs auf das Kapitol für fünf Stunden in einem sicheren Raum waren, keine Masken getragen hatten. Auch der Abgeordnete Brad Schneider aus Illinois teilte mit, dass er positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden sei. Auch er warf den maskenlosen Abgeordneten Fahrlässigkeit vor. Eine der Republikaner ohne Maske, Marjorie Taylor Greene, wies auf Fox News die Kritik zurück. Ungeachtet der Tatsache, dass es asymptomatische Überträger von COVID-19 gibt, erklärte sie, die Vorwürfe seien verrückt. Sie und die anderen fünf Republikaner hätten keine Symptome gezeigt und Gesunde würden das Virus nicht übertragen.

Anthony Fauci äußerte sich zu der erstmals in Südafrika identifizierten ansteckenderen SARS-CoV-2-Variante 501Y.V2 (B.1.351). Er bezeichnete diese Variante als besorgniserregend. Man wisse nicht, ob diese Variante sich auf die Wirksamkeit von monoklonalen Antikörper-Therapien oder der Impfstoffe auswirke. 501Y.V2 war zu diesem Zeitpunkt in den Vereinigten Staaten noch nicht nachgewiesen worden, im Gegensatz zur Variante B.1.1.7, die erstmals in Großbritannien nachgewiesen worden war und bei der 72 Fälle in den USA bekannt waren. 501Y.V2 war erstmals am 18. Dezember 2021 in Südafrika gemeldet worden und war nun die dort vorherrschende Variante.

Ein fünftes Basketball-Spiel in der NBA wurde wegen COVID-19 verlegt, nachdem am 23. Dezember, 10. Januar und 11. Januar Spiele wegen der Pandemie abgesagt werden mussten. Das Spiel zwischen den Boston Celtics und Orlando Magic musste ausfallen, da Boston wegen COVID-19-bedingten Ausfällen zum dritten Mal nicht genug Spieler aufbieten konnte.

• New York: Es wurde durch den Gouverneur angeordnet, dass im Bundesstaat New York sich nun auch Personen im Alter ab 65 impfen lassen konnten. Dies erweiterte den Personenkreis um etwa 7 Millionen Personen, wobei laut Gouverneur Cuomo der Bundesstaat monatlich nur etwa 300.000 Impfdosen erhalte.
• Oregon: Gouverneurin Kate Brown ordnete an, dass ab dem 23. Januar 2021 Personen ab 65 und Beschäftigte in Schulen sich impfen lassen können.

13. Januar 2021

An diesem Mittwoch überschritten die Vereinigten Staaten die Grenze zu 23 Millionen erfassten COVID-19-Fällen seit Ausbruch der Pandemie. Zugleich hatten sich in den ersten 13 Tagen drei Millionen Einwohner der Vereinigten Staaten mit dem Coronavirus infiziert.

Es wurden Einzelheiten zu den Feierlichkeiten um die Amtseinführung von Joe Biden als Präsidenten der Vereinigten Staaten am 20. Januar 2021 bekannt. Mit Rücksicht auf die Pandemie und auch Sicherheitswarnungen nach dem Angriff auf das Kapitol am 6. Januar 2021 wurde auf Live-Veranstaltungen weitgehend verzichtet und große Teile der Feierlichkeiten sollten online stattfinden.

Forscher der Ohio State University teilten mit, dass sie zwei neue Coronavirus-Varianten identifiziert hatten, die ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten haben könnten. Die Variante COH.20G/501Y könnte ansteckender sein als der ursprüngliche Virus und sei der in Columbus (Ohio) nun vorherrschende Typ.

• Kalifornien: Der Personenkreis, der geimpft werden konnte, wurde in Kalifornien auf alle Personen im Alter von 65 oder älter ausgeweitet. Eine Ausnahme war Los Angeles County, das wegen der besonderen Betroffenheit weiterhin zuerst die etwa 500.000 Beschäftigten im Gesundheitssystem bevorzugte. Schätzungen der Gesundheitsbehörde des Countys gingen dahin, dass etwa ein Drittel aller Bewohner des Los Angeles County sich bislang im Lauf der Pandemie mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert hatten.
• Wisconsin: Die ansteckendere Variante B.1.1.7 (Alpha-Variante), die erstmals in Großbritannien beobachtet worden war, wurde bei einer Person im Eau Claire County nachgewiesen.

14. Januar 2021

Joe Biden stellte ein Paket von Hilfsmaßnahmen im Wert von 1,9 Billionen US-Dollar vor, um der Gesundheits- und der Wirtschaftskrise entgegenzuwirken. Ein Kernpunkt war die Zahlung von 1.400 Dollar an US-Bürger. Eine solche Zahlung war von dem bald abgelösten Senatsmehrheitsführer Mitch McConnell noch abgelehnt worden, der baldige Mehrheitsführer Chuck Schumer hatte aber bereits Unterstützung ausgedrückt. Weiter waren vorgesehen eine Erhöhung der Arbeitslosenunterstützung, eine Erhöhung des Mindestlohns, Unterstützungen für Bundesstaaten und Gemeinden, Gelder für Schulen und höhere Bildungseinrichtungen, sowie die Finanzierung eines nationalen Impfprogramms.

Mit 142.000 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern erreichten die Vereinigten Staaten den Höhenpunkt an Hospitalisierungen in der Winterwelle. Ein Wert, der in den 2021 noch folgenden Wellen nicht mehr erreicht werden sollte. Erst am 11. Januar 2022 sollte während der Omikron-Welle diese Zahl mit 145.900 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern übertroffen werden.

Das Mitglied des Repräsentantenhauses Adriano Espaillat teilte mit, dass er positiv auf das Coronavirus getestet worden war.

Der Vorsitzende der Federal Reserve Bank Jerome Powell äußerte in einem Interview, dass eine vollständige wirtschaftliche Erholung der Wirtschaft nicht erfolgen würde, bevor die COVID-19-Pandemie unter Kontrolle sei. Wegen der Stimulusgesetze des Kongresses und den Maßnahmen der Zentralbank würde die Erholung zum Stand vor der Pandemie aber schneller erfolgen als erwartet worden sei.

Präsident Trump übersandte an den Kongress eine Liste von Einsparungsvorschlägen. Dies umfasste unter anderem die Streichung von 4 Milliarden Dollar für die internationale Impfinitiative GAVI. Es wurde nicht erwartet, dass der Kongress diese Vorschläge aufgreift.

Der wöchentliche Arbeitsmarktbericht für die erste volle Woche im Jahr 2021 (2. Januar bis 9. Januar) wurde veröffentlicht. Danach hatten nach jahreszeitlicher Bereinigung 965.000 Personen Anträge für Arbeitslosenunterstützung gestellt, 165.000 mehr als die 800.000, die prognostiziert worden waren. Es war die höchste gemeldete Zahl seit dem Bericht vom 22. August 2020. Ohne jahreszeitliche Bereinigung waren es über eine Million Antragsteller. Hinzu traten Personen, die Anträge auf Unterstützung aus Ende Dezember bis zum März verlängerten Unterstützungsprogrammen gestellt hatten, obwohl deren Anzahl zurückgegangen war. Fortlaufende Anträge auf Arbeitslosenunterstützung für die am 2. Januar 2021 endenden Woche betrugen 5,27 Millionen, ein Anstieg um 199.000. Insgesamt bezogen 18,4 Millionen Personen die eine oder andere Form der Unterstützung. Besonders betroffen von steigenden Arbeitslosenzahlen waren Bundesstaaten mit starken Beschränkungen zur Pandemiebekämpfung (Illinois, Kalifornien, New York), aber auch einige Staaten mit geringen Beschränkungen (Texas, Florida). Beeinflusst wurden die Antragszahlen aber auch durch die relativ späte Verlängerung der Hilfsprogramme im Dezember 2020. Die Aktienmärkte reagierten nur wenig auf diese Zahlen, da ein Billion-Dollar-Hilfsprogramm nach der Machtübernahme durch Joe Biden am 20. Januar 2021 erwartet wurde.

• Missouri: Wegen steigender Fallzahlen im Parlamentsgebäude sagte das Repräsentantenhaus von Missouri die Sitzungen für die folgende Woche ab.
• New York: Gouverneur Andrew Cuomo teilte mit, dass die Impftermine gegen COVID-19 für die folgenden 14 Wochen ausgebucht seien.

15. Januar 2021

Joe Biden stellte an diesem Freitag seinen Plan vor, mit dem die Impfungen nach seiner Machtübernahme beschleunigt werden sollten. Neben der verstärkten Einbindung von Apotheken wollte Biden die Nationalgarde und die Federal Emergency Management Agency (FEMA) aktivieren. FEMA und Nationalgarde sollten 100 Impfzentren in den gesamten Vereinigten Staaten errichten, durch die Einbindung von Apotheken sollte dabei sichergestellt werden, dass niemand weiter als ein paar Meilen von seinem Wohnort eine Impfstelle habe. Am Ende des ersten Monats im Amt sollten die Zentren errichtet sein und von dort monatlich hundert Millionen Amerikaner geimpft werden. Die tatsächlichen Impfungen waren hinter den Plänen der Trump-Regierung zurückgeblieben bis Ende 2020 20 Millionen US-Amerikaner zu impfen. Bis sechs Uhr abends Ostküstenzeit an diesem Freitag waren erst 12,7 Millionen in den USA geimpft worden. Das Übergangsteam Bidens teilte mit, dass der bisherige Leiter der Operation Warp Speed Moncef Slaoui durch den ehemaligen Leiter der Food and Drug Administration David A. Kessler abgelöst werden würde. Die Impfstofflieferungskampagne der Regierung würde wegen der unterschiedlichen Organisation auch einen anderen Namen erhalten. Der logistische Leiter von Operation Warp Speed General Gustave Perna würde weiter tätig bleiben.

Die Seuchenschutzbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) warnte, dass die erstmals im Vereinigten Königreich im Dezember 2020 nachgewiesene SARS-CoV-2-Variante B.1.1.7 sich im frühen Jahr 2021 in den Vereinigten Staaten ausbreiten werde und bis März die vorherrschende Variante werden könne. B.1.1.7 ist eine Mutation des Coronavirus, die ansteckender ist als der ursprüngliche Virus. Zu diesem Zeitpunkt waren laut CDC 76 Fälle nachgewiesen, die zu einem nicht unerheblichen Teil nicht die Vereinigten Staaten verlassen hatten.

Das US-Außenministerium erklärte in einer Mitteilung, dass es nicht näher genannte neue Informationen über den Beginn des COVID-19-Ausbruchs in Wuhan erhalten habe. Das Virus könne über einen Laborunfall in Umlauf geraten sein, bei dem nur einige asymptomatische Personen infiziert worden seien, so dass scheinbar das Muster eines natürlichen Ausbruchs vorlag.

Floridas Gouverneur Ron DeSantis sprach in Texas vor einer Zusammenkunft der Texas Public Policy Foundation, einem eher konservativen Think Tank. In der Ansprache, die als Positionierung für eine Kandidatur in der Präsidentschaftswahl 2024 gesehen wurde, kritisierte er Internetunternehmen für die Blockierung der Soziale-Medien-Konten von Donald Trump nach dem Angriff auf das Kapitol am 6. Januar und die erzwungene Schließung der Plattform Parler. DeSantis verteidigte auch seine COVID-19-Politik und kritisierte andere Bundesstaaten für deren Lockdowns. Er behauptete, Florida würde nach der Pandemie besser aus den Startlöchern kommen. Er verteidigte auch seine Impfstrategie, die den ursprünglichen Empfehlungen der CDC zuwiderlief. Er erklärte, er werde nicht auf Fachleute hören, wenn sie falsch lägen.

In der Washington Post erschien an diesem Freitag ein Bericht, dass entgegen Aussagen des US-Gesundheitsministeriums vom 12. Januar keine zusätzlichen Impfdosen ausgeliefert werden könnten, weil die Lager bereits leer seien. Zahlreiche Gouverneure von Oregon bis Michigan kritisierten darauf die Bundesregierung, da sie sich falsch informiert sahen und sie ihre Impfstrategien darauf eingestellt hatten. Gesundheitsminister Alex Azar antwortete, der Bericht sei irreführend. Bis Dezember habe eine Reserve für Auffrischungsimpfungen bestanden, diese sei aber bereits Ende Dezember ausgeliefert worden.

Die USA erreichten an diesem Freitag die Zahl von 10,2 Millionen gegen den SARS-CoV-2-Virus geimpfter Personen. Als Ziel war durch die Trump-Administration 20 Millionen bis Silvester 2020 ausgegeben worden.

• Illinois: Bei Untersuchungen von Blutproben wurde an der Northwestern University Feinberg School of Medicine die ansteckendere Corona-Variante B.1.1.7 (Alpha-Variante) bei einem Einwohner Chicagos nachgewiesen. Die positiv getestete Person hatte Großbritannien und den Nahen Osten bereist.
• Oregon: Es wurde gemeldet, dass bei jemandem aus dem Multnomah County die Coronavirus-Variante B.1.1.7 (Alpha-Variante) festgestellt worden war. Die Person hatte keine Reisen in letzter Zeit unternommen.
• Utah: Die Gesundheitsbehörden meldeten, dass bei einem Mann im Salt Lake County die Virus-Variante B.1.1.7 (Alpha-Variante) nachgewiesen worden war. Der Mann hatte den Bundesstaat vor der Ansteckung soweit bekannt noch verlassen.

16. Januar 2021

Joe Bidens zukünftiger Stabschef Ron Klain stellte die für die ersten Tage nach dem Amtsantritt Bidens geplanten Maßnahmen vor. So solle am ersten Tag unter anderem eine Maskenpflicht in Bundesgebäuden und für den interstaatlichen Verkehr angeordnet werden. Ein Moratorium auf Räumungsklagen sollte verlängert werden. Am zweiten Tag waren Richtlinien zur sicheren Öffnung von Schulen und Geschäften und klarere Gesundheitsrichtlinien geplant. Für den dritten Tag seien Anweisungen an das Kabinett geplant, für Entlastungen von Familien zu sorgen.

• Kalifornien: Der mit etwa 10 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste County, Los Angeles County, meldete an diesem Sonnabend 1.003.923 COVID-19-Fälle seit Ausbruch der Pandemie. Es war damit das erste County in den Vereinigten Staaten, das über eine Million Infektionen verzeichnete. Los Angeles County befand sich in einer Infektionswelle, die im frühen November 2020 begonnen hatte, nachdem einige Corona-Regulierungen heruntergefahren worden waren. L.A. County hatte damit in absoluten Zahlen mehr Infektionen verzeichnet als das zweitplatzierte Cook County (429.270 Fälle) und das drittplatzierte Maricopa County (407.631 Fälle) zusammen. Allerdings hatte es auch mehr Einwohner, als diese beiden zusammen (Cook County: 5,2 Millionen, Maricopa County: 4,2 Millionen). Über 7.500 Patienten mussten in den Krankenhäusern in Los Angeles County mit COVID-19 behandelt werden. 13.741 Angelenos waren an COVID-19 gestorben. Gleichzeitig meldete das County den ersten Fall der Variante B.1.1.7 (Alpha-Variante), die ansteckender war und erstmals 2020 in Großbritannien beobachtet worden war. Kalifornien als Ganzes näherte sich mit 2,9 Millionen Fällen der 3-Millionen-Marke und lag vor Texas (etwa 2 Millionen) und Florida (1,5 Millionen).
• Michigan: Die Gesundheitsbehörden des Bundesstaates teilten mit, dass der erste Fall einer Infizierung mit der erstmals in Großbritannien identifizierten Variante B.1.1.7 des Coronavirus (Alpha-Variante) in Michigan festgestellt worden sei. Es handelte sich um eine Frau im Washtenaw County, die kürzlich das Vereinigte Königreich bereist hatte.
• Wyoming: Ein Mann im Teton County war als erster Fall einer Infektion mit der SARS-CoV-2-Variante B.1.1.7 (Alpha-Variante) identifiziert worden. Dies teilten die Gesundheitsbehörden Wyomings am Morgen mit.

17. Januar 2021

In der Sendung Meet the Press auf NBC News trat der Leiter des National Institute of Allergy and Infectious Diseases Anthony Fauci auf. Er teilte mit, dass es eine Frage von einer Woche, vielleicht ein paar Wochen sei, dass die Impfstoffhersteller Johnson & Johnson und AstraZeneca in der Lage seien ihre Daten für einen Antrag auf Zulassung ihrer SARS-CoV-2-Impfstoffe vorzulegen. Er habe erst an diesem Sonntagmorgen mit Gustave Perna von der Operation Warp Speed gesprochen. Es habe Missverständnisse über die Impfstoffauslieferung gegeben. Die Impfdosen für die notwendige Auffrischung seien ursprünglich zurückgehalten worden, da Unregelmäßigkeiten beim Impfstoffnachschub befürchtet worden seien. Der Nachschub sei aber nun gesichert und regelmäßig. Weiterhin äußerte sich Fauci zu auftretenden ansteckenderen Virus-Varianten. Über diese werde geforscht. Was klar sei, sei, dass derartige Varianten mehr Infektionen bedeuten würden, mehr Infektionen bedeuteten mehr Hospitalisierungen, dies bedeute mehr Todesopfer. Es sei wichtig die bisherigen Bemühungen zur Eindämmung wie Masketragen, Hygiene und soziale Distanzierung zu verstärken. Es sei auch wichtig zur Eindämmung dieser Varianten Impfskeptizismus zurückzustellen. Der baldige Stabschef im Weißen Haus Ron Klain trat in der Sendung State of the Union auf CNN auf. Er äußerte, dass er davon ausgehe, dass weitere hunderttausend Amerikaner in den ersten fünf Wochen der Präsidentschaft Joe Bidens sterben würden. Die Trump-Administration habe Unordnung hinterlassen. Es werde schlimmer werden, bevor es besser würde, auch mit den verfügbaren Impfstoffen. Klain erklärte, dass die von Biden angestrebte Verabreichung von 100 Millionen Impfdosen in den ersten hundert Tagen der Amtszeit machbar sei und man auf dem Weg dorthin sei. Rochelle Walensky, Bidens Kandidatin für die Leitung der Centers for Disease Control and Prevention, äußerte in der Sendung Face the Nation auf CBS, dass genug Impfstoffe verfügbar seien, um das Ziel von 100 Millionen Impfungen zu erreichen. Walensky prognostizierte aber auch 500.000 Corona-Tote bis Mitte Februar 2021. In derselben CBS-Sendung äußerte sich auch der ehemalige Leiter der Food and Drug Administration (FDA) Scott Gottlieb optimistisch bezüglich dieses Ziels von 100 Millionen Impfungen. Bidens Pläne würden seiner Meinung nach Sinn machen.

Es wurde bekannt, dass das Gesundheitsministerium der Vereinigten Staaten ein Privatunternehmen mit der Überprüfung der Wirksamkeit von Corona-Tests beauftragt hatte, einer Aufgabe, die sonst von der FDA wahrgenommen wird. Es war der letzte Schritt in Auseinandersetzungen zwischen dem Gesundheitsministerium und der FDA.

• Florida: Es wurde bekannt, dass gegen die ehemals für die Gesundheitsbehörden Floridas tätige Computerspezialistin Rebekah Jones ein Haftbefehl erlassen worden war. Sie war entlassen worden, nachdem sie der Regierung Floridas unter Ron DeSantis Manipulation von COVID-19-Zahlen vorgeworfen hatte. Am 7. Dezember 2020 war es in ihrer Wohnung in Tallahassee bereits zu einer Wohnungsdurchsuchung gekommen. Der Haftbefehl soll sich auf andere Vorwürfe stützen. Jones sah dies als weiteren Versuch, sie einzuschüchtern und mundtot zu machen. Sie kündigte auf Twitter an, sich am Sonntagabend den Behörden zu stellen.
• Kalifornien: Im Los Angeles County wurden Bestimmungen zur Luftreinhaltung für Krematorien zeitweise ausgesetzt. Hierdurch sollten die Krematorien in die Lage versetzt werden, Rückstände bei der Leichenverbrennung zu beenden.
• Massachusetts: Es wurde der erste Fall einer COVID-19-Erkrankung mit dem erstmals in Großbritannien beobachteten Coronavirus-Variante B.1.1.7 (Alpha-Variante) in Massachusetts gemeldet. Es handelte sich um eine Bostonerin in den Zwanzigern, die kurz zuvor das Vereinigte Königreich besucht hatte und vor der Reise negativ getestet worden war.

18. Januar 2021

Die USA überschritten an diesem Montag 24 Millionen COVID-19-Fälle seit dem Beginn der Pandemie. Hierbei hatten die Vereinigten Staaten innerhalb der letzten sieben Tage 1,5 Millionen Neuinfektionen festgestellt, 11 % weniger als in der Vorwoche. In 35 Bundesstaaten gingen die Fallzahlen zurück. Dies wurde als mögliche Zeichen für ein Abflachen der Kurve gesehen. Knapp 400.000 Menschen waren in den Vereinigten Staaten an COVID gestorben.

Präsident Trump kündigte per Proklamation an, die USA würden am 26. Januar 2021 Reisebeschränkungen mit Brasilien, der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich aufheben. An dem Tag traten Richtlinien des Centers for Disease Control and Prevention in Kraft, dass bei der Einreise ein negativer Coronatest vorzuweisen sei. Laut Proklamation werde bei diesen drei Parteien darauf vertraut, dass sie die Richtlinie befolgen. Die Pressesprecherin Joe Bidens, der am 20. Januar 2021 das Amt des Präsidenten übernahm, erklärte, dass es nicht die Zeit sei, Reisebeschränkungen aufzuheben. Die neue Regierung werde die Proklamation daher rückgängig machen.

Abschiedsrede von Melania Trump

Die First Lady Melania Trump veröffentlichte ein Video mit einer Abschiedsrede. Unter anderem erwähnte sie Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und dankte essentiellen Beschäftigten wie Angestellten im Gesundheitswesen und Lastwagenfahrern. Sie rief dazu auf, Geduld und gesunden Menschenverstand aufzubringen, um besonders bedrohte Bevölkerungsgruppen zu schützen, bis genug Impfstoffe verfügbar seien.

• Kalifornien meldete 33.623 registrierte COVID-Tote und 3.005.830 registrierte COVID-19-Fälle seit dem 26. Januar 2020. Kalifornien war damit der erste Bundesstaat mit über 3 Millionen Ansteckungen. Die Zahl der Krankenhauspatienten mit COVID-19 war leicht auf 21.000 gefallen und der Anteil positiver Testergebnisse betrug nun 12 % (nach 14 % in der Vorwoche).

Die Gesundheitsbehörden Kaliforniens warnten vor einer Charge von Moderna-Impfdosen. In einem Krankenhaus in San Diego waren es bei mehreren Patienten nach Impfungen aus dieser Charge Reaktionen beobachtet worden, die behandelt wurden.

• Der Gouverneur von Washington, Jay Inslee, gab eine öffentlich-private Partnerschaft mit Unternehmen wie der Krankenhauskette Kaiser Permanente, dem Software-Unternehmen Microsoft und der Kaffeekette Starbucks bekannt. Diese solle die Impfungen in Washington voranbringen.

19. Januar 2021

Einen Tag vor dem Amtsübergang von Präsident Trump zu Präsident Biden erfasste die Datenbank der Johns Hopkins University 400.022 Todesopfer der Pandemie in den Vereinigten Staaten. Hatte es dabei sechzehn Wochen gedauert, bis die USA die ersten hunderttausend Opfer erfasst hatte, waren die Toten von 300.000 bis 400.000 innerhalb eines Zeitraums von weniger als fünf Wochen der Pandemie zum Opfer gefallen. COVID-19 war die führende Todesursache. Zum ersten Mal seit 1920 war damit in den Vereinigten Staaten eine Infektionskrankheit führende Todesursache. Die offiziell ausgewiesenen COVID-19-Toten stellten dabei nach einer Studie aus dem Oktober 2020 nur 67 % der Übersterblichkeit dar, die durch COVID-19 verursachten Todeszahlen waren daher höher. Besonders betroffen waren Minderheiten. So hatte sich in der Folge der Pandemie der Abstand der durchschnittlichen Lebenserwartung zwischen weißen Amerikanern und Afroamerikanern um 40 % auf über fünf Jahre ausgedehnt.

Joe Biden und Kamala Harris bei der COVID-19-Gedenkveranstaltung

Joe Biden traf aus Delaware kommend einen Tag vor der Amtsübernahme in Washington, D.C. ein. Zu Sonnenuntergang hielten er und Kamala Harris sowie deren Ehepartner eine Zeremonie zum Gedenken an die nun über 400.000 COVID-19-Toten in den Vereinigten Staaten am Lincoln Memorial ab. Der Teich vor dem Gebäude wurde hierzu von 400 Lampen beleuchtet. Gleichzeitig beleuchteten hunderte von Ortschaften in den Vereinigten Staaten Gebäude, unter anderem das Empire State Building in New York und die Space Needle in Seattle. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Kardinal Wilton Gregory, dem Erzbischof von Washington. Biden sprach über die Wichtigkeit, der Toten zu gedenken. Er sagte unter anderem:

“It's hard sometimes to remember, but that's how we heal. It's important to do that as a nation.”

„Es ist manchmal hart sich zu erinnern, aber das ist wie wir heilen. Es ist wichtig dies als Nation zu tun.“

Vor der Rede sang Lori Key, eine Krankenschwester in einer COVID-19-Station, Amazing Grace. Die Veranstaltung schloss damit, dass Yolanda Adams Halleluja sang.

Präsident Donald Trump veröffentlichte ein Video mit einer am Montag aufgezeichneten Abschiedsrede. Trump erklärte darin, er habe vollendet wofür er nach Washington gekommen sei und mehr. Er lobte darin seine Außen- und Wirtschaftspolitik. Bezüglich der Corona-Krise erklärte er, dass die Vereinigten Staaten andere Länder wirtschaftlich übertroffen hätten habe an den von ihm geschaffenen wirtschaftlichen Grundlagen gelegen. Er erklärte, dass Amerika um jedes verlorene Leben trauere, und versprach, dass im Gedenken an die verlorenen Leben das Virus ausradiert werde. Abschließend sagte Trump:

„Now, as I prepare to hand power over to a new administration at noon on Wednesday, I want you to know that the movement we started is only just beginning.“

(Jetzt, während ich mich vorbereite die Macht an eine neue Administration am Mittwochmittag zu übergeben, will ich euch wissen lassen, dass die Bewegung, die wir begonnen haben, nur der Anfang ist.)

Den Namen Joe Biden erwähnte Trump nicht.

In ihrer Anhörung vor dem Senat als Kandidatin als Finanzministerin der Vereinigten Staaten erklärte Janet Yellen, dass weitere Maßnahmen notwendig seien. Sonst würde sich mittelfristig die Rezession verschlimmern. Am effektivsten sei es, Gelder denjenigen zu geben, die am meisten Not litten.

20. Januar 2021

Am Morgen der Amtseinführung von Joe Biden verließ Präsident Trump Washington und flog zu seinem Wohnsitz Mar-a-Lago in Florida. Er sprach kurz vor etwa zweihundert Anhängern und rühmte sich für Dinge, die er als Erfolge seiner Regierungszeit ansah. Unter anderem nannte er die Entwicklung von Impfstoffen gegen COVID-19. Nach einem 21-Schuss-Salut startete er mit dem Hubschrauber Marine One. Er unterbrach damit eine lange Tradition von symbolischem Amtsübergang durch Teilnahme an der Vereidigung seines Nachfolgers.

US-Kapitol am Morgen mit Field of Flags im Vordergrund

Die Menschenmenge, die in anderen Zeiten an der Vereidigung von US-Präsidenten teilnimmt, war wegen der Pandemie stark reduziert worden. Auf der National Mall, wo sich sonst die Menschenmenge versammelte, war ein Field of Flags installiert worden. Die fast zweihunderttausend amerikanischen Flaggen sollten für die Menschen stehen, die nicht teilnehmen konnten und symbolisierten alle Bundesstaaten und US-Territorien.

Präsident Joe Biden unterzeichnet seine erste Executive Order.

Biden erließ am ersten Tag im Amt 17 Executive Orders. Mit der ersten Executive Order seiner Amtszeit ordnete Präsident Biden eine Maskenpflicht und soziale Distanz in Gebäuden des Bundes, auf Land des Bundes, für Bundesangestellte und Vertragspartner des Bundes für 100 Tage an. Der Präsident wollte auch Gouverneure der Bundesstaaten persönlich anrufen und drängen, Masken verpflichtend zu machen. Weitere Executive Orders des ersten Tages betrafen den Wiederbeitritt zur Weltgesundheitsorganisation, und die Wiedereinrichtung des National Security Council's Directorate for Global Health Security and Biodefense zur Koordinierung von Epidemiemaßnahmen. Trump hatte die Einrichtung 2018 aufgelöst. Zum Koordinator der COVID-19-Bekämpfung erklärte Biden Jeffrey D. Zients. Andere Executive Orders betrafen wirtschaftliche Entlastungen, wie die Verlängerung eines Moratoriums auf Wohnraumräumungen und den Aufschub von Zwangsvollstreckungen aus Hypotheken, die von der Bundesregierung gehalten wurden. Rückzahlungen von Studienkrediten werden ausgesetzt. Präsident Biden unterzeichnete auch ein Schreiben an die Weltgesundheitsorganisation und teilte mit, dass die USA den von Trump verfügten Austritt rückgängig machen.

Rochelle Walensky trat ihr Amt als neue CDC-Direktorin an.

21. Januar 2021

Präsident Biden stellte seinen Plan zur Bekämpfung der COVID-Pandemie vor. Er erklärte:

“Our national strategy is comprehensive, it's based on science, not politics. It's based on truth, not denial, and it's detailed.”

„Unsere nationale Strategie ist umfassend, basiert auf Wissenschaft, nicht auf Politik. Sie basiert auf Wahrheit, nicht auf Realitätsverweigerung, und sie ist detailliert.“

Joe Biden äußerte, dass der Plan von Fachleuten wie Anthony Fauci entwickelt worden sei. Man werde von diesen echten Experten insgesamt mehr hören und weniger vom Präsidenten. Fachleute sollten ungehindert von Politik und politischen Konsequenzen sprechen, nur geleitet von Wissenschaft und Gesundheit. Der Beginn des Plans war eine Impfkampagne mit 100 Millionen Impfinjektionen für 50 Millionen Amerikaner in den ersten 100 Tagen. Dieses Ziel wurde tatsächlich schon nach 60 Tagen erreicht.

Er unterzeichnete zehn weitere Executive Orders, mit denen unter anderem der Defense Production Act zur Produktion von persönlicher Schutzkleidung wie N95-Masken, Testeinrichtungen und -Kits, sowie Rohmaterialien für Impfstoffe in Gang gesetzt wurde. Er ordnete auch die Bildung von Komitees zur Koordinierung der COVID-19-Tests und zur Datenerfassung und Präsentation in Echtzeit an. Maskentragen wurde verpflichtend in Flugzeugen, Eisenbahnen und Überlandbussen. Biden machte eine Kürzung von Kostenerstattungen für den Einsatz der Nationalgarde durch die Bundesstaaten rückgängig und ordnete die Errichtung von 100 Impfzentren durch die Federal Emergency Management Agency (FEMA) in den nächsten dreißig Tagen an. Der Schutz von Arbeitnehmern vor übereilten Öffnungen durch Arbeitgeber wurde gestärkt und die Entwicklung von Richtlinien für die sichere Öffnung von Bildungseinrichtungen angeordnet.

Fauci als neuer Corona-Berater des Präsidenten gab eine Pressekonferenz. Er drückte Erleichterung aus, dass er unter der neuen Regierung frei sprechen könne und merkte an, dass Präsident Biden und er übereinstimmten, dass man transparent und ehrlich sein müsse. Er sprach über das Impfprogramm des Präsidenten und dass die Impfung von 75 bis 80 Prozent der erwachsenen Bevölkerung bis zum Ende des Sommers geimpft sein sollten. Die Mitwirkung der Bürger (Maskentragen und Sichimpfenlassen) sei notwendig. Dann könne im Herbst allmählich eine Rückkehr zur Normalität stattfinden. Er sprach auch neue Mutationen des SARS-CoV-2-Virus an, die in Brasilien, Südafrika und dem Vereinigten Königreich entdeckt worden waren. Insbesondere die Variante 501Y.V2, die erstmals in Südafrika entdeckt worden war, könne die Wirksamkeit der Impfstoffe beeinträchtigen. Allerdings seien die Vakzine derartig wirksam, dass sie auch dann noch einen gewissen Schutz böten. Die neuen Mutationen würden Impfungen noch notwendiger machen.

Godiva Chocolatier teilte mit, bis Ende März alle 128 Vertriebsniederlassungen in Nordamerika zu schließen. Begründet wurde die Entscheidung mit Umsatzeinbrüchen während der COVID-19-Pandemie in diesen Niederlassungen, während gleichzeitig die Umsätze im Internetverkauf und bei Vertriebspartnern gestiegen seien. Godiva werde daher ihre Schokoladenprodukte nur noch online und im Einzelhandel anbieten.

22. Januar 2021

Präsident Biden erließ weitere Executive Orders mit dem Ziel, sozioökonomische Auswirkungen der Pandemie abzumildern. Er wies das Landwirtschaftsministerium (United States Department of Agriculture) an, den Wert der an Bedürftige nach dem Supplemental Nutrition Assistance Program ausgegebenen Lebensmittelmarken (Food Stamps) um 15 bis 20 Prozent zu steigern, um der Hungerkrise entgegenzutreten. Er wies das US-Finanzministerium an, Zuwendungen für freies oder kostenreduziertes Schulkantinenessen pro Person zu erhöhen und geschätzt 7 bis 8 Millionen Amerikanern mit dem CARES Act im März 2020 bewilligte, aber noch nicht ausgekehrte Stimulusschecks in Höhe von 1.200 Dollar zuzusenden. Dies betraf vor allem Amerikaner mit einem Einkommen zu niedrig, um eine Einkommenssteuererklärung abgeben zu müssen. Die Anweisung betraf auch Stimulusschecks in Höhe von 600 Dollar, die im Dezember bewilligt worden waren. Das Arbeitsministerium (United States Department of Labor) erhielt die Anordnung, gegenüber den Bundesstaaten klarzustellen, dass Arbeitslose angebotene Arbeit ablehnen dürften, wenn diese ihre Gesundheit gefährde. Biden führte einen Mindestlohn von 15 Dollar für Bundesangestellte ein. Bei der begleitenden Pressekonferenz teilte Biden mit, dass über 600.000 Tote durch die Pandemie zu erwarten seien, und dass nichts in den nächsten Monaten die Kurve ändern werde.

(CDC) änderte die Richtlinien für die Vergabe der für das Pfizer- und das Moderna-Vakzin. War die Auffrischung für den Impfstoff von Pfizer nach 21 Tagen zugelassen und für den Impfstoff von Moderna nach 28 Tagen, erlaubt CDC nun einen Zeitraum von höchstens 28 Tagen für beide. Außerdem wurde zugelassen, dass die Auffrischung unter besonderen Umständen mit dem jeweils anderen Vakzin erfolgen kann (beide Vakzine sind mRNA-Vakzine). Diese Mischung sollte soweit möglich vermieden werden, da noch nicht ausreichend erforscht. Besondere Umstände seien Verknappung eines der Impfstoffe oder falls unbekannt sei, mit welchem die erste Impfdosis verabreicht worden war.

Am Morgen des 22. äußerte sich der Leiter des National Institute of Allergy and Infectious Diseases und Präsidentenberater Fauci auf CNN zur Trump-Administration und sagte, deren Corona-Politik habe sehr wahrscheinlich Leben gekostet. Es sei nicht hilfreich, wenn über Dinge gesprochen würde, die medizinisch und wissenschaftlich keinen Sinn haben. Es sei auch kein Geheimnis, dass eine deutliche Unsicherheit vorgelegen habe, dass klare Tatsachen in Zweifel gezogen wurden, Meinungen von Experten in Zweifel gezogen wurden, und Masken politisiert wurden. Deborah Birx antwortete in der Sendung Face the Nation auf die Frage, ob sie jemals daran gedacht habe, ihren Posten als Koordinatorin der Coronavirus Task Force unter Präsident Trump aufzugeben, „dauernd“. Kollegen, die sie seit Jahrzehnten kannten, hätten geglaubt, sie wäre zu einer politischen Person geworden. Die Informationen der Regierung unter Trump seien vom Wahlkampf 2020 geprägt gewesen. Sie selbst habe die Öffentlichkeit aber nicht falsch unterrichtet oder Informationen vorenthalten.

23. Januar 2021

• Kalifornien: Es wurde bekannt, dass zwei Forschergruppen unabhängig voneinander eine neue SARS-CoV-2-Mutation entdeckt hatten, die sich in Kalifornien ausgebreitet hatte. Die Variante B.1.426 zeigte Änderungen in den Spikes des Coronavirus, die beeinflussen könnten wie ansteckend diese Virenvariante ist. Die Mutation könnte dabei mitschuldig an dem jüngsten Anstieg in Kalifornien sein.
• Michigan: Die University of Michigan sagte für zwei Wochen alle Aktivitäten im Hochschulsport ab, inklusive alle Wettbewerbe. Als Grund der am Sonnabend bekanntgegebenen Entscheidung wurde ein Ausbruch von COVID-19 mit der Virus-Mutation B.1.1.7 (Alpha-Variante) genannt. Der Ausbruch mit der ansteckenderen Variante, die erstmals in Großbritannien 2020 festgestellt worden war, umfasste fünf bekannte Fälle im Washtenaw County und konnte auf eine Hochschulsportlerin zurückgeführt werden.
• North Carolina: Es wurde gemeldet, dass im Mecklenburg County der erste Fall einer Infektion mit der SARS-CoV-2-Mutation B.1.1.7 (Alpha) in dem Bundesstaat festgestellt worden war. Zu diesem Zeitpunkt waren in den Vereinigten Staaten 195 Fälle bekannt mit dieser Virus-Variante.
• Washington: Die Behörden des nordwestlichen Bundesstaates meldeten, dass bei Untersuchungen von Blutproben aus dem Zeitraum 25. Dezember 2020 bis 20. Januar 2021 zwei Ansteckungsfälle mit der ansteckenderen SARS-CoV-2-Mutation B.1.1.7 (Alpha-Variante) aus dem Snohomish County entdeckt worden seien.

24. Januar 2021

An diesem Sonntagmorgen überschritten die Vereinigten Staaten nach der Datenbank der Johns Hopkins University 25 Millionen COVID-19-Fälle seit der erste Fall fast genau ein Jahr zuvor in den USA identifiziert worden war. Nach den Datenbanken der New York Times und NBC war diese Grenze am Sonnabend, dem 23. Januar 2021 erreicht worden. Dies war etwa ein Viertel der weltweit diagnostizierten 99 Millionen COVID-19-Fälle. Die Vereinigten Staaten hatten damit mehr als das Doppelte an Ansteckungen identifiziert, als das zweitplatzierte Indien (über 10 Millionen Fälle). Mit knapp 420.000 Todesopfern der Pandemie lag auch hier das Land in Führung vor dem bei Todesfällen zweitplatzierten Brasilien (etwa 220.000 Todesfälle). Die Kurve der Fallzahlen in den USA flachte ab. In den bevölkerungsreichen Bundesstaaten Kalifornien, Texas, Florida und New York gingen die Fallzahlen im Siebentages-Durchschnitt sogar zurück. Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention waren 41 Millionen Impfdosen an die Bundesstaaten ausgeliefert worden und 17 Millionen US-Amerikaner waren nun geimpft.

Die neue Direktorin der Centers for Disease Control and Prevention Rochelle Walensky trat in der Sendung Fox News Sunday auf und teilte mit, dass ihr nicht bekannt sei, wie viele Impfdosen der Regierung zur Verfügung stünden und auch nicht wie viele in der näheren Zukunft zur Verfügung stünden. Das sei eines der Probleme, die von der Vorgänger-Regierung geerbt worden seien und mache Planungen schwierig. Sie wisse, dass erheblich mehr geimpft werden müsse, es bestünden aber Nachschubprobleme. Der Stabschef des Weißen Hauses Ron Klain erklärte in der Sendung Meet the Press auf MSNBC, dass die Probleme bei der Ausführung von Impfungen das Fehlen eines Planes der Vorgängerregierung jenseits der Belieferung von Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern sei. Bidens Kandidat für das Amt des U.S. Surgeon General Vivek Murthy trat unterdessen auf ABC News in der Sendung This Week auf und sagte, die Vereinigten Staaten würden sich in einem Rennen gegen Virenmutationen befinden. Anthony Fauci beschrieb in einem an diesem Sonntag in der New York Times erschienenen Interview, dass der ehemalige Präsident Trump ihn wiederholt aufforderte, positiver zu sein, wenn er, Fauci, versucht habe, die Schwere der Situation darzustellen. Trump habe auch Meinungen von Geschäftsfreunden über alternative Heilmethoden ohne wissenschaftliche Grundlage gleich ernst genommen wie Expertenmeinungen.

• Illinois: In einer Auseinandersetzung mit dem Schulbezirk von Chicago um die geplante Wiederöffnung der öffentlichen Schulen hatten bei einer Abstimmung unter Gewerkschaftsmitgliedern der Chicago Teachers Union (CTU) 71 % für eine Fortführung von Fernunterricht gestimmt.
• Oregon: Der Bürgermeister von Portland Ted Wheeler setzte Pfefferspray gegen einen maskenlosen Mann ein, der ihn nach einem Gaststättenbesuch bedrängte, unzutreffend vorwarf die geltenden Richtlinien verletzt zu haben durch Absetzen der Maske beim Essen, und anschrie, er habe die Stadt ruiniert.

25. Januar 2021

Präsident Biden verhängte die von seinem Vorgänger Trump am 18. Januar mit Wirkung zum 26. Januar aufgehobenen Reisebeschränkungen für Reisende aus Brasilien, der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich erneut. Er verhängte zugleich auch Reisebeschränkungen aus Südafrika. Begründet wurde dies mit den festgestellten neuen Virus-Varianten. Er äußerte auch, dass das Tragen zweier Alltagsmasken übereinander (double masking) nach gesundem Menschenverstand mehr Schutz böte, als das Tragen nur einer Maske.

Anthony Fauci warnte in einer Morgensendung auf NBC, dass vorläufige Daten zu der in Großbritannien verbreiteten Corona-Mutation B.1.1.7 (Alpha) darauf hindeuteten, dass diese Virenvariante nicht nur ansteckender sei, sondern auch schwerere Verläufe verursachen könne.

Merck & Co. stellte ihre beiden Programme zur Entwicklung eines SARS-CoV-2-Impfstoffes ein. Die Testergebnisse waren hinter den Testergebnissen der konkurrierenden Impfstoffe auf Basis einer mRNA-Technologie zurückgeblieben. Moderna wiederum teilte mit, dass Studien an erstmals im Vereinigten Königreich und in Südafrika entdeckten Coronavarianten einen geringeren Impfschutz durch Modernas Impfstoff zeigten. Die Wirksamkeit sei noch hoch genug, gleichwohl würde aus Vorsicht eine Entwicklung eines Aufbauimpfstoffs gegen die südafrikanische Variante begonnen.

Anheuser-Busch kündigte an, dass es beim Super Bowl LV erstmals seit 37 Jahren keine Werbung für die amerikanische Biermarke Budweiser geben würde. Stattdessen gäbe es einen 90-Sekunden-Werbespot für Impfungen. Andere Unternehmen wie Pepsi und Coca-Cola hatten auf ihre traditionelle Werbung während des Super Bowls bereits früher verzichtet.

• Kalifornien: Die zur Entlastung der damals überlasteten Krankenhäuser erlassenen Anordnungen, in Regionen mit überlasteten Krankenhäusern zuhause zu bleiben, wurden aufgehoben. Dies betraf die Regionen San Francisco Bay Area, San Joaquin Valley und Südkalifornien, in denen 90 % der kalifornischen Bevölkerung lebten.

Das Arbeitsministerium des Bundesstaates teilte mit, dass mindestens 11,4 Milliarden Dollar der während der Pandemie in Kalifornien gezahlten Arbeitslosenunterstützung aufgrund von Sozialhilfebetrugs gezahlt wurden. Der Großteil der Fälle betraf das Bundesprogramm, in dem auch Selbstständige Arbeitslosenunterstützung beantragen konnten. 17 Milliarden Dollar wurden weiterhin untersucht und konnten weitere Betrugsfälle umfassen.

• Minnesota: Die Gesundheitsbehörden meldeten den ersten nachgewiesenen Falls einer Erkrankung mit der erstmals in Brasilien nachgewiesenen Coronavirus-Variante B.1.1.28.1 (Zeta-Variante). Der Erkrankte war ein Mann aus der Metropolregion Minneapolis-St. Paul.
• Virginia: Die Behörden des Bundesstaates meldeten den ersten Fall einer Infektion mit der Coronavirus-Variante B.1.1.7 (Alpha-Variante), die 2020 erstmals im Vereinigten Königreich festgestellt worden war. Der Infizierte war ein Mann im Norden Virginias, der nicht in jüngerer Zeit verreist war.
• Washington, D.C.: Seit dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 waren 38 Polizisten der United States Capitol Police und mindestens 138 Angehörige der eingesetzten Nationalgarde positiv auf den SARS-CoV-2-Virus getestet worden.

26. Januar 2021

Joe Biden stellte Schritte vor, um die Impfungen in den Bundesstaaten hochzufahren. Er betonte nochmals, dass seine Regierung einen auf Wissenschaft basierenden umfassenden Plan habe. Die Schritte umfassten den Ankauf von 100 Millionen weiteren Impfdosen von Pfizer und 100 Millionen von Moderna. Weiterhin sollten die Bundesstaaten mit Dreiwochenprognosen über den Impfstoffnachschub versorgt werden, anstatt der bisherigen einwöchigen Prognose. Biden erließ ein Memorandum, in dem er an diesem Dienstag die Verwaltung anwies, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gegen asiatischen Amerikaner entgegenzutreten. Seit Politiker wie Donald Trump seit März 2020 China für den Corona-Virus beschuldigten, waren Gewalttaten gegen asiatische Amerikaner deutlich angestiegen.

Centers for Disease Control and Prevention (CDC) veröffentlichte im Journal of the American Medical Association (JAMA) eine Studie, nach der das Lernen in Klassenzimmern bei hinreichenden Vorsichtsmaßnahmen nur mit einem relativ geringen Ansteckungsrisiko einhergehe.

• Alaska: Die Gesundheitsbehörden teilten die erste Person in Alaska mit, die sich mit der erstmals im Vereinigten Königreich identifizierten Variante B.1.1.7 (Alpha-Variante) angesteckt hatte. Die Person aus Anchorage sei aus einem anderen Bundesstaat zurückgekehrt und kurz darauf positiv getestet worden. Sie habe lediglich einen Mitbewohner anstecken können.
• Georgia: Das Mitglied des Repräsentantenhauses von Georgia David Clark wurde aus einer Sitzung des Parlaments hinausbegleitet und bis auf weiteres von Sitzungen ausgeschlossen. Clark hatte sich geweigert, die vorgeschriebenen Coronatests durchzuführen.
• Kentucky: Gouverneur Andy Beshear teilte mit, dass in Kentucky die ersten beiden Fälle einer Infektion mit der erstmals 2020 in Großbritannien identifizierten Coronavirus-Mutation B.1.1.7 (Alpha-Variante) festgestellt worden seien.
• Minnesota: Nachdem eine Internetseite des Bundesstaates zusammengebrochen war, auf der Bürger sich für Impfungen registrieren konnten, begann Minnesota nun eine Impflotterie. Gleichzeitig wurde mit Massenimpfungen für Lehrer, Schulangestellte und Kinderbetreuer begonnen.

27. Januar 2021

Es wurde die erste virtuelle Pressekonferenz der Corona-Arbeitsgruppe der neuen Regierung auf Zoom abgehalten. Geleitet wurde die Konferenz durch Jeffrey Zients. Zients erklärte auf Nachfrage, wie der Defense Production Act eingesetzt würde, dass es sich um einen nationalen Notstand handele und dass keine Möglichkeiten ausgeschlossen würden. Die neue Leiterin der Seuchenschutzbehörde CDC Rochelle Walensky stellte die neuen Prognosen vor. Danach würden 479.000 bis 514.000 Todesopfer der Pandemie in den Vereinigten Staaten zum 20. Februar 2021 zu verzeichnen sein. Sie warnte auch über die neuen Virus-Mutationen, die leichter übertragbar und ansteckender seien. Dies könne zur weiteren Belastung des ohnehin überlasteten amerikanischen Gesundheitswesens führen. Andy Slavitt, ein Berater der Arbeitsgruppe, befasste sich mit den zwei Engpässen bei den Impfungen: Der Nachschub an Vakzinen und die Durchführungen der Impfungen. Er erklärte, dass eventuell mal vorhandene Lagerbestände nicht mehr vorhanden seien. Es würde trotz jüngerer Fortschritte realistisch betrachtet noch Monate dauern, bis jeder, der geimpft werden wolle, Zugang zu Impfstoffen habe.

Die Food and Drug Administration (FDA) setzte alle aus Mexiko importierten Händedesinfektionsmittel auf Ethanol-Basis unter eine Importwarnung. Grund war eine im Laufe der Pandemie zunehmend beobachtete Verunreinigung vor allem mit dem giftigen Methanol. Allein in den ersten zehn Tagen des Jahres waren über neunhundert Vergiftungen durch Händedesinfektionsmittel gemeldet worden, größtenteils bei Kindern.

Belk-Filiale in einem Einkaufszentrum in Winchester (Virginia)

Die Kaufhauskette Belk Inc. mit etwa 300 Niederlassungen in den südwestlichen Bundesstaaten und ungefähr 20.000 Beschäftigten meldete nach einer knapp 190-jährigen Firmengeschichte Insolvenz nach Chapter 11 an. Auch für die US-amerikanische Tochter von L’Occitane en Provence wurde Insolvenz angemeldet.

• South Carolina: Die Gesundheitsbehörden des Bundesstaates wurden am Abend vom Centers for Disease Control and Prevention informiert, dass die SARS-CoV-2-Variante B.1.351 (Beta-Variante) erstmals in den USA in einer Probe aus dem Bundesstaat identifiziert worden war. Die Variante war erstmals in Südafrika festgestellt worden. South Carolina fand kurz darauf einen zweiten Fall. Es handelte sich in beiden Fällen um Männer, die nicht Südafrika bereist hatten und auch untereinander keinen Kontakt gehabt hatten.

28. Januar 2021

Präsident Biden ordnete eine Sondereinschreibungszeit für Krankenversicherungen an. Danach sollten Amerikaner vom 15. Februar 2021 bis zum 15. Mai 2021 Krankenversicherungsverträge unter dem Affordable Care Act abzuschließen oder Anbieter zu wechseln. Biden begründete dies damit, dass er von Trump angerichteten Schaden beseitige.

Novavax stellte Daten der Untersuchungen ihres Impfstoffes vor. Danach war der auf Viruspartikeln basierende Impfstoff zu 95,6 Prozent wirksam gegen den herkömmlichen SARS-CoV-2-Virus und zu 85,6 Prozent gegen die ansteckendere Variante B.1.1.7 (Alpha-Variante), die erstmals in Großbritannien entdeckt worden war. Gegen die ebenfalls aggressivere Variante B.1.351 (SARS-CoV-2-Variante Beta), die erstmals in Südafrika festgestellt worden war, zeigten frühere Phase-3-Untersuchungen lediglich eine Wirksamkeit von 49,4 Prozent.

• New York: Attorney General Letitia James stellte Ermittlungsergebnisse über Unterschiede bei gemeldeten Zahlen von an COVID-19 Verstorbenen in Pflegeheimen vor. Sie kam zum Ergebnis, dass die von der Staatsregierung unter Andrew Cuomo gemeldeten 8.700 Todesfälle zu niedrig waren, da in Krankenhäuser eingelieferte Heiminsassen nicht mitgezählt wurden. Hierdurch seien bis zu 50 % höhere Zahlen nicht gemeldet worden.
• Wisconsin: Nachdem der republikanisch dominierte Senat von Wisconsin bereits ohne Anhörungen die Abschaffung der von dem demokratischen Gouverneur Tony Evers erlassenen Maskenpflicht beschlossen hatte, setzte der republikanische Sprecher der Wisconsin State Assembly Robin Vos die bereits festgesetzte Abstimmung aus. Grund war, dass am Tag zuvor in der Presse bekannt geworden war, dass hierdurch Wisconsin monatlich 49 Millionen $ an Bundesmitteln verlieren würde. Vos erklärte, dass er hiervon überrascht worden sei.

29. Januar 2021

Das Pharmaunternehmen Johnson & Johnson präsentierte die Ergebnisse der letzten Phase der Impfstoffentwicklung für ihr Vakzin. Der Impfstoff variierte in der Wirksamkeit bezüglich der Verhinderung von Ansteckungen. Der Impfstoff erwies sich zu 72 % wirksam in den Vereinigten Staaten, zu, 66 % in Lateinamerika, nur zu 57 % wirksam in Südafrika, wo sich eine neue Virusvariante zur dominierenden Coronavirusvariante entwickelt hatte. In allen Gebieten war der Impfstoff laut der Studie zu 85 % wirksam bei der Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe und zu 100 % bei der Sterblichkeit. Der Impfstoff basierte nicht auf mRNA-Technologien wie die von Pfizer oder Moderna, sondern dem Einsatz abgeschwächter Viren und es wurde nur eine Injektion benötigt. Johnson & Johnson wollte in der Folgewoche einen Antrag auf Eilzulassung stellen. Anthony Fauci äußerte in der Sendung Nightly News with Lester Holt, dass dieser Impfstoff eine zusätzliche Waffe im Kampf gegen das Virus sei. Die Wirksamkeit wäre als verblüffend betrachtet worden, wenn das Vakzin vor denen von Pfizer/BioNTech und Moderna herausgekommen wäre. Es sei relativ preiswert, brauche nur eine Impfdosis und könne in normalen Kühlschränken aufbewahrt werden.

Die Europäische Union verhängte Ausfuhrkontrollen für in der Union produzierte Impfstoffe. Vorausgegangen waren Auseinandersetzungen mit AstraZeneca, der die Europäische Union vorwarf, nicht den vertraglich vereinbarten Lieferverpflichtungen nachzukommen. Aber auch ein Produktionsrückgang infolge einer Produktionsumstellung im belgischen Werk von Pfizer.

Ein Mitglied des Repräsentantenhauses aus Massachusetts, Stephen Lynch, wurde positiv auf das Coronavirus getestet, obwohl er beide Impfdosen von Pfizer erhalten hatte.

• Kalifornien: Das Coachella Valley Music and Arts Festival und das Stagecoach Country Music Festival wurden auch für 2021 abgesagt.

30. Januar 2021

Die Vereinigten Staaten überschritten die Schwelle von 26 Millionen COVID-19-Fällen seit dem Beginn der Pandemie im Januar 2020. Es wurden an diesem Sonnabend mit 97.561 Patienten aber auch erstmals seit Anfang Dezember 2020 weniger als hunderttausend Menschen in den Krankenhäusern der Vereinigten Staaten mit COVID-19 behandelt. Die USA hatten 438.239 Todesopfer zu beklagen und stellten damit mehr als 25 % aller COVID-19-Diagnosen und ungefähr ein Fünftel der Todesfälle.

Die Seuchenschutzbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ordnete an diesem Sonnabend das Tragen von Gesichtsbedeckungen in allen öffentlichen Verkehrsmitteln, an Bus-Terminals, U-Bahn-Stationen, Bahnhöfen, Häfen und Flughafenterminals an. Derartige Anordnungen waren unter Trump noch blockiert worden. Das Nichttragen von Masken wurde damit eine Bundesstraftat. Durchgesetzt werden sollte die Anordnung durch die Transportation Security Administration und Behörden der Bundesstaaten und Kommunen. In Kraft trat die Anordnung am Montag, dem 1. Februar.

• Kalifornien: Das als eine der größten Massenimpfstellen in den Vereinigten Staaten genutzte Dodger Stadium in Los Angeles musste kurzzeitig wegen Protesten durch Impfgegner und Rechtsaußen-Gruppen geschlossen werden.
• Maryland: Ein paar Tage, nachdem in South Carolina zwei Ansteckungen mit der Coronavirus-Variante B.1.351 (Beta-Variante), die zuerst in Südafrika aufgetaucht war, entdeckt worden waren, meldete Gouverneur Larry Hogan, dass in Maryland als zweitem Bundesstaat diese Mutation festgestellt worden war. Es handelte sich um einen Mann aus dem Großraum Baltimore, der nicht in jüngerer Zeit verreist war.

31. Januar 2021

In der NBC-Sendung Meet the Press warnte Michael Osterholm, der als Mitglied des Corona-Teams von Biden während der Übergangszeit Joe Biden beraten hatte, vor der Ausbreitung der Coronavirus-Variante B.1.1.7. Es werde in den nächsten sechs bis vierzehn Wochen zu einem Anstieg an Fällen kommen und die Variante vorherrschend werden. Das Land könne wie durch einen Hurrikan getroffen werden, falls nicht entschlossene Gegenmaßnahmen ergriffen würden. Der ehemalige Leiter der FDA Scott Gottlieb äußerte sich in der Sendung Face the Nation auf CBS ähnlich. Er wies darauf hin, dass verfügbare Daten darauf hindeuteten, dass die erstmals im Vereinigten Königreich beobachtete Variante B.1.1.7 schwerere Verläufe verursache und etwa 50 % ansteckender sei. Daten aus der Impfstoffentwicklung von Johnson & Johnson und Novavax deuteten aber dahin, dass bei dieser Variante die Immunisierung durch Vorerkrankungen oder Impfungen wirke. Die gute Nachricht sei daher, dass Impfungen ein Notanker seien. Mit Maskentragen und verstärkten Impfungen könnte die Lage in den Griff bekommen werden.

• Illinois: In der Auseinandersetzung mit der örtlichen Lehrergewerkschaft verlangte die Bürgermeisterin von Chicago Lori Lightfoot, dass die Lehrer sich umgehend am Montag zum Klassenunterricht in die Schulen begeben. Sie betonte, dass die Schulen ihrer Meinung nach sicher seien.

Februar 2021

Im Februar 2021 sanken die Zahlen von dem sehr hohen Niveau von über 200.000 Neufällen am Tag, die im Januar 2021 verzeichnet worden waren. So waren am 15. Februar 2021 nur noch 53.800 Neuinfektionen mit dem Coronavirus erfasst worden, was den Zahlen im Oktober 2020 entsprach. Das Sinken war nur zu einem geringen Teil auf zunehmende Impfungen zurückzuführen, da zur Mitte des Monats lediglich 4 % der Bevölkerung vollständig geimpft waren und 11 % zumindest eine Impfdosis erhalten hatten. Allerdings sahen einige Experten bereits Wirkungen einer beginnenden Herdenimmunität durch die Masse der Infektionen zusammen mit den Impfungen. Als Hauptursache aber galt die zunehmende Bereitschaft in der Bevölkerung Masken zu tragen, Abstand zu halten und Menschenmengen zu meiden.

Es entstanden im Februar 2021 379.000 Arbeitsplätze. Prognostiziert worden waren 210.000. Die offizielle Arbeitslosenquote sank von 6,3 Prozent Ende Januar auf 6,2 Prozent. Allerdings schätzte der Präsident der Federal Reserve Bank Jerome Powell, dass die wahre Arbeitslosenquote eher um die 10 Prozent lag. Damit waren knapp 60 Prozent der während der Krise verlorenen Arbeitsplätze wiedererstanden.

Die Ausgaben der Privathaushalte, welche für zwei Drittel der US-Volkswirtschaft stehen, sanken im Februar im Vergleich zum Januar um 1 Prozent zurückgegangen, nachdem sie im Vormonat noch um 3,4 Prozent gestiegen waren. Dies wurde auf das schwere Winterwetter im Mittleren Westen bis hinein nach Texas zurückgeführt, aber auch der nachlassenden Wirkung der im Dezember beschlossenen Corona-Stimulierungen. Auch das Einkommen der Privathaushalte fiel um 7,1 Prozent, nach einem Anstieg um 10,1 Prozent im Januar 2021.

Der Wohnimmobilienmarkt zeichnete sich durch einen starken Preisanstieg aus. Grund war ein Rückgang um etwa 207.000 weniger angebotenen Wohnimmobilien im Vergleich zum Februar des Vorjahres.

1. Februar 2021

Während einer Online-Pressekonferenz des Corona-Teams des Weißen Hauses warnte der Epidemiologe Anthony Fauci, dass die neuen Varianten ein erhebliches Risiko von Infektionen bei Leuten zeigten, die bereits an COVID-19 erkrankt waren. Es sei daher wichtig zu impfen. Impfungen verhinderten schwerere Krankheitsverläufe. Fauci erklärte, dass Viren sich vermehren müssten, um mutieren zu können. Wenn man durch breite Impfungen dem Virus die Möglichkeit zur Vermehrung nehme, nehme man ihm auch die Möglichkeit zu mutieren.

Centers for Disease Control and Prevention (CDC) veröffentlichte Daten zu den zwischen dem 14. Dezember 2020 und dem 14. Januar 2021 ersten 12,9 Millionen geimpften Bewohnern der Vereinigten Staaten. Dabei zeigten sich Lücken bei der Datenerfassung; nur bei etwa der Hälfte der Geimpften waren Angaben zur Ethnizität erfasst worden. Die vorhandenen Daten zeigten erhebliche Unterschiede bei Impfungen. Über 60 % der Impfempfänger waren Weiße, 14 % gaben an, von verschiedenen Ethnizitäten abzustammen, 11,5 % bezeichneten sich als Hispanics, 6 % waren asiatische Amerikaner, und nur etwas mehr als 5 % waren Afroamerikaner. Es zeigte sich auch, dass in Pflegeheimen im Median 78 % der Bewohner sich impfen ließen, aber nur 37 % der Mitarbeiter.

Das Congressional Budget Office (CBO) veröffentlichte einen Bericht, wonach eine vollständige Erholung des Arbeitsmarktes nicht vor 2024 zu erwarten sei, falls es nicht zu größeren Maßnahmen der Regierung käme.

Die Regierung teilte mit, dass das Verteidigungs- und das Gesundheitsministerium mit dem Hersteller von COVID-19-Tests Ellume einen Vertrag geschlossen habe. Ellume hatte einen einfach durchzuführenden Test entwickelt, der ohne medizinische Vorkenntnisse auch zuhause durchgeführt werden kann. Die Testergebnisse waren zu 95 % zuverlässig. Das Unternehmen verpflichtete sich gegen eine Zahlung von 230 Millionen $ die Produktion auf 19 Millionen Test-Kits hochzufahren und davon die Hälfte an die US-Regierung zu liefern.

Der Februar-Nor’easter

Ein Nor’easter mit Blizzard-Bedingungen führte an diesem Tag zu Absagen und Verschiebungen von Coronaimpf-Terminen in Rhode Island, Connecticut, New Jersey, und New York.

Im Profi-Sport kam es zu Spielabsagen. Die NBA sagte das Basketballspiel zwischen den Detroit Pistons und den Denver Nuggets kurz vor Spielbeginn ab. Grund war ein möglicherweise positiver Coronatest eines der Spieler. In der National Hockey League musste die Eishockeymannschaft der New Jersey Devils Spiele gegen die Pittsburgh Penguins und New York Rangers absagen, nachdem zehn Spieler positiv getestet worden waren.

• Iowa: Die Gesundheitsbehörden meldeten, dass die erstmals in Großbritannien beobachtete Coronavirus-Variante B.1.1.7 (Alpha-Variante) nun erstmals auch in Iowa entdeckt worden sei. Insgesamt drei Menschen seien erkrankt.
• Kalifornien: Der ehemalige republikanische Bürgermeister von San Diego Kevin Faulconer kündigte offiziell seine Kandidatur für das Amt des Gouverneurs an, fall eine laufende Unterschriftenkampagne für einen Recall von Gouverneur Gavin Newsom bis Mitte März ausreichend Unterschriften erhalten sollte. Die Kampagne für einen Recall, um Newsom abzulösen, war aus Unzufriedenheit wegen seiner Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie in Kalifornien gestartet worden. Newsoms Zustimmungsraten waren zunächst sehr hoch gewesen, aber inzwischen deutlich abgesunken.
• Nebraska: Gouverneur Pete Ricketts begab sich in Quarantäne. Er war am Wochenende in Kontakt gekommen mit einer Person, die am Montag positiv getestet worden war.

2. Februar 2021

Der Corona-Koordinator der Weißen Hauses Jeff Zients teilte mit, dass geplant sei, künftig bis zu einer Million Impfdosen direkt an Apotheken zu senden. Hierdurch sollte zur Impfgleichheit beigetragen werden. Bei der derzeitigen Praxis würden überwiegend weiße Amerikaner geimpft, die neue Praxis würde auf Impfungen in den Gebieten mit besonders betroffenen Minderheiten abzielen. Es würde auch die Durchführung von Impfungen beschleunigen. Ab dem 11. Februar 2021 würden zunächst 6.500 Apotheken beliefert, das Programm werde dann schrittweise um Apothekenketten erweitert und letztlich 40.000 Apotheken umfassen. Die Lieferungen an die Apotheken würden zusätzlich zu denen an die Bundesstaaten erfolgen.

Am Abend trat Anthony Fauci auf CNN auf. Während zu diesem Zeitpunkt 32,7 Millionen Impfinjektionen gegeben waren, hatten weniger als 2 % der Bevölkerung der USA auch die zweite Impfdosis erhalten. Fauci äußerte, dass für einen Rückgang zur Normalität 75 bis 85 % geimpft sein müssten. Dies könne bis zum Ende des Sommers oder Beginn des Herbstes 2021 geschafft werden. Auch auf die neuen Viren-Varianten müsse reagiert werden.

Bei einem Treffen der New York Academy of Sciences stellte Bette Korber von den Los Alamos National Laboratory in New Mexico die Entdeckung der Rekombination zweier Virenstämme des SARS-CoV-2-Virus vor. In einer Probe aus Kalifornien hatte sie einen Hybrid zwischen der erstmals in Großbritannien beobachteten Variante B.1.1.7 (Alpha-Variante) und der in Kalifornien erstmals entdeckten und verbreiteten Variante B.1.429 gefunden.

Ein Schneesturm verzögerte einen Flug der New York Islanders zu einem Eishockey-Spiel zwischen den Islanders und den Buffalo Sabres. Weil deswegen keine Coronatests wie vorgeschrieben durchgeführt werden konnten, musste das Spiel abgesagt werden.

• Missouri: Gegen Tricia Derges, ein Mitglied des Repräsentantenhauses von Missouri, wurde Anklage erhoben. Laut Anklage vertrieb sie eine als Stammzellentherapie unter anderem gegen COVID-19 vermarktete Injektion. Diese enthielt jedoch nur Fruchtwasser. Sie plädierte nicht schuldig.
• South Dakota: Gouverneurin Kristi Noem gab am Abend ein Interview auf Fox News. Obwohl ihr Bundesstaat im Verhältnis zur Bevölkerung die zweithöchste Fallrate aller Bundesstaaten hatte, erklärte sie, dass ihr Bundesstaat einen eigenen Weg ohne Maskenpflicht gegangen sei, aber besser aus der Pandemie komme als nahezu jeder andere Bundesstaat. Jeder siebte Einwohner hatte sich bis dahin infiziert und jeder fünfhundertste Bewohner war gestorben.

3. Februar 2021

Satellitenbild des Oakland Coliseum

Die Bundesregierung teilte mit, dass begonnen würde, Massenimpfstellen der Bundesregierung einzurichten. Die ersten beiden würden im Bundesstaat Kalifornien errichtet werden. Die eine sollte im Oakland Coliseum in Oakland errichtet werden, die andere in der California State University, Los Angeles. Besetzt werden sollten Impfstellen des Bundes mit Mitarbeitern der Katastrophenschutzbehörde FEMA, des Landwirtschafts- und des Gesundheitsministeriums.

Die CDC-Direktorin Rochelle Walensky erklärte in einer Pressekonferenz des Weißen Hauses, dass nach ihrer Auffassung eine Impfung von Lehrern nicht notwendig sei, um Schulen sicher in der Pandemie zu öffnen. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki erläuterte in einer späteren Pressekonferenz, dass dies derzeit nicht die offizielle Linie der CDC sei.

Einen Tag nachdem United Airlines ankündigte, 14.000 Stellen zu streichen, versandte American Airlines Warnschreiben an 13.000 Mitarbeiter, dass sie entlassen werden könnten. American Airlines begründete dies mit Corona-Regulierungen und einer zu langsamen Impfkampagne.

Die National Women’s Hockey League setzte die Endspiele um den Isobel Cup aus, wegen zu vielen positiven Coronatests. Bei den Hockey-Herren musste in der NHL Minnesota Wild Eishockey-Spiele gegen Colorado Avalanche, die Arizona Coyotes, und die St. Louis Blues bis in die folgende Woche absagen. Dr. Fauci warnte indessen vor Super-Bowl-Partys. Auch die neue Direktorin des CDC Rochelle Walensky forderte dazu auf, nur mit Personen den Super Bowl zu sehen, mit denen man ohnehin zusammen lebe. Zwar würde die Zahl der Neuinfektionen zurückgehen, aber es sei nicht der Augenblick, mit der Vorsicht nachzulassen.

• Kalifornien: Erstmals in der Geschichte Kaliforniens erhob eine Stadt Klage gegen den eigenen Schulbezirk. Die Stadt San Francisco forderte in der Klageschrift, dass der Fernunterricht beendet würde und die Klassenzimmer geöffnet würden. Die Stadt berief sich auf eine Regelung, nach der ein Plan für das Angebot von Präsenzunterricht zu entwickeln sei, sobald der möglich sei. Die Lehrergewerkschaft weigerte sich, solange die Lehrerschaft nicht geimpft sei.

4. Februar 2021

Am Rande der Verleihung des WHYY Lifelong Learning Award an ihn gab Anthony Fauci in der Sendung Fresh Air des National Public Radio (NPR) ein Interview. Fauci bezeichnete den Ansatz unter Biden als erfrischend. Einerseits habe Biden betont, der Wissenschaft zu folgen, andererseits sei er sich bewusst, dass Fehler gemacht werden würden. Biden aber wolle nicht jemand anderen beschuldigen, sondern die so entstandenen Probleme lösen. Bezüglich der Pandemie betonte Fauci, dass die Pandemie noch lange nicht vorbei sei, insbesondere wegen der auftretenden Mutationen. Man sei zwar von 300.000 bis 400.000 Fällen pro Tag herunter auf 100.000 bis 200.000 Tag. Es würden aber noch immer 3.000 bis 4.000 Menschen am Tag an COVID-19 sterben. Diese Vermehrungen erlaubten noch immer dem Virus sich zu vermehren und zu Varianten zu mutieren. Es sei wegen der Varianten notwendig, so viel und so rasch wie möglich zu impfen. Es werde notwendig sein gegen SARS-CoV-2-Viren vorzugehen wie gegen die Erreger von Polio und der Pocken und weltweit impfen. Solange außerhalb der USA Bevölkerungen mit dem Virus gebe, wäre dies auch für die USA eine Bedrohung.

Johnson & Johnson stellte den Antrag auf eine Eilzulassung des von ihnen entwickelten SARS-CoV-2-Impfstoffes. Der Impfstoff benötigte im Gegensatz zu den zugelassenen Impfstoffen von Pfizer und Moderna lediglich eine Injektion und basierte auf abgeschwächten und geänderten Adenoviren statt auf mRNA-Technologien. Die Vereinigten Staaten hatten mit Johnson & Johnson einen Vertrag über die Lieferung von 100 Millionen Impfdosen geschlossen. Die Firma äußerte, dass sie unmittelbar nach der Zulassung liefern könne.

Am Morgen äußerte sich Finanzministerin Janet Yellen über Börsenschwankungen in Bezug auf GameStop und zu Hilfspakten wegen der durch COVID-19 ausgelösten Wirtschaftskrise. Sie erklärte, der Wirtschaft würden harte Monate bevorstehen, bevor man am anderen Ende der Krise hinauskomme. Sie forderte den Kongress auf, kraftvoll zu handeln und das von Joe Biden angestrebte Hilfspaket im Wert von 1,9 Billionen $ zu verabschieden. Dies könnte die Kinderarmut halbieren.

• Wisconsin: In gemeinsamer Sitzung beschlossen beide republikanisch beherrschten Kammern des Kongresses von Wisconsin mit 52:42 Stimmen die Joint Resolution 3. Mit der Resolution wurde die Executive Order #104 und damit die Notstandserklärung und Maskenpflicht des demokratischen Gouverneurs Tony Evers als „unrechtmäßig“ aufgehoben. Der Mehrheitsführer in der Wisconsin State Assembly Jim Steineke hatte dazu aufgerufen, dass die Legislative sich an die Exekutive delegierte Macht zurückholen müsse. Gouverneur Evers erließ umgehend eine erneute Notstandserklärung mit Maskenpflicht.

5. Februar 2021

Während einer Pressekonferenz teilte der Koordinator für Nachschub im Weißen Haus an diesem Freitag mit, dass der Defense Production Act in drei Feldern aktiviert würde. Ersten würde die Zulieferung für die Impfstoffproduktion bei Pfizer gefördert. Zweitens sollte die Produktion von Heimtests und Schnelltests vorangetrieben werden. Als drittes Feld nannte der Koordinator die Herstellung medizinischer Schutzkleidung, von Gesichtsschilden und N95-Masken bis zu besonders fehlenden Gummihandschuhen.

Der Oberste Gerichtshof (Supreme Court) entschied in zwei Fällen, die von der South Bay United Pentecostal Church in Chula Vista und der Harvest Rock Church in Pasadena unter Berufung auf ihre Religionsfreiheit vor das Gericht gebracht worden waren. Der in einiger Hinsicht gespaltene Gerichtshof entschied, dass der Staat Kalifornien nicht generell Gottesdienste in Innenräumen zur Pandemiebekämpfung untersagen könne, aber Singen in Gottesdiensten. Die Richter Neil Gorsuch und Clarence Thomas hätten alle Anordnungen Kaliforniens aufgehoben, der Richter Samuel Alito hätte eine Wartezeit von 30 Tagen hierfür eingeräumt. Die Richterin Amy Coney Barrett und der Richter Brett Kavanaugh vertraten die Ansicht, dass bezüglich des Singens von den Kirchen nicht ausreichend vorgetragen worden sei, inwiefern ihre Rechte verletzt würden. John Roberts hielt die Untersagung des Singens für verständlich, aber nicht die Schließung der Gottesdienste. Die Richterinnen Elena Kagan und Sonia Sotomayor zusammen mit Stephen Breyer wollten die Risikobewertung für Untersagungen von Gottesdiensten in einer Pandemie dem Bundesstaat überlassen.

Das als chinesische Konkurrenz von Starbucks gegründete Unternehmen Luckin Coffee meldete für seine 3.600 Cafés in den Vereinigten Staaten Insolvenz nach Kapitel 15 des Bankruptcy Act an.

• Hawaii: Der Inselstaat meldete den ersten nachgewiesenen Fall einer Infektion mit der ursprünglich in England nachgewiesenen ansteckenderen Variante B.1.1.7 (Alpha) des SARS-CoV-2-Viruses. Es handele sich um einen Bewohner Oahus, der Ende Januar 2021 an COVID-19 erkrankt war und nicht in letzter Zeit verreist war. Drei weitere mögliche Ansteckungen mit B.1.1.7 auf Oahu wurden noch untersucht.
• Iowa: Mit einer erneuerten Notstandserklärung hob Gouverneurin Kim Reynolds an diesem Freitag Maskenpflicht, Pflicht zum sozialen Distanzieren und Regulierungen der Wirtschaft mit Wirkung zum Sonntag auf. Die Bewohner Iowas wurden nun lediglich nachdrücklich ermutigt, Gesichtsmasken zu tragen und Abstand zu halten.
• Virginia: Es wurde ein Fall einer Infektion mit der Coronavirus-Variante B.1.351 (Beta-Variante) im Osten Virginias gemeldet. Virginia war damit nach Maryland und North Carolina der dritte Bundesstaat, der diese erstmals in Südafrika beobachtete Variante meldete.

6. Februar 2021

Präsident Biden im Oval Office des Weißen Hauses während seiner ersten wöchentlichen Ansprache an das amerikanische Volk

Präsident Biden wiederbelebte die Tradition wöchentlicher Ansprachen an die amerikanische Bevölkerung, die bis zu Franklin D. Roosevelt zurückgeführt werden kann. Sein unmittelbarer Vorgänger hatte dieses Kommunikationsmittel zugunsten von Twitter 2018 aufgegeben. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern wählte Joe Biden nicht die Form der Ansprache, sondern die eines Telefongesprächs. Bei seiner Unterhaltung mit einer arbeitslosen Bürgerin in Kalifornien warb er für das von ihm angestrebte Hilfspaket im Wert von 1,9 Billionen US-Dollar. Er erklärte ihr, dass er verstände, dass Arbeit für sie wichtig sei. Er sagte auch, dass die Wiederbelebung der Wirtschaft, ohne das Virus in den Griff zu bekommen, ein „Nostarter“ sei. Biden sprach in der etwa zweieinhalbminütigen Aufzeichnung auch Schritte an, die Mietern, Hauseigentümern, Arbeitnehmern und Unternehmen helfen sollten.

7. Februar 2021

Im Laufe des Sonntags überschritten die Vereinigten Staaten 27 Millionen COVID-19-Fälle. 31 Millionen Amerikaner waren zumindest mit der ersten Impfdosis geimpft, 9 Millionen hatten beide Dosen erhalten. Die täglichen Zahlen waren am Zurückgehen. So verzeichneten die Vereinigten Staaten mit 88.044 Neufällen erstmals weniger als hunderttausend Neuinfektionen seit Beginn des Jahres. Die Hospitalisierungen waren seit 26 Tagen am Sinken. In den Intensivstationen mussten so wenig Patienten behandelt werden, wie seit dem 19. November 2020 nicht mehr. Sorgen bereiteten die sich allmählich ausbreitenden Virusvarianten. Die zuerst im September 2020 im Vereinigten Königreich nachgewiesene Variante B.1.1.7 hatte mittlerweile 33 Bundesstaaten erreicht.

Für diesen Sonntag war der Super Bowl LV angesetzt. Im Vorfeld war von Fachleuten und Behörden auf Bundes-, Staats- und Kommunalebene vor den üblichen Zusammenkünften, um den Super Bowl zu sehen abgeraten worden. Zwar würden die Zahlen nach dem Feiertagsanstieg zurückgehen, aber es sei nicht der Zeitpunkt nachzulassen. Als Austragungsort für das Spiel zwischen den Kansas City Chiefs und den Tampa Bay Buccaneers war das Raymond James Stadium in Tampa (Florida) festgesetzt worden. Die National Football League hatte 22.000 Zuschauer zugelassen, etwa ein Drittel der Stadion-Kapazität. 7.500 Eintrittskarten waren für geimpfte Angestellte im Gesundheitswesen reserviert worden. Das Präsidentenpaar Joe und Jill Biden dankten in einer vor dem Spiel ausgestrahlten Videobotschaft den Beschäftigten im Gesundheitssystem und warben für Impfungen. In dem vor dem Spiel ausgestrahlten traditionellem Interview mit dem Präsidenten räumte Biden ein, dass es schwer werden würde bis Ende Sommer durch Impfungen Herdenimmunität zu erreichen. Er drückte auch Dankbarkeit für ein Angebot der NFL aus, alle NFL-Stadien für Massenimpfungen zu öffnen. Die Dichterin Amanda Gorman trug vor dem Spiel ein Gedicht vor, dass neben drei Ehrenspielführern aus der Geschichte des American Football ebenfalls im Gesundheitssystem Tätige ehrte. Die Tampa Bay Buccaneers um Tom Brady konnten das Spiel mit 31:9 für sich entscheiden.

Finanzministerin Janet Yellen trat am Sonntagmorgen in der Sendung State of the Union auf CNN auf und warb für Bidens Plan eines 1,9 Billionen Dollar Hilfspakets. Sie berief sich dabei gegenüber dem Moderator Jake Tapper auf den am 1. Februar veröffentlichten Bericht des Congressional Budget Office. Sie sagte, der Bericht zeige, dass es ohne Hilfspaket bis 2025 dauern könne, bis die Arbeitslosenquote bei 4 % anlangen würde. Mit dem Hilfspakete erwarte sie, dass bereits 2022 Vollbeschäftigung erreicht werden könne.

Anthony Fauci äußerte sich gegenüber Chuck Todd in der Fernsehsendung Meet the Press auf NBC. Er räumte ein, dass im Moment das Angebot an Impfstoff der Nachfrage hinterherhinke. Er wies aber darauf hin, dass die Produktion von Moderna und Pfizer bereits zunehme. Die Produktion werde weiter zunehmen, wenn man im März sei und weiter zunehmen, wenn es April sei. Dazu werde es den Impfstoff von Johnson & Johnson geben. Eine Idee des Epidemiologen Michael Osterholm den Abstand zwischen der ersten und zweiten Dosis zu strecken, lehnte Fauci ab. Er bezeichnete es als zwar wissenschaftlich interessant, herauszufinden, wie weit die Dosen auseinanderliegen könnten, aber die derzeitigen Daten würden die Streckung nicht decken. Der ehemalige Direktor der FDA Scott Gottlieb drückte aus, dass die von der Biden-Administration verfolgte Auslieferung von Impfstoffen nach Bevölkerungszahlen im Augenblick die beste Strategie sei. Er wies darauf hin, dass die derzeitigen Impfstoffe etwa 20 Prozent weniger wirksam gegen die neueren in Großbritannien und Südafrika entdeckten Virusvarianten seien, dass dies aber immer noch eine hohe Wirksamkeit sei. Nach einem Bericht von USA Today ging Pfizer davon aus, dass es die Produktionszeit von ihrem Impfstoff von 110 auf 60 Tage verkürzen werde, Produktionskapazitäten in den drei mit der Corona-Impfstoff-Produktion befassten Werken in Chesterfield (Missouri), Andover (Massachusetts), und in Kalamazoo (Michigan) würden gleichzeitig ausgebaut.

Das republikanische Mitglied des Repräsentantenhauses Ron Wright aus Texas starb am Nachmittag an den Folgen einer COVID-19-Erkrankung.

Centers for Disease Control and Prevention veröffentlichte eine gemeinsame Studie mit dem National Institutes of Health und dem Canadian Institutes of Health Research über die Verbreitung der Coronavirus-Variante B.1.1.7 (Alpha), die 2020 erstmals in Großbritannien nachgewiesen worden war. Danach war sie zu diesem Zeitpunkt nur wenig in den Vereinigten Staaten verbreitet, verdoppelte aber etwa alle zehn Tage die Anzahl der Fälle. Es sei daher zu erwarten, dass B.1.1.7 im März die vorherrschende Variante werde.

Im College Basketball mussten zwei Spiele abgesagt werden; das Spiel zwischen den Texas A&M Aggies und den Georgia Bulldogs, und das Spiel zwischen den Florida Gators gegen die Tennessee Volunteers. Die Absagen erfolgten wegen Positivtests und Quarantänen.

• Florida: Während das Super-Bowl-Spiel in der Stadt Tampa stattfand, sammelten sich größtenteils maskenlose Menschenmassen in den Vergnügungsbezirken der Stadt, wo die Feiernden eng beieinander waren. Dies widersprach nicht nur den Richtlinien der CDC, sondern auch der von Bürgermeisterin Jane Castor verhängten Maskenpflicht. Allerdings hatte der Polizeichef erklärt, dass seine Beamten keine Maskenpolizei seien. Als besonders problematisch wurde hierbei gesehen, dass Florida mit 201 bekannten Fällen sowohl in absoluten wie auch relativen Zahlen bei Infektionen mit der aggressiveren Variante B.1.1.7 (Alpha-Variante) führte, während die Vereinigten Staaten insgesamt 690 Fälle in 33 Staaten erfasst hatten.

Auch Gouverneur Ron DeSantis wurde beobachtet, wie er ohne Maske dem Spiel im Stadion zusah.

• Illinois: Die Bürgermeisterin von Chicago teilte mit, dass der Schulbezirk und die Lehrergewerkschaft von Chicago eine Einigung für die Wiederöffnung der öffentlichen Schulen mit ihren etwa 350.000 Schülern erzielen konnten. Die Einigung sah eine schrittweise Öffnung vor, wobei Schüler an High Schools weiter per Fernunterricht unterrichtet würden. Lehrer sollen außerdem Zugang zu Impfungen erhalten.

8. Februar 2021

CDC-Direktorin Rochelle Walensky berichtete während der Pressekonferenz des Weißen Hauses, dass in der zurückliegenden Woche im Durchschnitt täglich 119.900 Neuinfektionen erfasst worden waren, 20 % weniger als in der Woche zuvor. Es seien durchschnittlich 9.977 Patienten in der zurückliegenden Woche in Krankenhäusern stationär wegen COVID-19 behandelt worden, 17 % weniger als in der Woche zuvor. Sie drückte aber auch die Besorgnis aus, dass die neuen Virusvarianten diesen Trend umdrehen könnten. Sie rief daher dazu auf, weiter Masken zu tragen, Menschenansammlungen, schlecht belüftete Räume und Reisen zu vermeiden, sowie Abstand zu halten. Obwohl Bundesstaaten wie Massachusetts, Iowa, und New York begannen, Beschränkungen aufzuheben, wurde in der Pressekonferenz davor gewarnt.

Das Oversight Committee des Repräsentantenhauses erneuerte Untersuchungen der COVID-19-Politik der Trump-Administration. Der Vorsitzende des Ausschusses James Clyburn sandte zwei diesbezügliche Schreiben an den Stabschef des Weißen Hauses Ron Klain und den geschäftsführenden Gesundheitsminister Norris Cochran. Er nannte als Begründung für die Wiedereröffnung neue Beweismittel, insbesondere eine interne E-Mail im Gesundheitsministerium, laut der es Bestrebungen gegeben habe, das Testen von asymptomatischen Personen zu unterbinden.

• New York: Gouverneur Andrew Cuomo erklärte, dass Restaurants in New York City ab Freitag, dem 12. Februar 2021 wieder Speisen in Innenräumen servieren dürften. Gaststätten dürften dann ihre Räumlichkeiten zu 25 % auslasten. Man würde damit dem Wunsch des Gaststättengewerbes nachkommen, das Essen in Innenräumen vor dem Valentinstag wieder zu erlauben.
• Utah: Der Bundesstaat änderte die Erfassung der Positivrate bei COVID-19-Tests. War bislang die Rate pro Person erfasst worden, das heißt mehrfach in einem Zeitraum von 90 Tagen getestete Personen wurden nur einmal erfasst, wurden nun alle Tests erfasst. Es wurde erwartet, dass die ausgewiesene Positivrate hierdurch merklich niedriger ausfalle.

9. Februar 2021

An diesem Tag begann das zweite Amtsenthebungsverfahren gegen Trump vor dem Senat der Vereinigten Staaten. Präsident Biden erklärte bezüglich des Verfahrens, dass es nicht seine Aufgabe sei, sich damit zu befassen. Er wolle sich auf seine Aufgabe konzentrieren, dem amerikanischen Volk in der Pandemie zu helfen. Der Senat habe seine Aufgabe und die werde er erfüllen. Er, Biden, werde sich das Verfahren nicht im Fernsehen anschauen.

Die Anzahl der bekannten Fälle von Ansteckungen mit Virusvarianten von SARS-CoV-2 hatte binnen einer Woche um 73 % zugenommen und betrug USA-weit nun 944 Fälle. Florida führte deutlich mit nunmehr 343 Fällen vor dem deutlich bevölkerungsstärkeren Kalifornien mit 156 Fällen. Die Mehrheit waren Infektionen mit der Variante B.1.1.7, die erstmals 2020 in Großbritannien festgestellt worden war und als etwa 50 % ansteckender galt. Von der erstmals in Südafrika entdeckten Variante B.1.351, die möglicherweise die Immunabwehr umgehen konnte, waren neun Fälle bekannt. Von der in Brasilien erstbeobachteten Variante P.1 waren nur drei Fälle bekannt.

Die Food and Drug Administration erteilte die Notfallzulassung für die Antikörper-Therapie von Eli Lilly & Co gegen COVID-19. Die Zulassung wurde für Personen über zwölf Jahren erteilt.

Justin Trudeau, der Premierminister Kanadas teilte mit, dass alle Personen, die ab der nächsten Woche nach Kanada auf dem Landwege, das heißt aus den Vereinigten Staaten, einreisten, einen SARS-CoV-2-Test vorweisen müssten. Der Test müsste auf Polymerase-Kettenreaktionen basieren. Falls dieser Test nicht vorliege, müsste eine Strafgebühr gezahlt werden, die Einreisenden müssten dann auch für verursachte Schäden durch Ansteckungen aufkommen. Ausgenommen seien nur essentielle Reisezwecke.

10. Februar 2021

Centers for Disease Control and Prevention (CDC) änderte die Richtlinien bezüglich Quarantänen nach einem Kontakt mit einer infizierten Person. Nach einer vollständigen SARS-CoV-2-Impfung sollte man sich nun nicht mehr in Quarantäne begeben müssen. Die Behörde veröffentlichte auch neue Ratschläge, wie Gesichtsmasken getragen werden sollten. Die Maske sollte eng anliegen. Zweilagige Masken seien vorzuziehen. Zwei Masken übereinander getragen seien sicherer als nur eine Maske, soweit es nicht zwei Einwegmasken seien.

Nach einer an diesem Mittwoch veröffentlichten Meinungsumfrage von Gallup waren 71 % der US-Amerikaner bereit, sich impfen zu lassen.

Meta Platforms bestätigte, dass das Tochterunternehmen Instagram das Konto des prominenten Impfskeptikers Robert F. Kennedy Jr. stillgelegt hatte. Der Sohn des Politikers Robert F. Kennedy hatte unter anderem behauptet, dass die mRNA-Technologie, auf der die Impfstoffe von Pfizer/BioNTech und Moderna beruhten, unerprobt und gesundheitsgefährdend sei, und dass Bill Gates mit der Hilfe von Impfstoffen eine neue Feudalgesellschaft schaffen wolle. Weiterhin hatten Facebook und Instagram Seiten von Gruppen wie We Are Vaxxed und Americans Unite 4 America wegen Falschinformationen über COVID-19 und SARS-CoV-2-Impfungen stillgelegt. Sein persönliches Konto bei Facebook blieb offen, obwohl beide Plattformen von Meta betrieben wurden. Im Juni 2023 sollte Kennedys Konto wieder freigeschaltet werden, nachdem er für die Präsidentschaftswahl 2024 kandidierte.

• Colorado: Die Gesundheitsbehörden des Bundesstaates stellten Untersuchungsergebnisse eines COVID-19-Ausbruchs im Januar in dem Skigebiet Winter Park vor. Danach waren zumindest 109 Beschäftigte infiziert worden.
• Kalifornien: Gouverneur Gavin Newsom teilte mit, dass in dem Westküstenstaat zwei Fälle einer Infektion mit der Virusvariante B.1.351 nachgewiesen worden seien, ein Fall im Alameda County und ein weiterer im Santa Clara County. Die erstmals in Südafrika entdeckte Variante galt als ansteckender und unempfindlicher gegen Antikörper-Therapien. Außerdem meldete Kalifornien an diesem Mittwoch 44.989 Todesopfer der Pandemie und löste damit New York als Staat mit den meisten Todesopfern ab, New York betrauerte 44.683 COVID-19-Tote.
• Maine: Es wurde im Franklin County der erste Fall mit der SARS-CoV-2-Variante B.1.1.7 gemeldet. Die Person mit der Variante war kurz zuvor international gereist.
• Montana: Gouverneur Greg Gianforte erklärte, nachdem er ein Gesetz ausgefertigt hatte, mit dem Unternehmen in Montana vor Schadensersatzzahlungen wegen Coronainfektionen geschützt werden, dass er zum Freitag auch die Maskentragepflicht aufhebe. Er vertraue darauf, dass die Bürger Montanas das Richtige tun würden.

11. Februar 2021

Die Biden-Administration teilte mit, dass die Regierung sowohl mit Pfizer als auch mit Moderna einen Liefervertrag über jeweils 100 Millionen Impfstoffdosen geschlossen habe, die bis Mai ausgeliefert sein sollen. Damit verfügten die Vereinigten Staaten über 600 Millionen Dosen, genug um 300 Millionen Menschen gegen den SARS-CoV-2-Virus zu impfen. Präsident Biden erklärte, dass die USA damit auf dem Weg seien, bis Juli 300 Millionen Amerikaner zu impfen. Man würde dies schaffen, die Vereinigten Staaten hätten die Mittel. Man müsse nur Willens sein, sie einzusetzen. Biden trug während der Mitteilung eine Gesichtsmaske. Er betonte, dass Masken der beste Schutz seien. Es sei patriotisch, Masken zu tragen. Der Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases Anthony Fauci teilte in der Sendung Today auf NBC die Einschätzung mit, dass bis April Impfstoffe allgemein verfügbar sein würden. Bis Mitte oder Ende des Sommers würde die Mehrheit der Einwohner der Vereinigten Staaten voraussichtlich geimpft sein, so Fauci.

Das Arbeitsministerium veröffentlichte die Zahlen für die am 6. Februar endende Woche. Danach hatten in der Woche 793.000 Amerikaner Arbeitslosenunterstützung beantragt. Prognostiziert worden waren 760.000. Das war aber immer noch eine leichte Abnahme von den 812.000 in der Vorwoche. Auch die Gesamtzahlen an Beziehern dieser Sozialleistung hatte abgenommen. Allerdings hatte die Anzahl der Bezieher von Sozialleistungen zugenommen und betrug nun 20,44 Millionen, nachdem die Anträge in zwei für die Corona-Krise geschaffenen Programme zugenommen hatte.

• Illinois: CDC meldete, dass der erste Fall einer Infektion mit der Coronavirus-Variante B.1.351 in Illinois beobachtet worden war. Es handele sich um jemanden aus Rock Island, der sich mit dieser zuerst in Südafrika entdeckten Variante angesteckt hatte.
• North Carolina: Die Gesundheitsbehörden des nördlichen der beiden Carolinas teilten mit, dass der erste Fall einer Ansteckung mit der Coronavirus-Variante B.1.351 gefunden worden sei. Es handele sich um eine erwachsene Person aus dem Zentrum des Bundesstaates, die in letzter Zeit nicht verreist sei.
• Utah: Gouverneur Spencer Cox betonte gegenüber der Presse, dass es wichtig sei, dass jeder im Staat Utah sich impfen lasse, damit möglichst rasch Herdenimmunität und damit Normalität erreicht werden könne. Er appellierte an das Verantwortungsgefühl der Bürger. Er forderte die Bürger auch auf, sich freiwillig zu melden, um bei Impfungen zu helfen. Cox teilte mit, Ziel des Bundesstaates sei es, dass bis Mai jeder in Utah geimpft sei.

12. Februar 2021

Zum ersten Mal seit dem 4. November 2020 fiel die Zahl der erfassten Neuinfektionen im Siebentages-Durchschnitt unter hunderttausend Neufälle. Nachdem zum größten Teil des Dezembers diese Zahl über 200.000 betrug, war sie im Januar auf über 250.000 gestiegen. Nun hatten die Vereinigten Staaten etwa 27,5 Millionen Fälle und über 484.000 Coronatote registriert. Rochelle Walensky betonte auf NBC, dass die Zahlen zwar heruntergingen, aber von einem sehr hohen Niveau. Es sei nicht die Zeit nachlässig zu werden.

An diesem Freitag begannen die Festlichkeiten des chinesischen Neujahrsfestes, um den Beginn des Jahres des Büffels zu feiern. Die sonst üblichen Festlichkeiten mit Umzügen waren 2021 größtenteils virtuell, was eine Gewinneinbuße in den Geschäften der amerikanischen Chinatowns bedeutete. Die Zeiten des Neujahrsfestes sind sonst die umsatzreichsten Tage. Dies kam zu den erheblichen Umsatzrückgängen wegen der COVID-19-Pandemie in den Chinatowns hinzu. Vizepräsidentin Kamala Harris griff seit Beginn der Pandemie erheblich zugenommene Angriffe auf asiatische Amerikaner und Zuwanderer aus dem asiatischen Raum und verurteilte sie auf Twitter. Judy Chu, die Sprecherin der Fraktion der asiatischen Amerikaner und der pazifischen Insulaner hatte sich einen Tag vorher bereits dahin geäußert, dass diese Angriffe die Gemeinden der Asiaten tief beunruhigten.

Im Weißen Haus fand ein Treffen zwischen Vertretern der Regierung und der Luftfahrtbranche statt. Anlass war Unzufriedenheit der Industrie über mögliche Reisebeschränkungen bei Inlandsflügen. Von Regierungsseite angedacht waren Testvoraussetzungen für Reisende und Reisebeschränkungen für bestimmte Regionen.

Die US-amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC stellte überarbeitete Richtlinien zur sicheren Schulöffnung vor. Danach sollten bis zur Grenze von 50 Neuinfektionen auf hunderttausend Einwohner in den letzten sieben Tagen oder bis zu einer Positivrate von 8 % bei den Coronatests die Schulen geschlossen bleiben. CDC-Direktorin Rochelle Walensky betonte in einer Konferenzschaltung mit Journalisten, dass dies kein Ratschlag zur Öffnung von Schulen sei, sondern eine dringend benötigte Richtschnur. Vertreter der Lehrergewerkschaften begrüßten die neuen Richtlinien. Der Präsident der American Federation of Teachers bezeichnete die Richtlinien als seit zehn Monaten überfällig.

Die National Hockey League (NHL) und die Spielergewerkschaft National Hockey League Players’ Association (NHLPA) stellten geänderte Protokolle für den Umgang mit COVID-19 vor. Grund waren zahlreiche Ausfälle von Eishockey-Spielen wegen Infektionen mit dem Coronavirus.

• Kalifornien: Die Kampagne zur Einleitung eines Recalls gegen Gouverneur Gavin Newsom teilte mit, dass sie an diesem Freitag 1.509.000 Unterschriften für den Recall gesammelt hätten. Das ist mehr als die gesetzlich für einen Recall vorgeschriebenen 12 % der Stimmen der letzten Gouverneurswahl (1.495.709 Stimmen). Der Recall war neben Newsoms Positionen zum Waffenrecht und zur Einwanderung vor allem mit seiner Politik in der Coronakrise begründet worden.
• Minnesota: Gouverneur Walz schwächte einige Coronaregulierungen ab, da die Zahlen zurückgingen. So sollten nun Versammlungen von fünfzig Personen erlaubt sein, statt wie bisher nur zehn. Einrichtungen und Geschäfte durften mit 25 % der feuerschutzrechtlichen Kapazität öffnen dürfen, Restaurants mit 50 % Kapazität in Innenräumen.
• New Hampshire: Die Gesundheitsbehörden teilten mit, dass im Hillsborough County erstmals in New Hampshire eine Infektion mit der ansteckenderen Coronavirus-Variante B.1.1.7 festgestellt worden sei. Die mit dieser erstmals im Vereinigten Königreich beobachteten Variante angesteckte Person sei mit jemandem in Kontakt gekommen, der international gereist sei und positiv getestet worden war.
• New York: Gegenüber Abgeordneten des Staates New York erklärte eine Mitarbeiterin von Gouverneur Andrew Cuomo, dass die Regierung des Bundesstaates von der Legislative angefragte Daten zu Toten in Pflegeheimen zurückgehalten habe, da eine Anfrage des United States Department of Justice zu den gleichen Daten die Regierung habe erstarren lassen. Ein am 28. Januar 2021 veröffentlichter Bericht der Attorney Generalin des Bundesstaates Letitia James war bereits zum Ergebnis gekommen, dass die veröffentlichten Daten zu niedrig waren.
• Texas: Gouverneur Greg Abbott erklärte an diesem Freitag wegen eines ab Sonntag erwarteten Schneesturms in Nordtexas vorsorglich den Notstand. Wegen des erwarteten Sturms wurden zahlreiche Impfstellen für Sonntag und Montag geschlossen.

13. Februar 2021

In einem im New England Journal of Medicine veröffentlichten Artikel räumten Mitarbeiter der Food and Drug Administration ein, dass die ab dem 16. März 2020 zugelassene Öffnung des Marktes für unerprobte Antikörper-Tests zu überstürzt geschehen sei.

14. Februar 2021

Joe und Jill Biden inspizieren die für den Valentinstag 2021 am Weißen Haus aufgestellten Herzen.

Die First Lady Jill Biden hatte für diesen Valentinstag große Herzen mit Aufschriften wie „Unity“ (Einheit), „Compassion“ (Mitgefühl) oder „Courage“ (Mut) auf dem Rasen nördlich des Weißen Hauses aufstellen lassen. Sie begründete dies gegenüber Journalisten damit, dass sie einfach Freude und Hoffnung während der Pandemie habe vermitteln wollen.

Bei einem Interview in der Sendung Face the Nation auf CBS warnte die Direktorin des Centers for Disease Control and Prevention Rochelle Walensky vor der Aufhebung von Eindämmungsmaßnahmen gegen COVID-19. Man sei immer noch bei 100.000 Neufällen pro Tag und täglich 1.500 bis 3.500 Todesfällen und es träten neue Virus-Varianten auf. Es sei nicht der Augenblick nachzulassen, sondern der Augenblick nachzulegen. Auf NBC bezeichnete Anthony Fauci unterdessen in der Sendung Meet the Press Daten zu den Coronavirus-Varianten B.1.1.7 und B.1.351 als ernüchternd. Zu der ersteren Variante von SARS-CoV-2, die zuerst in Großbritannien entdeckt worden war, sei mehr bekannt und sie sei ansteckender als der ursprüngliche Virus. Zu der zweiten Variante sei weniger bekannt, aber diese erstmals in Südafrika beobachtete Variante könne scheinbar Therapien mit monoklonalen Antikörpern umgehen. Die Impfstoffe seien gegen diese Mutation auch weniger wirksam, böten aber noch einen gewissen Schutz. Erfahrungen in Südafrika zeigten, dass Menschen, die bereits von COVID-19 geheilt seien sich mit der Variante B.1.351 erneut infizieren könnten. Die Impfstoffe seien da allerdings effektiver als die natürliche Immunreaktion.

15. Februar 2021

Anthony Fauci gab in der Sendung Axios on HBO ein Interview. Er erinnerte an die beeindruckenden Zahlen im Dezember 2020 und Januar 2021 mit 300.000 bis 400.000 Neufällen am Tag und drei- bis viertausend täglichen Todesfällen. Obwohl die Trends nun in die richtige Richtung gingen, sei es nicht die Zeit, nachzulassen. Die neuen Virusvarianten und -mutationen würden Sorgen bereiten und bestimmen, wie man auf die Pandemie reagieren könne. Einige würden von den Impfstoffen erfasst, aber nicht alle. Fauci drückte aber auch die Hoffnung aus, dass mit zunehmenden Impfungen auch mehr Normalität möglich würde. Er nannte als Beispiel ein mögliches Treffen mit seiner Tochter.

• Connecticut: Es wurde ein erster Fall einer Infektion mit der SARS-CoV-2-Variante B.1.351 gemeldet, welche weltweit erstmals in Südafrika festgestellt worden war. Es handelte sich um eine Person in der Altersgruppe der 60- bis 70-Jährigen aus dem Fairfield County. Die Person wurde in einem Krankenhaus außerhalb von Connecticut behandelt.
• Florida: Der für die COVID-19-Abwehr in Florida zuständige Leiter der Division of Emergency Management Jared Moskowitz erklärte seinen Rücktritt. Er erklärte, dass er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen wolle. Moskowitz war während der Pandemie deutlich stärker für Maßnahmen zur Eindämmung eingetreten, als der Gouverneur Floridas. Beispielsweise hatte er sein Twitter-Konto zeitweise in MASKowitz umbenannt. Der Rücktritt sollte keine unmittelbare Wirkung haben, sein Stellvertreter sollte ihm nachrücken.
• New York: Im Zusammenhang mit der Debatte um nicht als in Pflegeheimen verstorben erfasste COVID-19-Tote gab Gouverneur Andrew Cuomo eine Pressekonferenz. Er sagte, dass die Toten stets registriert worden seien, es gäbe nichts zu untersuchen. Die oppositionellen Republikaner im Kongress von New York forderten indessen Untersuchungen und ein Amtsenthebungsverfahren gegen Cuomo. Die Demokraten erwogen die Kompetenzen des Gouverneurs gesetzlich einzuschränken.

16. Februar 2021

Schweres Winterwetter behinderte in mehreren Bundesstaaten wie Florida, Illinois und Texas diesen Dienstag die Impfstoff-Auslieferung. Bereits am Rosenmontag waren 150 Millionen US-Amerikaner in 25 Bundesstaaten unter Winterwarnung, über 6.000 Flüge waren abgesagt worden. Trotz der winterlichen Verzögerungen äußerte sich Präsident Biden optimistisch, dass das Ziel von 100 Millionen Impfungen in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit erreicht werden würde. Centers for Disease Control and Prevention teilte später mit, dass zwei Logistikzentren in Memphis (Tennessee) und Louisville (Kentucky) von Winterstürmen beeinträchtigt seien und möglicherweise für mehrere Tage ausfallen würden. Von dort wurden unter anderem Colorado, Illinois, Minnesota und Texas beliefert. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki teilte mit, dass die Bundesregierung in dieser Woche die wöchentlichen Impfstofflieferungen an die Bundesstaaten auf 13,5 Millionen Impfdosen, statt 11 Millionen Impfdosen in der Vorwoche, erhöhen wolle. Die Lieferungen direkt an Apotheken würden von einer Million Impfdosen verdoppelt. Anthony Fauci änderte auf CNN gegenüber Jim Sciutto unterdessen seine Einschätzung, wann Impfstoffe für die breite Öffentlichkeit verfügbar sein würden. Er gehe nun nicht mehr von Ende April, sondern von Mitte bis Ende Mai oder sogar Anfang Juni aus. Grund sei, dass Johnson & Johnson 10 Millionen weniger Impfdosen haben werde, als ursprünglich angenommen. Dann würde es aber noch einige Zeit dauern, bis jeder geimpft sei. Das könne sich bis in den August oder Frühherbst hinziehen.

Am Abend nahm Joe Biden an einer Veranstaltung im Town-Hall-Format auf CNN in Milwaukee teil. Er äußerte, dass bis Weihnachten die Situation sich wesentlich geändert haben werde. In einem Jahr werde eine bedeutende Anzahl an Menschen nicht mehr Abstand halten müssen und Masken tragen müssen. Er wolle aber nichts über-anpreisen. Bezüglich der Impfstoffe sagte Biden, dass bis Juli genug Impfstoffe für alle Amerikaner verfügbar sein würden. Die Durchführung der Impfungen werde aber ein wenig länger dauern. Biden warb aber vor allem für das von ihm angestrebte Hilfspaket. Es sei die Zeit, Geld auszugeben und groß an die COVID-19-Hilfen heranzugehen.

Präsident Biden verlängerte ein Moratorium für Hypothekenzinsen und Zwangsvollstreckungen in Wohnraum aus von der Bundesregierung gesicherten Hypotheken. Die Aussetzung wäre sonst Ende März ausgelaufen, er verlängerte sie bis zum 30. Juni 2021. Zu diesem Zeitpunkt waren etwas mehr als zehn Millionen Hauseigentümer im Rückstand mit der Bezahlung ihrer Hypothekenverpflichtungen. Knapp 20 % aller Mieter oder 13,8 Millionen waren im Rückstand mit ihren Mietzahlungen.

Der Geheimdienst Südkoreas informierte das südkoreanische Parlament, dass Nordkorea mittels Hackens Spionage an der Impfstoffentwicklung des amerikanischen Impfstoffherstellers Pfizer zu betreiben versucht habe.

• Massachusetts: Die Gesundheitsbehörden teilten mit, dass bei einer Frau in den 20ern im Middlesex County erstmals die Variante B.1.351 in Massachusetts festgestellt worden war.
• Puerto Rico: Die Gesundheitsbehörden meldeten den ersten Fall einer Erkrankung mit der ursprünglich in Großbritannien gefundenen Virus-Variante B.1.1.7. Es handelte sich um eine fünfzigjährige Puerto-Ricanerin, die in Europa ansässig war und während eines Kurzbesuches erkrankte.

17. Februar 2021

Vizepräsidentin Kamala Harris gab ihr erstes Fernsehinterview seit sie ihr Amt am 20. Januar 2021 angetreten hatte. In der Sendung Today sprach sie mit Savannah Guthrie über die Wiederöffnung von Schulen. Sie sagte, dass Lehrer, wie alle Arbeiter an der Pandemiefront, bei Impfungen vorgezogen werden sollten. Sie vermied es aber, zu sagen, dass Lehrerimpfungen Voraussetzungen für Schulöffnungen sein sollten. Dies sei Sache der Bundesstaaten. Angesprochen auf CDC-Richtlinien, nach denen 90 % der US-Schüler in Gebieten mit zu hohen Ansteckungsraten für Präsenzunterricht seien, sagte sie, dass die Richtlinien Empfehlungen seien, es sei an den Bundesstaaten zu entscheiden. Sie hob die Wichtigkeit von Schulöffnungen für die Bildung von Schülern hervor. Anthony Fauci äußerte sich in der Sendung CBS This Morning dahingehend, dass Lehrer bei Impfungen vorgezogen werden sollten und so viele Lehrer wie möglich vor Schulöffnungen geimpft werden sollten. Er sagte aber auch, dass es nicht machbar sei, die Impfung aller Lehrer zum sine qua non für Schulöffnungen zu machen.

Eine Gruppe von Gesundheitsexperten sandte ein Schreiben an die führenden Gesundheitsführer der Biden-Administration. In dem Schreiben wurden die bestehenden Richtlinien des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) für das Tragen von Gesichtsbedeckungen als unzureichend bezeichnet. Statt Alltagsmasken zuzulassen, sollte für Angestellte im Gesundheitswesen und andere Personen mit hohem Ansteckungsrisiko das Tragen von N95-Masken als Richtschnur gelten. CDC beschränkte das Tragen von N95-Masken auf das Gesundheitswesen, um ausreichende Mengen in Krankenhäusern und Arztpraxen zu gewährleisten.

Vertreter des Pentagon sagten vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses aus, dass etwa ein Drittel der Angehörigen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten eine Schutzimpfung verweigerten.

• Florida: Gouverneur Ron DeSantis verteidigte seine Entscheidung, eine Impfstation in dem Gebiet Lakewood Ranch im Manatee County errichtet zu haben. Die Errichtung erfolgte nach einem Telefonat am 9. Februar mit dem Betreiber von Lakewood Ranch, der auch ein wichtiger Spender der Republikanischen Partei ist. Es wurde DeSantis vorgeworfen, die Station für die beiden weißesten Gebiete des Countys errichtet zu haben. DeSantis erwiderte, die Wahl sei nach der Häufung von Senioren erfolgt, wenn dem County die Errichtung nicht passe, dann könne er sie ganz wegnehmen.
• Maryland: Gouverneur Hogan teilte mit, dass in seinem Bundesstaat der erste Fall einer Erkrankung mit der erstmals 2020 in Brasilien identifizierten Coronavirus-Variante P.1 festgestellt worden sei. Es handele sich um einen mittlerweile verstorbenen älteren Mann aus dem Großraum Washingtons, der nach einer Reise erkrankt war.
• New York: DeLetitia James, als General Attorney des Staates New York, ließ vor einem Gericht New Yorks Klage gegen Amazon wegen Verletzung von Arbeitsschutzbestimmungen einreichen. Die Klage warf dem Unternehmen vor, seine Beschäftigten während der COVID-19-Pandemie wiederholt und andauernd nicht hinreichend geschützt zu haben.

18. Februar 2021

Anthony Fauci gab ein Interview auf MSNBC, in dem er Stellung zu den durch schweres Winterwetter verursachten Verzögerungen nahm. So waren laut der Katastrophenschutzbehörde FEMA etwa 2.000 Impfplätze wegen des Winterwetters geschlossen. Fauci sagte, dass die Vereinigten Staaten doppelt so hart arbeiten müssten, um die Verzögerungen bald wieder einzuholen.

Marty Makary von der Johns Hopkins School of Medicine äußerte im Wall Street Journal die Ansicht, dass im April die Pandemie größtenteils vorbei sein könne und Amerikaner zu einem normalen Leben zurückkehren könnten. Er berief sich dabei darauf, dass in den letzten sechs Wochen die Zahl der täglichen Fälle um 77 % gefallen sei. Das Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der University of Washington ging demgegenüber davon aus, dass bis Ende Mai über 589.000 US-Amerikaner sterben würden. Bis dahin würden die täglichen Sterbezahlen von zur Zeit 2.000 auf 500 zurückgegangen sein, eventuell auch niedriger, falls Amerikaner konsequent Masken tragen würden. IHME prognostizierte dabei, dass bis zum Herbst Herdenimmunität möglich, aber unwahrscheinlich sei.

Das Arbeitsministerium veröffentlichte die Arbeitslosenzahlen für die am 13. Februar endende Woche. In dem Zeitraum hatten etwa 861.000 Personen erstmals Arbeitslosenunterstützung beantragt, 13.000 mehr als in der Woche davor. Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosenunterstützung betrug damit 18,3 Millionen, was jedem neunten Arbeitsfähigen entsprach. Zusätzlich hatten 516.000 Personen Pandemic Unemployment Assistance beantragt. In der Woche davor waren dies noch 174.000 gewesen. Unter anderem wegen dieser Arbeitsmarktzahlen gaben die Kurse an den Aktienbörsen nach. Der Dow Jones Industrial Average gab 119,68 Punkte beziehungsweise 0,4 % nach und schloss bei 31.493,34, wobei der DOW zeitweise über 300 Punkte im Minus gewesen war. Der S&P 500 verlor 0,4 % und schloss den Handelstag bei 3.913,97. Der Nasdaq Composite rutschte um 0,7 % und beendete den Handelstag mit 13.865,36.

19. Februar 2021

Präsident Biden besichtigte gemeinsam mit der Gouverneurin von Michigan Gretchen Whitmer, seinem Corona-Koordinator Jeff Zientsto und Albert Bourla, dem Vorstandsvorsitzenden von Pfizer die Impfstofffabrik Pfizers bei Kalamazoo (Michigan). Danach erklärte Biden, dass Impfstoffe sicher seien und hob hervor, wie wichtig es sei, dass jeder sich impfen ließe. Er wisse aber, dass es zwei verschiedene Dinge seien, Impfstoffe zur Verfügung zu haben und sie in die Arme der Bevölkerung zu bekommen. Während die Impfstoffauslieferung durch schweres Winterwetter behindert wurde, versicherte Biden, dass seine Regierung alles tue, um die Krise zu beenden. Er könne aber kein Datum nennen, wann die USA zur Normalität zurückkehren würden. Er hoffe aber zu Weihnachten oder Ende des Jahres würde es soweit sein.

Das Winterwetter hatte in dieser Woche zu erheblichen Verzögerungen bei der Auslieferung von Impfstoffen in etwa der Hälfte aller Bundesstaaten geführt. Andy Slavitt, führender Berater im Weißen Haus für die Corona-Politik, erklärte gegenüber der Presse, dass die mit der Auslieferung betrauten Unternehmen UPS und FedEx die Rückstände unter anderem durch Sonnabendauslieferungen aufholen würden.

Gegenüber dem Sportsender ESPN äußerte sich Anthony Fauci vorsichtig optimistisch, dass die Major League Baseball eine volle Baseball-Saison vor Publikum haben könne, falls die Fallzahlen weitersinken täten. Es würde aber wohl Regulierungen geben, wie eine Maskenpflicht, Abstandsvorschriften und Kapazitätsbegrenzungen.

• Florida: Der erste Fall einer Ansteckung mit der zuerst in Brasilien identifizierten SARS-CoV-2-Variante P.1 wurde im Miami-Dade Count erfasst. Florida meldete zeitgleich auch die meisten Infektionen mit der Variante B.1.1.7.
• Idaho: Die Gesundheitsbehörden teilten mit, dass erstmals ein Fall der Infektion mit der Coronavariante B.1.351 festgestellt worden war. Ein Mann im Südwesten des Bundesstaates war mit der erstmals 2020 in Südafrika identifizierten Variante diagnostiziert worden. Die Behörden gingen davon aus, dass er sich auf einer kürzlichen Auslandsreise infiziert hatte.
• Kalifornien: Der Oakley Union Elementary School District im Contra Costa County teilte mit, dass alle Mitglieder des Schulausschusses (School Board) zurückgetreten waren. Der Ausschuss hatte sich zwei Tage zuvor in einer öffentlichen Videokonferenz getroffen, von der die Ausschussmitglieder ausgingen, sie sei nicht öffentlich. In der Sitzung äußerten sich Mitglieder abfällig über Eltern, die eine Öffnung der Schulen des Distriktes anstrebten. Die Konferenz war aufgezeichnet und auf Youtube veröffentlicht worden.

20. Februar 2021

• Kalifornien: Die Lehrergewerkschaft United Teachers Los Angeles führte unter Beteiligung von Eltern und Schülern eine Autokarawane in Downtown Los Angeles durch. Diese Demonstration richtete sich gegen Schulöffnungen in der Pandemie.

21. Februar 2021

Die Vereinigten Staaten verzeichneten nach den Daten der Johns Hopkins University an diesem Sonntag erstmals über 28 Millionen COVID-19-Infektionen seit dem Ausbruch der Pandemie in den Vereinigten Staaten. Bis dahin waren über 59 Millionen Impfdosen verabreicht und 41,9 Millionen US-Amerikaner zumindest erstmals geimpft worden, über 17 Millionen hatten auch die zweite Impfspritze erhalten.

Anthony Fauci gab an diesem Sonntagvormittag Interviews. Gegenüber Dana Bash in der CNN-Sendung State of the Union bezeichnete er den nahenden Meilenstein von einer halben Million Toten als entsetzlich. Die Vereinigten Staaten seien seit 102 Jahren, seit der Spanischen Grippe 1918, mit keiner solch schrecklichen Situation konfrontiert worden. Man werde noch in Jahrzehnten von der Erreichung des Meilensteines sprechen. Deshalb sei es wichtig, die angeratenen Vorbeugemaßnahmen zu ergreifen, damit es nicht schlimmer werde. Er räumte aber ein, dass die Zahlen zurückgingen. Auf NBC sagte Fauci in der Sendung Meet the Press zum Moderator Chuck Todd, dass die Zahlen stark abrutschten. Aber sie seien noch immer auf einem hohen Niveau. Der ehemalige Direktor der FDA Scott Gottlieb äußerte sich optimistischer in der Sendung Face the Nation auf CBS News. Er sagte, dass er erwarte, dass sich der Rückgang fortsetze. Der Effekt der Herdenimmunität könne bereits bei Infektion oder Impfung von 40 % der Bevölkerung eintreten. Der Wert sei in Teilen der Vereinigten Staaten bereits erreicht.

• New York: Gouverneur Andrew Cuomo teilte mit, dass die erstmals im Dezember 2020 in Südafrika beobachtete SARS-CoV-2-Mutation B.1.351 nun erstmals auch bei einem Bewohner des Bundesstaates New York festgestellt worden war. Der Mann aus dem Nassau County auf Long Island war kürzlich verreist gewesen.

22. Februar 2021

Schweigeminute am Weißenhaus

Die Vereinigten Staaten überschritten die Marke von 500.000 zu betrauernden Opfern der COVID-19-Pandemie. Sie wiesen damit etwa doppelt so viele Tote aus wie das zweitplatzierte Brasilien. Präsident Biden ordnete an, die Fahnen an Bundesgebäuden auf halbmast zu setzen, und rief zu einer Schweigeminute zum Sonnenuntergang auf. In einer Rede im Rahmen einer Trauerzeremonie am Weißen Haus mit Kerzen griff er auf eigene Erfahrungen mit dem Verlust geliebter Angehöriger zurück. Er sagte, die Vereinigten Staaten sollten nicht taub gegenüber der Trauer werden.

Präsident Biden kündigte Änderungen am Paycheck Protection Program (PPP) zugunsten kleinerer Unternehmen an. So wurde ein Zeitraum von zwei Wochen festgesetzt, in dem nur Unternehmen mit 20 oder weniger Angestellten Kreditanträge stellen können. Die Vergabeformel wurde zugunsten von Einzelunternehmen geändert.

23. Februar 2021

Gedenken an 500.000 COVID-19-Tote im US-Kongress. Im Vordergrund: Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses, Chuck Schumer, Mehrheitsführer im Senat, und Mitch McConnell, Minderheitsführer im Senat (von links nach rechts).

Während eines runden Tisches mit afroamerikanischen Beschäftigten in essentiellen Bereichen kündigte Präsident Biden an, dass die Regierung plane, Millionen von Masken an Haushalte zu versenden. Der für die Logistik zuständige General stellte später klar, dass noch nicht geplant sei, Masken an alle US-Amerikaner zu senden. Gesichtsmasken sollten zunächst an besonders betroffene Gruppen versendet werden.

Jerome Powell, der Vorsitzende der Federal Reserve Bank, wurde vor dem Banken-Ausschuss des Senats angehört. Er sagte aus, die US-Wirtschaft könne sich relativ schnell erholen, sobald die Pandemie unter Kontrolle gebracht werde. Der Arbeitsmarkt, vor allem in den besonders hart betroffenen Dienstleistungsbereich und im Gastgewerbe, würde länger benötigen. Hinsichtlich des von Präsident Biden geplanten 1,9-Billionen-Dollar-Stimulus-Pakets hielt er sich zurück mit Aussagen dazu, wie viel Stimulierung die Wirtschaft brauche. Bezüglich Sorgen einer durch Stimuluszahlungen verursachten Inflation sagte Powell, die derzeitige Inflationsrate liege deutlich unterhalb des Zielwertes von 2 %. Falls die Marke überschritten würde, habe die Zentralbank genug Möglichkeiten, die Inflation in den Griff zu bekommen.

• Alaska: Bei einem Bewohner von Anchorage wurde die brasilianische Variante (P.1) des SARS-CoV-2-Virus festgestellt. Die infizierte Person war früher im Februar an COVID-19 erkrankt. Es waren keine Reisen des Patienten bekannt. Alaska war damit der fünfte US-Bundesstaat, in dem P.1 registriert wurde.
• New York: Forscher veröffentlichten zwei unabhängige Studien dass eine neue Mutation oder Variante, B.1.526 nachgewiesen wurde. Sie war von Dezember bis in den Februar beobachtet worden und machte zum Veröffentlichungszeitpunkt bereit. 12,6 % aller Proben aus. Die Variante war in verschiedenen Stadtteilen New York Citys und mittlerweile im Nordosten der Vereinigten Staaten nachweisbar. B.1.526 wies Merkmale auf, die auf die Möglichkeit der teilweisen Umgehbarkeit der Immunabwehr und eine geringere Wirksamkeit Antikörpertherapien hindeuteten. Entstehungsort war vermutlich New York.
• Bundesstaat Washington: im King County wurde ein Fall einer Infektion mit der SARS-CoV-2-Variante B.1.351 festgestellt. Diese erstmals in Südafrika identifizierte Mutation wurde an der University of Washington durch Gen-Sequenzierung gefunden.

24. Februar 2021

Präsident Biden hob die Blockade des Erteilens von Green Cards für Familienangehörigen von US-Amerikanern und in der Green-Card-Lotterie, sowie von Arbeitsvisa für Hochqualifizierte auf. Sein Vorgänger hatte diese Blockade mit dem Schutz vor der Pandemie und den Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt begründet. Biden begründete seine Anordnung damit, dass die Interessen der Vereinigten Staaten die Anwerbemöglichkeit von Hochqualifizierten erforderten.

CDC-Direktorin Walensky warnte vor der National Academy of Medicine und der American Public Health Association vor Virus-Varianten. Die Varianten könnten jüngste Fortschritte rückgängig machen und alle Bemühungen untergraben. Da Varianten wahrscheinlicher würden, je mehr Menschen sich ansteckten, wäre eine weltweite Bekämpfung notwendig. Unabhängig davon, ob man internationale Zusammenarbeit möge oder nicht.

Die Food and Drug Administration (FDA) stellte an diesem Mittwoch die Ergebnisse der Untersuchung des von Johnson & Johnson entwickelten SARS-CoV-Impfstoffes vor. Die FDA bewertete den Wirkstoff als wirksam und sicher. Es sei eine Wirksamkeit von 66,9 % nach mindestens 14 Tagen und von 66,1 % nach mindestens 28 Tagen nachgewiesen worden. Gegen die neue Variante B.1.351, die erstmals 2020 in Südafrika festgestellt worden war, schützte der Impfstoff noch zu 64 %. Die Ergebnisse wurden an das unabhängig besetzte Vaccines and Related Biological Products Advisory Committee weitergeleitet, welches sich am Freitag treffen sollte.

25. Februar 2021

Das Arbeitsministerium setzte eine Executive Order Präsident Bidens um. In der erlassenen Richtlinie wurde es Arbeitslosen erlaubt, dass sie angebotene Arbeit wegen COVID-19-Ansteckungsgefahren ablehnen durften, ohne Ansprüche auf Arbeitslosenunterstützung zu verlieren.

Ein Bundesrichter in Osttexas urteilte, dass das von der Seuchenschutzbehörde CDC 2020 angeordnete Moratorium von Zwangsräumungen von Wohnraum verfassungswidrig sei. Eine derartige Anordnung sei weder während der Spanischen-Grippe-Epidemie 1918, noch während der Weltwirtschaftskrise angeordnet worden. Die Bundesbehörden hätten keine Zuständigkeit für derartige Maßnahmen. (Fortsetzung: 27. Februar)

Der wöchentliche Bericht des Arbeitsministeriums zur Lage am Arbeitsmarkt wies 730.000 Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung für die am 20. Februar 2021 endende Woche aus. Dies war zum einen niedriger als die Antragszahl in der Vorwoche und zum anderen niedriger als die 845.000 prognostizierten Anträge. Zurückgeführt wurde dieser Rückgang zum Teil auf das in Teilen der USA herrschenden schweren Winterwetters. Es war die niedrigste Zahl von Anträgen seit dem 28. November 2020. Die Anzahl fortlaufender Anträge war um 101.000 auf etwa 4,2 Millionen zurückgegangen, der niedrigste Wert seit dem 21. März 2020. Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosenunterstützung bewegte sich aber noch immer deutlich über den Werten vor der Pandemie. Gestiegen waren Anträge auf Unterstützung aus dem Pandemic Unemployment Assistance Program. 964.000 Personen hatten aus diesem Programm Unterstützung beantragt.

26. Februar 2021

Das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten beschloss mit 219 zu 212 Stimmen das von Präsident Biden befürwortete Corona-Entlastungsgesetz. Das 1,9 Billionen Dollar teurere Gesetz musste nun noch vom Senat der Vereinigten Staaten beschlossen und von Biden ausgefertigt werden. (Fortsetzung: 6. März)

In Orlando (Florida) begann die Conservative Political Action Conference (CPAC) 2021. Die sonst jährlich im Großraum um Washington, D.C. abgehaltene Veranstaltung war nach Florida verlegt worden, nachdem vom Gouverneur von Maryland, Larry Hogan erlassene Beschränkungen von Großveranstaltung die Abhaltung dort unmöglich gemacht hatten. Es bestanden zwar Regelungen zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Hotelinnenräumen, diese wurden aber nur teilweise befolgt. Der Gouverneur Ron DeSantis von Florida pries in einer Rede dann seinen Bundesstaat als „Insel der Freiheit“ an, wegen der geringen Corona-Beschränkungen. Senator Ted Cruz aus Texas machte in seiner Rede Witze über Masken in Restaurants.

Das Vaccines and Related Biological Products Advisory Committee als unabhängiges Expertengremium der FDA stimmte 22:0, dass der von Johnson & Johnson entwickelte SARS-CoV-2-Impfstoff Ad26.COV2.S als wirksam und sicher im Rahmen einer Notfall-Zulassung genehmigt werden könne. In der Sendung The News with Shepard Smith erklärte ein Vorstandsmitglied von Johnson & Johnson, dass davon auszugehen wäre, dass bis Ende März 20 Millionen Dosen ausgeliefert werden sein würden. Dies würde, da der Impfstoff nur eine Dosis zur vollen Impfung benötige, 20 Millionen Geimpften entsprechen.

Die Leiterin der CDC, Rochelle Walensky, warnte an diesem Freitag, dass die Zahlen an Neufällen seit dem Höhepunkt im Januar 2021 stark zurückgegangen seien, sich der Rückgang aber abflache. Im Januar hatte es bis zu 250.000 Neufälle am Tag gegeben. Am Donnerstag waren es im Siebentages-Durchschnitt 73.376 Fälle am Tag. Dies war allerdings ein leichter Anstieg im Vergleich zur Vorwoche. Walensky wies darauf hin, dass sich sowohl die Zahl der Neufälle, der Hospitalisierungen, wie auch der Todesfälle auf einem hohen Niveau befänden. Die Abflachung des Rückgangs könne auf die neueren Virus-Varianten zurückführbar sein. Die erstmals in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 machte mittlerweile 10 % der Fälle in den USA aus, vor ein paar Wochen war es noch 1 % gewesen. Es sei nicht die Zeit mit den Bemühungen nachzulassen und Beschränkungen durch die Bundesstaaten zurückzurollen.

Die USS San Diego und die USS Philippine Sea wurden wegen COVID-19-Ausbrüchen an Bord in den Hafen von Bahrain befohlen.

Es wurde eine Untersuchung der National Basketball Association bekannt. Die Nachforschungen betrafen den Verdacht, dass Jeremy Lin von den Santa Cruz Warriors auf dem Spielfeld als „Coronavirus“ bezeichnet worden sein soll.

27. Februar 2021

Die Food and Drug Administration erteilte die Notgenehmigung für den Einsatz des von Johnson & Johnson entwickelten Impfstoffes gegen den SARS-CoV-2-Virus. Der Impfstoff stellte den dritten in den Vereinigten Staaten zugelassenen Impfstoff dar. Die Regierung plante innerhalb von einer Woche die ersten vier Millionen Impfdosen auszuliefern.

An diesem Sonnabend sprach unter anderem die Gouverneurin von South Dakota, Kristi Noem, auf der CPAC. Die Gouverneurin, die als mögliche Kandidatin für die Präsidentenwahl 2024 gesehen wurde, sprach über den Umgang mit der Pandemie. Noem kritisierte Lockdowns und vertrat die Ansicht, dass Politik und nicht die Pandemie die Wirtschaftskrise ausgelöst habe. 2020 sei die Antwort auf die Frage, weshalb konservative Politik gebraucht würde. Sie griff Andrew Cuomo, den Gouverneur von New York, und Anthony Fauci an.

Das Justizministerium teilte mit, dass Berufung gegen ein Urteil eines Bundesgerichts in Osttexas eingelegt worden ist. Das Urteil hatte das vom CDC verhängte Zwangsräumungsmoratorium während der Pandemie aufgehoben.

28. Februar 2021

Das Advisory Committee on Immunization Practices der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) stimmte einstimmig für die medizinische Verwendung des Impfstoffes von Johnson & Johnson. Der dritte Impfstoff und der erste, der nur einer Impfdosis bedarf, nahm damit die letzte Hürde des Zulassungsverfahrens in den Vereinigten Staaten.

Auf der CPAC sprach der ehemalige Präsident Donald J. Trump über anderthalb Stunden. Unter anderem wiederholte er die Behauptung, dass die Präsidentschaftswahl 2020 manipuliert gewesen sei und er habe gewonnen. Die Demokraten hätten die COVID-19-Pandemie zum Vorwand genommen, die Wahl zu manipulieren und der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten habe es ignoriert. Trump deutete an, dass er bei der nächsten Präsidentschaftswahl erneut antreten könne, um angeblich ein drittes Mal zu siegen. Er bezeichnete die bisherige Präsidentschaft Joe Bidens als den desaströsesten ersten Monat jeder Präsidentschaft und forderte Biden auf, die Schulen wieder zu öffnen. Die Schulen waren von den Bundesstaaten etwa ein Jahr zuvor geschlossen worden. Es war der erste öffentliche Auftritt Donald Trumps, seitdem er das Amt des Präsidenten verloren hatte.

In der Sendung Face the Nation mit Margaret Brennan auf CBS traten an diesem Sonntagmorgen Anthony Fauci und Gouverneurin Kristi Noem auf. Fauci äußerte sich positiv dahingehend, dass die Vereinigten Staaten nun über drei hochwirksame Impfstoffe verfügten. Er betonte, dass der Impfstoff von Johnson & Johnson nicht minderwertiger sei, es sei auch bei ihm in der Probephase nicht zu Krankenhauseinweisungen und Toten gekommen. Er erklärte, dass die Bemühungen der Regierung Impfungen durchzuführen zunähmen. Er sagte, dass die Infektionszahlen jüngst stark abgenommen hätten, aber, dass niemand wolle, dass die Zahlen sich bei 70.000 Neufällen pro Tag einpendelten. Es sei schon bei den vorherigen Wellen geschehen, dass man nachlässig geworden sei und Bemühungen heruntergefahren habe. Er wurde auch auf die Rede von South Dakotas Gouverneurin Kristi Noem am Tag zuvor während CPAC angesprochen. Er bezeichnete ihre Rede als unglücklich und wenig hilfreich. Er äußerte, dass man manchmal glaube richtig zu liegen, aber dann sehe man die Zahlen. Die Zahlen würden nicht lügen. Er sei sicher, dass man auch stehenden Applaus hätte bekommen können, wenn man sagte, dass man sich geirrt habe. Kurz darauf trat Noem auf. Die Gouverneurin pries das Vorgehen South Dakotas. Angesprochen durch Brennan auf die hohe Sterberate pro Kopf erklärte Gouverneurin Noem, dass South Dakota relativ früh den Höhepunkt erreicht habe. Brennan wies darauf hin, dass es sich nicht um aktuelle Infektionszahlen gehandelt habe, sondern die aktuelle Sterberate, die sie zitiert habe. Noem erwiderte, dass andere Bundesstaaten wie New York und Kalifornien hohe Todesraten hätten. Sie habe es vorgezogen den Bürgern die freie Entscheidung zu überlassen. Als die Moderatorin nachfragte, wie sie als Konservative eine Politik verfolgen konnte, die wenig Rücksicht auf Leben nähme, erwiderte die Gouverneurin, das solle man die anderen Gouverneure fragen. Man müsse die Kosten für die Wirtschaft berücksichtigen. Brennan sprach darauf eine Studie der San Diego State University an, nach der die Gesundheitsfolgekosten der von Kristi Noem im August 2020 zugelassenen und beworbenen Sturgis Motorcycle Rally allein sich schon auf 12 Milliarden $ addierten. Noem bestritt die der Studie zugrundeliegenden Daten.

Die Golden Globe Awards wurden verliehen. Die 78. Verleihung der Golden Globe Awards fand wegen der andauernden COVID-19-Pandemie vor allem virtuell statt. Moderiert wurde die Veranstaltung durch Amy Poehler in Beverly Hills und Tina Fey in New York City.

• Kalifornien: Parlamentarier des Bundesstaates konnten mit Gouverneur Newsom eine Einigung über Schulöffnungen erzielen. Schulen sollten demnach bis Ende März für die jüngsten Schüler bis zur zweiten Klasse öffnen dürfen, ohne Rücksicht auf Infektionswerte im Bezirk und ohne, dass Vereinbarungen mit Gewerkschaften Voraussetzung sind. Die Letztentscheidung sollte bei lokalen Behörden und Schulbezirken liegen. Es sollten 2 Milliarden $ an Subventionen für Schulen zur Verfügung gestellt werden, die öffneten.

März 2021

Es wurde Ende April bekannt, dass die Wirtschaft im ersten Quartal 2021 mit 6,4 % gewachsen war, das größte Quartalwachstum seit 1984. Im März war das Wachstum mit dem, durch Zahlung von 1.400 $ an amerikanische Verbraucher, gestiegenen Konsum befeuert worden. Zusätzlich sorgten die zunehmenden Schutzimpfungen für eine größere Zuversicht. Der März 2021 sah die größte Erholung des Arbeitsmarktes seit dem August 2020. Es waren 916.000 mehr Amerikaner am Ende des Monats beschäftigt, als noch am Ende des Vormonats. Prognostiziert worden war ein Zuwachs von 675.000. Die Arbeitslosenquote sank auf 6 %. Am stärksten wuchsen die Bereiche Gastgewerbe (+176.000), Baugewerbe (+110.000) und Unterhaltung (+64.000). Getragen wurden die Entwicklungen am Arbeitsmarkt durch Rückgänge bei den Coronazahlen und die Impfkampagne der Regierung. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen war aber noch immer 7,9 Millionen über den Werten im Februar 2020. Die positive Entwicklungen am Arbeitsmarkt, eingehende Hilfszahlungen der Regierung, und Optimismus wegen zunehmenden Impfungen führten dazu, dass laut dem Handelsministerium der Umsatz im Einzelhandel im Vergleich zum Vormonat um 9,8 % zunahm, nachdem die Umsätze wegen schlechter Wetterbedingungen im Februar noch um 2,7 % gesunken waren.

1. März 2021

Die Direktorin der Centers for Disease Control and Prevention Rochelle Walensky äußerte sich in einer Pressekonferenz der Corona-Gruppe der Regierung besorgt über Schritte von Bundesstaaten Beschränkungen zurückzunehmen. 70.000 Fälle am Tag sei zwar niedrig im Vergleich zum Stand vor ein paar Monaten. Es sei aber immer noch hoch. In der derzeitigen Situation mit den sich verbreitenden Varianten sei man an einem Punkt, wo die hart erarbeiteten Erfolge verloren gehen könnten. Die Vereinigten Staaten hatten bis Ende Februar 2.400 mit der erstmals in Großbritannien aufgetauchten Variante B.1.1.7, 53 Fälle der erstmals in Südafrika beobachteten Variante B.1.351, und 10 Infektionen mit der in Brasilien zuerst entdeckten Variante P.1 erfasst. Hinzu trat die erstmals in Kalifornien identifizierte Variante B.1.427/B.1.429 und die in New York entdeckte Variante B.1.526. Anthony Fauci erklärte die Variante B.1.526 würde genau beobachtet werden und wäre vermutlich in der Nachbarschaft Washington Heights im oberen Manhattan entstanden und habe sich in New York mittlerweile ausgebreitet, es sei aber noch viel unbekannt über diese Variante.

Gegenüber der Washington Post verteidigte Anthony Fauci die Entscheidung auf die doppelten Impfspritzen bei Pfizer- und Moderna-Impfstoffen zu bestehen, statt mehr Personen mit nur einer Dosis zu impfen. Die Einzeldosis schütze nicht genug gegen die Varianten von SARS-CoV-2. Es sei auch wissenschaftlich unklar, wie lange Einzelimpfungen Immunität gewähren würden. Fauci räumte aber ein, dass beide Strategien ihre Risiken hätten. Der ehemalige Surgeon General unter Trump Jerome Adams kritisierte den Ansatz auf Twitter. Er teilte seine Ansicht mit, dass der Schutz Vieler wichtiger sei, als der bessere Schutz Weniger.

• Illinois: Im drittgrößten Schulbezirk des Landes, dem von Chicago, kehrten die Schüler der Jahrgangsstufen Kindergarten bis fünfte Klasse zurück in die öffentlichen Schulen. Schüler bis zur achten Klasse sollten in der folgenden Woche folgen.
• Louisiana: Das Erzbistum New Orleans rief auf seiner Web-Seite dazu auf, den von Johnson & Johnson produzierten Impfstoff zu vermeiden. Er sei aus bei zwei Schwangerschaftsabbrüchen gewonnenen Stammzellen gewonnen worden und daher moralisch korrumpiert. Michael Gerard Duca, der Bischof von Baton Rouge, erklärte demgegenüber, dass man zwar die Impfstoffe von Pfizer und Moderna vorziehen solle, wenn aber unter vernünftigen Umständen nur das von Johnson & Johnson verfügbar sei, dann sollte man es nehmen. Impfungen seien ein Akt der Nächstenliebe.

2. März 2021

Präsident Biden verkündete, dass er den Defense Production Act nutze, damit das Pharma-Unternehmen Merck den von dem Konkurrenten Johnson & Johnson entwickelten Impfstoff produziere. Biden erklärte, dass es nun Licht am Ende des Tunnels gebe, aber es nicht die Zeit sei nachzulassen, bis der Sieg über das Virus gesichert sei. Er versprach später, dass bis Ende Mai genug Impfstoff zur Verfügung stehen würde, um jeden Erwachsenen in den Vereinigten Staaten zu impfen. Er forderte alle Bundesstaaten auf, Lehrer und Angestellte in Schulen bei Impfungen als essentielle Arbeiter zu priorisieren. Bislang war dies nur in dreißig der fünfzig Staaten der Fall.

Bischof Kevin Carl Rhoades als Vorsitzender des Ausschusses für Doktrin der Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten und Erzbischof Joseph F. Naumann als Vorsitzender des Komitees für Pro-Life-Aktivitäten veröffentlichten für die Bischofskonferenz eine Stellungnahme zu dem Impfstoff von Johnson & Johnson. Sie erhoben moralische Bedenken, dass der Impfstoff mit Hilfe von nach Schwangerschaftsabbrüchen gewonnenen Stammzellen entwickelt wurden. Gläubige sollten Impfstoffe von Pfizer oder Moderna vorziehen. Sie setzten sich damit in Gegensatz zu einer von Papst Franziskus genehmigten Stellungnahme, dass Sich-Impfen-Lassen mit solchen Impfstoffen keine Teilnahme an Schwangerschaftsabbrüchen darstellte.

Die National Institutes of Health (NIH) brachen eine Studie über die Behandlung milder bis moderater COVID-19-Erkrankungen mit Blutplasma von der Krankheit Genesenen ab.

• Louisiana: Gouverneur John Bel Edwards versetzte an diesem Dienstag mit Wirkung zum Mittwoch den Bundesstaat in die dritte Phase der Öffnungsplans. Die Maskenpflicht wurde aufrechterhalten, aber Gaststätten konnten Innenräume mit 25 % Kapazität nutzen, in Parishs mit weniger als 5 % positiven Testergebnissen sogar mit halber Kapazität. Live-Musik wurde unter Bedingungen wieder erlaubt. Fitnessstudios konnten teilweise öffnen und religiöse Veranstaltungen mussten nur noch die Maskenpflicht beachten.
• Maryland: Es wurde bekanntgegeben, dass der Leiter der CDC unter Trump, Robert Redfield, ehrenamtlich als Berater des Gouverneurs Hogan tätig werden würde. Redfield würde die Impfkampagne und die Corona-Politik Marylands überwachen.
• Mississippi: Gouverneur Tate Reeves verkündete, dass die Pflicht Masken zu tragen am Mittwoch, den 3. März 2021 in Mississippi enden werde. Die Zahlen gingen herunter, es wäre an der Zeit die Pflicht zu beenden. Da man nun Impfstoffe habe, ende die Zeit, wo die Regierung den Bürgern erzähle, was sie tun oder lassen sollten.
• Texas: Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, kündigte in Lubbock an, er werde die Maskenpflicht auslaufen lassen und Beschränkungen weitgehend aufheben. Die Unternehmen in Texas könnten dann ab dem 10. März 2021 vollständig öffnen. Arbeitnehmern seien durch Kapazitätsgrenzen zulange Arbeitsmöglichkeiten vorenthalten worden.

3. März 2021

Joe Biden äußerte sich zu Gouverneuren, die Maskenpflichten aufhoben, gegenüber Journalisten im Weißen Haus. Er sagte, dass Masken einen Unterschied machten. Man sei kurz davor durch Impfungen den Weg der Pandemie nachhaltig zu ändern. Das Letzte, was da gebraucht werde, sei ein „Neanderthaler-Denken“, dass bis dahin alles gut sei. Es sei sehr wichtig auf die Wissenschaftler zu hören. Er wisse, dass die Reporter dies wüssten, er wünschte dass alle gewählten Amtsträger ähnlich klug seien. Die CDC-Direktorin Rochelle Walensky hatte in der täglichen Pressekonferenze der Corona-Arbeitsgruppe geäußert, dass sie sehr klar gewesen sei, dass es nicht die Zeit sei derartige Regelungen aufzuheben. Sie hoffe, dass die Bürger trotzdem das richtige tun würden und Masken tragen und Abstand halten würden. Greg Abbott als Gouverneur von Texas erwiderte in einen Interview auf Fox News, dass „Neanderthaler-Denken“ für einen Präsidenten nicht angemessen sei. Die Aufhebung der Maskenpflicht würde keinen großen Unterschied machen, da Texaner gelernt hätten sich verantwortungsbewusst zu verhalten.

Die Kino-Kette Alamo Drafthouse Cinema meldete Insolvenz nach Chapter 11 an. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, dass die Kette von einer bislang nur beteiligten Investorengruppe übernommen würde. Auch das auf Grußkarten und andere Papierprodukte spezialisierte Unternehmen Paper Source meldete Insolvenz an.

• New York: Gouverneur Andrew Cuomo stellte in einer Pressekonferenz den Plan für Erleichterungen von COVID-19-Beschränkungen vor. Ab dem 22. März 2021 sollte die zulässige Anzahl an privaten und öffentlichen Veranstaltungen erhöht werden. Unterhaltungsbetriebe sollten mit einer Kapazität von 33 % wieder öffnen dürfen.
• North Dakota: Das Bistum Bismarck veröffentlichte eine Stellungnahme, nach der der Impfstoff von Johnson & Johnson moralisch durch aus Schwangerschaftsabbrüchen stammende Stammzellen korrumpiert sei. Gläubige sollten es vermeiden mit diesem Impfstoff geimpft zu werden.

4. März 2021

Der Zentralbank-Präsident der Vereinigten Staaten Jerome Powell äußerte während einer Konferenz die Annahme, dass die zunehmenden Impfungen die Öffnung der Wirtschaft im Sommer ermöglichen würde. Dies würde zu einem starken Anstieg im Arbeitsmarkt, aber auch zum Anstieg bei Verbraucherpreisen und damit Inflationsgefahren führen. Er schätzte aber die Märkte als stabil ein. Die an diesem Donnerstag vom Arbeitsministerium veröffentlichten wöchentlichen Arbeitsmarktzahlen zeigten einen leichten Anstieg auf Arbeitslosenunterstützung für die am 27. Februar 2021 endende Woche gegenüber der Vorwoche aus. 745.000 Amerikaner hatten saisonbereinigt derartige Anträge gestellt. Wegen des schweren Winterwetters, vor allem in Texas, waren 750.000 Anträge erwartet worden. Die Anzahl fortlaufender Anträge war um 124.000 auf knapp unter 4,3 Millionen gesunken.

• Alabama: Gouverneurin Kay Ivey verlängerte die Maskenpflicht und andere Auflagen bis zum 9. April 2021. Diese Anordnungen wären sonst am 8. März ausgelaufen. Sie kündigte an, diese Restriktionen nach dem 9. April nicht mehr zu verlängern. Die jetzige Verlängerung solle Unternehmen lediglich eine Übergangszeit geben, um eigene Richtlinien zu entwickeln.
• Maine: Der Leiter des CDC von Maine teilte in einer Pressekonferenz mit, dass der erste Fall einer Infektion mit der Variante B.1.351 in Maine im Cumberland County identifiziert worden sei.
• Michigan: Mike Duggan, der Bürgermeister von Detroit, teilte auf einer Pressekonferenz mit, dass er eine Lieferung von Impfstoffen von Johnson & Johnson abgelehnt hatte. Er begründete dies damit, dass genügend Impfstoffe von Pfizer/BioNTech und Moderna zur Verfügung stünden. Diese seien dem Impfstoff von Johnson & Johnson überlegen.
• New York: Es wurde bekannt, dass Mitarbeiter von Gouverneur Andrew Cuomo Druck ausgeübt hatten einen Bericht im Juni 2020 zu Todesfällen in Pflegeheimen zu ändern. Der Bericht nannte ursprünglich etwa 15.000 Todesfälle, nach Entfernung der in Krankenhäusern eingelieferten und dort verstorbenen Pfleglinge waren es im Bericht nur noch 10.000 Fälle. Der Gouverneur war wegen dieser Änderungen und eines Sex-Skandals politisch unter Druck geraten.
• Ohio: Gouverneur Mike DeWine kündigte an, dass er alle Corona-Maßnahmen aufkündigen werde, wenn die Fallzahlen über zwei Wochen auf höchstens fünfzig Neufälle je hunderttausend Einwohner fallen sollten.
• Wisconsin: Es wurde an diesem Donnerstag zum ersten Mal in Wisconsin die erstmals im Oktober 2020 in Südafrika identifizierte B.1.351-Variante des Coronavirus gefunden.

5. März 2021

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) veröffentlichten eine gemeinsam mit der University of Nevada durchgeführten Studie zur Verpflichtung zum Maskentragen und dem Untersagen von Restaurantbesuchen auf den Verlauf der Pandemie. Danach führte im Vergleich zwischen Countys ohne Maskenpflicht zwischen dem 1. März und dem 31. Dezember 2020 mit solchen mit Maskenpflicht zu unterschiedlichen Verläufen. Eine Maskenpflicht führte im Vergleich zu einer Abnahme von Fällen um 0,7 % nach zwanzig Tagen, und 1,8 % weniger Fällen nach hundert Tagen. Die Maskenpflicht führte nach 20 Tagen auch zu 0,7 % weniger tägliche Todesfällen und nach 100 Tagen zu 1,9 % weniger Todesfälle. Beschränkungen des Ausschanks von Speisen und Getränken zeigte in den ersten zwanzig Tagen keinen merkbaren Effekt. Nach 60 Tagen zeigten Countys mit Beschränkungen 0,9 % weniger tägliche Fälle; nach 80 Tagen 1,2 % weniger tägliche Fälle, und nach 100 Tagen 1,1 % weniger Fälle. Die Todesraten sanken im Vergleich in den Countys mit Untersagungen um 2,2 % im Zeitraum von 61 bis 80 Tagen und um 3 % im Zeitraum von 81 zu 100 Tagen.

Der Betreiber von etwa hundert Einkaufszentren (Malls) Washington Prime Group meldete Gläubigerschatz nach Chapter 11 an.

• Arizona: Der Gouverneur teilte auf Twitter mit, dass alle Unternehmen von Restaurants bis Wasserparks wieder mit voller Kapazität öffnen könnten. Gouverneur Ducey hob aber hervor, dass Maskenpflicht und soziales Distanzieren weiter durchgesetzt werden würden.
• Connecticut: Gouverneur Ned Lamont genehmigte die volle Wiederöffnung von Kirchen, Gaststätten, Fitnessstudios und anderen Unternehmen.
• Delaware: Bei einer Person in den Fünfzigern im New Castle County wurde die erstmals in Südafrika identifizierte Virus-Variante B.1.351 diagnostiziert. Die erste mit dieser Variante angesteckte Person in Delaware war vor dem Positivtest gereist.
• Florida: Die 80. Daytona Beach Bike Week begann, ein Motorradfahrertreffen, das bis zum 14. März dauern sollte. Erwartet wurden 300.000 Teilnehmer, statt der sonst üblichen 500.000. Die Stadt Daytona Beach rief auf ihrer Homepage zum Maskentragen und Abstandhalten auf. Tatsächlich trugen nur wenige Teilnehmer Gesichtsmasken.
• Kalifornien: Der Bundesstaat veröffentlichte neue Richtlinien. Danach könnten Vergnügungsparks wie beispielsweise Disneyland mit 25 % Kapazität ab dem 1. April 2021 öffnen, falls sie in einem County liegen, der höchstens in der zweithöchsten Risikoeinstufung (Rot) liegen.
• New York: Der Senat von New York und die New York State Assembly stimmten an diesem Tag dafür, dem Gouverneur die ihm erteilten weitreichenden Notstandsrechte zu entziehen. Bereits erlassene Anordnungen zur Pandemieeindämmung sollten für weitere dreißig Tage in Kraft bleiben und durften von dem Gouverneur auch weiter verlängert werden.
• Oregon: In dem Bundesstaat wurde eine Infektion mit einer mutierten Variante der erstmals in England identifizierten Variante B.1.1.7 beobachtet. Die neue Variante wies zusätzliche eine Änderung auf, wie sie an den Varianten B.1.351 aus Südafrika oder P.1 aus Brasilien vorkam. Diese Änderung machte jene Viren unempfindlicher gegen Impfstoffe.
• Utah: Die Legislative von Utah schränkte die Rechte des Gouverneurs in einem Notstand ein und beschloss Regelungen zur Beendung der Maskenpflicht. Der neue Gouverneur, Spencer Cox, drückte Zustimmung aus. Durch die zunehmenden Impfungen würden derartige Regelungen überflüssig werden, selbst wenn man bis dahin nicht alle Bürger impfen könne.
• West Virginia: Gouverneur Jim Justice teilte in einer Pressekonferenz mit, dass mit Wirkung ab Mitternacht Gaststätten, Einzelhändler, Sportstudios und andere Unternehmen wieder mit voller Kapazität operieren könnten. Statt bis zu 75 Personen seien dann Personenansammlungen bis 100 Personen zulässig. Angesprochen auf die Aufhebung der Maskenpflicht in Staaten wie Texas und Mississippi äußerte Justice Unverständnis über die Entscheidung.

6. März 2021

Das Corona-Entlastungsgesetz, das in der Vorwoche am 26. Februar vom Repräsentantenhaus beschlossen worden war, wurde an diesem Sonnabend im Senat mit 50 zu 49 Stimmen angenommen. Da es einige Änderungen vorsah, etwa zu der Frage, bis zu welchem Jahreseinkommen 1.400-Dollar-Entlastungsschecks gesandt werden, musste das Repräsentantenhaus erneut zustimmen. Die entsprechende Abstimmung wurde für Dienstag, den 9. März 2021 angesetzt. Es war am Tag zuvor zu Verzögerungen durch Senator Joe Manchin gekommen, aber der Mehrheitsführer Chuck Schumer hatte die Einheit seiner Partei in enger Zusammenarbeit mit dem Weißen Haus herstellen können. (Fortsetzung: 10. März)

• Idaho: Obwohl Gouverneur Brad Little zu keinem Zeitpunkt eine Maskenpflicht angeordnet hatte und nur lokale Autoritäten eine Maskentragepflicht angeordnet hatten, verbrannten Demonstranten Masken vor dem Idaho State Capitol in Boise. Sie protestierten damit gegen eine Maskenpflicht.

7. März 2021

An diesem Sonntag trat Jeff Zients, der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, in der NBC-Sendung Meet The Press auf. Er teilte mit, dass man auf dem richtigen Weg sei. Es würden täglich 2 Millionen Impfungen durchgeführt. Es waren am Sonnabend 2,9 Millionen Impfungen und am Sonntag 2,4 Millionen, womit über ein Fünftel der erwachsenen Amerikaner geimpft waren. Zients erklärte aber, dass es notwendig sei die Bemühungen zu verstärken. Es sei notwendig die Maskenherausforderung des Präsidenten anzunehmen und sich impfen zu lassen, wenn man dran sei, es sei nicht die Zeit Restriktionen aufzuheben. So würde man auf dem Weg bleiben, um das Virus zu schlagen. Anthony Fauci warnte auf CBS News vor überstürzten Aufhebungen von Beschränkungen. Man solle langsam und vorsichtig vorgehen und nicht einen An- und Ausschalter benutzen. Ähnlich äußerte sich Michael Osterholm, der die Lage auf Meet The Press mit dem Auge eines Hurrikans verglich und vor einer möglichen erneuten Welle wegen der Virusvarianten warnte.

Das Wall Street Journal berichtete über eine Desinformationskampagne von Russlands Geheimdienst gegen den Impfstoff der amerikanischen Firma Pfizer. Nach Einschätzungen des US-Außenministeriums bezweckte diese Kampagne die Verbesserung der Marktposition des russischen Impfstoffs Sputnik V.

Die Verleihung des Critics’ Choice Movie Awards 2020 fand in einem teilweise virtuellen Rahmen statt. Während Taye Diggs als Moderator und einige der Ansager auf einer Bühne in Los Angeles gefilmt wurden, schalteten sich die Preisträger online zu.

8. März 2021

Centers for Disease Control and Prevention erließ Richtlinien für das Verhalten vollständig geimpfter Personen.

Die US-Regierung sandte Warnungen an verschiedene russische Medien. Sie sollten eine, aus Sicht der Vereinigten Staaten durch russische Geheimdienste gesteuerte, Disinformationskampagne gegen US-Impfstoffe unterlassen.

• Michigan: Der Bundesstaat identifizierte den ersten Fall einer Infektion mit der Coronavirus-Variante B.1.351. Betroffen von dieser erstmals 2020 in Südafrika identifizierten Variante war ein Junge im Jackson County.
• Wyoming: Die Behörde von Gouverneur Mark Gordon teilte mit, dass in der folgenden Woche die Maskenpflicht aufgehoben würde. Kneipen, Restaurants, Kinos und Sportstudios würden ab den 16. März 2021 wieder zum normalen Betrieb ohne Kapazitätsgrenzen zurückkehren.

9. März 2021

Zwar überschritten die Vereinigten Staaten die Grenze zu 29 Millionen COVID-19-Fällen seit Beginn der Pandemie und verzeichneten nun 525.000 Todesfälle, zugleich waren aber erstmals seit dem 29. November 2020 mit 749 Todesopfern weniger als tausend Menschen innerhalb von 24 Stunden an COVID-19 gestorben. Dies war deutlich weniger als am bislang tödlichsten Tag, dem 12. Januar 2021, als 4.473 Menschen der Pandemie in den Vereinigten zum Opfer gefallen waren.

Während die Vereinigten Staaten nun im Siebentages-Durchschnitt 58.100 neue Covid-19-Fälle und 1.560 Todesfälle verzeichneten, warnte der Berater des Präsidenten Anthony Fauci gegenüber dem Center for Strategic and International Studies, dass die Zahlen nun langsamer abnähmen. Es könne sogar sein, dass sie wieder ein Plateau auf nicht akzeptabler Höhe erreichen könnten. Mit Blick auf die Zurücknahme von Eindämmungsmaßnahmen durch Bundesstaaten bemerkte Fauci, dass es zwar Licht am Ende des Tunnels gäbe, man sich aber gewahr sein müsse, dass der Weg dahin nicht einfach sein könnte.

Disney teilte mit, dass Disney+, der Streamingdienst des Unternehmens, sechzehn Monate nach dem Start die Marke von 100 Millionen Kunden weltweit erreicht hatte. Das Mutterunternehmen hatte während der Pandemie auf Streaming umgestellt, um Inhalte zu verbreiten und war wirtschaftlich von dem Streamen abhängig.

Nach einer Reihe von positiven Coronatests am Montag beendete die College-Football-Mannschaft der Ohio State Buckeyes an diesem Dienstag für eine Woche alle American-Football-Tätigkeiten.

• Kalifornien: Der Schulbezirk von Los Angeles konnte eine Einigung mit der Lehrergewerkschaft erzielen. Danach konnte in der Mitte des April mit der Wiederöffnung der Schulen in dem Bezirk begonnen werden.
• Maryland: Gouverneur Larry Hogan ordnete an, dass ab Freitag, dem 12. März 2021 alle Gaststätten und andere Unternehmen mit 50 % Kapazität operieren könnten. Die Maskenpflicht wurde beibehalten.

10. März 2021

Nach einem erfolglosen Vertagungsantrag der Abgeordneten Marjorie Taylor Greene, stimmte das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten für das Corona-Entlastungsgesetz. Das Gesetz sah unter anderem 1.400 $ Einmalzahlungen an Bürger mit nicht zu hohen Einkommen, Steuerentlastungen für Eltern mit Kindern, Hilfen für Miet-, Hypotheken und Krankenkassenkosten, Kredite für Unternehmen, die Angestellte trotz der Krise weiterbeschäftigen, Hilfen für Bundesstaaten und Kommunen, Unterstützung für Schulöffnungen, und zusätzliches Geld für Impfkampagnen vor. Die Kosten wurden mit 1,9 Billionen $ angenommen.

Präsident Biden teilte in Gegenwart der Vorstandsvorsitzenden von Johnson & Johnson und Merck mit, dass er das Gesundheitsministerium angewiesen habe 100 Millionen zusätzliche Dosen des von Johnson & Johnson angebotenen Impfstoffs zu kaufen. Zu diesem Zeitpunkt hatte etwa 33 Millionen US-Amerikaner Impfungen erhalten. Der ehemalige Leiter der Food and Drug Administration Scott Gottlieb prognostizierte in der Sendung The News with Shepard Smith, dass Biden sein Ziel von 100 Millionen Geimpften innerhalb der ersten hundert Tage seines Amtes bereits zu Beginn des April erreichen könnte.

• Ohio: Ein Bundesrichter in Cleveland (Ohio) entschied, dass das von den Centers for Disease Control and Prevention zur Seuchenbekämpfung erlassene Moratorium von Zwangsräumungen rechtswidrig sei. Die Entscheidung galt formal nur für den nördlichen Distrikt Ohios.
• Texas: Steve Adler, der Bürgermeister von Austin, kündigte an, dass er nach der Aufhebung der Maskenpflicht durch den Gouverneur die in Austin bestehende Maskenpflicht fortführen würde. Der Attorney General von Texas, Ken Paxton drohte darauf umgehend mit einer Klage, sollte Adler seine Ankündigung wahr machen.

11. März 2021

Präsident Joe Biden unterzeichnet den American Rescue Plan.

Joe Biden unterzeichnete das am Vortag vom Repräsentantenhaus verabschiedete Entlastungsgesetz und setzte es damit in Kraft. Vor der Unterzeichnung erklärte der Präsident, dass es bei dieser Gesetzgebung um den Wiederaufbau des Rückgrates der Vereinigten Staaten ginge. Das Gesetz würde der Unter- und Mittelschicht eine Chance gäbe im Kampf. Die Pressesprecherin Jen Psaki teilte mit, dass die im Gesetz vorgesehenen Direktauszahlungen bereits am Wochenende beginnen könnten.

Ansprache von Joe Biden zum Jahrestag der Pandemie

Am Abend hielt Joe Biden seine erste Ansprache zur besten Sendezeit als Präsident. Anlass war ein Jahr der Pandemie. In der etwa zwanzigminütigen Rede erinnerte er zunächst daran, dass ein Jahr zuvor das Virus Amerika traf. Darauf sei für Tage, Wochen und Monate nicht reagiert worden, so dass er sich ungehindert ausbreiten konnte. Dies habe zu mehr Erkrankungen, mehr Toten, mehr Einsamkeit geführt. Biden erklärte, dass die Vereinigten Staaten sich nun im Krieg mit dem Virus befänden. Er legte dar, dass COVID-19 mittlerweile mehr tote US-Amerikaner verursacht habe, als der I., II. Weltkrieg und der Vietnamkrieg zusammen. Er sprach direkt in die Kamera zu den US-Amerikanern am Bildschirm und sagte:

“I need you!”

„Ich brauche dich / euch !“

Er rief die Amerikaner zu Einheit auf und erinnerte daran, dass es die Vereinigten Staaten seien. Gemeinsam könne man alles schaffen und das Virus besiegen. Es brauche die Bemühungen von jedermann. Er glaube, dass man am Unabhängigkeitstag am 4. Juli sich wieder mit Freunden zum Grillen im Garten treffen könne. Er forderte alle Bundesstaaten hierfür auf jeden Erwachsenen bis zum 1. Mai die Möglichkeit geimpft zu werden zu schaffen und betonte, er brauche jeden dafür das Ziel zu erreichen.

Nach einer vom 3. März bis 8. März durchgeführten und an diesem Donnerstag veröffentlichten Telefonumfrage unterstützten 62 % der US-Amerikaner die COVID-19-Politik des Präsidenten. Insgesamt hatte Biden eine Zustimmungsrate von 49 %. Nach einer anderen, von CNN durchgeführten, Umfrage glaubten 77 % der US-Amerikaner, dass das Schlimmste der Pandemie überwunden sei. COVID-19 wurde aber noch immer von 30 % als wichtigstes politisches Thema angesehen und 30 % glaubten, dass die negativen Auswirkungen noch anhalten würden. Beide Auffassungen waren im Januar aber noch in den Vierzigern gewesen.

Der republikanische Senator Rick Scott sandte einen Brief an republikanische Gouverneure und Bürgermeister, in dem er diese aufforderte, dass sie Mittel aus dem gerade verabschiedeten Entlastungspakets als Verschwendung zurückweisen sollten.

Eine Werbekampagne für Impfungen begann. Die Werbespots zeigten die ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter, Bill Clinton, George W. Bush, Barack Obama und ihre jeweiligen First Ladys. Das einzige lebende ehemalige Präsidentenpaar, das nicht teilnahm, waren Donald und Melania Trump. Am gleichen Tag wurde ein einstündiges, unter anderem vom am 10. Februar auf Instagram gesperrten Robert F. Kennedy jr. produziertes, Video von Impfgegnern veröffentlicht.

Die College-Basketball-Mannschaft der Duke Blue Devils sagte nach einem positiven Corona-Test das Viertelfinalspiel um die ACC-Meisterschaft ab. Die Mannschaft beendete damit zugleich vorzeitig die Spielsaison 2020/2021.

• New York: 59 Abgeordnete der Demokratischen Partei aus der Assembly und dem Senat des Bundesstaates unterzeichneten eine Aufforderung an den demokratischen Gouverneur Cuomo zurückzutreten. Begründet wurde dies mit jüngeren Vorwürfen der sexuellen Belästigung, aber auch der Manipulation von Daten zu COVID-19-Todesopfern in Pflegeheimen. Später an diesem Donnerstag bevollmächtigte der Sprecher der Assembly, Carl Heastie, den Justizausschuss unter Charles Lavine mit Ermittlungen zur Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens.
• Texas: Gouverneur Greg Abbott warf der Biden-Administration in einer konservativen Radioshow vor, ungetestete Immigranten zu entlassen und forderte die Rückkehr zur Einwanderungspolitik unter Trump. Pressesprecherin Jen Psaki reagierte darauf in der täglichen Pressekonferenz des Weißen Hauses, indem sie darauf hinwies, dass Abbott die Bundesmittel für das Testen der Einwanderer blockiere.

Der Attorney General des Bundesstaates Texas reichte vor dem Travis County District Court Klage gegen die Stadt Austin und den Travis County wegen der dort fortgeltenden Maskenpflicht ein. Er beantragte eine einstweilige Anordnung, dass diese Maskenpflichten nicht durchgesetzt würden. Der Attorney General berief sich auf Regelungen des Texas Disaster Act (TDA) und machte geltend, dass der Gouverneur in einer Pandemie führe. (Fortsetzung: 12. März 2021)

Die County-Richterin Lina Hidalgo von Harris County, des drittgrößten US-Countys, kritisierte in der Sendung PBS NewsHour den Gouverneur von Texas für die Aufhebung der Maskenpflicht. Sie sagte zur Gastgeberin Lisa Desjardins, dass dies zu sinnlosen Toten und sinnlosen Hospitalisierungen führe, und das nur für einen verfrühten Siegestanz.

• Utah: Der Gouverneur einigte sich mit der Legislative auf ein Auslaufen der Maskenpflicht zum 10. April 2021. Gouverneur Spencer Cox forderte die Bürger in einer Pressekonferenz aber auf, sich nicht wie Narren zu verhalten, wenn die Pflicht zum Tragen von Masken endet.
• Washington: Gouverneur Jay Inslee erlaubte mit Wirkung zum 22. März, dass Einzelhändler, Sportstudios und Gaststätten mit 50 % Kapazität öffneten. Weiterhin würde es offenen Einrichtungen mit festen Sitzplätzen, wie Sportstadien, erlaubt mit 25 % Kapazität zu öffnen.

Umair Shah, der Gesundheitsminister Washingtons, teilte in einer Pressekonferenz mit, dass neben 99 Fällen mit den erstmals in Großbritannien und Südafrika festgestellten SARS-CoV-2-Varianten auch erstmals bei einer Person im King County die Variante P.1 aus Brasilien festgestellt worden sei.

12. März 2021

Das am Tag zuvor unterzeichnete Hilfspaket sorgte für Zuversicht an den Börsen. Lediglich die Technologie- und Kommunikationswerte, die in der Pandemie profitiert hatten, gaben nach. Gewinner waren Bank- und Industriewerte. Der Dow Jones Industrial Average stieg um 293,05 Punkte oder 0,9 %. Der Dow schloss den Handelstag mit dem historischen Höchstwert von 32.778,64 Punkten. Der S&P 500 konnte anfängliche Verluste im Handelstag überwinden, um am Ende 0,1 % zugelegt zu haben und mit dem Rekordwert von 3.943,34 zu schließen. Der technologieorientierte Nasdaq Composite gab 0,6 % nach. Der Kurs für zehnjährige US-Schuldverschreibungen stieg ebenfalls.

Die US-Regierung lehnte einen Vorschlag des Unternehmens AstraZeneca ab, Bestände des in den USA noch nicht zugelassenen Impfstoffes AZD1222 in den Vereinigten Staaten nach Europa zu senden. Dort war es zu einer Knappheit von Impfstoffen gekommen. Pressesprecherin Jen Psaki teilte mit, dass es diverse Anfragen diverser Länder gegeben habe, denen die Vereinigten Staaten nicht nachgekommen sei. Es ginge nicht um Europa, sondern eigene Prioritäten. Der Präsidentenberater Jeff Zients räumt in einer anderen Pressekonferenz ein, dass die USA über einen Bestand verfügten. Vorrang habe es, so viele US-Amerikaner wie möglich zu impfen. Der Impfstoff würde hierfür benötigt, sobald er zugelassen sei.

Nachdem am Donnerstag das Viertelfinalspiel der Dukes um die ACC-Meisterschaft im College Basketball abgesagt werden musste, wurde an diesem Freitag das Spiel zwischen den Virginia Cavaliers und den Georgia Tech Yellow Jackets in der Atlantic Coast Conference abgesagt. Es war zu Positivtests bei den Cavaliers gekommen, das Team aus Georgia rückte in das Halbfinale voran. Auch die Kansas Jayhawks mussten ihr Spiel gegen die Texas Longhorns in dem Wettbewerb der Big 12 Conference wegen eines positiven Coronatests absagen. Die Longhorns zogen damit kampflos in das Endspiel der Big 12 ein.

• Florida: Gouverneur Ron DeSantis kritisierte, dass der Präsident am Tage zuvor darauf hinwies, dass Einschränkungen wieder eingeführt werden könnten, wenn sich nicht alle an das Maskentragen hielten. DeSantis bezeichnete es als verrückt überhaupt an mögliche Einschränkungen zu denken. Biden würde darüber nachdenken Florida in den Lockdown zu versetzen. Das würde in Florida nicht passieren.

Es begannen die Semesterferien des sogenannten Spring Break, in denen amerikanische Studenten traditionell zum Feiern verreisen. Der Spring Break 2020 hatte zur Corona-Welle im Frühling beigetragen. An US-Flughäfen wurden an diesem Freitag knapp 1,4 Millionen Passagiere und am folgenden Sonnabend über 1,2 Millionen Passagiere gescannt. Lokale Autoritäten, wie der Manager von Miami Beach City oder von Orlando hatten zum zurückhaltenden Feiern aufgerufen. Gleichwohl musste bereits an diesem Freitag in Miami Beach eine Menge von etwa 200 größtenteils unmaskiert feiernden Spring Breakern mit Pfefferspray durch die Polizei aufgelöst werden. Obwohl die lokalen Behörden und die Polizei durch Anweisungen des Gouverneurs gehindert waren, Bußgelder für das Nichttragen von Masken zu verhängen, versuchte die Polizei es mit Verwarnungen. Über das Wochenende sollte es allein in Miami Beach zu etwa hundert Festnahmen kommen.

• Minnesota: Gouverneur Tim Walz nahm mehrere Regulierungen zurück. Unter anderem hob er die Pflicht zum Homeoffice auf, erlaubte Gaststätten zu 75 % zu öffnen, erhöhte die Höchstzahlen an Teilnehmern bei Konzerten, Gottesdiensten und Personenansammmlungen generell. Maskenpflicht und soziales Distanzieren wurde beibehalten.
• South Dakota: Der Stadtrat von Sioux Falls beschloss mit der knappest möglichen Mehrheit, die in der Stadt geltende Maskenpflicht trotz zunehmenden COVID-19-Fällen nicht zu verlängern. Ausschlaggebend war der Fall einer Neunjährigen, die geltend machte, dass sie Opfer von Mobbing sei, weil sie keinen Mund-Nasen-Schutz trage.
• Texas: Auf den Antrag des Attorney General von Texas vom 11. März hin entschied das Gericht des Travis County gegen den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung zur Aufhebung der Maskenpflicht in der Stadt Austin und im Travis County. Die Pflicht zur Gesichtsbedeckung wurde bis zum Gerichtstermin am 26. März aufrechterhalten.

13. März 2021

Francis Collins, der Direktor der National Institutes of Health forderte die Bürger auf MSNBC zum Tragen von Masken auf. Jetzt sei die Zeit Masken aufzubehalten, erklärte er gegenüber Ali Velshi.

• North Carolina: Die Duke University verhängte über die unteren Semester einen Lockdown bis zum Sonntag der folgenden Woche. Grund war, dass 180 Studenten der Universität positiv auf den SARS-CoV-2-Virus getestet worden waren und 200 wegen Kontakten sich in Quarantäne befanden. Es war der größte Ausbruch an der Duke University in Durham (North Carolina) seit Ausbruch der Pandemie. Die Studenten sollten ihre Unterkünfte in Studentenwohnheimen nicht verlassen, die Lehre wurde auf Fernunterricht umgestellt.

14. März 2021

Die ursprünglich auf den 31. Januar terminierte und wegen der COVID-19-Pandemie verlegte Verleihung der Grammy Awards fand auf einer Außenbühne des Los Angeles Convention Centers statt. Die von Trevor Noah moderierte Show sollte an sich auf den größeren Bühne des benachbarten Staples Centers stattfinden. Nun war die Verleihung aber als eine Hybridveranstaltung mit Livebühne und zugeschalteten Onlinebeiträgen konzeptiert worden. Um die durch die Auswirkungen der Pandemie besonders betroffenen unabhängigen Musikveranstaltern zu unterstützen wurden Preise durch Angehörige des Troubadour und des The Hotel Café in Los Angeles, dem Apollo Theater in New York und dem Station Inn in Nashville verliehen.

Dr. Fauci trat in der Sendung State of the Union mit Jake Tapper auf. Er teilte seine Einschätzung mit, dass zum Unabhängigkeitstag die Richtlinien liberaler sein würden wegen der Impffortschritte. Er warnte aber auch vor einer Situation wie sie sich in Italien entwickelt hatte. Man sei sorhloser geworden und habe Restaurants wieder geöffnet, vor allem Jüngere ;aätten keine Masken getragen. Nun habe die Variante B.1.1.7 zu einer neuen Welle geführt.

• New York: Die Stadt New York beging zum Jahrestag des ersten offiziellen Corona-Todes in der Stadt einen COVID-19 Day of Remembrance. Es wurden unter anderem Bilder der etwa 30.000 in der COVID-19-Pandemie in New York City der Seuche zum Opfer gefallenen New Yorkern an die Brooklyn Bridge projektiziert.

15. März 2021

Präsident Biden begann eine Informations-Tour für das 1,9-Billionen-Dollar-Hilfspaket. Er erklärte, dass seine Erfahrung mit dem Hilfspaket zur Rettung der US-Wirtschaft zu Beginn der Obama-Administration sei, dass es auf die Umsetzung ankäme. Er kündigte ferner an, dass die Regierung auf dem Weg sei zwei Ziele in den nächsten zehn Tagen zu erreichen: Hundertmillionen Impfungen in die Arme und Geld in hundertmillionen Taschen.

Die Direktorin des CDC, Walesnky, warnte in einer Pressekonferenz an diesem Montag angesichts der Rekordflugzahlen des Wochenendes vor den möglichen Folgen des Spring Break. Die Flugzahlen seien zu einem Zeitpunkt mit noch immer 50.000 täglichen Infektionsfällen gekommen. Das Land sei gerade dabei gewesen die Kurve zu kriegen, mit Zahlen, die sich in die richtige Richtung entwickelten.

Die Nominierungen für die Oscarverleihung 2021 wurden in einem Livestream durch Priyanka Chopra Jonas und Nick Jonas bekanntgegeben. Gleichzeitig wurde bekannt, dass das Dolby Theatre und die Union Station als Austragungsorte vorgesehen wurden.

• Kalifornien: Gouverneur Gavin Newsom nahm erstmals Stellung zu der im Juni 2020 im Yolo County gegen ihn gestarteten sechsten Recall-Kampagne. Die Kampagne hatte durch Unzufriedenheit mit Newsoms Corona-Politik Dampf aufgenommen. Der Gouverneur erklärte es zu einer Ablenkungs-Kampagne von Anti-Vaxxer, QAnon-Verschwörungstheoretikern, Anti-Einwanderungsaktivisten, und Trump-Unterstützern. Er werde sich aber nicht ablenken lassen.

16. März 2021

Moderna begann für eine Studie Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und elf Jahren zu impfen. Für die Impfstudie waren 6.750 Kinder in Kanada und den Vereinigten Staaten angeworben worden.

Der ehemalige Präsident Trump erklärte in einem Interview auf Fox News, dass er die Impfung empfehlen würde, es sei ein sicherer Impfstoff. Trump hatte seine eigene Impfung im Januar nicht bekannt gemacht und sich lange nicht positiv zu Impfungen geäußert, im Gegensatz zu allen anderen ehemaligen Präsidenten. Da nach Umfragen Anhänger von Trump und Republikaner Gruppen mit der höchsten Ablehnungsrate zu Impfungen waren, hatten Fachleute Trump öffentlich aufgefordert sich zu äußern.

Centers for Disease Control and Prevention (CDC) stufte die erstmals in Kalifornien identifizierten Coronavirus-Varianten B.1.427 und B.1.429 als „Variants of Concern“ (Varianten mit Sorge) ein. Die mittlerweile in Kalifornien, Nevada und Arizona weit verbreiteten Varianten waren zu 20 % ansteckender und möglicherweise unempfindlicher gegen Antikörper-Therapien.

• Florida: Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, sagte während einer Spendensammelveranstaltung, dass jeder ihn kritisiert habe. Er habe ständig unter Druck durch liberalen Medien und radikalen Demokraten gestanden. Aber er habe sich geweigert nachzugeben. Es sei klar, Florida habe es richtig gemacht.
• Massachusetts: Der erste Fall einer Ansteckung mit der ursprünglich in Brasilien vorkommenden Variante P.1 des Coronavirus wurde von den Gesundheitsbehörden Massachusetts bekanntgegeben. Es handelte sich um eine Frau in den 30ern aus Barnstable County. Die Frau vom Cape Cod war bereits im Februar positiv auf das Virus getestet worden.

17. März 2021

Bei einer Anhörung von Gesundheitsexperten in dem US-Kongress forderte die Abgeordnete Kim Schrier mehr einfache und billige Tests auf Basis des Nachweises von Antikörpern. Diese in Europa verbreiteten Schnelltests treffen in den Vereinigten Staaten auf bürokratische Hürden auf Bundes- wie auch auf Bundesstaatsebene. Der höchste Berater des Präsidenten Anthony Fauci erwiderte, dass er seit Monaten die Verfügbarkeit derartiger Tests fordere. Die Direktorin des CDC, Rochelle Walensky, räumte ein, dass der Mangel an Tests dazu geführt habe, dass sie als Instrument der Diagnostik, aber wenig als Mittel der Eindämmung genutzt würden.

Der Attorney General des Bundesstaates Ohio, Dave Yost, legte Klage gegen eine Bestimmung des jüngst verabschiedeten Corona-Hilfspaketes ein. Die Bestimmung untersagte es Bundesstaaten Einnahmeausfälle durch Steuerkürzungen direkt oder indirekt mit den Hilfsgeldern aus dem Gesetzespaket gegenzufinanzieren. Im Falle einer Gegenfinanzierung seien die Hilfsgelder in Höhe der Einnahmeausfälle zurück zuerstatten. Der Kläger vertrat die Auffassung, dass diese Regelung zu stark in die Gesetzgebungskompetenzen der Bundesstaaten eingreife.

Nach einer zweitägigen Sitzung beschloss der Rat der Federal Reserve Bank den Leitzinssatz unverändert nahe Null Prozent zu belassen. Die US-amerikanische Zentralbank veröffentlichte eine positive Prognose. Danach werde im Laufe des Jahres 2021 ein Wirtschaftswachstum von 6,5 % erwartet. Die Arbeitslosenquote werde voraussichtlich von 6,2 % auf 4,5 % zum Jahresende fallen. Im Jahre 2022 erwartete die Federal Reserve Bank eine Inflationsrate von 2,1 %, was nahe zu dem Ziel von 2 % läge. Jerome Powell, der Zentralbanks-Präsident teilte in der folgenden Video-Pressekonferenz mit, dass das Wachstum aber ungleichmäßig erfolge. Die durch die Pandemie am stärksten betroffenen Branchen wären noch immer am schwächsten.

Wegen der anhaltenden Pandemie verlängerten die Steuerbehörden die Frist für die Abgabe von Steuererklärungen vom 15. April 2021 auf den 17. Mai 2021.

18. März 2021

Präsident Biden trat an diesem Donnerstag vor die Presse und kündigte an, dass das von ihm für die ersten hundert Tage gesetzte Ziel von 100 Millionen Impfungen am Freitag erreicht werden würde. Dies sei früher als geplant, obwohl es als ambitioniert angesehen worden sei. Das Ziel sei trotz Rückschlägen wie schweren Winterstürmen erreicht worden. Seine Regierung werde in der kommenden Woche neue Ziele setzen. Es sei eine Zeit für Optimismus, aber nicht für Entspannung. Er forderte alle Amerikaner auf Gesichtsmasken zu tragen, um die weitere Ausbreitung einzudämmen.

Jen Psaki als Pressesprecherin des Weißen Hauses teilte mit, dass die Vereinigten Staaten kurz vor einer Einigung mit den Nachbarn Kanada und Mexiko stünden. Es sei im Rahmen der Impfstoffdiplomatie geplant, von den 7 Millionen Dosen des Impfstoffes von AstraZeneca, die auslieferungsbereit wären, 1,5 Millionen an Kanada und 2,5 Millionen an Mexiko zu liefern. Dieser Impfstoff ist zwar in Kanada und Mexiko zugelassen, aber nicht in den USA. Mexikos Außenminister Marcelo Ebrard hatte am Morgen ebenfalls über diese Einigung gesprochen. Der Premier des kanadischen Bundesstaates Ontario Doug Ford kommentierte die Nachricht von der möglichen Lieferung des Impfstoffs mit „God bless America“ (Gott segne Amerika).

Während einer Anhörung vor dem US-Senat kam es zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen Anthony Fauci und Senator Rand Paul. Paul behauptete, dass genesene oder geimpfte Personen eine Chance von 0 % hätten sich mit dem SARS-CoV-2-Virus zu infizieren. Das Tragen von Masken sei nur Theater. Fauci erklärte, dass Maskentragen kein Theater sei. Genesesene oder Geimpfte würden etwa sechs Monate immun gegen die ursprüngliche Variante sein. Es gäbe inzwischen aber Varianten wie B.1.351, welche auch Genesene und Geimpfte befallen könne. Fauci warnte weiter in der Anhörung, dass die Vereinigten Staaten sich in einem Rennen zwischen den Varianten und den Vakzinen befänden. Es bestünde durchaus die Gefahr einer vierten Welle.

Die wöchentlichen Arbeitslosenzahlen wurden veröffentlicht. Erwartet worden war ein Rückgang von 725.000 Neuanträgen auf Arbeitslosenunterstützung auf 700.000. Gemeldet worden war aber ein Anstieg auf 770.000 neue Anträge. Fortlaufende Anträge blieben ungefähr auf demselben Niveau bei 4,12 Millionen.

Insgesamt wiesen die Vereinigten Staaten einen Rückgang an durchschnittlichen täglichen Fällen in dieser Woche um 32,5 % aus. In den fünfzehn Bundesstaaten Alaska, Connecticut, Delaware, Idaho, Maine, Maryland, Massachusetts, Michigan, Minnesota, Mississippi, Nevada, New Hampshire, New Jersey, Oregon, und West Virginia stiegen die Fallzahlen aber wieder um mindestens 10 %. In den Bundesstaaten Delaware, Idaho, Minnesota, Nevada, Oregon, und West Virginia wurde sogar ein Anstieg um über 25 % verzeichnet. In Colorado, Hawaii, Illinois, Indiana, Iowa, Kentucky, Louisiana, Montana, New York, North Carolina, North Dakota, Ohio, Pennsylvania, Rhode Island, South Dakota, Tennessee, Utah, und Wyoming stagnierten die Fallzahlen.

• Florida: Gouverneur Ron DeSantis hielt einen Runden Tisch mit umstrittenen Fachleuten ab. Die Veranstaltung umfasste Jay Bhattacharya, Sunetra Gupta und Martin Kulldorff, den drei Autoren der Great Barrington Declaration, sowie den umstrittenen ehemaligen Berater Präsident Trumps, Scott Atlas. Die Teilnehmer lobten den Ansatz des Gouverneurs, ohne Maskenpflicht und geringen Beschränkungen für die Wirtschaft.

19. März 2021

Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris trafen in Atlanta ein. Ursprünglich hatten sie in Georgia eine Informationsveranstaltung über das Corona-Hilfspaket geplant, diese war aber wegen der Ermordung mehrerer asiatischstämmiger Frauen abgesagt worden. Biden besuchte aber die Centers for Disease Control and Prevention und dankte dort den Mitarbeitern als „Frontkämpfern im Krieg mit dem Virus“. Später trafen sich Biden und Harris mit Sprechern der asiatischen Amerikanern. Biden verurteilte dann in der Emory University die seit Beginn der Pandemie gestiegenen Hass-Verbrechen vor allem gegen Asienstämmige.

Die Richtlinien des CDC zu Schulen wurden geändert. Danach sollen zwischen Schülern drei Fuß (etwa 90 cm) Abstand in Klassenzimmern genügen, falls alle Masken tragen. Zu Erwachsenen sei aber, wie bisher, eine soziale Distanz von sechs Fuß weiterhin einzuhalten.

Der Führer der republikanischen Opposition im Repräsentantenhaus Kevin McCarthy teilte mit, dass im Rahmen einer Blutprobe im Dezember 2020 bei ihm Antikörper auf den SARS-CoV-2-Virus festgestellt worden waren. Er müsste sich um die letzten Präsidentschaftswahl angesteckt haben.

• Connecticut: Die kalifornische SARS-CoV-2-Variante B.1.427 war erstmals in Connecticut in der Stadt Norwalk festgestellt worden.
• Idaho: Das Repräsentantenhaus und der Senat von Idaho vertagten wegen COVID-19-Ausbrüchen ihre Sitzungen an diesem Freitag bis zum 6. April 2021. Im Kongress des Bundesstaates waren kaum Corona-Präventionen in Kraft. Zahlreiche Abgeordneten beider Kammern verweigerten das Tragen von Masken.
• Mississippi: Die Behörden des Bundesstaates meldeten die erste in Mississippi identifizierte Infektion mit der Variante B.1.351, die erstmals in Südafrika registriert worden war. Die erkrankte Person war im Harrison County an der Küste zum Golf von Mexiko. Es waren keine Reisen des Infizierten außerhalb des Staates bekannt.

20. März 2021

Es fanden an diesem Sonnabend in Großstädten wie beispielsweise Atlanta, Columbus, Houston, oder New York Demonstrationen gegen die während der Pandemie gewachsene Zahl von Angriffen und Belästigungen gegenüber asiatischen Amerikanern statt.

Bei der NCAA Division I Basketball Championship musste die Mannschaft der VCU Rams an diesem dritten Spieltag abreisen, nachdem es zu zahlreichen positiven Coronatests gekommen war.

• Florida: Der Bundesstaat überschritt als dritter Staat nach Kalifornien (3,5 Millionen Fälle) und Texas (2,3 Millionen Fälle) die Zweimillionen-Marke an COVID-19-Fällen. Nachdem Freitag über 5.000 Neufälle hinzugekommen waren, wies der Staat am Sonnabend 2.004.362 Infektionen seit dem Beginn der Pandemie aus. 36.990 der Ansteckungen betrafen nicht in Florida ansässige Personen. Florida betrauerte zu diesem Zeitpunkt 32.713 Todesfälle und 624 COVID-19-Tote, die nicht im Bundesstaat ansässig waren. Bis dahin waren 4.8819.429 Floridianer mindestens mit der ersten Impfdosis geimpft worden. Florida hatte dabei 882 Fälle der COVID-19-Variante B.1.1.7, 21 Fälle der P.1-Variante, und Fälle der B.1.351-Variante erfasst. Der Bundesstaat führte damit US-weit bei der erstmals im Vereinigten Königreich entdeckten Variante B.1.1.7 und der zuerst in Brasilien beobachteten Variante P.1.

In Miami Beach wurde ein Notstand erklärt und eine Ausgangssperren von acht Uhr abends bis acht Uhr morgens für das gesamte Wochenende verhängt. Hierdurch sollten die den Spring Break feiernden Massen unter Kontrolle gebracht werden. Ab acht Uhr begann die Polizei Menschenansammlungen aufzulösen und setzte dazu auch Pfefferspray ein. Es kam zu etwa einem Dutzend Festnahmen.

• Louisiana: Es fanden zwei außerordentliche Wahlen für Abgeordnetensitze im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten statt. Eine der Wahlen war durch den Tod des republikanischen Politikers Luke Letlow veranlasst worden. Er war am 29. Dezember 2020 an COVID-19 verstorben, bevor er seinen Sitz einnehmen konnte, auf den er bei den Wahlen am 3. November 2020 gewählt worden war. Seine Witwe, Julia Letlow, konnte mit 62 % der Stimmen die Wahl für sich entscheiden. Die andere Wahl war durch einen Rücktritt ausgelöst worden und musste in die Stichwahl zwischen den demokratischen Kandidaten Troy Carter und Karen Carter Peterson gehen.
• New York: Gouverneur Andrew Cuomo teilte mit, dass im Stadtteil Brooklyn in einem Krankenhaus bei einem 90-jährigen die Virus-Variante P.1 festgestellt worden war. Die nun erstmals im Bundesstaat New York identifizierte Variante war in Brasilien entdeckt worden.

21. März 2021

In der Sendung Face the Nation äußerte der ehemalige Kommissar der Food and Drug Administration (FDA) Scott Gottlieb Besorgnis über die Virus-Variante B.1.526, die in New York entdeckt worden war und sich dort ausbreitete. Gottlieb legte dar, dass die Positivrate bei den Coronatests in New York City bei durchschnittlich 3,3 % liege, in einigen Taschen aber erheblich höher liege. B.1.526 weise Gemeinsamkeiten mit der erstmals in Südafrika beobachteten Variante B.1.351 auf, die in der Lage sei, die Immunabwehr gegen den ursprünglichen SARS-CoV-2-Virus und Impfungen zu umgehen. Etwa die Hälfte aller Neuinfektionen in New York seien Varianten, mit der newyorker Variante als die vorherrschende. Das Problem sei, dass man nicht wisse inwieweit es Re-Infektionen gebe. Er forderte New York zum aggressiven Scannen nach Varianten auf. Für die gesamte USA sah er keine Gefahr einer vierten Welle. Laut Gottlieb waren dazu zu viele Amerikaner inzwischen geimpft. In derselben Sendung trat an diesem Sonntag auch der ehemalige Leiter der Operation Warp Speed unter Trump, Moncef Slaoui, auf. Er verwehrte sich gegenüber der Moderatorin Margaret Brennan gegen die Vorwürfe der Biden-Administration, dass sie bei Impfstoffen nur Chaos geerbt hätten. 90 Prozent der Impfkampagne sei auf die Trump-Administration zurückzuführen, lediglich die Durchführung der Impfungen und das Hinzuziehen der FEMA seien nicht Teil der Pläne gewesen. Die Darstellung der Erfolge sei durch Donald Trumps Weigerung, seine Wahlniederlage anzuerkennen, erschwert worden. Auch wäre es hilfreich gewesen, wenn Trump sich öffentlich hätte impfen lassen.

Die 73. Writers Guild of America Awards wurden in einer virtuellen Zeremonie verliehen. Die sonst in separaten Veranstaltungen der westlichen und der östlichen Writers Guild of America vorgenommenen Ehrungen waren zu einer Veranstaltung zusammengefasst worden. Durch den Abend führte Kal Penn.

Der Trainer der Illinois State Redbirds sagte alle verbleibenden Spiele der College-Football-Manschat ab. Grund sollte die Sorge um die Gesundheit der Spieler sein.

• Arkansas: Gouverneur Asa Hutchinson trat in der CNN-Sendung State of the Union auf. Er sagte auf eine Frage von Dana Bash nach der Impfskepsis vieler Trump-Anhänger, dass er glaube, dass dies seiner Ansicht nach auf einen natürlichen Widerstand gegen die Regierung zurückzuführen sei. Er begrüßte, das Trump Impfungen mittlerweile unterstützt habe. Er glaube, dass eine Impfquote von 50 Prozent leicht erreicht werden würde, 70 Prozent werde aber schwer werden. Hutchinson kündigte an, dass er Ende März die Maskenpflicht in seinem Bundesstaat aufheben werde. Auf Nachfrage von Bash erklärte er, dass man seit Beginn der Pandemie viel gelernt habe. Er vertraue darauf, dass die Bürger von sich aus nun Masken tragen würden, wenn Abstandhalten nicht möglich sei.
• Florida: Die Stadt Miami Beach verlängerte die abendliche Ausgangssperre im Vergnügungsviertel South Beach wegen der Spring-Break-Mengen bis zum 12. April 2021.
• Utah: Die Internet-Datenbank der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) wiesen erstmals einen Fall der ursprünglich in Brasilien beobachteten P.1-Variante von SARS-CoV-2 in Utah aus.

22. März 2021

In der morgendlichen Pressekonferenz warnte Rochelle Walensky, die Leiterin der CDC vor weiteren Öffnungen. Man sei an einem kritischen Punkt, einem Scheideweg. Die Öffnungen würden die durch Impfungen gemachten Fortschritte bedrohen. Es könne zu einer vermeidbaren Welle kommen. Die Vereinigten Staaten hatten zu diesem Zeitpunkt laut Daten der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in den letzten sieben Tagen durchschnittlich 54.308 Neufälle pro Tag, trotz durchschnittlich 2,5 Millionen Impfungen am Tag. Dies war ein leichter Anstieg um 1 % im Vergleich zur Vorwoche. In 27 der 50 Bundesstaaten stiegen hierbei die COVID-19-Fälle um mehr als 5 %.

Der ehemalige Leiter der Food and Drug Administration Scott Gottlieb kritisierte CDC in der CNBC-Sendung Squawk Box dafür wissenschaftliche Erkenntnisse nicht schnell genug und transparent genug in Richtlinien umzusetzen.

Die Restaurantkette Krispy Kreme begann eine Aktion, bei der jeder, der eine Impfung nachweisen konnte, den Rest des Jahres 2021 täglich einen Donut kostenlos erhalten konnte.

• Colorado: Die Regierung des Bundesstaates unter Gouverneur Jared Polis kündigte an die Maskenpflicht ab dem 4. April 2021 teilweise aufzuheben. In Countys im Grünen Bereich der Einstufung des Staates Colorado sollte danach dann keine Pflicht zum Maskentragen mehr bestehen.
• New Jersey: Phil Murphy, der Gouverneur von New Jersey äußerte auf CNN, dass wegen der Fallzahlen New Jersey sich wohl in der nächsten Zeit nicht weiter öffnen werde. Restaurants in dem Bundesstaat konnten mit halber Kapazität öffnen. Die Fallzahlen waren seit der Vorwoche im Siebentages-Durchschnitt um über 10 % auf etwas über viertausend Fälle pro Tag gestiegen.
• Oregon: Tina Kotek, die Sprecherin des Repräsentantenhauses von Oregon, setzte Sitzungen der Parlamentskammer wegen eines COVID-19-Falls bis mindestens zum 29. März aus.

23. März 2021

Das National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) beurteilte an diesem Dienstag von AstraZeneca am Montag vorgelegte Daten über die Studien zu dem von ihnen entwickelten Impfstoff AZD1222. NIAID teilte die Besorgnis mit, dass die Daten, nach denen der Impfstoff zu 79 % wirksam gegen symptomatischen COVID-19 und 100 % wirksam gegen schwere Fälle sei, teilweise veraltet seien.

Der Senat bestätigte die Ernennung Vivek Murthys zum Surgeon General of the United States. Murthy hatte diese Position bereits von 2014 bis 2017 unter Präsident Obama innegehabt. In dieser Zeit war er mit der Ebola-Epidemie ab 2014 und einem Ausbruch des Zika-Virus in den Vereinigten Staaten konfrontiert worden. Er hatte Biden während der Übergangsphase über die COVID-19-Pandemie beraten.

Anlässlich des zehnten Jahrestages des Affordable Care Acts sprach Präsident Biden in Ohio. Er sprach auch die Pandemie und ihre Belastungen an, wie finanzielle Belastungen, Lernverluste bei Schülern und erhöhte Suizidgefahren. Er versprach aber, mit Blick auf das von ihm unterzeichnete Rettungspaket, dass Hilfe auf dem Weg sei. Die Einschreibefrist sollte vom 15. Mai 2021 bis zum 15. August 2021 verlängert werden.

Pfizer teilte mit, dass Studien zum ersten oralen Arzneimittel gegen COVID-19 mit Versuchspersonen begonnen hätten. Das in Pillenform einzunehmende Medikament sollte als Proteaseinhibitor wirken.

Wissenschaftler der Stanford University veröffentlichten auf der Internet-Seite Github die Zusammensetzung des Pfizer-Impfstoffes. Sie hatten den Impfstoff aus Rückständen im Impfstoffbehältern rekonstruiert.

• Georgia: Das Georgia Department of Public Health meldete den ersten bekannten Fall einer Erkrankung mit der aus Brasilien bekannten SARS-CoV-2-Mutation P.1 in Georgia.
• Hawaii: Der Sender Hawaii News Now berichtete von einem Konzert des Rap-Musikers Swae Lee in Waianae am Wochenende zuvor, mit etwa fünfhundert Teilnehmern, die größtenteils keine Masken trugen. Der Veranstalter der Corona-Party erklärte gegenüber dem Sender, dass man nur eine gute Zeit haben wolle und er nicht sehe, inwieweit das riskant sein könne.

24. März 2021

Die Attorney Generals von zwölf Bundesstaaten riefen die Betreiber von Facebook und Twitter dazu auf, mehr gegen Desinformation über Impfungen in Sozialen Medien zu unternehmen. Nach Auffassung der Attorney Generals waren nur zwölf Benutzerkonten mit angegliederten Seiten Ursprung für 65 % an Impfgegner-Posts auf Facebook, Instagram und Twitter.

Der konservative Evangelist Franklin Graham äußerte, dass wenn Jesus Christus heute auf Erden wandeln würde, er sich für Impfungen einsetzen würde. Die Parabel vom barmherzigen Samariter würde darauf hindeuten. Er wurde in den sozialen Medien daraufhin schwer angegriffen.

Die Major League Soccer stellte den Spielplan für die Saison 2021 vor. Die Mannschaften sollten möglichst innerhalb der regionalen Konferenzen Fußball spielen. Hierdurch sollten Anfahrten mit erhöhten Ansteckungsrisiko vermieden werden.

• Michigan: Die Michigan Health & Hospital Association meldete einen besorgniserregenden Anstieg von Hospitalisierungen in geringer geimpften Altersgruppen seit dem 1. März 2021. Unter 30- bis 39-Jährigen waren Krankenhauseinweisungen mit COVID-19 um 633 % angestiegen und unter 40- bis 49-Jährigen um 800 %.
• Mississippi: Der Bundesstaat entfernte „missverständliche“ Passagen in den Protokollen des Callcenters für Impfungen. Nach diesen konnte es verstanden werden, als ob es keinen Nachweis für die Wirksamkeit von Impfstoffen gebe.
• New York: Es wurde bekannt, dass Gouverneur Andrew Cuomo Verwandten eine Bevorzugung bei Coronatests zukommen ließ. Dies betraf unter anderem seinen Bruder, den CNN-Moderator Chris Cuomo, der am 31. März 2020 bekanntgegeben hatte, dass er sich angesteckt habe.

25. März 2021

Präsident Joe Biden gab seine erste Pressekonferenz seit er am 20. Januar sein Amt antrat. Nachdem das von ihm zum Amtsantritt von 100 Millionen verabreichten Impfdosen in den ersten hundert Tagen seiner Amtszeit in der Vorwoche an seinem 59. Tag erreicht worden war, verkündete Biden ein neues Ziel. Nun sollten 200 Millionen Dosen bis zum hundertsten Tag verabreicht werden. Er wisse, so Biden, dass dies ehrgeizig sei, aber er denke es sei machbar. Kein anderes Land käme auch nur nahe an das, was die USA täten. Die Journalisten stellten Fragen zu einer Vielzahl von Themen, aber nicht zur Pandemie.

Während mehr als ein Viertel aller Einwohner der Vereinigten Staaten die erste Impfdosis erhalten hatten und 16 % vollständig gegen COVID-19 geimpft waren, warnte die Direktorin der CDC diesen Donnerstag in einer morgendlichen Pressekonferenz vor einer Zunahme an Fällen. Ihr machten Teilnehmer am Spring Break und Staaten, die Restriktionen senken Sorgen. Es sei Hoffnung da, aber es sei zu früh zu behaupten man habe die Kurve gekriegt und den Sieg zu erklären. Die Vereinigten Staaten überschritten an diesem Donnerstag die Schwelle von 30 Millionen Infektionen. Laut der Datenbank der Johns Hopkins University wiesen die Vereinigten Staaten am Donnerstagmorgen 30.011.551 Fälle seit Beginn der Pandemie und 545.282 Todesfälle aus. Im Siebentages-Durchschnitt waren in der letzten Woche täglich 56.225 Corona-Infektionen identifiziert worden.

Mark Zuckerberg als Vorstandsvorsitzender von Facebook, Sundar Pichai als Vorstandsvorsitzender von Google, und Jack Dorsey als Vorstandsvorsitzender von Twitter wurden vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses zu Missinformationen unter anderem zu Impfungen angehört. Der Ausschussvorsitzende Michael F. Doyle warf den Angehörten vor, dass seine Mitarbeiter schnell und problemlos Fehlinformationen zu Impfstoffen gefunden hätten. Die Internetunternehmen hätten bevorzugt inaktiv zu bleiben. In Rede standen Reformen des Communications Act aus dem Jahr 1934, durch das Medienanbieter bislang vor Klagen geschützt wurden.

Der Präsident der US-amerikanischen Zentralbank Jerome Powell gab ein Interview in der Sendung Morning Edition im National Public Radio. Er äußerte sich zufrieden über die Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft. Er führte dies auf das Eingreifen der Federal Reserve Bank im Frühjahr 2020 zurück, als die Finanzmärkte sich im freien Fall befanden, aber auch die durch den Kongress beschlossenen Rettungspakete. Powell verglich dies mit dem Rückzug alliierter Truppen bei Dünkirchen. Es habe geheißen „ab in die Boote“, ohne Rücksicht auf Papierkram. Nun seien die Märkte stabilisiert und die Impfungen machten mit 2,5 Millionen Impfungen am Tag gute Fortschritte. Es werde die Zeit kommen, wo über eine nachhaltige Haushaltspolitik nachgedacht werden müsse. Noch sei es aber nicht soweit.

In einem auf CNN ausgestrahlten Interview mit Sanjay Gupta äußerte der ehemalige CDC-Direktor unter Trump, Robert Redfield, dass er es für am wahrscheinlichsten halte, dass das Virus aus einem Laboratorium in Wuhan entkommen sei. Er äußerte, dass es unwahrscheinlich sei, dass das Virus von einer Fledermaus auf Menschen übergesprungen sei. Dies sei aber nur seine Meinung. Redfield nannte keine unterstützenden Tatsachen. Dieses Interview war Teil von Interviews mit den ehemaligen Angehörigen von Trumps Corona-Team Deborah Birx, Anthony Fauci, Brett Giroir, Stephen Hahn, Robert Kadlec und Robert Redfield und war im Februar 2021 aufgezeichnet worden.

Die wöchentlichen Zahlen zum Arbeitsmarkt wurden veröffentlicht. Danach waren 684.000 Anträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt worden. Dies waren deutlich weniger als die über 780.000 Anträge in der Woche zuvor und die niedrigste Zahl der Pandemie seit dem 14. März 2020. Es war auch das erste Mal, dass der Präpandemie-Rekord von 1982 unterschritten wurde. Prognostiziert worden waren 735.000 Neuanträge. Fortlaufende Anträge waren auf 3,87 Millionen zurückgegangen. Unabhängig davon wurde bekannt, dass das vierte Quartal des Jahres 2020 ein Wachstum von 4,3 % des Bruttoinlandsproduktes verzeichnet hatte. Erwartet worden war ein Wachstum vom 4,1 %.

Nachdem sie am Dienstag, den 23. März 2021 auf möglicherweise veraltete Daten hingewiesen worden waren, aktualisierte AstraZeneca die Daten für die Impfstoffentwicklung. Danach war nicht von einer 79-Prozent-Wirksamkeit auszugehen, sondern von einer 76-Prozent-Wirksamkeit. Pfizer teilte unterdessen mit, dass es mit klinischen Versuchsreihen für die Impfung gegen COVID-19 bei Kindern beginne. Es seien 144 gesunde Kinder von sechs Monaten bis 11 Jahren für Impfungen mit dem Pfizer-Impfstoff in der ersten Testphase angeworben worden. Die US-Regierung beendete die Direktlieferung des COVID-19-Medikaments Bamlanivimab von Eli Lilly. Grund sei die geringere Wirksamkeit gegen SARS-CoV-2-Varianten.

• Arizona: Gouverneur Doug Ducey hob nahezu alle Beschränkungen für Unternehmen in Arizona auf und untersagte die Durchsetzung lokaler Maskenanordnungen, außer in Regierungsgebäuden und im öffentlichen Personenverkehr. Er berief sich auf fallende Fallzahlen, Hospitalisierungen und zunehmende Impfungen. Allerdings waren erst 20 Prozent der Einwohner des Bundesstaates geimpft.
• New Jersey: Die Rutgers University teilte mit, dass Studierende ab Herbst eine COVID-19-Impfung nachweisen müssen. Ausnahmen würden nur aus medizinischen und religiösen Gründen zugelassen.

26. März 2021

In einer Pressekonferenz am Freitagmorgen teilte die Direktorin der CDC Rochelle Walensky mit, dass der Siebentages-Durchschnitt nun bei 57.000 täglichen Fällen liege. Dies sei ein Anstieg um 7 % seit der Vorwoche. Die Erfahrung zeige, dass es zu einer Welle kommen könne. Sie sei sehr besorgt. In einem späteren Interview sagte sie, dass CDC mit Politikern in Bundesstaaten im Wettbewerb stehen würde, die Beschränkungen aufhöben. Man habe auch mit einer Pandemiemüdigkeit zu kämpfen.

Nach Sorgen, dass das Unternehmen Johnson & Johnson nicht bis Ende des Monats die vereinbarten 20 Millionen Impfdosen wegen Produktionsproblemen liefern könne, teilte das Weiße Haus an diesem Freitag mit, dass das Unternehmen dieses Ziel mindestens erfüllen werde. Es würden in der kommenden Woche 11 Millionen Impfdosen geliefert werden.

Das Unternehmen GlaxoSmithKline stellte einen Antrag auf Notzulassung eines COVID-19-Medikaments auf Basis monoklonaler Antikörper. Es habe eine 85-Prozent-Wirksamkeit im Vergleich zu einem Placebo bei der Vermeidung von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen gezeigt.

• Florida: Gouverneur Ron DeSantis trat mit Vertretern von Kreuzfahrtlinien und der Generalstaatsanwältin (Attorney General) Floridas, Ashley Moody, in Port Canaveral vor die Presse. Er forderte die sofortige Aufhebung der von den Centers for Disease Control and Prevention im Frühjahr 2020 verhängten No Sail Order für Kreuzfahrten. Er drohte eine Klage an, falls dies nicht geschehe. Die Generalstaatsanwältin behauptete, die Anordnung würde auf veralteten Daten beruhen.
• Kalifornien: Die Gesundheitsbehörden veröffentlichten Richtlinien zur Öffnung von Vergnügungsparks im Frühjahr.
• Maine: Die Seuchenschutzbehörde des Bundesstaates im Nordosten meldete, dass mit Hilfe von Gen-Sequenzierung der erste Fall einer Infektion mit der ursprünglich brasilianischen Variante P.1 im Franklin County identifiziert worden sei.
• Maryland: Senatoren Marylands forderten den Berater des Gouverneurs Robert Redfield zum Rücktritt auf, nachdem am Tag zuvor Äußerungen Redfields bekanntgeworden waren, dass der SARS-CoV-2-Virus aus einem chinesischen Labor entkommen sei. Die Senatoren Susan C. Lee und Clarence K. Lam erklärten, dies würde ein Fadenkreuz auf asiatische Amerikaner setzen. Der Präsident des Senats Bill Ferguson bezeichnete die Äußerungen als untragbar. Ein Sprecher von Gouverneur Hogan wies die Forderungen zurück.
• New York: Der Bundesstaat ließ als erster Bundesstaat einen elektronischen Impfausweis für Corona-Geimpfte zu. Mittels einer App sollte dabei ein QR-Code genutzt werden, um nachzuweisen, dass derjenige geimpft sei.
• North Carolina: Die Gesundheitsbehörden teilten mit, dass sie an der Johnston Elementary School in Asheville einen Cluster identifiziert hätten. An der Grundschule waren fünf COVID-19-Fälle innerhalb von zwei Wochen aufgetreten.
• Texas: In dem durch Klage vom 11. März eröffneten Verfahren behielt eine Richterin des Travis County District Court die einstweilige Verfügung vom 12. März aufrecht und entschied, dass die Stadt Austin weiterhin eine Maskenpflicht aufrechterhalten könne.
• Wisconsin: Der Bundesstaat erfasste den ersten Fall einer Infektion mit der erstmals in Brasilien aufgetauchten Variante P.1.

27. März 2021

The Hill veröffentlichte ein Interview mit dem Leiter der National Institutes of Health (NIH) Francis Collins über die Überwindung von Impfskeptizismus bezüglich der COVID-19-Impfstoffe. Er nannte drei Gruppen an Skeptikern: Afroamerikaner mit schlechten Erfahrungen mit dem amerikanischen Medizinsystem mit beispielsweise dem Tuskegee-Syphilis-Experiment; religiöse Christen; und schließlich republikanische Männer. Es sei wichtig, diesen Gruppen mit ihren Bedenken zuzuhören, um mit Überzeugungsarbeit zu reagieren. Allerdings blieben nur etwa zwei Monate Zeit hierfür, wenn bis Mai genug Impfstoffe zur Verfügung stünden.

Die Veranstalter der San Diego Comic-Con International teilten mit, dass die Comic-Con 2021 nicht im Juli virtuell abgehalten werde. Sie solle am Thanksgivingwochenende von Freitag, dem 26. November bis Sonntag, dem 28. November im San Diego Convention Center stattfinden.

In der Major League Baseball wurde kurz vor Saisonbeginn gemeldet, dass Matt Barnes von den Boston Red Sox positiv getestet wurde. Acht Mannschaftskameraden mussten sich in der Folge wegen Kontakts mit Barnes in Quarantäne begeben.

Kurz vor dem Anpfiff wurde in der Missouri Valley Football Conference das College-Football-Spiel zwischen den Bisons der North Dakota State University und den Coyotes der University of South Dakota abgesagt. Der Grund für die Absage war ein Positivtest bei der Mannschaft aus North Dakota.

28. März 2021

ABC News und Ipsos veröffentlichten eine Meinungsumfrage zur Präsidentschaft von Joe Biden. Danach unterstützten 72 % der Amerikaner Bidens Corona-Politik. Etwa drei Viertel bewerteten die Auslieferung der Impfstoffe positiv, und 60 % der Befragten meinten, Biden würde die wirtschaftliche Erholung gut behandeln. Schlechtere Werte hatte er bei Fragen nach seiner Schusswaffenpolitik und der Einwanderungspolitik.

Anthony Fauci trat in der Sendung Face the Nation mit Margaret Brennan auf. Angesprochen von Brennan auf frühere Warnungen von ihm und jüngere Spitzen in einigen Staaten meinte Fauci, dass die Varianten eine Rolle spielten. Entscheidender sei, dass etliche Staaten Restriktionen zurückführen, verfrüht zurückführen. Wenn man nach einer großen Welle herunterkäme und ein Plateau erreiche, dann sei man in Gefahr, dass es zur nächsten Welle komme. Das sei was in den USA passiere. Man sei auf 50.000 am Tag heruntergekommen, jetzt sei es wieder bei 60.000. Man habe das auch in der Europäischen Union gesehen. In der Sendung trat auch die jüngst nach dem COVID-19-Tod ihres Mannes in das Repräsentantenhaus gewählte republikanische Abgeordnete Julia Letlow auf. Brennan sprach Letlow auf die geringere Bereitschaft von Republikanern an, sich impfen zu lassen. Letlow erklärte, man könne ihre Geschichte nutzen. Jede Familie könne betroffen werden. Es gäbe einen Impfstoff, der schütze. Sie forderte jeden auf, sich impfen zu lassen.

• Hawaii: Die hawaiianische Polizei löste ein Konzert in Kapolei auf. Videos von dem Konzert zeigten eine Menschenmenge ohne Masken, die keine Anzeichen von Abstandhalten zeigte.

29. März 2021

Die Seuchenschutzbehörde Centers for Disease Control and Prevention veröffentlichte an diesem Montag eine Feldstudie. Danach waren die SARS-CoV-2-Impfstoffe Tozinameran von Pfizer und mRNA-1273 von Moderna auch unter Realbedingungen zu 90 % wirksam nach der zweiten Impfdosis und bereits zu 80 % wirksam nach der ersten Impfdosis.

In der CNBC-Sendung Squawk Box sagte der ehemalige Leiter der FDA Scott Gottlieb, dass die Vereinigten Staaten am Tipping Point seien, um eine vierte Coronawelle zu vermeiden. Bundesstaaten wie Michigan oder das Gebiet der Bundesstaaten Connecticut, New Jersey und New York würden Sorgen bereiten. Aber wenn man insgesamt die Fälle in den nächsten zwei Wochen unter Kontrolle halte, könne man es schaffen. Die Impfstoffe seien eine starke Bremse und das wärmer werdende Wetter könne helfen. Als Israel 25 Prozent der Bevölkerung geimpft hatte, habe man den Effekt gemerkt. Die USA seien kurz davor diese Grenze zu erreichen. Demgegenüber warnte die CDC-Direktorin Rochelle Walensky in einer Pressekonferenz vor bevorstehendem Unglück (impending Doom), falls die Zahlen weiter stetig wüchsen. Die Zahl der Neuinfektionen war im Siebentages-Durchschnitt um 10 % seit der Vorwoche auf knapp unter 60.000 Fälle am Tag gestiegen. Hospitalisierungen waren am Steigen, die Sterberate war um 3 % gestiegen. Sie äußerte, wenn der Trend anhielte könne es zu einer Welle wie im Sommer 2020 kommen oder zu so einer wie sie gerade in Europa beobachtet würde. Es gäbe durch Impfungen soviel Hoffnung, aber sie sei gerade eingeschüchtert. Sie rief als CDC-Direktoren, aber auch als Mutter und Tochter, dringend zum Maskentragen auf. Jeffrey Zients der Covid-19-Koordinator, teilte in derselben Pressekonferenz mit, dass in den letzten Tagen täglich drei Millionen Impfungen verabreicht worden seien. Zients erklärte auch, dass die Bundesregierung derzeit nicht plane einen elektronischen Impfpass einzuführen.

Präsident Biden trat später vor die Presse und stellte sich hinter die Befürchtungen seiner CDC-Direktorin. Er erklärte, dass der Krieg gegen das Virus noch nicht gewonnen sei. Er forderte Gouverneure und lokale Autoritäten, die Maskentragepflichten aufgehoben hatten, diese Pflichten wieder einzuführen. Es sei nicht die Zeit, fahrlässig zu werden und die Wirtschaft zu öffnen. Biden kündigte auch an, dass neun Zehntel aller Erwachsenen bis zum 19. April zu einer Impfung berechtigt sein würden.

Die United States Customs and Border Protection (CBP) ordnete die Beschlagnahme von Einweghandschuhen des weltgrößten malaysischen Produzenten für derartige Handschuhe, Top Glove, an. Zur Begründung wurden Hinweise auf Zwangsarbeit bei der Produktion genannt. Die Produktionsbedingungen bei Einweghandschuhen waren durch den gestiegenen Bedarf während der Pandemie stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit gerutscht.

Der ehemalige Präsident Donald J. Trump veröffentlichte eine Stellungnahme, in der er Anthony Fauci und Deborah Birx, seine ehemaligen Berater angriff. Beide hatten sich in einer am Abend des Palmsonntag ausgestrahlten Fernsehdokumentation von CNN geäußert. Birx hatte unter anderem gesagt, dass man bis zu den ersten hunderttausend COVID-19-Toten eine gewisse Entschuldigung gehabt habe, alle Toten danach hätten verringert werden sollen. Trump sagte in seiner teilweise inakuraten Stellungnahme, dass Fauci und Birx schlecht gewesen seien, er habe sie fast immer überstimmt. Die Geschichte gebe ihm Recht. Der ehemalige Präsident stellte Fauci und Birx als Selbstdarsteller und Lügner dar. Trumps Surgeon General Jerome Adams hatte demgegenüber auf Twitter Birx Tapferkeit gelobt. Er hob hervor, dass sie trotz Ablehnung in der Krise blieb.

Die Major League Baseball senkte die Standards in dem Corona-Protokoll für vollgeimpfte Spieler, Trainer und Mitarbeiter ab.

Im Wettbewerb der March Madness der NCAA rief Kim Mulkey, die Trainerin des Damen-Basketball-Teams der Baylor University, nachdem ihre Mannschaft ausgeschieden war, dazu auf, ab dem Halbfinale auf Tests zu verzichten.

• Florida: Gouverneur Ron DeSantis kündigte auf einer Pressekonferenz eine Executive Order an, die es lokalen Behörden oder Unternehmen untersagte den Nachweis einer Impfung durch einen Impfpass zu verlangen. Er erklärte, dies wäre unvereinbar mit Freiheiten und forderte die Legislative des Bundesstaates auf Impfpässe gesetzlich zu untersagen. (Fortsetzung: 2. April)

Der Gouverneur fertigte auch ein Gesetz für den Staat Florida aus, welches Unternehmen von Klagen wegen der Verursachung von COVID-19-Infektionen freistellte. Bedingung war, dass im guten Glauben Schritte unternommen wurden den Gesundheitsrichtlinien zu folgen. Das Gesetz sollte rückwirkend zum Beginn der Pandemie gelten und laut DeSantis sofort in Kraft treten. Das Gesetz, CS/SB 72 sah weiter eine verkürzte Verjährungsfrist von einem Jahr und schärfere Darlegungs- und Beweislasten für Kläger vor.

• Michigan: Die gesetzgebende Gewalt Michigans beschloss ein Gesetz, nachdem bei der Verabreichung des Impfstoffs von Johnson & Johnson Empfänger der Impfung aufgeklärt werden müssen. Die Aufklärung muss danach darlegen, dass der Impfstoff mit Hilfe von bei einem Schwangerschaftsabbruch gewonnenen Stammzellen gewonnen wurde. Die demokratische Opposition warf der republikanischen Mehrheit vor, dass die Impfungen dadurch politisiert würden.

30. März 2021

Nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihren Bericht zu dem Ursprung der COVID-19-Pandemie vorgestellt hatte, trat die Pressesprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki vor die Presse. Die WHO war in ihrem Bericht von vier möglichen Szenarien ausgegangen. Als wahrscheinlichste Variante sah sie die Übertragung von Fledermäusen auf einen tierischen Zwischenwirt und dann auf den Menschen an. Als extrem unwahrscheinlich stufte die WHO die Theorie eines Laborunfalls ein. Psaki erklärte, dass der Präsident der Ansicht sei, dass die Amerikaner bessere Informationen verdienten. Der Bericht enthalte keine neueren Erkenntnisse und keine Vorschläge wie eine ähnliche Entwicklung zukünftig verhindert werden könne. Sie kritisierte auch die mangelnde Transparenz Chinas. Die USA hatten mit anderen Ländern eine Erklärung unterzeichnet, die eine erneute unabhängige Untersuchung forderten.

Es wurde ein Schreiben von zwanzig Staatsoberhäuptern veröffentlicht. Es wurde zu einem internationalen Abkommen für zukünftige Pandemien aufgerufen und Stellung gegen Impfnationalismus genommen. Unter anderem hatten der französische Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Boris Johnson und Bundeskanzlerin Angela Merkel unterschrieben. Nicht unterzeichnet hatten die Staatsoberhäupter von China, Russland oder den Vereinigten Staaten.

Der Unterausschuss des Repräsentantenhauses zu COVID-19 veröffentlichte einen Untersuchungsbericht. Laut des Berichtes hatte Peter Navarro, der Handelsberater Präsident Trumps, erheblichen Druck auf Bundesbehörden ausgeübt lukrative Corona-Verträge an unqualifizierte Unternehmen mit Verbindungen zur Trump-Administration zu vergeben.

• Arkansas: Gouverneur Asa Hutchinson hob die Maskenpflicht in seinem Bundesstaat auf. Die Positivrate sei unter zehn Prozent und die Zahl der Hospitalisierungen sei niedrig genug. Er erklärte aber, Masken seien damit nicht gebannt. Er selbst werde weiter eine tragen.
• Mississippi: Gouverneur Tate Reeves lehnte an diesem Dienstag, trotz der Aufforderung von Präsident Biden vom Montag zur Maskenpflicht zurückzukehren, die Wiedereinführung der Maskenpflicht ab. Der Präsident wolle, dass er in Mississippi die Pflicht wieder einführe, weil in New York und New Jersey die Fälle stiegen.

31. März 2021

Die Direktorin der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) teilte mit, dass die ansteckendere und womöglich tödlichere Variante B.1.1.7 aus Großbritannien sich zur vorherrschenden Variante in den Vereinigten Staaten entwickle. 26 % der aktiven Fälle seien bereits B.1.17-Fälle. Die meisten der 11.569 Fälle mit der britischen Variante wurden in Florida gemeldet, gefolgt von Michigan, Wisconsin und Kalifornien. Sie befürchte wegen der infektiöseren Variante einen Anstieg von COVID-19-Fällen.

Die National Institutes of Health (NIH) und die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) begannen mit dem Projekt Say Yes! COVID Test in dem Pitt County (North Carolina) und dem Hamilton County (Tennessee) bzw. der Stadt Chattanooga. Hierbei sollten 25 Antikörperschnelltests an alle Haushalte ausgegeben werden. Durch den Versuch sollte ermittelt werden, inwiefern verfügbare Tests zu verantwortungsbewusstem Verhalten führen und sich auf Fallzahlen auswirken.

Die christliche Organisation Faithful America veröffentlichte eine Petition gegen Äußerungen der Abgeordneten Marjorie Taylor Greene zur COVID-19-Pandemie. Sie hatte unter anderem auf Twitter geäußert, dass Maskentragen eine freie Entscheidung sein sollte und ein Impfpass Bidens „Zeichen des Tiers“ sein würde. Faithful America bezeichnete ihre Äußerungen als blasphemisch und böse. Mehr als 5.000 Christen unterzeichneten die Petition.

Pfizer und BioNTech teilten mit, dass eine klinische Studie an Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 zum Ergebnis kam, dass der Impfstoff von ihnen zu hundert Prozent wirksam sei. Man werde die Zulassung bei der FDA für diese Altersgruppe beantragen.

Die New York Times berichtete, dass in einem Zulieferwerk eines Drittunternehmens in Baltimore durch menschliches Versagen 15 Millionen Dosen des Impfstoffes von Johnson & Johnson verdorben wurden und Auslieferungen des Impfstoffes gestoppt wurden. Das Unternehmen veröffentlichte eine Stellungnahme, nach der bei den Dosen Qualitätsmängel bei der Qualitätskontrolle festgegestellt worden seien. Die Behörden seien bereits unterrichtet worden. Bereits ausgelieferte Dosen seien nicht betroffen, da diese in den Niederlanden produziert wurden. (Fortsetzungen: 3. April 2021 10. April und 5. November 2021)

Nickelodeon zog eine Folge der Serie SpongeBob Schwammkopf zurück. In der Folge Kwarantined Crab sollte ein Fall von Clam Flu zur Quarantäne führen.

Der Film Godzilla vs. Kong kam in die Kinos. Er wurde in 3.046 Kinos in Nordamerika aufgeführt und sollte in den ersten fünf Tagen 48,5 Millionen $ an den US-Kinokassen einspielen, obwohl er zeitgleich auch gestreamt wurde. Das war das bis dahin beste Ergebnis eines Kinofilms in den Zeiten von COVID- 19.

• Kalifornien: Einige Eltern reichten vor dem Los Angeles Superior Court eine Klage gegen den Schulbezirk von Los Angeles (LAUSD) und die Lehrergewerkschaft United Teachers Los Angeles (UTLA) ein. Sie machten geltend, dass die Schulöffnungen nicht schnell genug vonstattengingen und ihre Kinder Schaden nehmen würden. Die Gewerkschaft würde bei den Öffnungsverhandlungen ihre Kinder als Geiseln nehmen. Die Anwälte der Eltern wurden pro bono tätig, hängen aber mit der Freedom Foundation zusammen, die oft gegen Gewerkschaften im öffentlichen Dienst vorgeht.
• Michigan: Im Bay County wurde die erste Infektion mit der zuerst bei Brasilianern beobachtete Variante P.1 im Staat Michigan registriert. Es war der 172. Fall mit P.1 in den USA und Michigan war der 22. Bundesstaat mit dieser Variante. Im Staat Michigan waren zu diesem Zeitpunkt außerdem 1.468 Fälle mit der B.1.1.7-Variante und sieben Fälle mit der Variante B.1.351 bekannt.
• Texas: Bei einem Forum für republikanische Kandidaten für die Nachfolge des an COVID-19 gestorbenen Abgeordneten Ron Wright erklärte die Kandidatin Sery Kim, dass sie überhaupt keine chinesischen Einwanderer wolle. Sie würden geistiges Eigentum stehlen, das Coronavirus bringen und keine Verantwortung übernehmen. Sie sei Koreanerin und dürfe das sagen. Das Publikum applaudierte, andere Kandidaten widersprachen nicht.
• Wisconsin: Das höchste Gericht des Bundesstaates, der Wisconsin Supreme Court, hob in einer 4:3-Entscheidung die von Gouverneur Tony Evers mehrfach durch Executive Order verlängerte Maskenpflicht in Wisconsin auf. Evers hatte nach Auffassung der Mehrheit der Richter seine Kompetenzen mit den Verlängerungen überschritten.

April 2021

Der April 2021 erlebte einen Rückgang an COVID-19-Infektionen und eine weitere Wiederöffnung der Wirtschaft und des normalen Lebens. Bezüglich der täglichen Impfungen erreichten die Vereinigten Staaten am 1. April 2021 einen Höhepunkt, als an diesem Tag 4,3 Millionen Impfspritzen gesetzt wurden. Hiernach begannen diese Zahlen abzusinken. Entgegen prognostizierten 995.000 neuer Arbeitsstellen entstanden allerdings lediglich 226.000. Die Arbeitslosenquote stieg von 6 % auf 6,1 %. Zum einen waren statistischen Gründe, wie die saisonbedingte Bereinigung, hierfür verantwortlich. Zum anderen standen zusätzlichen Arbeitsstellen in hart betroffenen Branchen wie dem Hotel- und Gaststättengewerbe (+331.000 Stellen) der Abbau von Stellen in Branchen gegenüber, die, wie Kurierdienste oder Personaldienstleister, von der Pandemie profitiert hatten. Zudem war es zu einem Arbeitskräftemangel gekommen, der Unternehmen vor Probleme bei der Stellenbesetzung stellte. Der private Konsum stieg nach Angaben des Bureau of Economic Analysis im Handelsministerium im April um 3,6 %, der höchste Anstieg seit dem September 2008. Unter herausrechnung von Nahrungs- und Energiekosten verzeichnete der private Konsum einen Anstieg um 3,1 %, der höchste Anstieg seit den frühen 1990ern.

1. April 2021

Die Biden-Administration startete eine breite Koalition von Gruppen, um Impfzurückhaltung zu überwinden. Biden selbst sprach zu etwa tausend religiösen Führern, um sie zu ermutigen weiter Impfungen zu promoten. Vizepräsidentin Kamala Harris und der US Surgeon General sprachen virtuell zu 275 Gründungsmitgliedern der Koalition. Die Koalition umfasste neben religiösen Gruppen, Gesundheitsorganisationen wie die American Medical Association oder das Council of Urban Indian Health, große Sportligen wie NASCAR, NFL oder MBL, Gewerkschaften, Gruppen der Latino-, Afroamerikaner, Ureinwohnergemeinschaften und örtliche Gruppen. Unterstützt werden sollten die Koalitionsmitglieder durch Informationsmaterial und Werbespots. Die Vereinigten Staaten erreichten an diesem Tag, dass 4,3 Millionen Impfdosen gespritzt wurden. Dieser Höchstwert wurde danach nicht mehr erreicht.

Pfizer und BioNTech stellten Daten zu ihren fortlaufenden Studien der dritten Phase der Impfstoffentwicklung vor. Danach war der SARS-CoV-2-Impfstoff auch nach einem halben Jahr zu 91,3 % wirksam und wirke auch gegen neuere Varianten wie die erstmals in Südafrika gefundene Variante B.1.351. Uğur Şahin, der Vorstandsvorsitzende von BioNTech, erklärte, die Daten würden die Wirksamkeit und Sicherheit des Produkts unterstreichen. Ein Vertreter von Pfizer erklärte, dass die Daten es ermöglichen würden einen Antrag auf Vollzulassung bei der FDA zu stellen.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bemerkte Anthony Fauci, dass die Vereinigten Staaten den Impfstoff AZD1222 von AstraZeneca nicht unbedingt benötigen würden. Es bestünden genug Verträge mit anderen Anbietern, um die gesamte Bevölkerung zu impfen und wahrscheinlich auch noch für eventuell nötige Auffrischungen im Sommer.

Die Food and Drug Administration (FDA) ließ für den Impfstoff von Moderna zu, dass die Impfstoffbehälter mit 15 Dosen, statt bisher zehn Dosen befüllt werden. Gleichzeitig wurde die Erlaubnis erteilt elf Dosen aus den Zehn-Dosen-Behältern zu gewinnen. Die FDA wies aber darauf hin, dass für die Entnahme zusätzlicher Dosen spezielle Spritzen erforderlich seien.

Der wöchentliche Bericht des US-Arbeitsministeriums zum Arbeitsmarkt meldete 719.000 Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der zurückliegenden Woche. Dies waren mehr als in der Vorwoche und auch mehr als die 675.000 prognostizierten Anträge. Im Vierwochen-Durchschnitt wurde der Wert vom 14. April 2020, bevor die Pandemie die Arbeitsmärkte verheerte, erreicht. Fortlaufende Anträge gingen leicht um 46.000 auf 3,8 Millionen zurück. Auch die Zahl der Bezieher von Ausgleichszahlungen war rückläufig und betrug nun 18,2 Millionen – ein Rückgang um 1,5 Millionen.

Die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene brachte zwei Gesetze in das Repräsentantenhaus ein. Mit dem ersten sollten Impfnachweise für COVID-19-Impfungen untersagt werden. Mit dem anderen sollte das Gehalt Anthony Faucis als Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) auf Null reduziert werden, bis ein Nachfolger durch den Senat bestätigt sei. Die Position des NIAID-Direktors wird allerdings nicht vom Senat bestätigt. Beide Gesetzentwürfe wurden wegen der demokratischen Mehrheit im Repräsentantenhaus als nicht aussichtsreich angesehen.

Die MLB-Saison 2021 begann an diesem Donnerstag. Die Kapazitäten der Baseball-Stadien waren nicht voll ausgelastet, aus Gründen der COVID-19-Vorbeugung. Präsident Biden kritisierte Pläne der Rangers ihr Eröffnungsspiel am 6. April vor einem vollen Stadium austragen zu wollen. Das Eröffnungsspiel der Major League Baseball in der MLB-Saison 2021 zwischen den Washington Nationals und den New York Mets musste verlegt werden. Fünf Spieler der Nationals fielen an diesem Donnerstag aus, nachdem ein Spieler positiv auf COVID-19 getestet worden war und vier Mannschaftskameraden auf dem Rückflug aus dem Trainingscamp in Florida mit ihm in engerem Kontakt waren. Nachdem drei weitere Spieler der Washington Nationals positiv getestet worden waren, wurden die Spiele zwischen diesen Mannschaften am Freitag, den 2. April 2021 nun auf unbestimmte Zeit verschoben.

2. April 2021

Nach der Veröffentlichung eines sehr positiven Berichts zur Entwicklung des Arbeitsmarktes im März äußerte sich Präsident Biden. Er verkündete, dass Amerika erstmals innerhalb einer Woche 20 Millionen Impfdosen verabreicht habe. Er bezeichnete den Bericht als vielversprechend, erinnerte aber daran, dass noch immer 8,4 Millionen Amerikaner ohne Arbeit seien. Impfungen und das Rettungspaket begännen einen Unterschied zu machen. Aber Amerikaner würden sich verhalten, als ob es vorüber sei. Es sei nicht vorüber. Biden forderte auf durchzuhalten für den Endspurt.

An Karfreitag trat Anthony Fauci in der Sendung Morning Edition des National Public Radio (NPR) auf. Zu einer Zeit, als 56 Millionen Amerikaner geimpft waren, erklärte er, dass eine vierte Welle möglicherweise nicht stattfinden werde. Im Gegensatz zu den zurückliegenden Wellen gebe es nun die Impfstoffe. Bei etwa 3 Millionen Impfungen am Tag wäre es ein Rennen zwischen Virus und Impfungen. Es sei aber trotz Pandemiemüdigkeit nicht die Zeit nachzulassen, um den Vorteil zu erlangen, damit der Impfstoff das Rennen gewinne. Immer Sommer könne es dann ein wenig Normalität geben. Er rief dazu auf zum Osterfest vorsichtig zu sein bei Zusammenkünften.

Die Seuchenschutzbehörde CDC aktualisierte die Reiserichtlinien. Laut der CDC-Direktorin Rochelle Walensky könnten vollständig geimpfte Personen mit geringem Risiko reisen, wenn die üblichen Vorsorgemaßnahmen wie dass Tragen von Masken oder Abstandhalten eingehalten würden. Die CDC-Richtlinien sahen nun vor, dass vollständig geimpfte Personen keinen negativen COVID-19-Test vor Antritt von Flugreisen benötigten, und sich nach der Ankunft nicht in Selbstquarantäne begeben müssten. Bei internationalen Reisen wurde geraten sich vor dem Abflug testen zu lassen, notwendig sei dies aber nur, falls das Zielland einen solchen Test vorschreibe.

• Florida: Gouverneur Ron DeSantis untersagte mit einer Executive Order allen staatlichen Stellen Dokumente wie Impfpässe auszustellen, die den COVID-19-Status von Personen offenbarten. Er untersagte es ferner privaten Unternehmen Leistungen von Impfungen oder Genesung von COVID-19 abhängig zu machen. Er teilte mit, dass Parlament des Staates würde an Gesetzen arbeiten diese Regelungen dauerhaft zu machen. (Fortsetzung: 29. April 2021)
• Kalifornien: Die Behörden des Westküstenstaates gaben bekannt, dass ab dem 15. April auch in Gebieten in gelben, orangen und roten Zonen Konzerte und Theateraufführungen in geschlossenen Räumen zulässig sein sollten. Zuschauer müssten negative Tests oder vollständige Impfung nachweisen. Kapazitätsgrenzen sollten von der Farbe der Zone abhängen.
• Kansas: Das Kansas Department of Health and Environment teilte mit, dass der erste Fall einer COVID-19-Erkrankung mit der sogenannten „südafrikanischen Variante“ B.1.351 in Kansas im Finney County identifiziert worden war.
• Michigan: Daten des Michigan Department of Health and Human Services zeigten, dass der Anstieg an Fällen, der Michigan zu einem jüngeren Epizentrum der Pandemie machte, auf steigende Infektionen bei Kinder und Jugendliche zurückgehe. Danach waren die Ansteckungen bei Kindern bis zehn Jahren um 230 % seit dem 19. Februar 2021 gestiegen und bei zehn bis 19-jährigen um 227 %. 40 % aller jüngeren Ausbrüche konnten zu Schulveranstaltungen oder Jugendsport zurückverfolgt werden. Experten führten daher die steigenden Coronazahlen auf die Schulöffnung und die Wiederzulassung von Jugendsport zurück.

3. April 2021

Anthony Fauci äußerte gegenüber Jim Acosta auf CNN, dass wenn alle sich weiterhin an das Maskentragen, Abstandhalten und Händewaschen hielten Amerika schneller zur Normalität zurückkehren könne. Jetzt, wo täglich drei bis vier Millionen Impfdosen verabreicht würden bestünde kein Zweifel, dass der Impfstoff das Rennen gewinnen könne. Sobald die Bahn des Virus absinke, werde es auch Erleichterungen für Geimpfte in den CDC-Richtlinien geben. Das Einzige was verlangt werden würde sei, dass die Bürger noch ein wenig länger durchhielten, es werde nicht ewig dauern. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hatte an diesem Sonnabend mitgeteilt, dass am Freitag erstmals mehr als vier Millionen Impfdosen innerhalb von 24 Stunden gegeben worden waren, und erstmals in einer Woche im Durchschnitt täglich drei Millionen Dosen verabreicht worden waren. 104 Millionen Einwohner der Vereinigten Staaten hatten laut CDC zumindest die erste Impfdosis erhalten, 59 Millionen davon waren vollständig geimpft worden.

Nachdem am 31. März berichtet worden war, dass in der Impfstoffproduktion eines vertraglichen Zulieferungspartners von Johnson & Johnson und AstraZeneca es zur Verunreinigung von 15 Millionen Impfstoffdosen gekommen war, traf die Bundesregierung Anweisungen. AstraZeneca wurde angewiesen einen anderen Produktionspartner zu finden. Johnson & Johnson wurde die Aufsicht über die Produktion in dem Drittwerk über die Impfstoffproduktion ihres Impfstoffes übertragen.

• Kalifornien: Wissenschaftler der Stanford University teilten mit, dass im Stanford Clinical Virology Lab der erste Fall einer Infektion mit der, erstmals einen Monat zuvor in Indien entdeckten, „Doppelmutante“ B.1.617 nachgewiesen worden sei. Es handele sich um einen Patienten aus der San Francisco Bay Area. Es war der erste bekannte Fall mit einer Ansteckung mit dieser SARS-CoV-2-Variante in den Vereinigten Staaten.
• Massachusetts: Etwa einen Monat, nachdem die ursprünglich in Brasilien beobachtete SARS-CoV-2-Variante P.1 zum ersten Mal Ende Februar in Massachusetts nachgewiesen worden war, hatte der Staat mehr Fälle dieser Variante nachgewiesen als jeder andere US-Bundesstaat. Die 54 P.1-Fälle gehörten dabei vor allem zu einem Ausbruch auf Cape Cod.
• Michigan: Der Bundesstaat im Mittleren Westen meldete die höchste Zahl täglicher COVID-19-Fälle seit Mitte Dezember 2020 während der Winterwelle. Es wurden an diesem Sonnabend 8.413 Neufälle gemeldet, erheblich mehr als die 1.536 einen Monat zuvor am 3. März 2021. Krankenhauseinweisungen, vor allem unter jüngeren Personen waren auch am Steigen zwischen dem 1. März und 23. März war bei den Jahrgängen der 30- bis 39-Jährigen die Zahl der COVID-19-Patienten in Krankenhäusern um 633 % gestiegen, bei den 40- bis 49-Jährigen sogar um 800 %. Michigan verzeichnete auch mit 1.468 Fällen die zweithöchste Zahl an Ansteckungen mit der erstmals in Großbritannien beobachteten aggressiveren Coronavirus-Variante B.1.1.7. Die Regierung des Bundesstaates führte dies auf vermehrtes Reisen und weniger Maskentragen wegen zunehmender Pandemiemüdigkeit zurück. Anthony Fauci hatte am Donnerstag in einem lokalen Radiosender den Anstieg auf eine verfrühte Öffnung der Wirtschaft und Gaststätten zurückgeführt.
• Utah: Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage meldete, dass 2020 die Zahl der Gläubigen zwar um 0,6 % gestiegen sei, aber die Zahl der Übertritte zum Mormonentum um fast die Hälfte gesunken seien. Dies sei auf die durch die Pandemie behinderte Missionsarbeit zurückzuführen. Auch Taufen seien durch Kirchenschließungen zurückgegangen.

4. April 2021

Der Leiter des Center for Infectious Disease Research and Policy der University of Minnesota, Michael Osterholm, äußerte am Ostersonntag, dass der obere Mittlere Westen am sich im Anfang einer vierten Welle befände. Die am Sonnabend gemeldeten Infektionszahlen sei alarmierend. Man sehe nun einen erheblichen Anstieg von schweren Fällen, Intensivpatienten und Krankenhauseinweisungen bei den Dreißig- bis Fünfzigjährigen, die noch nicht geimpft seien. Der ehemalige FDA-Direktor Scott Gottlieb sagte demgegenüber in der Sendung Face the Nation, dass es bei dem derzeitigen Tempo an Impfungen nicht zu einer vollentwickelten Welle kommen würde.

Der Direktor der National Institutes of Health, Francis Collins, trat auf CBS News auf. Er stellte sich als evangelischen Christen vor, der glaube, dass Religion und Wissenschaft nicht unvereinbar seien. Er erklärte, dass die Impfungen eine Zeit der Nächstenliebe seien. Die mit Ostern gefeierte Wiederauferstehung von Jesus Christus werde am besten durch die Teilnahme an Impfungen gefeiert.

Die Screen Actors Guild Awards wurden verliehen. Statt der sonst zweistündigen Live-Show war die 27. Verleihung eine einstündige Veranstaltung, bei der die Beiträge zuvor aufgezeichnet worden waren.

• Florida: In der CBS-Sendung 60 Minutes wurde Floridas Gouverneur mit Vorwürfen konfrontiert, dass er Impfungen in dem Bundesstaat in wohlhabende weiße Gebiete gebracht habe und an die Supermarkt-Kette Publix privatisiert habe, nachdem diese 100.000 $ an Wahlkampfspenden gezahlt habe. Gouverneur Ron DeSantis bezeichnete die Vorwürfe als falsch und falschen Narrativ. Publix bestritt ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Spende und Auftragsvergabe.
• Kalifornien: Wissenschaftler der Stanford University teilten mit, dass durch Gen-Sequenzierung in der San Francisco Bay Area eine aus Indien bekannte SARS-CoV-2-Variante identifiziert wurde. Die Variante zeichnete sich durch eine Doppelmutation aus. Es wurde vermutet, dass sie ansteckender sein könnte, da sie bereits ein Fünftel der Fälle im indischen Bundesstaat Maharashtra ausmachte.
• Mississippi: Gouverneur Tate Reeves sprach sich gegenüber Jake Tapper in der Sendung Face the Nation auf CNN gegen Impfpässe, zum Nachweis von COVID-19-Impfungen, aus. Er sagte, diese Nachweise seien nicht notwendig und nicht das Richtige in Amerika. Man werde an einem gewissen Punkt es dem Einzelnen überlassen müssen, das richtige für sich und seine Familien zu tun.
• South Carolina: Josh Surratt, der leitende Pastor der Megachurch Seacoast Church, wurde mit COVID-19 in ein Krankenhaus eingeliefert. Er sei laut seiner Familie in der Woche positiv getestet worden und habe mehrere Tage vor der Hospitalisierung mit erheblichen Symptomen zu kämpfen gehabt.

5. April 2021

Anthony Fauci sprach sich in der morgendlichen Pressekonferenz der Corona Response Force des Weißen Hauses weiter für zwei Impfspritzen aus. Die seien 80 % für Pfizer- und Modernaimpfstoffe exzellent; man wisse aber nicht, wie lange die Wirksamkeit nach einfacher Impfung anhalte. Außerdem seien die aufkommenden Varianten zu berücksichtigen. Fauci äußerte sich auch auf dem Podcast Politico Dispatch zur Debatte um Impfausweise. Er bezweifelte, dass die Bundesregierung die treibende Kraft hierfür sein werde. Sie würde allenfalls dafür sorgen, dass es fair zugehe. Man könne aber nicht ausschließen, dass unabhängige Einheiten wie ausländische Regierungen, Schulen oder Unternehmen den Nachweis einer Corona-Impfung für Zutritt fordern werden.

Die CDC-Richtlinien zur Haushaltshygiene wurden aktualisiert. Danach reiche in den meisten Fällen regelmäßiges Reinigen von Oberflächen mit Seife und Wasser. Desinfektions-Sprays und -Tücher seien nicht notwendig. In Schulen und Haushalten, in denen in den letzten 24 Stunden ein COVID-19-Fall vorkam, sollten Desinfektionsmittel weiter eingesetzt werden.

• Louisiana: Die Krankenhäuser Louisianas verzeichneten einen deutlichen Rückgang bei den COVID-19-Patienten. Stattdessen stiegen nun die Zahlen von Sekundärfällen. Dies waren zum einen Komplikationen bei Long Covid und zum anderen wegen der Pandemie aufgeschobene Behandlungen.
• Montana: Gouverneur Greg Gianforte wurde an diesem Montag positiv auf COVID-19 getestet, nachdem er am Sonntag milde Symptome gezeigt hatte. Er begab sich in Selbstquarantäne.
• Texas: Zum ersten Mal nach dem Lockdown vor mehr als einem Jahr hat in den USA wieder ein Spiel im Profisport vor vollen Zuschauerrängen stattgefunden. Das Baseball-Team der Texas Rangers spielte zum Saisonstart in der Major League Baseball vor 40.518 Zuschauern im Globe Life Field gegen die Toronto Blue Jays. Sie ignorierten die Warnung der US-Seuchenbehörde CDC und von US-Präsident Biden, dass dies ein Superspreading Event sein könnte. Die Zuschauer mussten entweder einen Impfnachweis oder einen negativen Coronatest vorzeigen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Das Spiel in Arlington war möglich geworden, nachdem der Gouverneur von Texas die vollständige Öffnung der Wirtschaft und die Aufhebung der Maskenpflicht angeordnet hatte.

6. April 2021

Nach dem Besuch einer Impfstation in Alexandria (Virginia) teilte Präsident Biden mit, dass das Zieldatum dafür, dass alle erwachsenen Amerikaner in allen Bundesstaaten einen Impftermin erhalten könnten verlegt wurde. Bislang sollte dies bis zum 1. Mai erreicht werden, nun verlegte Biden den Termin auf den 19. April vor. Biden teilte auch mit, dass die Vereinigten Staaten die Zahl von 150 Millionen verabreichten Impfdosen erreicht hätten.

Der Leiter des National Institute of Allergy and Infectious Diseases und führende medizinische Berater des US-Präsidenten, Anthony Fauci, äußerte gegenüber dem National Press Club, dass es zu früh für Siegesfeiern sei. Man sehe jetzt besonders jüngere Menschen in ernsten Schwierigkeiten; Schwierigkeiten wie schwere Krankheitsverläufe bis hin zur Krankenhauseinweisung und gelegentlich auch dem Tod. Zu dem Zeitpunkt stiegen Ansteckungszahlen unter Jugendlichen vor allem in Bundesstaaten wie Florida, Pennsylvania, oder Maryland. Besonders schlimm war die Lage in Michigan. Gallup hatte unterdessen eine Meinungsumfrage veröffentlicht, nach der seit Februar 2021 die Zahl der US-Amerikaner, die fürchteten sich mit COVID-19 anstecken zu können, von 49 % auf 35 % gesunken sei. Die Umfrage war vom 15. bis zum 21. März durchgeführt worden. Die USA verzeichneten aber noch im Siebentages-Durchschnitt 64.700 Fälle pro Tag, was etwa dem Höhepunkt der zweiten Welle im Sommer 2020 entsprach. 43 % der COVID-19-Infektionen konzentrierte sich auf die Bundesstaaten New York, Michigan, Florida, Pennsylvania und New Jersey, die für etwa 22 % der US-Bevölkerung standen.

Es wurde ein Regierungsprogramm bekannt, in dem Beihilfen für Beerdigungskosten von COVID-19-Toten durch die Federal Emergency Management Agency gezahlt werden sollten. Senator Charles E. Schumer und die Abgeordnete im Repräsentantenhaus Alexandria Ocasio-Cortez hatten sich für ein solches Programm starkgemacht. Es sollten bis zu 9.000 $ pro Beerdigung, rückwirkend bis zum 20. Januar 2020 gezahlt werden.

Nach einer in The Lancet Psychiatry an diesem Dienstag veröffentlichten Studie wiesen nach einem halben Jahr genesene COVID-19-Patienten zu knapp 34 % neurologische oder psychische Krankheitsbilder auf. Die Wahrscheinlichkeit nahm mit Schwere der Erkrankung zu. Ausgewertet worden waren 236.000 Fälle, vor allem US-amerikanischer Patienten.

• Alaska: Im Großraum Anchorage wurde der erste Fall einer Ansteckung mit der erstmals in Südafrika beobachteten Coronavirus-Variante B.1.351 in Alaska entdeckt.
• Colorado: CDC informierte den Bundesstaat, dass im Boulder County zwei Fälle einer Ansteckung mit der, erstmals bei Brasilianern gefundenen, Corona-Variante P.1 festgestellt worden waren. Es waren die ersten bekannten Fälle mit dieser Variante in Colorado.
• Georgia: Der Senat von Georgia teilte mit, dass 2021 bislang neun Senatoren positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Das Repräsentantenhaus von Georgia verweigerte Angaben, wie viele Abgeordnete positiv getestet wurden.
• Kalifornien: Gouverneur Gavin Newsom verkündete den Plan zum 15. Juni 2021 die Wirtschaft voll zu öffnen, und das Risiko-Niveau-System abzuschaffen, dass den Gold-Staat durch die Pandemie gebracht hatte. Die Maskenpflicht sollte beibehalten werden. Voraussetzung sei aber, dass die Zahlen für Impfungen und Infektionen stabil blieben.
• Missouri: Im Jackson County wurde der erste nachgewiesene Fall einer SARS-CoV-2-Ansteckung mit der ursprünglich in Südafrika identifizierten Variante B.1.351 bekannt.
• Oregon: Die Gesundheitsbehörden begannen einen Ausbruch in der Peoples Church in Salem, einer zur Assemblies of God gehörenden Kirche, zu untersuchen. Die Kirche hatte im Mai 2020 Klage gegen Einschränkungen bei Gottesdiensten wegen COVID-19 erhoben gehabt und hatte entgegen den Richtlinien Oregons weiter Gottesdienste ohne Masken und Kapazitätsgrenzen unterhalten. Von dem untersuchten Ausbruch waren mindestens 74 Personen, einschließlich des Pastors, betroffen.
• Texas: Wie schon der Gouverneur von Florida am 2. April erließ nun Gouverneur Greg Abbott eine Executive Order gegen COVID-19-Impfpässe in Texas. Er erklärte, dass mehr und mehr Texaner durch Impfungen zurück zur Normalität gingen. Aber Impfungen sollten immer freiwillig sein und nicht unter Zwang erfolgen. Dass Bürger Gesundheitsinformationen wie Impfungen offenbaren müssten, um ein normales Leben zu führen, sei mit Bürgerrechten nicht vereinbar.

7. April 2021

In der morgendlichen Pressekonferenz teilte CDC-Direktorin Rochelle Walensky mit, dass es einen deutlichen Anstieg an Personen in den 30ern und 40ern bei den Krankenhauseinweisungen mit schweren COVID-19-Fällen gebe. Dies geschehe zu einer Zeit, in der sich besorgniserregende Varianten in den gesamten Vereinigten Staaten ausbreiteten. Die ursprünglich in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 sei mit 16.000 aktiven Fällen nun die vorherrschende Variante. Anthony Fauci äußerte sich besorgt über das relativ hohe Niveau auf dem sich Neufälle eingependelt hätten nach der Welle zu Beginn des Jahres. Er rief dazu durchzuhalten. Es sei fast ein Rennen zwischen Impfungen und einer erneuten Welle, die anschwellen wolle. Es seien zahlreiche Faktoren vorhanden, einschließlich steigende Fälle in der Kindertagesbetreuung und bei Schulsport-Mannschaften.

Nach einer NPR/Marist-Umfrage lehnten es 25 % der Befragten US-Amerikaner ab, sich impfen zu lassen. Weitere 5 % äußerten, dass sie unentschlossen seien. Am höchsten war der Anteil der Impfskeptiker bei Anhängern der Republikanischen Partei und in ländlichen Gegenden. Fachleute sahen dies als Problem auf dem Weg zu einer Herdenimmunität an. Ab Mai 2021 könnten mehr Impfstoffe erreichbar sein, als Personen, die bereit wären sich impfen zu lassen. Ursache sei die weite Verbreitung von Falschinformationen zu COVID-19 und Impfungen.

Eine im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie kam zu dem Schluss, dass Impfstoffe gegen die sogenannte kalifornische Variante halfen. Diese in Kalifornien während der Winterwelle vorherrschende Variante sind zwei eng verwandte Varianten, B.1.427 und B.1.429. Sie waren in allen Bundesstaaten mittlerweile nachweisbar, aber auch mehreren Ländern außerhalb den USA.

• Alabama: Gouverneurin Kay Ivey gab eine neue Gesundheitsanordnung bekannt. Die Anordnung Safer Apart ermutigte zum Abstandhalten und Maskentragen. Die bestehende Maskenpflicht in Alabama sollte am Freitag, den 9. April 2021 auslaufen.
• Colorado: In Commerce City musste eine Massenimpfstation nach elf allergischen Reaktionen nach Gabe des Impfstoffes von Johnson & Johnson vorübergehend schließen.
• Georgia: Der Gouverneur, Brian Kemp, hob an diesem Mittwoch mit Wirkung zum Donnerstag alle Einschränkungen für die Wirtschaft auf. Er begründete dies damit, dass die Wirtschaft nicht ein weiteres Jahr durchhalten könne.
• Texas: Nachdem eine Anordnung des Texas Supreme Court auslief, nach der wegen CDC-Direktiven einer Zwangsräumung von Wohnraum entgegenstünden, hatte das Texas Justice Court Training Center eine Richtlinie veröffentlicht. Nach dieser Richtlinie hätten Gerichte des Bundesstaates nun keine Rechtfertigung Zwangsräumungen zu pausieren.

8. April 2021

Die Vereinigten Staaten erreichten laut den Datenbank en der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) bei mehr als 66 Millionen vollgeimpften Personen den Punkt, als 20 % der Bevölkerung vollständig geimpft waren. Gleichzeitig hatte damit ein Viertel der Erwachsenen beide Impfdosen erhalten. Ein Drittel der Bevölkerung hatte zumindest eine Impfdosis erhalten.

Der wöchentliche Bericht zum Arbeitsmarkt wurde veröffentlicht. Danach war die Anzahl der gestellten Anträge auf Arbeitslosenunterstützung um 16.000 gestiegen. Die Summe der Anträge von 744.000 überstieg auch die Prognose von 694.000. Fortlaufende Anträge waren aber um 16.000 auf 3,73 Millionen zurückgegangen. Ein Jahr zuvor hatte diese Zahl 3,44 Millionen betragen, bevor es zu pandemiebedingten Massenentlassungen gekommen war.

Die Zahl der Zulassungen an Universitäten und Hochschulen wurden bekannt. Da wegen der Pandemie bei Ivy-League-Universitäten auf die sonst üblichen Tests verzichtet worden war, war es für das akademische Jahr 2021/2022 zu Rekordzahlen an diesen prestigeträchtigen Universitäten gekommen. Dies verursachte eine niedrige prozentuale Akzeptanz. Zulassungsanträge bei den von einkommensschwachen Bevölkerungsteilen bevorzugten Community Colleges waren demgegenüber auf sehr niedrigem Niveau.

Ein Mitarbeiter von Eli Lilly & Co reichte eine interne Beschwerde ein. Danach hatte ein Manager der Produktionsstätte in Branchburg (New Jersey), wo unter anderem das COVID-19-Medikament bamlanivimab produziert wurde, Berichte der Techniker des Werks bezüglich der Qualitätssicherung umgeschrieben.

Die ursprünglich 2021 geplante Wiedervereinigungstour von Rage Against the Machine wurde wegen der anhaltenden Pandemie endgültig in den Sommer 2022 verschoben.

• Florida: Der Bundesstaat legte Klage gegen die im März 2020 erlassene No Sail Order für Kreuzfahrtschiffe vor dem United States District Court in Tampa ein. Beklagte waren die CDD, das US-Gesundheitsministerium und die Bundesregierung. Der Bundesstaat forderte die unmittelbare Aufhebung der Anordnung, da die Kreuzfahrtindustrie unrechtmäßig ausgesondert werde. Die Lage beruhige sich und Florida mit seiner offenen Wirtschaft sei dabei führend. Gouverneur Ron DeSantis kündigte für den Fall des Obsiegens an, dass er für Kreuzfahrtschiffe ebenfalls keine Impfnachweise zulassen würde. (Fortsetzung: 18. Juni 2021)
• Idaho: Gouverneur Brad Little untersagte es allen staatlichen Einrichtungen einen Impfnachweis zu verlangen.
• Michigan: Wegen der steigenden Zahlen an COVID-19-Patienten in Krankenhäusern und Intensivstationen verschob die Universitätsklinik der University of Michigan at Ann Arbor angesetzte Operationen. Auch die Kliniken der Ascension Michigan in Warren und das Henry Ford Health System in Detroit kündigten an auf Operationen möglichst zu verzichten.
• North Carolina: Nachdem 26 Personen Nebenwirkungen bei dem von Johnson & Johnson angebotenen Impfstoff zeigten, hielten die Gesundheitsbehörden an einer Massenimpfstelle in Raleigh und in Kliniken in Hillsborough und Chapel Hill Impfungen an.

9. April 2021

CDC-Direktorin Rochelle Walensky merkte in der Pressekonferenz am Freitagmorgen an, dass in Michigan und Minnesota steigende Infektionen mit der Virusvariante B.1.1.7 festgestellt wurden und zugleich Fälle, die auf Jugendsport zurückgeführt werden können. Dies sei ein Trend, der auch landesweit beobachtet werden könne. Es sei aber keine erhöhte Ansteckungsgefahr in Klassenzimmern festzustellen, wenn Vorgaben der CDC beachtet würden. Auch bei jüngeren und noch ungeimpften Erwachsenen seien erhöhte Krankenhauseinweisungen und Verlegungen auf Intensivstationen zu beobachten. Die Vereinigten Staaten sollten an diesem Freitag 80.157 Neufälle verzeichnen. Das waren am Dritten Tag in Folge über 75.000 COVID-19-Ansteckungen.

Nach einer an diesem Freitag veröffentlichten Meinungsumfrage der Kaiser Family Foundation in ländlichen Gebieten lehnten etwa ein Viertel der Befragten es ab, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. 54 % waren entweder schon geimpft oder planten sich impfen zu lassen. Von denjenigen, die sich nicht impfen lassen wollten standen 73 % politisch den Republikanern nahe, 41 % waren weiße evangelikale Christen.

Pfizer stellte einen Antrag die bestehende Eilzulassung für ihren Impfstoff auf Zwölf- bis Fünfzehnjährige zu erweitern.

Der Kongress der Vereinigten Staaten veröffentlichte E-Mails von politischen Beamten der Regierung Trump. In diesen teilten sie Versuche mit, den Morbidity and Mortality Weekly Report der Centers for Disease Control zu ändern.

• Colorado: Die Epidemiologin des Bundesstaates, Rachel Herlihy, erklärte gegenüber der Presse, dass Colorado sich in der vierten Welle befinde. Es betreffe nun vor allem jüngere Menschen, die noch nicht geimpft seien. Die Mehrheit der Fälle würden durch neuere Varianten verursacht. 43 bis 45 % der Fälle wurden von der erstmals in Großbritannien identifizierten Variante B.1.1.7 verursacht. 18 bis 20 % der Fälle durch die erstmals in Kalifornien entdeckte Variante B.1.427/B.1.429. Gouverneur Jared Polis erklärte, er sehe keine Veranlassung von seinen Plänen zur Entspannung abzusehen. Mit dem Ende der Ski-Saison würden die Fälle in den Bergregionen zu Ende gehen. Sorge müsste man sich machen, wenn die Metropolregionen betroffen würden. Die gute Nachricht sei auch, dass die vierte Welle die letzte sein würde.
• Florida: Youtube entfernte ein durch die Denkfabrik American Institute for Economic Research eingestelltes Video von einem Runden Tisch mit Floridas Gouverneur am 18. März in Tallahassee. Youtube begründete dies mit irreführenden Informationen zu Masken. Eine Sprecherin des Gouverneurs erklärte, dass es sich um Zensur durch Big Tech handele. Es hätten führende Epidemiologen und Ärzte aus Harvard, Oxford und Stanford teilgenommen.
• Hawaii: Gouverneur David Ige unterzeichnete eine Notstandserklärung, mit der die Räumung von Wohnraum weiterhin untersagt wurde. Die Erklärung regelte auch, dass Reisende zu Hawaii Quarantäne und Test-Bedingungen umgehen könnten, wenn sie einen elektronischen oder Papier-Impfpass vorlegen könnten, um eine Corona-Impfung nachzuweisen.
• Michigan: Gouverneurin Gretchen Whitmer und der höchste Gesundheitsbeamte des Bundesstaates, Joneigh Khaldun, traten vor die Presse. Wittmer forderte wegen des Anstiegs an COVID-19-Fällen High Schools auf, auf Klassenzimmer-Unterricht zu verzichten und sie forderte dazu auf, Jugendsportprogramme auszusetzen. Sie forderte die Bürger auf die nächsten zwei Wochen nicht in Restaurants zu essen. Sie teilte mit, dass der jüngste Anstieg zeige, dass Jüngere nicht immun seien. Man sehe mehr schwere Fälle bei Teenagern und jungen Erwachsenen. Khaldun betonte, dass das Gesundheitssystem überfordert sei. Beide riefen zum Maskentragen auf. Der Direktor der Michigan High School Athletic Association erklärte, es würden keine Änderungen am Terminplan vorgenommen. High-School-Sportler würden regelmäßig getestet. Schulen könnten individuell entscheiden.

10. April 2021

Das Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der University of Washington prognostizierte, dass es zu 618.523 Fällen in der Pandemie bis zum 1. August 2021 kommen könne, falls die Impfquote gleich bliebe. Sollten 95 % der Amerikaner einen Mund-Nasen-Schutz tragen könnte die Gesamtzahl seit Beginn der COVID-19-Pandemie auf 604.413 sinken. Sollten Geimpfte aber zur selben Mobilität wie vor der Pandemie zurückkehren, dann könnten es zu Beginn des Augusts 697.573 COVID-19-Fälle sein. CDC meldete, dass an diesem Sonnabend mehr als 4,6 Millionen Impfdosen verabreicht wurden. Der bisherige Rekord vom Sonnabend zuvor wurde damit um etwa eine halbe Millionen Impfinjektionen übertroffen.

Nach dem am 31. März gemeldeten Produktionsfehler in Baltimore (Maryland) sanken die Lieferungen von dem Johnson-&-Johnson-Impfstoff für die Bundesstaaten in der folgenden Woche dramatisch. Die Bundesregierung konnte nur 700.000 Impfdosen den Bundesstaaten in für die Folgewoche zur Verfügung stellen, statt der 4,9 Millionen in dieser Woche. Grund waren Probleme mit Genehmigungen für das betroffene Zulieferwerk.

Bei einer Spendenveranstaltung der Republikanischen Partei hielt der ehemalige Präsident Donald Trump eine Rede in Mar-a-Lago neben nicht akkuraten Aussagen zur letzten Präsidentschaftswahl und persönlichen Angriffen gegen Mitch McConnell und Vorwürfen gegen seinen ehemaligen Vizepräsidenten Mike Pence äußerte er sich zur Pandemie. Er behauptete, dass Anthony Fauci voll Müll sei und forderte, dass die Impfstoffe ihm zu Ehren Trumpcines genannt werden sollten.

Die 73. Directors Guild of America Awards wurden verliehen. Die Preisträger nahmen die Ehrungen in Zoom entgegen. Thomas Schlamme, als Präsident der Directors Guild of America, erklärte, dass alle Regisseure Gewinner seien, da sie die überwältigende Aufgabe gemeistert hätten, die Branche wieder zur Arbeit gebracht zu haben und sicher wieder zur Arbeit gebracht zu haben.

• Kalifornien: Der Oberste Gerichtshof hob mit einer 5:4-Entscheidung in einem Eilverfahren Beschränkungen des Bundesstaates. wegen der Pandemie zu Bibelkreisen und Betzusammenkünften in Privathäusern auf. Die entscheidende Stimme kam von Amy Coney Barrett.

11. April 2021

Die CBS-Sendung 60 Minutes sendete an diesem Sonntag ein am Mittwoch aufgezeichnetes Interview mit dem Präsidenten der Federal Reserve Bank Jerome Powell. Powell teilte die Einschätzung mit, dass die US-Wirtschaft an einem Wendepunkt sei. Man werde ein verstärktes Wirtschaftswachstum und eine Verstärkte Schaffung von Arbeitsplätzen sehen. Das größte Risiko für die Volkswirtschaft sei ein erneutes Aufflammen der Pandemie. Es sei daher schlau Abstand zu halten und Masken zu tragen.

Nach einem erheblichen Anstieg von Coronafällen während der COVID-19-Pandemie in Indien untersagte die indische Regierung den Export des Medikaments Remdesivir.

Die Vereinigten Staaten verzeichneten einen Höhepunkt bei der Zahl der gesetzten Impfspritzen. Der ehemalige Leiter der FDA Scott Gottlieb warnte in der Sendung Face the Nation, dass in etwa drei Wochen die Gefahr bestünde, dass das Angebot von Impfstoffen die Nachfrage bei Impfwilligen übersteigen könne.

• Texas: In der Sendung Fox News Sunday trat Greg Abbott, der Gouverneur von Texas, auf. Er antwortete Chris Wallace auf die Frage, weshalb die Zahlen trotz Öffnung und aufgehobener Maskenpflicht in Texas unter Kontrolle schienen. Abbott sagte, dass mit den Impfungen und vorherigen Infektionen Texas wohl möglich nahe der Herdenimmunität sei. Der Epidemiologe Michael Osterholm von der University Minnesota reagiert mit der Erklärung, dass es unmöglich sei, dass Texas mit 19 % an Geimpften Herdenimmunität habe. Michigan und Minnesota mit weit höheren Impfquoten sähen eine Welle. Er gehe davon aus, dass der amerikanische Südwesten in einem Monat in derselben Situation sein werde.

12. April 2021

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) veröffentlichten zwei Studien zur Wirkung der Pandemie auf die unterschiedlichen Ethnien in den Vereinigten Staaten. Danach waren Latinos und Afroamerikaner häufiger infiziert worden als Weiße. Diese beiden Gruppen, wie auch Indianer und Inuit, wurden auch häufiger intensivmedizinisch behandelt. Die Studien erklärten dies mit Auswirkungen von Rassismus. Gleichzeitig waren Latinos und Afroamerikaner weniger häufig geimpft als etwa Weiße. CDC-Direktorin Rochelle Walensky erklärte in der morgendlichen Pressekonferenz, dass dies zeige, dass größere Anstrengungen zur Erreichung von Gleichbehandlung im Gesundheitswesen erforderlich seien.

In der CNN-Sendung The Situation Room mit Wolf Blitzer trat Anthony Fauci auf. Er bedauerte, dass soviele Maßnahmen wie Maskenpflichten zurückgerollt würden, und Bars und Restaurants wieder geöffnet würden. Man müsse ein klein wenig länger durchhalten. Die Impfraten seien beeindruckend. Man solle warten, bis genügend Menschen geimpft seien, um jede Welle zu unterbinden.

Anthony Fauci hatte am Sonntagabend auf MSNBC geäußert, dass wegen der noch immer beunruhigend hohen Infektionsraten auch Geimpfte weiter Masken tragen sollten und besser nicht in Restaurants essen sollten. Senator Rand Paul reagierte hierauf auf Twitter. Er behauptete, dass Fauci hundert Jahre Impfstoffforschung ignorieren würde. Faucis Botschaft sei immer nur „tu was ich sage“. Man habe genug von kleinen Tyrannen. Die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene und andere Konservative verlangten in den Sozialen Medien die Entlassung von Fauci wegen dieser Äußerungen.

Im Weißen Haus wurde eine Online-Konferenz wegen der Verknappung von Halbleitern abgehalten. Die Knappheit war unter anderem durch eine Verstärkte Nachfrage von PCs und Mobiltelefonen während der Pandemie verursacht worden. Die Halbleiter- und Computerchipengpässe beeinträchtigten nun insbesondere die Automobilbranche, die eine erhöhte Nachfrage wegen der niedrigen Zinsen und dem Ende der Kaufzurückhaltung in der Pandemie verzeichnete.

Regeneron Pharmaceuticals teilte mit, dass das Unternehmen einen Antrag auf Zulassung seiner Antikörpertherapie als vorbeugendes Arzneimittel gegen COVID-19 stellen werde. Das Medikament war bereits zur Behandlung mittelschwerer Fälle zugelassen worden. Gilead Sciences teilte mit, dass es Studien für ihr Medikament Veklury zur Behandlung von nichthospitalisierten Hochrisikopatienten mit COVID-19 abbreche. Das Unternehmen sei zu dem Schluss gekommen, dass kein Bedarf für ein intravenös über mehrere Tage zu verabreichenden Wirkstoff bestehe.

Cinerama Doom am Sunset Boulevard, unter anderem bekannt aus Once Upon a Time in Hollywood

• Kalifornien: Das Kino-Unternehmen Decurion teilte mit, dass die beiden von ihm betrieben Kimoketten ArcLight Cinemas und Pacific Theatres zumindest vorerst nicht wiedereröffnen würden, obwohl Lichtspielhäuser wieder öffnen konnten. Das Unternehmen hatte die Räume den Vermietern in der Krise überlassen und verhandelte nun neue Mietverträge. Zu den betroffenen Kinos gehörten unter anderem der Cinerama Doom am Sunset Boulevard in Hollywood, Los Angeles und der Komplex Hollywood Arclight am Hollywood Boulevard.
• Michigan: Nachdem der Bundesstaat in der Vorwoche im Durchschnitt täglich 7.359 COVID-19-Fälle verzeichnen musste, riet CDC-Direktorin Rochelle Walensky dazu Michigan zu schließen. Mehr Impfstoffe bräuchten Zeit, bis sie Wirkung zeigten. Man müsse dazu zurück, wo man im Frühjahr und Sommer 2020 gewesen sei: Abflachung der Kurve, Kontaktpersonennachverfolgung und Eindämmung der Infektionen.

Michigan verzeichnete 3.918 COVID-19-Patienten in Krankenhäusern. Dies brach den bisherigen Rekord von 3.884 Patienten am 1. Dezember 2020 auf dem Höhepunkt der dritten Welle. Mehrere Krankenhäuser meldeten, dass sie fast oder ganz ausgelastet seien. Seit dem 1. Februar 2021 war die Anzahl der eingelieferten Kinder um 237 % gestiegen. Bei 70 % der Krankenhauspatienten in Intensivstationen der Pädiatrie wurde mittlerweile in Michigan MIS-C diagnostiziert.

• Puerto Rico: Einen Monat nachdem die Schulen geöffnet hatten beschlossen Gouverneur Pedro Pierluisi und seine Bildungsministerin Elba Aponte sie bis mindestens zum 26. April wieder zu schließen. Grund für die Schließung waren steigende COVID-19-Zahlen.

13. April 2021

Nachdem bei sechs Frauen im Alter von 18 bis 48 eine seltene Form von Thrombosen nach Impfungen mit Ad26.COV2.S festgestellt wurden, riefen die Food and Drug Administration (FDA) und die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zur vorsorglichen Unterbrechung der Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson auf. Die beobachteten Sinusthrombosen waren sechs bis dreizehn Tage nach der Impfung aufgetreten und ähnelten in Europa bei Impfungen mit AZD1222 von AstraZeneca beobachteten Blutgerinnseln. In einem der Fälle war die Betroffene gestorben, in einem anderen Fall in Nebraska befand sich die Betroffene in einem kritischen Zustand. Bis zu diesem Zeitpunkt waren 6,8 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten mit dem Impfstoff geimpft worden. Johnson & Johnson erklärte, ihnen seien diese Fälle bekannt, ein ursächlicher Zusammenhang aber noch nicht nachgewiesen. Der ehemalige Leiter der FDA und nun Vorstandsmitglied bei dem Konkurrenten Pfizer Scott Gottlieb rief in der CNBC-Sendung Squawk Box dazu auf die Erklärungen von CDC und FDA nicht zu überinterpretieren, die Eilzulassung sei nicht widerrufen worden. Der Schritt sei ein normaler, wenn auch ungewöhnlicher Schritt. Die Entscheidung könne aber die Impfskepsis befördern. Das Weiße Haus erklärte, die Aussetzung werde keine bedeutende Auswirkung haben, da genug Impfstoffe von Pfizer und Moderna gesichert worden seien. Anthony Fauci erklärte in der Sendung CBS Evening News, dass die Nebenwirkungen sechs bis dreizehn Tage nach der Impfung auftraten. Man müsse daher nicht beunruhigt sein, wenn man vor einem Monat geimpft wurde. Die Häufigkeit wäre auch nur eins unter einer Million. (Fortsetzung: 23. April)

Albert Bourla, der Vorstandsvorsitzende von Pfizer erklärte, dass sein Unternehmen in der Lage sei, 10 % mehr Impfstoffdosen bis Ende Mai, als die vorgesehenen 200 Millionen Dosen, an die USA zu liefern. Man werde die vertraglich vereinbarte Menge von 300 Impfdosen auch zwei Wochen früher erfüllen können.

Die National Football League ordnete an, dass Trainer und andere Stabsmitarbeiter nicht mit American-Football-Spielern zusammenarbeiten durften, wenn sie nicht gegen COVID-19 geimpft seien. Ausnahmen galten nur für Personen mit medizinischen oder religiös fundierten Gründen gegen Impfungen.

• Kansas: Die Gesundheitsbehörden des Bundesstaates teilten mit, dass eine Infektion mit der SARS-CoV-2-Variante P.1 identifiziert worden war. Es war eine Person im Sedgwick County mit dieser ursprünglich bei Brasilianern entdeckten Variante angesteckt worden.
• Minnesota: Krankenhäuser in Minnesota meldeten, dass erstmals in der Pandemie 70 % der COVID-19-Patienten unter 65 Jahren alt seien.
• Montana: Durch eine Executive Order untersagte Gouverneur Greg Gianforte die Entwicklung oder Verwendung von Nachweisen einer COVID-19-Impfung (Vaccine Passports). Der Gouverneur erklärte, dass er jeden ermutige sich impfen zu lassen, aber die Impfung müsse freiwillig sein.
• Oregon: Es wurden zwei Fälle einer Mutation der SARS-CoV-2-Variante B.1.1.7 mit sechs zusätzlichen Mutationen gemeldet.

14. April 2021

Der oberste medizinische Berater des US-Präsidenten, Anthony Fauci, äußerte sich diesen Mittwoch in der Sendung Today auf NBC zu der Unterbrechung von Impfungen mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson am Dienstag. Er erläuterte, dass es bezüglich des Zeitrahmens, in der die Nebenwirkungen auftraten und der Art der Blutgerinnsel deutliche Gemeinsamkeiten mit den beim Impfstoff AZD1222 von AstraZeneca gäbe. Diese hatten in der Europäischen Union zum Pausieren des Impfstoffes geführt.

Stéphane Bancel, der Vorstandsvorsitzende (CEO) von Moderna, erklärte, dass sein Unternehmen voraussichtlich in der Lage sein werde, eine Auffrischung (Booster Shot) im Herbst anzubieten. Die Auffrischung sollte auch gegen die erstmals in Südafrika identifizierte Coronavirusvariante B.1.351 wirken.

Die White House Correspondents’ Association teilte mit, dass wie 2020 auch 2021 das jährliche White House Correspondents' Association Dinner wegen der Pandemie abgesagt wurde.

• Wisconsin: Der Wisconsin Supreme Court entschied, dass die im Herbst. durch Gouverneur Tony Evers zur Pandemiebekämpfung verhängten Kapazitätsgrenzen für Restaurants und Bars unrechtmäßig gewesen seien. Der Gouverneur hätte die Legislative beteiligen müssen.

15. April 2021

Vor einem Unterausschuss des Repräsentantenhauses fand diesen Donnerstag eine Anhörung zu den Fortschritten bei der COVID-19-Politik der Regierung statt. Angehört wurden die CDC-Direktorin Rochelle Walensky, der höchste medizinische Beamte im Corona Response Team des Präsidenten, David Kessler, und Bidens oberster medizinische Berater Anthony Fauci. Bezüglich der jüngst vorerst gestoppten Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson versprach Walensky größtmögliche Transparenz. Fauci deutete an, dass eine Entscheidung, ob der Impfstoff weiter genutzt werden könne, bald getroffen werden könne. Auf Frage des Abgeordneten Bill Foster erläuterte Anthony Fauci, dass wegen der Varianten wohl Auffrischungen notwendig werden würden. Endgültiges Ziel sei aber ein Universal-Impfstoff für alle Coronaviren. Man forsche bereits an der Schaffung eines solchen Vakzins durch mRNA-Technologie. Der Abgeordnete Jim Jordan aus Ohio fragte den Präsidentenberater Anthony Fauci wie lange noch Eindämmungsmaßnahmen getroffen werden müssten. Fünfzig Tage hätten sich in über ein Jahr verlorener Freiheit verwandelt. Fauci erwiderte, dass Jordan es als Frage der Freiheit sehe, er, Fauci, sehe es als Frage der Eindämmung einer Pandemie mit 560.000 Todesopfern. Eindämmungsmaßnahmen seien notwendig, bis genug Menschen geimpft seien und die Infektionsraten soweit herunter seien, dass die Krankheit keine Gefahr darstelle. Nach einem Wortwechsel, ob Jordan es persönlich machen würde, fragte der Abgeordnete Jordan nach genaueren Zahlen. Fauci erwiderte, dass die Zahlen zurzeit mit 60.000 so hoch seien, dass Corona eine Bedrohung sei. Er präzisierte später, dass die Infektionsrate deutlich unter 10.000 Fälle am Tag sinken müsse. Der Vorsitzende des Ausschusses James Clyburn aus South Carolina wies darauf hin, dass Jordans Fragezeit abgelaufen sei. Jim Jordan versuchte weiter zu fragen, wurde aber von der Abgeordneten Maxine Waters aus Kalifornien unterbrochen.

Die Centers for Disease Control and Prevention gaben Daten zu Erkrankungen mit COVID-19 bei vollständig geimpften Personen bekannt. Danach waren bei bis zum Dienstag 75 Millionen vollständig geimpften Personen 5.800 Erkrankungen bekannt geworden, zum größten Teil milde Fälle. 7 % oder etwa 400 hiervon mussten in Krankenhäuser eingewiesen werden. 1,3 % (74 Erkrankte) waren mit COVID-19 gestorben.

US Ministerien gaben positive Trends bekannt. Das Handelsministerium legte Daten vor, nach denen im März die Umsätze im Einzelhandel um knapp 10 % gestiegen waren. Das Arbeitsministerium legte den wöchentlichen Bericht zum Arbeitsmarkt vor. Danach war die Zahl der Arbeitslosmeldungen auf 576.000 gesunken, den niedrigsten Wert seit dem 14. März 2020. Die Daten, die besser als erwartet waren, führten zu steigenden Börsenkursen. Der Dow Jones Industrial Average stieg um 305,10 Punkte (+0,9 %) und schloss bei 34.035,99 Punkten, wobei erstmals die Marke von 34.000 durchbrochen wurde. Der S&P 500 legte 1,1 % zu und stand am Schluss des Handelstages bei dem Rekordwert von 4.170,42. Der techniklastige Nasdaq Composite gewann 1,3 %, um bei 14.038,76 zu schließen.

Es wurde bekannt, dass der CEO von Pfizer Albert Bourla gegenüber der Journalistin Bertha Coombs geäußert hatte, dass Menschen wahrscheinlich nach sechs bis zwölf Monaten eine Auffrischung der Pfizer-Impfung benötigen würden. Eventuell müsse man sich jährlich impfen lassen.

• Colorado: Der Corona Commander des Bundesstaates warnte angesichts der Absicht einiger Countys Corona-Beschränkungen aufzuheben, dass Colorado am Rande einer erneuten Welle stünde. Der Staat verzeichnete 18 % mehr Fälle und 19 % mehr Hospitalisierungen mit COVID-19 in den letzten zwei Wochen.
• Iowa: Es wurde der erste Coronafall mit der Variante P.1 in Iowa gemeldet. Der Fall war durch das State Hygienic Lab im Johnson County identifiziert worden.
• Michigan: Das acht Krankenhäuser in dem Staat Michigan betreibende Unternehmen Beaumont Health begann Triage-Einheiten aufzustellen.

16. April 2031

Der ehemalige Leiter der Food and Drug Administration (FDA) Scott Gottlieb äußerte sich auf CNBC über die Möglichkeit COVID-19 wie zuvor Pocken oder Kinderlähmung in den Vereinigten Staaten auszurotten. Er erklärte, dass dies möglich, aber unwahrscheinlich sei. Hierzu müsste ein überwiegender Großteil der Bevölkerung eine Schutzimpfung erhalten. Eine große Gruppe verweigere sich aber. Man müsse eine solche Impfung dann auch für Einschulungen vorschreiben, wie die Masernimpfung, aber ein Großteil der Bundesstaaten würde dies wohl ablehnen. Zu diesem Zeitpunkt registrierten zahlreiche Bundesstaaten, unter anderem West Virginia, Wyoming, und mehrere Südstaaten einen merklichen Rückgang bei Impfungen.

Die FDA widerrief die Zulassung der Antikörper-Therapie mit dem Medikament Bamlanivimab. Das Arzneimittel zeigte eine zu geringe Wirksamkeit gegen COVID-19-Varianten.

Der Vorstandsvorsitzende (CEO) des Serum Institute of India, des weltweit größten Impfstoffherstellers, Stéphane Bancel, bat Präsident Biden Exportbeschränkungen für zur Impfstoffproduktion notwendiger Rohstoffe aufzuheben. Das Serum Institut of India produzierte unter anderem für die internationale Impfinitiative COVAX. Allerdings erlebte Indien selbst eine COVID-19-Welle mit über einer Million Fällen in einer Woche. Impfstofflieferungen an COVAX waren deshalb wegen Rohstoffmangels und gestiegenem Bedarf in Indien bereits gedrosselt worden.

Die United States Soccer Federation teilte mit, dass der für Mai und Juni geplante Lamar Hunt U.S. Open Cup nicht in der Zeit stattfinden werde. Es wurde zwar nicht ausgeschlossen, dass der Pokalwettbewerb später nachgeholt werden könnte, es galt aber als wahrscheinlicher, dass der Open Cup zum zweiten Jahr in Folge wegen der Pandemie ausfällt. Die Major League Soccer nahm unterdessen mit einem Spiel zwischen Houston Dynamo und den San Jose Earthquakes den Liga-Spielbetrieb für die 2021-Saison auf.

• Alaska: Gouverneur Mike J. Dunleavy kündigte an, dass zur Belebung des Tourismus Reisende sich ab dem 1. Juni 2021 an den Flughäfen in Anchorage, Fairbanks, Juneau und Ketchikan kostenlos impfen lassen könnten.
• Michigan: Covid-19-Beschränkungen wurden verlängert. Auch 2- bis 4-Jährige sollten nun Masken tragen. Dies geschah zu einer Zeit, als der Inzidenzwert für Michigan 538,1 Neufälle auf 100.000 Einwohner betrug.
• Nebraska: Es wurde in Nebraska der erste Fall von COVID-19 mit der Coronavirus-Variante B.1.351, die erstmals in Südafrika vorgekommen war, registriert. Es handelte sich um eine jüngere erwachsene Person aus dem Lancaster County, welche kürzlich in einem anderen Bundesstaat war.
• Virginia: Es wurden von den Gesundheitsbehörden Virginias die ersten beiden Fälle mit Ansteckungen mit der sogenannten „brasilianischen Variante“ P.1 gemeldet. Der eine Fall war im Nordwesten des Bundesstaates vorgekommen, der andere Fall im Osten.
• West Virginia: Gouverneur Jim Justice teilte in einer Pressekonferenz mit, dass auch in seinem Bundesstaat, im Berkley County, die Variante P.1 entdeckt worden war.

17. April 2021

An diesem Sonnabend fand die erste zweitägige Veranstaltung der von Clay Clark begründeten Health and Freedom Conference in Broken Arrow (Oklahoma) statt. Die Veranstaltung wandte sich gegen COVID-19-Maßnahmen. Aus dieser und folgenden Konferenzen sollte sich die religiös konontierte ReAwaken America Tour in Zusammenarbeit mit Michael Flynn entwickeln. ReAwaken America sollte noch zahlreiche Großveranstaltungen abhalten, bei denen neben Impfverschwörungstheorie vertreten wurde, dass Donald Trump der Auserwählte Gottes sei, dem die Präsidentschaftswahl 2020 gestohlen worden sei. Die Veranstaltungen, die bis zu den Wahlen im folgenden Jahr im zweistelligen Bereich stattfinden sollten, konnten Redner aus dem MAGA-Prominenz wie Eric Trump, Roger Stone oder Mike Lindell gewinnen. Neben Verschwörungstheorien zur Wahl oder zur Pandemie wurden weitere vertreten, wie Qanon-Thesen oder antisemitische Schriften wie die Protokolle der Weisen von Zion.

Das Baseballspiel zwischen den Los Angeles Angels und den Minnesota Twins am Abend musste wegen Positivtests bei den Twins verlegt werden.

18. April 2021

Anthony Fauci äußerte sich an diesem Sonntag in der CBS-Sendung Meet the Press zur Aussetzung der Impfungen mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson. Er ging davon aus, dass am Freitag eine Entscheidung getroffen werde. Er glaubte nicht, dass die Impfungen mit diesem Vakzin beendet würden. Er glaubte aber auch nicht, dass diese Schutzimpfungen einfach fortgesetzt würden. Er schätzte, dass es zu einer weiteren Zulassung unter Einschränkungen komme. Er äußerte diese Einschätzung auch in der CNN-Sendung State of the Union gegenüber Dana Bash. Er drückte auf CNN auch seine Frustration über Impfwiderstand aus, insbesondere die laut Umfragen bis zu 45 % an Republikanern, die sich nicht impfen lassen wollten. Es sei ein Paradox, dass sie das Ende der Corona-Beschränkungen wollten, aber die hierzu erforderlich Schutzimpfung verweigerten. Zu diesem Zeitpunkt hatten laut CDC-Daten 50,4 % aller erwachsenen Einwohner der Vereinigten Staaten zumindest die erste Impfspritze erhalten, 32,5 % waren vollständig geimpft.

In Nashville (Tennessee) wurden die Academy of Country Music Awards verliehen. Die Veranstaltung wurde über drei Veranstaltungsorte verteilt, das Opry House, das Ryman Auditorium und das Bluebird Cafe. Im Gegensatz zur Verleihung im September 2020 war nun Publikum zugelassen, aber nur mit Abstand. Es waren nie mehr als fünf Nominierte zugleich auf der Bühne zugelassen und Künstler mussten im Publikum Masken tragen. Der Country-Musiker Luke Bryan, der als Entertainer of the Year ausgezeichnet wurde hatte wegen eines positiven Coronatests bereits am Montag seinen Auftritt bei den ACM Awards absagen müssen. Bei der Band Little Big Town fiel Phillip „Phil“ Sweet wegen einer COVID-19-Erkrankung aus.

In der Major League Baseball wurde nach der Verschiebung der Spiele der Minnesota Twins am Sonnabend und diesen Sonntag gegen die Los Angeles Angels, nun auch das Spiel der Twins gegen Oakland Athletics am Motag wegen Corona-Ausfällen bei dem Team aus Minnesota verschoben.

• Georgia: Es wurde bekannt, dass in einem Aquarium in Atlanta Zwergotter an COVID-19 erkrankt waren.
• Michigan: Gouverneurin Gretchen Whitmer trat nach Fauci in der Sendung Meet the Press auf. Auf die Frage, weshalb sie inmitten einer COVID-19-Welle ihren Standpunkt bezüglich Eindämmungsmaßnahmen geändert habe, erklärte sie, dass sie durch republikanische Abgeordnete verklagte wurde und vor dem republikanisch dominierten Michigan Supreme Court verloren habe. Sie habe nicht mehr dieselben Mittel wie zuvor.

19. April 2021

Der COVID-19-Berater des Präsidenten Andy Slavitt teilte mit, dass die Regierung 150 Millionen $ an lokale Gesundheitsanbieter senden werde. Ziel sei es unterversorgte und anfällige Gruppen stärker zu impfen. CDC-Direktorin Rochelle Walensky teilte in der morgendlichen Pressekonferenz mit, dass unter 6.000 Fälle einer Ansteckung zwei Wochen nach der vollständigen Schutzimpfung bekannt seien. Dies entspreche 0,007 % der 83 Millionen Impfungen. Die Zahlen seien möglicherweise zu niedrig, würden aber die Wirksamkeit der Impfstoffe zeigen. Keiner der Fälle habe einen schweren Verlauf genommen, etwa 30 % hätten keine Symptome gezeigt.

Das Außenministerium kündigte neue Reiserichtlinien wegen der Pandemie an, die stärker an die Hinweise der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) angepasst sein sollten. Die Hinweise warnten vor der Reise in etwa 80 % der Staaten weltweit. Weltweit waren 141.786.586 Fälle bekannt und die Fallzahlen waren rapide am Steigen. Die Vereinigten Staaten hatten hierbei weltweit noch immer mit 31.733.400 COVID-19-Fällen die meisten Fälle. Gefolgt wurden die USA von Indien, Brasilien, Frankreich, Russland, dem Vereinigten Königreich, der Türkei, Italien, Spanien und Deutschland.

Der starke Anstieg der Coronazahlen in Indien führte zur Stabilisierung der bis dahin steigenden Rohöl-Preise. Brent Crude wurde mit 4 Cent weniger mit 66,74 $ pro Barrel gehandelt, West Texas Intermediate mit 63,09 $ (−4 Cent). Der Preisrückgang wurde durch eine Schwäche des US-Dollars aufgefangen.

Es wurde bekannt, dass für die Teilnahme an der PGA Tour im Golf keine Schutzimpfung vorgeschrieben werde. Allerdings müssten nicht vollgeimpfte Spieler und Caddies sich wöchentlich testen lassen. Die Veranstalter riefen auch dazu auf sich impfen zu lassen.

• Arizona: Gouverneur Doug Ducey untersagte es allen staatlichen und kommunalen Behörden, sowie Unternehmen mit Verträgen mit dem Staat einen Nachweis einer Impfung für Leistungen aller Art zu verlangen. Er schloss sich damit mehreren anderen Bundesstaaten mit republikanischen Gouverneuren an.
• Connecticut: Gouverneur Ned Lamont kündigte an, dass alle Regulierungen für Unternehmen ab dem 1. Mai bis zum 19. Mai schrittweise aufgehoben werden würden. Den Anfang würde die Aufhebung von Regulierungen für Restaurants im Außenbereich machen. Es würde aber weiterhin eine Regel zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Innenräumen geben. Es sei aber noch nicht entschieden, ob es eine Maskenpflicht oder -empfehlung sein werde.
• New York: Chief Judge Janet DiFiore versandte ein elektronisches Rundschreiben, dass die Gerichte des Bundesstaaten den normalen Betrieb mit Sitzungen zum 24. Mai wiederaufnehmen sollten. Richter und Gerichtsbeamte sollten sich zu diesem Tag an ihren Arbeitsplätzen einfinden.
• Texas: Wissenschaftler der Texas A&M University wiesen eine neue SARS-CoV-2-Variante nach. Sie tauften die Variante BV-1, nach der Herkunft der infizierten Person aus dem Brazos Valley.

20. April 2021

Die Kaiser Family Foundation veröffentlichte eine Studie, nach der bei dem derzeitigen Impftempo diejenigen, die am 21. März 2021 sich impfen lassen wollten (61 % der Befragten) in voraussichtlich 15 Tagen geimpft seien. Dann würde ein Punkt erreicht, an dem das Angebot an Impfstoff die Nachfrage überschreite. Es sei dann entscheidend weitere Personen von Impfungen zu überzeugen, um das Ziel einer Herdenimmunität erreichen zu können. Es wurde geschätzt, dass für Herdenimmunität 70 % der Gesamtbevölkerung geimpft sein müssten. Bis dahin waren aber lediglich 26 % vollständig geimpft und 40,1 % hatten zumindest die erste Impfdosis erhalten. Es wurde bereits in einigen Gebieten ein Rückgang von Impfungen beobachtet.

Netflix meldete einen erheblichen Rückgang an Neuabonements im ersten Quartal 2021. Das Unternehmen führte dies zum einen auf das Abschwellen an Benutzerzahlen wegen abnehmender Lockdowns und zum anderen auf Verzögerungen bei Lieferung neuer Inhalte wegen pandemiebedingter Behinderungen von Filmproduktionen zurück. Die Aktienkurse für Netflix-Aktien brachen außerbörslich um 11 % ein.

• Missouri: Der Leiter des Missouri Department of Health and Senior Services, Randall Williams, trat zurück.
• Oregon: Gouverneurin Kate Brown teilte mit, dass für Hallensport und Kontaktsportarten Einschränkungen trotz seit zwei Wochen deutlich ansteigenden Fallzahlen ab Freitag zurückgenommen würden.

21. April 2021

Präsident Biden verkündete an diesem Mittwoch, dass die Marke von 200 Millionen Impfinjektionen erreicht worden sei, bevor er in der kommenden Woche hundert Tage im Amt war. Er sagte, dass seit Montag jeder ab 16 Jahren sich impfen lassen könne und forderte jüngere Amerikaner auf, sich impfen zu lassen. Seit Sonntag seien über die Hälfte aller erwachsenen Bewohner der Vereinigten Staaten geimpft, ab Donnerstag würden über 80 % der über 60-Jährigen geimpft sein. Biden teilte mit, dass Unternehmen mit unter 500 Beschäftigten bezahlte Freistellungen für die Schutzimpfung von Steuern absetzen könnten. Kein Arbeitnehmer solle auf Einkommen verzichten müssen, um sich impfen zu lassen. Joe Biden erklärte aber, es sei noch viel zu tun, um Amerikaner zu impfen.

Die medizinische Vorsitzende der Firma Biontech Özlem Türeci äußerte in der Sendung The Exchange auf CNBC gegenüber Kelly Evans, dass sie davon ausgehe, dass es zu regelmäßigen Impfungen gegen SARS-CoV-2 kommen werde, vergleichbar zur Grippeimpfung.

Die Food and Drug Administration legte einen Bericht über das Zulieferwek in Baltimore für Impfstoffe vor, bei dem am 2. April bekannt geworden war, dass Millionen von Impfstoffen verunreinigt wurden. Nach dem Bericht verfügte das Werk nicht über ausreichend ausgebildetes Personal, zeigte Mängel in der Sauberkeit und Hygiene und wies weitere Mängel auf.

Robin Lehner, der Torhüter der Vegas Golden Knights, warf der National Hockey League (NHL) vor, dass Eishockeyspieler getäuscht wurden, um sich impfen zu lassen. Es sei zugesagt worden, für geimpfte Spieler Beschränkungen zu verringern. Stattdessen seien diese beibehalten worden, um Wettbewerbsvorteile zu verhindern. Ein Vertreter der NHL bestritt, dass solche Zusicherungen gemacht worden seien.

• Michigan: Die in dem Bundesstaat seit Februar anschwellende Welle zeigte Zeichen einer Abschwächung. Der Siebentages-Durchschnitt betrug nun 483 Neufälle auf 100.000 Einwohner, im Vergleich zu 551,8 Neufälle auf 100.000 Einwohner eine Woche zuvor am 14. April und war um 12,5 % gesunken. Die Zahl der Krankenhauspatienten mit COVID-19 lag erstmals seit neun Tagen unter 4.000, nachdem noch am Montag der Höhepunkt von 4.208 erreicht worden war.
• North Carolina: Gouverneur Roy Cooper kündigte Pläne an alle Corona-Einschränkungen zum 1. Juni 2021 aufzuheben. Es solle dann lediglich noch eine Maskenpflicht in öffentlichen Räumlichkeiten bestehen bleiben. Voraussetzung sei, dass der Fortschritt bei Schutzimpfungen anhalte.
• South Dakota: Die Gesundheitsbehörden teilten mit, dass der erste Fall einer Infektion mit der SARS-CoV-Variante P.1, der sogenannten brasilianischen Variante, in South Dakota identifiziert worden sei. Es handele sich um eine Person aus dem Pennington County.

22. April 2021

Die Bundesregierung begann eine Werbekampagne, um der in Teilen der Bevölkerung bestehende Impfskepsis oder -ablehnung entgegenzuwirken. Die Kampagne We Can Do This: Live zeigte Prominente wie Eva Longoria, Mark Cuban, Kelly Ripa, Ryan Seacrest und Sportler aus der National Basketball Association (NBA), der Women’s National Basketball Association (WNBA), und der der National Association for Stock Car Auto Racing (NASCAR). Senator Ron Johnson aus Wisconsin äußerte demgegenüber in einem Podcast Zweifel an der Kampagne jeden zu impfen. Er sagte, wenn der Impfstoff zu 95 % wirksam sei, weshalb solle es wichtig sein, ob der Nachbar geimpft sei. Es könnte auch zur sozialen Ausgrenzung Ungeimpfter kommen. Zum ersten Mal seit zwei Wochen sank der Siebentages-Durchschnitt mit 2,9 administrierten Impfdosen unter 3 Millionen tägliche Impfspritzen.

Der COVID-19 Hate Crimes Act wurde mit überwiegender Mehrheit im Senat angenommen. Das von Senatorin Mazie Hirono vorangetriebene Gesetzgebung zielte auf die im Laufe der Pandemie angestiegenen Hassverbrechen gegen asiatische Amerikaner. (Fortsetzung: 18. Mai und 20. Mai 2021)

Der wöchentliche Bericht des Arbeitsministeriums zum Arbeitsmarkt wies eine Zahl von 547.000 Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung aus. Dies war weniger als die von Ökonomen prognostizierten 603.000 und auch weniger als in der Vorwoche. Es war die zweite Woche und die zweite Woche in Folge seit April 2020, dass der Vorpandemie-Rekord vom Oktober 1982 (695.000) unterboten wurde. Fortlaufende Anträge sanken um 34.000 und betrugen noch 3,67 Millionen. 17,4 Millionen Amerikaner bezogen noch Unterstützung wegen Beschäftigungslosigkeit oder Unterbeschäftigung aus verschiedenen Regierungsprogrammen. Die Arbeitslosigkeit war am zurückgehen, aber noch waren etwa 8 Millionen weniger Amerikaner beschäftigt, als vor der Pandemie. Die Arbeitslosenquote lag nun bei 6 %, noch immer deutlich höher als die 3,5 % vor der Pandemie.

Das US-Außenministerium veröffentlichte, wie am Montag angekündigt, die aktualisierten Reisewarnungen. Es hatte ein vierstufiges System hierfür entwickelt. In der höchsten vierten Stufe (Do not travel) fanden sich neben den Ländern mit den höchsten Fallzahlen wie Indien, Brasilien und Russland, auch die Nachbarländer Kanada und Mexiko, aber auch Deutschland und fast alle europäischen Länder. Insgesamt betraf dies 115 internationale Reiseziele. In der zweithöchsten Stufe wurden Länder wie Australien, China, und Island aufgeführt. In der Stufe zwei waren sechzehn Staaten wie Belize. Grenada, Südkorea, Thailand und Vietnam genannt. Der einzige Staat in der niedrigsten Stufe 1 war Bhutan.

Chloé Zhao (2015), Regisseurin des mit vier Preisen (u. a. Bester Film, Beste Regie) bei den Independent Spirit Awards ausgezeichneten Films Nomadland

Die 36. Verleihung der Independent Spirit Awards fand statt. Die Show umfasste Live-Elemente gemischt mit zuvor aufgezeichneten Abschnitten. Zugelassen waren auch im Januar und Februar veröffentlichte Filme, um die pandemiebedingten Verschiebungen von Filmpremieren aufzufangen.

Es wurde bekannt, dass Nancy Messonnier, die Abteilungsleiterin für Atemwegserkrankungen der CDC, nicht mehr die Impfbemühungen der Seuchenschutzbehörde leitete. Messonierre war durch ihre direkten Antworten gegenüber der Presse früh in der Pandemie bekannt geworden. Eine Stellungnahme zur Ernsthaftigkeit der Lage vom 25. Februar 2020 hatte Kursstürze an den Börsen verursacht. Ihr war dann untersagt worden sich öffentlich zu äußern.

• Kalifornien: Die öffentlichen Hochschulen der California State University und der University of California kündigten an, dass für das Herbstsemester 2021 von den Studenten der Nachweis von Impfungen verlangt werde. Auch die private Stanford University kündigte an, dass Studenten eine Impfung nachweisen werden müssten.
• Texas: Der Bundesstaat Texas reichte vor dem U.S. Court für das nördliche Texas eine Klage gegen die Bundesregierung unter Biden gegen deren Einwanderungspolitik ein. Texas machte geltend, dass die Entlassung von Immigranten in die Bevölkerung ein Ansteckungsrisiko darstelle. Alle Ankömmlinge sollten entweder unmittelbar abgeschoben oder in Lagern zurückgehalten werden. Die betraf vor allem unbegleitete Minderjährige. Unterstützt wurde die Klage durch eine von dem ehemaligen Angehörigen der Trump-Administration Stephen Miller gegründeten Gruppe.
• Washington: Gouverneur Jay Inslee gab eine Pressekonferenz. Er teilte die Einschätzung mit, dass der Bundesstaat im Pazifischen Nordwesten nun in die vierte Welle eingetreten sei. Unglücklicherweise starte die Welle auf höherem Niveau als die vorherigen Corona-Wellen. Auch die Zahl der Hospitalisierungen sei am Steigen.

23. April 2021

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und die Food and Drug Administration (FDA) beendeten an diesem Freitag die Aussetzung der Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson vom 13. April, nachdem das Advisory Committee for Immunization Practices am CDC in diese Richtung gestimmt hatte. Die Warnhinweise auf den Verpackungen der Vakzine sollte um den Hinweis auf mögliche Thrombosen erweitert werden. Laut dem Corona-Berater des Präsidenten Jeff Zients waren in Erwartung der Entscheidung mehr als 9 Millionen Dosen des Vakzins ausgeliefert worden, damit diese sofort einsatzbereit seien.

CDC-Direktorin Rochelle Walensky teilte in der Pressekonferenz am Morgen mit, dass ihre Behörde nun auch im Falle einer Schwangerschaft zur Schutzimpfung rate.

Der ehemalige Leiter der FDA und Vorstandsmitglied bei Pfizer Scott Gottlieb äußerte in der CNBC-Sendung Closing Bell, dass seiner Ansicht nach die Vereinigten Staaten voraussichtlich nie echte Herdenimmunität erlangen würden. Dies sollte nicht das Ziel sein. Die Krankheit werde sich ab dem Sommer auf einem niedrigen Niveau einpendeln, etwa bei 5.000 bis 10.000 Fällen am Tag. Ziel müsse sein COVID-19 auf einem sehr niedrigen Niveau zu halten.

Die National Football League stellte die Coronaregeln für vollständig geimpfte American-Football-Spieler vor. Geimpfte Spieler mussten sich nur wöchentlich Coronatests unterziehen, statt täglich. Sie mussten nicht mehr einen Tag zuwarten, um Trainingseinrichtungen ihrer Mannschaft zu nutzen, und mussten sich nicht mehr nach engem Kontakt mit einem Verdachtsfall zehn Tage in Quarantäne begeben.

• Maryland: Die öffentlichen Hochschulen des University System of Maryland und der Morgan State University teilten mit, dass ab Herbst mit Beginn des Wintersemesters alle Studenten, Hochschullehrer und Angestellten eine Impfung nachzuweisen hätten. Die Hochschulen würden zu dem Zeitpunkt auch den regulären Studienbetrieb wieder aufnehmen.

24. April 2021

Nachdem am Freitag die Aussetzung der Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson aufgehoben wurde, unternahmen die Bundesstaaten Indiana, Michigan, Missouri, New York, und Virginia an diesem Sonnabend Schritte die Schutzimpfungen rasch wieder aufzunehmen.

Die Ultimate Fighting Championship (UFC) hielt vor über 15.000 Zuschauern in der VyStar Veterans Memorial Arena in Jacksonville (Florida) mit der UFC 261 die erste Großveranstaltung im Sport in einer Sporthalle während der Pandemie ab. UFC-Präsident Dana White erklärte, dass es an der Zeit sei zur Normalität zurückzukehren.

Die 41. Verleihung der Goldenen Himbeere fand statt. Ein Sonderpreis wurde für das Jahr 2020 als Schlechtestes Kalenderjahr ausgegeben.

• Alabama: In dem Südstaat wurde in zwei Fällen erstmals in Alabama eine Ansteckung mit der in Südafrika zuerst entdeckten Variante B.1.351 nachgewiesen.
• Alaska: Alaska Airlines teilte mit, dass die Staats-Senatorin Lora Reinbold aus Eagle River von Flügen mit dem Unternehmen verbannt sei. Grund war die wiederholte Weigerung der Senatorin Anweisungen des Personals von Alaska Airlines zu folgen und eine Maske zu tragen. (Fortsetzung: 9. September 2021)

25. April 2021

Anthony Fauci trat an diesem Sonntag in der ABC-Sendung This Week auf. Er äußerte, dass sich die Vereinigten Staaten mit 50.000 Neufällen am Tag noch auf einem problematischen Niveau befänden, man wolle nicht, dass das steige. Hinsichtlich der am Freitag beendeten Aussetzung der Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson meinte er, dass langfristig die Leute sehen würden, dass die Sicherheit der Vakzine ernst genommen wird. Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und Food and Drug Administration (FDA) seien der Goldstandard bei der Ermittlung von Wirksamkeit und Sicherheit. Man habe die Angelegenheit untersucht und sollte nun dazu zurückkehren soviele Menschen wie möglich zu impfen. Auf CNN trat die republikanische Senatorin Shelley Moore Capito aus West Virginia auf und distanzierte sich von Äußerungen ihres Parteifreundes Ron Johnson vom 22. April. Sie bezeichnete seine Äußerungen, mit denen er am Sinn von Massenimpfungen gezweifelt hatte, als schädlich. Man sei inzwischen in einer Situation, wo mehr Impfstoffe verfügbar seien, als Leute bereit seien sich impfen zu lassen. Sie ermutige zu Schutzimpfungen.

Umfragen anlässlich der nahenden Hundert-Tage-Marke im Amt des Präsidenten zeigten 58 % Zustimmung zu Biden. Das war deutlich niedriger als Obamas 68 % zum selben Zeitpunkt, aber höher als die Werte von Bush oder Trump. Die COVID-19-Politik wurde zu 68 % positiv bewertet. 65 % der Befragten werteten das Corona-Hilfspaket als gut für die Wirtschaft.

Eine Sprecherin des United States National Security Council teilte mit, dass rund um die Uhr daran gearbeitet werde Indien bei dem jüngsten COVID-19-Ausbruch zu helfen. Die Vereinigten Staaten würden alles, was entbehrlich sei senden. Dies umfasste Rohmaterialien zur Produktion des Covishield-Impfstoffes, Schnelltests, Arzneimittel, persönliche Schutzkleidung, und Beatmungsgeräte. Präsident Biden erklärte auf Twitter, dass die Vereinigten Staaten Indien helfen würden, wie Indien Hilfe sandte als die USA in Not waren. Die zweite Welle der COVID-19-Pandemie in Indien hatte dazu geführt, dass dieses Land mit 349.691 Neufällen am Sonnabend zum vierten Mal in Folge den Weltrekord an Fällen an einem Tag in einem Land verzeichnete. Es bestanden Engpässe vor allem bei Sauerstoff, Notfallbetten, Arzneimitteln und Schutzkleidung.

Die New York Times veröffentlichte einen Artikel, nachdem auf Basis der Daten der Centers for Disease Control and Prevention 8 % der Empfänger von Impfungen von Moderna oder Pfizer die zweite Impfdosis ausließen. Dies betraf etwa 5 Millionen Amerikaner. Die Gründe waren vielfältig, unter anderem Angst vor Nebenwirkungen, ein nicht unwesentlicher Grund waren Probleme mit der Lieferung des richtigen Impfstoffes für die zweite Dosis.

Ursula von der Leyen äußerte gegenüber der New York Times, dass US-amerikanische Touristen im Sommer die Europäische Union besuchen können würden, wenn sie vollständig geimpft seien.

Die Union Station, Hauptaustragungsort der 63. Oscarverleihung 2021

An diesem Sonntag fand die 93. Verleihung der Oscars statt. Der ursprüngliche Termin war wegen der COVID-19-Pandemie verlegt worden. Hauptaustragungsort war das Gebäude der Union Station in Los Angeles. Wegen bestehender internationaler Reisebeschränkungen und einer Zehntage-Quarantäne wurden internationale Nominierte aus Studios weltweit zugeschaltet. Die von Steven Soderbergh, Stacey Sher, und Jesse Collins produzierte Veranstaltung konnte statt der sonst üblichen 3.000 Zuschauer wegen Corona-Beschränkungen nur ein Publikum von 170 Personen gleichzeitig aufnehmen. Es wurden deshalb nur Nominierte und Präsentierende zugelassen, und diese wurden jeweils ausgetauscht. Die Kandidaten für den Besten Song waren vorher aufgezeichnet worden und die Auftritte auf dem Roten Teppich waren stark gekürzt worden. Die Veranstaltung wurde als aktives Filmset behandelt. Deshalb mussten, während die Kameras liefen, keine Gesichtsmasken getragen werden, aber Schnelltests genommen werden.

26. April 2021

Während die Vereinigten Staaten bis zum Sonntag 139 Millionen Einwohner oder 42,2 % der Bevölkerung zumindest mit der ersten Impfdosis versorgt hatten, und 94,7 Millionen Amerikaner bzw. 28,5 % der Bevölkerung vollständig geimpft hatten, erklärte Anthony Fauci bei einer Online-Veranstaltung der Harvard T.H. Chan School of Public Health an diesem Montag, dass wenn das Impftempo anhalte, die USA in ein paar Wochen den Wendepunkt erreicht haben könnten. Dies heiße nicht, dass Herdenimmunität wie bei den Masern eintreten würde. Herdenimmunität sei ein bewegliches Ziel. Man müsse sich darauf konzentrieren soviel wie möglich zu impfen. In den Vereinigten Staaten lagen bei etwa 3 Millionen Impfspritzen am Tag. Die durchschnittlichen täglichen Fallzahlen waren um 14 % im Vergleich zur Vorwoche auf 58.164 gefallen.

Der Fox-Moderator Tucker Carlson rief in seiner Nachtshow dazu auf, das Jugendamt (Child Protective Services) anzurufen, wenn man Kinder mit Masken im Freien bemerke. Es sei Kindesmissbrauch. Eltern sollten sich in Schulen für Masken- und Abstandsregeln beschweren. Wenn Eltern Masken trügen, handele es sich nur um politische Unterstützung von Biden.

NASCAR-Präsident Steve Phelps teilte mit, dass nicht die Absicht bestünde Schutzimpfungen zur Startvoraussetzung bei den Rennen zu machen. NASCAR hatte auch Coronatests in der Pandemie nicht durchgeführt.

• Kalifornien: Die durch die COVID-19-Politik des Gouverneurs befeuerte Recall-Kampagne hatte nach offizieller Zählung 1.626.042 Unterschriften gesammelt und damit mehr als die notwendigen 1.495.709 (12 % der bei der letzten Gouverneurswahl abgegebenen Stimmen). Gouverneur Gavin Newsom musste sich damit einer Recall-Wahl stellen. Mehrere Kandidaten wie San Diegos ehemaliger Bürgermeister Kevin Faulconer oder Caitlyn Jenner hatten bereits angekündigt anzutreten, um Newsom zu ersetzen.
• Michigan: In Michigan wurde die Maskenpflicht auch auf zwei- bis vierjährige Kinder ausgedehnt. Die COVID-19-Welle hatte zur Auslastung von Krankenhäusern im Großraum von Detroit zu 90 bis 95 % geführt. Laut der Michigan Health & Hospital Association waren in den Pädiatrien des Staates am 20. April auch 70 Kinder untergebracht.
• Oregon: Als einer von 14 Bundesstaaten mit steigenden Fallzahlen verzeichnete Oregon einen Anstieg an Hospitalisierungen, der nun die von Gouverneurin Kate Brown gesetzte Grenze von 300 Krankenhauspatienten mit COVID-19 überstieg. Die Oregon Health Authority meldete an diesem Montag 630 Neufälle und einen Toten. 319 Patienten lagen in den Krankenhäusern des Bundesstaates, 28 mehr als noch am Sonntag. 77 Patienten mussten intensivmedizinisch betreut werden. Die Zahl der Corona-Patienten hatte zuletzt am 25. Januar 2021 diese Höhe erreicht.

Nachdem am letzten Donnerstag eine High-School-Schülerin mit Maske beim 800-Meter-Lauf zusammengebrochen war, wurden nun in Oregon aktualisierte Richtlinien zum Maskentragen im Schulsport veröffentlicht. Bei Nicht-Kontakt-Sportarten, wie Laufen, Tennis, oder Golf, mussten keine Masken im Freien getragen werden.

• West Virginia: Gouverneur Jim Justice kündigte an, dass sein Bundesstaat jedem Sechzehn- bis Fünfunddreißigjährigen ein Sparguthaben in Höhe von 100 $ gebe, wenn sie sich impfen ließen.

27. April 2021

Die Seuchenschutzbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) liberalisierte die Richtlinien für Außenaktivitäten. Vollgeimpfte konnten danach beim Radfahren, Joggen und Spazierengehen oder in kleinen Gruppen ihre Masken absetzen. Nichtgeimpfte konnten die Masken absetzen, wenn sie mit jemandem aus dem eigenen Haushalt spazieren gehen, laufen oder Fahrrad fahren. In kleineren Gruppen brauchten ungeimpfte Personen keine Maske zu tragen, wenn alle anderen geimpft sind. Joe Biden nahm diese Erleichterungen zum Anlass während einer Ansprache zu erklären, dass es unter dem Strich heiße, man könne mehr tun, wenn man geimpft sei. Man könne die Gesichtsbedeckung in kleinen Gruppen abnehmen. Dies sei ein weiterer Grund sich impfen zu lassen. Er forderte insbesondere Jüngere auf sich impfen zu lassen, es sei noch nie so einfach gewesen, wie jetzt. Der Präsident bedankte sich auch bei geimpften Amerikanern, dass sie ihre patriotische Pflicht erfüllt hätten.

Das Federal Bureau of Investigation (FBI) warnte vor der Fälschung, Nachahmung, Ausfüllung oder der Beschaffung nachgeahmter oder gefälschter Impfkarten, wie sie vom Centers for Disease Control and Prevention zur Verfügung gestellt wurden. Es handele sich um ein Bundesverbrechen. Pro-Trump-Foren und Seiten von Impfgegnern im Internet boten Anweisungen zur Fälschung solcher Karten, mit denen Impfungen gegen den SARS-CoV-2-Virus nachgewiesen werden konnten, an.

Das Department of Homeland Security verlängerte die Frist, zu der Flugreisende innerhalb der Vereinigten Staaten eine Real ID als Personalausweis vorlegen müssen. Diese durch den Real ID Act nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 eingeführte Verpflichtung sollte am 1. Oktober 2021 beginnen. Die Verschiebung wurde damit begründet, dass Bürger während der COVID-19-Pandemie keine Anträge stellen konnten.

Bei der Valspar Championship der PGA Tour mussten vier Golf-Spieler ihre Teilnahme wegen positiver Coronatests zurückziehen.

• Hawaii: Der Mehrheitsführer im Senat von Hawaii Kalani English erklärte, dass er mit Wirkung zum 1. Mai 2021 zurücktrete. Er begründete seinen Rücktritt mit Long COVID.
• Kalifornien: Gouverneur Gavin Newsom kündigte an die Vorgaben des Staates an die CDC-Richtlinien zu Masken anzupassen.
• Louisiana: Während der Bundesstaat eine deutliche Abnahme bei COVID-19-Hospitalisierungen verzeichnete, aber bei Impfquoten pro Kopf auf 41. Stelle war, verkündete Gouverneur John Bel Edwards eine teilweise Aufhebung der Maskenpflicht ab dem nächsten Tag. Masken seien danach in lokalen Regierungsgebäuden und bestimmten Unternehmen zu tragen. Es bestünde weiterhin eine Pflicht zum Tragen von Gesichtsbedeckungen im öffentlichen Personenverkehr, Kindertageseinrichtungen, Schulen, Universitäten und Krankenhäusern.
• Massachusetts: Gouverneur Charlie Baker teilte mit, dass Bürger von Massachusetts ab Freitag, den 30. April 2021 keine Masken im Freien zu tragen haben. Kneipen könnten unter Auflagen im Laufe des Mai öffnen, Großveranstaltungen mit 25-Prozent-Kapazität stattfinden.
• Nevada: Die Veranstalter des Burning-Man-Festivals teilten mit, dass Burning Man 2021 abgesagt sei. Das Festival in der Black Rock Desert wurde wegen pandemiebedingten Unsicherheiten zum zweiten Jahr in Folge abgesagt.
• Ohio: Gouverneur Mike DeWine erklärte, dass vollständig gegen COVID-19 geimpfte Personen sich nach Kontakt mit einer infizierten Person in Ohio nicht mehr in Quarantäne begeben müssten.
• Tennessee: Gouverneur Bill Lee twitterte, dass er die Beschränkungen wegen der Pandemie nicht fortsetzen werde. Verfügbare Schutzimpfungen hätten alles geändert. In einem weiteren Tweet erinnerte er daran, dass es keine staatsweite Maskenpflicht gegeben habe, er hebe nun das Recht lokaler Verwaltungen auf Maskenpflichten zu erlassen. Lee erklärte es sei wieder die Zeit für Feiern, Versammlungen, Hochzeiten, Paraden und alles dazwischen – ohne Kapazitätsgrenzen und künstlicher Einschränkungen. Laut Daten der Gesundheitsbehörden Tennessees waren zu diesem Zeitpunkt 24,7 % der Bevölkerung geimpft, 34,4 % hatten mindestens die erste Impfdosis erhalten. In den letzten zwei Wochen hatte Tennessee 21.000 Neufälle zu verzeichnen und täglich mehr als tausend Fälle.

28. April 2021

In einer gemeinsamen Sitzung der beiden Häuser des Kongresses hielt Präsident Biden eine Rede von etwas mehr als einer Stunde. Der Saal war, um soziale Distanzierung zu ermöglichen, nur halbgefüllt, Gäste waren nicht geladen. Die hinter ihm sitzende Vizepräsidentin und damit Präsidentin des Senats Kamala Harris und die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi trugen Masken. Biden würdigte den historischen Moment, dass erstmals zwei Frauen den Präsidenten einrahmten. Er sprach eine Vielzahl von Themen an, vom Umgang mit Rassismus, insbesondere nach dem Tod von George Floyd, geplante Investitionen in die Zukunft, bis zum Klimawandel. Bezüglich der COVID-19-Pandemie beschrieb er die Verwüstungen in amerikanischen Haushalten und auf amerikanischen Bankkonten, die das Virus hinterlassen hatte. Er bedauerte die hohen Arbeitslosenzahlen, die von der Pandemie verursacht worden waren und die er geerbt hatte. Biden erklärte, dass der Aufbau des Impfprogramms in den fast hundert Tagen seiner Amtszeit eine logistische Leistung historischen Ausmaßes gewesen sei. Er rief dazu auf, sich impfen zu lassen. Die Impfstoffe seien nun da. Die Erwiderungsrede für die Republikaner hielt Senator Tim Scott. Scott bezeichnete Biden als guten Mann, warf ihm und der Demokratischen Partei aber vor nicht genug für die Einigung zu tun, wie Biden versprochen habe. Er nannte als Beispiel unter anderem das von den Demokraten, ohne Rücksprache mit den Republikanern, kurz nach Bidens Amtsantritt beschlossene 1,9-Trillionen-Dollar-Corona-Hilfsprogramm. Die Politik Bidens würde das Land weiter spalten.

Joe Rogan hatte in seinem Podcast Joe Rogan Experience auf Spotify vom Freitag, dem 23. April 2021 jüngeren und gesunden Leuten abgeraten sich gegen COVID- 19 impfen zu lassen. Die Bemerkung war in den sozialen Medien populär geworden. An diesem Mittwoch bezeichnete Anthony Fauci in der Sendung Today auf NBC die Äußerungen als inkorrekt, auch asymptotische Erkrankte könnten den Virus zu Anfälligeren tragen. Wenn man nur an sich, aber nicht die Gesellschaft denke wäre es wohl okay. Die Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses Kate Bedingfield fragte auf CNN, ob Rogan plötzlich Arzt geworden sei. Spotify stellte sich hinter Joe Rogan. Stellungnahmen von unter jüngeren Amerikanern populären Personen waren von Bedeutung, da mehr als ein Drittel der unter 35-Jährigen nicht planten sich impfen zu lassen.

Die Vereinigten Staaten verzeichneten einen Rückgang bei den Impfungen und einen beginnenden Überschuss von Impfdosen. Zum ersten Mal seit dem 22. März verzeichneten die USA im Siebentages-Durchschnitt unter 2,5 Millionen Impfspritzen am Tag, was ein Viertel weniger waren als zum Höhepunkt der Schutzimpfungen am 11. April.

• Maryland: Larry erklärte als Gouverneur auf einer Pressekonferenz, dass Maryländer im Freien keine Maske mehr zu tragen bräuchten. Ab 1. Mai würden auch alle Auflagen für Restaurants für Außenflächen aufgehoben werden. Maryland hatte 60 % der erwachsenen Bevölkerung impfen können. Fallzahlen und Positivraten bei Tests waren gesunken.
• New Mexico: Gouverneurin Michelle Lujan Grisham erklärte, dass der Bundesstaat Beschränkungen der Wirtschaft aufheben würde, sobald 60 % der Bevölkerung geimpft seien.
• New York: Die Legislative des Bundesstaates überstimmte eine zur Pandemiebekämpfung erlassene Regelung von Gouverneur Andrew Cuomo. Nach der Anordnung des Gouverneurs durfte in Gaststätten nur Alkohol ausgeschenkt werden, wenn auch Speisen bestellt wurden.

Es erschien ein Bericht in der New York Times, nach dem über mindestens fünf Monate enge Mitarbeiter von Gouverneur Cuomo versucht hatten, Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden zu hindern, Informationen zu COVID-19-Toten aus Pflegeheimen zu unterdrücken.

• North Carolina: Gouverneur Roy Cooper erklärte in einer Pressekonferenz, er werde die Pflicht, im Freien Gesichtsmasken zu tragen, aufheben. Die Begrenzung für Zusammenkünfte werde auf 100 Personen in Innenräumen und 200 unter freiem Himmel angehoben. Der Gouverneur erläuterte in der Pressekonferenz, er hoffe die Maskenpflicht auch für Innenräume aufheben zu können, wenn zwei Drittel zumindest die erste Impfdosis erhalten hätten. North Carolinas erwachsene Bevölkerung hatte zu 48,7 % zumindest die erste Impfspritze gesetzt bekommen, 39,2 % waren vollständig geimpft.

29. April 2021

Gegenüber CNN äußerte Anthony Fauci, dass mit abnehmenden Ansteckungen auch die Richtlinien der CDC sich erleichtern würden. Man sei von einem Siebentages-Durchschnitt von 60.000 täglichen Fällen heruntergekommen auf 30 bis 40.000 in den letzten Tagen. Es werde mit zunehmenden Impfungen weiter heruntergehen, das verspreche er. Auf die Frage, ob es nicht größere Erleichterungen für Geimpfte geben könne, erwiderte Fauci, dass CDC eine wissenschaftsbasierte Behörde sei, die den verfügbaren Daten folge.

Der Vorstandsvorsitzende des Impfstoffentwicklers Biontech Ugur Sahin äußerte sich gegenüber CNBC, dass er zuversichtlich sei, dass der von Pfizer und Biontech angebotene Impfstoff auch gegen die sogenannte „Doppelmutante“ B.1.617 wirken werde. Es seien vergleichbare Doppelmutationen, wie diese erstmals in Indien beobachtete Variante, in den Studien bei der Entwicklung berücksichtigt worden. Man untersuche das, in ein paar Wochen werde man mehr wissen. Ugurs Ehefrau und Leiterin der Forschung bei Biontech Özlem Türeci äußerte gegenüber CNBC, dass bis Ende des Sommers Studien zur Impfung bei Kindern abgeschlossen sein könnten, so dass Ende des Jahres mit Schutzimpfungen bei Kindern und Jugendlichen begonnen werden könne.

Laut dem wöchentlichen Bericht des Arbeitsministeriums hatten 553.000 Amerikaner Arbeitslosenunterstützung beantragt, 13.000 weniger als in der Vorwoche und ein Rekord in der Pandemie. Die Zahl lag allerdings noch immer der typischen Zahl von 230.000 Anträgen, wie sie vor der Pandemie im März 2020 noch typisch war. Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosenunterstützung betrug noch 3,7 Millionen. Unter Einbeziehung von pandemiebedingten Programmen erhielten 16,6 Millionen US-Amerikaner Ausgleichszahlungen. Die Arbeitslosenquote war auf 6 % zurückgegangen.

• Florida: Das Parlament Floridas verabschiedete ein Gesetz, das es Unternehmen, Behörden und Schulen untersagte, den Nachweis einer Coronaimpfung zu verlangen. Florida sah ansonsten für Schulen den Nachweis zahlreicher Impfungen, unter anderem gegen Hepatitis B, Masern, Mumps, Polio, Röteln, und Windpocken vor. Vorausgegangen war am 2. April eine ähnliche Anordnung des Gouverneurs, die aber keine Regelung zu Schulen getroffen hatte. (Fortsetzung: 3. Mai 2021)
• Michigan: Gouverneurin Gretchen Whitmer stellte den Plan MI Vacc to Normal vor. Nach diesem Plan sollte sich Michigan schrittweise abhängig von den Impfquoten öffnen, bis nachdem der Bundesstaat 70 % erreicht hatte die Rückkehr zur Normalität erreicht sein sollte. Zu diesem Zeitpunkt waren 35,9 % der Bevölkerung über 16 Jahren vollständig geimpft und 48,8 % hatten mindestens die erste Impfdosis erhalten.
• New York: Bill de Blasio, der Bürgermeister der Stadt New York, verkündete in der MSNBC-Sendung Morning Joe, dass seine Stadt, die zu Beginn der Pandemie ein Epizentrum der COVID-19-Pandemie gewesen war, zum 1. Juli 2021 sich vollständig öffnen würde. Es würde der Sommer von New York sein.
• Tennessee: Behörden des Shelby County meldeten einen Fall von COVID-19 mit der „Doppelmutante“ B.1.617, die erstmals in Indien beobachtet worden war. Es handele sich um jemanden, der kürzlich aus Indien zurückgekehrt sei und nach der Ankunft Symptome gezeigt habe.

30. April 2021

Während die Vereinigten Staaten einen Rückgang der Impfspritzen auf durchschnittlich 2,6 Millionen in den letzten sieben Tagen verzeichneten, forderte Anthony Fauci in einer Pressekonferenz dringend dazu auf, auch die zweite Impfdosis zu nehmen. Er zitierte Studien und erklärte, dass mit nur einer Impfdosis von Pfizer oder Moderna die Immunantwort weitaus schwächer sei.

Die US-Regierung verhängte eine Einreisesperre für Flugreisende aus Indien wegen des dortigen COVID-19-Ausbruchs. Ausgenommen wurden US-Staatsangehörige und Inhaber einer Green Card. Das Verbot sollte am 4. Mai 2021 in Kraft treten. Indien hatte für den 30. April 2021 den Rekordwert von über 386.000 Neufällen und knapp 3.500 Todesfällen innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Das Land war das Land mit den zweitmeisten Fällen seit Beginn der Pandemie, nach den Vereinigten Staaten. Der ehemalige Leiter der FDA Scott Gottlieb prognostizierte, dass das Einreiseverbot keinen großen Einfluss auf die Fallzahlen in den Vereinigten Staaten haben werde. Es sei wichtiger die Schutzimpfungen voran zutreiben.

• Georgia: Gouverneur Brian Kemp hob die meisten Beschränkungen durch eine Executive Order mit sofortiger Wirkung auf. Aufgehoben wurden Einschränkungen für Bars, Gaststätten, Kinos, und Sportstudios. Bei Sportveranstaltungen sollten nur noch Richtlinien der jeweiligen Ligen zu beachten sein. Grenzen für Großveranstaltungen wurden angehoben.
• Iowa: Die Gouverneurin von Iowa, Kim Reynolds, trat auf Fox News auf und erklärte, sie habe 95 Millionen $ an Bundesmitteln für Tests an Schulen zurückgesandt. Sie sagte, dass sie denke, dass Biden denke, dass die Pandemie gerade begonnen habe. Die Schüler in Iowa seien seit August zurück in den Schulen.
• Kalifornien: Disneyland öffnete wieder nach über einem Jahr, während Kalifornien die geringste Zahl von Neufällen pro Kopf von allen Bundesstaaten verzeichnete. Der Vergnügungspark konnte mit 25 % Kapazität öffnen. Karten mussten vorbestellt werden und nur Bewohner des Bundesstaates waren zugelassen.
• Michigan: Die Gesundheitsbehörden meldeten den ersten Fall einer Ansteckung mit der als „Doppelmutante“ bekannten Variante B.1.617. Es handelte sich um eine COVID-19-Erkrankung im Clinton County.
• Nevada: In dem Bundesstaat wurde bekanntgegeben, dass sieben Fälle einer Infektion mit der Variante B.1.617 entdeckt wurden seien. Sechs Fälle waren im Washoe County bei Personen entdeckt worden, die nicht kürzlich verreist waren, und ein siebter Fall im Churchill County.
• Ohio: Gouverneur Mike DeWine weihte im Great Seal State Park in Chillicothe eine COVID-19 Pandemic Memorial Grove zum Gedenken an die Pandemieopfer in Ohio ein.

Mai 2021

Impfraten verzeichneten über den Monat einen Rückgang. Wurden am 11. April 1,96 Millionen Impfspritzen gegeben, waren dies am 31. Mai nur noch 444.000 Impfdosen.

Im Laufe des Mai wurden 556.000 neue Arbeitsstellen besetzt und die Arbeitslosenquote fiel auf 5,8 %. Es zeigten sich dabei Unterschiede in verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Während unter Weißen (5,1 %) und asiatischen Amerikanern (5,5 %) die Arbeitslosenquote geringer war, war sie unter Hispanics (7,3 %) und Afroamerikanern (9,1 %) deutlich höher. Arbeitgeber verzeichneten Probleme Beschäftigte für neue Stellen zu finden. Viele republikanische Gouverneure kündigten im Laufe des Monats während der Pandemie zusätzliche Arbeitslosenunterstützung auf. Sie begründeten dies damit, dass diese zusätzliche Hilfe Beschäftigungslose davon abhalte sich Arbeit zu suchen.

Das Bureau of Labor Statistics ermittelte für Mai eine Inflation mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 5 % über einen Zeitraum von zwölf Monaten, dem höchsten Anstieg seit dem August 2008. Ohne die als anfällig geltenden Ausgaben für Benzin und Nahrungsmittel war der Preisanstieg 3,8 %, der höchste seit 1992. Zurückgeführt wurde dies zum einen darauf, dass in der Folge der Lockdowns und Entlassungen Verbraucherpreisanstiege im Mai 2020 den niedrigsten Wert seit langer Zeit hatten. Im Mai stiegen die Verbraucherpreise um saisonal bereinigte 0,6 % bzw. ohne Essens- und Treibstoffpreise 0,8 %. Treibende Kraft war nun vor allem der Kraftfahrzeugmarkt. Hier stiegen die Preise zum einen wegen Nachschubproblemen bei Halbleitern, einem Mangel an Leihwagen, aber zum anderen auch einer größeren Anzahl von Rückkehrern zur Arbeit bei geringer Lust öffentliche Verkehrsmittel wegen Ansteckungsgefahren zu nutzen. Hinzu traten wegen Arbeitnehmermangels steigende Löhne, die vor allem im Gaststättengewerbe auf Verbraucher umgelegt wurden.

1. Mai 2021

Die Vereinigten Staaten erreichten den Meilenstein von 100 Millionen vollständig geimpften Personen. Insgesamt waren am Ende des Sonnabends 103 Millionen Einwohner der USA vollständig geimpft und 143 Millionen hatten mindestens eine erste Impfung erhalten. Damit waren etwa 40 % der Erwachsenen geimpft. Allerdings näherten sich die Vereinigten Staaten nun der Ausschöpfung der Gruppe, die sich impfenlassen wollte. Die Gruppe, die erstmal abwarten wollte, musste nun überzeugt werden, um das Tempo der Impfungen beibehalten zu können.

Der verstorbene Ron Wright

Die Wahl für des im Februar an COVID-19 verstorbenen republikanischen Abgeordneten im Repräsentantenhaus Ron Wright war auf diesen Sonnabend angesetzt worden. Im 6. Kongressdistrikt von Texas um Dallas traten 23 Kandidaten an. Favoriten in der Wahl waren Susan Wright, die Witwe des Verstorbenen, und die Demokratin Jana Lynne Sanchez. Die von Donald Trump unterstützte Wright konnte mit 19 % die meisten Stimmen auf sich vereinigen, gefolgt von ihrem Parteifreund Jake Ellzey. Beide müssen, da niemand über die Hälfte der Stimmen auf sich vereinigte, sich einer Stichwahl stellen.

Das erste Pferderennen der Triple Crown, das Kentucky Derby, fand wieder am traditionellen ersten Sonnabend im Mai auf der Rennstrecke Churchill Downs in Louisville (Kentucky) statt. Die Zuschauer waren beschränkt und das Rennstadion damit nicht ausgelastet, um COVID-19-Infektionen zu minimieren. Vor 51.838 Zuschauern gewann John Velazquez auf Medina Spirit. Es hatte eine halbe Pferdelänge Vorsprung vor Mandaloun. Das Rennen stellte damit die sportliche Großveranstaltung mit den meisten Zuschauern seit dem Ausbruch der Pandemie dar. Es übertraf das Baseballspiel zwischen den Texas Rangers und den Toronto Blue Jays am 5. April. Am Sonntag dem 9. Mai gab Bob Baffert, der Trainer von Medina Spirit, eine Pressekonferenz. Er teilte mit, dass bei dem Pferd in einer nach dem Rennen genommenen Blutprobe der doppelte Anteil des Steroidhormons Betamethason nachgewiesen wurde, der zulässig war. (Fortsetzung: 10. Mai 2021)

• Nevada: Bordelle konnten in Nevada unter Beachtung von Auflagen wieder öffnen.

2. Mai 2021

Präsident Biden und seine Ehefrau Jill Biden sprachen Glückwünsche zum orthodoxen Osterfest aus. Biden bedauerte, dass im zweiten Jahr, wie auch bei anderen Religionsgemeinschaften, Einschränkungen bei der Feier religiöser Feste hingenommen werden mussten. Er hoffe aber, dass bald zu traditionellen Feierformen zurückgekehrt werden könne.

Nachdem am Sonnabend die täglichen Fallzahlen im Siebentages-Durchschnitt in den Vereinigten Staaten auf unter 50.000 um 17 % im Vergleich zur Vorwoche gefallen waren, äußerte sich der ehemalige FDA-Direktor Scott Gottlieb in der CBS-News-Sendung Face the Nation optimistisch. Er sagte eine zunehmende Abnahme an Fallzahlen für die kommenden Wochen voraus und lobte das Impfprogramm. Er bezeichnete das Impfprogramm als monumentalen Erfolg. Mit fortschreitenden Impfungen, selbst bei geringeren Zahlen würden die Fallzahlen abnehmen. Er nannte als positives Beispiel die Stadt San Francisco, wo 71 % geimpft seien und die Fallzahl auf 20 zurückgegangen sei, bei 20 Hospitalisierungen.

Senator Bernie Sanders rief in der NBC-Sendung Meet the Press amerikanische Impfstoffhersteller dazu auf, ihre Rechte auf geistiges Eigentum an dem Impfstoffen abzuschwächen. Es ginge um Millionen von Menschenleben. Bidens Stabschef Ron Klain erklärte, dass die Vereinigten Staaten dem besonders betroffenen Indien zur Hilfe eilen würden. Man sende Test-Kits, Impfstoffe, Medikamente und anderes. Auf die Frage, ob patentrechtliche Bestimmungen gelockert würden, sagte Klain, dass die US-Handelsbeauftragte in der kommenden Woche Verhandlungen bei der Welthandelsorganisation betreffend der Lieferung, der Lizenzierung und der Patente bei Impfstoffen aufnehmen werde.

• Colorado: Gouverneur Jared Polis verlängerte die im Staat bestehende Maskenpflicht in Innenräumen. Für bollständig geimpfte Personen wurde die Erleichterung eingeführt, dass Gruppen bis zu zehn Personen sich ohne Gesichtsbedeckungen treffen konnten, solange 80 % der Teilnehmer vollständig geimpft waren.
• Kalifornien: Im SoFi Stadium in Inglewood fand das Wohltätigkeitskonzert Vax Live zur Förderung von Impfungen weltweit statt. Selena Gomez begleitete durch den Abend, Stars wie Jennifer Lopez und Foo Fighters traten auf. Prinz Harry, der mit seiner Frau Meghan der Organisation vorstand, sprach während der Veranstaltung. Präsident Joe Biden, Vizepräsidentin Kamala Harris, der kanadische Premierminister Justin Trudeau, der französische Präsident Emmanuel Macron und der kroatische Premierminister Andrej Plenković wurden zugeschaltet.

3. Mai 2021

Nach einem an diesem Montag veröffentlichten Bericht der American Academy of Pediatrics (AAP) waren über ein Fünftel der Infizierten nun Kinder und Jugendliche unter 18. Unter Auswertung der Daten der Bundesstaaten, die diese Altersgruppe auswiesen, bis zum 29. April AAP kam zu 71.649 von 319.601 COVID-19-Fällen bei Kindern und Jugendlichen oder 22,4 %. Dies unterschied sich deutlich vom Beginn der Pandemie, als diese Altersgruppe 3 % der Erkrankten darstellte. Die Bundesstaaten mit den meisten Infektionen in der minderjährigen Bevölkerung waren North Dakota mit 9.416,4 Fällen unter 100.000 Kindern, Tennessee mit 8.817,2 von 100.000 Kindern, und South Carolina mit 8.200,2/100.000 Kindern.

• Florida: Gouverneur Ron DeSantis fertigte das am 29. April 2021 beschlossene Gesetz zur Untersagung des Nachweises von Impfungen aus. (Fortsetzung: 6. Mai 2021, 28. Mai 2021 und 13. Juli 2021) Er erklärte, dass er außerdem per Executive Order alle Notstandsanordnungen des Bundesstaates und lokaler Behörden zu COVID-19 umgehend aufhebe. Es bestünde keine Notlage mehr, das Angebot von Impfstoffen würde die Nachfrage übersteigen. Er denke, es sei eine rationale Entscheidung diese Schritte vorzunehmen.
• Kalifornien: Laut den Richtlinien der kalifornischen Gesundheitsbehörden konnten vollgelimpfte Personen im Freien Masken abnehmen, soweit sie dich nicht in Großveranstaltungen wie Festivals oder Sportarenen befanden.
• Oklahoma: Mit Executive Order 2021-11 hob Gouverneur Kevin Stitt den Notstand in seinem Bundesstaat auf. Er begründete dies damit, dass die Fallzahlen um 94 % seit dem Höhepunkt gefallen seien und pro Kopf zu den niedrigsten in den USA gehörten. Auch Hospitalisierungen seien um 90 % zurückgegangen.

4. Mai 2021

Präsident Biden erklärte, dass auf den Tag genau in zwei Monaten amerikanische Familien den Unabhängigkeitstag feiern würden. Er setze das Ziel, dass bis zum 4. Juli 2021 70 % der erwachsenen Bevölkerung oder 160 Millionen Einwohner der Vereinigten Staaten vollständig geimpft seien. Zu diesem Zeitpunkt waren 145 Millionen Erwachsene oder 56 % der Bevölkerung geimpft. Die Impfraten waren allerdings rückläufig. Bidens Regierung hatte zur Erreichung des Ziels Apotheken angewiesen, auch ohne Terminvereinbarungen Impfungen vorzunehmen, Bemühungen in unterversorgten Gemeinschaften wurden gesteigert. Bidens Stabschef Ron Klain erklärte am Abend auf CNN gegenüber Anderson Cooper, dass es sich um ein ehrgeiziges, aber machbares Ziel handele.

• Iowa: Die Gesundheitsbehörden meldeten zwei Fälle mit der ursprünglich in Indien identifizierten SARS-CoV-2-Variante B.1.617 im Jefferson County.
• Michigan: Nachdem die Zahl für Neufälle, Hospitalisierungen und der Anteil positiver Test relativ zu allen anderen Bundesstaaten zwar noch hoch waren, aber auch deutlich gesunken waren, wurden Maskenpflichten teilweise aufgehoben. Bewohner Michigans konnten bei Personenansammlungen im Freien mit bis zu hundert Personen auf Gesichtsbedeckungen verzichten. Beim Jugendsport in Nichtkontaktsportarten wie Baseball oder Softball mussten im Freien auch keine Masken mehr getragen werden. Begründet wurde die Entscheidung mit der zunehmenden Zahl von Impfungen.
• Montana: Gouverneur Greg Gianforte verkündete, dass Montana mit Wirkung zum 27. Juni aus pandemiebedingten Bundesprogrammen für Beschäftigungslose aussteige. Der Gouverneur begründete dies mit einem Mangel an Arbeitswilligen. Er wolle Mittel aus dem American Rescue Plan nutzen, um einen Back to Work Bonus zu zahlen.
• Pennsylvania: Gouverneur Tom Wolf kündigte über die sozialen Medien an, dass alle Corona-Beschränkungen des Bundesstaates bezüglich Zusammenkünften, Restaurantbesuchen, und Unternehmen ab Mitternacht am 31. Mai aufgehoben werden würden. Die Maskentragepflicht in Innenräumen und bei Menschenmengen sollte dabei inkraft bleiben, bis 70 % der Bevölkerung geimpft sein würde.
• Utah: Da alle Vorgaben zu Infektionszahlen und Impfungen des im März verabschiedeten Gesetzes HB294 an diesem Dienstag erfüllt waren, endeten mit Wirkung zum Donnerstag alle bundesstaatlichen und die meisten örtlichen COVID-19-Beschränkungen per Gesetz. Lediglich in Schulen dauerte die Maskenpflicht fort. Gemeinden konnten aber neue Beschränkungen erlassen.
• Washington: Wegen der in seinem Staat steigenden COVID-19-Zahlen pausierte Gouverneur Jay Inslee weitere Öffnungen und Erleichterungen der COVID-19-Anordnungen für zwei Wochen. Seit März waren die Zahlen, insbesondere die Krankenhauseinweisungen mit COVID-19-Symptomen wieder am Steigen. Besonders betroffen war die Altersgruppe der 40- bis 59-Jährigen, gefolgt von den 20- bis 39-Jährigen. Experten führten den Anstieg auf eine Pandemiemüdigkeit bei noch nicht geimpften Personen zurück.

5. Mai 2021

Pressekonferenz des COVID-19 Response Team vom 5. Mai 2021

Die Direktorin der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) Rochelle Walensky stellte mehrere Modelle über die mögliche Entwicklung der COVID-19-Pandemie im folgenden halben Jahr vor. Die Modelle variierten bei Impfraten und dem Befolgen von Präventionsmaßnahmen. In allen Modellen ging die CDC von einem Anstieg an Fällen im Laufe des Mai wegen der Verbreitung der Variante B.1.1.7 aus, gefolgt von einem Abfall Juli, im Falle von weiter hohen Impfraten und Einhaltung von Vorsorge wie Maskentragen auch früher.

Die Handelsbeauftragte der US-Regierung Katherine Tai veröffentlichte eine Stellungnahme. Sie betonte, dass die Regierung intellektuelles Eigentum stark unterstütze. Aber es handele sich mit der COVID-19-Pandemie um einen außergewöhnlichen Notstand. Die Vereinigten Staaten seien daher bereit auf den Schutz durch Patente für COVID-19-Impfstoffe zu verzichten. Tedros Adhanom Ghebreyesus als Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation begrüßte diesen Schritt. Die Pharmaceutical Research and Manufacturers of America (PhRMA) kritisierten die Entscheidung als ohne Präzidenz und als Bruch mit der langgehegten Praxis amerikanischer Außenpolitik.

Der Fox-Moderator Tucker Carlson behauptete in seiner Fernsehshow zur Hauptsendezeit, dass seit dem 20. Dezember 2020 3.362 Menschen an den Nebenwirkungen der SARS-CoV-2-Impfstoffe gestorben seien, täglich im Durchschnitt dreißig Personen. Er sagte ferner, dass diese Zahlen vermutlich zu niedrig seien. Carlson berief sich hierzu auf das Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS), das von FDA und CDC betrieben wird. Die Behauptungen Carlsons wurden als irreführend eingestuft. VAERS ist eine offene Datenbank, in der jeder Verdachtsfälle eintragen kann und Ärzte Todesfälle in zeitlicher Nähe zu Coronaimpfungen sogar eintragen müssen. Dort erfasste Fälle gelten daher nicht als bestätigt.

Eine Bundesrichterin am U.S. District Court for the District of Columbia urteilte, dass die CDC die mit dem Public Health Service Act eingeräumten Kompetenzen überschritten habe, als ein Moratorium auf Zwangsräumungen verhängt wurde.

• Florida: Daten, die der Staat Florida nach einem Gerichtsvergleich in einem Rechtsstreit mit dem Orlando Sentinel ab Montag, dem 3. Mai veröffentlichte, zeigten einen Anstieg von Fällen mit SARS-CoV-2-Varianten in Florida seit dem Spring Break. Am 14. März waren 753 Fälle mit Varianten der Typen B.1.1.7, B.1.351 und P.1 registriert worden. Am 15. April waren es 5.177 Fälle mit Varianten. Am 27. April waren es 9.248 Fälle und an diesem Mittwoch 11.800 Fälle mit Coronavarianten.

6. Mai 2021

Die Vereinigten Staaten verzeichneten im Siebentages-Durchschnitt 48.000 Fälle am Tag. Ein Wert, der seit Oktober 2020 vor dem Einsetzen der Herbst/Winterwelle nicht mehr erreicht worden war. Der Rückgang der Fälle wurde auf die zunehmenden Schutzimpfungen zurückgeführt.

Das Institute for Health Metrics and Evaluation an der University of Washington veröffentlichte eine Studie zur Zahl der direkt durch COVID-19 verursachten Toten. Es wurde hierzu die Übersterblichkeit vom März 2020 bis zum 3. Mai 2021 zugrunde gelegt. Durch die Pandemie ebenfalls gesteigerte Todesursachen wie beispielsweise vermehrte Fälle von Überdosen bei Rauschgifttoten wurden subtrahiert, geringere Todesursachen wie die deutlich geringere Zahl von Grippetoten addiert. Im Ergebnis gingen die Forscher von 900.000 Coronatoten in den Vereinigten Staaten aus, 57 % über den offiziell genannten Zahlen. Weltweit wurde von 7 Millionen COVID-19-Opfern ausgegangen, etwa doppelt soviele wie die gemeldeten 3,24 Millionen Toten. Die Studie kam zu höheren Ergebnissen, als frühere ähnliche Studien.

Gegenüber der konservativen Radio-Moderatorin Vicki McKenna wiederholte Senator Ron Johnson aus Wisconsin die am Tag zuvor aufgestellte irreführende Behauptung des Fernsehmoderators Tucker Carlson, dass das Vaccine Adverse Event Reporting System über dreitausend Todesfälle nach Coronaimpfungen ausweise. Auf Nachfrage erwiderte eine Sprecherin des Senators später, dass der Senator lediglich Fragen stelle.

Der wöchentliche Bericht des Arbeitsministeriums zeigte einen Abfall bei der Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung. Es hatten 498.000 Amerikaner Anträge gestellt, prognostiziert worden waren 527.000. Leicht um 37.000 war die Zahl der fortlaufenden Anträge auf knapp 3,7 Millionen gestiegen. Die Zahl der Bezieher von Ausgleichsleistungen war um 404.500 auf 16,16 Millionen gefallen. Dieser Rückgang war besonders auf die Abnahme von Beziehern in pandemiebedingten Programmen zurückzuführen.

Moderna teilte an diesem Donnerstag mit, dass es erstmals in der jungen Firmengeschichte einen Jahresgewinn ausweise. Es teilte ferner frühe Daten zu dem Impfstoff mRNA-1273 bei Teenagern mit, danach war der Moderna-Impfstoff zu 96 % wirksam. Das Unternehmen kündigte außerdem an, dass es eine Vollzulassung für das Vakzin innerhalb eines Monats beantragen werde. Die Mitteilungen erfolgten einen Tag nachdem die Aktienkurse von Impfstoffproduzenten unter Druck geraten waren, nachdem die Regierung Bereitschaft signalisiert hatte, auf Patentschutz bei COVID-19-Impfstoffen zu verzichten.

• Colorado: Die Gesundheitsbehörden meldeten, dass zum ersten Mal in Colorado die als „Doppelmutante“ bekannte Variante Delta B.1.617.2 im Mesa County festgestellt worden war. Es handele sich um fünf Individuen bei denen diese erstmals in Indien beobachtete Variante diagnostiziert worden war. Keiner der Fünf hatte Mesa County kürzlich verlassen.
• Florida: Der Vorstandsvorsitzende der Norwegian Cruise Line erklärte, dass das Unternehmen erwäge ihre Operationen aus Florida zu verlegen und die Häfen des Bundesstaates bei Kreuzfahrten zu vermeiden. Grund sei die rechtliche Unsicherheit durch die am 3. Mai 2021 ausgefertigte Senate Bill 2006, die es Unternehmen untersagte einen COVID-19-Impfnachweis von Angestellten oder Kunden zu verlangen, während CDC-Richtlinien verlangen sicherzustellen, dass die Schiffsbesatzung und Passagiere geimpft seien.
• Minnesota: Gouverneur Tim Walz stellte diesen Donnerstag einen Plan zum Abbau der Corona-Beschränkungen vor. Bereits am Freitag wurden Beschränkungen für Veranstaltungen im Freien mit unter 500 Teilnehmern aufgehoben, zum 28. Mai 2021 sollten auch Regulierungen für Innenräume aufgehoben werden. Zum 1. Juli 2021 sollte dann die Maskentragepflicht enden. Die Maskenpflicht könne auch früher enden, falls 70 % der erwachsenen Bevölkerung früher geimpft seien.
• South Carolina: Gouverneur Henry McMaster ordnete die Beendigung aller pandemiebedingten Hilfsprogramme des Bundes für Arbeitslose zum 30. Juni 2021 an. Er begründete dies in einem Memo damit, dass Arbeitskräftemangel bestünde. Durch diese Programme würden gefährliche Ansprüche geschaffen, Arbeitskräfte würden dafür bezahlt zuhause zu bleiben. Da die Biden-Regierung keine Lust zeige, den angerichteten Schaden zu beheben, sei der Staat South Carolina gezwungen zu handeln. South Carolina folgte damit einem ähnlichen Schritt Montanas vom 4. Mai
• Texas: In einer Anhörung vor einem Ausschuss des Senats von Texas stellte Senator Bob Hall die unzutreffende Behauptung auf, dass bei der Entwicklung von SARS-CoV-2-Impfstoffen Tierversuche abgebrochen worden seien, weil alle Versuchstiere gestorben seien. Amerikaner würden nun als Versuchskaninchen benutzt. Ein Videoclip der Sitzung sollte sich dann über Instagram verbreiten. Hall war auch anderweitig mit der Verbreitung von Falschinformationen zu Impfstoffen in der Pandemie aufgefallen.
• Virginia: Gouverneur Ralph Northam teilte mit, dass die täglichen Fallzahlen unter 1.000 gesunken seien und Impfungen Fortschritte machten. Er plane, falls die Trends anhielten, bis zum 15. Juni 2021 alle Beschränkungen, außer der Maskenpflicht aufzuheben.

7. Mai 2021

Auf den an diesem Freitag veröffentlichten enttäuschenden Bericht zum Arbeitsmarkt im April regierte Präsident Biden. Der Präsident sagte, dass der Bericht ein Beweis sei, dass die Vereinigten Staaten nicht nachlassen dürften. Man sei dabei aus einer Jahrhundertpandemie und einer Generationswirtschaftskrise herauszukommen. Sein Regierung wisse, dass es ein Marathon und nicht ein Kurzstreckenlauf sei. Das verabschiedete 1,9-Billionen-Dollar-Hilfsprogramm sei dazu bestimmt Amerikaner über das gesamte Jahr zu bringen. Niemand habe erwartet, dass es nach fünf oder sechs Monaten vorbei sei. Die Wirtschaft bewege sich, es sei aber noch viel zu tun. Die United States Chamber of Commerce gab die Schuld den 300 $ zusätzlicher Arbeitslosenunterstützung. Ein Drittel würden so mit Ausgleichszahlungen mehr Einkommen haben, als durch Arbeit. Die Organisation kündigte entsprechende Lobbyarbeit an, um diese Zahlungen aufzuheben.

Die Unternehmen Pfizer und BioNTech beantragten die Zulassung des Impfstoffes Tozinameran für Personen ab 16 Jahren bei den amerikanischen Behörden. Neben dem Nachweis, dass der Impfstoff wirksam und sicher ist, musste hierfür der Nachweis erbracht werden, dass Tozinameran zuverlässig produziert werden kann. Es war der erste Antrag für einen COVID-19-Impfstoff, die bislang zugelassenen Impfstoffe wurden unter einer Notfallzulassung verabreicht, auch Pfizer und BioNTech hatten bisher nur diese Zulassung.

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) präzisierten ihre Hinweise zu Infektionswegen bei COVID-19. Danach waren von Infizierten ausgeatmete Tröpfchen Viren-Träger bei der Übertragung. Diese könnten laut CDC auf drei Wege iinfizieren:

1. Einatmung der der Tröpfchen;
2. Auftreffen von Tröpfchen auf Schleimhäute, etwa der Augen, der Nase oder des Mundes;
3. Einreiben der auf Hände gesprühter Tröpfchen in Mund, Nase oder Augen.

Vorkehrungen gegen diese Übertragungswege sollten weiterhin das Maskentragen, Abstandhalten und die Reinigung der Hände sein.

Nach einer an diesem Freitag veröffentlichten Prognose des Institute for Health Metrics and Evaluation der University of Washington könnte das von Präsident Biden gesetzte Ziel einer Impfung von 70 % der erwachsenen Bevölkerung zum Ende des Mais erreicht werden. Bis September 2021 könnten 185 Millionen US-Amerikaner geimpft sein, dann würde die Impfskepsis den Schutzimpfungen Grenzen setzen. Herdenimmunität sei dann aber nicht erreicht. Es seien mit Varianten wie B.1.617, die hinter dem jüngsten Ausbruch in Indien stand, könnten dabei auch in den Vereinigten Staaten zu erneuten Ausbrüchen führen.

Centers for Disease Control and Prevention (CDC) bestätigte, dass die ehemalige Leiterin des National Center for Immunization and Respiratory Diseases, Nancy Messonnier mit Wirkung zum 14. Mai 2021 zurückgetreten sei. Messonier hatte früh in der Pandemie gewarnt, dass die USA sich auf eine schwere Pandemie einstellen müsse. Sie hatte sich damit in den Gegensatz zur Trump-Administration gestellt. Sie war kürzlich versetzt worden.

• Arkansas: Wie zuvor der Gouverneur von Montana und am Tag zuvor der Gouverneur von South Carolina, kündigte nun Gouverneur Asa Hutchinson an, dass Arkansas aus den pandemiebedingten Unterstützungsprogrammen für Beschäftigungslose aussteige. Er nannte als Begründung, dass die Wirtschaft Probleme habe Arbeitswillige anzuheuern, um wieder auf ein vorpendemisches Beschäftigungsniveau zu gelangen.

8. Mai 2021

An diesem Sonnabend wurde eine geringere Nachfrage von Impfungen bekannt. Gesetzte Impfungen waren auf 2 Millionen am Tag gesunken, 20 % weniger als in der Woche zuvor. Mehrere Bundesstaaten fragten geringere Mengen an Impfstoffen ab, als ihnen von der Bundesregierung zugeteilt wurden. Kansas und Illinois wollten nur 9 % abrufen, Iowa nur 29 %. Die Bundesstaaten Washington und North Carolina fragten 40 % weniger ab, Connecticut 26 % und South Carolina 21 % weniger.

9. Mai 2021

In der NBC-Sendung Meet the Press merkte Anthony Fauci an diesem Sonntag gegenüber Chuck Todd an, dass wegen der zunehmenden Impfungen es unwahrscheinlich sei, dass eine COVID-19-Welle, wie im zurückliegenden Winter und Herbst, sich im Herbst 2021 wiederhole, wenn das von Biden angestrebte Siebzig-Prozent-Impfziel erreicht würde. Er erklärte weiterhin, dass Leute sich an das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gewöhnt hätten. Es wäre möglich, dass man je nach Jahreszeit zukünftig Masken tragen würde, um Atemwegserkrankungen abzuwehren. Die Grippe sei schließlich in der Grippesaison 2020/2021 wegen der Coronamaßnahmen praktisch ausgefallen. Auf ABC News sagte Fauci an diesem Muttertag voraus, dass wenn die weitüberwiegende Bevölkerung geimpft worden sei, dann würde der Muttertag 2022 normal sein. Er sprach sich auch für eine Liberalisierung bei Masken in Innenräumen aus. Der ehemalige FDA-Direktor Scott Gottlieb trat in Margaret Brennans Sendung Face the Nation auf. Er prognostizierte, dass COVID-19 wohl nicht verschwinden werde und man lernen müsse mit der Krankheit zu leben. Durch Impfungen sei man aber nun in der Lage, dass Beschränkungen für Menschenansammlungen unter freiem Himmel nicht mehr beschränkt werden sollten. Man sollte Leute ermutigen ins Freie zu gehen. In Staaten mit niedrigen Infektionsraten sollte man auch erwägen Beschränkungen in Innenräumen aufzuheben. Der COVID-19-Koordinator des Weißen Hauses Jeff Zients trat in der CNN-Sendung State of the Union auf und äußerte gegenüber Jake Tapper, dass die Vereinigten Staaten dabei seien die Kurve zu kriegen. Präsident Biden habe das Ziel von 70 % geimpfter Erwachsener zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli gesetzt. Man sei nun bei 58 %. Es sei aber weiterhin wichtig der Wissenschaft zu folgen.

10. Mai 2021

Der Präsident trat an diesem Montag vor die Presse und kündigte einen Coronavirus State and Local Fiscal Recovery Funds in Höhe von 300 Millionen $ an. Mit diesem Funds sollten Regierungen der Bundesstaaten, der Indianerstämme und lokale Behörden unterstützt werden. Joe Biden nahm nochmals Bezug auf die am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten zum April. Er erkannte an, dass eine Diskussion im Gange sei, ob die während der Krise erhöhte Arbeitslosenunterstützung Amerikaner vom Arbeiten abhalte. Er sehe dies nicht, Amerikaner wollten arbeiten. Er wies aber auch darauf hin, dass jemand, dem eine angemessene Arbeitsstelle angeboten würde und diese ohne triftigen Grund ablehne, seine Ansprüche verliere.

Die U.S. Food and Drug Administration teilte mit, dass es die bestehende Notfallgenehmigung für den Impfstoff von Pfizer auf die Altersgruppen der Zwölf- bis Fünfzehnjährigen ausdehnen werde. (Fortsetzung: 12. Mai 2021)

Die Senatoren Richard Blumenthal und Ed Markey sandten ein Brief an Fluggesellschaften, dass vom Verfall von Gutschreibungen bei wegen COVID-19 abgesagten Flügen abgesehen werden sollte. Seit März 2020 war es zu 95.000 Verbraucherbeschwerden wegen der Erstattung von abgesagten Flügen gekommen, was 87 % aller Beschwerden betraf. Wurden Flüge von Fluggesellschaften abgesagt, bestand nach US-Recht ein Anspruch auf vollständige Erstattung. Sagten Reisende ab, richtete sich die Erstattung nach den allgemeinen Geschäftsbedingungen der Flugunternehmen. In der Regel wurden diese gutgeschrieben, das Guthaben unterlag dabei kurzen Verfallsfristen.

Die Veranstalter des am 1. Mai stattgefundenen Kentucky Derby sperrten den Trainer des Pferdes Medina Spirit vom Umgang mit Pferden auf der Rennsportanlage Churchill Downs. Es war bei einer Probe des Siegers des Rennens ein Steroid in zu hoher Dosis festgestellt worden.

• Alabama: Gouverneurin Kay Ivey teilte in einer Presseerklärung mit, dass in ihrem Bundesstaat die Auszahlung der zusätzlichen Arbeitslosenunterstützung am 19. Juni 2021 enden werde. Der Notstand sei in Alabama beendet, es gebe keine Industrieschließungen und die Kinderbetreuung könnten ohne Beschränkungen tätig sein. Es sei an der Zeit zur Arbeit zurückzukehren.
• Alaska: Der nördlichste Bundesstaat reagierte auf die durch die FDA erweiterte Zulassung, indem es Eltern von zumindest zwölfjährigen Kindern umgehend erlaubt wurde, Impftermine zu vereinbaren.
• Kalifornien: Gouverneur Newsom teilte mit, dass statt des zu Beginn der Pandemie prognostizierten Haushaltsdefizits von 54 Milliarden $ der Bundesstaat einen Haushaltsüberschuss von 75 Milliarden $ aufweise. Grund war die durch steigende Börsenkurse ertragreiche Kapitalertragssteuer des Bundesstaates und die höhere Umsatzsteuer als erwartet. Newsom erklärte die unerwarteten Mehreinnahmen würden in die wirtschaftliche Erholung investiert werden. Es werde Direktzahlungen von 500 $ an Familien mit weniger als 75.000 $ Jahreseinkommen geben und 1.100 $ an solche Familien mit Abhängigen. Der Staat werde für aufgelaufene Mietzahlungen einstehen.
• Michigan: Der Bundesstaat verzeichnete 4.455.395 geimpfte Bewohner oder 55 % der Impfbaren Bevölkerung. Damit erreichte Michigan die Marke, um Beschränkungen an Arbeitsplätzen zurückzunehmen. Gouverneurin Gretchen Whitmer erklärte, dass der Staat auf dem Weg zur Normalität sei, ab dem 24. Mai müssten Einwohner nicht mehr von zuhause arbeiten. Der Staat verzeichnete trotz Rückgängen noch immer die schwerste Belastung aller Bundesstaaten an Fällen im Verhältnis zur Bevölkerung. Er verzeichnete im Siebentages-Durchschnitt 190,3 Fälle pro 100.000 Einwohner.
• Mississippi: Wie zuvor seine republikanischen Kollegen von Montana, South Carolina, und Arkansas, kündigte Gouverneur Tate Reeves an, dass auch im Bundesstaat Mississippi im folgenden Monat die um 300 $ erhöhte Arbeitslosenunterstützung auslaufen werde. Er hatte die Behörden Mississippis angewiesen, Zahlungen nur zu bewilligen, wenn alle Voraussetzungen erfüllt seien, auch die während der Pandemie aufgehobenen.
• North Dakota: Gouverneur Doug Burgum teilte mit, dass sein Bundesstaat auf die erweiterte Arbeitslosenunterstützung verzichte, um der Knappheit von Arbeitswilligen entgegenzuwirken. Die Zahlungen würden am 19. Juni 2021 enden. Der Bundesstaat verzeichnete 16.396 offene Stellen, etwa 50 % mehr als zum selben Zeitpunkt 2020 und die höchste Zahl seit dem Sommer 2015.

11. Mai 2021

An diesem Dienstag fand eine Anhörung vor dem Gesundheitsausschuss des Senats statt. Angehört wurden Anthony Fauci und Rochelle Walensky. Senator Rand Paul äußerte die Theorie, dass das Virus aus dem Virologischen Labor Wuhan stamme, und verlangte zu wissen, inwieweit die National Institutes of Health (NIH) mit diesem Labor zusammenarbeiteten, um Forschung zum Gebrauch von Viren zu betreiben. Fauci wies die Theorien Pauls zum NIH zurück. Die Senatoren Susan Collins und Bill Cassidy äußerten sich gegenüber der CDC-Direktorin unzufrieden über die Richtlinien der Seuchenschutzbehörde. Collins nannte die Richtlinien zu Schulen, unpraktikable Richtlinien zu Sommercamps, und widersprüchliche Richtlinien zum Maskentragen im Freien. Walensky verteidigte die Richtlinien.

Nachdem seit April ein stetiger Rückgang an Impfdosen verzeichnet wurde, stieg erstmals der Siebentages-Durchschnitt mit 2,2 Millionen pro Tag wieder von dem Tiefpunkt am Sonnabend, dem 8. Mai an. Es waren noch immer 35 % weniger als zum Höhepunkt in der Mitte des April. Die Erstimpfungen hatten deutlich zugenommen. Der Impfstoff von Johnson & Johnson, der nur eine Impfdosis benötigte, verzeichnete mit 150.000 einen Höchstwert.

Präsident Biden und die Gouverneure der Bundesstaaten Ohio, Utah, Massachusetts, Maine, Minnesota und New Mexico trafen sich, um die Werbung für Impfungen zu besprechen.

Der US-Gesundheitsminister Xavier Becerra und McDonald’s kündigten eine öffentlich-private Partnerschaft an, um Impfungen zu bewerben. Ab Juli sollten die Kaffeebecher des Unternehmens mit dem Slogan We Can Do This und der Internetadresse vaccines.gov bedruckt werden, auf der Impfinformationen erhältlich waren und Impftermine vereinbart werden konnten. Zu diesem Zeitpunkt war die Anzahl der Personen, die eine erste Impfdosis erhielten, seit über einer Woche unterhalb von einer Million am Tag gesunken. Präsident Biden teilte mit, dass die Fahrdienstleister Uber und Lyft in einer weiteren Partnerschaft vom 24. Mai bis zum 4. Juli kostenlose Fahrten zu Impfstellen anbieten würden.

Senator Chuck Schumer, der Mehrheitsführer im Senat, erklärte, dass unter den Demokraten eine überwiegende Mehrheit für die Verlängerung der zusätzlichen 300 $ Arbeitslosenunterstützung aus dem Pandemie-Hilfspaket über September hinaus bestünde. Der moderate demokratische Senator Joe Manchin aus West Virginia erklärte aber, dass er dagegen stimmen würde. Die Senatoren Jon Tester aus Montana und Jeanne Shaheen aus New Hampshire äußerten Skepsis aus Sicht ihrer Bundesstaaten, ob eine Verlängerung sinnvoll wäre. Senator Tim Kaine aus Virginia erklärte, dass er flexibel sei. Republikanische Senatoren lehnten die Verlängerung ab, die demokratische Mehrheit würde alle Stimmen ihrer Fraktion benötigen, um eine Verlängerung durchzusetzen.

• Hawaii: Es trat ein Programm in Kraft, bei dem Hawaiianer mit einem vom Bundesstaat ausgestellten Vaccine Passport ohne Quarantäne und Test zwischen den Inseln des Bundesstaates reisen konnten. Dieser Impfnachweis galt nur für in Hawaii geimpfte Personen, was auf etwa 40 % der Bevölkerung zutraf.
• Idaho: Gouverneur Brad Little nahm den Bundesstaat mit Wirkung zum 19. Juni 2021 aus den Bundes-Pandemieprogrammen für Arbeitslosenunterstützung. Arbeitgeber hätten ihm gesagt, sie würden keine Arbeitskräfte anstellen können, weil sie mehr an Arbeitslosenunterstützung erhalten würden, als mit dem Lohn. Die Entscheidung sei auf dem konservativen Prinzip begründet, dass niemand arbeitslos sein solle. Er wolle Leute zurück zur Arbeit bringen.
• Iowa: Gouverneurin Kim Reynolds teilte mit, dass sie für den Bundesstaat die zusätzliche Arbeitslosenunterstützung in Höhe von 300 $ zum 12. Juni beende und auch den Bezug von Leistungen aus sonstigen pandemiebedingter Ausgleichsprogrammen. Dies hätte Iowaern zu Beginn wesentliche Unterstützung gegeben, nun hätten Unternehmen und Schulen wieder geöffnet und es sei an der Zeit zurück zur Arbeit zu gehen.
• Kalifornien: Anlässlich einer Sitzung des Leitungsgremiums des Orange County demonstrierten mehrere hundert Personen gegen Überlegungen Impfnachweise einzuführen.
• Missouri: Gouverneur Mike Parson teilte mit, dass sein Bundesstaat den Bezug zusätzlicher 300 $ durch Beschäftigingslose in Missouri beende. Diese Programme seien wichtig zum Höhepunkt der Pandemie gewesen, seien aber nur als vorübergehend gedacht gewesen. Nun würden sie die Verknappung von Arbeitskräften fördern und Arbeitskräfte ermutigen nicht zu arbeiten. Es sei daher an der Zeit den Bezug der Leistungen zu beenden.

Der Attorney General des Bundesstaates erhob vor dem St. Louis County Circuit Court Klage gegen die COVID-19-Bestimmungen des St. Louis County. Er zitierte in der Klageschrift Sorge um Religionsfreiheit, Bildung, und allgemeine Freiheitsrechte.

• Oregon: Gouverneurin Kate Brown teilte mit, dass Coronaregulierungen aufgehoben würden, sobald 70 % der Übersechzehnjährigen geimpft seien. Die Hospitalisierungsraten hätten sich in Oregon stabilisiert, die Infektionszahlen gingen wieder zurück. 60 % der Bevölkerung ab 16 sei geimpft. Das Ziel von 70 % könnte im Juni erreicht werden. Einige Maskenpflichten würden dann aber noch beibehalten werden. Dies kam, nachdem Oregon und das benachbarte Washington von einer Frühjahrswelle getroffen worden waren.
• South Carolina: Gouverneur Henry McMaster untersagte es lokalen Behörden und Schulen eine Maskenpflicht für Schüler zu verhängen. Man wisse, dass Schulen der sicherste Ort seien. Da jetzt für alle Erwachsenen Impfstoffe zur Verfügung stünden, sei es gegen den gesunden Menschenverstand Schülern gegen den Willen ihrer Eltern Masken vorzuschreiben, so der Gouverneur. Er untersagte es ferner kommunalen und County Behörden einen Impfnachweis zu verlangen.
• Tennessee: Gouverneur Bill Lee beendete die Teilnahme seines Bundesstaates an der Auszahlung der zusätzlichen Arbeitslosenunterstützung zum 3. Juli. Er erklärte, dass Beschäftigungslose Zugang zu 250.000 Arbeitsstellen in Tennessee hätten. Familien, Unternehmen und die Wirtschaft würden gedeihen, wenn man sich auf bedeutungsvolle Arbeit statt Bundesprogramme konzentriere.

12. Mai 2021

Nachdem am 10. Mai die Federal Drug Administration (FDA) sich für eine Zulassung des Pfizer-Impfstoffes für die Altersgruppe 12 bis 15 ausgesprochen hatte, stimmte nun auch das Advisory Committee on Immunization Practices der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) dafür. US-Präsident Biden nannte die Entscheidung des Gremiums einen Riesenschritt im Kampf gegen das Virus. Er nannte die Impfung mit Pfizer-Impfstoff wirksam, sicher, einfach, und kostenlos, und forderte Eltern auf, ihre Kinder impfen zu lassen. CDC-Direktorin Rochelle Walensky schloss sich noch am selben Tag der Entscheidung an. Der Impfstoff wird im Rahmen einer Notzulassung auch für 12- bis 15-Jährige zugelassen.

Der United States Secret Service (USSS) teilte mit, es habe im Laufe der Pandemie 2 Milliarden $ an betrügerisch erlangten Bundeszahlungen zurückgeführt. Der USSS habe bislang 690 Ermittlungsverfahren wegen Arbeitslosenunterstützungsbetruges eingeleitet und 720 Betrugsverfahren bezüglich des Economic Injury Disaster Loan and Paycheck Protection Programs eröffnet.

Die New York Yankees teilten mit, dass sieben Angehörige ihres Trainerstabes trotz Impfungen positiv auf COVID getestet worden seien. Sechs der Fälle seien asymptomatisch. Bei dem Baseballspiel gegen die Tampa Bay Rays nimmt Gleyber Torres nicht teil; er wurde positiv getestet.

• Florida: In der Sendung Fox News Wednesday kündigte Gouverneur Ron DeSantis (Rep) gegenüber Laura Ingraham an, er würde jeden begnadigen, der wegen Übertretungen von COVID-19-Regelungen oder Verletzung der Maskenpflicht in Florida bestraft wurde. Gesundheitsregelungen sollten nur beratend sein, Bestrafungen seien Überregulierungen.
• Kalifornien: Gouverneur Gavin Newsom (Dem) kündigte an, dass in Kalifornien die Maskenpflicht ab dem 15. Juni weitgehend durch Richtlinien ersetzt werde. Ausgenommen seien Menschenmengen auf engem Raum in geschlossenen Räumlichkeiten.
• Ohio: Gouverneur Mike DeWine (Rep) kündigte an, dass alle Gesundheitsanordnungen zum 2. Juni aufgehoben würden. Es bestünde dann auch keine Pflicht mehr zum Abstandhalten und zum Maskentragen. Bürger, Unternehmen und Schulen stehe es aber frei anders zu entscheiden. Ausgenommen würden lediglich Pflegeheime. DeWine kündigte auch an, dass Ohio am 18. Mai 2021 ein Internetportal zur Impfregistrierung öffnen werde. Minderjährige, die sich impfen lassen wollten und beim Portal anmeldeten, könnten ein Stipendium für ein vierjähriges Studium an einer Universität des Bundesstaates gewinnen. Erwachsene könnten an einer Lotterie mit einem Gewinn von 1 Million $ teilnehmen. Die Auslosungen sollten über fünf Wochen gehen, wobei wöchentlich ein Stipendium und eine Million ausgeschüttet werden sollten. Die Lotterie bewirkte eine Zunahme bei den Impfungen. Besonders deutlich war die Zunahme bei der 30-74. Hatte es dort einen Rückgang gegeben, nahmen die Impfungen in der Gruppe bis zum nächsten Freitag um 6 % zu.
• Oregon: In dem Bundesstaat an der Westküste wurden die ersten beiden Fälle einer Infektion mit der Variante Delta B.1.617.2 gemeldet.
• South Dakota: Die Gouverneurin von South Dakota Kristi Noem (Rep) und das South Dakota Department of Labor and Regulation kündigten an, dass der Bundesstaat sich ab dem 26. Juni an der Pandemic Emergency Unemployment Compensation (PEUC), der Federal Pandemic Unemployment Compensation (FPUC), und der Pandemic Unemployment Assistance (PUA) nicht mehr beteiligen würde. Es werde dann nur noch die herkömmliche Arbeitslosenunterstützung ausgezahlt werden.
• Utah: Gouverneur Spencer Cox (Rep) verkündete, dass er im Juni den Bezug ergänzender Arbeitslosenunterstützung beende. Dies sei bei der niedrigen Arbeitslosenquote von 2,9 % und zahlreichen Stellenangeboten der logische nächste Schritt. Der Staat sollte nicht mit Unternehmen im Wettbewerb um Arbeitswillige stehen.

13. Mai 2021

Die CDC veröffentlichte neue Richtlinien. Vollständig Geimpfte brauchten danach weder im Innen- noch Außenbereich Gesichtsbedeckungen zu tragen und sechs Fuß Abstand zu halten. Ausgenommen waren medizinische Einrichtungen oder Unternehmen, die dies verlangten, sowie Flugzeuge, Busse und andere Einrichtungen des öffentlichen Personenverkehrs. Bei der Vorstellung der neuen Richtlinie betonte Rochelle Walensky, dass noch nicht vollständig Geimpfte weiter Masken tragen müssten. Geimpfte könnten aber wieder Aktivitäten wahrnehmen, mit denen man wegen der Pandemie aufgehört habe. Es wäre eine Rückkehr zur Normalität, auf die man so lange gewartet habe. Die Bundesstaaten Connecticut, Illinois, Kentucky, Minnesota, Nevada, Oregon, Pennsylvania und Washington passten ihre Regelungen zu Gesichtsbedeckungen unmittelbar an die neuen CDC-Richtlinien an. Präsident Joe Biden trat zusammen mit Kamala Harris für eine kurze Ansprache maskenlos vor die Presse. Er bezeichnete es als großartigen Tag für Amerika und betonte, dass die Aufhebung der Maskenpflicht nach einem Jahr harter Arbeit kam. Biden fasste die neue CDC-Richtlinie zusammen:

“Get vaccinated — or wear a mask until you do.”

„Lasst euch impfen - oder tragt eine Maske, bis ihr das tut.“

Die Aufhebung der Maskenpflicht für Geimpfte verursachte eine Zunahme von Impfinteressierten. Ab diesem 13. Mai sollte die Nachfrage nach Impfungen wieder stetig zunehmen.

Nancy Pelosi als Sprecherin des Repräsentantenhauses erklärte, dass die Maskenpflicht in ihrer Parlamentskammer weiter aufrechterhalten werde. Es seien nicht alle Abgeordnete geimpft. (Fortsetzung: 18. Mai 2021)

Die Robert Wood Johnson Foundation und die Harvard T.H. Chan School of Public Health veröffentlichten eine von Mitte Februar bis Mitte März durchgeführte Meinungsumfrage, zu der 1.305 Amerikaner befragt worden waren. Laut der Umfrage hatten 52 % der Befragten großes Vertrauen in die CDC und 20 % keinerlei Vertrauen. In Gesundheitsbehörden der Bundesstaaten vertrauten 42 % und in lokale Gesundheitsbehörden 44 %. Bei der Vertrauensfrage bildete sich ein Bruch zwischen Parteimitgliedern ab: Während nur 27 % der Republikaner CDC vertrauten, taten dies 76 % der Demokraten.

Der wöchentliche Bericht zum Arbeitsmarkt wies 473.000 Anträge auf Arbeitslosenunterstützung aus, 34.000 weniger als in der Vorwoche. Die Zahl der Neuanträge unterschritt die Erwartungen. Es waren etwa 10 Millionen Amerikaner unbeschäftigt. Allerdings waren auch 8,1 Millionen Stellen offen.

Die Führerin des Lehrergewerkschafts-Dachverbandes American Federation of Teachers Randi Weingarten sprach sich vor der Presse für Präsenzunterricht bei vollständiger Öffnungen der Schulen im Herbst aus. Durch Impfungen könnten Risiken in Schulen minimiert werden. Sie kündigte auch eine Werbekampagne für Impfungen an. Sie forderte auch Programme, um den Schülern Möglichkeiten zu geben Unterrichtsverluste in der COVID-Pandemie auszugleichen. Die Führerin des größeren Zusammenschlusses National Education Association Becky Pringle schloss sich in einer Erklärung der Forderung nach einer Rückkehr in die Klassenräume an.

Der republikanische Abgeordnete Doug Lamborn aus Colorado wurde von einem ehemaligen Mitarbeiter verklagt. Der Kläger machte geltend, er sei aus Vergeltung entlassen worden, weil er unter anderem auf die Einhaltung der COVID-19-Vorschriften des Repräsentantenhauses gedrängt habe. Lamborn habe am 20. April 2020 COVID-19 als Zeitungsente (Hoax) bezeichnet und sich gegen das Tragen von Masken in seinen Büroräumen gewandt. Im Oktober 2020 seien daher mehrere seiner Mitarbeiter erkrankt, der Abgeordnete selbst im November 2020.

• Florida: Gouverneur Ron DeSantis fertigte die Senate Bill 148 aus, mit der der Außerhausverkauf von Alkoholika durch Restaurants permanent erlaubt wurde, soweit auch Speisen bestellt wurden. Der Gouverneur hatte dies zu Beginn der Pandemie genehmigt, um übergangsweise Gaststätten Entlastung zu bringen.
• Georgia: Gouverneur Brian Kemp kündigte an, dass er die Zahlung der zusätzlichen Arbeitslosenunterstützung aus Pandemiemitteln zur Mitte beziehungsweise zum Ende des Juni beenden würde.
• Hawaii: Nach der Bekanntgabe der geänderten CDC-Richtlinien trat Gouverneur David Ige vor die Presse. Er erklärte, dass es sein Staat noch nicht soweit sei, die Maskenpflicht für Vollgeimpfte aufzuheben. Weniger als die Hälfte der Hawaiianer sei vollständig geimpft, und man könne nicht erkennen, wer geimpft sei. Er bevorzuge es zu warten bis 70 bis 80 % geimpft seien. Es waren 42 % vollständig gegen COVID-19 geimpft, 60 % hatten zumindest die erste Impfdosis erhalten.
• Ohio: Gouverneur Mike DeWine teilte mit, dass er den Bundesstaat zum 26. Juni aus den Bundesprogrammen für pandemiebezogener Ergänzung der Arbeitslosenunterstützung nehme. Arbeitgeber seien zu ihm gekommen und hätten gesagt, dass es schwer wäre Arbeit zu finden. DeWine fuhr fort, er sei sicher, dass es dafür viele Gründe gebe, aber der Markt sei gestört, wenn eingegriffen würde. Man könne das in einer Krise tun und sollte es. Aber nun käme man aus der Krise. Ohio reihte sich damit ein in eine Reihe von Gouverneuren der Republikanischen Partei.
• Washington: Der Gouverneur des nordwestlichen Bundesstaates Jay Inslee verkündete, dass zum 30. Juni 2021 alle Beschränkungen aufgehoben werden könnten, falls 70 % der Personen über 16 zumindest eine erste Impfdosis erhalten hätten. Zur Zeit waren es 57 %. Sollte dieses Ziel früher erreicht sein, könnte dies auch früher geschehen. Gouverneur Inslee erlaubte es Geimpften auf Masken zu verzichten und folgte damit den neuen CDC-Richtlinien. Hochzeiten und Beerdigungen konnten unbegrenzt stattfinden, falls alle Teilnehmer geimpft seien.

14. Mai 2021

Die Handelskette Trader Joe's kündigte als erste größere Handelskette an, dass sie auf Maskentragen bei Geimpften verzichten würde. Es würde kein Impfnachweise von Kunden verlangt werden. Beschäftigte würden weiter Masken tragen. Die Ketten Walmart, Starbucks, Costco, Target und CVS Health erklärten ihre Vorgaben ebenfalls zu überarbeiten.

• Alaska: Der Bundesstaat stieg aus der durch Pandemiehilfsgesetze geschaffene Erweiterung der Arbeitslosenunterstützung aus. Zur Begründung hieß es, dass Alaskas Wirtschaft Zeichen der Erholung zeige, es daher an der Zeit sei die zusätzlichen Ausgleichszahlungen zu beenden. Arbeitslosenunterstützung sei auch nur zur vorübergehenden Hilfe bestimmt.
• Maryland: Gouverneur Larry Hogan hob in seinem Bundesstaat die Maskenpflicht größtenteils auf. Gesichtsbedeckungen mussten nun nur in medizinischen Einrichtungen, Schulen, und im öffentlichen Personenverkehr getragen werden.
• Nevada: Das Wynn Las Vegas kündigte nach einer Änderung der Richtlinien des Nevada Gaming Control Board an, dass vollgeimpfte Angestellte und Gäste keine Masken mehr tragen müssten. Der Impfstatus würde bei Gästen nicht überprüft werden. Auch MGM Resorts International erklärte, es wolle in keiner ihrer Niederlassungen in Las Vegas Masken bei vollständig geimpften Gästen und Angestellten verlangen. Der Impfstatus bei Gästen würde nicht überprüft werden.
• West Virginia: Gouverneur Jim Justice beendete mit Wirkung zum 19. Juni 2021 die Teilhabe seines Bundesstaates an der pandemiebedingten Ausweitung der Arbeitslosenunterstützung. Der Gouverneur begründete die Entscheidung damit, dass West Virginier Zugang zu tausenden an offenen Stellen hätten. Man bräuchte jeden zurück zur Arbeit, die Kleinunternehmen bräuchten jeden und die Wirtschaft des Staates.

15. Mai 2021

CDC betonte, dass in Schulen weiter Masken getragen werden sollte und auf Abstand geachtet werden sollte. Die neuen Richtlinien bezüglich Maskenfreiheit bei Geimpften seien nicht anwendbar.

16. Mai 2021

Die Leiterin der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) Rochelle Walensky trat im Fernsehen auf. Gegenüber Chris Wallace in der Sendung Fox News Sunday verteidigte sie die Änderung der CDC-Position vom Beginn der Woche, als sie Maskentragen vor dem Kongress verteidigte, zur geänderten CDC-Richtlinie am Donnerstag, die Geimpfte von Masken freistellte. Sie sagte, dass sie nur die wissenschaftliche Erkenntnis präsentiere, die bekannt sei. Sie könne nur auf die Informationen zugreifen, sobald sie in der medizinischen Fachliteratur veröffentlicht seien. Sie habe den Erkenntnisstand so schnell weitergetragen, wie sie konnte. Gegenüber Dana Bash in der CNN-Sendung State of the Union äußerte sie zur Frage des Nicht-Maskentragens von Ungeimpften, dass sie nicht glaube, dass Leute die vor dem Donnerstag nicht überzeugt waren Masken zu tragen, nach dem Donnerstag davon überzeugt seien. Man müsse ehrlich sich selbst gegenüber sein. Wenn man nicht geimpft sei, dann sei man nicht geschützt. In der CBS-Sendung Face the Nation äußerte Anthony Fauci, dass die Änderungen auf die Evolution der Wissenschaft zurückzuführen waren. Falls diese Änderungen als Ansporn dienten sich impfen zu lassen, dann sei dies umso besser.

In einer Ansprache zum Abschlussjahrgang der Emory University sprach Fauci davon, dass die Pandemie ein Licht auf das Versagen der amerikanischen Gesellschaft geworfen habe. So seien die höheren Hospitalisierungs- und Sterbesraten bei Minderheiten auf den unbestreitbaren Rassismus, und nicht auf medizinische Gründe zurückzuführen.

Im Hollywood Palladium in Los Angeles fand die Verleihung der MTV Movie & TV Awards 2021 statt. Geehrte wurden zugeschaltet. Als Gewinner des Abends galt die Netflix-Serie WandaVision.

17. Mai 2021

Präsident Biden verkündete an diesem Montag, dass die Vereinigten Staaten zusätzlich zu den bereits zugesagten 60 Millionen Impfdosen von AstraZeneca weitere 20 Millionen weitere Impfdosen ins Ausland liefern werde. Man tue dies, um auch zuhause sicher zu sein, und weil es das richtige und klug sei. Amerika wolle die Welt mit Werten führen, mit diesem Beweis von Einfallsreichtum und Innovation, und mit dem grundsätzlichen Anstand des amerikanischen Volkes. Biden betonte, dass die Vereinigten Staaten damit mehr Impfstoff als irgendein anderes Land an andere Staaten schickten, sogar mehr als die geopolitischen Rivalen China und Russland. Er teilte außerdem mit, das mit dem folgenden Dienstag 60 % der Erwachsenen geimpft sein würden. Damit würde das Licht am Ende des Tunnels mit jedem Tag heller. In allen fünfzig Bundesstaaten würden nun die Fälle zurückgehen.

• Alabama: Das Gesetz SB267 wurde im Repräsentantenhaus und Senat von Alabama angenommen. Mit dem Gesetz wurde es bundesstaatlichen und lokalen Behörden untersagt, Dokumente zum Nachweis von SARS-CoV-2-Impfungen auszufertigen oder sich vorlegen zu lassen. SB267 untersagte es auch Unternehmen Güter oder Dienstleistungen unter Berufung auf den Impfstatus zu verweigern. (Fortsetzung: 24. Mai 2021)
• Illinois: Gouverneur J. B. Pritzker ordnete an, dass in seinem Bundesstaat vollständig geimpfte Personen keine Masken zu tragen bräuchten. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass neuere Studien zeigten, dass Geimpfte geschützt seien, Ungeimpfte aber nicht. Die Bürgermeisterin von Chicago, der größten Stadt in Illinois, entschied die Maskenpflicht einstweilen aufrechtzuerhalten.
• Indiana: Wie zuvor siebzehn andere republikanische Gouverneure beendete nun auch Gouverneur Eric Holcomb die Ausdehnung der Arbeitslosenunterstützung während der Pandemie. Er erklärte, die Wirtschaft in seinem Bundesstaat abgehe wie ein Rennwagen bei den Indy 500. Die Streichung der zusätzlichen Unterstützung zum 19. Juni 2021 sei zwar dabei keine Silberkugel, werde aber helfen die offenen 116.000 offenen Stellen zu besetzen. (Fortsetzung: 14. Juni 2021)
• Massachusetts: Gouverneur Charlie Baker zog die Wiederöffnung von Massachusetts auf den 29. Mai 2021 vor. Am 29. Mai sollten fast alle Beschränkungen aufgehoben werden. Geimpfte Personen sollten nur noch in Pflegeeinrichtungen, Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen und im öffentlichen Personenverkehr Gesichtsmasken tragen müssen. Ungeimpfte sollten zusätzlich in Innenräumen Masken tragen, wenn sie keinen Abstand von 6 Fuß einhalten könnten. Der Gouverneur erklärte, man sei nun vorbereitet, sicher, und könne voranschreiten.
• New Jersey: Mit Executive Order No. 241 hob Gouverneur Phil Murphy die Pflicht auf im Freien eine Maske zu tragen.
• New York: Gouverneur Andrew Cuomo beendete für den Empire State die Pflicht für vollständig Geimpfte Gesichtsbedeckungen in Innenräumen zu tragen.
• Texas: Gouverneur Greg Abbott erklärte mit einem Schreiben an das Arbeitsministerium die Beendigung der Teilnahme von Texas an dem Bundesprogramm, mit dem bis September die Arbeitslosenunterstützung ausgedehnt worden war, zum 26. Juni 2021. Es seien fast genauso viele Arbeitsstellen offen in Texas, wie Arbeitslose gemeldet seien.

18. Mai 2021

Nach dem an diesem Dienstag veröffentlichten Morbidity and Mortality Weekly Report der CDC bestanden erhebliche Unterschiede in den Impfquoten von ländlichen und urbanen Countys. In städtischen Countys waren bis zum 10. April 2021 durchschnittlich 45,7 % der Erwachsenen geimpft, in ländlichen Countys nur 38,9 %. In den ländlichen Gebieten, in denen knapp ein Fünftel der US-Bevölkerung lebte, war seit dem September 2020 die Zahl der Infektionen im Verhältnis zur Bevölkerung auch höher, als in Städten. Die Studie wurde veröffentlicht, als andere Untersuchungen auf eine deutlich höhere Impfskepsis von etwa 30 % in ländlichen Gebieten indizierten. CDC-Direktorin Rochelle Walensky sprach den Report in der morgendlichen Pressekonferenz an. Sie sagte, dass die Regierung alles unternehme, dass jeder Zugang zu Impfungen habe, unabhängig davon, ob man in einer Stadt oder auf dem Lande lebe. Walensky merkte in der Pressekonferenz auch an, dass Montag eine Wegmarke mit einem Impfgrad von 60 % der erwachsenen Bevölkerung und 4,1 Millionen geimpften Jugendlichen zwischen 12 und 16 erreicht sei. Die Beraterin des Covid-19 Response Teams Marcella Nunez-Smith, wies auch darauf hin, dass die Impfquote bei Minderheiten zugenommen habe. In den letzten zwei Wochen seien 51 % der Impfungen an Angehörige der Minderheiten gegeben worden, obwohl diese nur etwa 40 % der Bevölkerung ausmachten. Die Impfquoten variierten zwischen Bundesstaaten. Während in den sieben Bundesstaaten Connecticut, Hawaii, Maine, Massachusetts, New Hampshire, New Jersey, und Vermont über 70 % der Erwachsenen geimpft waren, waren dies unter 50 % in den zehn Bundesstaaten Alabama, Arkansas, Georgia, Idaho, Louisiana, Mississippi, South Carolina, Tennessee, West Virginia, und Wyoming.

Nachdem der Senat am 22. April dem COVID-19 Hate Crimes Act zugestimmt hatte, stimmte nun auch das Repräsentantenhaus mit 364 zu 62 Stimmen für dieses Gesetz. (Fortsetzung: 20. Mai 2021)

Im Repräsentantenhaus brachen mehrere Abgeordnete der oppositionellen Republikaner gezielt die nach der Geschäftsordnung geltende Maskenpflicht während einer Sitzung. Organisiert worden war der Protest durch den Abgeordneten Thomas Massie. Gegen die Abgeordneten Brian Mast, Mariannette Miller-Meeks, und Beth Van Duyne wurde wegen wiederholter Verletzung der Pflicht ein Bußgeld verhängt, gegen sieben weitere Verwarnungen ausgesprochen. Die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene postete einen Tag später ein Video von sich beim Schreddern der Verwarnung. Sie erklärte, dass man nicht diskriminieren könne nach Impfstatus. (Fortsetzung: 20. Mai 2021)

• Illinois: Die Bürgermeisterin von Chicago Lori Lightfoot teilte auf Twitter mit, dass das Lollapalooza-Festival 2021 mit voller Kapazität vom 29. Juli bis zum 1. August stattfinden werde, nachdem es 2020 abgesagt werden musste. Teilnehmer und Zuschauer müssten einen Impfnachweis oder einen kürzlichen negativen COVID-19-Test vorlegen.
• Nevada: Der republikanische Kandidat für die Gouverneurswahl 2022 und Bürgermeister von North Las Vegas John Lee teilte mit, dass bei ihm COVID-19 diagnostiziert worden sei, laut seiner Mitteilung war er nicht geimpft. Lee hatte am Tag zuvor seine Kampagne angekündigt. Er war erst kürzlich aus der Demokratischen Partei ausgetreten, da diese laut Lee zum Sozialismus strebe und Cancel Culture betreibe.
• New Jersey: Gouverneur Phil Murphy verlängerte die Anordnungen zu Fernunterricht nicht, und erklärte, dass der Bundesstaat ab dem kommenden Schuljahr zum Präsenzunterricht zurückkehren werde.
• Oregon: Der Bundesstaat änderte seine Regelungen zum Maskentragen. Gesichtsmasken mussten nun im Freien nicht mehr getragen werden. In öffentlich zugänglichen Innenräumen konnten vollständig geimpfte Personen auf eine Maske verzichten, sie mussten aber gegebenenfalls einen Impfnachweise vorzeigen können.
• Texas: Gouverneur Greg Abbott untersagte es per Executive Order allen staatlichen Behörden eine Maskenpflicht durchzusetzen. Diese Anordnung sollte ab Freitag, dem 21. Mai 2021 in Kraft treten. In Schulen sollte erst ab dem 4. Juni 2021 keine Maskenpflicht bestehen dürfen. Ausgenommen waren nur Justizvollzugsanstalten und Pflegeeinrichtungen des Staates. Abbott erklärte, dass man den Virus mit breit verfügbaren Impfstoffen, mit Arzneimitteln, und von Texanern getroffenen Vorkehrungen in Schach halte. Texas müsse Texanern keine Vorsichtsmaßnahmen vorschreiben.

19. Mai 2021

In einer Pressekonferenz des Weißen Hauses am Mittwochmorgen teilte der COVID-19-Berater der Regierung Andy Slavitt mit, dass zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie in allen fünfzig Bundesstaaten die Zahlen zurückgingen. Man sei dabei den Krieg gegen den Virus zu gewinnen, aber man bräuchte die Bürger (You), um ihn zu Ende zu bringen. CDC-Direktorin Rochelle Walensky erklärte, dass es entscheidend sei die Impfungen gleichmäßig im ganzen Land weiterzuführen. Dafür sei es wichtig auf die Bürger zuzugehen und auf ihre Bedenken zu hören. Die Anzahl an Neuinfektionen lag nun im Wochendurchschnitt bei etwa 30.000 COVID-19-Fällen pro Tag, 20 % weniger, als in der Vorwoche.

Gegenüber dem Podcast von Axios merkte Anthony Fauci an, dass die am 13. Mai geänderte Maskenrichtlinie der CDC von der Öffentlichkeit falsch verstanden würde. Die Richtlinie würde so verstanden, dass man keine Masken mehr bräuchte. Das sage sie aber nicht. Sie besage, dass Geimpfte sich sicher fühlen könnten. Er meinte ferner, dass Geimpfte etwa nach einem Jahr eine Auffrischung ihrer SARS-CoV-2-Impfung brauchen würden.

Die Food and Drug Administration (FDA) genehmigte die Lagerung des Impfstoffes von Pfizer außerhalb von Ultratiefkühlschränken bei Temperaturen von 2°C bis 8 °C beziehungsweise 35°F bis 46 °F für einen Zeitraum von einem Monat.

Die Europäische Union einigte sich vollgeimpfte Personen als Touristen einzulassen. Die in den Vereinigten Staaten zugelassenen Impfstoffe von Johnson & Johnson, Moderna, und Pfizer gehörten zu den von der EU hierzu anerkannten Impfstoffen. Die Impfung musste hierzu dokumentiert und nachgewiesen sein. Die Einreise für US-Bürger war damit erstmals seit dem März 2020 wieder möglich.

Mit der Uraufführung des Films Cruella von Disney im El Capitan Theatre in Hollywood fand die erste Galapremiere eines Kinofilms seit Ausbruch der Pandemie statt. Es galten noch Coronabeschränkungen, weshalb Journalisten nicht im Kino während der Aufführung zugelassen waren. Aber es gab wieder einen roten Teppich, auf dem Stars des Films wie Emma Stone sich präsentierten.

• Connecticut: Das Connecticut Department of Public Health veröffentlichte neue Richtlinien zum Maskentragen in Connecticut. Danach müssen nichtgeimpfte Personen in Innenräumen weiter Maskentragen. Geimpfte müssen in Pflegeeinrichtungen, Schulen, Einrichtungen des Personenverkehrs, in öffentlichen Verkehrsmitteln und falls ein öffentlicher oder privater Hausherr es verlangt Gesichtsbedeckungen tragen. Geimpfte mussten sich ferner nicht mehr in Quarantäne begeben nach Reisen oder Kontakten mit Infizierten, solange sie keine Symptome zeigten.

20. Mai 2021

An diesem Freitag fiel die Zahl der COVID-19-Neufälle in den Vereinigten Staaten auf 27.815 im Siebentages-Durchschnitt, der niedrigste Wert seit dem 22. Juni 2020.

Präsident Biden unterzeichnete die am 18. Mai vom Repräsentantenhaus verabschiedete COVID-19 Hate Crime Bill. Das Gesetz war wegen der während der Pandemie gestiegenen Angriffe auf asiatische Amerikaner verfasst worden. Eingeleitet wurde die Zeremonie durch eine Ansprache der ersten asiatischstämmigen Vizepräsidentin Kamala Harris.

Der wöchentliche Bericht des Arbeitsministeriums wies mit 444.000 den niedrigsten Wert an Arbeitslosenanträgen seit dem 14. März 2020 aus. Prognostiziert worden war eine Zahl von 452.000 Neuanträgen. Fortlaufende Anträge hatten leicht um 111.000 auf 3,75 Millionen zugenommen. Die Anzahl der Bezieher von Ausgleichsleistungen sank um 900.000 auf knapp unter 16 Millionen.

Während einer von Bloomberg Businessweek veranstalteten Online-Konferenz machte Anthony Fauci Anmerkungen zu Impfnachweisen. Er wies darauf hin, dass Hochschulen bereits den Nachweis von Impfungen von ihren Studenten forderten. Er erwarte, dass auch Fluggesellschaften und Kreuzfahrt-Reedereien solche Nachweise von ihren Passagieren verlangen werden würden. Private Unternehmen würden von Kunden Impfnachweise verlangen, auch ohne, dass von der Bundesregierung Impfpässe vorgeschrieben würden.

Die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene äußerte sich auf dem Sender Real America’s Voice zur Maskenpflicht im Repräsentantenhaus. Sie nannte die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, verrückt. Sie erklärte, dass die Regelung sie an eine Zeit in Deutschland erinnere, als Leute gezwungen wurden einen goldenen Stern zu tragen und dann in Gaskammern transportiert wurden. Am folgenden Tag sollte sie auf Kritik gegen diesen Vergleich erklären, dass rationale Juden ihr Recht geben würden. Das American Jewish Committee hatte die Abgeordnete scharf verurteilt. In den folgenden Tagen verurteilten Politiker beider Parteien ihre Äußerungen.

Die Chinese Americans Civil Rights Coalition (CARC) reichte gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump Klage vor einem Bundesgericht in New York ein. Die Klägerin warf dem Beklagten vor, wiederholt SARS-CoV-2 als „China Virus“ bezeichnet zu haben und damit Angriffe gegen chinesischstämmige Amerikaner verursacht zu haben.

• Hawaii: Der Honolulu Star-Advertiser veröffentlichte einen Artikel über eine Kirche in Kaimuki auf Oʻahu. In der Kirche war es ab dem 4. April seit dem Ostergottesdienst zu einem Ausbruch gekommen. Pastoren und Gemeindemitglieder hatten die Ansteckungskette zur Kirche unter der Decke gehalten.
• Iowa: Gouverneurin Kim Reynolds fertigte ein Gesetz aus, mit dem es Schulen und lokalen Behörden untersagt wurde das Tragen von Masken von Schülern zu verlangen. Die Gouverneurin erklärte das Gesetz zu einem Sieg persönlicher Freiheit. Iowa würde Eltern die Kontrolle über Bildungs- und Gesundheitsfragen zurückgeben. (Fortsetzung: 3. September 2021, 13. September 2021)
• Maryland: Wie zuvor in Ohio wurde von Gouverneur Hogan auch für eine Lotterie unter Frischgeimpften stattfinden. Täglich sollte ein geimpfter Marylander ausgelost werden, der dann 40.000 $ erhalten sollte.
• Michigan: Bei einer Pressekonferenz auf einem Baseballfeld in Midland kündigte Gouverneurin Gretchen Whitmer an, dass ab 1. Juni Begrenzungen für Ansammlungen im Freien aufgehoben würden, Kapazitätsgrenzen in Innenräumen auf 50 % angehoben würden, und die Sperrstunde ab 23:00 Uhr aufgehoben würde. Ab 1. Juli würde voraussichtlich auch die Maskenpflicht entfallen.
• New York: Gouverneur Andrew Cuomo kündigte an, dass wie Ohio auch New York eine Lotterie veranstalte. Wer sich von Montag, dem 24. Mai bis Freitag, den 28. Mai impfen lasse könne 5 Millionen $ gewinnen.
• Rhode Island: Gouverneur Dan McKee kündigte an diesem Donnerstag an, dass Gotteshäuser, Geschäfte, Büros, und Sportstudios ab Freitag wieder ohne Beschränkungen tätig sein dürften.

21. Mai 2021

Das Weiße Haus kündigte eine Zusammenarbeit mit Singlebörsen wie Tinder, OkCupid, Bumble, und anderen an. Es sollten SARS-CoV-2-Impfungen beworben werden. Der Corona-Berater des Präsidenten Andy Slavitt merkte an, man habe etwas gefunden, was alle attraktiver mache: Impfungen. Die Singlebörsen wollten Suchfunktionen nach Impfstatus, Auszeichnungen oder sonstige Funktionen anbieten. Die Aktion wurde angekündigt, als die Vereinigten Staaten im Wochendurchschnitt täglich 1,8 Millionen Impfspritzen verabreicht wurden, 48 % weniger, als zum Höhepunkt in der Mitte des Vormonats.

Das CDC veröffentlichte eine an 169 Schulen vom Kindergarten bis zur Fünften Klasse in Georgia durchgeführte Studie. Demnach waren COVID-19-Ansteckungen an Schulen, wo Mitarbeiter und Lehrer Masken zu tragen hatten um 37 % geringer.

Gegenüber Shepard Smith auf CNBC äußerte sich der Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases und medizinische Berater des Präsidenten Anthony Fauci. Fauci hielt es für möglich, dass bis zum 4. Juli 2021 das Ziel des Präsidenten erreichbar sei, dass 70 % der erwachsenen Bevölkerung geimpft sei. Er hielt es auch für möglich, dass im Sommer oder Herbst Middle und High Schools ohne Masken seien, wenn es gelänge die Schüler zu impfen. Da lokale und bundesstaatliche Behörden entschieden, erwarte er einen Flickenteppich dabei.

• Delaware: Der Bundesstaat meldete den ersten Fall einer Infektion mit der SARS-CoV-2-Variante Delta B.1.617.2, der sogenannten „indischen Variante“.
• Kalifornien: Die Gesundheitsbehörden des Westküstenstaates teilten mit, dass ab dem 15. Juni 2021 fast alle Corona-Beschränkungen aufgehoben werden würden. Lediglich die Maskierungspflicht für Ungeimpfte und ansonsten unter bestimmten Umständen sollte beibehalten werden. Geimpfte hatten im öffentlichen Personenverkehr und Pflegeeinrichtungen Masken zu tragen, sowie bei Großveranstaltungen in Hallen mit über 5.000 Personen. Bei vergleichbaren Großveranstaltungen unter freiem Himmel wurde nachdrücklich empfohlen Masken zu tragen. Bestehende Kapazitätsgrenzen wurden aufgehoben, dass Farbsystem mit dem Countys seit August 2020 in Risikogebiete eingestuft wurden, sollte auslaufen.
• Oregon: Gouverneurin Kate Brown kündigte das Programm Take Your Shot Oregon an, eine Lotterie. Jeder Erwachsene, der bis zum 28. Juni 2021 geimpft sein sollte, hatte die Möglichkeit eine Million Dollar zu gewinnen. Zusätzlich sollte in jedem County ein Preis von je 10.000 $ ausgeschüttet werden. Unter geimpften 12- bis 18-Jährigen sollten fünf Hochschulstipendien ausgelost werden. Gouverneurin Brown erklärte, dass nur noch 250.000 Einwohner Oregons geimpft werden müssten, um das benachbarte Kalifornien bei der Wiederöffnung zu schlagen.

22. Mai 2021

• Michigan: Gouverneurin Gretchen Whitmer traf sich mit Bekannten in einer Gaststätte in East Lansing. Dabei wurden verschiedene von Whitmer erlassene COVID-19-Vorschriften verletzt, etwa Abstandsvorschriften, Maskenpflicht und Sperrstunde. Bilder von dem Treffen begannen kurz darauf auf sozialen Medien zu zirkulieren. Die Gouverneurin entschuldigte sich einen Tag später.

23. Mai 2021

Daten der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zeigten, dass in 25 der 50 Bundesstaaten nun über die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung geimpft seien. Dies betraf die Bundesstaaten Alaska, Colorado, Connecticut, Delaware, Hawaii, Iowa, Kalifornien, Maine, Maryland, Massachusetts, Michigan, Minnesota, Nebraska, New Hampshire, New Jersey, New Mexico, New York, Oregon, Pennsylvania, Rhode Island, South Dakota, Vermont, Virginia, Washington, und Wisconsin. Insgesamt waren nun 49,6 % der erwachsenen Bevölkerung, beziehungsweise über 39 % der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. 61,3 % der Erwachsenen in den Vereinigten Staaten oder 49 % der Gesamtbevölkerung hatten zumindest ihre erste Impfdosis erhalten. Die Fallzahlen gingen weiter zurück. Die Vereinigten Staaten hatten in dieser Woche im Durchschnitt täglich 25.000 Neufälle und 540 Todesfälle verzeichnet.

Wegen der zahlreichen im zweiten Jahr in Folge abgesagten High School Abschlussfeiern sendete CNN an diesem Sonntag die Sendung Graduation 2021: A CNN Special Event. Neben zahlreichen Prominenten sprach Vizepräsidentin Kamala Harris. Sie sagte unter anderem:

“You now know, that you have what it takes to get through pretty much anything. So when you come up against an obstacle, when you experience a setback -- and you will, we all do -- remember the resilience that you showed this past year. The determination. Remember, that you have the strength to get through anything.”

„Ihr wisst jetzt, dass ihr alles habt, um ziemlich alles zu überwinden. Wenn ihr auf ein Hindernis stoßt oder einen Rückschlag erlebt -- und ihr werdet, wir alle erleben das -- erinnert euch an die Zähigkeit, die ihr dieses letzte Jahr gezeigt habt. Die Entschlossenheit. Erinnert, dass ihr die Kraft habt alles durchzustehen.“

Das Wall Street Journal berichtete über einen Geheimdienstbericht aus der Endzeit der Trump-Regierung. Laut dem Bericht seien drei Mitarbeiter des Virologischen Instituts in Wuhan mit Symptomen wie bei COVID-19 oder jahreszeittypischer Erkrankungen im November 2019 in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

In einer Radiosendung erklärte Senator Rand Paul aus Kentucky, dass er sich nicht impfen lassen werde. Er sei an COVID-19 erkrankt gewesen und weise eine natürliche Immunität auf. Im übrigen müsse es in einer freien Gesellschaft jedem überlassen bleiben sich impfen zu lassen.

Im Microsoft Theater in Los Angeles fand die Show zur Verleihung der Billboard Music Awards vor einem Publikum von über 500 Zuschauern statt, die Preisverleihungsshow mit den bis dahin meisten Zuschauern in der Pandemie. Durch den Abend führte Nick Jonas. Mit sieben Preisen galt The Weeknd als Gewinner des Abends.

24. Mai 2021

Der ehemalige Leiter der FDA Scott Gottlieb erzählte an diesem Montag auf CNBC, dass es zunehmende Hinweise auf einen Ursprung des SARS-CoV-2-Virus in einem Labor gebe. Er nahm zum einen Bezug auf einen am Sonntag bekannt gewordenen Geheimdienstbericht, nach dem Labormitarbeiter in Wuhan bereits im November 2019 Symptome ähnlich zu COVID-19 gezeigt hätten. Zum anderen erklärte er, dass es verständlich war zunächst von einem tierischen Ursprung auszugehen, dies sei wahrscheinlicher. Allerdings sei trotz intensiver Suche kein ursprünglicher Wirt gefunden worden. Im New York Magazine wurde die Theorie des Laborursprungs zwar als noch nicht bewiesen, aber ähnlich plausibel beschrieben, wie ein natürlicher Ursprung. Die liberalen Medien wurden dabei dafür kritisiert, die Labortheorie abgetan zu haben. Der ehemalige Außenminister und CIA-Chef Mike Pompeo erklärte auf Fox News, dass er fest vom Ursprung im Labor ausgehe. Es sei empörend, dass Wissenschaftler, auch Regierungswissenschaftler, einschließlich Fauci, einem natürlichen Ursprung den Vorzug gegeben haben. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, erklärte in einer Pressekonferenz, dass die Regierung auf eine internationale Untersuchung dränge. Sie warnte vor voreiligen Schlüssen, es stünden nicht genug Daten zur Verfügung.

• Alabama: Das am 17. Mai 2021 beschlossene Gesetz, mit dem es staatlichen Stellen und Unternehmen untersagt wurde einen Impfnachweis zu verlangen, trat in Kraft, nachdem Gouverneurin Kay Ivey es ausgefertigt hatte.
• Florida: Das Florida Department of Economic Opportunity teilte mit, dass zum 26. Juni 2021 Florida aus dem Bundesprogramm zur Zahlung zusätzlicher Arbeitslosenunterstützung aussteige. Florida war der dreiundzwanzigste republikanisch regierte Bundesstaat, der das Programm beendete. Im Gegensatz zu anderen Bundesstaaten wurden in Florida die pandemiebedingten Bundesprogramme für beschäftigungslose Selbstständige und Gelegenheitsarbeitern aber nicht beendet.

Gouverneur Ron DeSantis fertigte ein Gesetz Floridas aus, mit dem es Betreibern von sozialen Medien, unter Androhung von Geldbußen, untersagt wurde, Politiker zu sperren. Er begründete dies mit einem angeblichen „Rat von Zensoren“ (Council of Censors) im Silicon Valley, der eine offene Debatte über Lockdowns und die Ursprünge des Coronavirus verhindere. Kritiker hielten dieses Gesetz für verfassungswidrig.

• Kalifornien: Der Superintendent des nach New York zweitgrößten Schulbezirks, des von Los Angeles, Austin Beutner, kündigte an, dass die Schüler im Herbst zum neuen Schuljahr in den Präsenzunterricht an allen Schultagen zurückkehren würden.
• Michigan: Gouverneurin Whitmer hob Einschränkungen am Arbeitsplatz teilweise auf. Vollgeimpfte Personen brauchten am Arbeitsplatz keine Gesichtsbedeckungen mehr zu tragen und mussten nicht mehr Abstand halten. Telearbeit war nicht mehr angeordnet.
• Nebraska: Gouverneur Pete Ricketts pries eine Rückkehr zur Normalität und hob Coronabeschränkungen auf. Es wurde Behörden untersagt, von Bürgern das Tragen von Masken in Regierungsgebäuden zu verlangen. Telearbeiter sollten zurückkehren zu ihrem Arbeitsplatz. Ricketts beendete die Teilnahme Nebraskas an der Auszahlung von 300 $ an Arbeitslosenunterstützung. Er begründete dies damit, dass diese Zahlungen Leute vom Arbeiten abschrecken würde.
• New Jersey: Mit Wirkung zum Freitag beendete Gouverneur Phil Murphy die Pflicht Masken zu tragen und Abstand zu halten. Ausgenommen wurden medizinische Einrichtungen, Schulen, Gefängnisse und der öffentliche Personenverkehr.
• New York: Bill de Blasio, der Bürgermeister von New York City, kündigte in der Sendung Morning Joe auf MSNBC an, dass die Schulen in der Stadt im kommenden Schuljahr im Herbst wieder vollständig auf Präsenzunterricht umgestellt würden.
• Tennessee: Eine Impfgegnerin wurde im Blount County verhaftet, nachdem sie mit ihrem Auto mit hoher Geschwindigkeit in ein Zelt gefahren war, in dem COVID-19-Impfungen durchgeführt wurden. Keine der sieben Personen im Zelt kam zu Schaden.
• Wisconsin: William Patrick Callahan, der Bischof von La Crosse, entließ einen Priester, der unter anderem gegen Impfstoffe gepredigt und COVID-19 von der Kanzel als Erfindung (Hoax) bezeichnet hatte. Der Priester kündigte an nach dem Kirchenrecht gegen die Entscheidung vorzugehen und bezeichnete die Entscheidung in einer Predigt als „Cancel Culture“.

25. Mai 2021

In der Pressekonferenz des COVID-19 Response Team des Weißen Hauses erklärte der COVID-19-Berater des Präsidenten, dass man dem Ursprung des SARS-COV-2-Virus auf den Grund gehen müsse. China sei nicht vollständig transparent. Man brauche die Hilfe der Weltgesundheitsorganisation für eine vollständige internationale Untersuchung. Im Augenblick habe man das nicht. Anthony Fauci äußerte in der Pressekonferenz, dass ein natürlicher Ursprung des Virus wahrscheinlicher sei, man könne aber nicht zu hundert Prozent sicher sein. Es sei absolut notwendig dies zu untersuchen. CDC-Direktorin Rochelle Walensky warnte in der Pressekonferenz mit Blick auf den Memorial Day am 31. Mai, dass sich für Ungeimpfte die Richtlinien nicht geändert hätten. Diese müssten weiterhin Masken tragen und Vorkehrungen treffen, da sie noch immer infiziert werden könnten.

Der Senat beschloss einstimmig einen von Senatorin Joni Ernst eingebrachten Anhang zu einem Gesetz zur Förderung der Forschung in den USA. Der Anhang untersagte jedwede US-Finanzierung von Forschung am Virologischen Institut in Wuhan. Der Senat stimmte auch für die Zulassung eines von Senator Rand Paul vorgeschlagenen Anhangs, der Finanzierung von Waffenforschung in China durch US-Stellen untersagte.

Es war bekannt geworden, dass die Biden-Administration von Mike Pompeo zum Ende der Trump-Ära initiierte Nachforschungen des Außenministeriums, zum Beweis der Laborursprungs-Theorie, beendet hatte. Grund war die befürchtete niedrige Qualität durch Rosinenpickerei.

Das Weiße Haus meldete gegen Mittag, dass mit etwa 130 Millionen Personen ab 18 Jahren die Hälfte der erwachsenen US-Bevölkerung geimpft sei. Hinzu träten etwa 5 Millionen Impfungen bei Heranwachsenden unter 18. Die Bundesstaaten mit den pro Kopf höchsten Zahlen waren Vermont, Massachusetts, Hawaii, und Connecticut. Die Bundesstaaten mit den niedrigsten Impfquoten waren die Südstaaten Mississippi, Alabama, Louisiana, und Arkansas.

Moderna teilte mit, dass ihr Impfstoff mRNA-1273 sich in einer Studie mit über 3.700 Heranwachsenden als sicher und wirksam bei Zwölf bis Siebzehnjährigen erwiesen habe. Das Unternehmen kündigte an im folgenden Monat die Eilzulassung zur SARS-CoV-2-Impfung bei Heranwachsenden zu beantragen.

• Colorado: Gouverneur Jared Polis stellte das Programm Colorado Comeback Cash Vaccine Drive vor. Über vier Wochen sollte jeweils aus der Masse der Geimpften ein Gewinner von 1 Million $ gezogen werden. Gouverneur Polis erklärte, das seien eine Million Dollar direkt in die Tasche. Man könne dafür ein Haus kaufen, Urlaub machen oder sich ein halbes Jahr Auszeit gönnen. Colorado wies zu dem Zeitpunkt eine Impfquote von 59 % aus, die Nachfrage war aber in der letzten Zeit abgeflacht.
• Georgia: Mit der Executive Order Prohibition of Covid-19 Vaccine Passports untersagte es Gouverneur Brian Kemp allen Behörden und staatseigenen Betrieben, Nachweise für Impfungen zu verlangen. Er erklärte, er würde jeden ermutigen sich impfen zu lassen. Eine Impfung sei aber eine persönliche Entscheidung zwischen Bürger und medizinischen Dienstleistern, der Staat solle sich da heraus halten.
• Louisiana: Gouverneur John Bel Edwards kündigte an, dass Maskenpflichten größtenteils aufgehoben würden. Gesichtsbedeckungen seien noch in medizinischen Einrichtungen, im öffentlichen Personenverkehr und Gefängnissen vorgeschrieben. In öffentlichen Schulen würde mit dem Ende des Schuljahrs die Maskenpflicht auslaufen. Schulen könnten aber weiter zum Tragen von Masken verpflichten.

26. Mai 2021

Joe Biden teilte an diesem Mittwoch mit, dass er die Geheimdienste der Vereinigten Staaten angewiesen habe einen Bericht zu den Ursprüngen des SARS-CoV-2-Virus innerhalb von 90 Tagen zu erstellen. Er habe seinen Nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan bereits im März 2021 mit einer Untersuchung beauftragt gehabt. Dieser Bericht läge mittlerweile vor. Danach gäbe es zwei mögliche Ursprünge, wobei die Mehrheit der Analysten davon ausgingen, dass keine der beiden Theorien derzeit abschließend ausgeschlossen werden könne. Er habe nun weitere Nachforschungen angeordnet. Er habe spezifische zusätzliche Fragen zu China, und zur Rolle nationaler US-Laboratorien gestellt, und angeordnet den Kongress informt zu halten. (Fortsetzung: 27. August 2021)

Der ehemalige Berater des Präsidenten Trump Peter Navarro trat in Steve Bannons Sendung War Room Pandemic auf. Er äußerte die Theorie, dass Anthony Fauci der Vater des Virus sei. Fauci habe über Dritte Waffenforschung an Viren in Wuhan finanziert. Der SARS-CoV-2-Virus stamme aus dem Labor in Wuhan. Fauci sei ein Soziopath und würde innerhalb von 90 Tagen verschwinden.

Die Food and Drug Administration genehmigte ein auf monoklonalen Antikörpern beruhendes COVID-19-Medikament von Vir Biotechnology und GlaxoSmithKline.

Facebook teilte mit, dass es nicht mehr Stellungnahmen von der Plattform entfernen werde, in denen behauptet würde, dass SARS-CoV-2 menschengemacht sei.

Die National Football League (NFL) hob für geimpfte Spieler fast alle Beschränkungen auf. Ungeimpfte Spieler mussten weiter sich täglich testen lassen, Masken tragen, konnten nicht in der Kantine essen, mussten Kapazitätsgrenzen in Trainingseinrichtungen beachten, und mussten sich weiter in Quarantäne begeben, falls sie engen Kontakt zu einer infizierten Person hatten.

• Florida: CDC genehmigte die ersten Kreuzfahrten. Das Unternehmen Celebrity Cruises, ein Tochterunternehmen von Royal Caribbean, teilte mit, dass Kreuzfahrten des Unternehmens ab dem 26. Juni 2021 von Fort Lauderdale in Florida in die Karibik durch die Bundesregierung genehmigt worden waren. Voraussetzung war, dass 95 % der Schiffsbesatzung und 95 % der Passagiere gegen COVID-19 geimpft seien. Allerdings untersagten eine Executive Order von Floridas Gouverneur Ron DeSantis und ein kürzlich erlassenes Gesetz des Bundesstaates, dass Unternehmen von Kunden Nachweise des Impfstatus verlangen dürfen, während das Bundesrecht diesen Nachweis voraussetzte. (Fortsetzung: 28. Mai 2021 und 13. Juli 2021)
• Kalifornien: Im Rahmen ihrer Wahlkampagne, um Gouverneur Gavin Newsom nach dem durch die Pandemiefolgen befeuerten Recall zu ersetzen, trat Caitlyn Jenner in der Sendung America's Newsroom auf. Sie nannte Newsoms Pläne Stimuluszahlungen an Kalifornier zu senden schamlos und einen Recall-Rabatt. Sie erklärte, dass Newsom natürlich unter dem Druck des Recall den Staat öffne. Die allmähliche Rückkehr zur Normalität würde ihren Wahlkampf erschweren, aber Kalifornier würden laut Jenner nicht vergessen.
• Minnesota: Der republikanische Kandidat für die Gouverneurswahl 2022 in Minnesota Scott Jensen trat einer von den America's Frontline Doctors eingereichten Klage und Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz vor einem Bundesgericht bei. Die Klage war darauf gerichtet, Impfungen bei Jugendlichen unter 18 zu unterbinden. Der ehemalige Staats-Senator Jensen begründete seinen Schritt damit, dass die Impfungen angehalten werden sollten, bis eine ordentliche Diskussion möglich sei.

27. Mai 2021

Präsident Joe Biden hielt in Ohio am Cuyahoga Community College in Cleveland eine Ansprache über Wirtschaftspolitik. Er pries das unter ihm ohne republikanische Stimmen verabschiedete Corona-Hilfspaket, den American Rescue Plan. Biden sagte, dass man ein Rekordwirtschaftswachstum und Rekordarbeitsstellenschaffung sehe, es zeige sich, dass sein Plan wirke. Man würde ein neues Paradigma schaffen, dass auch dem Mittelstand und dem kleinen Mann helfe. Parlamentarier, die gegen das Gesetz gestimmt hätten, würden sich nun wegen der Fortschritte in ihren Wahlkreisen rühmen. Er habe eine Liste, wolle aber keinen blamieren. Biden wies konservative Kritik zurück, dass sein Plan Engpässe im Arbeitsmarkt und damit steigende Löhne und damit Inflation verursache. Steigende Einkommen seien kein Versehen, sondern gewollt (they are not a bug, but a feature). Unternehmen hättem gute Profite in der Krise erzielt, das sei gut für sie. Unternehmensprofite seien in den letzten Jahrzehnten gestiegen, Löhne aber auf einem Tiefstpunkt seit siebzig Jahren. Es wäre also Raum für steigende Einkommen.

Die Centers for Disease Control and Prevention veröffentlichten eine Prognose, nach der die Zahl derzu diesem Zeitpunkt 33 Millionen Infizierten und 593.288 Verstorbenen bis zum 19. Juni 2021 auf 596.000 bis 606.000 Todesopfer ansteigen würden. Infektions- und Sterberaten würden dabei nach dieser Vorhersage weiter abnehmen.

Es wurden Berichte amerikanischer Ministerien zur Wirtschaftsentwicklung veröffentlicht. Das Wirtschaftsministerium behielt die Prognose eines 6,4-Prozent-Wachstums des Bruttoinlandsproduktes für das Quartal bei. Der Verbraucherpreisindex lag bei 2,5 %. Das Arbeitsministerium meldete 406.000 Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung für die am 22. Mai endende Woche, ein Rückgang vom wöchentlichen Bericht der Vorwoche. Ökonomen hatten 425.000 Erstanträge vorhergesagt. Auch die Zahl der fortlaufenden Arbeitslosenunterstützungen fiel um 96.000 auf nun 3,64 Millionen Empfänger. Die Gesamtzahl von Empfängern von Ausgleichsleistungen, einschließlich derer aus Pandemie-Programmen, sank auf 15,8 Millionen.

Die Filme Cruella und A Quiet Place 2 erschienen in den Kinos der Vereinigten Staaten. Die Aufführungen wurden in der Filmbranche als Beginn einer Sommersaison erhofft, die nicht, wie die vorhergehenden 14 Monate, durch die COVID-19-Pandemie beeinträchtigt sei. Cruella spielte an diesem Donnerstag 1,4 Millionen $ in 3.892 US-amerikanischen Kinos ein, A Quiet Place 4,8 Millionen $ in 3.000 Lichtspielhäusern. Über das durch den Feiertag am Montag verlängerte Wochenende spielte A Quiet Place 2 mit Emily Blunt, Noah Jupe und Millicent Simmonds 57 Millionen $ an den Kinokassen ein und setzte damit einen Rekord in der Zeit der Pandemie. Cruella konnte solide 26,5 Millionen $ einspielen.

• Idaho: Während sich Gouverneur Brad Little bei einem Treffen der Republican Governors Association in Nashville außerhalb des Bundesstaates aufhielt, erließ die stellvertretende Gouverneurin Janice McGeachin ohne vorherige Rücksprache eine Anordnung in Form einer Executive Order. Mit dieser Anordnung untersagte sie es kommunalen Behörden, Maskenpflichten aufrechtzuerhalten. Sie erklärte, dass sie damit den Bürgern Idahos ihre Freiheit zurückgebe. Die Executive Order werde vom Gouverneur untersucht werden, er habe allerdings nie eine allgemeine Regelung zu Masken erlassen. Der Gouverneur bezeichnete die Executive Order seiner, bei der nächsten Gouverneurswahl gegen ihn kandidierenden, Stellvertreterin als Tyrannei, Verstoß gegen die Rule of Law und Werbegag in ihrem Wahlkampf. Er hob die Anordnung umgehend auf.
• Kalifornien: Der Gouverneur des Goldstaates, Gavin Newsom, stellte eine Impflotterie vor. Es war laut Newsom die größte derartige Lotterie. Es sah drei abgestufte Preiskategorien vor: Der Hauptpreis waren 15 Millionen $, die unter zehn Gewinnern aufgeteilt würden. Jeder Einwohner Kaliforniens, der sich zu einem beliebigen Zeitpunkt vor der Ziehung impfen ließ, nahm hieran teil. Bei der zweiten Kategorie sollten jeden Freitag 30 in den sieben Tagen zuvor Geimpfte ausgelost werden, die je 50.000 $ erhalten sollten. Als dritte Kategorie wurden in Supermärkten einlösbare Gutscheine zu 50 $ für die nächsten 2 Millionen geimpfte Kalifornier ausgelobt. Newsom betonte während der Vorstellung der Lotterie, dass Kalifornien der Bundesstaat mit den niedrigsten aktuellen Fallzahlen sei.
• Massachusetts: Das Bildungsministerium teilte mit, dass alle COVID-19-Einschränkungen für das Schulkjahr 2021/2022 aufgehoben würden. Die Schulen des Bundesstaates würden wieder zu vollem Präsenzunterricht zurückkehren, Fernunterricht würde nicht mehr angeboten werden. Für das laufende Schuljahr wurde eine Maskenpflicht für Schüler bei dem Aufenthalt im Freien aufgehoben.
• Minnesota: Gouverneur Tim Walz verkündete ein Programm des Bundesstaates, bei dem die ersten hunderttausend Personen, die sich ab diesem Donnerstag bis zum 30. Juni 2021 impfen ließen, unter Sachpreisen wie kostenlosen Angelscheinen, Eintrittskarten zu Parks des Bundesstaates oder Gutscheinen auswählen konnten.

28. Mai 2021

Vizepräsidentin Kamala Harris hielt als erste Frau die Abschlussrede vor dem Abschlussjahrgang der U.S. Naval Academy. Harris sagte, dass die weltweite Pandemie Entwicklungen beschleunigte, die es zuvor gab, und die Welt in eine neue Ära brachte. Sie änderte auf Dauer die Welt und zeigte, dass die Welt verknüpft sei und zerbrechlich. Sie fuhr fort:

“Just think: A deadly pandemic can spread throughout the globe in just a matter of months. A gang of hackers can disrupt the fuel supply of a whole seaboard. One country's carbon emissions can threaten the sustainability of the whole Earth. This, midshipmen, is the era we're in.”

„Denkt nach: Eine tödliche Pandemie kann sich in ein paar Monaten über die Weltkugel ausbreiten. Eine Bande von Hackern kann den Treibstoffnachschub einer ganzen Küste unterbrechen. Die Kohlendioxidemissionen eines Landes können die Nachhaltigkeit der gesamten Erde gefährden. Dies, Seekadetten, ist das Zeitalter in dem wir sind“

Sie erklärte, dass dies die Gefahren seien, gegen die sie alle die Vereinigten Staaten schützen müssten.

Die republikanischen Senatoren Ted Cruz aus Texas, Mike Braun aus Indiana, und Cynthia Lummis aus Wyoming brachten einen Gesetzentwurf ein, der es Bundesbehörden untersagen sollte Impfnachweise für SARS-CoV-2-Impfungen zu schaffen oder mit Dritten Stellen zusammenzuarbeiten bei deren Erstellung von solchen Nachweisen. In den zehn Bundesstaaten Alabama, Arizona, Florida, Idaho, Indiana, Montana, South Carolina, Texas, Utah, und Wyoming gab es an diesem Freitag bereits vergleichbare Regelungen.

Der ehemalige Leiter der FDA Scott Gottlieb sagte auf CNBC, dass es zu früh sei die Mission für beendet zu erklären. Man könne aber wegen der niedrigen COVID-19-Zahlen einen Etappensieg erklären. Man habe sich die Atempause verschafft, um den Sommer zu genießen. Die Risiken würden wieder im Herbst oder Winter steigen, zum Teil auch wegen dann neuer SARS-CoV-2-Varianten. Es sei jetzt wichtig ein Überwachungssystem aufzubauen, um neue Varianten frühzeitig erkennen zu können.

Die Equal Employment Opportunity Commission veröffentlichte rechtliche Hinweise. Danach sei es vernünftig und damit bundesrechtlich zulässig, wenn Arbeitgeber von ihren Arbeitnehmern Impfungen während einer Pandemie verlangen würden.

Der Minister für Innere Sicherheit Alejandro Mayorkas erklärte, dass die Regierung die Möglichkeit untersuche, Impfnachweise (vaccine passports) für internationale Reisen von und in die Vereinigten Staaten auszustellen. Gedacht sei an Möglichkeiten Impfungen mit Mobiltelefonen nachzuweisen. Nachdem der Minister dies am Morgen auf ABC News geäußert hatte, stellte das Ministerium klar, dass der Minister nicht über eine Pflicht gesprochen habe, einen solchen Nachweis mit sich zu führen, oder eine Datenbank der Bundesregierung. Es sei ausschließlich um internationale Reisen gegangen.

Noch kurz vor den Sommerferien aktualisierten die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ihre Richtlinie über Ferienlager. Anlass war unter anderem, dass mittlerweile auf Zwölfjährige sich impfen lassen konnten. Geimpfte Teilnehmer konnten nach diesen neuen Richtlinien auf Masken verzichten, auch wenn ihnen geraten wurde sie in Innenräumen und großen Menschenansammlungen weiter zu tragen. Ungeimpfte konnten bei den meisten Aktivitäten im Freien auf die Gesichtsbedeckungen verzichten, mussten sie in Innenräumen und in Menschenmengen aber aufsetzen.

Wegen der Verbreitung der Varianten P.1 und B.1.351 wurden die Auslieferung des Medikamentencocktails aus Etesevimab und Bamlanivimab von Eli Lilly in den Bundesstaaten Arizona, Florida, Illinois, Indiana, Kalifornien, Massachusetts, Oregon, und Washington einstweilen durch Bundesbehörden für unbestimmte Zeit ausgesetzt. Grund war die geringere Wirksamkeit dieser Antikörper-Therapie gegen diese Varianten.

• Florida: Nach der Entscheidung der CDC vom 26. Mai 2021 die Kreuzfahrt von Florida, mit der Auflage von weitestgehender Impfung von Crew und Passagieren, zuzulassen, nahm Gouverneur Ron DeSantis Stellung. Einen Nachweis von Impfungen zuzulassen würde gegen das von ihm am 3. Mai 2021 ausgefertigte Gesetz und seine Executive Order vom 2. April 2021 verstoßen. Er werde dieses Gesetz durchsetzen. Es würde keinen Sinn haben, ein Gesetz zu erlassen und es dann nicht durchzusetzen.

Der Generalinspektor des Staates Florida erkannte der im Mai 2020 gefeuerten Computerspezialistin Rebekah Jones den Status einer Whistleblowerin zu. Sie war entlassen worden, nachdem sie öffentlich behauptet hatte, dass Vorgesetzte sie gedrängt hätten die öffentlichen COVID-19-Daten zu manipulieren. Am 7. Dezember 2020 war es bereits zu einer Hausdurchsuchung bei ihr gekommen und am 17. Januar 2021 war ein Haftbefehl gegen Jones bekannt geworden.

• Kalifornien: Seeleuten auf die Häfen von Long Beach und Los Angeles anlaufenden Schiffen wurden Impfungen mit dem Vakzin Ad26.COV2.S von Johnson & Johnson angeboten.
• North Carolina: Ein Mitglied des Rates des Henderson County, ihre Schwiegertochter und Freedom Matters NC reichten Klage gegen Gouverneur Roy Cooper ein. Die Kläger wandten sich gegen die seit dem 10. März 2020 bestehende Notstandserklärung und insbesondere die Maskenpflicht in Schulen.
• Texas: 117 Angestellte der Krankenhausgruppe Houston Methodist legten vor einem Gericht im Montgomery County eine Klage gegen ihren Arbeitgeber ein. Houston Methodist hatte von den etwa 26.000 Beschäftigten verlangt, sich spätestens zum 7. Juni 2021 gegen COVID-19 impfen zu lassen. Die Kläger behaupteten, dass es sich um experimentelle Impfstoffe handele. Das Verlangen der Beklagten wäre ein Verstoß gegen den Nürnberger Kodex. Die Angestellten würden als Versuchskaninchen zur Profitmaximierung behandelt.

29. Mai 2021

Die Washington Post veröffentlichte an diesem Sonnabend eine Analyse der COVID-19-Zahlen bei ungeimpften US-Amerikanern. Während die Gesamtzahlen bei dr US-Bevölkerung insgesamt zurückgegangen waren und 40,5 % der Bevölkerung vollständig geimpft war, beziehungsweise 51 % aller Erwachsenen, waren die Fallzahlen bei Ungeimpften vergleichbar mit denen am Ende des Dezembers 2020. Die Hospitalisierungen entsprachen nach dieser Analyse den Werten der Gesamtbevölkerung vor drei Monaten, und die Sterberate den Werten von vor zwei Monaten. Die Zahlen wurden unter anderem darauf zurückgeführt, dass Ungeimpfte den Eindruck hätten nun auch keine Gesichtsmasken mehr tragen zu brauchen.

30. Mai 2021

Das Autorennen Indianapolis 500 fand an diesem Sonntag vor etwa 135.000 Zuschauern statt. Hélio Castroneves konnte das Rennen für sich entscheiden.

31. Mai 2021

Dieser Memorial Day stellte für viele US-Amerikaner der erste Feiertag seit Beginn der Pandemie dar, zu dem keine Masken mehr getragen werden mussten. Der Flugverkehr vor diesem Feiertag hatte stark zugenommen, 7 Millionen Flugpassagiere hatten von Donnerstag bis Sonntag die Flughäfen passiert. Da aber erst 40 % der Gesamtbevölkerung geimpft waren, war gewarnt worden, dass es unter Ungeimpften immer noch zu Ausbrüchen kommen könne. Fast alle Bundesstaaten fanden sich i. einer mittleren Gefahrenschwelle, nur Colorado, Florida, Washington, und Wyoming galten noch als Corona-Hochrisikogebiete. Der Leiter des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) Anthony Fauci gab dem Guardian ein Interview, in dem er erklärte, man solle nicht zu früh einen Sieg feiern. Aber je mehr Menschen in der Gesellschaft geimpft würden, umso sicherer werde es in der Gesellschaft. Solange das Virus nur irgendwo in der Welt aktiv sei, bestünde jedoch die Gefahr neuer Virusvarianten, die dem Impfschutz unterlaufen könnten. Man verhandele auf unterschiedlichen Ebenen, wie man Vakzine produzieren und an ärmere Länder senden könne.

Juni 2021

Es wurden im Juni außerhalb des Agrarsektors im Rahmen der wirtschaftlichen Erholung 850.000 statt prognostizierten 706.000 Arbeitsstellen geschaffen. Der Arbeitsmarkt wuchs dabei im Vergleich zum Vormonat um 0,3 % und im Vergleich zum Juni 2020 um 3,6 %. Während die Zahl der Teilzeitbeschäftigten um 0,9 % zurückging, stieg die Arbeitslosenquote im Juni von 5,6 % auf 5,9 %. Laut im August veröffentlichten Zahlen gab es Ende Juni 10,1 Millionen unbesetzte Stellen.

1. Juni 2021

Die Washington Post hatte aufgrund des Freedom of Information Act (FOIA) 866 Seiten von Anthony Faucis E-Mails zur COVID-19-Pandemie aus den Monaten März 2020 und April 2020 erhalten. Der E-Mail-Austausch erfolgte mit einer Vielzahl von Korrespondenzpartnern, unter anderem des Stabes des damaligen Vizepräsidenten Mike Pence, Abgeordneten im US-Kongress, der Spielergewerkschaft der National Football League, der Bill and Melinda Gates Foundation, italienischen Journalisten und chinesischen Wissenschaftlern. Fauci kritisierte auch in diesen E-Mails den damaligen Präsidenten Donald Trump nicht direkt.

Moderna teilte mit, dass es als zweites Unternehmen nach Pfizers Antrag vom 7. Mai einen Antrag auf die vollständige Zulassung ihres Impfstoffes mRNA-1273 bei der Food and Drug Administration (FDA) gestellt habe. Es sei auch beantragt die Zulassungsprüfung zu beschleunigen, damit die Zulassung in einem halben Jahr erfolgen könne. Moderna hatte seit dem 17. Dezember 2020 eine Eilzulassung.

Eine in der Online-Ausgabe des Journal of the American Medical Association veröffentlichte Studie von Wissenschaftlern der University of North Carolina at Chapel Hill kam am Beispiel North Carolinas zum Schluss, dass die Aufgabe von nichtpharmazeutischen Maßnahmen wie Gesichtsmasken, Distanzen, oder Schulschließungen, auch bei hohen Impfquoten zu einem erheblichen Anstieg von Fällen, Hospitalisierungen und Todesopfern führen würde.

• Maryland: Gouverneur Larry Hogan teilte mit, dass sich sein Bundesstaat ab dem 3. Juli 2021 als 25. Bundesstaat nicht mehr an der Auszahlung von zusätzlichen 300 $ Arbeitslosenunterstützung beteilige. Er erklärte, dass Maryland das von Präsident Biden gesetzte Ziel erreicht und 70 % der erwachsenen Bevölkerung geimpft habe. Die zusätzliche Unterstützung sei eine wichtige Übergangshilfe gewesen. Nach dreizehn Wochen ununterbrochenen Wachstums sei es an der Zeit Maryländer wieder zur Arbeit zu bringen. (Fortsetzung: 13. Juli 2021)
• New York: Die erste Theater-Premiere vor vollem Publikum, seitdem die Bühnen am Broadway am 12. März 2020 wegen der COVID-19-Pandemie schließen mussten, wurde für den 4. August 2021 angekündigt. Das Stück Pass Over von Antoinette Chinonye Nwandu sollte im August Wilson Theater uraufgeführt werden.
• Texas: 117 Angestellte der Krankenhausgruppe Houston Methodist reichten Klage vor einem Bundesbezirksgericht ein. Sie wandten sich gegen die Verpflichtung ihres Arbeitgebers an alle 28.000 Beschäftigten, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. Der Anwalt der Kläger machte geltend, dass seine Mandanten als Versuchskaninchen behandelt werden würden. (Fortsetzung: 9. Juni 2021, 12. Juni 2021)

2. Juni 2021

Präsident Joe Biden trat vor die Presse und kündigte in einer Ansprache einen „Month of Action“ an, um bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli 2021 70 % der erwachsenen Bevölkerung zu impfen. Er sagte, es würde Bundes-, Staats-, Stammes- und kommunale Regierungen, die Wirtschaft und die Bürger fordern dieses Ziel zu erreichen. Biden versprach, dass der kommende Sommer anders als der von 2020 ein Sommer der Freiheit, der Freude und des Zusammenkommens sein werde, nach einem langen, dunklen Winter. Zur Erreichung des Ziels kündigte er eine Aktion mit tausend afroamerikanischen Friseursalons an, die Impfspritzen geben könnten, verlängerte Öffnungszeiten bei Apotheken, freie Kinderbetreuung, und Steuernachlässe für Arbeitgeber, die ihre Arbeitnehmer impfen ließen. Sportligen sollten Impfungen während Spielen anbieten. Die Brauerei Anheuser-Busch habe Freibier für Erwachsene über 21 angeboten, falls dieses Ziel erreicht würde. Biden kündigte weiter an, dass Vizepräsidentin Harris und andere hochrangige Mitarbeiter seines Kabinetts das Land bereisen würden, um über Impfungen zu informieren.

Zu diesem Zeitpunkt wurden im Sieben-Tage-Durchschnitt 1,2 Millionen Impfspritzen am Tag gesetzt. Die zwölf Bundesstaaten Connecticut, Hawaii, Kalifornien, Maine, Maryland, Massachusetts, New Hampshire, New Jersey, New Mexico, Pennsylvania, Rhode Island, und Vermont hatten das Ziel von 70 % bereits erreicht. Südstaaten wie Mississippi, Missouri, und Arkansas lagen bei den Impfungen aber weit zurück. Die Fallzahlen waren auf 17.289 COVID-19-Fälle am Tag im Siebentages-Durchschnitt zurückgegangen.

Senator Rick Scott brachte einen Gesetzentwurf für einen Freedom to Fly Act ein. Mit diesem Gesetz sollte es der Transportation Security Administration untersagt werden Anordnungen für Impfnachweise auf Inlandsflügen zu erlassen.

• New Mexico: Gouverneurin Michelle Lujan Grisham gab die Impflotterie Vax 2 the Max bekannt. Über fünf Wochen sollten jede Woche je vier Gewinner von jeweils 250.000 $ unter Erwachsenen mit mindestens einer Impfdosis ausgelost werden. Anfang August sollte der Hauptpreis von 5 Millionen $ an einen vollständig geimpften Erwachsenen ausgelost werden. Finanziert wurde diese Lotterie mit Mitteln aus dem American Rescue Plan der Bundesregierung.

3. Juni 2021

Der wöchentliche Bericht des Arbeitsministeriums zum Arbeitsmarkt zeigte für die am 29. Mai 2021 endende Woche 385.000 Neuanträge für Arbeitslosengeld, der niedrigste Wert seit dem 14. März 2020, bevor in der darauf folgenden Woche die Anträge auf über 3 Millionen angestiegen waren und erstmals wieder seit damals unter 400.000 wöchentlichen Anträgen. Prognostiziert worden waren 393.000 Anträge. Fortlaufende Anträge stiegen um 169.000 für die am 22. Mai 2021 endende Woche auf 3,77 Millionen.

National Institutes of Health (NIH) teilte mit, dass eine vom NIH durchgeführte Studie auf eine orale Behandlungsmöglichkeit mit 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinyloxyl (TEMPOL) hindeute. TEMPOL baue dabei Eisen-Schwefel-Komplexe ab, die SARS-CoV-2 zur Vervielfältigung seiner Ribonukleinsäure (RNA) und damit Vermehrung benötige.

4. Juni 2021

Die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene verfasste ein Schreiben an die Regierung, in dem SARS-CoV-2 als von China produziertes und im November 2019 in die Welt gesetztes Virus bezeichnet wurde. Sie forderte auf, zu untersuchen und ihr, unter Terminsetzung zum 31. Juni, zu berichten, wieweit Anthony Fauci gelogen und bei der Verdeckung geholfen habe. Ferner mitzuteilen, inwieweit Hinweise bestünden, dass das Virus nicht natürlichen Ursprungs sei. Der konservative Moderator Tucker Carlson behauptete, dass die zu Beginn der Woche veröffentlichten E-Mails zeigen würden, dass Beamte der US-Gesundheitsbehörden in den frühen Tagen der Pandemie in Panik gewesen seien. Sie hätten schreckliche Experimente gefördert, bei denen wahrscheinlich COVID-19 geschaffen worden sei. Um die Entblößung zu vermeiden, hätten sie ein medizinisches Kriegsrecht verhängt.

• Florida: Die Regierung beendete den täglichen Report von COVID-19-Daten und Sterbezahlen auf dem Dashboard des Bundesstaates zu veröffentlichen. Die Behörde des Gouverneuts begründete dies damit, dass die Veröffentlichung nicht notwendig sei. Die Coronainfektionen seien seit einem Jahr zurückgegangen, die Positivrate der Tests liege bei 5 Prozent. Der Bundesstaat würde dank der Impfungen zur Normalität zurückkehren. Die im Oktober 2023 nach einem Gerichtsurteil nachträglich veröffentlichten Daten ergaben dem gegenüber, dass Florida sich zu dem Zeitpunkt am Beginn der Delta-Welle befand und führend bei der Zahl von COVID-19-Patienten in der Pädiatrie war.

In Miami begann die Konferenz Bitcoin 2021, die bis zum 6. Juni 2021 dauern sollte. Die Konferenz war ursprünglich auf den 30. April in Los Angeles terminiert gewesen, war wegen der Pandemie aber verlegt worden. Bei der ersten größeren Konferenz seit Pandemiebeginn, mit 21.000 Teilnehmern, bestand keine Maskenpflicht, auf Abstandhalten wurde nicht geachtet. Kurz nach der Konferenz begannen Teilnehmer über soziale Medien mitzuteilen, dass sie positiv getestet worden seien.

5. Juni 2021

Bei einer Veranstaltung der Republikanischen Partei North Carolinas in Greenville hielt der ehemalige Präsident Trump eine Rede, nach Angriffen gegen seinen Nachfolger Biden wandte Trump sich der Wahlniederlage im November 2020 zu und bezeichnete seine Abwahl als „Crime of the Century“ (Jahrhundertverbrechen) und wandte sich während der anderthalbstündigen Rede seiner Amtszeit zu. Er lobte seine Regierung für die Operation Warp Sppeed und, dass laut Trump hierdurch Impfstoffe in Rekordzeit entwickelt wurden. Er behauptete, dass Anthony Fauci den Virus und seinen Ursprung negiert habe und selten so falsch gelegen habe. Er forderte Billionen-Entschädigungen von China als Ursprungsland.

Die Schriftstellerin Naomi Wolf wurde auf Twitter wegen der Verbreitung von Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie dauerhaft gesperrt. Sie hatte unter anderem behauptet, dass SARS-CoV-2-Impfungen eine Software-Plattform sein würden, die Uploads beziehen könnten, dass es verantwortungsvoll sei sich geringen Dosen von Ansteckungen auszusetzen, und dass Urin und Fäkalien von Geimpften gesondert entsorgt werden müssten. Während die Sperre teilweise begrüßt wurde, lehnten sie andere als Eingriff in die Meinungsfreiheit ab.

6. Juni 2021

Laut CDC wurde an diesem Sonntag die Marke von 300 Millionen verabreichter Impfdosen überschritten. 49,3 % der Bevölkerung ab zwölf Jahren waren zu diesem Zeitpunkt vollständig geimpft. Es gab regionale Unterschiede beim Grad der geimpften Bevölkerung. Während 14 Bundesstaaten, die vor allem im Nordosten lagen, 70 % oder mehr ihrer erwachsenen Bevölkerung impfen konnten, lag dieser Wert bei sechs Bundesstaaten, vier davon im Süden, bei unter 40 %. Eine Studie der Harvard University zeigte dabei auch parteipolitische Unterschiede bei Impfquoten. 38 der 39 Kongresswahlbezirke mit mehr als 60 % geimpften Erwachsenen hatten einen Demokraten in das Repräsentantenhaus gewählt, in 28 der 30 Wahlbezirken mit weniger als einem Drittel Geimpften war ein Republikaner gewählt worden. Die Vereinigten Staaten verzeichneten dabei seit April, als die Impfungen für jeden Erwachsenen möglich wurden, einen erheblichen Rückgang an COVID-19-Zahlen. Lag der Siebentages-Durchschnitt an Neufällen am 1. April noch bei 65.053 Fällen am Tag, waren dies am Sonnabend, dem 5. Juni nur noch 12.780 Fälle.

7. Juni 2021

• Texas: Der Gouverneur fertigte die Senate Bill 968 als Gesetz aus. Mit dem Gesetz wurde es dem Staat Texas untersagt, Verträge mit Unternehmen einzugehen, die von Kunden den Nachweis einer Impfung verlangten. Solchen Unternehmen konnten nach dem Gesetz außerdem Genehmigungen und Zulassungen verweigert werden. Gouverneur Greg Abbott erklärte, dass Texas 100 % offen sei. Man wolle mit dem Gesetz sicherstellen, dass jeder die Freiheit habe zu gehen wohin er wolle. Abbott bekräftigte, dass Impfnachweise in Texas nun untersagt seien. Zu diesem Zeitpunkt hatten knapp die Hälfte der Texaner zumindest eine Impfdosis erhalten und 36,5 % waren vollständig gegen COVID-19 geimpft.

8. Juni 2021

Anthony Fauci teilte an diesem Dienstag bei einer Pressekonferenz mit, dass in Großbritannien die dortige Variante B.1.1.7 (Alpha) durch die Variante B.1.617.2 (Delta, δ) verdrängt würde. Sechzig Prozent der Fälle dort würden durch die ursprünglich in Indien identifizierte Delta-Variante repräsentiert. Diese Variante sei ansteckender und mit höheren Hospitalisierungsraten verbunden. Besonders betroffen seien die Altersgruppen der Zwölf- bis Zwanzigjährigen. In den Vereinigten Staaten würden erst 6 % der sequenzierten Fälle der Delta-Variante zuzurechnen sein, man könne eine Entwicklung wie in Großbritannien aber nicht zulassen. Es müsse verstärkt geimpft werden. Der Impfstoff von Pfizer/Biontech würde zu 88 % gegen diese Variante wirksam sein. Der oberste COVID-19-Berater des Weißen Hauses, Andy Slavitt teilte bei der Pressekonferenz mit, dass der nächste Tag sein letzter Tag im Weißen Haus sei. Er erklärte weiterhin, dass trotz aller Fortschritte es nicht an der Zeit sei den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Fauci sagte, dass Slavitt sehr vermisst werden würde.

• Washington: Das Washington State Liquor and Cannabis Board teilte mit, dass mit sofortiger Wirkung an diesem Dienstag das Programm Joints for Jabs beginne. Jeder Bewohner des Bundesstaates im pazifischen Nordwesten könne nach dem Erhalten einer Impfdosis bei lizenzsierten Händlern einen Joint mit Marihuana erhalten.

9. Juni 2021

Der U.S. Surgeon General Vivek Murthy wies auf CNN darauf hin, dass Nichtgeimpfte Personen wegen der zunehmenden Varianten, namentlich der Coronavirus-Variante B.1.617.2 oder Delta-Variante, im Sommer einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt seien. Die Delta-Variante sei ansteckender und verursache mehr Krankenhauseinweisungen. Die gute Nachricht sei, dass zumindest der Pfizer/Biontech-Impfstoff hocheffektiv gegen die Delta-Variante sei. Der ehemalige FDA-Direktor Scott Gottlieb äußerte demgegenüber auf CNBC, dass ausreichend viele Einwohner der USA geimpft seien, dass die neue Variante erst im Herbst zu einer Bedrohung werden könne.

Arbeitsminister Marty Walsh teilte mit, dass die Regelungen zur Sicherheit am Arbeitsplatz wegen COVID-19 im Wesentlichen auf Angestellte im Gesundheitssektor beschränkt würden. Diese seien am ehesten durch Patientenkontakte gefährdet. Für andere Branchen würden solche Vorgaben wie Maskentragen optional sein. Die Entscheidung die Richtlinien auf den Gesundheitssektor zu beschränken wurde von Gewerkschaften kritisiert.

Die CMT Awards wurden verliehen. Die Country-Musik-Veranstaltung fand vor 500 Zuschauern in der Bridgestone Arena in Nashville in Tennessee statt, die sozial distanziert waren. Die Show bestand zum Teil aus Live-Auftritten und zum Teil aus zuvor aufgenommenen Videos.

• Ohio: Der ehemalige Abgeordnete Jim Renacci kündigte in einer Radiosendung an Gouverneur Mike DeWine in den republikanischen Vorwahlen zu der Gouverneurswahl 2022 herauszufordern. Renacci kritisierte den Gouverneur für seine Coronamaßnahmen und erklärte auf Twitter, dass Ohio keinen Gouverneur wie Andrew Cuomo in New York bräuchte.
• Texas: Der Krankenhausbetreiber Houston Methodist stellte 178 ihrer 25.000 Angestellten für zwei Wochen frei, da sie sich entgegen der Vorgaben des Arbeitgebers nicht gegen den SARS-CoV-2-Virus impfen lassen wollten. Falls die Impfungen nicht nachgeholt würden, würden den Beschäftigten gekündigt werden. (Fortsetzung: #12. Juni 2021)

10. Juni 2021

Bei seiner ersten Auslandsreise im Amt traf US-Präsident Joe Biden den britischen Premierminister Boris Johnson einen Tag vor Beginn des G7-Gipfel in St Ives 2021. Beide unterzeichneten eine Neuauflage der von Franklin D. Roosevelt und Winston Churchill 1941 unterzeichneten Atlantik-Charta. Dies solle der Bekräftigung der fortdauernden gemeinsamen Werte und dem Willen diese zu verteidigen dienen. Man wolle mit allen Demokratien bei der Erhaltung der Werte zusammenarbeiten. Am Donnerstagnachmittag hielt Biden eine Ansprache, bei der er ankündigte, dass die Vereinigten Staaten 500 Millionen Impfdosen erworben hätten, die an bedürftige Länder verteilt werden sollten. Biden betonte, dass diese Lieferungen -im Gegensatz zur Impfstoffdiplomatie Russlands oder Chinas- ohne Bedingungen erfolgen würden. Er sagte, dass die Vereinigten Staaten das Leiden aus erster Hand kennen würden, mit den meisten Todesopfern weltweit, fast 600.000 Toten Amerikanern. Aber Amerika würde auch den Weg zur Erholung kennen. Hart arbeitende Amerikaner würden nun Impfstoffe für die Welt herstellen.

Nachdem der Impfstoff von Pfizer und Biontech einen Monat zuvor am 10. Mai eine Notzulassung für Impfungen bei 12-Jährigen und älteren Heranwachsenden erhalten hatte, beantragte nun auch Moderna eine solche Notzulassung für Impfungen von für Zwölf- bis Achtzehnjährigen. Das Unternehmen hatte zuvor bereits ähnliche Anträge in der Europäischen Union und Kanada gestellt.

Der wöchentliche Bericht zum Arbeitsmarkt meldete, dass 376.000 Personen Arbeitslosenunterstützung beantragt hatten, 9.000 weniger, als in der Woche zuvor. Dies entsprach dem beständigen Rückgang, seit im Januar wöchentlich 900.000 Amerikaner Unterstützung beantragt hatten, übertraf aber die etwa 220.000 Anträge bevor im März 2020 es zu Massenentlassungen wegen der Pandemie kam. Insgesamt bezogen 3,5 Millionen US-Amerikaner Arbeitslosenunterstützung, 258.000 weniger als in der Vorwoche. 15,3 Millionen Personen bezogen Ausgleichsleistungen in der am 22. Mai 2021 endenden Woche.

Die Pulitzer-Preise für das Jahr 2020 wurden verliehen. Die ursprünglich für den 19. April geplante Preisverleihung war verlegt worden, um es der Jury zu ermöglichen sich persönlich zu treffen. In der als wichtigste Kategorie Public Service wurde die New York Times ausgezeichnet. Damit sollte die mutige, präzise, und umfassende Berichterstattung zur COVID-19-Pandemie der Zeitung gewürdigt werden, die auch ökonomische und ethnische Ungleichheiten, sowie Staatsversagen aufdeckte, und Datenlücken schloss.

• Ohio: Im Repräsentantenhaus von Ohio fanden Anhörungen zur House Bill 248 statt, mit der es Schulen und Unternehmen untersagt werden sollte Impfnachweise zu verlangen. Angehört wurde unter anderem eine Krankenschwester, die versuchte nachzuweisen, dass Impfstoffe magnetische Vakzin Kristalle enthielten. Sie hielt zunächst erfolglos einen Schlüssel und dann erfolglos eine Haarspange an ihre Haut. Dies folgte einer Aussage einer Ärztin am Tag zuvor, die dieselbe Aussage getätigt hatte, und zusätzlich unter Berufung auf eine unzuverlässige Datenbank, 5000 Impftote und 5G-Empfang behauptet hatte.
• Oregon: Das Repräsentantenhaus von Oregon schloss mit 59:1 Stimmen erstmals in der Geschichte des Bundesstaates einen Abgeordneten aus. Der Abgeordnete Mike Nearman hatte am 21. Dezember 2020 Gegner von COVID-19-Maßnahmen während einer Sondersitzung eingelassen, die dann randaliert hatten.
• Wisconsin: Die ehemaligen Gouverneure Scott Walker (Republikaner) und Jim Doyle (Demokraten) nahmen gemeinsam einen Werbespot für Impfungen auf. Der Spot bezweckte die politische Teilung bei Impfungen zu überwinden.

11. Juni 2021

Senator Ron Johnson wurde für medizinische Falschinformationen für sieben Tage auf YouTube gesperrt. Johnson hatte ein Video hochgeladen, in dem er sich für die Behandlung von COVID-19 mit Hydroxychloroquin ausgesprochen hatte. Der Senator sagte, dass die anhaltende Zensur zeige, dass Big Tech zu viel unkontrollierte Macht habe. Sie glaubten schlauer zu sein als Ärzte.

Die Food and Drug Administration (FDA) verweigerte eine Eilzulassung für den vom indischen Pharmaunternehmen Bharat Biotech entwickelten Impfstoff Covaxin. Der Vertriebspartner von Bharat für die USA und Kanada, Ocugen, kündigte an, dass nun eine Vollzulassung angestrebt werde.

12. Juni 2021

Bei einer als „MAGA Frank Free Speech“ bezeichneten Kundgebung in New Richmond (Wisconsin) trat der ehemalige Präsident Donald Trump durch Satelliten-Zuschaltung auf. Er forderte in der Video-Botschaft unter anderem Reparationen von China. Laut Trump seien Zahlungen von 10 Billionen $ nicht genug. China müsse an die Welt zahlen, sie Welt sei nicht nur gestört, sondern nahezu zerstört worden.

• Texas: Im Rechtsstreit zwischen 117 Angestellten der Krankenhausgruppe Houston Methodist und der Krankenhausgruppe über angedrohte Entlassungen bei nicht vorgenommenen Impfungen, wies eine Richterin eines Bundesgerichtes erster Instanz die am 1. Juni 2021 eingereichte Klage ab. Die Richterin bezeichnete die Behauptung der Kläger als falsch, dass Impfstoffe gefährlich seien. Darauf käme es aber nicht an, da das Arbeitsrecht in Texas Angestellte nur vor Entlassungen schütze, falls die geforderte Handlung strafrechtlich sanktioniert sei. COVID-19 sei nicht illegal. Die Richterin bezeichnete schließlich den von den Klägern gezogenen Vergleich von Impfungen mit medizinischen Menschenversuchen in der Zeit des Nationalsozialismus als verwerflich. Der Anwalt der Kläger erklärte, dies sei nur die erste Schlacht in dem Krieg, der vor texanischen Gerichten bis zum Obersten Gericht von Texas, dem Bundesberufungsgericht und der Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten ausgefochten werden würde.

13. Juni 2021

Der ehemalige Leiter der Food and Drug Administration (FDA) Scott Gottlieb trat in der CBS-Sendung Face the Nation auf. Er äußerte die Einschätzung, dass die Delta-Variante B.1.617.2 sich zur vorherrschenden Variante von SARS-CoV-2 in den Vereinigten Staaten entwickeln würde. Zur Zeit seien etwa zehn Prozent der Neufälle auf diese Variante zurückzuführen. Dies würde sich etwa alle zwei Wochen verdoppeln. Er erwarte keinen großen Ausbruch in der nächsten Zeit. Die Impfstoffe seien wirksam. Die mRNA-Impfstoffe seien zu 88 % wirksam gegen diese Variante und der von Johnson & Johnson angebotene Impfstoff zu 60 %. Allerdings würde es konservativere Städte mit geringeren Impfquoten geben. Im Herbst könne es dort zu Ausbrüchen kommen.

Der vormalige Außenminister Mike Pompeo trat in der Sendung Fox News Sunday auf und behauptete, es würde einen hundert Fuß hohen Haufen an Beweisen geben, dass SARS-CoV-12 aus einem chinesischen Labor entkommen sei. Er nannte keine Einzelheiten.

14. Juni 2021

Abgeordnete beider Parteien und beider Kammern des Kongresses hielten an diesem Montag außerhalb des Kongressgebäudes eine Schweigeminute zum Gedenken an die COVID-19-Opfer ab. Anwesend waren unter anderen Nancy Pelosi, die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, Chuck Schumer, der Führer der demokratischen Mehrheit im Senat, und Kevin McCarthy, der Führer der republikanischen Minderheit im Repräsentantenhaus.

Die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene entschuldigte sich gegenüber Reportern für eine Reihe von Äußerungen, in denen sie eine Maskenpflicht mit dem Holocaust verglichen hatte. Sie erklärte, sie habe an diesem Montag das United States Holocaust Memorial Museum besucht. Es gäbe keine Vergleichbarkeit. Ihre Entschuldigung wurde ein paar Stunden nachdem der Abgeordnete Brad Schneider eine Resolution angekündigt hatte, mit der Greene für ihre Äußerungen gerügt werden sollte. Sie bestand aber darauf, dass sie es als Diskriminierung betrachte, wenn Leute vor die Wahl zwischen Maskentragen oder Impfung gestellt würden.

Die Washington Prime Group, ein Betreiber von 102 Einkaufszentren (Malls) in verschiedenen Bundesstaaten, meldete vor einem Konkursgericht in Texas Insolvenz nach Chapter 11 an. Begründet wurde dieser Schritt mit Umsatzeinbrüchen während der Pandemie.

• Georgia: In Decatur wurde die Kassiererin eines Supermarktes nach einer Auseinandersetzung über Gesichtsmasken erschossen.
• Hawaii: Bei Gen-Sequenzierungen wurde die SARS-CoV-2-Variante B.1.617.2 oder Delta-Varianta identifiziert. Die betroffene Person lebte auf Oahu, war vollständig geimpft worden, bevor sie Anfang Mai nach Nevada gereist war. Nach der Rückkehr hatte sie milde Symptome gezeigt. Sekundäransteckungen seien nicht bekannt.
• Indiana: Nachdem der Gouverneur am 17. Mai 2021 den Austritt an Teilnahme seines Staates an zusätzlicher Arbeitslosenunterstützung aus dem American Rescue Plan erklärt hatte, wurde hiergegen eine Klage eingereicht. Die Kläger beriefen sich auf ein Gesetz des Bundesstaates, nachdem Indiana verpflichtet ist, alle Ansprüche aus bundesrechtlichen Versicherungen beizutreiben.
• Vermont: Gouverneur Phil Scott verkündete, dass sein Bundesstaat als erstes eine Impfquote von 80 % in der Bevölkerung ab zwölf Jahren erreicht habe. Er nahm dies zum Anlass alle verbliebenen Corona-Einschränkungen in Vermont aufzuheben. Zu diesem Zeitpunkt hatten zwölf weitere Bundesstaaten eine Impfquote von 70 % übertroffen, in den Bundesstaaten Alabama, Louisiana, Mississippi, Tennessee, und Wyoming waren nichtmal die Hälfte der impffähigen Bevölkerung geimpft.

15. Juni 2021

Am Dienstagnachmittag überschritten die Vereinigten Staaten nach den Daten der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) die Marke von 600.000 COVID-19-Toten. War es im Winter noch zu hunderttausend Coronatoten im Monat gekommen, hatte es von der Erreichung von 500.000 im Februar nun fast vier Monate gedauert bis weitere hunderttausend Menschen in den USA der Pandemie zum Opfer gefallen waren. Die USA verzeichneten noch immer die höchste Anzahl an Todesopfern einer Nation. Weltweit waren es nun 3,8 Millionen COVID-19-Tote. Die Vereinigten Staaten verzeichneten mit 33,5 Millionen Fällen auch noch immer die höchsten Fallzahlen, global waren es nun 176 Millionen Fälle. Die täglichen Neufälle waren dabei von 300.000 im Januar auf nun etwa 15.000 bestätigte Ansteckungen am Tag zurückgegangen.

US Surgeon General Vivek Murthy trat äußerte sich auf CNN. Er drückte seine Besorgnis für Ungeimpfte aus. Die erstmals in Indien beobachtete Delta-Variante B.1.617.2 sei im Vordringen. Die Delta-Variante sei ansteckender als die noch in den USA vorherrschende Alpha-Variante B.1.1.7, die erstmals in Großbritannien festgestellt worden war, dort aber durch Delta verdrängt worden sei. Es gäbe auch Hinweise, dass die Delta-Variante gefährlicher sei. Es sei notwendig die volle Impfdosis zu nehmen. Daten zeigten eine hohe Wirksamkeit der beiden Impfdosen der Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna. Bei der einmaligen Impfdosis beim Vakzin von Johnson & Johnson lägen noch nicht genug Daten vor, es verhindere aber anscheinend schwere Verläufe mit Krankenhauseinweisungen. In den Vereinigten Staaten hatten zu diesem Zeitpunkt 52,6 % der Gesamtbevölkerung mindestens eine Impfdosis erreicht, 43,9 % waren vollständig geimpft. 14 Bundesstaaten hatten 70 % der erwachsenen Bevölkerung impfen können.

• Arizona: Nachdem die Arizona State University beschlossen hatte, dass ungeimpfte Studenten auf dem Campus Masken tragen sollten und zweimal wöchentlich getestet werden sollten, erließ Gouverneur Doug Ducey eine Executive Order. Er untersagte es allen öffentlichen Hochschulen in Arizona, Impfnachweise, Maskenpflichten oder COVID-19-Tests zu verlangen.
• New York: Gouverneur Andrew Cuomo teilte mit, dass der Bundesstaat die Impfung von 70 % aller Erwachsenen mit mindestens einer Impfdosis erreicht habe. Er hob deshalb alle verbliebenen Beschränkungen auf. Lediglich in Vorschulen und öffentlichen Verkehrsmitteln mussten noch Masken getragen werden. Cuomo erinnerte daran, dass New York zeitweilig allein gestanden habe. Es habe sich wie ein Science-Fiction-Film angefühlt. Während einst 48,16 % aller Tests positiv waren, seien es nun 0,4 %, die niedrigste im ganzen Lande. Er ordnete zur Feier des Tages die Beleuchtung öffentlicher Gebäude, wie dem Empire State Building, in Blau und ein Feuerwerk an.
• Pennsylvania: Mit der Ratifizierung des Ergebnisses einer Volksabstimmung im Mai endet der Corona-Notstand. Das Referendum hatte dem Gouverneur das Recht entzogen, die Notstandserklärung aufrechtzuerhalten.

16. Juni 2021

Der ehemalige COVID-19-Berater von Präsident Biden Andy Slavitt bezeichnete die Variante B.1.617.2 (Delta-Variante) als COVID-19 unter Steroiden und meinte diese Variante sei ein weiterer Grund sich impfen zu lassen.

Das Federal Open Market Committee der Federal Reserve Bank traf sich und beschloss keine unmittelbaren Änderungen bei Basiszinssätzen. Der Ausschuss erhöhte die Prognose der Inflationsrate auf 3,4 %, bezeichnete den zu erwartenden Preisanstieg aber als nur vorübergehend. Es wurden zwei Basiszinsanhebungen für 2023 angedeutet.

Die Federal Aviation Administration meldete an diesem Mittwoch, dass es bis dahin im Jahre 2021 zu 3.000 bußgeldbewehrten Zwischenfällen mit Passagieren in Verkehrsflugzeugen gekommen war. 2.300 beinhalteten zumindest auch Widerstand gegen das Tragen von Gesichtsbedeckungen in der Pandemie.

• Florida: Gouverneur Ron DeSantis begnadigte zusammen mit dem Begnadigungsausschuss Floridas Personen, die von kommunalen Behörden mit Bußgeldern für Verletzung von Maskenpflichten belegt worden waren. Der Gouverneur begründete dies damit, dass es notwendig sei, um zur Normalität zurückzukehren und dass viele Bußgelder eine Kompetenzüberschreitung seien. Die demokratische Herausforderin bei den kommenden Gouverneurswahlen, Nikki Fried, stimmte als einzige gegen die Begnadigung. Sie begründete dies damit, dass sie für die Einhaltung der Gesetze stimme.

Die für den 3. Juli 2021 geplante Ausfahrt des Kreuzfahrtschiffes Odyssey of the Seas der Reederei Royal Caribbean wurde auf den 31. Juli 2021 verschoben. Grund war, dass acht Mitglieder der Besatzung positiv auf COVID-19 getestet worden waren.

17. Juni 2021

Der wöchentliche Bericht des Arbeitsministeriums zeigte einen Anstieg bei den erstmaligen Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung in der am 12. Juni endenden Woche, der vor allem auf Zunahmen in den Bundesstaaten Kalifornien und Pennsylvania zurückzuführen war. Es wurden 412.000 Erstanträge gestellt. Die Zahl der Fortlaufenden Anträge war um über eine halbe Millionen in der am 29. Mai endenden Woche auf 14,83 Millionen gefallen. Dieser Fall wurde durch den Austritt mehrerer Bundesstaaten auspandemiebedingten Programmen erklärt.

• Illinois: Gouverneur J. B. Pritzker teilte mit, dass Illinois ab dem 8. Juli 2021 wöchentlich Preise im Gesamtwert von 10 Millionen $ unter Geimpften auslosen werde. Das Programm All In for the Win sah Geldpreise im Wert von 7 Millionen $ für Erwachsene und Stipendien im Gesamtwert von 3 Millionen $ für Minderjährige vor.
• Louisianna: Gouverneur John Bel Edwards fertigte ein Gesetz aus, mit dem die Teilnahme am Bundesprogramm zur Zahlung einer erhöhten Arbeitslosenunterstützung ab Ende Juli beendet wurde. Louisiana war der erste Bundesstaat mit einem demokratischen Gouverneur, der die Teilnahme beendete.
• Nevada: Wie auch andere Gouverneure zuvor kündigte Steve Sisolak bei einer Pressekonferenz in Las Vegas die Auslosung von Geldprämien unter Personen aus, die sich impfen ließen. Bei dem Programm Vax Nevada Days sollten wöchentlich bis Ende August insgesamt 5 Millionen $ ausgelost werden.

18. Juni 2021

Nachdem der Meilenstein von 300 Millionen verabreichten Impfdosen erreicht war und 65 % der erwachsenen US-Bevölkerung geimpft waren, hielt Präsident Biden eine Rede. Er sagte:

„Just remember what the situation was like 150 days ago. We didn't have enough vaccine supply for all Americans. We didn't have the vaccine infrastructure or the people to administer the vaccines or the places where the people could get vaccinated. But we turned it around together by working quickly, aggressively and equitably“

– Joe Biden

(Erinnert euch einfach wie die Situation vor 150 Tagen war. Wir hatten nicht genug Impfstoffnachschub für alle Amerikaner. Wir hatten weder die Impfstoff-Infrastruktu, noch die Leute, um Imfungen durchzuführen, noch Stellen, wo Leute geimpft werden konnten. Aber wir änderten das zusammen, mit schneller, aggressiver und gleichmäßiger Arbeit.)

Biden warnte außerdem vor der neueren Delta-Variante B.1.617.2. Diese sei ansteckender und gefährlicher, vor allem für jüngere Leute. Die Variante mache Ungeimpfte noch anfälliger. In Gebieten mit hohen Impfquoten seien die Corona-Zahlen stark zurückgegangen, in Gebieten mit niedrigen Impfquoten sei der Rückgang geringer und die Zahlen würden teilweise fort sogar wieder steigen. Er rief daher dazu auf sich wegen dieser Variante vermehrt impfen zu lassen. Auf Nachfrage eines Journalisten erklärte Biden, dass die Variante voraussichtlich nicht zu neuen Lockdowns führen werde, aber zu mehr Toten in der nichtgeimpften Bevölkerung.

Rochelle Walensky trat als CDC-Direktorin in der Sendung Good Morning America auf ABC auf. Sie äußerte die Einschätzung, dass die Delta-Variante B.1.617.2 in ein paar Monaten die vorherrschende Variante werden könne. Die Variante sei nicht nur ansteckender, sondern würde doppelt so wahrscheinlich zu Krankenhauseinweisungen führen, als die Alpha Variante B.1.1.7, die im Augenblick in den USA vorherrsche. Die Impfstoffe seien noch wirksam gegen diese Varianten. Allerdings erhöhten viele Ungeimpfte die Gefahr, dass der Virus weiter mutiere, bis die verfügbaren Impfstoffe nicht mehr wirksam seien.

Der Europarat aktualisierte die Liste der Länder, aus denen eine Einreise in die Europäische Union erlaubt werden sollte. Die Vereinigten Staaten waren nun aufgelistet. In umgekehrter Richtung galt dies aber nicht.

• Florida: Im am 8. April 2021 eingereichtem Rechtsstreit zwischen Florida und den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) um die Richtlinien für Kreuzfahrten erließ ein Bundesgericht eine einstweilige Anordnung. Mit dieser ordnete der Richter an, dass ab dem 18. Juli 2021 die Richtlinien nicht mehr verbindlich seien. Die CDC habe keine darüber hinausgehende Kompetenzen. (Fortsetzung: 17. Juli 2021)

20. Juni 2021

In der Sendung Face the Nation auf CBS trat an diesem Sonntag der ehemalige Kommissar der FDA Scott Gottlieb auf. Er meinte, dass die USA das von Präsident Biden gesetzte Ziel 70 % der erwachsenen Bevölkerung wohl knapp verfehlen werde. Es würde aber praktisch keinen Unterschied machen, ob man 68 % oder 70 % geimpft habe. Es sei notwendig mit einer „Impfstrategie 2.0“ zu beginnen, um bisher skeptische Personen zu erreichen. Im Juli oder August werde allerdings niemand seine Meinung ändern. Dies werde im Herbst anders sein, wenn Kinder zurückkehren zu Schulen und Leute zur Arbeit. Dann solle man Impfungen durch Stellen ausgeführt werden, denen Leute vertrauen, wie Hausärzte oder Gemeindezentren.

• Idaho: Der durch die Besetzung des Malheur National Wildlife Refuge bekanntgewordene Ammon Bundy kündigte an, dass er als an, dass er bei der Wahl 2022 zum Gouverneur kandidiere. Bundy war während der Pandemie unter anderem durch einen Protest im Idaho Statehouse gegen Coronamaßnahmen aufgefallen, der zu einer Anklage wegen Hausfriedensbruchs führte. Ihm wurde dann Zutritt zur Strafverhandlung im März 2021 verwehrt, da er sich geweigert hatte beim Betreten des Gerichts eine Maske aufzusetzen.

21. Juni 2021

Das Weiße Haus teilte Einzelheiten zur weltweiten Versendung von 55 Millionen Dosen von Corona-Impfstoffen mit. Zunächst wurde auf die Versendung des Impfstoffes von AstraZeneca verzichtet, da noch unklar war ob die in einem Werk bei Baltimore produzierten Dosen sicher waren. Dann wurde ein Verteilungsschlüssel bekannt gegeben. 14 Millionen Dosen sollten demnach an Länder mit regionaler Priorität gehen. Dies waren Staaten wie Afghanistan, Argentinien, Bosnien, Georgien, Haiti, Kolumbien, Kosovo, Republik Moldau, Nigeria, Palästina, Südafrika und der Ukraine. 14 Millionen weitere Impfdosen sollten in die südamerikanischen und karibischen Staaten Argentinien, Bolivien, Brasilien, Costa Rica, die Dominikanische Republik, El Salvador, Guatemala, Haiti, Honduras, Kolumbien, Panama und Peru. Etwa 16 Millionen Dosen an Impfstoff sollten an asiatischen Länder wie Afghanistan, Bangladesch, Indien, Kambodscha, Malediven, Nepal, Pakistan, Sri Lanka und Taiwan verteilt werden. In Koordination mit der Afrikanischen Union sollten 10 Millionen Dosen in Afrika verteilt werden.

Der Vorsitzende der Federal Reserve Bank Jerome Powell äußerte sich an diesem Montag in einer, für eine Anhörung vor dem Unterausschuss des Repräsentantenhauses zur Coronakrise am Dienstag vorbereiteten, Erklärung. Die wirtschaftliche Aktivität und Beschäftigungssituation hätten sich nachhaltig positiv im Rahmen der Erholung vonentwickelt. Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes werde das höchste seit Jahrzehnten sein. Gleichzeitig würde die Pandemie weiter eine Bedrohung der Volkswirtschaft darstellen. Erhebliche Impfungen hätten den Virus zurückgedrängt, aber Impfzurückhaltung habe die Bemühungen eingedämmt und neue Virusvarianten würden eine Unsicherheit darstellen. Die Inflation nähme zu, sei aber nur ein Übergang, um dann wieder auf um 2 % zurückzugehen.

22. Juni 2021

Die Vereinigten Staaten verzeichneten mit 11.303 Neufällen pro Tag im Siebentages-Durchschnitt den niedrigsten Wert zwischen der Winterwelle und der nach dem Aufstieg der Delta-Variante sich entwickelnden Sommerwelle.

Die CDC-Direktorin Rochelle Walensky betonte in der Pressekonferenz des COVID-19-Teams der Regierung, dass genug Impfstoffe verfügbar seien und diese zu 100 % wirksam seien bei der Verhinderung von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen. Jeder Todesfall sei tragisch aber besonders bei Überzwölfjährigen vermeidbar. Der Koordinator des Weißen Hauses für COVID-19-Maßnahmen Jeff Zients räumte in der Pressekonferenz ein, dass das von Präsident Biden ausgegebene Ziel, 70 % der erwachsenen US-Bevölkerung bis zum 4. Juli 2021 zumindest mit der ersten Impfdosis Corona zu impfen, wohl verfehlt werden würde. Für die Altersgruppen der 27-Jährigen und Älteren würde dies aber erreicht werden, für alle Erwachsenen werde es ein paar Wochen länger dauern. Die 18- bis 26-Jährigen würden sich sicherer fühlen, obwohl die neueren Virus-Varianten auch jüngere betreffen würden. Es würden Programme geplant, um auch die Jüngeren zu erreichen. Jen Psaki, die Pressesprecherin des Präsidenten, sagte gegenüber Reportern, dass die Regierung nicht glaube, dass etwas falsch gelaufen sei und deshalb das Ziel verfehlt wurde. Tatsächlich sei es bei den Überdreißigjährigen bereits erreicht. Es sei einfach ein sehr anspruchsvolles und ehrgeiziges Projekt gewesen. Es sei ein Erfolg so weit gekommen zu sein. Auf CNN führte Anthony Fauci das Verfehlen des Zieles auf zwei Faktoren zurück: Impfwiderstand vor allem in einigen Bundesstaaten und geringere Impfwilligkeit bei den 18- bis 26-Jährigen. Er habe nie geglaubt, dass er mit TikTok anfangen würde. Zu diesem Zeitpunkt waren in den Bundesstaaten Alabama, Louisiana, Mississippi, und Wyoming weniger als die Hälfte der Erwachsenen mit auch nur der ersten Impfdosis geimpft.

Der Leiter der US-amerikanischen Zentralbank, Jerome Powell, sagte vor einem Kongressausschuss aus. Er räumte ein, dass der Inflationsdruck stärker und andauernder sei, als von ihm erwartet. Die Daten wiesen darauf hin, dass es sich aber um Effekte handele, die sich verflüchtigen würden. Im Augenblick seien einige Produkte wie Flugtickets oder Bauholz preistreibend. Auf Nachfrage, ob eine Hyperinflation wie in den 1970er und frühen 1980er Jahren zu befürchten sei, erwiderte der Leiter der Federal Reserve Bank, dass die dafür notwendige enge Volkswirtschaft nicht vorliege. Es gäbe momentan einen Markt mit starker Nachfrage nach Arbeitskraft, Gütern, und Dienstleistungen, wobei die Angebotsseite ein wenig hinterherhinke. Die Zentralbank sei entschlossen für Preisstabilität einzutreten.

23. Juni 2021

Ein Beratungsgremium der Centers for Disease Control and Prevention kam zum Schluss, dass es einen gewissen Zusammenhang zwischen Entzündungen am Herzen und der Gabe von mRNA-Impfstoffen, wie den von Pfizer und Moderna angebotenen, gebe. Bei 1.224 vorläufigen Berichten von Myokarditis und Perikarditis nach COVID-19-Impfungen im Vaccine Adverse Event Reporting System bei etwa 300 Millionen verabreichten Impfspritzen wurde das Risiko jedoch als sehr gering eingestuft und der medizinische Nutzen als deutlich höher bewertet.

24. Juni 2021

Das Arbeitsministerium meldete an diesem Donnerstag im wöchentlichen Arbeitsmarktbericht 411.000 Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in der am 19. Juni 2021 endenden Wochen. Dies stellte zwar einen Rückgang zum Bericht der Vorwoche dar, lag aber über den prognostizierten 380.000. Es war die zweiten Woche in Folge, in der sich die Anträge wieder über 400.000 bewegten. Fortlaufende Anträge wurden mit 3,39 Millionen ausgewiesen.

• Hawaii: Gouverneur David Ige teilte mit, dass falls, wie erwartet, 60 % der erwachsenen Bewohner des Bundesstaates zum 4. Juli geimpft seien, zum 8. Juli 2021 mehrere Coronaregeln erleichtert werden würden. Unter anderem würde es dann Geimpften Einreisenden erlaubt Quarantäneregeln zu umgehen, falls Impfnachweise hochgeladen würden. Sobald 70 % geimpft seien würden die meisten Einschränkungen aufgehoben.

25. Juni 2021

US Surgeon General Vivek Murthy bemerkte an diesem Freitag gegenüber Erin Burnett auf CNN, dass bei den Impfungen Falschinformationen ein großes Problem seien. Falschinformationen über Impfstoffe kämen von überall her und seien besonders auf sozialen Medien verbreitet. Zwei Drittel der Ungeimpften glaubten Impfmythen oder hielten sie für möglich.

Die Weltgesundheitsorganisation rief mit Blick auf die weltweite Ausbreitung der Delta-Variante B.1.617.2 auch Geimpfte dazu auf weiter Gesichtsmasken zu tragen, Abstand zu halten, und sich möglichst in belüfteten Räumen aufzuhalten. Impfungen würden die Ansteckung und die Ausbreitung des Virus nicht unterbinden. Die U.S. Centers for Disease Control and Prevention und die Vereinigten Staaten schlossen sich dieser Empfehlung nicht an.

Die Food and Drug Administration ergänzte die Vorgaben für Beipackzettel um einen Warnhinweis auf ein geringes Risiko von Myokarditis und Perikarditis bei mRNA-Impfstoffen.

26. Juni 2021

• Florida: Die Celebrity Edge lief als erstes Kreuzfahrtschiff seit dem Ende von Kreuzfahrten im März 2020 von einem US-amerikanischen Hafen, Fort Lauderdale, aus. Um einen Ausbruch von COVID-19 wie auf der Diamond Princess zu verhindern, waren 95 % der Passagiere und die gesamte Mannschaft für die Kreuzfahrt in die Karibik geimpft. Das Schiff fuhr nur mit einer 40-Prozent-Auslastung, das Belüftungssystem war überarbeitet worden, und die Krankenstation umfasst zwei intensivmedizinische Betten.

27. Juni 2021

Die Veranstaltung der BET Awards wurde live aus dem Microsoft Theater ausgestrahlt, nachdem es 2020 nur eine virtuelle Veranstaltung gegeben hatte. Megan Thee Stallion erhielt mit vier Auszeichnungen die meisten Ehrungen. Durch den Abend führte Taraji P. Henson. Es war die erste große Preisverleihung der Unterhaltungsbranche in den Vereinigten Staaten seit die Pandemie zuschlug, die live übertragen wurde und vor vollem Publikum stattfand.

29. Juni 2021

Während die Delta-Variante B.1.617.2 des SARS-CoV-2-Virus 26,1 % der COVID-19-Neufälle ausmachte, sprach am Donnerstagabend Anthony Fauci auf CNN mit Don Lemon. Fauci erklärte dass die in einigen Gebieten niedrige Impfquote einerseits, und die Infektiosität der Delta-Variante andererseits zu Spitzen an Infektionen in Bundesstaaten, Städten und Countys führen könne. Es werde fast wie zwei Amerikas sein. Besonders niedrig waren Impfquoten in den Bundesstaaten Alabama, Arkansas, Wyoming, Louisiana mit je weniger als 35 % der Gesamtbevölkerung geimpft, und dem Schlusslicht Mississippi (29,7 %).

• South Dakota: Der Bundesstaat im Mittleren Westen meldete als letzter US-Bundesstaat eine Infektion mit der Delta-Variante B.1.617.2. Die Coronavirusvariante war damit in allen fünfzig Bundesstaaten und der Hauptstadt Washington, D.C. nachgewiesen.

30. Juni 2021

• Arizona: Gouverneur Doug Ducey fertigte das Haushaltsgesetz aus, dass neben Budgetregelungen auch sonstige Gegenstände gesetzlich regelte. Unter anderem wurde es Schulen und Universitäten untersagt, Maskentrage-, Coronatest- und Impfpflichten zu erlassen. (Fortsetzung: 2. August 2021, 12. August 2021, 27. September 2021)
• Arkansas: Der Bundesstaat verzeichnete 686 Neufälle, der höchste Wert seit Arkansas im Februar 2021 über siebenhundert Neufälle am Tag verzeichnet hatte. Hospitalisierungen mit COVID-19 waren auch auf 325 Patienten gestiegen. Gouverneur Asa Hutchinson erklärte, dass der Bundesstaat sich in die falsche Richtung bewege. Die Delta-Variante B.1.617.2 führe zu mehr Ansteckungen und zeige wie wichtig Impfungen seien. Hutchinson forderte die Bewohner Arkansas auf, sich impfen zu lassen und betonte, dass die weit überwiegende Mehrheit der Krankenhauspatienten ungeimpft seien.

Juli 2021

Die durch die Wiederöffnung der Wirtschaft, und fortbestehende pandemiebezogene Engpässe angeheizte Inflation hatte sich im Vergleich zum Vormonat, als die höchste Inflationsrate seit dreizehn Jahren registriert wurde, abgekühlt. Sie war allerdings noch immer mit um 5,4 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Verbraucherpreisen relativ hoch. Im Juli allein waren die Preise um 0,5 % gestiegen. Bei den Hauptpreistreibern im Juni wie Autopreise waren die Steigerungen abgekühlt, im Juli waren es vor allem Nahrungsmittel, Restaurantbesuche, und Energie, die zur Preissteigerung beitrugen. Im Zusammenhang mit wegen der Delta-Variante steigenden Fallzahlen fielen im Juli die Umsätze im Einzelhandel um 1,1 %.

Nach den Zahlen des Arbeitsministeriums entstanden im Laufe des Juli außerhalb des Agrarsektors im Rahmen der wirtschaftlichen Erholung 943.000 Arbeitsstellen. Prognosen waren von 845.000 Stellen ausgegangen. Die Arbeitslosenquote sank auf 5,4 % statt der erwarteten 5,7 %. Zugleich wurden Lohnsteigerungen verzeichnet. Der Durchschnittslohn stieg um 0,4 % im Vergleich zum Vormonat, und um 4 % im Vergleich zum selben Zeitpunkt im Vorjahr. Eine Analyse der in den Vereinigten Staaten ausgeschriebenen Stellen in der Jobsuchmaschine Indeed ergab einen zunehmenden Trend im Juli, dass Arbeitgeber eine Impfung zur Einstellungsvoraussetzung machten. Die Zahl an Stellenausschreibungen war Anfang August mit 1200 je einer Million Stellenangeboten noch relativ gering, hatte sich seit Anfang Juli aber verdoppelt. Hierbei gingen große Arbeitgeber mehr und mehr dazu über eine Impfung zu verlangen. Andererseits war die Nachfrage nach Arbeitskräften derartig hoch, dass viele potenzielle Arbeitgeber auf eine solche Voraussetzung verzichteten, um überhaupt Stellen besetzen zu können.

1. Juli 2021

Auf die Frage, ob es angemessen sei, den Unabhängigkeitstag am 4. Juli mit einer Menschenansammlung auf der National Mall mit Feuerwerk zu feiern, erwiderte bei der Pressekonferenz des Corona Response Team der Corona-Berater des Präsidenten Jeff Zients, dass es angemessen sei die Fortschritte zu feiern. Anthony Fauci ergänzte, dass es angemessen sei, wenn die Botschaft klar sei. Die Botschaft sei, dass man sich impfen lassen sollte. Wenn man nicht geimpft sei müsse man eine Maske tragen und sollte sich überlegen sich impfen zu lassen. CDC-Direktorin Rochelle Walensky wies darauf hin, dass die Zahl der Infektionen zwar seit Januar um 95 % zurückgegangen sei, aber wieder steige. In der Woche vom 16. bis 22. Juni habe der Siebentages-Durchschnitt an Neufällen 11.428 Fälle pro Tag betragen, in der Woche vom 23. bis 29. Juni aber 12.609. Walensky wies darauf hin, dass in etwa 1.000 Countys, vor allem im Mittleren Westen und den Südstaaten die Impfquoten unter 30 % lägen. Diese seien besonders von Ausbrüchen der Delta-Variante B.1.617.2 bedroht. Zientz teilte mit, dass die Bundesregierung Response Teams in besonders bedrohte Gemeinschaften schicken werde.

Der wöchentliche Arbeitsmarktbericht des Arbeitsministeriums wies mit 364.000 Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung in der am 26. Juni 2021 endenden Woche den niedrigsten Wert seit der Woche vor den großen Massenentlassungen im März 2020 aus. Von Ökonomen des DOW Jones waren 390.000 Anträge prognostiziert worden. Die fortlaufenden Anträge, ein stets eine Woche hinterherhinkender Wert, waren um 56.000 auf 3,47 Millionen angestiegen. 11 Millionen Amerikaner bezogen Ausgleichszahlungen aus Bundesmitteln der Pandemie-Hilfsprogramme.

• Kalifornien: Nachdem Secretary of State Shirley Weber ratifizierte, dass Befürworter eines Recalls von Gouverneur Newsom genug Unterschriften für eine Recall-Wahl gesammelt hatten, setzte die stellvertretende Gouverneurin Eleni Kounalakis den Wahltermin auf den 14. September 2021 fest. Die Unterschriftensammlung war unter anderem durch harte Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung und stark steigende COVID-19-Zahlen im Januar und Februar 2021 befeuert worden.

2. Juli 2021

Präsident Biden teilte mit, dass die Krankenschwesterntracht, die Sandra Lindsay, die erste US-Amerikanerin, die gegen COVID-19 geimpft worden war, am Tag der Impfung getragen hatte, sowie ihre Impfkarte im Smithsonian Museum of American History ausgestellt werden würden. Lindsay wurde als Jamaikanerin und eingebürgerte US-Amerikanerin als Outstanding American by Choice ausgezeichnet.

4. Juli 2021

Die Vereinigten Staaten verfehlten dass von Präsident Joe Biden am 4. Mai gesetzte Ziel 70 % der erwachsenen Bevölkerung zumindest mit der ersten Impfdosis zu impfen. Von den hierzu notwendigen 160 Millionen Geimpften waren 157 Millionen geimpft worden. Von den fünfzig Bundesstaaten hatten die neunzehn Staaten Colorado, Connecticut, Delaware, Hawaii, Kalifornien, Maine, Maryland, Massachusetts, Minnesota, New Hampshire, New Jersey, New Mexico, New York, Oregon, Pennsylvania, Rhode Island, Vermont, Virginia und Washington, sowie die Hauptstadt Washington dieses Ziel zumindest erreicht. In zehn Bundesstaaten waren die Fälle um 25 % gestiegen, mit Ausnahme von Delaware hatten diese Bundesstaaten unterdurchschnittliche Impfquoten. Im Durchschnitt meldeten Bundesstaaten mit unterdurchschnittlichen Impfquoten 6,6 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner, solche mit überdurchschnittlichen Impfquoten 2,2 Neufälle pro 100.000 Einwohner. In absoluten Zahlen wurde Florida besonders getroffen, welches 17 % aller COVID-19-Neufälle meldete.

Präsident Joe Biden betrachtet mit seiner Ehefrau Jill Biden das Feuerwerk zum Unabhängigkeitstag 2021 vom Weißen Haus.

Im Weißen Haus wurde die größte Feierlichkeit in der Präsidentschaft Bidens bis dahin abgehalten. Über tausend Beschäftigte im Gesundheitswesen, Ersthelfer und Angehörige von Militärfamilien waren zur Feier des Unabhängigkeitstages eingeladen worden. Abgeschlossen wurde die Veranstaltung auf dem Südrasen mit einem Feuerwerk über der National Mall, die für die Öffentlichkeit geöffnet worden war. Die Gäste waren gebeten worden drei Tage vor der Veranstaltung sich testen zu lassen. Nicht vollständig Geimpfte wurden auch gebeten, Gesichtsbedeckungen zu tragen, Geimpfte brauchten keine Masken zu tragen. Jeff Zients, der Coronaberater des Präsidenten verteidigte an diesem Sonntag in der CNN-Sendung State of the Union den Umfang der Feier unter Hinweis auf strikte Test- und Screening-Verfahren. Nachdem Hail to the Chief abgespielt worden war, hielt Präsident Biden während der Feier eine Rede. Er zeichnete in der Ansprache einen deutlichen Kontrast zwischen der Lage ein Jahr zuvor und erklärte, dass der Unterschied vor allem auf die Impfkampagne seiner Regierung zurückzuführen sei. Man habe nun mit Impfungen das wirksamste Mittel gegen den Virus. Niemand wolle zurück zur Situation ein Jahr zuvor. Es sei das patriotischte, was man tun könne, sich impfen zu lassen. Er las die offizielle Zahl der Todesopfer der Pandemie bis dahin vor, 603.018, und erklärte, dass jeder dieser Menschen ein vermisster Verlust sei. Biden rief entgegen der politischen Spaltung des Landes zur Einheit auf.

• Texas: Allen West, ein ehemaliger Abgeordneter der Tea-Party-Bewegung und ehemaliger Parteivorsitzender der Republikaner in Texas, kündigte an, dass er in den Vorwahlen zur Gouverneurswahl 2022 gegen Gouverneur Greg Abbott antreten werde. West hatte Abbott wegen der Tyrannei von COVID-19-Maßnahmen angegriffen, als er noch Parteivorsitzender in Texas war.

5. Juli 2021

Die Vereinigten Staaten erreichten einen Tiefpunkt an täglichen Todesfällen, bevor die Zahlen mit der Delta-Variante B.1.617.2 wieder anstiegen. Im Sieben-Tage-Durchschnitt waren es täglich 231 Opfer der Pandemie, die zu betrauern waren.

6. Juli 2021

Am Dienstagnachmittag trat Präsident Biden vor die Presse. Er äußerte, dass bis zum Ende der Woche dass für den Unabhängigkeitstag anvisierte Ziel von 160 Millionen geimpften Amerikanern erreicht werden würde. Er erklärte, dass der beste Schutz, den man persönlich haben könne, sei, sich impfen zu lassen. Der beste Schutz für Gemeinschaften sei, die Impfquoten hochzutreiben. Er sprach anschließend über die zugeschnittenen Maßnahmen seiner Regierung. Dies betraf Informationskampagnen, mobile Impfkliniken, die Versorgung von Hausärzten und anderen Anbietern auf dem Gesundheitsmarkt, mit Impfstoffen, bezahlte Auszeiten für Impfungen, und besonders die Versorgung von Kinderärzten, um Heranwachsende ab 12 Jahren vor dem neuen Schuljahr zu impfen. Er besprach die Zusammenarbeit mit Gouverneuren und örtlichen Gemeinschaften, um Impfungen voranzubringen.

7. Juli 2021

Die Zahl an täglichen Impfungen erreichte mit 218.696 Impfungen an diesem Donnerstag einen Tiefpunkt, bevor die Impfquoten wegen der Sorge vor der Delta-Variante wieder stiegen.

Nachdem am Vortag die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene die von Biden vorgestellten Schritte zur Impfförderung mit Maßnahmen der Sturmabteilung in der Zeit des Nationalsozialismus verglichen hatte, erklärte die Pressesprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki auf Nachfrage von Reportern, dass die Regierung nicht auf Gesundheits- und medizinische Ratschläge von Frau Taylor Greene höre.

Das Arbeitsministerium legte die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten vor. Danach war die Zahl der Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung auf 377.000 Anträge in der am 3. Juli endenden Woche gestiegen. Die fortlaufenden Anträge waren aber um 145.000 auf 3,34 Millionen zurückgegangen. Dies war der niedrigste Wert seit den Massenentlassungen im März 2020 und bewegte sich im Rahmen der Durchschnittswerte des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts.

• Kalifornien: Nach einem COVID-19-Ausbruch im Parlament, bei dem neun Abgeordnete und Parlamentdangestellte erkrankten, wurde wieder eine Maskenpflicht im California State Capitol eingeführt.
• Missouri: Die Bundesregierung kündigte an diesem Mittwoch die Entsendung eines Hilfsteams nach Südwest-Missouri an, um den dortigem Anstieg an Infektionen und Krankenhauseinweisungen mit COVID-19 entgegenzuwirken. Der Bundesstaat wies am Sonntag 15,5 Neufälle pro 100.000 Einwohner auf. In der Stadt Springfield mussten bereits Patienten aus überfüllten Krankenhäusern verlegt werden.

8. Juli 2021

In der Pressekonferenz des Corona-Teams des Weißen Hauses sagte der Corona-Koordinator Jeff Zients, dass nun fasst alle Fälle von Krankenhauseinweisungen und fast alle Todesfälle Fälle bei Ungeimpften seien. Es werde ein weiterer Anstieg an Infektionen vor allem in ungeimpften Bevölkerungsteilen erwartet. Die Impfstoffe verhinderten sehr effektiv schwere Krankheitsverläufe, Hospitalisierungen und Todesfälle. CDC-Direktorin Rochelle Walensky wies in der Pressekonferenz darauf hin, dass in der vergangenen Woche Neufälle um 11 % auf durchschnittlich 13.900 pro Tag gestiegen seien. Etwa 80 % der Neuerkrankungen im Mittleren Westen seien auf die Delta-Variante B.1.617.2 zurückzuführen.

Die Abgeordnete Lauren Boebert äußerte auf Twitter, dass die Regierung „Nadel-Nazis“ in ihren Wahlbezirk im Mesa County gesandt habe. Sei sie jetzt im kommunistischen China?

9. Juli 2021

In Dallas begann an diesem Freitag die Sommerveranstaltung der Conservative Political Action Conference (CPAC), die über das Wochenende ging. Am ersten Tag der Veranstaltung sprach unter anderen Donald Trump Jr., der sich über Anthony Fauci als „Bürokrat im Arztkittel“ lustig machte. Der Abgeordnete Madison Cawthorn behauptete in einem Interview mit dem Right Side Broadcasting Network auf der CPAC, dass die am Dienstag angekündigten Bemühungen der Regierung Impfungen voranzutreiben dazu führen könnten, dass Bürgern Waffen und Bibeln weggenommen werden könnten.

• Tennessee: Die Kommissarin für Gesundheit des Bundesstaates, Lisa Piercey, beendete auf politischen Druck hin die Informationsprogramme Tennessees über alle Impfungen für Jugendliche. Es sollten keine Veranstaltungen in Schulen mehr stattfinden, falls eine Information der Öffentlichkeit stattfinden müsse, sollte das Logo der Gesundheitsbehörden nicht mehr verwendet werden, Postkarten durften nur noch an Erwachsene versandt werden.

10. Juli 2021

Am zweiten Tag der CPAC wurde dem Schriftsteller Alex Berenson für die Äußerung applaudiert, dass die Regierung versucht habe 90 % dazu zu bringen sich impfen zu lassen, aber gescheitert sei. Das Mitglied des Repräsentantenhauses Lauren Boebert erklärte in ihrer CPAC-Rede, dass die Teilnehmer der Konferenz dort seien Leistungen und Wohlfahrt zurückzuweisen. Sie wolle niemanden, der zur Tür komme und ein „Fauci-Autschi“ gebe.

• Oregon: Das Pendleton Whisky Music Fest fand in Pendleton statt. Die Open-Air-Veranstaltung zog etwa 12.000 Zuschauer an und war die größte derartige Veranstaltung seit am 30. Juni 2021 alle Corona-Beschränkungen aufgehoben worden waren. Nach der Veranstaltung verzeichnete Umatilla County mindestens 66 COVID-19-Fälle, die auf das Festival zurückgeführt werden konnten.

11. Juli 2021

Anthony Fauci trat an diesem Sonntag in verschiedenen Fernsehsendungen auf. Auf CBS nannte er es in der Sendung Face the Nation als unerklärbar, dass Leute mit den Daten direkt vor ihnen sich weigerten dich impfen zu lassen. 99,5 % der in den Krankenhäusern liegenden COVID-19-Patienten seien ungeimpft. Man wisse, dass einige Entscheidungen ideologisch bestimmt seien, geographisch gäbe es Bundesstaaten mit Impfquoten unter 30 % der Bevölkerung. Es sei eine Entscheidung über Leben und Tod, man müsse diese Unterschiede überwinden und es als Angelegenheit der Volksgesundheit wahrnehmen. In der ABC-Sendung This Week drückte er Verständnis für Leute aus, die Abwarten wollten, bis die FDA eine vollwertige Zulassung für die SARS-CoV-2-Impfstoffe ausspreche. Dies sei aber nur eine Formalität, die Daten lägen vor und er habe keine Zweifel, dass die Zulassung erteilt werde. Gegenüber Jake Tapper auf CNN bezeichnete er es als erschreckend, dass es während der CPAC Applaus für ein Scheitern von Impfungen gegeben habe.

Der Republikaner Adam Kinzinger kritisierte in der CNN-Sendung State of the Union gegenüber Jake Tapper die Nazi-Rhetorik von Parteifreunden gegen Impfbemühungen der demokratischen Regierung.

Am letzten Tag der CPAC sprach die Gouverneurin von South Dakota Kristi Noem. Sie spielte auf ihre Gouverneurskollegen Greg Abbott von Texas und Ron DeSantis von Florida an und erklärte, es gäbe republikanische Gouverneure, die nicht den Schneid gehabt hätten das Richtige zu tun. Nun würden sie Geschichte umzuschreiben versuchen, und behaupten, sie hätten nie eine Maskenpflicht verhängt oder Beschränkungen erlassen. Man brauche aber wahre Führer mit dem Schneid, dem Instinkt zu folgen und die harten Entscheidungen zu treffen. Sie habe nie ein Unternehmen geschlossen und die Entscheidung über Masken den Bürgern überlassen.

12. Juli 2021

Die Food and Drug Administration (FDA) veröffentlichte an diesem Montag eine Warnung, dass bei der Gabe des Impfstoffs von Johnson & Johnson ein geringes Risiko bestünde das Guillain-Barré-Syndrom zu entwickeln. Laut der Behörde sei das Risiko geringer als bei anderen Impfstoffen und sogar niedriger als bei Infektionen, einschließlich der Ansteckung mit dem SARS-CoV-2-Virus. Die Beipackzettel für den Impfstoff mussten um einen Warnhinweis ergänzt werden.

• Florida: Das Wahlkampfteam von Gouverneur Ron DeSantis für seine Wiederwahl 2022 begann Werbeartikel wie T-Shirts zu verkaufen mit dem Wahlslogan Don’t Fauci My Florida.
• Indiana: Der Indiana Court of Appeals hielt eine einstweilige Anordnung des Ausgangsgerichts aufrecht, nach der der Ausstieg des Bundesstaates aus dem pandemiebedingten Bundesprogramm zur Zahlung erhöhter Arbeitslosenhilfe ausgesetzt wurde. Indiana begann am Freitag, den 16. Juli 2021 mit der rückwirkenden Auszahlung.
• Tennessee: Die Gesundheitsbehörden entließen die leitende Beamtin des staatlichen Impfprogramms auf Druck von Parlamentariern. Hintergrund war ein Schreiben der Beamtin, in der diese die bestehende Rechtspraxis in Tennessee darstellte, dass Jugendliche ab 14 Jahren sich auch gegen den Willen ihrer Eltern impfen lassen können.

13. Juli 2021

• Florida: Die Norwegian Cruise Line reichte vor dem U.S. District Court for the Southern District of Florida Klage gegen das Verbot von Impfnachweisen in einem am 3. Mai 2021 ausgefertigten Gesetz des Sonnenstaates ein. Das Unternehmen machte eine Verletzung seiner Rechte aus dem 1. und 14. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten geltend. Durch das Verbot würde die Klägerin gehindert, mit Kunden zu kommunizieren und sie würde gehindert, Angestellte und Kunden sicher zu halten. (Fortsetzung: 8. August 2021)
• Maryland: Ein Richter des Baltimore City Circuit hob die Entscheidung des Gouverneurs Hogan vom 1. Juni vorläufig auf, die zusätzliche Arbeitslosenunterstützung aus Bundesmitteln zu beenden. Der Richter begründete seine einstweilige Entscheidung damit, dass die ihm vorliegende Klage von Arbeitslosen eine hohe Erfolgsaussicht habe. Er verwies auf ein Gesetz Marylands, nachdem der Bundesstaat alle Bundesmittel zur Arbeitslosenunterstützung annehmen müsse. Der Gouverneur ließ erklären, dass er die Entscheidung für falsch halte, aber Rechtsmittelverfahren länger andauern würden, als die im September auslaufenden Bundesprogramme.
• Missouri: Mit Blick auf Stellungnahmen von Führungskräften in Krankenhäusern im Südwesten seines Bundesstaates, erklärte Gouverneur Mike Parson in Kansas City, dass Beschäftigte im Gesundheitswesen nicht Bürger mit Mitteilungen über einen Ausbruch nötigen sollten Impfstoffe zu nehmen. Im Südwesten würde man versuchen einen Schuldigen für den jüngsten zu finden, der etwas falsch gemacht habe. Schuld sei der Virus.

14. Juli 2021

Der ehemalige Leiter der FDA Scott Gottlieb teilte auf CNBC seine Auffassung, dass der Höhepunkt mit der Delta-Variante des SARS-CoV-2-Virus noch vor den USA liege. Die Virusvariante werde im August, im September und möglicherweise noch im Oktober ihren Weg durch die Vereinigten Staaten nehmen. der Höhepunkt dieser Pandemie werde zum Ende des September erreicht werden.

• Ohio: Gouverneur Mike DeWine fertigte die House Bill 244 als Gesetz aus. Das Gesetz, das an sich Schulzugang für Kinder von Angehörigen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten regelte, sah in einem Anhang das gesetzliche Verbot für Schulen und Hochschulen vor, Nachweise für Impfungen mit Vakzinen zu verlangen, die nicht vollständig von der FDA zugelassen sind. Zu diesem Zeitpunkt war kein SARS-CoV-2-Impfstoff vollständig zugelassen. Weiterhin soll auch eine Diskriminierung von Ungeimpften untersagt werden. Der Führer der demokratischen Opposition Kenny Yuko kritisierte DeWine für die Ausfertigung, da Schulen und Hochschulen ihre Angehörigen schützen können sollten.

15. Juli 2021

Vivek Murthy, der Surgeon General of the United States, stellte den ersten Leitfaden seiner Amtszeit vor. In diesem wurden Falschinformationen zu COVID-19 und zu den Impfungen als erhebliche nationale Bedrohung eingestuft. Ein besonderes Augenmerk wurde auf falsche Informationen in sozialen Netzwerken gelegt. Murthy erklärte bei der Vorstellung, dass nahezu jeder Corona-Tod inzwischen durch Impfungen vermeidbar gewesen und deshalb tragisch wäre, aber viele sich wegen Falschinformationen nicht impfen ließen. Er selbst habe zehn Familienangehörige in Indien und den Vereinigten Staaten an die Pandemie verloren.

Der wöchentliche Bericht des Arbeitsministeriums wies einen Rückgang von Anträgen auf Arbeitslosenhilfe um 26.000 im Vergleich zur Vorwoche aus. Es waren 360.000 Anträge im Laufe der Berichtswoche gestellt worden. Damit setzte sich der Trend zu weniger Arbeitslosmeldungen seit Januar 2021 fort, als noch 900.000 wöchentliche Anträge gestellt worden waren. Das Niveau vor dem März 2020 bei etwa 220.000 wöchentlichen Anträgen war allerdings noch nicht erreicht.

Die Baseball-Mannschaft der New York Yankees teilte mit, dass sechs geimpfte Spieler positiv auf den SARS-CoV-2-Virus getestet worden seien. Nachdem eine Verlegung des Auftaktspiels in der Rückrunde der laufenden Saison gegen die Boston Red Sox am nächsten Tag zunächst erwogen wurde, wurde am Freitag das Spiel doch durchgeführt, da die Spieler isoliert wurden und nur milde Symptome zeigten.

• Kalifornien: Die Gesundheitsbehörde des größten US-Countys, Los Angeles County, ordneten an diesem Donnerstag erneut eine Maskenpflicht in Innenräumen auch für Geimpfte an, nachdem die COVID-19-Fälle wieder am Steigen waren. Die Pflicht sollte am Sonnabendmittag in Kraft treten.

16. Juli 2021

In den Vereinigten Staaten stiegen die Fallzahlen. Sie lagen nun im Siebentages-Durchschnitt bei fast 30.000 Neufällen in den USA pro Tag, was ein Anstieg um nahezu 70 % im Vergleich zur Vorwoche darstellte. Die Krankenhauseinweisungen waren um 39 % gestiegen. Betroffen waren Gebiete mit niedrigen Impfquoten, besonders das Gebiet der Ozarks, Teile der Mountain States und Floridas waren besonders betroffen. In den überdurchschnittlich betroffenen Bundesstaaten Arkansas, Florida, Louisiana, Missouri und Nevada stiegen die Impfraten entgegen dem landesweiten Trends zu sinkenden Impfraten. Die Fallzahlen stiegen dabei in allen Bundesstaaten, im Durchschnitt um 10 %, in 38 Bundesstaaten um mehr als 50 %.

In der Pressekonferenz des Corona-Teams des Weißen Hauses an diesem Freitag äußerte die Direktorin der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) Rochelle Walensky in dieser Lage:

“This is becoming a pandemic of the unvaccinated.”

„Dies entwickelt sich zu einer Pandemie der Ungeimpften“

Sie erklärte, dass besonders in Gebiete mit niedrigen Impfquoten die Fallzahlen stiegen, während weitgehend geimpfte Gebiete sich gut hielten. Die größte Sorge sei laut Walensky, dass die Zahlen vermeidbarer Erkrankungen, Krankenhauseinweisungen, und Todesfälle steigen würden. Sie meinte, dass die gute Nachricht sei, dass die Impfstoffe sehr gut schwere Fälle und Todesfälle verhindern. Fauci führte während der Pressekonferenz die steigenden Zahlen auf die Delta-Variante B.1.617.2 zurück, die nun über die Hälfte der Neufälle ausmache. In einigen Gebieten seien es auch 70 % der Fälle. Anthony Fauci bezeichnete diese Corona-Variante als ernstzunehmenden Gegner. Der Corona-Berater des Präsidenten Jeff Zients wies darauf hin, dass vier Bundesstaaten zu dem Zeitpunkt mehr als 40 % der Neufälle meldeten. Allein Florida hätte fast ein Fünftel aller registrierten Ansteckungen.

Der Journalist Peter Doocy von Fox News fragte die Pressesprecherin des Präsidenten, Jen Psaki, bei der Pressekonferenz des Weißen Hauses, seit wann die Regierung Bürgern auf sozialen Medien hinterherspioniere. Psaki erwiderte, dass die Bürger Informationen in die Öffentlichkeit stellen würden, wie Medienunternehmen auch. Sie äußerte, die größte Sorge der Regierung sei, dass Leute sich nicht impfen ließen, weil sie Falschinformationen ausgesetzt seien. Auf die Nachfrage Doocys, dass Bürger Angst vor einem Big Brother hätten, entgegnete Psaki, dass sie es für unwahrscheinlich halte, dass die Bürger sich darum mehr sorgten, als um an COVID-19 Tote. Präsident Biden erwiderte an diesem Freitagnachmittag auf eine Reporterfrage nach Facebook, dass das Unternehmen Menschen töte. Man habe jetzt nur eine Pandemie unter Ungeimpften. Und die ließen sich nicht impfen, weil sie Falschinformationen auf Facebook ausgesetzt seien. Facebook wies die Vorwürfe zurück und verwies darauf, dass 3,3 Millionen US-Amerikaner die Suchfunktion der Plattform zur Suche von Impfstellen genutzt hätten. Facebook würde Leben retten. (Fortsetzung: 19. Juli 2021)

• Kalifornien: Der Sheriff des Los Angeles County, Alex Villanueva, erklärte, seine Polizeibehörde werde die vom County einen Tag zuvor verhängte Maskenpflicht nicht durchsetzen. Sie würde CDC-Richtlinien und der Wissenschaft widersprechen. Er würde die knappen Mittel seiner Behörde deshalb nicht zur Durchsetzung einsetzen.
• Nevada: Der Southern Nevada Health District erließ, wie LA County im benachbarten Kalifornien einen Tag zuvor, wegen steigenden Fallzahlen im Clark County eine Maskenpflicht auch für Geimpfte in öffentlich zugänglichen Räumen mit Menschenansammlungen.

17. Juli 2021

Anthony Fauci äußerte sich an diesem Sonnabend gegenüber Jim Acosta auf CNN zu Falschinformationen. Er erklärte, dass die Pocken vollständig und Kinderlähmung fast vollständig durch Impfkampagnen ausgerottet wurden. Wenn vor Jahrzehnten dasselbe Maß an Falschinformationen verbreitet worden wäre, dann würde es in den USA noch Kinderlähmung geben.

Der ehemalige U.S. Surgeon General unter Trump, Jerome Adams, äußerte auf Twitter, dass ähnlich wie er und Anthony Fauci zu Beginn der Pandemie den Fehler gemacht hätten, vom Tragen von Masken abzuraten, Centers for Disease Control and Prevention nun verfrüht Geimpften das Maskentragen erlassen haben könnte.

Am Abend wurde die zweite der drei diesjährigen Verleihungen der Daytime Emmy Awards ausgestrahlt. Ausgezeichnet wurden Kinder-, Jugend- und Animationssendungen. Mit Rücksicht auf die Pandemie war es ein Programm, dass teilweise im Studio produziert wurde, mit zuvor aufgezeichneten Dankesreden und von anderen Orten übertragenen Elementen.

• Florida: In einem Rechtstreit zwischen Florida und der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hob ein Bundesberufungsgericht eine einstweilige Anordnung eines Bundesrichters vom 18. Juni 2021 auf. Der Bundesrichter in Florida hatte die Anwendbarkeit von CDC-Richtlinien zu Kreuzfahrtschiffen aufgehoben. (Fortsetzung: 23. Juli 2021)
• Michigan: Vor Krankenhäusern des Henry Ford Health System in Detroit, Clinton Township, Jackson, West Bloomfield und Wyandotte fanden Demonstrationen dagegen statt, dass dieses Unternehmen seine 33.0000 Angestellten verpflichtete, sich impfen zu lassen.

18. Juli 2021

In der CBS-Sendung Face the Nation äußerte sich diesen Sonntag der ehemalige Leiter der FDA und jetzige Vorstandsmitglied bei Pfizer Scott Gottlieb. Er warnte, dass die Delta-Variante so ansteckend sei, dass Ungeimpfte, die nicht zuvor COVID-19 hatten, zum größten Teil in Gefahr laufen infiziert zu werden. Es würde für Betroffene die ernsthafteste Ansteckung ihres Leben sein. Gottlieb schätzte, dass zur Zeit wegen des Rückgangs an regelmäßigen Tests nur jeder zehnte oder zwanzigste COVID-19-Fall erfasst würde. Befragt zu Falschinformation sagte er, dass seiner Einschätzung nach die gefährlichste sei, dass Impfstoffe Unfruchtbarkeit verursachen könnten.

Donald Trump, der ehemalige Präsident, veröffentlichte über sein Save America PAC eine Presseerklärung. Trump ließ erklären, dass Biden davon spreche, dass er gute Arbeit bei der Ausgabe von Impfstoffen leiste. Die Operation Warp Speed oder die Trump-Administration habe die Impfstoffe entwickelt. Biden sei weit hinter dem Zeitplan, die Leute würden sich nicht impfen lassen, da sie der Regierung, dem Wahlergebnis und den „Fake News“ nicht trauen würden.

19. Juli 2021

Nach einer Frage eines Journalisten nach einer Rede zur Wirtschaft erklärte Präsident Joe Biden, dass er den Vorwurf vom Freitag dem 16. Juli, dass Facebook Menschen töte, zurücknehme. Er habe kurz zuvor einen Bericht gelesen, nachdem 65 % aller Falschinformationen zu Impfstoffen in sozialen Medien auf zwölf Personen zurückgeführt werden könnten. Er forderte Facebook aber auf stärker gegen Falschinformationen vorzugehen, statt sich aufzuregen, dass der Präsident geäußert habe, es töte Menschen. (Fortsetzung: 10. August 2021)

Die American Academy of Pediatrics (AAP) rief dazu auf, dass alle Kinder und Lehrer im kommenden Schuljahr in Schulen Masken trügen. Es sei wichtig, dass Kinder wieder zur Schule gingen, aber ein Großteil der Schüler sei nicht geimpft. Bei den Überzwölfjährigen, die geimpft sein konnten, sei es für Schulen zu aufwändig zu ermitteln, wer schon geimpft sei.

Die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene wurde für zwei Tweets auf Twitter für zwölf Stunden wegen Verbreitung von Falschinformationen gesperrt. Sie hatte behauptet, dass COVID-19 nur für Personen über 65 oder mit Übergewicht gefährlich sei. Andere Tweets waren als irreführend markiert worden. Sie äußerte gegenüber Journalisten, dass das Weiße Haus mit einem Kartell im Silicon Valley zusammenarbeite, um das amerikanische Volk zu zensieren.

Sorgen über steigende COVID-19-Fallzahlen wegen der Delta-Variante führten an den Börsen zu den höchsten Kursstürzen seit Oktober 2020. Der Dow Jones Industrial Average fiel um 725,81 Punkte, beziehungsweise um 2,1 %, auf 33.962,04 zum Ende des Handelstages. Zeitweise war der DOW um 946 Punkte im Minus. Der S&P 500 rutschte um 1,6 % ab und schloss bei 4.258,49 Punkten, und der Nasdaq Composite um 1,1 % auf 14.274,98 zum Handelsschluss. Der CBOE Volatility Index stieg auf 25. Betroffen waren vor allem Werte, die am ehesten unter Lockdowns leiden würden, wie Verkehrs- und Tourismuswerte.

• Florida: Bei einer Pressekonferenz in Orlando meinte Gouverneur DeSantis zur Stellung seines Bundesstaates als derzeitiges Epizentrum der Pandemie, dass es sich um einen jahreszeitabhängigen Virus handele. Die Pandemie würde dem jahreszeitlichen Zyklus in den Sunbelt-Staaten folgen. Er warf medizinischen Fachleuten vor, Falschinformationen zu verbreiten. Er würde ihre Meinung nicht teilen.
• Indiana: Ein Bundesrichter entschied, dass die Impferverpflichtung für Studenten der Indiana University rechtmäßig sei. Acht klagende Studenten hatten geltend gemacht, dass die Verpflichtung sie in ihren Rechten aus dem 14 Zusatzartikel zur Verfassung gegen ungewollte medizinische Behandlungen verletze. Der Richter entschied, dass diese Regelung nur ein Recht auf einen ordentlichen Prozess enthalte. Die Hochschule habe mit dem Gesundheitsschutz für Angestellte und Studierende einen gewichtigen Grund für eine Impfpflicht genannt. (Fortsetzung: 2. August 2021)

20. Juli 2021

Nachdem CNN von hochrangigen Gesprächen zwischen Fox News und der US-Regierung über die Berichterstattung zur COVID-19-Pandemie und Impfstoffen berichtet hatte, bestätigte Jen Psaki, die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Kontakte mit zahlreichen Medien. Es sei auch wichtig die Zuschauer von Fox zu erreichen. Fox News wies die Berichterstattung zurück.

Bei einer Anhörung im Senat behauptete Senator Rand Paul, dass das National Institutes of Health (NIH) Gain-of-function-Forschung in China finanziert habe. Er forderte Anthony Fauci auf, seine gegenteilige Aussage vom 11. Mai zurückzunehmen, da lügen zum Kongress strafbar sei. Fauci erwiderte, dass er nie den Kongress belogen habe. Falls jemand lüge, sei es der Senator. Er wolle aber zu Protokoll geben, dass Senator Paul nicht wisse, wovon er spreche. (Fortsetzung: 21. Juli 2021)

Nachdem Steve Scalise, der zweithöchste Angehörige der republikanischen Fraktion im Repräsentantenhaus, mitgeteilt hatte, dass er sich wegen der Delta-Variante nun habe impfen lassen, wurde die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene von einem Journalisten angesprochen, ob sie sich auch impfen lassen würde. Die Abgeordnete erwiderte, dass die Frage eine Verletzung ihrer Rechte aus dem Health Insurance Portability and Accountability Act sei.

• New Jersey: In einem Interview auf CNBC bat Gouverneur Phil Murphy die Bürger New Jerseys eindringlich sich impfen zu lassen. Impfungen verhinderten nicht Ansteckungen, aber sie verhinderten, dass man in Krankenhäuser eingewiesen werden müsse. New Jersey sei im Augenblick noch in sehr guter Verfassung und Maskenpflichten seien nicht notwendig. Man werde aber wieder Maskenpflichten erlassen, falls man müsse.

21. Juli 2021

Joe Biden mit Don Lemon

An diesem Mittwoch fand in Cincinnati eine von CNN ausgestrahlte und von Don Lemon moderierte Townhall-Veranstaltung mit Joe Biden statt. Präsident Biden drückte seine Frustration mit Impfwiderstand aus. Es gebe gerechtfertigte Fragen zu den Impfstoffen, sobald diese beantwortet seien sollten die Leute sich impfen lassen. Der US-Präsident prognostizierte, dass die Impfstoffe zwischen Ende August und Oktober vollständig genehmigt sein würden und dass Kinder unter zwölf bald geimpft werden könnten. Er drückte die Einschätzung aus, dass die derzeitige Inflation nur vorübergehend sein werde. Bezüglich dem Arbeitskräftemangel sagte Joe Biden, dass er bislang keine Beweise gesehen habe, dass der Mangel auf die durch das Corona-Hilfspaket erhöhte Arbeitslosenunterstützung zurückzuführen sei. Das Programm werde aber in jedem Fall bald auslaufen.

Senator Rand Paul reichte eine Strafanzeige beim Justizministerium gegen Anthony Fauci wegen angeblicher Falschaussagen zur Finanzierung von Gain-of-function-Forschung durch die National Institutes of Health ein.

22. Juli 2021

Bei der Pressekonferenz der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses warnte CDC-Direktorin Rochelle Walensky, dass die Delta-Variante die ansteckendste Variante aller COVID-19-Linien sei. Es sei einer der infektiösesten bekannten Viren und einer der infektiösesten, der ihr in ihrer zwanzigjährigen Karriere begegnet sei. 83 % der gensequenzierten Fälle seien nun COVID-Fälle mit der Delta-Variante, gegenüber 50 % um den 3. Juli 2021. Die Arbeitsgruppe teilte mit, dass im Siebentages-Durchschnitt 37.674 Fälle in den Vereinigten Staaten erfasst würden, 53 % mehr, als eine Woche zuvor. Es wurden 3.500 Menschen in Krankenhäusern behandelt, 32 % mehr als in der Vorwoche, und täglich starben durchschnittlich 240 Menschen, 19 % mehr als vor sieben Tagen. Präsidentenberater Jeff Zients erwähnte, dass 97 % der in Krankenhäusern Eingewiesenen nicht vollständig geimpft seien und 99,5 % der Coronatoten Ungeimpfte seien.

Das Arbeitsministerium meldete, dass in der am 17. Juli beendeten Woche 419.000 Anträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt wurden, deutlich mehr als prognostiziert und 51.000 mehr als in der Woche davor. 3,24 Millionen waren in der am 10. Juli endenden Woche Empfänger fortlaufender Arbeitslosenunterstützung. Der unerwartete Anstieg an Arbeitslosen wurde auf einen erheblichen Anstieg in den Bundesstaaten Michigan, Texas, Kentucky und Missouri zurückgeführt.

Die National Football League (NFL) warnte die American-Football-Vereine, dass COVID-19-Ausbrüche unter ungeimpften Spielern zukünftig nicht zu Verlegungen der Spiele, sondern zur Spielabsage führen könnten. Das Spiel würde dann für die Verursachermannschaft als Niederlage gewertet, Spieler würden für das ausgefallene Spiel nicht bezahlt. Mehrere American-Football-Spieler äußerten sich in den Sozialen Medien kritisch, DeAndre Hopkins stellte sogar zeitweilig, in einem später gelöschten Tweet, seine Zukunft in der NFL in Frage. In der Sendung CBS Evening News meinte Anthony Fauci, dass die NFL mit der Warnung eine deutliche Botschaft gesendet habe.

• Alabama: Als Gouverneurin des Bundesstaates mit der geringsten Impfquote, nur 39,6 % aller Personen ab 12 waren vollständig geimpft, trat Kay Ivey in Birmingham vor die Presse. Sie forderte nachdrücklich auf sich impfen zu lassen. Sie unterstrich ihre Bitte damit, dass sie sagte, Leute sollten gesunden Menschenverstand haben. Es sei an der Zeit Ungeimpften die Schuld am weiteren Verlauf der Pandemie zu geben.
• Florida: Bei einer Pressekonferenz in Fort Pierce versprach Gouverneur Ron DeSantis, trotz der steigenden Zahlen, Florida hatte am Vortag mehr als 8.000 Neufälle, dass es keine Maskenpflicht in Schulen im kommenden Schuljahr geben würde. Kinder müssten atmen können. Er habe mit Chris Sprowls, dem Sprecher des Repräsentantenhauses von Florida, gesprochen, um gesetzliche Schritte gegen jede Bundespflicht einzuleiten. In Washington reagierte Joe Bidens Pressesprecherin Jen Psaki mit der Äußerung, dass sie jetzt sehr besorgt wäre, wenn sie ein Kind in Floridas Schulen hätte.
• Kalifornien: Zwei Elternorganisationen reichten am San Diego County Superior Court eine Klage gegen Gouverneur Gavin Newsom und Behörden Kaliforniens wegen der Maskenpflicht für alle Schüler ein. Die Kläger behaupteten, dass diese Pflicht willkürlich sei und nicht von Wissenschaft gedeckt sei. Der Bundesstaat ignoriere, dass Kinder sich wesentlich weniger ansteckten, den Virus weniger leicht übertragen würden, und ein deutlich geringeres Risiko schwerer Krankheitsverläufe hätten.

23. Juli 2021

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums teilte mit, dass es unter den über zwei Millionen vollständig geimpften Angehörigen des Ministeriums und der Streitkräfte der Vereinigten Staaten zu etwa 2.000 Infektionen trotz Impfung gekommen sei. Man nehme an, dass dies auf dem Anstieg der Delta-Variante zurückzuführen sei.

• Florida: Nachdem am Morgen der Bundesstaat Rechtsmittel beim Obersten Gerichtshof gegen eine einstweilige Anordnung eines Bundesberufungsgerichts vom 17. Juli 2021 eingelegt hatte, hob das Berufungsgericht die eigene Entscheidung auf und blockierte wieder die Richtlinien der CDC zur Bekämpfung von COVID-19-Pandemie auf Kreuzfahrtschiffen.
• Georgia: Der Bundesstaat hatte im Juli einen erheblichen Anstieg an Fällen verzeichnet, allein in den ersten beiden Juli-Wochen war die Zahl der Neufälle um 112 % gestiegen. Gouverneur Brian Kemp erklärte an diesem Freitag, dass es in Georgia keine Beschränkungen geben würde, man sei seit einiger Zeit darüber hinaus und seither sei man durch Tiefen und Höhen gegangen. Es würde keine Maskenpflicht geben, er glaube nicht an eine solche Pflicht. Soweit eine Impfzurückhaltung bestünde, sei diese auf gemischte Botschaften auf Washington zurückzuführen. In Georgia habe die Zahl der Impfungen in der letzten Woche um 51 % zugenommen, die Botschaft werde also nun verstanden.
• Kalifornien: Ein Bundesberufungsgericht entschied, dass die Beendigung von Präsenzunterricht an kalifornischen Schulen 2020 durch Gouverneur Gavin Newsom nicht rechtmäßig erfolgt sei.
• Louisiana: Gouverneur John Bel Edwards stellte eine neue Richtlinie in dem Bundesstaat mit einer der niedrigsten Impfquoten vor. Danach sollten nun auch geimpfte Personen in geschlossenen Räumen Gesichtsbedeckungen tragen, wenn Abstand nicht eingehalten werden könne.
• Missouri: Die Stadt St. Louis und der St. Louis County ordneten eine Maskenpflicht in Innenräumen und auf öffentlichen Verkehrsmitteln an. In Kraft sollte die Anordnung am Montag treten.

24. Juli 2021

Donald Trump während seiner Rede am 24. Juli 2021 vor Turning Point Action.

Der ehemalige Präsident Donald Trump hielt eine Rede vor Anhängern in Arizona. Schwerpunkt der Rede war die Behauptung, dass er die Präsidentenwahl 2020 nur durch Wahlbetrug verloren habe, und eine laufende unwissenschaftliche Nachzählung in Arizona. Trump rief seine Anhänger auf sich impfen zu lassen, schränkte aber ein, er glaube hundertprozentig an ihre Freiheit. Das Leute sich nicht impfen ließen liege daran, dass die Leute nicht der Regierung trauten.

25. Juli 2021

Am Sonntagvormittag äußerte Anthony Fauci in der CNN-Sendung State of the Union gegenüber Jake Tapper, dass sich die Zahlen in die falsche Richtung bewegten. Dies betreffe weit überwiegend die Ungeimpften, wie er selbst und CDC-Direktorin Rochelle Walensky wiederholt betont hätten. Mit ungefähr der Hälfte des Landes nicht vollständig geimpft sei diese Hälfte die Sorge. Man bettele nun die Ungeimpften an sich impfen zu lassen. Er erwähnte ferner, dass im CDC aktiv diskutiert werde die bestehenden Richtlinien zu Gesichtsbedeckungen zu verschärfen. Er betont, dass es bereits jetzt in Hotspots wie Los Angeles, Chicago oder New Orleans kein Widerspruch zu Maskenrichtlinien sei, wenn dort auch Geimpfte Masken zu tragen hätten. Jerome Adams, U.S. Surgeon General in der Trump-Administration, warnte in der CBS-Sendung Face the Nation, dass Beschränkungen kommen würden, seien es Maskenpflichten, Schließungen, oder Online-Unterricht. Grund sei, dass die COVID-19-Pandemie durch fehlende Impfungen außer Kontrolle gerate. Helfen könnten nur Impfpflichten, um die Impfquoten hochzutreiben. Dazu müssten Impfstoffe vollständig zugelassen werden. Dann würden das Militär und Unternehmen Impfungen verlangen. Eine vollständige Zulassung würde auch das Vertrauen der Bevölkerung in Impfstoffe heben.

Der durch Watergate bekannt gewordene Journalist Carl Bernstein meinte in der CNN-Sendung Reliable Sources, es sei wegen Donald Trumps Rolle beim Angriff auf das Kapitol am 6. Januar und seiner Nachlässigkeit während der Pandemie an der Zeit, ihn als amerikanischen Kriegsverbrecher zu bezeichnen.

Der republikanische Abgeordnete Clay Higgins aus Louisiana teilte, nach einem positiven Test 2020, mit, dass er und seine Familie an COVID-19 erkrankt sei. Unter Bezugnahme auf eine Verschwörungstheorie bezeichnete er den SARS-CoV-Virus als biologische Waffe Chinas.

• Arkansas: Gouverneur Hutchinson äußerte in der Sendung State of the Union, dass sich der Widerstand gegen Impfungen in Teilen seines Bundesstaates verhärte. Er gab Falschinformationen und Mythen die Schuld. Wenn er über Impfungen in Townhall-Versammlungen spreche kämen Leute, die etwa sagten, er solle von ihnen als biologische Waffen sprechen oder die etwas zu Gedankenkontrolle äußerten. Arkansas sei an einem entscheidenden Punkt so kurz vor Beginn des Schuljahres, aber Impfverweigerer würden es zurückwerfen. Er sei aber der Ansicht, die Regierung könne den Bürgern nicht sagen, was zu tun sei. Das müssten die Gemeinden, Nachbarn, Kirchenführer, und Doktoren tun. Hutchinson verteidigte die Ausfertigung eines Gesetzes, mit dem es seit April allen öffentlichen Stellen in Arkansas allen Behörden untersagt wurde, eine Maskenpflicht zu verhängen. Damals seien die Zahlen niedrig gewesen und die Gesetzgebung habe es so gewollt. Der Gouverneur erklärte, er werde keine Impfpflicht anordnen.
• Massachusetts: Provincetown ordnete wieder eine Maskentragepflicht an.

26. Juli 2021

Bei einer Veranstaltung anlässlich des 31. Jahrestages der Verabschiedung des Americans with Disabilities Act im Rosengarten des Weißen Hauses teilte Präsident Biden mit, dass nun auch Long Covid eine Behinderung im Sinne dieses Gesetzes sein könne.

Das Justizministerium der Vereinigten Staaten veröffentlichte ein Rechtsgutachten vom 6. Juli 2021. Die Ministerialjuristen kamen in dem Gutachten zum Schluss, dass Bundesrecht es Bundesbehörden und Privatunternehmen nicht untersagt, Beschäftigte zu Impfungen zu verpflichten. Als erste Bundesbehörde ordnete das Kriegsveteranenministerium der Vereinigten Staaten eine Impfpflicht gegen den SARS-CoV-2-Virus für Angestellte der Behörde an. Alle medizinischen Beschäftigten sollten sich innerhalb von acht Wochen impfen lassen.

Mehrere Organisationen im Gesundheitsbereich riefen in einer gemeinsamen Erklärung dazu auf, Impfungen für Angehörige des Medizin- und Gesundheitswesens verpflichtend zu machen. Dies folge der medizinethischen Pflicht, für die Gesundheit und Sicherheit von Patienten zu sorgen. Unterzeichner waren unter anderem die American Medical Association, das American College of Physicians, die American Academy of Pediatrics, und die American Public Health Association. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki erklärte, dass die Regierung den Aufruf unterstütze.

• Alaska: Es wurde bekanntgegeben, dass am Wochenende auf dem Kreuzfahrtschiff Celebrity Millennium im Hafen von Juneau eine Person an COVID-19 erkrankt sei.
• Florida: Jerry Demings, der Bürgermeister des Orange County, erklärte während einer Pressekonferenz, dass sein County sich nun im Krisenzustand befinde. Er habe gerade Telefonkonferenz mit Krankenhäusern der Region und umliegenden Countys gehabt, die alle Alarm meldeten. Das County habe bei Tests nun eine Positivrate von 13,96 % und um die tausend COVID-19-Infektionen am Tag. Dies seien Zahlen vergleichbar mit dem Pandemiehöhepunkt 2020.
• Georgia: Als Bürgermeister von Savannah ordnete Van R. Johnson mit sofortiger Wirkung an, dass auch geimpfte Personen wieder in Innenräumen Gesichtsbedeckungen zu tragen hätten.
• Kalifornien: In einer Pressekonferenz teilte Gouverneur Gavin Newsom mit, dass alle beim Bundesstaat beschäftigten Personen und alle Angestellten in Krankenhäusern ab dem 2. August nachweisen müssten, dass sie geimpft sind oder regelmäßige Tests durchführen müssen. Beschäftigte des Staates sollten einmal wöchentlich getestet werden, Krankenhausangehörige zweimal wöchentlich. Ungeimpfte sollten N95-Masken tragen. Newsom begründete die Entscheidung mit den siebenfach höheren Infektionsraten unter ungeimpften Personen. Der Gouverneur äußerte weiterhin, dass man müde von Ron Johnsons, Tucker Carlsons, Marjorie Taylor Greenes, und der Rechtsaußen-Echokammer sei, die andauernd Falschinformationen zu Impfungen verbreiten würden. Taylor Greene reagierte auf Twitter. Sie behauptete, dass Kalifornien müde von Newsoms „kommunistischer Diktatur“ sei und, dass Impfpflichten verfassungswidrig seien.
• New Hampshire: Der Medical Freedom Act wurde durch Gouverneur Chris Sununu ausgefertigt. Mit dem Gesetz wurde es untersagt, öffentliche Dienstleistungen, Nutzungen oder Leistungen wegen des Impfstatus einer Person zu verweigern. Ausgenommen waren Strafvollstreckungseinrichtungen, Schulen, sowie Kranken- und Pflegeeinrichtungen.
• New York: Bill de Blasio, der Bürgermeister von New York City, ordnete wegen der Bedrohung durch die Delta-Variante an, dass alle Angestellten der Stadt, einschließlich der Lehrer und der Angehörigen des New York Police Department, sich entweder gegen COVID-19 impfen lassen mussten oder sich wöchentlichen COVID-19-Tests unterziehen müssten. Angestellte, die sich weigerten, würden ohne Bezahlung freigestellt werden. De Blasio erklärte, die Stadt werde durch Beispiel führen und er hoffe, dass sich private Unternehmen anschließen würden. Die Impfquote in der Stadt betrug 71 % der Bevölkerung mit zumindest einer Impfdosis.
• Washington: Die Leiter der Gesundheitsämter von King County, Pierce County, Snohomish County, Kitsap County, Clallam County, Jefferson County, San Juan County, und Grays Harbor County riefen in einer gemeinsamen Erklärung dazu auf, Maskenpflichten auch für Geimpfte wieder einzuführen.

27. Juli 2021

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) änderten an diesem Dienstag die Richtlinien zum Tragen von Gesichtsmasken. In Gebieten mit hohen Übertragungsraten sollten auch Geimpfte in geschlossenen Räumen Masken tragen. Dies schloss Schulen ausdrücklich ein. CDC-Direktorin Rochelle Walensky begründete die Änderungen mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Delta-Variante. In einer Stellungnahme sagte Präsident Biden, dass die COVID-19-Zahlen mittlerweile dramatisch zurückgegangen seien. Er forderte die US-Amerikaner trotzdem auf, den neuen Richtlinien zu folgen, er selbst werde es tun, wenn er entsprechende Gebiete besuche. Der Präsident teilte außerdem mit, dass innerhalb der Regierung erwogen würde, ob für Bundesverwaltungsangestellte ein Impfpflicht eingeführt würde.

Im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten wurde eine Maskentragepflicht für alle Abgeordneten und Angestellten in allen Räumlichkeiten wieder in Kraft gesetzt. Oppositionsführer Kevin McCarthy behauptete auf Twitter, dass die Maskenpflicht nicht wissenschaftlich fundiert sei und der Durchsetzung einer liberalen Doktrin diene.

Gegenüber Chris Cuomo auf CNN betonte Anthony Fauci, dass bezüglich des Tragens eines Mund-Nasen-Schutzes die Wissenschaft sich nicht geändert habe, sondern der Virus mit der Delta-Variante. Die Wissenschaft würde lediglich sich weiterentwickeln, während sie dem Virus folge. In einer anderen CNN-Sendung äußerte U.S. Surgeon General Vivek Murthy zu Wolf Blitzer, dass in fast allen Bundesstaaten die Zahl der Neufälle um mindestens zehn Prozent im Vergleich zur Vorwoche gestiegen sei. Die Wissenschaft reagiere dabei flexibel auf die Entwicklungen des Virus. Eines habe sich aber nicht geändert: Die Impfungen seien hochwirksam gegen Ansteckungen, Krankenhauseinweisungen, und Tod. Impfungen seien das Urgestein in der Bekämpfung des Virus.

• Illinois: Das Illinois Department of Public Health teilte mit, es folge vollständig der neuen CDC-Richtlinie und empfehle auch Geimpften in Innenräumen Masken zu tragen.
• Iowa: Gouverneurin Kim Reynolds drückte bei einer Veranstaltung in Des Moines die Ansicht aus, dass Einwanderer, die über die Grenze zu Mexiko kämen und infiziert sein könnten Teil des Problems seien. Eine Mitarbeiterin gab der Presse einen Link zu einem Fox-News-Bericht über COVID-19 in Auffanglager in Texas.
• Kalifornien: Das Hochschulsystem der California State University mit 485.550 Studierenden an dreiundzwanzig Standorten teilte mit, dass auch wenn die SARS-CoV-2-Impfstoffe noch nicht vollständig zugelassen seien, alle Studierenden und alle Beschäftigten der CSU bis zum 30. September 2021 eine Impfung nachzuweisen hätten.

Der Bürgermeister von Los Angeles Eric Garcetti und der Präsident des Stadtrates Nury Martinez gaben bekannt, dass Beschäftigte der Stadt sich impfen lassen mussten oder regelmäßig alle zwei Wochen einen COVID-19-Test unterziehen muss Garcetti erklärte, dass die vierte Welle Los Angeles erreicht habe und man genug habe auf Leute Rücksicht zu nehmen, die sich nicht impfen lassen wollten.

• Michigan: Der Bundesstaat fügte 1.762 Neufälle und 19 Todesfälle zu seiner Corona-Statistik hinzu, die Fälle umfassten COVID-19-Fälle bis zurück zum Sonnabend. Michigan hatte damit 901.683 Fälle seit Beginn der Pandemie erfasst und 19.902 Todesfälle zu beklagen.
• Missouri: Der Bürgermeister von Kansas City ordnete entsprechend der neuen CDC-Richtlinien eine Pflicht zum Maskentragen an. Bürgermeister Quinton Lucas erklärte, man könne die in Missouri stark steigenden Fallzahlen nicht ignorieren.
• Nevada: Per Notstandsverordnung (emergency order) wurde in Countys mit hohen Übertragungsraten eine Maskenpflicht für jeden in geschlossenen und öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten angeordnet. Die Pflicht galt in zwölf der siebzehn Countys Nevadas. Betroffen waren Carson County, Churchill County, Clark County, Douglas County, Elko County, Esmeralda County, Lincoln County, Lyon County, Mineral County, Nye County, Washoe County, und White Pine County. Die Stadt Reno erließ zusätzlich eine vergleichbare Anordnung.
• North Carolina: Während der Bundesstaat an diesem Dienstag 1.603 Neufälle erfasste (Montag: 1.400)b 1.031 COVID-19-Patienten in Krankenhäusern behandelt wurden (Montag: 954) und die Positivrate bei Corona-Tests bei etwa 10 Prozent lag, wurde bekanntgegeben, dass die Angestellten in den Kranken- und Pflegeeinrichtungen des Bundesstaates sich impfen lassen mussten.
• Texas: Es fand die Stichwahl im 6. Kongresswahlbezirk von Texas zur Besetzung des Sitzes des mit COVID-19 verstorbenen Ron Wright statt. Angetreten waren die beiden Erstplatzierten aus der Wahl vom 1. Mai 2021, Wrights Witwe Susan Wright und der zweitplatzierte Jake Ellzey. Inhaltlich bestand zwischen beiden Republikanern kein großer Unterschied, Wright wurde von Donald Trump, Ted Cruz und dem Club for Growth unterstützt, Ellzey vom ehemaligen texanischen Gouverneur Rick Perry und dem Kongressabgeordneten Dan Crenshaw. Ellzey konnte sich gegen Wright durchsetzen.

28. Juli 2021

Unternehmen reagierten auf die Entwicklungen. Der Vorstandsvorsitzende von Google und deren Muttergesellschaft Sundar Pichai teilte an diesem Mittwoch über den Google-Blog mit, dass von Mitarbeitern, die an Büro- und Betriebsstätten des Konzerns arbeiten wollten Impfungen verlangt würden. Pläne für die Beendigung der häuslichen Arbeit wurden verschoben. Wie Google kündigte auch Facebook an Mitarbeiter zu Impfungen zu verpflichten, wenn die nicht von zuhause aus arbeiteten. Twitter schloss die zwei Wochen zuvor wieder eröffneten Büros in San Francisco und New York. Netflix teilte mit, es werde bei allen Dreharbeiten in den Vereinigten Staaten von allen Schauspielern und Stabsmitgliedern mit engem Kontakt zu Schauspielern Impfungen verlangen. Disney teilte mit, dass in den Vergnügungsparks Disneyland in Kalifornien und Disney World in Florida ab dem 30. Juli 2021 Besucher und Mitarbeiter in geschlossenen Räumen Masken zu tragen hätten.

• Florida: Am selben Mittwoch als Florida mit 16.000 Neufällen die höchste tägliche Fallzahl seit Mitte Januar 2021 meldete, hielt Gouverneur Ron DeSantis eine Rede auf einer konservativen Konferenz in Salt Lake City. Er erklärte, dass es wichtig sei eindeutig zu sagen, dass man gegen Lockdowns, Einschränkungen und Mask- und Impfpflichten sei. Kommunale Behörden in seinem Bundesstaat begannen den Notstand zu erklären, Maskenpflichten zu erlassen und Beschränkungen zu erlassen.
• New York: Gouverneur Andrew Cuomo teilte mit, dass die Angestellten des Bundesstaates bis zum Labor Day Impfungen nachweisen müssten, oder sich wöchentlich Tests unterziehen müssten.
• Texas: Gouverneur Greg Abbott fertigte eine Executive Order aus, in der er Polizei des Bundesstaates anwies, alle Fahrzeuge mit Personen anzuhalten die bestimmten Gruppen illegaler Einwanderer angehören, die Fahrzeuge zum Ausgangspunkt zurückzubegleiten, und gegebenenfalls zu beschlagnahmen. Es ging um Einwanderer, die aus der Obhut der Bundesbehörden entlassen waren. Formal handelte es sich um eine Anordnung aus Gesundheitsgründen, nicht um eine zur Regelung der inneren Sicherheit. Abbott begründete die Anordnung mit der Behauptung, dass Einwanderer den Anstieg an COVID-19-Fällen in Texas verursachen würden. (Fortsetzung: 30. Juli 2021)

29. Juli 2021

An diesem Donnerstag hielt Präsident Biden eine Corona-Ansprache im Weißen Haus. Er stellte Schritte der Regierung vor Impfungen voranzutreiben. Biden teilte mit, dass Bundesangestellte sich zu impfen hätten. Andernfalls müssten sie sich regelmäßig testen lassen, Masken tragen, sich sozial Distanzieren und Einschränkungen bei Dienstreisen hinnehmen. Er teilte mit, dass die Regierung Arbeitgebern Kosten erstatten würde für eine bezahlte Auszeit für Beschäftigte, damit die sich impfen lassen können. Er habe den Verteidigungsminister angewiesen zu prüfen, wie COVID-19-Impfungen zu den in den Streitkräften vorgeschriebenen Impfungen hinzugefügt werden könne. Es sei wichtig Militärangehörige zu schützen. Sie würden teilweise in Gebieten mit niedrigen Impfquoten und hohen Infektionszahlen dienen. Der Präsident forderte zusätzlich die Bundesstaaten, Territorien, und Gemeinden auf jedem, der sich nun impfen lasse einen Zuschuss von 100 $ zu zahlen. Eine Studie der University of California, Los Angeles habe gezeigt, dass ein Drittel der Impfskeptiker von solchen Zahlungen sich umstimmen lassen könnten.

Die Vereinigten Staaten verzeichneten wieder eine Zunahme an Impfungen. Es wurden 615.000 Impfdosen verabreicht, 16 % mehr, als am Donnerstag zuvor. Die Anzahl der Erstimmunisierungen betrug 390.000, 31 % über der Vorwoche. Die Impfungen nahmen in 48 Bundesstaaten zu, besonders aber in den nun besonders hart getroffenen Staaten Louisiana, Arkansas, Florida, Mississippi, Missouri, Alabama, Nevada, Oklahoma, Alaska, und Georgia, wo die Erstimpfungen im Wochenvergleich um 46 % gestiegen waren.

Obwohl die United States Capitol Police mitgeteilt hatte, dass Verstöße gegen die am Dienstag beschlossene Pflicht Masken in Räumen des Repräsentantenhauses zu tragen zu Festnahmen führen könnten, begaben sich etwa vierzig maskenlose republikanische Mitglieder des Repräsentantenhauses das Kongressgebäude durchquerrend zum Plenarsaal des Senates. Sie wollten laut dem Abgeordneten Ronny Jackson gegen die Inkonsequenz der Maskenpflicht protestieren, da im Senat keine solche Pflicht bestand. Laut Jackson beruhe die Richtlinie nicht auf Wissenschaft, sondern sei ein politisches Spiel der Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi. Innerhalb der republikanischen Fraktion kam es zur Auseinandersetzung über das Vorgehen zwischen dem Oppositionsführer Kevin McCarthy und dem Abgeordneten Chip Roy, während Roy wollte, dass die Republikaner jetzt Führung zeigen sollten gegen Maskenpflichten, wollte McCarthy sich darauf konzentrieren 2022 in den Wahlen das Repräsentantenhaus zurückzugewinnen.

CDC warnte die Mitglieder des US-Kongresses in einem vertraulichen Schreiben, dass die Delta-Variante erheblich gefährlicher sei als die ursprüngliche COVID-19-Form. Sie sei wie ein komplett neuer Virus. Delta sei ansteckender als die Spanische Grippe, die Pocken, das Ebolafieber, MERS oder SARS. Es sei ähnlich leicht übertragbar wie Windpocken. Lediglich Masern wäre ansteckender. Es sei wichtig, die Bevölkerung über die Wirksamkeit von Impfungen aufzuklären. Impfungen schützen um das dreifache höher vor Ansteckungen und reduzierten die Wahrscheinlichkeit von Krankenhausbehandlungen um das Zehnfache.

• Alabama: Bürgermeister Randall L. Woodfin ordnete mit sofortiger Wirkung an, dass Angestellte der Stadt Birmingham und Besucher städtischer Einrichtungen Masken zu tragen haben.
• Arkansas: Gouverneur Asa Hutchinson rief die Legislative dazu auf, die Untersagung von Maskentragepflichten zumindest für Schulen vor Schuljahrsbeginn aufzuheben. Der Mehrheitsführer im Senat von Arkansas, Jimmy Hickey, äußerte sich skeptisch, ob es dafür auch nur eine einfache Mehrheit gebe, von den erforderlichen qualifizierten Mehrheiten in beiden Parlamentskammern ganz zu schweigen.
• Illinois: In Chicago begann das Lollapalooza-Festival. Nach Veranstalterangaben wiesen über 90 % der Zuschauer nach geimpft zu sein, 8 % legten einen negativen Coronatest vor, und etwa sechshundert Personen mussten abgewiesen werden. Trotzdem bestanden in der Bevölkerung Chicagos Bedenken, ob dieses erste genreübergreifende Großfestival seit Pandemiebeginn nicht zu einem Superspreading-Ereignis werden könnte.
• Mississippi: Auf der Neshoba County Fair bezeichnete Gouverneur die Tate Reeves die neuen CDC-Richtlinien als närrisch und schädlich. Sie würden auf Panikmache basieren und nicht auf rationaler Wissenschaft. Er habe nicht vor, eine Maskenpflicht in Schulen einzuführen.
• Texas: Gouverneur Greg Abbott erließ eine Executive Order, mit derer die Untersagung von Maskenpflichten durch Gemeinden und Schulen vom 18. Mai 2021 bestätigte und es Behörden des Bundesstaates und privaten Empfängern von öffentlichen Mitteln es untersagte, Leistungen von Impfungen abhängig zu machen. Bei Zuwiderhandlung wurde ein Bußgeld angedroht. Lokalen Behörden wurde es untersagt Impfnachweise auszustellen. Abbott erklärte, dass der Weg vorwärts nicht durch Staatshandlungen, sondern über persönliche Verantwortung führe.

30. Juli 2021

Präsident Joe Biden merkte gegenüber Journalisten an, dass wegen der Ausbreitung der Delta-Variante und steigender Fallzahlen weitere Einschränkungen in den Vereinigten Staaten wahrscheinlich seien. Es sei aber am vorherigen Tag ein guter Tag bezüglich Impfungen gewesen. Eine Pressesprecherin des Weißen Hauses schränkte ein, dass man alle Werkzeuge im Werkzeugkasten habe, um die Variante in Schach zu halten. Man sei nicht kurz vor Lockdowns.

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) veröffentlichten eine Studie über einen Ausbruch im Barnstable County in Massachusetts im Juli. Die 469 Fälle waren zu 74 % geimpft, 79 % der geimpften Infizierten hatten Symptome entwickelt. Über hundert der infizierten und geimpften Personen wiesen eine vergleichbare Virenlast auf wie ungeimpfte Erkrankte. CDC-Direktorin Rochelle Walensky erklärte bei der Vorstellung der Studie, dass die vergleichbare Virenlast darauf hindeute, dass, im Gegensatz zu den anderen Varianten, Geimpfte bei der Delta-Variante den Virus auch übertragen würden. Dies sei der Grund für die Richtlinienänderung am Dienstag gewesen.

In der zentralen Rotunde des Kapitolgebäudes richtete die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene kurzzeitig einen von ihr so genannten „Covid Checkpoint Charlie“ ein, um gegen die Maskentragepflicht im Repräsentantenhaus zu protestieren.

Walt Disney Company teilte mit, sie werde von allen festen Mitarbeitern, sofern sie nicht gewerkschaftlich organisiert seien, verlangen, sich bis September impfen zu lassen. Impfungen seien das einzige wirksame Mittel. Verhandlungen mit den Gewerkschaften würden laut Disney bereits laufen. Walmart erklärte, dass alle Büroangestellten und Personen der Managementebene bis zum 4. Oktober geimpft sein müssten. Verkaufsangestellte von Walmart wurden angewiesen, Gesichtsmasken zu tragen, Kunden nur deutlich ermahnt Masken zu tragen. Andere Handelsketten wie Sam's Club, Target, Lowe's, Kohl's, oder Publix wiesen ihr Verkaufspersonal auch an Masken zu tragen.

• Florida: Gouverneur Ron DeSantis unterzeichnete eine Executive Order, mit der es kommunalen Behörden untersagt wurde Eltern vorzuschreiben ihren Kindern Masken aufzusetzen, wenn sie zur Schule gehen. DeSantis erklärte, er schütze Elternrechte. In Florida würde es keine Lockdowns, Schulschließungen, Maskenpflichten oder sonstige Einschränkungen geben. DeSantis berief sich dabei auf eine Studie der Brown University, die aber als mittlerweile überholt galt. (Fortsetzung: 6. August 2021.)

Das Florida Department of Health meldete, dass in den letzten sieben Tagen 110.000 Neufälle erfasst wurden, vergleichbar zu den Zahlen im Januar, bevor Impfstoffe weit verfügbar waren. Dies stellte eine Zunahme von über 50 % im Vergleich zu der Woche davor (73.000 Neufälle) dar.

• Illinois: Nachdem Chicago die Grenze von zweihundert Neufällen überschritten hatte, erließ auch die drittgrößte Stadt der Vereinigten Staaten nach New York, Los Angeles und anderen Städten, eine Maskenpflicht.
• Kentucky: Greg Fischer, der Bürgermeister von Louisville, verfügte, dass in allen Gebäuden der Stadt Masken zu tragen sind. Fischer erklärte, es sei eine dringende Maßnahme, um die durch die Delta-Variante verursachte Epidemie unter den Ungeimpften einzudämmen.
• Louisiana: Die Bürgermeisterin von New Orleans, LaToya Cantrell, ordnete eine allgemeine Maskenpflicht in geschlossenen Räumen und bei großen Menschenansammlungen an. Sie ordnete ferner an, dass alle Beschäftigten der Stadt sich impfen ließen, eine Impfquote von 71 % der Angestellten reiche nicht. Sie begründete ihre Entscheidung damit, dass nun Kinder sterben würden. Die Stadt sei nicht mehr in der Lage den Notruf zu bedienen. Gouverneur John Bel Edwards erklärte in einer Pressekonferenz, dass auch er eine Maskenpflicht erwäge. Die Delta-Variante ändere alles. Es sei nicht mehr die Frage Maske oder Impfung, man müsse jetzt beides tun. Louisiana hatte zu diesem Zeitpunkt eine Impfquote von 36,8 % und pro Kopf die höchsten Fallzahlen der USA (573,3 Neufälle auf 100.000 Einwohner). Bei Todesfällen pro Kopf rangierte der Bundesstaat auf dem dritten Platz.
• Oklahoma: Auf der offiziellen Facebook-Seite der Republikanischen Partei in Oklahoma wurde ein Aufruf veröffentlicht, eine Sondersitzung der Legislative zu verlangen. In der Sitzung sollte es dann Arbeitgebern untersagt werden Impfungen zu verlangen. Versehen worden war der Aufruf mit einem Gelben Stern mit der Aufschrift „unvaccinated“ (ungeimpft).
• South Dakota: In einem an diesem Freitag veröffentlichtem Interview mit Associated Press hatte Gouverneurin Kristi Noem geäußert, dass sie keine Ausweitung der Corona-Aufklärung plane. Die Öffentlichkeit sei so übersättigt, dass die Leute abschalten würden. Falls es wegen der Delta-Variante zu einem erheblichen Anstieg komme, werde man aber mehr zu sehen bekommen.
• Texas: Justizminister Merrick B. Garland ließ Klage gegen eine von Gouverneur Greg Abbott am 28. Juli 2021 erlassene Executive Order einlegen. Die Klägerseite machte geltend, dass die Anordnung von Transportverboten für Einwanderer die Bundeskompetenzen zur Regelung der Grenzsicherung verletze. Es wurde ferner beantragt, die Vollstreckung der formal auf die Coronabekämpfung gerichtete Executive Order einstweilen auszusetzen.
• Washington: Das Watershed Music Festival für Fans der Country-Musik begann in George. Es dauerte bis zum 1. August 2021 und wurde von etwa 25.000 Zuschauern besucht. Impfungen oder negative Corona-Tests wurden nicht verlangt. Bis Mitte August wurden etwa 200 COVID-19-Erkrankungen mit der Freiluft-Veranstaltung in Zusammenhang gebracht.

31. Juli 2021

Die pandemiebedingte Aussetzung von Zwangsräumungen bei Wohnraum lief auf Bundesebene aus. Betroffen waren nach Schätzungen über 7 Millionen Mieter, die im Verzug mit der Miete waren, sowie deren Familien.

• Florida: Der Bundesstaat meldete die höchste bisherige Zahl an täglichen Neufällen. Bei 21.683 Floridianern war der Virus an diesem Sonnabend nachgewiesen worden. Im Wochenvergleich hatte es eine Zunahme um 50 % gegeben, wobei vom 23. Juli bis zum 29. Juli 110.477 Fälle erfasst worden waren. Am Mittwoch wurden 8.816 Personen in den Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt, 95 % davon waren nicht geimpft.

August 2021

Die Fälle stiegen im August erheblich an. Es wurden über den Monat knapp 4,22 Millionen Neufälle erfasst, allein in der letzten Augustwoche mehr als im gesamten Juli. 26.805 US-Amerikaner starben an COVID-19, etwa dreimal soviele wie im Vormonat. War es für die USA insgesamt der Monat mit den viertmeisten Fällen, war es für die Bundesstaaten Alabama, Florida, Hawaii, Louisiana, Mississippi, Oregon, und Washington, sowie den U.S. Virgin Islands der Monat mit den bislang meisten Fällen. Für Florida war es außerdem mit ungefähr 4.900 Todesopfern auch der bis dahin tödlichste Monat.

Die Umfragewerte für Joe Biden waren im August stark gesunken. In einer für ABC News und die Washington Post vom 29. August bis 1. September 2021 durchgeführten Umfrage drückten nur noch 44 % der Befragten Zustimmung für die Politik Bidens aus, während 51 % Ablehnung ausdrückten. Lediglich die Präsidenten John Ford und Donald Trump hatten niedrigere Zustimmungswerte so weit in ihre jeweiligen Präsidentschaften. Stark geprägt waren diese Werte aber durch den Rückzug aus Afghanistan. Das Vertrauen in Joe Biden bezüglich der Pandemie war von 62 % im Juni auf 52 % gesunken. Aber auch Umfragewerte für die republikanischen Gouverneure von Florida und Texas, die beide gegen Masken- und Impfpflichten standen, gaben nach. Nach einer Umfrage von Morning Consult hatten sowohl Ron DeSantis aus Florida, wie auch Greg Abbott aus Texas Zustimmungswerte von je 48 % Ende August. Ende Juni hatte DeSantis noch eine Zustimmungsrate von 54 % in Florida und Abbott eine Zustimmungsrate von 51 % in Texas gehabt. Die Befürchtung sich mit COVID-19 anzustecken war von 29 % Ende Juni auf 47 % gestiegen. 67 % der Befragten befürworteten Maskenpflichten in Schulen und ebensoviele allgemeine Maskenpflichten. 59 % der Befragten waren für Impfpflichten in Schulen, aber nur 47 % der Eltern von Schülern in öffentlichen Schulen.

Der Anstieg an Fällen mit der Ausbreitung der Delta-Variante B.1.617.2 drückte im August auf die Nachfrage und den Arbeitsmarkt. Zwar sank die Arbeitslosenquote zum Ende des Monats von 5,4 % auf 5,2 %, aber es wurden nur 235.000 Arbeitsstellen wieder geschaffen, die bis dahin geringste Zahl während der wirtschaftlichen Erholung. Es waren damit noch 5,3 Millionen weniger Arbeitsplätze vorhanden, als im Februar 2020, bevor es im März und April wegen der Pandemie zu dem Verlust von über 20 Millionen Arbeitsplätzen gekommen war. Der August 2021 war hierbei trotz des leichten Gesamtanstiegs an Arbeitsplätzen geprägt von einer Rekordzahl von 4,2 Millionen Arbeitnehmern, die ihrerseits ihre bisherige Arbeitsstelle kündigten. Dies wurde unter anderem auf pandemiebedingtes Burn-out zurückgeführt.

Die Verbraucherpreise unter Ausschluss von Kosten für Nahrungsmittel und Treibstoff stiegen im August 2020 um 0,3 %, was die höchste Inflationsrate seit 1991 war. Die Durchschnittseinkommen stiegen zeitgleich nur um 0,2 %.

1. August 2021

Im Gespräch mit Jonathan Karl in der ABC-Sendung This Week äußerte Anthony Fauci, dass es mit der Pandemie schlimmer werde, bevor es wieder besser werden würde. Es seien zwar nicht genug geimpft, um die Ausbreitung des Virus vollständig zu unterdrücken, aber genug, um erneute Lockdowns zu verhindern. Man sehe jetzt einen Ausbruch der Ungeimpften. Ohne Impfung sei man anfälliger gegen Infektion, schwere Krankheitsverläufe, und Tod. Im Lande seien noch etwa 100 Millionen Personen die sich impfen lassen könnten, es aber nicht tun.

2. August 2021

Der Direktor für COVID-19-Daten im Weißen Haus, Cyrus Shahpar, teilte auf Twitter mit, dass die Vereinigten Staaten die von der Biden-Administration für den 4. Juli 2021 angestrebte Wassermarke von 70 % der Erwachsenen ab 18 Jahren mit zumindest einer Impfdosis erreicht hätten. Er nannte es „Milestone Monday“. Bei Personen zwölf oder älter waren es jedoch nur 67,6 %. Es waren 180,7 Millionen Einwohner der Vereinigten Staaten geimpft. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki kommentierte, dass die Regierung bei der Setzung des ehrgeizigen Ziels betont habe, dass man von dort weiterstreben würde. Man werde daher weiter voranschreiten.

Senator Lindsey Graham teilte auf Twitter mit, dass er am Sonnabend, dem 31. Juli grippeähnliche Symptome entwickelte habe und sich an diesem Montagmorgen zum Hausarzt des US-Kongresses begeben habe, wo er auf den SARS-CoV-2-Virus positiv getestet worden sei. Er habe nun nur milde COVID-19-Symptome und sei froh, dass er sich habe impfen lassen, die Krankheit wäre sonst schlimmer verlaufen. Graham hatte am Wochenende auf dem Hausboot von Senator Joe Manchin an einer kleinen überparteilichen Zusammenkunft teilgenommen. Manchin und der ebenfalls fort anwesende Senator John Thune teilten im Laufe des Tages mit, dass sie negativ auf den Corona-Virus getestet worden seien. Pressesprecherin Jen Psaki drückte für die Regierung Wünsche zur baldigen Genesung aus und betonte, dass schwere Symptome bei Geimpften auch bei der Delta-Variante sehr selten seien.

Die Food and Drug Administration (FDA) erteilte eine Notfallgenehmigung für die präventive Anwendung einer monoklonalen Antikörper-Therapie gegen COVID-19. Die Genehmigung betraf die Behandlung von Personen mit einer Immunschwäche, die in Kontakt mit Infizierten gekommen waren.

Die Seuchenschutzbehörde CDC verlängerte ein als Title 42 bekanntes und noch unter Trump gestartetes Programm. Title 42 erlaubtes Zuwanderer und Asylbewerber zügiger aus Besorgnis um COVID-19 abzuschieben. Die American Civil Liberties Union legte noch am selben Tag eine Klage vor dem U.S. District Court in Washington, D.C. gegen Title 42 ein.

Die Fastfoodkette McDonald’s ordnete für Restaurants in Gebieten mit hohen oder substantiellen Übertragungsraten des Corona-Virus an, dass Angestellte und Gäste Masken zu tragen hätten.

• Arizona: Ein Lehrer legte Klage gegen die vom Phoenix Union High School District erlassene Maskenpflicht für Schüler, Lehrer, und Schulverwaltungsangestellte ein. Er berief sich dabei auf ein von Gouverneur Doug Ducey am 30. Juni 2021 ausgefertigtes Gesetz, welches es Schulbezirken untersagte Maskenpflichten zu erlassen.
• Indiana: Ein Bundesberufungsgericht entschied, dass eine Impfpflicht der Indiana University rechtmäßig sei und bestätigte die Entscheidung des Eingangsgerichtes vom 19. Juli 2021. Das Gericht verwies auf die Leitentscheidung Jacobson v. Massachusetts des Obersten Gerichtshofs aus dem Jahr 1905 zu einer staatsweiten Pockenimpfung. (Fortsetzung: 12. August 2021)
• Louisiana: Gouverneur John Bel Edwards erneuerte mit einer Proklamation in Louisiana die Ende Mai von ihm aufgehobene Maskenpflicht. Er erklärte, man solle sich nicht dem Missverständnis hingeben, dass es nur ein weiterer Anstieg sei, es sei der bislang schlimmste. Der Bundesstaat meldete an diesem Montag 11.109 Neufälle, über 2.000 davon Kinder. In den Krankenhäusern wurden 1.984 Patienten mit COVID-19 behandelt. Der Gouverneur teilte die Einschätzung mit, dass am folgenden Tag die bisherige Höchstmarke von 2.069 vom 7. Januar 2021 auf dem Höhepunkt der dritten Welle übertroffen werden würde. Er könne nicht untätig bleiben, wenn die Krankenhäuser überfordert würden.

3. August 2021

Bei der morgendlichen Pressekonferenz der COVID-19-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses teilte CDC-Direktorin Rochelle Walensky am Dienstag mit, dass es einen Zuwachs um 44 % bei den täglichen Corona-Fallzahlen im Laufe der letzten Woche gegeben habe. Auch wenn man wolle, dass man mit dem Virus fertig sei, sei der Virus noch nicht fertig. COVID-19-Koordinator Jeffrey Zients merkte an, dass etwa ein Drittel aller Fälle in Florida und Texas festgestellt worden seien. Zients wies darauf hin, dass die täglichen Impfraten auch um 70 % gestiegen seien, unter den Zwölf- bis Siebzehnjährigen um etwa 50 %. Die Impfungen hätten dabei auch in den zehn am stärksten Betroffenen Bundesstaaten zugenommen.

Präsident Joe Biden bei der Ansprache zu COVID-19 im Weißen Haus.

Präsident Biden merkte an, dass einige offizielle Stellen Vorschriften erlassen würden, die es untersagen würden das Richtige zu tun. Er bitte die Gouverneure zu helfen, oder wenigstens aus dem Weg zu gehen, wenn private Einrichtungen das richtige täten. Er hob hierbei besonders die Bundesstaaten Florida und Texas hervor. Von einem Journalisten angesprochen, ob die Gouverneure Entscheidungen träfen, die den Bürgern ihrer Bundesstaaten Schaden zufügen würden, erwiderte der Präsident, es sei schlechte Gesundheitspolitik. Nachdem Pressesprecherin Jen Psaki insbesondere auf Floridas Gouverneur Ron DeSantis angesprochen wurde, erwiderte sie, dass wenn man nicht Teil der Lösung sei und Gesundheitsrichtlinien nicht folgen wolle, dass man dann aus dem Weg gehen solle.

CDC ordnete ein erneutes Moratorium für Zwangsräumungen über 60 Tage in Countys mit erheblichen oder hohen Infektionsraten an. CDC-Direktorin Walensky begründete die Entscheidung damit, dass diese Anordnung Menschen davor schütze sich in Bereiche mit Ansteckungsgefahren begeben zu müssen. Es sei daher ein geeignetes Mittel die Ausbreitung des Virus abzuschwächen.

Tyson Foods wies alle Beschäftigten an, sich bis spätestens dem 1. November 2021 gegen den SARS-CoV-2-Virus impfen zu lassen.

• Florida: Auf einer Pressekonferenz äußerte sich Gouverneur Ron DeSantis zu der Corona-Welle in seinem Bundesstaat. Er erklärte den rasanten Anstieg an Fällen mit der Jahreszeit, andere Bundesstaaten würden bald einen ähnlichen Anstieg haben. Er warf den Medien vor sich nur auf die Fallzahlen zu konzentrieren, und Panik und Hysterie zu verursachen. Er werde keine Lockdowns verhängen, derartige Maßnahmen hätten früher nicht die Ausbreitung verhindert und die Delta-Variante sei sogar noch ansteckender. Es sei wichtig, dass Schüler in die Schulen gingen. Bezüglich der hohen Hospitalisierungszahlen erklärte DeSantis die Krankenhäuser „offen für Business“.
• New York: Der Bürgermeister der Stadt New York, Bill de Blasio, teilte mit, dass ab dem 16. August 2021 Gäste in Gaststätten und Unterhaltungsbetrieben, sowie Besucher von Sportstudios Impfungen nachweisen müssten. Es war die erste derartige Regelung in einer amerikanischen Großstadt.
• Texas: Eine Bundesrichterin setzte auf die am 30. Juli eingereichte Klage gegen eine Executive Order des Gouverneurs von Texas, die Transport von Immigranten untersagte, die Anordnung einstweilen bis zu einer Anhörung am 13. August 2021 aus. Die Richterin begründete ihre Entscheidung damit, dass das klagende Justizministerium wahrscheinlich obsiegen würde. Gouverneur Greg Abbott äußerte kurz nach der Entscheidung auf Fox News, dass er optimistisch sei, dass zur Anhörung Beweise präsentiert werden könnten, dass die Bundesregierung Texaner tausenden von Einwanderern mit COVID-19 aussetze.

4. August 2021

Der politisch rechte Radiomoderator und zeitweilige Fernsehmoderator auf Newsmax Dick Farrel starb mit COVID-19 in einem Krankenhaus. Farrel hatte in seiner Sendung unter anderem Anthony Fauci angegriffen und Impfskeptik geschürt.

• Florida: Auf die Anmerkung Präsident Bidens vom Dienstag, dass Gouverneure sich nicht in den Weg stellen sollten, reagierte Gouverneur Ron DeSantis an diesem Mittwoch. Er erklärte, dass sich in den Weg stelle, um Elternrechte zu schützen. Er griff die CDC-Richtlinie an, die dazu riet, dass alle Schüler im Präsenzunterricht Masken tragen sollten. Er griff die Stadt New York dafür an, dass Impfnachweise in Gaststätten verlangt würden. Er bezeichnete New York als biomedizinischen Sicherheitsstaat. DeSantis behauptete, dass das Problem sei, dass die Regierung unkontrolliert Einwanderer mit allen möglichen COVID-19-Varianten einlasse. Solange die Bundesregierung nicht ihre Arbeit mache und die Grenzen nicht sichere, wolle er keinen Piep hören. Im Miami Herald wurde DeSantis für diese Rede kritisiert, er lenke von seinem Versagen ab, Statistiken zur Infektionsraten bei Einwanderern lägen nicht vor, und der Gouverneur habe nicht zum ersten Mal während der Pandemie mit Fremdenfeindlichkeit gespielt.

5. August 2021

Die Pressesprecherin des Präsidenten wurde auf die Äußerungen des Gouverneurs von Florida vom Vortag angesprochen und gefragt, ob das Weiße Haus das Gespräch mit Florida suche. Jen Psaki antwortete, dass die derzeitige US-Regierung die Pandemie als öffentliche Gesundheitsfrage und nicht als politische Frage behandelt habe. Sie äußerte, dass die Tatsache, dass Florida 25 % aller Corona-Hospitalisierungen habe für sich spreche. Die Regierung sei der Ansicht, dass es sich um eine zu ernste Angelegenheit handele für Parteipolitik. Man konzentriere sich darauf den Bürgern Floridas die COVID- 19-Richtlinien zu vermitteln, selbst wenn die örtliche Regierung dem nicht folge.

Die Zahl der täglichen Impfungen hatte sich seit dem 5. Juli 2021 mit 226.209 SARS-CoV-2-Impfungen um 95 % gesteigert und betrug an diesem 441.198 Impfungen. Der Tiefpunkt an täglichen Impfungen war am 7. Juli 2021 festgestellt worden. Die Zunahme an Impfungen war auf die Ängste wegen der wieder steigenden Coronazahlen wegen der Delta-Variante zurückzuführen.

Der Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus Ralph Norman aus South Carolina, der zusammen mit den Abgeordneten Marjorie Taylor Greene (Georgia) und Thomas Massie (Kentucky) gegen die Maskenpflicht im Repräsentantenhaus klagte, teilte auf Twitter mit, dass er an COVID-19 erkrankt sei. Er war geimpft und zeigte nur milde Symptome. Norman begab sich für zehn Tage in Quarantäne.

Das US-Arbeitsministerium veröffentlichte den wöchentlichen Bericht zum Arbeitsmarkt. Danach waren die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung um 14.000 seit Vorwoche auf 385.000 Anträge zurückgegangen. 13 Millionen US-Amerikaner empfingen noch Ausgleichsleistungen.

Die New York International Auto Show wurde wegen steigender COVID-19-Fallzahlen und Besorgnis wegen der Delta-Variante abgesagt.

Die Kreuzfahrtreederei Carnival Cruise Line meldete, dass es auf dem von Galveston in Texas ausgelaufenen Kreuzfahrtschiff Carnival Vista zu einigen COVID-19-Erkrankungen gekommen sei. Die Reederei zog darauf eine Regelung vor, nach der alle Passagiere in bestimmten Innenbereichen Masken zu tragen haben. Zusätzlich sollten zukünftig auch geimpfte Passagiere vor Reiseantritt einen COVID-19-Test vorlegen. Betroffen waren, wie später bekannt wurde, sechsundzwanzig Besatzungsmitglieder und ein Passagier. Alle Betroffenen waren, wie weit über 90 % der an Bord befindlichen Personen, geimpft. Am 14. August 2021 verstarb eine 77-jährige Passagierin an COVID-19.

• Kalifornien: Der Los Angeles County Superior Court, das größte Eingangsgericht der Vereinigten Staaten, teilte allen Angestellten mit, dass sie ab vollständiger Zulassung eines SARS-CoV-Impfstoffes 45 Tage Zeit hätten eine Impfung nachzuweisen.
• Virginia: Der Jura-Professor Todd Zywicki legte Klage vor dem für Ostvirginia zuständigem Bundesgericht gegen die Corona-Maßnahmen der George Mason University ein. Die Anweisung für Ungeimpfte Abstand zu halten, eine Maske zu tragen, und sich testen zu lassen sei für Angehörige der Hochschule wie ihn, der früher von COVID-19 genesen sei, willkürlich und unverhältnismäßig.

6. August 2021

Die American Academy of Pediatrics forderte die Arzneimittelzulassungsbehörde Food and Drug Administration (FDA) dazu auf, das Zulassungsverfahren für Impfstoffe für Kinder unter zwölf zu beschleunigen. Die Delta-Variante stelle eine neue Herausforderung dar. Es seien nach den letzten verfügbaren Zahlen in der Woche des 29. Juli 2021 71.726 Kinder in den pädriatischen Abteilungen der Krankenhäuser mit COVID-19 behandelt worden. Das seien 85 % mehr als in der Woche davor (38.654 Patienten).

Auf den Bericht des Bureau of Labor Statistics, dass im Juli 2021 943.000 Arbeitsplätze entstanden seien und die Arbeitslosenquote auf 5,4 % gefallen sei reagierte Biden. Der Präsident erklärte an diesem Freitag, dass seine Botschaft nicht ein Jubilieren sei, sondern eine Erinnerung, dass die Wirtschaftserholung und der Schlag des Virus harte Arbeit erfordern würden. Er sagte aber auch, dass die Zahlen zeigen würden, dass der Biden-Plan bei Wirtschaftserholung und gegen den Virus wirke.

United Airlines wies als erste US-Fluggesellschaft alle 67.000 Angestellten an, dass sie sich gegen COVID-19 zu impfen hätten. Die Impfung habe entweder bis zum 25. Oktober 2021 oder fünf Wochen nach der vollständigen Zulassung des ersten SARS-CoV-Impfstoffes zu erfolgen, je nachdem, welches Ereignis früher eintrete. Das Konkurrenzunternehmen American Airlines erklärte, keine solche Pflicht verhängen zu wollen.

• Florida: Mehrere Eltern reichten eine Klage gegen die Executive Oder von Gouverneur DeSantis vom 30. Juli 2021 ein, mit der er Maskenpflichten in Schulen untersagte. Die Kläger argumentierten einerseits, dass die Verfassung Floridas sichere Schulen und kommunale Selbstverwaltung der Countys garantiere. Außerdem verletze die Anordnung die Rechte der durch Vorerkrankungen wie Asthma benachteiligten Kinder der Kläger, die laut Bundesrecht Anspruch auf Schutz hätten, so die Kläger in der vor einem Bundesgericht eingereichten Klageschrift.

In Vollzug der Executive Order des Gouverneurs und da einige Schulbezirke, etwa im Alachua County und im Broward County, trotzdem Maskenpflichten angeordnet hatten, erließ das Board of Education Verwaltungsvorschriften. Danach durften Eltern ihre schulpflichtigen Kinder auf Privatschulen oder in andere Schulbezirke schicken, wenn sie Belästigungen wegen Masken erführen. Als Belästigung zähle dabei die Existenz einer Maskenpflicht. Schulbezirke wurden angewiesen, Befreiungen von Maskenpflichten zuzulassen.

Florida meldete den bisherigen Höchstwert an wöchentlichen Fällen. Die gemeldeten 134.506 Neufälle brachen den am 8. Januar während der Winterwelle gemeldeten Rekord von 125.937 Fällen in einer Woche. Der Bundesstaat mit 7 % der US-Bevölkerung stellte dabei etwa 20 % aller Neufälle.

• Indiana: Die am 2. August vor einem Berufungsgericht gegen die Indiana University wegen Coronamaßnahmen der Hochschule unterlegenen Kläger legten Rechtsmittel vor dem Obersten Gerichtshof der USA ein. Es war der erste Fall bezüglich SARS-CoV-2-Impfpflichten, der das höchste Gericht der Vereinigten Staaten erreichte. (Fortsetzung: 12. August 2021)
• South Dakota: In dem Ort Sturgis begann die zehntägige 81. Sturgis Motorcycle Rally. Es wurde geschätzt, dass 700.000 Teilnehmer erscheinen könnten. Obwohl die Veranstaltung 2020 als ein Superspreaderereignis gesehen wurde, waren, im Gegensatz zu anderen Großveranstaltungen, Impfungen, Maskentragen oder Coronatests freiwillig. Die Stadt stellte zur Vorbeugung Handdesinfektionsmittel, Gesichtsmasken und Tests zur Verfügung. Um den Aufenthalt in besonders infektionsgefährlichen Innenräumen zu minimieren, war das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit erlaubt worden. Gouverneurin Kristi Noem hatte die Veranstaltung nicht nur begrüßt, sondern auch ihr Erscheinen angekündigt. Es wurden bis zum Ende der Veranstaltung 525.768 Fahrzeuge gezählt, die während der zehn Tage in die Stadt gefahren waren, 14 % mehr als 2020. Zwei Wochen nach dem Ende der Sturgis Motorcycle Rally konnten die Gesundheitsbehörden South Dakotas 16 Fälle direkt auf die Veranstaltung zurückführen. Meade County, in dem Sturgis liegt, meldete einen Anstieg bei Ansteckungen in diesen zwei Wochen um mehr als 1.500 %. Die Zahl der täglichen Fälle in ganz South Dakota war im Vergleich zu vor der Rally von 644 auf 3.819 gestiegen. Der Staat befand sich damit bei Neufällen pro Kopf noch in der unterteren Hälfte der fünfzig Staaten, wies aber US-weit die höchsten Steigerungsrate aus.

7. August 2021

Der ehemalige Präsident Donald Trump erschien bei Fox News und lobte sich gegenüber Dan Bongino, dass ohne seine Operation Warp Speed 100 Millionen Menschen hätten sterben können, wie 1917 bei der Spanischen Grippe von 1918. Bezüglich Impfungen sagte der ehemalige Präsident, er glaube an Freiheit. Er würde Impfungen empfehlen, glaube aber, es gebe Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen würden. Er versuchte weiterhin in dem Gespräch sich vorzustellen, wie sehr die Presse ihn kritisiert hätte, wenn es in seiner Präsidentschaft zu einem Ausbruch wie zu dieser Zeit gekommen wäre. Er vermisse eine solche Kritik an Biden.

8. August 2021

In der Sendung This Week äußerte diesen Sonntag der Direktor des National Institutes of Health Francis Collins zu George Stephanopoulos, dass er denke, eine Impfpflicht würde einen Unterschied machen. Er begrüßte die von Biden angeordnete Impfpflicht für Beschäftigte des Bundes. Collins meinte, dass man jedes Instrument nutzen solle, um Leben zu retten. Es sei bedauerlich, dass Impfstoffe und Masken zu parteipolitischen Fragen geworden seien, man hätte es nicht so weit kommen lassen sollen. Collins teilte mit, dass er im Kontakt mit der Food and Drug Administration (FDA) stünde, und dass die FDA davon ausginge, im kommenden Monat den ersten Impfstoff vollständig zuzulassen. Er riet Eltern ihre Kinder in der Schule Masken, als potenziell lebensrettendes Instrument, tragen zu lassen.

In der Sendung State of the Union auf CNN distanzierte sich Senator Bill Cassidy aus Louisiana gegenüber Dana Bash von seinem Parteifreund Ron DeSantis in Florida. Er sagte, dass örtliche Stellen über Maskenpflichten entscheiden sollten, etwa wenn das örtliche Krankenhaus überfüllt sei und die Fallzahlen wie verrückt stiegen. Man solle zwar nicht Gesundheitsexperten unbesehen glauben, ihren Rat aber auch nicht außer Acht lassen. Er wisse nicht, ob Gouverneur DeSantis Politik spiele, er wisse aber, wenn Politik und öffentliche Gesundheit kollidieren, dass dann die Gesundheit leide. Letztlich leide dann auch die Politik, da das amerikanische Volk Gesundheit wolle.

• Florida: Eine Bundesrichterin setzte, in dem von der Norwegian Cruise Line am 13. Juli 2021 aufgenommenen Rechtsstreit gegen ein am 3. Mai 2021 ausgefertigtes Gesetz, die Regelung einstweilen aus, die es Privatunternehmen untersagte Impfnachweise von Kunden zu verlangen.
• South Dakota: Anthony Fauci äußerte sich gegenüber Chuck Todd in der NBC-Sendung Face the Nation besorgt über die an diesem Wochenende stattfindende Sturgis Motorcycle Rally. Es könne in der Folge zu einer Welle in den Dakotas kommen, im vergangenen Jahr hätten diese beiden Staaten kurz nach der Veranstaltung die höchsten Fallzahlen gehabt.
• Texas: Der Bundesstaat verzeichnete 9.400 COVID-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung. Von den 22 Traumabehandlungszonen, in die Texas aufgeteilt ist, meldeten diesen Sonntag etwa die Hälfte zehn oder weniger verfügbare intensivmedizinische Betten. 53 Krankenhäuser meldeten keine freien Plätze in Intensivstationen. Die Corona-Patienten in den Krankenhäusern waren nun deutlich jünger und weit überwiegend ungeimpft.

9. August 2021

Verteidigungsminister Lloyd Austin ordnete an, dass alle Angehörigen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten bis Mitte September sich gegen den SARS-CoV-2-Virus impfen lassen sollten. Präsident Biden erklärte, dass er stolz auf das Militär sei, dass den Kampf mit der Pandemie mitführe und mit Impfungen zur Sicherheit Amerikas beitrage.

Anthony Fauci sprach sich gegenüber USA Today deutlich für eine Impfpflicht für Lehrer aus. Wer in Kontakt mit anderen wie Schülern käme, solle sich, wie er selbst als Arzt, der Patienten sehe, impfen lassen.

Kanada öffnete einseitig die Grenze für vollständig geimpfte US-Amerikaner, die einen negativen Coronatest vorlegen konnten. Die Grenze war seit dem März 2020 geschlossen gewesen.

• Arkansas: Die Gesundheitsbehörde des Bundesstaates meldete an diesem Montag 995 Neufälle und 21 Todesfälle. Es wurden 1.376 Patienten mit COVID-19 in den Krankenhäusern in Arkansas behandelt, 103 mehr als am Sonntag. Dies war der bislang höchste Anstieg von Hospitalisierungen an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Gouverneur Asa Hutchinson teilte auf Twitter mit, dass im Gesamten Staat Arkansas nur noch acht Betten auf Intensivstationen zur Verfügung stünden.
• Florida: Das Amt des Gouverneurs versandte ein Rundschreiben, in dem erklärt wurde, dass Floridas Board of Education Gehälter von Amtsträgern in Schulbezirken mit Maskenpflichten zurückhalten könne. Es hinge hierbei um die Wahrung von Elternrechten. (Fortsetzung: 12. August 2021)
• Louisiana: Während der Bundesstaat 590.000 COVID-19-Fälle und 11.000 Coronatote seit Beginn der Pandemie erreicht hatte, begann Gouverneur John Bel Edwards ein dreitägiges Fasten zu Ehren der Beschäftigten im Gesundheitswesen und in Gedenken an die durch die Pandemie Betroffenen.
• South Carolina: Gouverneur Henry McMaster erklärte, dass er keine Pflicht zum Tragen von Schutzmasken in Schulen anordnen werde. Er werde seinen Bundesstaat nicht schließen, wie andere Bundesstaaten es getan hätten. Eine Maskenpflicht sei nicht die Lösung, Selbstverantwortung und gesunder Menschenverstand seien die Lösung. Es sei ein guter Zeitpunkt sich impfen zu lassen, aber jeder müsse selbst die Entscheidung treffen.
• Texas: Nachdem am Wochenende 5.377 Neufälle am Sonntag und 9.027 Hospitalisierungen am Sonnabend gemeldet worden waren, sowie der Anteil positiver Tests 18,4 % betrug, kündigte Gouverneur Greg Abbott ein Maßnahmenpaket an. Er hatte die Vereinigung der texanischen Krankenhäuser angeschrieben mit der Bitte um Aufschiebungen elektiver Operationen, Behörden des Staates angewiesen, Impfstoffe besser verfügbar zu machen, und für mehr Ausgabestellen von Antikörpertherapien zu sorgen. Maskenpflichten lehnte der Gouverneur weiter ab.

Dallas County Judge Clay Jenkins beantragte im Rahmen eines bestehenden Rechtsstreits, dass das Gericht feststellen möge, dass das von Gouverneur Abbott im März ausgesprochene Verbot Maskenpflichten und andere Coronaabwehrmaßnahmen zu erlassen nicht bindend sei. Die Untersagung derartiger Schritte greife unzulässig in die Kompetenzen des County zur Bekämpfung unmittelbarer Gefahren für die öffentliche Sicherheit ein. (Fortsetzung: 11. August 2021)

Der zweitgrößte Schulbezirk des Bundesstaates, der Schulbezirk von Dallas mit über 20.000 Lehrern und mehr als 150.000 Schülern, kündigte eine Maskenpflicht entgegen einer Anordnung von Gouverneur Greg Abbott vom 18. Mai 2021 an. Der Superintendent des Schulbezirk erklärt, er würde gegebenenfalls eine Geldbuße bezahlen, es bestünde ein Notstand.

• Washington: Gouverneur Jay Inslee ordnete für 68.000 Angestellte des Bundesstaates, mit Ausnahme des Bildungssektors, eine Impfpflicht an. Religiöse und medizinische Einwände konnten geltend gemacht werden, philosophische oder politische Einwände sollten unberücksichtigt bleiben. Inslee begründete die Anordnung mit steigenden Fällen durch die Delta-Variante. Er erklärte, es sei im Grunde ein völlig neuer Virus, den man nun an der Kehle habe. Seattles Bürgermeisterin Jenny Durkan und der King County trafen vergleichbare Anordnungen für ihre Angestellten.

10. August 2021

Der ehemalige United States Surgeon General in der Trump-Regierung Jerome Adams trat in der Sendung CBS This Morning auf. Angesprochen auf Gouverneure wie Ron DeSantis in Florida und Greg Abbott in Texas, die lokalen Behörden Maskenpflichten untersagten, erklärte Adams, dass es für ihn als Arzt und Experten in Gesundheitsfragen sehr beunruhigend sei, dass Politik der Gesundheitsvorsorge in die quere komme. Als Vater sehe er es als gewissenlos an. Er rief Eltern dazu auf sich zu informieren und ihre Kinder Schutzmasken tragen zu lassen, egal ob das Pflicht sei oder nicht. Der ehemalige Leiter der FDA Scott Gottlieb äußerte in der Sendung The News with Shepard Smith, dass es absolute möglich sei, dass Schulen wieder zu einem Schuljahr mit Fernunterricht zurückkehren müssen, falls nicht die notwendigen Vorkehrungen getroffen würden. Gottlieb riet zu Schutzmasken, Abtrennungen, Abstandhalten, und verbesserten Belüftungssystemen. Man dürfe nicht erwarten, dass man den Virus unter Kontrolle halte, ohne die Vorkehrungen des letzten Schuljahres. Präsident Joe Biden nannte, auf eine Frage zu Maskenpflichten in Schulen bei einer Pressekonferenz, Gouverneure kontraintuitiv und unaufrichtig, die lokalen Behörden es untersagten das Tragen von Masken anzuordnen. Er glaube aber nicht, dass er die Macht habe, daran etwas zu ändern.

Meta, die Betreibergesellschaft von Facebook und anderen sozialen Medien, teilte im Dezember mit, dass es ein Corona-Misinformations-Netzwerk um einen fiktiven Biologen „Wilson Edwards“ entfernt habe. Etliche Profile waren fiktiv, einige beteiligte Profile gehörten zu Angestellten von chinesischen staatlichen Unternehmen. Die Falschbehauptungen des Netzwerks, dass die USA versuche China die Schuld für die Pandemie zu geben, war von Staatsmedien wie den Global Times aufgenommen worden.

Nachdem sie bereits am 19. Juli 2021 für zwölf Stunden wegen Verbreitung von Falschinformationen auf Twitter gesperrt worden war, wurde Marjorie Taylor Greene nun erneut für eine Woche gesperrt. Sie hatte behauptet, dass Impfstoffe und Schutzmasken nicht gegen COVID-19 helfen würden.

• Florida: Es lagen 14.787 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern Floridas, der bislang höchste Wert in der Pandemie. Intensivstationen waren zu etwa 90 % ausgelastet und 85 % aller Krankenhausbetten waren belegt. Die Bundesregierung sandte zweihundert Beatmungsgeräte und hundert kleinere Geräte zur Atmungsunterstützung.

Das Broward County School Board in Fort Lauderdale stimmte, entgegen der Executive Order von Gouverneur Ron DeSantis, 8:1 für das Beibehalten der Maskenpflicht in den Schulen. Es schloss sich damit den Schulbezirken von Leon County und Alachua County an, deren Superintendenten Maskenpflichten erlassen hatten.

Am ersten Schultag im Palm Beach County mussten an diesem Dienstag fast 700 Schüler wegen Kontakts mit COVID-19-Infizierten nachhause in Quarantäne geschicht werden. Es sollten am Mittwoch 400 und am Donnerstag 900 weitere Schüler folgen. Am Freitag sollten es dann 1.100 sein. Im Laufe der Woche waren 105 Schüler und 26 Beschäftigte in den Schulen positiv getestet worden.

• Oregon: Nachdem am Tag zuvor 2.329 Neufälle erfasst worden waren, mehr als der bisherige Höchstwert von 1.712 Fällen am 30. November 2020, erließ Gouverneurin Kate Brown wieder eine Pflicht Masken zu tragen und ordnete an, dass Beschäftigte des Bundesstaates sich zu impfen hätten.
• Rhode Island: Gouverneur Dan McKee ordnete an, dass alle Beschäftigten in Krankenhäusern des Bundesstaates eine COVID-19-Impfung bis spätestens zum 1. Oktober 2021 nachweisen mussten.
• Tennessee: Das Board of Education des Williamson County im Süden von Nashville beschloss am Abend, nach einer emotionalen Sitzung, eine Maskenpflicht an den Grundschulen einzuführen. Nach der Sitzung kam es zu Bedrohungen durch Maskengegner. (Fortsetzung: 12. April 2021)

Elf Musikveranstalter in Nashville kündigten an, Zutritt zu ihren Clubs nur gegen Vorlage eines Impfnachweises oder negativen Coronatests zu gewähren.

• Texas: In einem am Morgen durch Klage der Stadt San Antonio und des Bexar County eröffneten Rechtsstreit ordnete eine Richterin des 57th Civil District Court die Untersagung von Maskenpflichten durch Gouverneur Greg Abbott einstweilen bis zu einer Anhörung am Montag, dem 16. August 2021 auf. Die Richterin begründete ihre Entscheidung damit, dass für Kinder unter zwölf keine Impfstoffe zur Verfügung stünden. Eine Sprecherin des Gouverneurs erklärte, dass die Lösung des Gouverneurs die Freiheiten der Texaner zu wahren weiter gültig sei, höhere Gerichte würden die Entscheidung aufheben. Die Stadt und der County erließen umgehend Maskenpflichten in Gebäuden der Stadt und des County und in den Schulen. (Fortsetzung: 13. August 2021)

11. August 2021

Nachdem Untersuchungen von Schwangerschaftsrisiken durch SARS-CoV-2-Impfungen und COVID-19-Erkrankungen zum Schluss kamen, dass das Risiko für Fehlgeburten im normalen Rahmen lag, bei Erkrankungen von Ungeimpften aber die Risiken für Schwangerschaftskomplikationen bis hin zu Fehl- und Totgeburten aber deutlich erhöht sei, änderte Centers for Disease Control and Prevention (CDC) die Richtlinien zur Impfung in der Schwangerschaft. Es wurde Schwangeren nun dringend geraten sich impfen zu lassen. Die Impfquote unter Schwangeren war mit 27 % sehr niedrig.

Senator Rand Paul wurde auf YouTube für eine Woche wegen eines hochgeladenen Videoclips gesperrt. In dem Video behauptete Paul, dass Alltagsmasken praktisch wirkungslos gegen die Übertragung des SARS-CoV-2-Virus seien. Der Senator twitterte, dass die Sperre ein Zeichen der Ehre sei. Die „leftwing Cretins“ von YouTube hätten ihn für ein Video gesperrt, in dem er zwei wissenschaftliche Studien zitiert habe. Auf der konservativen Webseite Freedom Tree behauptete er, dass er keine Falschinformationen verbreitet habe, sondern die Wahrheit darüber gesagt habe, dass die Regierung unter dem Deckmantel der Pandemie Grundfreiheiten einschränken wolle. Facebook schloss 65 Facebook-Konten und 243 Instagram-Konten, von denen eine Kampagne gegen die Impfstoffe Tozinameran von Pfizer und Biontech, und AZD1222 von AstraZeneca aus Russland betrieben wurde. Die Firma Fazze, die diese Konten unterhalten hatte, wurde auf diesen Plattformen gesperrt. Fazze hatte außerdem Influencern Bezahlung für die Verbreitung ihrer Inhalte angeboten.

Die Academy of Television Arts & Sciences teilte mit, dass für die 73. Primetime-Emmy-Verleihung am 19. September und die Creative-Arts-Emmyverleihung am 11. und 12. September Änderungen beschlossen wurden. Die Verleihungen sollten unter freiem Himmel stattfinden und die Karten auf vier Nominierte pro Sendung beschränkt sein. Als betroffen galten die Fernsehsendungen The Crown, The Mandalorian, WandaVision, The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd, Saturday Night Live und Ted Lasso.

• Georgia: Die Schulen des Schulbezirks von Macon County mussten kurz nach Beginn des Schuljahres wegen steigenden COVID-19-Zahlen wieder geschlossen werden. Der County folgte damit den drei kleinen Countys Taliaferro County, Glascock County, und Talbot County, die ihre Schulen in den Tagen zuvor bis auf weiteres wegen der Pandemie wieder schlossen.
• Kalifornien: Gouverneur Gavin Newsom ordnete an, dass alle Lehrer und Beschäftigten in Schulen bis Mitte Oktober geimpft zu sein hätten oder sich regelmäßig testen lassen müssten. Es war die erste derartige bundesstaatsweite Anordnung für Lehrer.
• Kentucky: Gouverneur Andy Beshear ordnete einen Tag bevor das neue Schuljahr begann an, dass jeder in Schulen Masken zu tragen habe. Die Anordnung betraf öffentliche und private Schulen, Kindergärten und Kinderbetreuungseinrichtungen.
• Oklahoma: Der Superintendent des Santa-Fe -South-Schulbezirks in Oklahoma City ordnete eine Maskenpflicht an. Der Bezirk hatte bereits am 29. Juli den Unterricht aufgenommen. Am Ende der ersten Woche waren ein Fünftel der Schüler wegen Krankheit vom Unterricht entschuldigt. Es war der erste Schulbezirk in Oklahoma mit einer solchen Pflicht. Der Staat hatte Maskenpflichten gesetzlich untersagt, solange der Gouverneur keinen Notstand erklärt hatte.
• Texas: In einer Presseerklärung teilte Gouverneur Greg Abbott mit, dass der Bundesstaat 2500 medizinische Pflegekräfte in Krankenhäuser entsenden werde. In den Hospitalen in Texas wurden zu diesem Zeitpunkt 10.463 COVID-19-Patienten behandelt und es waren nur 368 intensivmedizinische Betten verfügbar. Der Mangel war vor allem auf fehlende Fachkräfte zurückzuführen.

Nachdem am Dienstagabend ein Gericht auf Antrag vom 9. August 2021 die Executive Order des Gouverneurs gegen Maskenpflichten einstweilen ausgesetzt hatte und die Maskenpflicht im Dallas County bestehen lassen hatte, legten Gouverneur Greg Abbott und Attorney General Ken Paxton an diesem Mittwoch Rechtsmittel ein. Es wurde geltend gemacht, dass die Executive Order rechtmäßig sei und der Weg zur Bekämpfung der Pandemie nur über persönliche Verantwortung, nicht staatliche Anordnungen führen könne. (Fortsetzung: 15. August 2021)

12. August 2021

Die Food and Drug Administration genehmigte an diesem Donnerstag eine dritte Impfdosis für Immungeschwächte. Danach sollte die Gabe einer zusätzlichen Auffrischung mit Impfstoffen von Pfizer/Biontech und Moderna zulässig sein für Empfänger bei Organtransplantationen und vergleichbar geschwächte Personen. Die Genehmigung erfolgte, bevor das selbstständige Beratergremium der Centers for Disease Control and Prevention am Freitag zusammentraf. Die Zustimmung des Gremiums galt aber als gesichert. Etwa 3 % der US-Bevölkerung litt unter einer Immunschwäche. In der Sendung Morning Edition des National Public Radio hatte der medizinische Berater des Präsidenten und Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases Anthony Fauci sich dahingehend geäußert, dass Personen mit Immunschwäche eine weitere Auffrischung benötigen würden.

Gesundheitsminister Xavier Becerra kündigte an, dass alle Beschäftigten und freien Mitarbeiter des Department of Health and Human Services, sowie alle Angehörigen des Indian Health Service (IHS) und National Institutes of Health (NIH) mit potenziellem Patientenkontakt, sich gegen SARS-CoV-2 impfen lassen müssten. US Surgeon General Vivek Murthy teilte gesondert mit, dass Angehörige des Public Health Service Commissioned Corps sich ebenfalls impfen lassen mussten.

Die beiden großen Lehrergewerkschaften veröffentlichten unterschiedliche Ansichten zu Impfpflichten für Lehrer. Becky Pringle, die Vorsitzende der National Education Association (NEA) erklärte, dass Impfungen der Lehrkräfte der beste Schutz seien, um Schulen sicher zu halten. Sie sprach sich auch für regelmäßige Coronatests aus. 90 % der etwa 3 Millionen NEA-Mitglieder seien bereits geimpft. Die kleinere American Federation of Teachers (ATF) veröffentlichte eine Resolution, die dazu aufrief sich mit den Arbeitgebern zu treffen, um sicherzustellen, dass die Arbeitnehmer fair behandelt würden, und ihre religiösen und persönlichen Einwände gegen Impfungen nicht übergangen würden. Allerdings hatte sich der ATF-Vorsitzende Randi Weingarten noch am 5. August in der NBC-Sendung Meet the Press eindeutig für Impfpflichten ausgesprochen.

Sechzehn Monate nach Ablauf einer Meldefrist für Mitglieder des Kongresses meldete Senator Rand Paul den Ankauf von Aktien des Pharmaunternehmens Gilead Sciences am 26. Februar 2020 durch seine Ehefrau. Zu diesem Zeitpunkt waren erst 14 COVID-19-Fälle in den USA bekannt gewesen, die Epidemie war noch nicht offiziell zur Pandemie erklärt worden, und Gilead hatte erst einen Tag zuvor offiziell die Versuchsreihen für Remdesivir als COVID-19-Medikament begonnen. Das Ehepaar hatte seit mindestens zehn Jahren keine Aktien erworben.

• Arizona: Die Arizona School Boards Association, mehrere andere bildungspolitische Zusammenschlüsse und zwölf Bürger Arizonas reichten Klage gegen das am 30. Juni 2021 ausgefertigte Gesetz ein, das Maskenpflichten untersagte. Die Kläger argumentierten, dass das Gesetz nicht ordnungsgemäß zustande gekommen sei und gegen die Verfassung Arizonas verstoße.
• Delaware: Gouverneur John C. Carney ordnete an, dass die Angestellten der Staatsverwaltung, und Pflegekräfte in Krankenhäusern, Altenheimen, und anderen Betreuungseinrichtungen sich bis zum 30. September 2021 impfen lassen mussten. Carney erklärte, dass der beste Schutz für den Schutz der anfälligsten Nächsten Impfungen seien. Falls man noch nicht geimpft sei, solle man es jetzt tun, um die eigene Gemeinschaft zu schützen und zu einer leuchtenden Zukunft Delawares beizutragen.
• Florida: In Jacksonville verkündete Gouverneur Ron DeSantis das Pilotprojekt einer schnellen Eingreiftruppe, die ab mittag Monoklonale-Antikörper-Medikamente an Erkrankte verabreichen sollte. Es handele sich um die wirksamsten Arzneimittel gegen COVID-19, wenn sie früh genug gegeben würden, so der Gouverneur. Ziel sei es das Model möglichst rasch auf andere Teile Floridas auszuweiten.

Das Committee to Protect Health Care veröffentlichte einen offenen Brief von 815 Ärzten aller Fachrichtungen aus Florida an den Gouverneur. Sie forderten Gouverneur DeSantis auf von seiner Ablehnung von Maskenpflichten in Schulen abzugehen. Impfungen seien nur ein Instrument, welches für Kinder nicht einsetzbar sei, die noch nicht alt genug seien Impfungen zu erhalten. Es gäbe allein um die Tampa Bay geschätzte 120.000 Kinder in nichtimpffähigem Alter.

Die Pressesprecherin des Gouverneurs räumte ein, dass die von DeSantis am Montag ausgesprochene Drohung Gehälter von Schulbeamten einzubehalten, die Maskenpflicht anordnen, nicht umsetzbar sei. Diese Beamte seien nicht auf der Lohnliste des Bundesstaates. Von Einbehaltungen von Zuwendungen an die Schulbezirke sehe man ab.

Nachdem am Dienstag der Unterricht des neuen Schuljahrs im Schulbezirk des Palm Beach County begonnen hatte, mussten sich bereits an diesem Donnerstag 440 Schüler in Quarantäne begeben. 105 Schüler und 26 Angestellte des Schulbezirks waren positiv getestet worden. Der Superintendent des Schulbezirks erklärte, dass der Bezirk im Rahmen des rechtlich möglichen handele. Es sei an Gouverneur DeSantis die Verantwortung zu übernehmen.

• Indiana: Im Rechtstreit um die Maskenpflicht der Indiana University lehnte die Richterin am Obersten Gerichtshof Amy Coney Barrett gegen das Urteil des Bundesberufungsgerichtes vom 2. August 2021 gerichtete Rechtsmittel ab. Die Maskenpflicht blieb damit in Kraft.
• Kalifornien: London Breed, der Bürgermeister von San Francisco ordnete an, dass ab dem 20. August 2021 Gastwirte, Inhaber von Sportstudios, Betreiber von Unterhaltungseinrichtungen von Kunden den Nachweis einer vollständigen Impfung, und nicht wie etwa in New York nur den Nachweis der ersten Impfdosis, verlangen sollten. Ausgenommen waren Minderjährige unter zwölf, die noch nicht geimpft werden konnten. 78 % der Erwachsenen in San Francisco waren bereits vollständig geimpft.
• Louisiana: LaToya Cantrell, die Bürgermeisterin von New Orleans teilte eine Ordonanz der Stadt mit, nach der unter anderem bei den Heimspielen der New Orleans Saints Impfnachweise oder negative Tests beim Eintritt vorgelegt werden mussten. Zuschauer mussten Gesichtsbedeckungen tragen, sofern sie nicht essen oder trinken. Die Regelung betraf Sportveranstaltungen, Rennbahnen, Konzertveranstaltungen, Spielkasinos, Gaststätten, Brauereien, und Orte der Unterhaltungsbranche allgemein. Es war die erste derartige Regelung, die ein NFL-Mannschaft betraf und galt erstmals für das Spiel gegen die Jacksonville Jaguars am 23. August 2021.
• Maine: Gouverneurin Janet Mills ordnete an, dass medizinisches Personal und Pflegekräfte in Krankenhäusern, Arztpraxen, Zahnarztpraxen und Pflegeheimen sich gegen COVID-19 bis zum 1. Oktober 2021 impfen lassen müssen. COVID-19 wurde hierbei der Liste von Krankheiten wie Masern, Mumps, Hepatitis B, Röteln, oder Windpocken angehängt, für die bereits eine Impfpflicht bestand. (Fortsetzung: 19. Oktober 2021)
• Mississippi: Der Bundesstaat bat die Bundesregierung um die Entsendung eines Hospitalschiffes wie die USNS Comfort zur Entlastung des Krankenhaussystems. Die Dekanin der University of Mississippi School of Medicine LouAnn Woodward prognostizierte, dass das Gesundheitswesen in zehn Tagen zusammenbreche, wenn die Trends anhalten. Mississippi brach an diesem Donnerstag mit 1.490 COVID-19-Patienten den bisherigen Rekord in der Pandemie. 388 der Patienten mussten auf Intensivstationen behandelt werden. Wegen der Überlastung der Intensivstationen übernahm bereits die Notfallmedizin Patienten, die sonst in intensivmedizinischen Räumen behandelt wurden.
• Oregon: Das School Board in Adrian im Malheur County entließ in einer 4:1-Entscheidung den Superintendenten des Schulbezirks. Die Sitzung hatte sich vor allem mit dem von der Gouverneurin am 29. Juli erlassenen Maskenpflicht befasst. Der Superintendent war zwar persönlich kein Unterstützer, war aber Willens die Pflicht durchzusetzen.
• Tennessee: Präsident Biden griff Bedrohungen gegenüber Beschäftigten im Gesundheitswesen nach einer Sitzung des Williamson County School Boards am 10. August 2021 auf. Er sagte, dass Amerika gottseidank solche Helden wie die Bedrohten habe.
• Texas: Der Vorstand des Houston Independent School District (HISD) stimmte einstimmig für eine Maskenpflicht in allen Schulgebäuden und Schulbusen. Der Schulbezirk setzte sich damit in Widerspruch zur Executive Order des Gouverneurs, die Maskenpflichten untersagte. HISD war der größte Schulbezirk in Texas.

13. August 2021

Das unabhängige Beratergremium der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) stimmte an diesem Freitag einstimmig für die Zulassung von Auffrischungsimpfungen für Menschen mit einer Immunschwäche. Die CDC schloss sich noch am gleichen Tag der Abstimmung und der Entscheidung der Food and Drug Administration (FDA) vom Donnerstag an.

US Bildungsminister Miguel Cardona sandte Briefe an Gouverneur Greg Abbott von Texas und Ron DeSantis von Florida über Maskenpflichten in Schulen. Er hob hervor, dass die Untersagungen von solchen Pflichten durch die Gouverneure wissenschaftsgestützten Strategien zur Eindämmung von COVID-19 entgegenstünden. Cardona erklärte, dass die Amtsträger, die solche Pflichten erließen, alles notwendige täten, damit Schulen wieder sicher öffnen könnten. Bezüglich der Drohung von Gouverneur DeSantis, Gehälter von Amtsträgern in Schulbezirken einzubehalten, die Masken vorschrieben, drückte der Bildungsminister Besorgnis aus. Bildungsminister Cardona schrieb auch den Superintendenten der Schulbezirke Floridas, die das Tragen von Gesichtsmasken in Schulen zur Pflicht gemacht hatten. Er drückte in diesen Schreiben die Solidarität der Bundesregierung aus. Er verwies auf die Möglichkeit auf Bundesmittel zuzugreifen, sollte Gouverneur DeSantis seine Drohung wahr machen.

Scott Gottlieb, der von 2017 bis 2019 die FDA geleitet hatte und nun im Vorstand von Pfizer saß, äußerte sich auf CNBC zu seiner Einschätzung des weiteren Verlaufs der Pandemie. Er erwartete, dass die Delta-Welle im Süden im späten September auflaufe. Die Welle werde sich nach Norden verlagern, in den Nordosten in die Bundesstaaten New York, Connecticut und New Jersey, möglicherweise auch das Gebiet um die Großen Seen und den pazifischen Nordwesten. Dort würde die Welle vermutlich im Oktober auslaufen. Durch Impfauffrischungen würde danach hoffentlich keine weitere Welle mehr kommen. Die COVID-19-Pandemie könnte nach dieser Welle in den Vereinigten Staaten und anderen westlichen Märkten zu einer Endemie werden.

Eine Bundesrichterin in Washington, D.C. entschied die erneute Sperre der CDC gegen Zwangsräumungen in Gebieten mit deutlichen oder hohen Ansteckungsraten vom 3. August 2021 nicht einstweilen zu blockieren. Die Richterin erklärte, sie hätte dem Antrag der klagenden Hauseigentümern stattgegeben, sei aber durch eine Entscheidung des übergeordnetem Berufungsgerichtes gebunden.

Der Konzertveranstalter Live Nation Entertainment teilte mit, dass ab dem 4. Oktober 2021 alle Künstler, Mitarbeiter und Zuschauer, bei von dem Unternehmen organisierten Konzerten, einen Impfnachweis oder einen negativen Test vorzulegen hätten.

• Alabama: Gouverneurin Kay Ivey erklärte den Gesundheitsnotstand. Als Gründe wurden die Auslastung der Krankenhäuser, die Möglichkeit, dass die Rekordzahlen im Januar in der kommenden Woche erreicht werden könnten, und die geringe Zahl von intensivmedizinischen Betten genannt. Gouverneurin Ivey betonte in einer späteren Erklärung, es werde keine staatsweiten Masken- oder Impfpflichten, sowie keine Schließungen geben. Alabama bleibe offen für die Wirtschaft.
• Georgia: Der Schulbezirk des Ware County im Südwesten des Bundesstaates schloss bis September die Schulen wieder, nachdem eine Woche nach Schulbeginn für das Schuljahr 76 Schüler und 67 Beschäftigte des Bezirks positiv auf den Corona-Virus getestet worden waren sowie bereits 679 Schüler und 150 Angestellte sich in Quarantäne begeben mussten. Es war, nachdem am Mittwoch im kleinen Macon County Schulen geschlossen werden mussten, der vierte Schulbezirk in Georgia.
• Kalifornien: Ein Lehrer in einer Grundschule in Sutter Creek wurde bei einer tätlichen Auseinandersetzung um Gesichtsmasken zwischen einem Vater und der Schulleitung verletzt.
• Mississippi: Nachdem er die Notstandserklärumg verlängert hatte, erklärte Gouverneur Tate Reeves, dass er trotz des Anstiegs an Fällen nicht gedenke Impfpflichten für Staatsangestellte oder eine staatsweite Maskenpflicht einzuführen. Lokale Amtsträger und Schulen würden die Lage besser beurteilen können und könnten Maskenpflichten beschließen. Mississippi hatte in den vergangenen Wochen einen Anstieg an Fällen um 121 % erlebt. Es verfügte über eine der geringsten Impfquoten. Gouverneur Reeves ermutigte auf der Pressekonferenz sich impfen zu lassen. Eine Impfung mache es weniger wahrscheinlich sich anzustecken und dann weniger wahrscheinlich hospitalisiert werden zu müssen.
• Oregon: Wegen der sich verschlimmernden Lage in den Krankenhäusern sandte Gouverneurin Kate Brown 1.500 Angehörige der Nationalgarde in die Krankenhäuser. Oregon hatte zu dieser Zeit 733 COVID-19-Krankenhauspatienten, mehr als zum Höhepunkt der Winterwelle.
• South Dakota: Gouverneurin Kristi Noem gab ein Interview in der Fox-Sendung The Ingraham Angle mit Laura Ingraham. Sie verteidigte die noch stattfindende Sturgis Motorcycle Rally in den Black Hills und griff Anthony Fauci für Äußerungen am 8. August an. Sie warf Fauci vor, dass er sich auf die Motorrad-Veranstaltung konzentriere und ignoriere, dass Liberale sich dauernd treffen würden. Er würde dem Vertrauen in seine Profession damit Schaden zufügen. Es gehe um Freiheit und Selbstverantwortung, und die Leute ihre Lebensweise feiern zu lassen, weshalb sie die Rally zuließe. In einem auf der Internetseite von Fox veröffentlichten Kommentar behauptete sie, Teilnehmer der Sturgis Motorcycle Rally würden das freie und unabhängige Amerika feiern, in dem sie aufgewachsen seien, ohne den Einfluss der großen Städte.
• Tennessee: Das Büro der Zollbehörde in Memphis teilte in einer Presseerklärung mit, dass regelmäßig im Hafen von Memphis durch die Behörde Päckchen mit gefälschten Impfnachweisen aus Shenzhen sichergestellt würden. Es seien dieses Jahr bereits 121 derartige Päckchen mit über 3.000 Fälschungen allein in ihrem Zuständigkeitsbereich beschlagnahmt worden.
• Texas: Während im Bundesstaat Texas 11.200 COVID-19-Patienten in Krankenhäusern behandelt wurden und insgesamt 323 Betten für intensivmedizinische Behandlung verfügbar waren, trat der County Judge des Dallas County, Clay Jenkins vor die Presse. Er teilte mit, dass in seinem County seit mindestens 24 Stunden keine intensivmedizinischen Betten für Kinder mehr zur Verfügung stünden. Falls Kinder eine intensivmedizinische Behandlung benötigten, müssten sie auf den Tod eines anderen Kindes warten oder ausgeflogen werden. Das Texas Department of State Health Services führte den Mangel an intensivmedizinischen Betten in Texas auf zuwenige eingestellte qualifizierte Mitarbeiter in Krankenhäusern zurück.

Im Rechtsstreit zwischen dem Bundesstaat Texas und dem Dallas County um die Maskenpflicht des County bestätigte der Fifth Court of Appeals die Entscheidung des Eingangsgerichts vom 10. August 2021 die entgegenstehende Executive Order von Gouverneur Greg Abbott auszusetzen. Das Berufungsgericht begründete die Entscheidung mit dem Texas Disaster Act, der lokalen Behörden das vorrangige Recht einräume lokale Katastrophen zu bekämpfen. Der Texas Attorney General Ken Paxton legte umgehend Rechtsmittel beim Texas Supreme Court ein. (Fortsetzung: 15. August 2021)

Der Fourth Court of Appeal des Bundesstaates bestätigte die einstweilige Aufheben von Gouverneur Abbotts Executive Order durch das Eingangsgericht 57th Civil District Court vom 10. August. Die Beschwerdeführer hatten argumentiert, dass die Anordnung der Maskenpflicht in Bexar County und der Stadt San Antonio eine einheitliche Reaktion auf die COVID-19-Pandemie zerschmettern würde. Die Beschwerdegegner nannten es widersprüchlich von einem Notstand zu sprechen, als Lösung aber auf persönliche Verantwortung zu verweisen. (Fortsetzung: 15. August 2021)

14. August 2021

Die in Kinderabteilungen liegenden Patienten erreichten an diesem Sonnabend den bisherigen Höchstwert von 1.902 Kindern mit COVID-19 in den Krankenhäusern der Vereinigten Staaten. Dies waren bislang 2,4 % aller COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern, trotzdem warnte die American Academy of Pediatrics, dass das durch die Deltavariante COVID-19 nicht das COVID-19 des vergangenen Jahres sei, was die Kinder betreffe. Rekordwerte wurden auch in der Altersgruppe der Personen in den Dreißigern erreicht, hier waren 2,52 per 100.000 am vergangenen Mittwoch hospitalisiert gewesen. An Hospitalisierungen generell war besonders der Bundesstaat Florida betroffen, der alleine mit über 16.000 Patienten an diesem Sonnabend für etwa 20 % aller Krankenhauspatienten verantwortlich war. Dort waren 90 % aller intensivmedizinischen Betten belegt. Die Vereinigten Staaten führten mit einem Siebentages-Durchschnitt über 135.000 Neufällen am Tag beziehungsweise etwa 1,5 Millionen Fällen seit Anfang August die weltweiten Statistiken bei Neufällen. Getrieben wurde diese Entwicklung durch die Südstaaten mit besonders niedrigen Impfquoten.

• Kalifornien: Vor dem Gebäude Los Angeles City Hall trafen Demonstranten gegen Impf- und Maskenpflichten unter dem Motto Choose Freedom March mit Gegendemonstranten unter dem Motto No Safe Space for Fascists zusammen. Eine Person wurde hierbei niedergestochen. Unter den Protestierenden waren Proud Boys, welche auch zwei Journalisten zumindest verbal angriffen.
• Oregon: Etwa tausend Personen protestierten gegen Masken- und Impfpflichten vor dem Oregon State Capitol in Salem.

15. August 2021

Der Direktor der National Institutes of Health Francis Collins warnte auf Fox News, dass die Vereinigten Staaten in den nächsten Wochen wieder 200.000 Neufälle am Tag erleben könnte. Es sei herzbrechend, dass man im Januar und Februar geglaubt habe, das nicht mehr erleben zu müssen. Aber nun sei man im August, mit immer noch 90 Millionen Ungeimpften. Anthony Fauci erklärte gegenüber Margaret Brennan in der CBS-Sendung Face the Nation, dass die Impfbemühungen zunehmen müssten. Selbst in Bundesstaaten mit relativ hohen Impfquoten müsse man die überwiegende Mehrheit geimpft bekommen. Collins betonte, dass man wegen der sich abschwächenden Wirkung der COVID-19-Impfstoffe über Auffrischungen werde nachdenken müssen. Auf die Frage nach die Ausbreitung des Virus durch Zuwanderer erklärte der NIH-Direktor, dass das nur eine Ablenkung sei und nicht die Wurzel des Problems. Wolle man sich auf die Lösung konzentrieren müsse man die bislang ungeimpften US-Amerikaner in den Blick nehmen. Surgeon General Vivek Murthy drückte auf CNN seine Besorgnis um die Kinder in der Pandemie aus. Er sagte, die COVID-19-Pandemie könnte in den Vereinigten Staaten vorbei sein, wenn eine kritische Masse der Bevölkerung geimpft sei. Unglücklicherweise sei diese Masse noch nicht erreicht. An diesem Sonntag waren 50,7 % der US-Bevölkerung geimpft und in vierzig Bundesstaaten stiegen die Zahlen weiter.

Der Mehrheitsführer im Senat Chuck Schumer rief die Grenz- und Strafverfolgungsbehörden des Bundes dazu auf verstärkt zusammenzuarbeiten, um gegen gefälschte Impfkarten vorzugehen. Er forderte auch das Justizministerium auf, diese aus dem Ausland importierten gefälschten Urkunden stärker zu priorisieren.

Es wurde bekannt, dass Kurienkardinal Raymond Leo Burke, der während eines Heimatbesuches in Wisconsin mit COVID-19 in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste, nun an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden musste. Kardinal Burke hatte sich skeptisch über COVID-19-Impfstoffe geäußert. Unter anderem hatte er geäußert, die Vakzine seien aus Zellen abgetriebener Föten hergestellt, enthielten Mikrochips, und eine Impfpflicht sei totalitär.

• Texas: Der Texas Supreme Court hob Entscheidungen niederrangigerer Berufungsgerichte vom 11. und 15. August 2021 auf, in denen im Rechtsstreit zwischen dem Bundesstaat und den Countys Bexar und Dallas eine Executive Order des Gouverneurs einstweilen ausgesetzt wurde. Das höchste Gericht des Bundesstaates setzte damit die in den Countys bestehenden Maskenpflichten einstweilen wieder aus.

16. August 2021

Pfizer und Biontech teilten mit, dass sie Daten der ersten Phase der Entwicklung der Impfauffrischung für die Allgemeinheit an die Food and Drug Administration für ein Zulassungsverfahren übersandt hätten.

Die Atlanta Falcons meldeten als erste American-Football-Mannschaft der NFL, dass alle Spieler geimpft seien. Die Las Vegas Raiders kündigten an, das ab dem Spiel gegen die Baltimore Ravens am 13. September bei Heimspielen in dem Allegiant Stadium der Nachweis einer Impfung verlangt werden würde. Fans, die noch nicht geimpft sind, sollte eine Impfung im Stadion angeboten werden.

• Alabama: Die Alabama Hospital Association teilte mit, dass von den 1.562 intensivmedizinischen Krankenhausbetten im gesamten Bundesstaat rechnerisch nur noch zwei verfügbar waren. Insgesamt wurden diesen Montag 2.634 Patienten mit COVID-19 in Alabama behandelt, vierzig davon auf Kinderstationen.
• Florida: Nachdem 5.599 Schüler an den öffentlichen Schulen des Hillsborough County in Quarantäne waren, 1.200 mehr als noch am Freitag, berief an diesem Montag das Hillsborough County School Board eine Notfallsitzung für Mittwoch ein. Es waren zusätzlich 316 Angestellte des Schulbezirks in Quarantäne, 289 mehr als noch am Freitag.
• Kalifornien: Die Zahl der der Krankenhauspatienten überstieg mit 7.170 die Zahl zum Höhepunkt der Sommerwelle im Vorjahr am 21. Juli 2020. Der wöchentliche Anstieg betrug 25 %, merklich weniger als die 50 % in der Vorwoche. Sowohl die Anzahl der Patienten auf Intensivstationen (1.693), als auch der Toten war niedriger als in der Sommerwelle. Die Zahlen waren aber ungleich verteilt. In den nördlicheren Gebieten von Humboldt County, Del Norte County, Shasta County, und Mendocino County lagen die Patientenzahlen über den Rekordwerten der Winterwelle, in den südkalifornischen Countys Los Angeles, Orange, Riverside, und San Bernardino waren die Zahlen niedriger als am 21. Juli 2020.
• New Jersey: Children’s Health Defense legte im Namen von achtzehn Studenten der Rutgers University Klage wegen der Pflicht zum Studieren an dieser Hochschule sich impfen zu lassen ein. Die Verpflichtung sei rechts- und verfassungswidrig. Die Maßnahme sei durch kein Gesetz erlaubt und verstoße nach Klägerauffassung gegen ein durch den 14. Verfassungszusatz statuiertes Recht auf körperliche Selbstbestimmung. Children’s Health Defense war eine Gründung des Impfskeptikers Robert F. Kennedy jr.
• New York: Das New York State Department of Health ordnete an, dass alle Pflegekräfte in allen Krankenhäusern und anderen Pflegeeinrichtungen bis spätestens zum 27. September 2021 gegen COVID-19 geimpft zu sein haben.
• Tennessee: Gouverneur Bill Lee erließ Executive Order 84. Mit dieser Verordnung wurde angeordnet, dass Schulbezirke Eltern die Möglichkeit geben müssten ihre Kinder von Maskenpflichten freistellen zu lassen.
• Texas: Nachdem der Bundesstaat mit 144 COVID-19-Toten am Sonnabend den höchsten Wert seit dem 16. März 2020 erreicht hatte und einen Siebentages-Durchschnitt von 80 Coronatoten am Tag auswies, beantragte Texas fünf Kühlanhänger für Leichen bei der Federal Emergency Management Agency. Die Kühlanhänger seien aus Vorbeugung bestellt worden. Sie sollten in San Antonio stationiert werden und von dort operieren.

Der Schulbezirk der Städte Iraan und Sheffield im Pecos County im Westen von Texas sandte alle Schüler in Quarantäne und schloss die Schulen bis mindestens zum 30. August 2021. Online- oder Fernunterricht wurde nicht angeboten. Der Schulbezirk von San Antonio sandte ein Schreiben an die Lehrerschaft und verlangte von jeder Lehrkraft sich impfen zu lassen.

Eine Richterin entschied, dass Bexar County seine Maskenpflicht weiterführen könne, trotz der gegenteiligen Entscheidung des Texas Supreme Court vom Sonntag. Die Richterin begründete die Entscheidung mit den Kindern unter zwölf, die nicht geimpft werden konnten.

• Wisconsin: Senator Andre Jacque im Parlament von Wisconsin wurde nach einer COVID-19-Diagnose am Freitag an diesem Montagabend mit einer Lungenentzündung in ein Krankenhaus eingeliefert. Er hatte seit der Diagnose unmaskiert an Sitzungen und Anhörungen teilgenommen, ohne das Kollegen informiert waren. Jacque hatte Gesetzentwürfe verfasst, die es Behörden und Unternehmen untersagt hätten Impfnachweise zu verlangen und unterstützte Gesetzgebung gegen Maskenpflichten.

17. August 2021

Der Direktor von National Institutes of Health, Francis Collins erklärte, dass Daten von Untersuchungen in Israel an im Januar geimpften Personen darauf hindeuteten, dass der Impfschutz sich abschwäche. Vermehrte Impfdurchbrüche bei über 65-jährigen deuteten hierauf hin. Der Pfizer-Impfstoff sei nur noch zu 55 % effektiv gewesen. Zwar seien dies weit überwiegend milde Fälle, aber es gebe auch einen kleinen Aufwärtstrend bei schweren Fällen. Die Stellung zu Impfauffrischungen müsse überdacht werden.

Die Vereinigten Staaten sandten mit 488.370 Impfstoffdosen die erste Lieferung der von Präsident Biden beim G7-Gipfel im Rahmen der US-Impfstoffdiplomatie zur Eindämmung ähnlicher Bemühungen von China und Russland versprochenen 500 Millionen Dosen, die weltweit versandt werden sollten. Es handelte sich bei dieser Sendung um eine Lieferung, die durch COVAX in Ruanda verteilt werden sollte.

Der konservative Fernsehsender Fox News Channel hatte von Mitarbeitern verlangt bis zu diesem Dienstagabend in eine interne Datenbank einzugeben, ob man geimpft sei. Prominente Primetime-Moderatoren des Senders wie Tucker Carlson oder Laura Ingraham hatten seit längerer Zeit in ihren Sendungen Impfskepsis geschürt. Carlson hatte Impfnachweise etwa mit Jim-Crow-Gesetzen und der Rassentrennung verglichen. Einen Tag später sollte der ebenso populäre Sean Hannity während eines Interviews mit Floridas Gouverneur anmerken, dass Impfstoffe nicht sehr Viele schützen würden.

• Alabama: Die Alabama Hospital Association teilte mit, dass bei 1.568 intensivmedizinischen Patienten rechnerisch es nun elf mehr Intensivmedizin-Patienten geben würde, als ausgerüstete und mit Personal versehene Betten in den Intensivstationen. Insgesamt wurden 2.631 COVID-19-Patienten an diesem Dienstag in den Krankenhäusern Alabamas behandelt.
• Arizona: Gouverneur Doug Ducey untersagte es per Executive Order mit sofortiger Wirkung allen Countys und Städten von ihren Angestellten zu verlangen nachzuweisen, dass sie geimpft seien. Er berief sich auf die Senat Bill 1824, nach der es Stellen in Arizona ab den 29. September untersagt sein sollte Impfnachweise zu verlangen. Ducey erklärte, dass man sich impfen lassen sollte, aber es sei eine freie Entscheidung. Arizona würde nicht nach Impfstatus diskriminieren. Der Gouverneur kündigte weiter an, dass 163 Millionen $ für Bildung aus den Bundesmitteln für COVID-19-Hilfe nur an öffentliche Schulen verteilt würden, die Präsenzunterricht anbieten würden und allen Gesetzen Arizonas folgten, insbesondere keine Maskenpflicht hätten. Der Gouverneur erklärte, dass Sicherheitshinweise sehr willkommen seien, Verpflichtungen brauche aber niemand.
• Florida: Das State Board of Education stimmte einstimmig dafür, den Bildungskommissar zu ermächtigen Untersuchungen und alle erdenklichen Schritte gegen die Schulbezirke des Alachua County und des Broward County einzuleiten. Derartige Schritte könnten beispielsweise die Zurückhaltung von Zuwendungen, Gehältern, Untersuchung von Mittelverwendungen umfassen. Das Board begründete dies damit, dass die Verpflichtung zum Maskentragen gegen das Recht Floridas verstoße. Bildungskommissar Richard Corcoran erklärte, es sei notwendig das Recht der Eltern durchzusetzen Gesundheitsentscheidungen für ihre Kinder zu treffen.
• Kalifornien: Der Schulbezirk von Culver City bei Los Angeles verlangte von allen Schülern älter als zwölf, dass sie mit einem COVID-19-Impfstoff geimpft würden. Eltern hätten Zeit bis zum 19. November 2021 die Impfung nachzuweisen.
• Kentucky: Die Krankenhäuser begannen Operationen abzusagen oder zu verschieben, bei denen eine Nachbehandlung notwendig wäre. Der Kommissar für Gesundheit erklärte, Kentucky stünde kurz vor Rekordwerten. Noch ein paar Tage und die Höchstwerte würden auf den Intensivstationen übertroffen werden.
• Maine: Vor dem Parlamentsgebäude von Maine in Augusta fanden Proteste gegen die Impfanordnungen von Gouverneurin Janet Mills vom 12. August statt. Zu den etwa 400 Teilnehmern und den Rednern gehörten auch republikanische Abgeordnete von beiden Kammern des Parlaments. Die schon vor der Pandemie als Impfgegnerin aufgefallene Abgeordnete Laurel Libby behauptete, es würde sich um ein Regierungsexperiment zur Eindämmung persönlicher Freiheiten handeln. Es sei jetzt Krieg. Die Abgeordnete Heidi Sampson verglich die Anordnung mit Experimenten von NS-Ärzten.
• New Mexico: Es wurde angeordnet, dass jeder ab zwei Jahren Masken zu tragen habe, der öffentlich zugängliche Innenräume betritt. Personen mit Patientenkontakten mussten sich impfen lassen, sofern sie sich nicht auf eine anerkannte Ausnahme berufen konnten. Beschäftigte in öffentlichen, Charter- und Privatschulen mussten sich impfen oder regelmäßig testen lassen. Auch von Schaustellern und Besuchern des bevorstehenden Jahrmarktes New Mecico State Fair wurden Impfungen erwartet, sofern nicht eine anerkannte Ausnahme nachgewiesen werden konnte. Gouverneurin Michelle Lujan Grisham begründete die Entscheidung auf Twitter. Niemand wolle zurückgehen und niemand wolle, dass Patienten wegen einer vermeidbaren Welle von Krankenhäusern abgewiesen würden.
• Texas: Gouverneur Greg Abbott wurde positiv auf COVID-19 getestet. Es handelte sich um einen Impfdurchbruch, da er bereits 2020 geimpft wurde. Der Gouverneur isolierte sich selbst in seiner Dienstvilla und erhielt die Antikörper-Therapie von Regeneron.

Der Exekutivausschuss des Schulbezirkes von Paris stimmte 5 zu 1 dafür Gesichtsmasken zur Eindämmung von COVID-19, Grippe, Erkältungen und anderen übertragbaren Krankheiten zum Teil der Bekleidungsvorschriften der Schulen zu machen. Der Schuldistrikt erklärte, dass der Gouverneur nicht die Macht habe die inneren Angelegenheiten von Schulbezirken zu regeln.

18. August 2021

Präsident Biden hielt eine Ansprache. Er erklärte, dass einige Politiker Gesundheitsvorsorge zum eigenen Vorteil zu einem politischen Streitobjekt gemacht hätten. Sie würden damit ein gefährliches Beispiel geben. Er teilte mit, dass er Bildungsminister Miguel Cardona angewiesen habe seine Aufsicht über die Bildung in Bundesstaaten auszuüben, in denen Maskenpflichten untersagt seien. Soweit angemessen sei könne der Minister Klage erheben. Mittel aus dem Coronahilfsprogramm könnten eingesetzt werden, um Lehrer zu bezahlen, die den Maskenrichtlinien der CDC folgten. Man werde nicht zusehen, wie einige Gouverneure Kinder gefährdeten. Biden wies darauf hin, dass er auch Pflegeheime verpflichte, alle Angestellten impfen zu lassen. Falls zuwidergehandelt würde könnten Bundesmittel aus Medicare oder Medicaid zurückgehalten werden.

Die US-Bundesregierung teilte mit, dass sie nun Auffrischungsimpfungen für die Impfstoffe von Moderna und Pfizer empfehle. Die Auffrischung solle acht Monate nach der zweiten Impfung vorgenommen werden und werde im September beginnen. In der Pressekonferenz erklärte Surgeon General Vivek Murthy, dass man wisse, dass Impfschutz mit der Zeit sich abschwäche. Sich abschwächende Impfstoffe und die zunehmende Delta-Variante würden ein Muster ergeben. CDC-Direktorin Rochelle Walensky verwies auf drei im Morbidity and Mortality Weekly Report der Centers for Disease Control and Prevention veröffentlichte Studien, nach denen die Wirksamkeit nachließe. Man sei zum Schluss gekommen, nun sei der richtige Zeitpunkt. Anthony Fauci sagte, dass wenn man warte, dass etwas schlimmes passiere würde man hinterher hängen.

In der Sendung CBS This Morning teilte der Vorstandsvorsitzende von Facebook mit, dass sein Unternehmen 18 Millionen Posts mit Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie entfernt hätte. Er räumte im Interview mit Gayle King ein, dass es dabei Fehler gegeben habe und es Raum für Verbesserungen gäbe.

• Maryland: Gouverneur Hogan ordnete an, dass alle Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altersheimen gegen COVID-19 geimpft sein mussten. Ungeimpfte Pflegekräfte würden ihre Patienten unnötig gefährden.

19. August 2021

An diesem Donnerstag wurden wieder über eine Million Impfungen in den USA verabreicht. Dies war Teil eines allgemeinen Trends, dass mit steigenden Belastungen des Gesundheitssystems die Impfungen wieder zunahmen. Mit etwa 11.000 Neueinweisungen in Krankenhäusern in der letzten Woche waren dabei noch nicht die Überlastungen in der Winterwelle zu Beginn des Jahres erreicht, könnten bei anhaltenden Trends aber bald erreicht werden. In den bisher hinterherhinkenden Bundesstaaten Oklahoma und Louisiana übertrafen Impfquoten nun den nationalen Durchschnitt. Insgesamt war 51,1 % der US-Bevölkerung nun geimpft.

Die US-Senatoren Angus King aus Maine, Roger Wicker aus Mississippi, und John Hickenlooper aus Colorado wurden im Laufe dieses Donnerstages positiv auf COVID-19 getestet. Bei allen drei Senatoren handelte es sich um Fäll von Impfdurchbrüchen, da sie bereits geimpft waren.

• Alabama: Die Stadt Cullman erklärte vor einer für den Sonnabend geplanten Veranstaltung der Republikanischen Partei Alabamas den Notstand wegen eines COVID-19-Ausbruches. Der ehemalige Präsident Donald Trump sollte sprechen und es wurden vom Veranstalter 20.000 Teilnehmer erwartet. Das lokale Krankenhaus hatte am Tag zuvor 56 COVID-19-Patienten, von denen zwölf an Beatmungsgeräten hingen. Alabama insgesamt hatte an dem Mittwoch ein Defizit von 23 Betten in Intensivstationen und verzeichnete im Siebentages-Durchschnitt täglich 3.000 Neufälle. Durch die Notstandserklärung sollten Mittel bei der Veranstaltung einsetzbar sein. und das Krankenhaus entlastet werden.
• Mississippi: Der Bundesstaat verzeichnete in dieser COVID-19-Welle Rekordwerte bei Neuinfektionen, Hospitalisierungen, und Patienten auf Intensivstationen. An diesem Tag waren im gesamten Bundesstaat nur noch sieben Betten in Intensivstationen verfügbar, 96 Patienten waren auf den Wartelisten. Etwa 20.000 Schüler aus öffentlichen Schulen, 5 % der dortigen Schüler, befanden sich zuhause in Quarantäne. Einen Tag zuvor war es Paramedics und Medizintechnikern erlaubt worden, Patienten in Krankenhäusern zu behandeln, um dem akuten Personalmangel abzuhelfen. Mississippi war zu diesem Zeitpunkt der Bundesstaat mit der zweitniedrigsten Impfquote und zweitniedrigstem Anteil an Krankenversicherten.
• Texas: Disability Rights Texas verklagte im Namen von vierzehn Schülern Gouverneur Greg Abbott vor einem Bundesgericht wegen seiner Untersagung von Maskenpflichten durch eine Executive Order vom 29. Juli. Die Kläger machten heltend, dass die Verhinderung von Maskenpflichten in Schulen ihre Rechte aus dem Americans with Disabilities Act und ihren Anspruch auf Schule verletzen würden.

Der Texas Supreme Court lehnte es ohne weitere Begründung ab, eine einstweile Unterlassungsentscheidung vom 13. August gegen die Executive Order des Gouverneurs aufzuheben.

Die Texas Education Agency teilte mit, dass wegen anhaltender Gerichtsverfahren die Durchsetzung der Executive Order des Gouverneurs gegen Maskenpflichten ausgesetzt würde. Sobald die Gerichte entschieden hätten würde es neue Richtlinien geben. Sieben Counties und 48 Schulbezirke hatten mittlerweile in Texas, entgegen der Anweisungen des Gouverneurs, Maskenpflichten erlassen.

Auf die Frage, ob Gouverneur Abbotts und seine Politik mit dem Anstieg an Coronafällen etwas zu tun habe, durch den etwa 12.000 Texaner in Krankenhäusern lagen, antwortete der Vizegouverneur von Texas Dan Patrick der Fox-News-Moderatorin Laura Ingraham am Abend. Er sagte, dass die Mehrzahl der Fälle Ungeimpfte betreffe. Die größte Gruppe Ungeimpfter in vielen Bundesstaaten seien Afroamerikaner. Diese würden zu 90 % die Demokratische Partei wählen. Es sei deshalb an den Demokraten diese zum Impfen zu bringen. Laut den Daten des Texas Department of State Health Services stellte diese Bevölkerungsgruppe in Texas 13 % der Bevölkerung, aber 16 % der Fälle. Weiße und Latinos stellten 80 % der Bevölkerung und 70 % der Fälle.

• Washington: Gouverneur Jay Inslee ordnete an, dass Beschäftigte von Schulen, Hochschulen, an den meisten Kinderbetreuungseinrichtungen sich bis zum 18. August 2021 vollständig impfen zu lassen haben. Ansonsten drohe eine Entlassung. Er erklärte, es handele sich nicht um eine Anregung und eine vage Idee, sondern eine Arbeitsvoraussetzung. Zugelassen waren medizinische oder religiöse Ausnahmen, nicht aber persönliche oder philosophische Begründungen.

20. August 2021

Der Pastor, Bürgerrechtler und zweimalige Bewerber für das Präsidentenamt Jesse Jackson wurde mit seiner Ehefrau mit COVID-19 in ein Krankenhaus in Chicago eingeliefert. Jackson hatte sich öffentlich im Januar impfen lassen, um die Impfwilligkeit unter Afroamerikanern zu fördern.

• Florida: Das Florida State Board of Education forderte die Schulbezirke des Broward County und des Alachua County auf, binnen 48 Stunden eine Ausstiegsregelung für Eltern zu den Maskenpflichten in den Schulen der beiden Bezirke zu erlassen. Andernfalls würden Zuwendungen zurückgehalten. Die Schulbezirke wurden aufgefordert die Gehälter der Mitglieder der School Bords der Bezirke mitzuteilen. Florida würde dann die Mittel um monatlich ein Zwölftel der Entlohnung kürzen. Weiterhin wurde angeordnet, dass jede disziplinarische Maßnahme zur Durchsetzung der Maskenpflicht mit Namen des Schülers zu melden sei.

Buddy Dyer, der Bürgermeister von Orlando rief seine Mitbürger zum Wassersparen auf. Grund war, dass der in Orlando zur Trinkwasseraufbereitung genutzte Flüssigsauerstoff in den Krankenhäusern zur Beatmung von COVID-19-Patienten benötigt wurde.

• Kansas: Gouverneurin Laura Kelly teilte mit, dass in sechs der größten Krankenhäuser in Kansas die Intensivstationen vollständig belegt seien.
• Louisiana: Gouverneur John Bel Edwards nannte auf einer Pressekonferenz die jüngsten Fallzahlen in seinem Bundesstaat „astronomisch“. 28 % der Neufälle seien dabei Jugendliche und Kinder im Alter von siebzehn oder jünger.
• Mississippi: Durch die Gesundheitsbehörden wurde eine Isolation Order erlassen, nach der sich jedermann nach einer COVID-19-Ansteckung umgehend nach Kenntnis von der Infektion in Selbstisolierung zu begeben habe. Zuwiderhandlungen konnten mit Geld- oder Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren geahndet werden.

Die Gesundheitsbehörden Mississippis warnten außerdem vor der Krankheitsprävention gegen COVID-19 mit dem tiermedizinischen antiparasitären Mittel Ivermectin. Etwa 70 % der jüngsten Anrufe im Giftinformationszentrum des Bundesstaates seien auf die Einnahme von Ivermectin in Dosen für Vieh zurückzuführen gewesen. Der Wirkstoff war von Moderatoren des Senders Fox wie Sean Hannity oder Tucker Carlson empfohlen worden. Die U.S. Food and Drug Administration als Artzneimittelbehörde warnte einen Tag später zusätzlich auf Twitter, man sei kein Pferd oder Vieh, so die Behörde.

21. August 2021

• Alabama: Der ehemalige Präsident Donald Trump sprach in Cullman bei einer Veranstaltung, die unter anderem der Förderung der Kandidatur des Republikaners Mo Brooks für die Senatswahl im kommenden Jahr dienen sollte, vor tausenden Anhängern. Die Stadt Cullman hatte zwei Tage zuvor einen COVID-19-Notstand ausgerufen. Trump erklärte unter anderem, er glaube an die Freiheiten seiner Zuhörer, empfehle allerdings den Impfstoff zu nehmen. Er wurde hierfür ausgebuht.
• Kentucky: Der Kentucky Supreme Court hob eine einstweilige Aussetzung von Gesetzen durch ein Gericht auf, die gegen Notstandkompetenzen des Gouverneurs gerichtet waren. Die Notstandserklärung von Gouverneur Andy Beshear verlor damit unmittelbar die Wirkung. Unter anderem wurden Executive Orders des Gouverneurs auf dreißig Tage beschränkt, sofern der Staatskongress sie nicht ausdrücklich verlängert. In einer abweichenden Meinung der Richter Lisabeth T. Hughes und John D. Minton Jr. wurde das Gericht, an das der Fall zurückverwiesen wurde, aufgefordert diese Regelung verfassungsrechtlich zu überprüfen.
• Tennessee: Der konservative Radiomoderator Phil Valentine starb mit COVID-19. Er hatte sich in seiner Sendung auf WWTN Radio in Nashville negativ über die Notwendigkeit von Impfungen geäußert. Nachdem er im Juli positiv getestet und in ein Krankenhaus eingeliefert wurde aber diese Position bereut.

22. August 2021

Der US Surgeon General Vivek Murthy nannte in der CNN-Sendung State of Union Impfverpflichtungen von Universitäten, Unternehmen und in Schulen vernünftig. Er sagte, er gehe davon aus, dass diese Maßnahmen die Pandemie einschränken könnten. Mit Blick auf die für Montag erwartete vollständige Genehmigung des Pfizer-Impfstoffes sagte Murthy voraus, dass mehr Stellen Angestellte zur Impfung verpflichten werden würden.

In der InfoWars-Show von diesem Sonntag griff der rechte Alex Jones Donald Trump für die Äußerung am Vortag, dass der den Impfstoff empfehle, an. Nachdem Jones Verschwörungstheorien geäußert hatte, unter anderem dass Geimpfte sich in Mutanten verwandeln würden, zeigte er den Ausschnitt von Trumps Rede in Alabama. Er unterstellte, CNN und Mark Zuckerberg würden mit den Fingern schnippen und Trump die Hacken zusammenschlagen. Möglicherweise sei Trump nur ein Dummkopf.

23. August 2021

Die Food and Drug Administration (FDA) erteilte an diesem Montag die vollständige Genehmigung für den COVID-19-Impfstoff, der von Pfizer und Biontech angeboten wurde. Es war die erste Genehmigung als Arzneimittel, bislang war dieser, nun als Comirnaty vermarktete, Impfstoff seit Mitte Dezember 2020 unter einer Not-Genehmigung ausgegeben worden, wie auch die Konkurrenzprodukte von Moderna und Johnson & Johnson. Moderna hatte auch bereits eine vollständige Genehmigung beantragt, Johnson & Johnson noch nicht.

• Hawaii: Gouverneur David Ige rief dazu auf nicht nach Hawaii zu verreisen. Touristen würden wegen steigender Fallzahlen und voller Krankenhäuser nicht dasselbe Urlaubserlebnis haben, dass sie erwarteten. Während Gouverneur Ige keine neuen Maßnahmen verhängte, untersagte Rick Blangiardi als Bürgermeister von Honolulu alle größeren Zusammenkünfte wie beispielsweise Konzerte oder Sportveranstaltungen. Im Außenbereich waren Zusammenkünfte für vier Wochen auf 25 Personen und im Innenbereich auf zehn Personen beschränkt. Hawaii verzeichnete etwa 700 Neufälle pro Tag, Krankenhäuser waren laut dem Gouverneur voll und die Intensivstationen am Rande ihrer Kapazitäten.

24. August 2021

Verteidigungsminister Lloyd Austin ordnete an diesem Dienstag an, dass, nach der ersten vollständigen Zulassung eines COVID-19-Impfstoffes am Vortag, alle Angehörigen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten sich unverzüglich gegen COVID-19 zu impfen lassen hätten. Dies schloss neben aktiven Militärangehörigen, auch Mitglieder der Nationalgarde und Angehörige der Reserve ein. Eine konkrete Frist zur Impfung setzte Austin dabei nicht. Pflichtimpfungen würden nur mit vollständig zugelassenen Impfstoffen durchgeführt werden. 65 % der aktiven Angehörigen des Militärs waren zu diesem Zeitpunkt bereits geimpft.

• Oregon: Nachdem der Bundesstaat in der Vorwoche mit durchschnittlich 2.095 Neufällen den bislang zweithöchsten Wert der Pandemie erreicht hatte und 980 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern behandelt wurden, erließ Gouverneurin Kate Brown eine ab Freitag, den 27. August 2021 wirksame Maskenpflicht unter freiem Himmel für Geimpfte wie Ungeimpfte. Diese betreffe nicht einzelne Personen, die gemeinsam wandern, sondern Bereiche wo mehrere Menschen zusammenkämen und kein Abstand gehalten werden könne. Ausnahmen waren für Obdachlose, Sportler, und Künstler bei Aufführungen vorgesehen. Die Werte waren seit den Tiefpunkt für Neufälle am 5. Juli (116 pro Tag im Siebentages-Durchschnitt) und dem Tiefpunkt bei Hospitalisierungen am 12. Juli (148 Patienten) angestiegen.
• South Carolina: Die American Civil Liberties Union reichte zusammen mit Behindertenrechtsgruppen Klage vor einem Bundesgericht gegen die Untersagung von Maskenpflichten an Schulen durch ein Haushaltsgesetz des Bundesstaates ein. Die Kläger argumentierten, dass dieses Verbot Behinderte besonders benachteilige. Besonders gefährdete Schüler würden durch die Regelung von Schulen ausgeschlossen.

25. August 2021

YouTube teilte diesen Mittwoch mit, dass es seit dem Februar 2020 über eine Million Videoclips mit gefährlichen Falschinformationen zu COVID-19 entfernt habe.

Den Mitarbeitern von Delta Air Lines wurde mitgeteilt, dass die Krankenversicherungsbeiträge für Ungeimpfte ab 1. September um monatlich 200 $ steigen würden. Dies sei notwendig, um die zusätzlichen Kosten für COVID-19-Behandlungen tragen zu können. Ungeimpfte Mitarbeiter müssten sich ab dem 12. September auch regelmäßig auf COVID-19 testen lassen und müssten in Räumen Masken tragen.

• Nebraska: Die demokratische Staats-Senatorin Carol Blood kritisierte Stellenanzeigen für medizinisches Personal der Behörde für Veteranenangelegenheiten des Bundesstaates. In diesen war als besonderer Vorteil hervorgehoben worden, dass keine Pflicht zur Impfung gegen COVID-19 bestünde. Der republikanische Gouverneur Pete Ricketts hatte wiederholt zu Impfungen aufgerufen, aber von Impf- und Maskenpflichten abgesehen.
• Texas: Gouverneur Greg Abbott erneuerte seine Executive Order gegen Impfpflichten bei allen staatlichen und kommunalen Stellen in Texas. Mit der Erneuerung wurden Unklarheiten über die Wirksamkeit der alten Anordnung nach Zulassung eines Impfstoffes am Montag beseitigt. Zu diesem Zeitpunkt verzeichnete Texas einen Rekordwert von 14.255 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern, knapp mehr als am 11. Januar 2021, dem bisherigen Höchstwert. Von den knapp 86.000 Betten in den Intensivstationen waren 79 % belegt, 30 % der intensivmedizinischen Betten waren mit COVID-19-Patienten belegt.

26. August 2021

Der Oberste Gerichtshof hob an diesem Donnerstag das Moratorium von Zwangsräumungen von Wohnraum, das Centers for Disease Control and Prevention am 3. August 2021 verhängt hatte, auf. Die Kläger hatten sich auf die Meinung des Richters Brett Kavanaugh berufen, der geäußert hatte, dass eine Verlängerung des Moratoriums die Zustimmung des Kongresses erfordert hätte. Die Mehrheit der Richter entschied nun, dass der Kongress gewarnt worden sei, aber inaktiv geblieben sei. Die Kompetenzen des CDC wären für ein weiteres Moratorium nicht weit genug. Der Richter Stephen Breyer verfasste eine abweichende Auffassung, der sich die Richterinnen Sonia Sotomayor und Elena Kagan anschlossen. Breyer argumentierte, dass die USA wieder täglich 150.000 Coronaneufälle am Tag erreicht hätten. Die Abwägung der Vermieter- und Mieterinteressen würden in dieser Situation ein weiteres Moratorium angemessen erscheinen lassen, so Breyer.

Die Zahl der Coronapatienten in den Krankenhäusern in den Vereinigten Staaten überschritt nun erstmals seit der Winterwelle im Januar, als Impfstoffe noch nicht allgemein verfügbar waren, wieder die Schwelle von 100.000 Patienten. Nun waren 51,7 % der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft und 61 % hatten mindestens eine Impfdosis erhalten. Besonders betroffen waren der Süden der Vereinigten Staaten und der Nordwesten. In den Bundesstaaten Alabama, Florida, Louisiana, Mississippi, Oregon, und Washington wurden in der COVID-19-Pandemie bislang nicht erreichte Höchstände an Krankenhauseinweisungen gemeldet. In Florida und Georgia waren ein Viertel aller Krankenhausbetten mit COVID-19-Patienten belegt und in Mississippi waren 61 % der intensivmedizinisch betreuten Patienten COVID-19-Kranke.

Es wurde bekannt, dass neun Spieler und Trainer der Tennessee Titans positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden waren, unter anderem der Quarterback Ryan Tannehill. Tannehill war nach eigenen Angaben noch nicht geimpft, aber habe sich auf dem Weg befunden geimpft zu werden.

• Illinois: Gouverneur J. B. Pritzker ordnete eine Maskenpflicht in Innenräumen ab Montag, dem 30. August 2021 an. Weiter ordnete er an, dass Pflegekräfte, Lehrkräfte in Kindergärten, Schulen und Hochschulen, sowie Angestellte dieser Bildungseinrichtungen bis zum 5. September 2021 impfen lassen sollen. Ungeimpfte in den Stellungen müssten sich rigoros Tests unterziehen lassen. Der Gouverneur erklärte die Maßnahmen mit der Sorge um die Gefährdetesten: Kinder, die noch geimpft werden konnten, Alte, und Menschen mit einer Immunschwäche. Seine erste Sorge gelte der Verfügbarkeit des Gesundheitswesens. Von Januar bis Juli seien 98 % der Erkrankungen, 96 % der Krankenhauseinweisungen, und 95 % der Todesfälle bei Ungeimpften aufgetreten.
• Nevada: Der römisch-katholische Bischof George Leo Thomas teilte mit, dass seine Diözese, das Bistum Las Vegas keine Schreiben zur Begründung religiöser Ausnahmen für Impfungen ausstellen werde. Das Bistum würde sich andernfall in Widerspruch zu Papst Franziskus begeben.
• Texas: In einer Eilentscheidung hob der Texas Supreme Court eine Anordnung eines Berufungsgerichtes und damit die Maskenpflicht in Bexar County einstweilig auf. Das höchste Gericht in Texas begründete dies damit, dass der Status quo bis zu einer endgültigen Entscheidung gewahrt bleiben müsse. Der Status quo sei die Aufsicht des Gouverneurs.

Gouverneur Greg Abbott verkündete die Anwerbung von 2.500 medizinischen Fachkräften für die Krankenhäuser in Texas. Zu diesem Zeitpunkt war jeder Vierte der 52.000 Krankenhauspatienten in Texas ein Coronapatient. Während im Landesdurchschnitt nur knapp jeder Dritte Intensivpatient eine COVID-19-Patient war, waren es in Texas nun die Hälfte.

• Virginia: Nachdem in dieser Woche das Herbstsemester an der Liberty University begonnen hatte, wurde nach einem Coronaausbruch mit 159 Fällen eine Quarantäne über den Campus verhängt. Die Universität hatte das Semester unter Aufhebung von Abstandspflichten, und ohne Impfnachweise zu verlangen begonnen.

27. August 2021

Der am 26. Mai 2021 von Präsident Biden angeforderte Geheimdienstbericht über den Beginn der Pandemie wurde vorgelegt. Die Schaffung des SARS-CoV-2-Virus in einem Laboratorium wurde ausgeschlossen. Ausgeschlossen wurde auch, dass die chinesischen Stellen vor dem Ausbruch von diesem Coronavirus gewusst hatten. Ob der Virus versehentlich aus einer Forschungseinrichtung entkommen war, oder natürlich von einem Tier auf Menschen übergespungen war, wurde nicht abschließend geklärt. Die Geheimdienste kamen zum Schluss, dass es weiterer Nachforschungen unter Kooperation der chinesischen Regierung bedürfe. Der in gekürzter Form veröffentlichte Bericht war dem Präsidenten am 24. August vorgelegt worden. Biden erklärte, dass eine vollständige und transparente Aufklärung des Ursprungs der Tragödie notwendig sei. Er warf der Volksrepublik China vor, kritische Informationen zurückzuhalten, und forderte China zur Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation auf. Die Regierung Chinas ließ erklären, der Geheimdienstbericht sei das Ergebnis politischer Manipulation und sei von der Prämisse ausgegangen, China zum Sündenbock zu machen.

Während der Corona-Pressekonferenz des Weißen Hauses erklärte CDC-Direktorin Rochelle Walensky, dass die seit Beginn des Schuljahres beobachteten großen COVID-19-Ausbrüche fast nur in Schulbezirken stattfanden, die sich nicht an CDC-Richtlinien hielten. Walensky rief Schulbezirke auf, das Richtige zu tun, Kinder zu schützen und die vielfältigen Schutzmaßnahmen in den Richtlinien umzusetzen.

Bei einer Townhall-Veranstaltung in Cold Spring in Kentucky äußerte sich Senator Rand Paul zur COVID-19-Behandlung mit Ivermectin. Der Senator sagte, dass er nicht wisse, ob das Medikament wirke. Die Wirksamkeit würde wie bei Hydroxychloroquin aber nur wegen Hasses gegen Donald Trump nicht untersucht werden. Ansonsten sprach sich Paul gegen Pflichtimpfungen und Maskenpflichten aus.

• Florida: Nach fünftägiger Verhandlung hob ein Gericht die Executive Order von Gouverneur Ron DeSantis auf, mit der er es Schulbezirken untersagt hatte zum Tragen von Gesichtsmasken zu verpflichten. Der Richter entschied, dass die Anordnung die gesetzliche Regelung verletze, dass Schulbezirke berechtigt seien vernünftige und notwendige Maßnahmen zu treffen, um staatliche Aufgaben umzusetzen. Er ging davon aus, dass die von der CDC empfohlenen Maskenpflichten das nach derzeitigem Wissen vernünftigste Vorgehen seien. Zum Zeitpunkt der Entscheidung galt in den Countys Broward, Alachua, Hillsborough, Leon, Miami-Dade, Palm Beach, Sarasota, Duval, Indian River, und Orange eine Maskenpflicht an Schulen. Die Bildungsbehörde kündigte in dem von Eltern vor das Gericht gebrachten Fall Rechtsmittel an, um die Rechte der Eltern zu schützen selbst zu entscheiden.
• Texas: In einem Rechtstreit, der neunzehn Schulbezirke, einschließlich Schulen in Austin, Dallas, El Paso, Fort Worth, und Houston, betraf, hob ein Richter per einstweiliger Anordnung die Untersagung der Maskenpflicht durch Gouverneur Greg Abbott bis auf weiteres auf. Die Kläger hätten hinreichend dargelegt, dass Abbotts Executive Order rechtswidrig sei, gegen die Verfassung von Texas verstoße, und unwiederbringlicher Schaden drohe. Der Attorney General des Bundesstaates legte unmittelbar Rechtsmittel ein.

28. August 2021

Der Schriftsteller Alex Berenson wurde wegen der Verbreitung von Falschinformationen über Impfstoffe dauerhaft auf Twitter gesperrt. Er hatte zuletzt behauptet, dass die Corona-Impfstoffe keine vorbeugende Wirkung hätten. Es seien Therapeutika mit begrenzter Wirkung und schweren Nebenwirkunge.

• Florida: Am Abend starb der konservative Radiomoderator Marc Bernier nach dreiwöchigem Krankenhausaufenthalt an COVID-19. Bernier hatte sich in seiner Sendung als Mr Anti-Vax bezeichnet.
• Mississippi: Im Rahmen einer Rede zur neuen Flagge Mississippis meinte Gouverneur Tate Reeves, dass die Bewohner weniger Angst vor COVID-19 hätten, da sie an das ewige Leben glaubten. Mississippi hatte zu diesem Zeitpunkt mit 37 % eine der niedrigsten Impfquoten in den Vereinigten Staaten und mit 127 Fällen pro 100.000 Einwohnern die höchste Fallzahl im Verhältnis zur Bevölkerung.
• Oregon: Tillamook County und Josephine County forderten Kühleinheiten an, da die örtlichen Leichenhallen nicht mehr ausreichten.

29. August 2021

Nachdem die Zahl der Todesfälle innerhalb einer Woche in vierzehn Bundesstaaten um mindestens 50 % und in achtundzwanzig weiteren um mindestens 10 % gestiegen war, trat der Leiter des National Institute of Allergy and Infectious und Präsidentenberater Anthony Fauci an diesem Sonntag in der CNN-Sendung State of the Union und der NBC-Sendung Meet the Press vor die Kamera. Auf CNN äußerte er, dass die weitere Entwicklung einerseits vorhersehbar sei, aber auch verhinderbar. Er sagte hunderttausend weitere Tote bis zum Jahresende voraus und erklärte, dass dies auf die etwa 80 Millionen Amerikaner zurückzuführen sei, die sich impfen lassen könnten, aber dies verweigerten. Auf NBC bekräftigte er den Plan ab dem 20. September Auffrischungsimpfungen acht Monate nach Erstimpfungen anzubieten. Das müsse von FDA und CDC genehmigt werden, man sei auch offen für andere Zeiträume, wenn wissenschaftliche Daten dies notwendig machten.

Aus den Bundesstaaten Florida, South Carolina, Texas, und Louisiana wurde von einer Verknappung von Sauerstoff in den Krankenhäusern berichtet.

Pfad des Sturmsystems Ida.

• Louisiana: Der Hurrikan Ida traf bei Port Fourchon als Kategorie-4-Hurrikan auf Land. Louisiana und das benachbarte Mississippi hatten wegen der hohen Zahl an COVID-19-Patienten die Krankenhäuser nicht wie sonst üblich vorbeugend leeren können. Mehrere Krankenhäuser mussten nach dem Landfall geräumt werden. Sowohl Louisiana wie auch Mississippi hatten Corona-Impfungen ausgesetzt. CDC hatte gewarnt, dass Personen in Notunterkünften wegen der Nähe zu anderen besonders durch Ansteckungen bedroht seien, man solle besonders auf Abstand achten.

30. August 2021

Das US-Bildungsministerium teilte mit, dass es eine Untersuchung wegen der Untersagung von Maskenpflichten gegen die Bundesstaaten Iowa, Oklahoma, South Carolina, Tennessee, und Utah eingeleitet hatte. Es wurde untersucht, ob diese Staaten mit der Untersagung von Maskenpflichten von Personen mit Behinderungen auf ungleichen Zugang zu Bildung verletzt hätten. Untersuchungen gegen Florida, Texas, Arkansas, und Arizona wurden noch nicht eingeleitet, da ähnliche Regelungen dort durch Gerichte ausgesetzt oder aus sonstigen Gründen nicht durchgesetzt wurden.

Die Europäische Union nahm die Vereinigten Staaten, nachdem wieder Werte von 135.000 täglichen Erkrankungen im Wochendurchschnitt erreicht wurden von der Liste sicherer Herkunftsländer bei Reisenden. Diese Änderung teilten die Vereinigten Staaten mit Libanon, Montenegro, und Nordmazedonien.

• Kalifornien: Im Wahlkampf um den Recall von Gouverneur Gavin Newsom am 14. September gab Larry Elder als der führende Kandidat der Republikaner am Nachmittag auf CNN ein Interview. Er äußerte, dass seiner Ansicht nach Kinder keine Masken zu tragen bräuchten und Impfungen bei Jugendlichen nicht notwendig seien. Junge Leute würden sich kaum anstecken, und wenn dann fast nie schwere Fälle sein oder sterben. Er versprach Impf- und Testpflichten für Angestellte des Bundesstaates aufzuheben.

31. August 2021

Während die Vereinigten Staaten an diesem Dienstag im Siebentages-Durchschnitt täglich 160.000 Neufälle von Corona-Erkrankungen verzeichnete, trat CDC-Direktorin Rochelle Walensky vor die Presse. Sie rief Ungeimpfte dazu auf, von Reisen zum kommenden Labor-Day-Wochenende abzusehen. Von den Personen, die zwölf oder älter waren und damit geimpft werden konnten, waren landesweit noch 38,6 % ungeimpft. Krankenhauseinweisungen waren bei Ungeimpften sechsehnmal höher als bei Geimpften. Walensky forderte wegen der hohen Ansteckungsraten auch Geimpfte dazu auf, bei Reisen alle Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.

Die American Academy of Pediatrics warnte, dass sich bei Kindern die Ansteckungsrate exponentiell entwickle. In der vergangenen Woche seien 200.000 Kinder positiv getestet worden, fünfmal soviele wie einen Monat zuvor. Vom 20. August bis zum 26. August seien im Durchschnitt täglich 330 Kinder in Krankenhäuser eingewiesen worden.

Die Obleute für das staatliche Rentenversicherungssystem Social Security und die staatliche Krankenversicherung für Senioren Medicare veröffentlichten den ersten jährlichen Bericht, der die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf diese sozialen Sicherheitssysteme berücksichtigte. Die pandemiebedingte Rezession und Arbeitslosigkeit würden danach beitragen, die Rücklagen für Social Security bis 2034 aufzuzehren, falls der Kongress keine Schritte unternehme. Danach wäre die Rentenversicherung nur noch in der Lage 78 % der Leistungen auszukehren. Bei Medicare würde dieser Zeitpunkt 2026 für Teil A des Programms erreicht werden, der für die Unterbringung in Altersheimen zuständig ist. Medicare A könne dann nur 91 % der Leistungen decken. Teil B, der Arzt- und Krankenhausbesuche deckt, wäre nicht betroffen, da die laufende Finanzierung gesetzlich vorgeschrieben sei.

• Florida: Richard Corcoran, der Bildungskommissar des Bundesstaates, kündigte an, dass Gehaltszahlungen an Amtsträger der Schulbezirke von Alachua County und Broward County zurückgehalten würden. Die Maskenpflichten in diesen Countys würden Elternrechte verletzten. Es sei nicht akzeptabel, dass Amtsträger einen Amtseid ablegen würden und dann das Recht verletzen würden. Die Ankündigung lief einer Gerichtsentscheidung vom Freitag, dem 27. August zuwider, die die Untersagung von Maskenpflichten durch Gouverneur DeSantis als nicht vollstreckbar erklärt hatte.
• Idaho: Gouverneur Brad Little erklärte, dass sein Staat bezüglich Krankenhausbehandlungen am schlimmsten Punkt in der Pandemie sei. Er beschrieb eine Krankenhausbesichtigung in Boise am Montag. COVID-19-Patienten seien jünger, zwei seien schwanger gewesen, und fast alle seien ungeimpft gewesen. Das Krankenhauspersonal sei erschöpft. Er kündigte die Anwerbung weiteren Krankenpflegepersonals an.
• Kalifornien: Der Westküstenstaat erreichte dem Meilenstein, dass 80 % der impffähigen Bevölkerung (12 oder älter) geimpft waren. Fast 69 % der Gesamtbevölkerung hatten zumindest eine Impfdosis erhalten, ungefähr 56 % waren vollständig geimpft.
• New York: Gouverneurin Kathy Hochul kündigte an, sie werde alle ungeimpfte Beschäftigte in Schulen zu regelmäßigen COVID-19-Tests verpflichten.

September 2021

Mit 127.531 täglichen Fällen erreichte die durch die Delta-Variante verursachte Welle in der Mitte des Septembers ihren Höhepunkt.

Die Delta-Welle wirkte sich auf die wirtschaftliche Erholung aus. Der am 8. Oktober veröffentlichte Arbeitsmarktbericht der Bundesregierung für September wies eine Zunahme von 194.000 besetzten Arbeitsstellen aus, statt der prognostizierten 500.000 Stellen. Die Arbeitslosenquote sank dabei unter die erwarteten 5,1 % auf 4,8 %. Während die Zahl der durch Männer besetzten Arbeitsplätze stieg, sank die Zahl für Frauen um über 300.000, der höchste Zurückgang seit September 2020. Zurückgeführt wurde dies auf pandemiebedingte Probleme bei der Kinderbetreuung und das im September beginnende Schuljahr. Der Arbeitsmarkt als Ganzes war dabei zum ersten Mal seit Mai 2021 geschrumpft, durch den Rückgang von aktiv Arbeit suchenden Personen. Dies erfolgte, obwohl die Bundesprogramme für zusätzliche Arbeitslosenunterstützung endete. Vor allem republikanische Gouverneure und Unternehmer hatten diese Programme beschuldigt dem Wachstum am Arbeitsmarkt entgegenzustehen. 26 Bundesstaaten, fast alle mit republikanischem Gouverneur, hatten mit dieser Begründung die Teilnahme an diesen Bundesprogrammen vorzeitig im Sommer beendet. Das Schrumpfen um etwa 5 Millionen Personen wurde vom US-Arbeitsministerium auf mehrere Umstände zurückgeführt, etwa Angst vor COVID-19-Ansteckungen, oder Probleme bei der Kinderbetreuung. Die Durchschnittlöhne waren dabei um 0,6 % im September gestiegen. Ein am 12. November 2021 veröffentlichter Bericht des US-amerikanischen Arbeitsministeriums wies auf einen bereits für den August beobachteten Trend hin. Hatten im August 4,3 Millionen Arbeitnehmer gekündigt, war die Zahl im September auf 4,4 Millionen angestiegen, weit über die Vorpandemiezahl von 3,6 Millionen Kündigungen durch Arbeitnehmer pro Monat. Befördert wurde dies durch eine erhöhte Nachfrage nach Arbeitskräften, was sich in 10,4 Millionen Stellenausschreibungen ausgedrückt hatte, der vorpandemische Rekord hatte bei 7,6 Millionen Ausschreibungen in einem Monat gelegen, lag aber leicht unter der Zahl im Vormonat. Die Durchschnittlöhne waren in der Folge um 0,6 % im September gestiegen. Der Verbraucherpreisindex stieg in diesem Monat aber auch um 0,4 %, im Jahresvergleich um 5,4 %, was der höchste Preisanstieg seit 2008 war.

1. September 2021

In einer gemeinsamen Erklärung warnten die größte Ärztevereinigung des Landes, die American Medical Association, und die Apothekervereinigungen American Pharmacists Association und American Society of Health-System Pharmacists vor der Verschreibung und Vergabe von Ivermectin zur COVID-19-Behandlung. Die Vereinigungen drückten ihre Sorge aus, dass der Verbrauch dieses zur Entwurmung bei Nutztieren eingesetzte Arzneimittel sich im Laufe der Pandemie vervierundzwanzigfacht hatte. Ärzte und Apotheker sollten vor der Einnahme warnen und unverzüglich von der Verschreibung absehen.

Der impfkritische Podcaster Joe Rogan teilte in seiner Show The Joe Rogan Experience mit, dass er am Sonntag positiv auf COVID-19 getestet worden sei. Er erklärte, dass er monoklonale Antikörper nehme, aber auch medizinisch nicht anerkannte Arzneimittel wie das vor allem für Wurmerkrankungen bei Tieren eingesetzte Ivermectin.

• Florida: Gouverneur Ron DeSantis erklärte, dass von nun an Bußgelder in Höhe von 5.000 $ von jedem Privatunternehmen und jeder Schule eingetrieben werden würde, fall Impfnachweise verlangt würden.
• Oklahoma: Eine Bezirksrichterin setzte ein Gesetz einstweilen aus, das es öffentlichen Schulen untersagte, eine Maskenpflicht einzuführen. Die Richterin begründete ihre Entscheidung mit der Ungleichbehandlung zu Privatschulen. Eine Maskenpflicht müsse aber eine Ausstiegsmöglichkeit für die Eltern vorsehen.
• Puerto Rico: Das US-Territorium wurde zusammen mit dem Überseegebiet Guam auf die Liste der Gebiete aufgenommen, in die US-Amerikaner wegen COVID-19 nicht reisen sollten.
• Texas: Der Connally Independent School District in den Vororten von Waco schloss nach dem Coronatod zweier Lehrer und 51 Infektionen alle Schulen bis nach Labor Day.

2. September 2021

Anthony Fauci äußerte, unter Berufung auf israelische Studien, dass es möglich sei, dass ein vollständiger Impfschutz erst nach einer dritten Impfdosis eintreten könne. Ob diese zugelassen werde, liege bei der FDA. Sollte eine solche Auffrischung zugelassen werden, sei es wahrscheinlich, dass drei Impfspritzen zum Standard werden würden. In derselben Pressekonferenz äußerte US Surgeon General Vivek Murthy, dass im Falle der Zulassung ab dem 20. September mit der Gabe dritter Dosen begonnen werden könne. Rochelle Walensky nahm in dieser Donnerstagskonferenz Bezug auf einen erst am Freitag veröffentlichten Report. Dieser zeige, dass im Augenblick Kinder und Jugendliche nicht überproportional in der Deltawelle in Krankenhäuser eingewiesen würden. Der Bericht zeige auch, dass höhere Impfquoten die Gemeinschaft und Kinder besser schützten.

Alaska Airlines erklärte, dass das Unternehmen jedem Angestellten, der bis zum 15. Oktober geimpft sei, 200 $ zahle. Ungeimpfte Beschäftigte müssten sich regelmäßig testen lassen und könnten keine bezahlte Auszeit mehr nehmen, falls sie an COVID-19 erkrankten.

• Texas: Der Bundesstaat meldete 13.790 COVID-19-Patienten in Krankenhäusern, ein leichter Rückgang von 13.932 am 25. August. Der Höhepunkt der Sommerwelle lag nur knapp unter dem Höhepunkt der Winterwelle mit 14.218 Patienten am 11. Januar 2021. 90 % der Krankenhauspatienten waren ungeimpft, nur 48 % der Texaner waren geimpft.
• Utah: Gouverneur Spencer Cox äußerte in einer Pressekonferenz, dass man sich daran gewöhnen müsse, dass Gesichtsmasken nicht, wie von der Maskenmasse behauptet, effektiv bei der Eindämmung der Seuche seien. Andererseits seien Masken auch nicht böse, wie von Maskengegnern behauptet. Anti-Maskers wie Extreme Maskers lägen falsch, sondern gesunder Menschenverstand sei gefordert. (Fortsetzung: 3. September 2021)

3. September 2021

Das Arbeitsministerium veröffentlichte an diesem Freitag die Arbeitsmarktzahlen für den August 2021. Danach waren statt der prognostizierten 720.000 Arbeitsstellen lediglich 235.000 neu entstanden. Präsident Biden erklärte bei einer Ansprache im Weißen Haus, dass die Zahlen gleichwohl zeigten, dass die Erholung stark und anhaltend sei. Der Biden-Plan würde wirken. Dass die Zahlen so niedrig seien ginge laut Biden unzweifelhaft auf die erheblich durch die Delta-Variante gestiegenen Coronazahlen zurück, die die Wirtschaft belasteten. Es sei wichtig den Virus zu bekämpfen und in den Griff zu bekommen. Hierfür müssten mehr geimpft werden. Es sei nach wie vor eine Pandemie der Ungeimpften. Es waren 64 % der Erwachsenen vollständig geimpft.

Eine im Morbidity and Mortality Weekly Report veröffentlichte Studie zeigte im August im Vergleich noch zum Juni einen deutlichen Anstieg bei Erkrankungen und Krankenhausbehandlungen mit COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen. Von Ende Juli bis Mitte August stiegen hierbei die Krankenhauseinweisungen bei Minderjährigen um das Fünffache. Am stärksten betroffen waren bis Vierjährige und Teenager von zwölf bis 17. Etwa ein Viertel der pädriatischen Krankenhauspatienten musste dabei intensivmedizinisch betreut werden. Der Anstieg war vergleichbar zum allgemeinen Anstieg durch die Delta-Variante im August. In Bundesstaaten mit der niedrigsten Impfquote war die Zahl von Minderjährigen in der Notaufnahme um das 3,4-fache höher, als in den Bundesstaaten mit den höchsten Impfquoten und die Zahl Zahl der COVID-19-Patienten in der Kinderabteilungen der Krankenhäuser um das 3,7-fache höher. Ungeimpfte Teenager hatten auch ein zehnfach höheres Risiko eingewiesen zu werden, als geimpfte Altersgenossen.

Die American Academy of Pediatrics (AAP) und die Children’s Hospital Association teilten mit, dass nun ein Fünftel der Coronafälle Kinder betreffen würden. Würden sie von allen Fällen seit Beginn der Pandemie 14,8 % stellen, würden es in der am 26. August beendeten Woche 22,4 % aller Fälle sein. Die Fälle hätten sich in absoluten Zahlen von 38.000 Fällen in der am 22. Juli endenden Woche auf 204.000 in der letzten Woche verfünffacht.

American Airlines kündigte an, dass ab dem 1. Oktober nur noch vollständig geimpfte Mitarbeiter eine bezahlte Auszeit im Falle einer COVID-19-Erkrankung oder -Quarantäne nehmen können würden.

• Florida: Während Florida mit 5.721 Coronatoten im August auf den tödlichsten Monat der Pandemie zurückblickte, legte Gouverneur Ron DeSantis Berufung gegen ein Urteil vom 27. August ein, dass seine Untersagung von Maskenpflichten in Schulen aufgehoben hatte. Mittlerweile hatten dreizehn Schulbezirke mit zusammen 2,8 Millionen Schülern, oder etwa der Hälfte aller Schüler des Bundesstaates, solche Pflichten angeordnet.
• Hawaii: Gouverneur David Ige sprach davon, dass die Pandemie in seinem Bundesstaat sich zu einer Katastrophe ungeahnten Ausmaßes entwickelt habe. Einen Lockdown lehnte er, entgegen Warnungen von Ärzten, wegen der wirtschaftlichen Folgen aber ab. Ärzte hatten gewarnt, dass es ohne striktere Maßnahmen zum Zusammenbruch des Gesundheitssystems bis hin zur Triage kommen könne. Hawaii verzeichnete im Wochendurchschnitt nun 881 Neufälle, im Vergleich zu 46 am Tag im Juni.
• Iowa: Eltern behinderter Kinder reichten mit Unterstützung der American Civil Liberties Union (ACLU) Klage gegen das Gesetz Iowas vom 20. Mai ein, dass es Schulen untersagte Maskenpflichten zu erlassen. (Fortsetzung: 13. September 2021)
• Minnesota: Die Gruppe Parents Advocating for Safe Schools (PASS) reichte Klage gegen Gouverneur Tim Walz ein. Sie verlangten, dass Walz zur Erklärung eines Notstandes und zum Erlass einer Maskenpflicht in Schulen verpflichtet werde. Ohne diese würden Schülerrechte verletzt und Schüler mit Behinderungen diskriminiert.
• Oregon: Polizisten und Feuerwehrleute reichten beim Jefferson County Circuit Court Klage gegen die Anordnung von Impfungen vom 10. August 2021 durch Gouverneurin Kate Brown ein. Sie machten geltend, dass Zwangsimpfungen sie in ihren Rechten auf Äußerungsfreiheiten verletzen würden.
• Utah: Gouverneur Cox nahm Äußerungen zu Masken am Vortag wieder zurück. Er schrieb auf Twitter, dass er nicht habe sagen wollen, dass Masken wirkungslos seien. Er habe sagen wollen, dass sie nicht wie Impfstoffe die endgültige Lösung seien.

4. September 2021

• Colorado: Nachdem Mitarbeiter von mobilen Impfstellen im Jefferson County und im Gilpin County beschimpft, und mit Flüssigkeiten und Müll beworfen worden waren, rief die Gesundheitsbehörde des Jefferson County, das Amtshilfe im Gilpin County geleistet hatte, ihre drei Fahrzeuge für mobile Impfungen über das Labor-Day-Wochenende aus Sicherheitsgründen zurück.
• Kentucky: Gouverneur Andy Beshear berief die General Assembly für eine Sondersitzung ab Dienstag, dem 7. September 2021 ein. Das Parlament sollte über die Fortführung des Pandemie-Notstandes, Maskenpflichten, Schulpläne, und andere pandemiebezogene Fragen beraten. (Fortsetzung: 9. September 2021.)

5. September 2021

Der Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases Anthony Fauci trat an diesem Sonntag auf CNN und CBS auf. Gegenüber Jim Acosta auf CNN äußerte er, dass es in den Krankenhäusern bedrohlich eng werde. Bald würden dort harte Entscheidungen getroffen werden müssen. Es sei notwendig alle Maßnahmen zu treffen, um die Krankenhäuser nicht weiter zu belasten. Maskentragen wäre wichtig, aber mehr noch Impfungen. Bezüglich Kindern unter zwölf, die noch nicht geimpft werden konnten, sei es das beste, sie nur mit geimpften Erwachsenen zu umgeben. Gegenüber Weijia Jiang in der CBS-Sendung Face the Nation äußerte Fauci sich zu den Plänen ab dem 20. September eine dritte Auffrischungsimpfung anzubieten. Er zeigte sich optimistisch, dass bis dahin der Impfstoff von Pfizer für eine solche Auffrischung genehmigt sein werde. Der Impfstoff von Moderna hänge ein wenig zurück im Genehmigungsprozess.

Knapp 80 % der Betten auf Intensivstationen waren im Landesdurchschnitt belegt. In den Bundesstaaten Alabama, Georgia, Texas, Arkansas, Florida, Mississippi, Nevada, und Kentucky waren es über 90 %.

Auf Instagram wurde auf einem konservativen Konto mit 2,4 Millionen Followern ein Sprechchor Fuck Joe Biden während des College-Football-Spiels der Texas A&M Aggies gegen die Kent State Golden Flashes gepostet. Da es bei vier weiteren Spielen an diesem Wochenende zu kleineren derartigen Chören gekommen war, behauptete der Postende, dass es nun eine Bewegung sei.

• Kentucky: Gouverneur Andy Beshear erklärte in der NBC-Sendung Meet the Press, dass sein Bundesstaat hart getroffen sei und wenn es nach ihm ginge würde es in Kentucky eine Maskenpflicht geben, aber ihm seien die Hände gebunden. Man müsse hart kämpfen, da jammere man nicht, was man nicht tun könne.

6. September 2021

Die Vereinigten Staaten begingen diesen Labor Day bei wesentlich höheren Werten, als den Labor Day 2020. Es waren nun im Siebentagesdurchschnitt 163.728 Neufälle täglich (2020: 39.355), 99.270 Hospitalisierungen (2020:40.600) und 1.561 tägliche Coronatote im Wochendurchschnitt (2020: 804).

Pandemiebedingte Ausgleichszahlungen für Unbeschäftigte liefen aus. Betroffen waren über 8 Millionen Amerikaner, die etwa als Selbstständige oder freie Mitarbeiter Ansprüche hatten, oder deren übliche Arbeitslosenunterstützung ausgelaufen war, sowie weitere 2,7 Millionen Amerikaner, die wöchentlich zusätzliche 300 $ erhalten hatten.

Der Trainer der College-Football-Mannschaft der University of Georgia teilte mit, dass drei bis vier Spieler und mehrere Stabsmitglieder der Georgia Bulldogs vor dem Spiel gegen Stanford am kommenden Wochenende mit COVID-19 ausfielen. Es sei der größte Ausbruch im Team und bei allen Spielern sei es ein Impfdurchbruch.

• Idaho: Auf Antrag eines Krankenhausträgers in Coeur d’Alene trat das Crisis Standards of Care Activation Advisory Committee des Bundesstaates online zusammen und beschloss erstmal in der Geschichte Idahos die Krisen-Pflegestandards (Crisis Standards of Care). Diese Krisenstandards wurden für die überwiegend ländlichen nördlichen Bezirke Panhandle Health District und Idaho North Central District. Gouverneur Brad Little rief bei der Bekanntgabe der Entscheidung die Einwohner dazu auf sich impfen zu lassen, um weitere solche Entscheidungen zu verhindern. Die Crisis Standards of Care bedeuteten, dass medizinische Ressourcen rationiert wurden und Behandlungen Priorisierungen unterworfen werden mussten.
• Ohio: Nachdem am 23. August 2021 ein Richter einstweilen angeordnet hatte, dass ein Krankenhaus einen schwer kranken COVID-19-Patienten mit Ivermectin zu behandeln habe, hob das Gericht diese Anordnung auf und entschied abschließend, dass das Krankenhaus nicht zu dieser Therapie verpflichtet werden könne. Es bestünde kein Zweifel, so der Richter in der Hauptsache, dass die wissenschaftliche und medizinische Gemeinschaft die Anwendung nicht unterstütze.

7. September 2021

Am Dienstagmorgen überschritten die Vereinigten Staaten die Marke von 40 Millionen erfassten Fällen seit Beginn der Pandemie. Es wurde allerdings eine erhebliche Dunkelziffer an nichtregistrierten Fällen vermutet. Die letzten vier Wochen waren dabei für 4 Millionen Fälle verantwortlich. Dem Anstieg an Fällen folgte dabei eine Überlastung bei Krankenhäusern. Fast alle Coronapatienten auf Intensivstationen waren ungeimpft. Da lediglich 53 % der Gesamtbevölkerung beziehungsweise 62 % der impfbaren Bevölkerung Bevölkerung ab 12 Jahren geimpft waren, waren viele US-Amerikaner ungeschützt. In den Bundesstaaten Alabama, Wyoming, Idaho, Mississippi, und West Virginia waren weniger als 40 % der Bevölkerung geimpft. In Alabama und Mississippi waren hierbei über 90 % der intensivmedizinischen Bette belegt. Auch die Bundesstaaten Arkansas, Florida, Georgia und Texas meldeten Belegquoten von über 90 % auf Intensivstationen.

Am Abend überschritten die Vereinigten Staaten mit 20.146.000 festgestellten Ansteckungen im Jahr 2021 die Zahl an COVID-19-Fällen im Jahr 2020. Es wurde an diesem Dienstag auch die Marke von 650.000 Todesopfern der Pandemie überschritten.

• Michigan: Etwa fünfzig Angestellte des Krankenhausträgers Henry Ford Health System reichten Klage beim U.S. District Court den Ostdistrikt Michigans gegen ihren Arbeitgeber ein. Sie wandten sich gegen die von ihrem Arbeitgeber verlangte COVID-19-Impfung. Sie machten geltend, dass Impfungen ihre Rechte auf körperliche Unverletztheit und Freiheit aus dem 14. Verfassungszusatz verletzten. Die Kläger behaupteten, dass sich aus Zahlen des Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS) ergebe, dass 13.000 Geimpfte an den Folgen der Impfung gestorben seien und 30.000 bleibende Behinderungen davongetragen hätten. VAERS weist bereits in der Einleitung darauf hin, dass es sich auch um unbestätigte Fälle handele.

8. September 2021

• Florida: Ein Richter des Leon County Circuit Court hob die aufschiebende Wirkung der Berufung gegen ein Urteil des Gerichts vom 27. August, in dem die Untersagung von Maskenpflichten an Schulen durch den Gouverneur für rechtswidrig erklärt worden war, auf. Der Richter entschied, dass die beklagte Seite nicht hinreichend dargelegt habe, dass sie im Berufungsverfahren obsiegen werde und ein unabwendbarer Schaden durch die Anordnung der sofortigen Wirkung des Urteils entstünde. Es handele sich nicht um normale Zeiten, sondern um eine Pandemie, wobei die nun vorherrschende Variante tödlicher sei, als die des letzten Jahres. Mit Schülern unter zwölf, die nicht geimpft werden könnten. Die überwiegenden vorgelegten Beweise zeigten, dass ein Mund-Nasen-Schutz Wirkung zeige. (Fortsetzung: 10. September 2021)
• New Mexico: Die Gesundheitsbehörden teilten mit, es werde ein Todesfall untersucht, der durch eine Vergiftung mit Ivermectin verursacht sein könnte. Ein zweiter Fall einer Vergiftung mit dem Medikament befände sich im kritischen Zustand.

9. September 2021

Präsident Biden kündigte an diesem Donnerstag in einer Ansprache im Weißen Haus neue Maßnahmen und einen neuen Plan im Kampf gegen die Pandemie und insbesondere die Delta-Variante an. Er erklärte hierbei bezüglich der Zurückhaltung bei Impfungen:

“The vast majority of Americans are doing the right thing. Nearly three quarters of the eligible have gotten at least one shot, but one quarter has not gotten any. That’s nearly 80 million Americans not vaccinated. And in a country as large as ours, that’s 25 percent minority. That 25 percent can cause a lot of damage — and they are.”

„Die große Mehrheit der Amerikaner tut das Richtige. Fast drei Viertel der Impfbaren haben zumindest eine Spritze erhalten, aber ein Viertel hat keine erhalten. Das sind fast 80 Millionen ungeimpfte Amerikaner. Und in einem Land so groß wie unserem ist das eine 25-Prozent-Minderheit. Diese 25 Prozent können viel Schaden anrichten - und sie tun das.“

Er erklärte außerdem:

“We’ve been patient, but our patience is wearing thin. And your refusal has cost all of us. So, please, do the right thing. But just don’t take it from me; listen to the voices of unvaccinated Americans who are lying in hospital beds, taking their final breaths, saying, ‘If only I had gotten vaccinated.’ ‘If only.’”

„Wir waren geduldig, aber unsere Geduld braucht sich auf. Und eure Verweigerung kostet uns allen. Also, bitte tut das Richtige. Aberglaubt mir nicht einfach: Hört auf die Stimmen der ungeimpften Amerikaner, die in Krankenhausbetten liegen, die während sie ihren letzten Atemzug nehmen sagen: ‚Wäre ich doch nur geimpft‘, ‚wäre ich doch nur.‘“

Präsident Biden erklärte, dass seine Aufgabe als Präsident sei, alle US-Amerikaner zu schützen. Der von ihm vorgestellte Plan ruhte auf sechs Pfeilern: Die bislang Ungeimpften zu impfen, weiterer Schutz für Ungeimpfte, Schulen sicher offenzuhalten, Ausbau der Tests, Maskenpflichten, und Stärkung der Wirtschaft. Der Präsident kündigte Executive Orders an, die alle Bundesangestellten, Angestellte von Vertragspartnern der Regierung, und Beschäftigte bei Gesundheitsdienstleister, die Medicaid- oder Medicare-Zahlungen erhielten, zur Impfung verpflichtete. Weiter wollte Biden die Occupational Safety and Health Administration (OSHA) anweisen, Arbeitsrichtlinien zu entwickeln, nach denen Unternehmen mit mindestens hundert Angestellten diese zur Impfung oder regelmäßigen Tests verpflichteten. Dies betraf etwa 100 Millionen US-Amerikaner direkt.

Biden hatte in Anspielung auf die Gouverneure von Florida und Texas von gewählten Amtsträgern gesprochen, die Schritte zur Bekämpfung der Pandemie aktiv bekämpften. Sowohl Gouverneur Ron DeSantis von Florida, wie auch Gouverneur Greg Abbott von Texas erklärten, sie würden sich gegen die Impfpflicht stellen. Gouverneur Brian Kemp von Georgia kündigte die Ausschöpfung aller rechtlichen Schritte an, Gouverneur Henry McMaster von South Carolina erklärte er werde die Maßnahmen erbittert bekämpfen. Der Vorsitzende des House Freedom Caucus Andy Biggs kritisierte die Maßnahmen als weiteren Versuch der Administration in das Leben von Amerikanern hineinzuregieren. Das Republican National Committee kündigte kurz nach der Rede eine Klage gegen die Maßnahmen an. Die Maßnahmen würden kleine Unternehmen unnötig belasten. Die American Federation of Government Employees, die größte Gewerkschaft für Verwaltungsangehörige, kritisierte, dass derartige Maßnahmen erst mit den Gewerkschaften hätten verhandelt werden müssen.

In einem an diesem Donnerstag veröffentlichten Interview mit Axios merkte Anthony Fauci an, dass die Pandemie nicht ansatzweise unter Kontrolle sei. Das Land habe etwa 160.000 neue Fälle am Tag. Ein Land von der Größe der USA könne sich keine 100.000 Fälle am Tag leisten. Erst wenn man unter zehntausend Fälle sei könne man nachlassen. Bis dahin sei man aber noch im Pandemie-Zustand.

Die Fluglinie United Airlines teilte ihren Angestellten mit, dass Ungeimpfte in operativen Funktionen mit Kundenkontakt, wie Flugbegleiter, Piloten, oder Kundenservice, ab dem 2. Oktober freigestellt würden, auch wenn sie religiöse oder medizinische Ausnahmen geltend machten. Andere ungeimpfte Angestellte wie Techniker hätten zu allen Zeiten Masken zu tragen und sich regelmäßig testen zu lassen.

• Alaska: Senatorin Lora Reinbold beantragte sie von der Anwesenheitspflicht für kommende Sitzungen des Senats von Alaska zu entbinden. Es sei für sie unzumutbar das Alaska State Capitol in Juneau zu erreichen, da Alaska Airlines sie am 24. April 2021 aus ihrer Ansicht nach politischen Gründen für Verletzung der Maskenpflicht von Flügen gesperrt habe. Die einzige andere Fluggesellschaft, die Juneau International Airport anfliege, Delta Airlines, stelle den Flugbetrieb jahreszeitbedingt ein.
• Kalifornien: Der zweitgrößte Schulbezirk der Vereinigten Staaten, der Schulbezirk von Los Angeles, beschloss eine Impfpflicht für alle Schüler zwölf Jahre alt oder älter. Es war der erste größere Schulbezirk, der eine COVID-19-Impfpflicht einführte. Schüler im Präsenzunterricht mussten sich bis zum 19. Dezember vollständig gegen COVID-19 impfen lassen. Schüler, die später zwölf wurden, sollten dreißig Tage ab ihrem Geburtstag haben.
• Kentucky: Die Kentucky General Assembly beschloss in einer Sondersitzung als Reaktion auf zahlreiche Schulschließungen wegen der Pandemie dir staatsweite Maskenpflicht aufzuheben und diese Entscheidung den lokalen Schulbehörden zu überlassen. Gouverneur Andy Beshear legte gegen Teile dieses Gesetzes ein Veto ein, wurde von dem Parlament aber überstimmt.
• Michigan: Nachdem an Schulen des Washtenaw County ab diesem Donnerstag eine Maskenpflicht für Schüler galt, brachten Eltern von Schülern der Manchester Junior and Senior High School ihre Kinder dazu ohne Mund-Nasen-Schutz die Schule zu betreten. Die Schule liegt etwa 25 Meilen (40 km) südwestlich von Ann Arbor. Ein anwesender Beamter des Sheriffsbüros hatte zuvor erklärt, dass es nicht Aufgabe seiner Behörde sei die Regelung durchzusetzen.

10. September 2021

Centers for Disease Control and Prevention (CDC) veröffentlichte im Morbidity and Mortality Weekly Report drei Studien. CDC-Direktorin Rochelle Walensky fasste die Ergebnisse zusammen. Danach zeigten die Daten, dass Ungeimpfte viereinhalbmal wahrscheinlicher COVID-19 bekamen, als vollständig Geimpfte. Sie würden mehr als zehnmal wahrscheinlicher in Krankenhäuser eingewiesen und würden elfmal wahrscheinlicher an COVID-19 sterben. Anthony Fauci sprach die Mu-Variante an. Er erklärte, dass diese Variante zwar mehrere Mutationen aufweise, die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die Variante sich im Rahmen der Wirksamkeit gegen die Beta- und Delta-Variante bewege.

• Florida: Der 1st District Court des Bundesstaates hob als Rechtsmittelgericht an diesem Freitag die Entscheidung des Eingangsgerichtes vom Mittwoch auf, mit der eine aufschiebende Wirkung während des Berufungsverfahrens aufgehobenen worden war. Es stellte damit bis zu einer endgültigen Entscheidung über das zugrundeliegende Urteil vom 27. August 2021 die Untersagung von Maskenpflichten durch Gouverneur DeSantis wieder her. Schulbezirke, die Maskenpflichten erlassen hatten, erklärten, dass sie ihre Praxis nicht ändern würden.
• Kalifornien: Gouverneur Gavin Newsom erklärte in Sacramento nach seiner Stimmabgabe in der Recall-Abstimmung, dass er den von Biden am Vortag vorgestellten Plan weitgehend unterstütze, es ginge darum die Aufgabe zu erledigen. Sein führender republikanische Widersacher Larry Elder erklärte unterdessen bei einem Wahlkampfauftritt in Temecula, dass er sich dem angekündigten Widerstand republikanischer Gouverneure anschließen würde. Er selbst glaube an die Impfung und sei geimpft. Viele Leute würden aber anders fühlen. Sah die Abstimmung im Juli und August noch knapp aus, neigten sich mit steigenden Delta-Varianten-Zahlen die Umfragen Newsom zu.
• New York: Die Lehrergewerkschaft United Federation of Teachers teilte mit, dass ein Schiedsspruch in der Frage um eine Impfpflicht für Lehrer in der Stadt New York erreicht worden sei. Lehrer mit religiös oder medizinisch begründeten Ausnahmen seien Tätigkeiten außerhalb des Klassenraums zuzuweisen. Sonstige Schulangestellte mit solchen Gründen seien unbezahlt und mit Krankenversicherung bis zum September des folgenden Jahres freizustellen.
• Texas: Attorney General Ken Paxton teilte mit, dass er im Namen des Bundesstaates Klage gegen sechs Schulbezirke erhoben habe, die Maskenpflichten eingeführt hatten. Es seien nur die ersten auf einer Liste von Regierungseinrichtungen.

11. September 2021

Am zwanzigsten Jahrestag der Terroranschläge am 11. September 2001 fand in Los Angeles die erste von drei Emmyverleihungen für die Creative Arts Emmy Awards statt. Die Zeremonie fand in einem Zelt unter freiem Himmel mit kleinerem Publikum als in vergangenen Jahren statt. Es wurde auf den sozialen Sicherheitsabstand geachtet und Zuschauer mussten Impfungen und einen achtundfünfzig Stunden alten negativen COVID-19-Test nachweisen. Mit vier Emmys war Damengambit (Queen's Gambit) der größte Gewinner des Abends, gefolgt von The Mandalorian, Pose und Saturday Night Live mit je drei Auszeichnungen.

12. September 2021

Die MTV Video Music Awards 2021 wurden im Barclays Center in Brooklyn verliehen. Die Veranstaltung fand anders als die MTV Video Music Awards 2020 wieder vor Publikum statt, es wurde auf Maskenpflicht im Publikum und Sicherheitsabstände geachtet. Im Vorfeld war es zu Absagen von Lorde und Nicki Minaj gekommen. Lorde hatte ihren Auftritt abgesagt, da dieser nicht mit den COVID-19-Richtlinien vereinbar sei. Minaj wollte ihre Absage später begründen. Einen Tag später teilte Nicki Minaj mit, dass sie an COVID-19 erkrankt war und nicht geimpft war. Bei der Veranstaltung erwähnte lediglich Justin Bieber die COVID-19-Pandemie. In Los Angeles fand an diesem Sonntag die zweite Verleihungszeremonie der Creative Arts Emmys statt. Damengambit hatte am Ende neun Emmys erhalten, gefolgt von The Mandalorian mit sieben Emmys. Als Dokumentation war 76 Days über den Beginn der COVID-19-Pandemie ausgezeichnet worden.

13. September 2021

Die Delta-Welle erreichte mit 172.500 täglichen Fällen einen Höhepunkt. Hiernach gingen die täglichen Fallzahlen kontinuierlich bis gegen Ende Oktober zurück, um dann für drei Wochen sich zwischen 70.000 und 75.000 Fällen am Tag einzupendeln, bevor Mitte November wieder ein Fallanstieg zu verzeichnen war.

An diesem Montag fand als Abschluss der New York Fashion Week mit der MET Gala der Höhepunkt der US-amerikanischen Modesaison im Metropolitan Museum of Art statt. Die MET Gala war im vorherigen Jahr wegen der Pandemie abgesagt worden und in diesem Jahr vom traditionellen Mai-Termin in den September verlegt worden. Teilnehmer mussten Impfungen nachweisen, einen negativen PCR-Test vorlegen und außer beim Essen eine Maske tragen.

• Colorado: Der Radiosender Real Science Radio teilte auf Facebook mit, dass der Radiomoderator und Pastor Bob Enyart an COVID-19 verstorben sei. Enyart hatte im Oktober 2020 erfolgreich Colorado wegen Covidbestimmungen für Kirchen verklagt und war in seiner Sendung gegen Impfstoffe aufgetreten. Sie seien mit Zellen aus Abtreibungen gewonnen worden.
• Florida: Gouverneur Ron DeSantis drohte in Orlando kommunalen Behörden wie dem Orange County oder der Stadt Gainesville, die von Angestellten Impfungen verlangten. Er werde für jeden Fall eine Buße von 5.000 $ verlangen. Es könne nicht seine, dass treue Angestellte über eine persönliche Entscheidung ihre Arbeit verlieren könnten. Eine Sprecherin der Stadt Gainesville erklärte, dies sei im Rahmen der Kompetenzen als Arbeitgeber. Jerry Demings, der Bürgermeister des Orange County, erklärte man käme der grundlegenden Aufgabe jeder Regierung nach, das Leben zu schützen.
• Iowa: Ein Bundesrichter hob auf die von der ACLU unterstützten Klage von Eltern gegen die Untersagung von Maskenpflichten im von Gouverneurin Kim Reynolds am 20. Mai 2021 Gesetz vom 3. September 2021 dieses Verbot vorläufig auf. Die Gouverneurin erklärte, dass der Richter ein von der Gesetzgebung des Bundesstaates gewolltes Gesetz aufgehoben habe. Sie werde alle Rechtsmittel ausschöpfen, um Eltern das Recht zur Entscheidung zurückzugeben. Die ACLU begrüßte die Aufhebung dieser aus ihrer Sicht katastrophalen Regelung. (Fortsetzung: 8. Oktober 2021)
• Kalifornien: Präsident Joe Biden trat bei einer Wahlkampfveranstaltung für Gouverneur Newsom vor der für den folgenden Tag angesetzten Recallabstimmung in Long Beach auf. Er nannte Newsoms Hauptkonkurrenten Larry Elder einen Trump-Klon und lobte den amtierenden Gouverneur für seine Coronapolitik. Newsom würde helfen diese Aufgabe zu erledigen. Die Augen Amerikas ruhten auf Kalifornien. Es müsse die Botschaft senden, dass Mut zähle, dass Führungskraft zähle, dass Wissenschaft zähle.
• New York: Zeitgleich mit Beginn des neuen Schuljahres in New York City begann die Stadt, die seit dem 17. August bestehende Pflicht für Restaurants und Veranstaltungen in Innenräumen Impfnachweise zu verlangen, durchzusetzen. Die Stadt sandte hierzu Inspektoren verschiedener städtischer Behörden aus, die Bußgelder verhängen konnten.

14. September 2021

Anthony Fauci gab an diesem Dienstag in der MSNBC-Sendung Morning Joe der Moderatorin Mika Brzezinski ein Interview. Auf eine Frage nach weiteren Varianten nach der nun vorherrschenden Delta-Variante erläuterte Fauci, dass mit stärkerem Umlauf eines Virus die Wahrscheinlichkeit von Mutationen steige. Er erklärte weiter:

“One of the reasons why we want to make sure we get as many people vaccinated as we possibly can is that viruses will not mutate if they don't have the opportunity to spread and replicate.”

„Einer der Gründe, weshalb wir sicher sein wollen, dass wir soviele Leute wie irgendmöglich impfen, ist, dass der Virus nicht mutieren wird, wenn er sich nicht ausbreiten und vermehren kann.“

Je mehr Dynamik ein Virus in einer Gesellschaft zeige, umso mehr steige die Wahrscheinlichkeit von gefährlichen Mutationen. Man impfe jetzt, um eventuelle Monster-Mutationen in der Zukunft zu verhindern.

• Alaska: Das Providence Alaska Medical Center, das größte Krankenhaus in Alaska, veröffentlichte ein Schreiben, in dem mitgeteilt wurde, dass das Krankenhaus nun nach Krisen-Standards operiere. 30 % aller Patienten seien positiv auf COVID-19 getestet und Personal und Mittel ausgeschöpft. Man priorisiere nun nach der Wahrscheinlichkeit, nach der Patienten durchkämen. Das Krankenhaus rief die Bevölkerung dringend auf, sich impfen zu lassen. Auch Gouverneur Mike Dunleavy rief zur Impfung auf.
• Arizona: Der Attorney General des Bundesstaates, Mark Brnovich, kündigte an, dass Arizona Klage wegen Überregulierung gegen alle von Präsident Biden am 9. September 2021 angekündigten Impfregelungen einlege.
• Kalifornien: Es fand die Recallabstimmung über Gouverneur Gavin Newsom statt. Die Wähler waren aufgerufen, zunächst darüber abzustimmen, ob der Gouverneur abberufen werden sollte, und falls eine Mehrheit hierfür stimme, wer unter 46 Kandidaten ihn ersetzen sollte. Die Unterschriftenkampagne für einen Recall hatte im Juni 2020 begonnen wegen Unzufriedenheit einiger Konservativer über Steuerpolitik, die Todesstrafe und Einwanderung. Im Herbst hatte sie wegen der Unzufriedenheit über Newsoms Coronapolitik und einer Verletzung von Coronavorschriften durch Newsom im Restaurant French Laundry Fahrt aufgenommen. Mit dem Aufstieg der Delta-Variante hatte sich das Rennen verengt. Zum Ende war der Wahlkampf durch den scharfen Gegensatz zwischen Newsoms Standpunkt und dem seines republikanischen Hauptkontrahenten Larry Elder geprägt gewesen. Noch an diesem Abend erklärte Newsom sich zum Sieger. In seiner Ansprache sagte er, dass er sich darauf konzentrieren wolle, wozu Kalifornien „Ja“ gesagt habe. Unter anderem habe es „Ja“ gesagt zur Wissenschaft, „ja“ zu Impfstoffen, und „ja“ zur Beendigung der Pandemie.
• Massachusetts: Wegen eines akuten pandemiebedingten Mangels an Schulbusfahrern begann auf Befehl von Gouverneur Charlie Baker die Nationalgarde Schüler zu transportieren.
• New Hampshire: Der Abgeordnete im Repräsentantenhaus von New Hampshire William Marsh teilte mit, dass er die Parteizugehörigkeit von republikanisch zu demokratisch geändert habe. Er teilte mit, dass die Republikaner sich von der Partei entfernt hätten, der er angehört habe, seit er für Ronald Reagan Wahlkampf gemacht habe. Auslöser für seinen Austritt war eine Demonstration der Parteiführung gegen die von Biden angekündigten Impfmaßnahmen gewesen.
• New York: Ein Bundesrichter hob die Anweisung an alle Angestellten im Gesundheitswesen des Bundesstaates, sich impfen zu lassen, einstweilen auf. Die Kläger hatten geltend gemacht, dass die Regelung sie in ihrer Religionsfreiheit verletze, da keine Ausnahme für wohlbegründete religiöse Bedenken vorgesehen sei. Die Kläger behaupteten, dass bei allen zugelassenen Impfstoffen Fötuszellen aus Schwangerschaftsabbrüchen bei der Entwicklung, Herstellung oder beim Testen verwendet würden. Ihr christlicher Glaube untersage ihnen jede Zusammenwirkung mit Abtreibungen.
• Texas: Der Attorney General Ken Paxton teilte mit, dass er im Namen des Bundesstaates Texas gegen die neun Schulbezirke von Diboll, Honey Grove, La Vega, Longview, Lufkin, Paris, Waco, Midway, und McGregor wegen des Verbots von Maskenpflichten eingelegt habe. Im Paris Independent School District war die Maskenpflicht als Teil des Codes für Schuluniformen erlassen worden.

15. September 2021

Die Vereinigten Staaten erreichten den Punkt, dass jeder 500. US-Amerikaner der Pandemie zum Opfer gefallen war. Zu diesem Zeitpunkt verzeichneten die USA im Siebentagesdurchschnitt 152.300 Neufälle am Tag und durchschnittlich 1.805 Todesfälle am Tag.

Das Gesundheitsministerium der Vereinigten Staaten teilte mit, dass zusätzliche monoklonale-Antikörper-Medikamente bestellt worden seien. Gleichzeitig wurde das Verteilungssystem geändert. Wurden diese Arzneimittel bislang von Verteilungszentren von der Bundesregierung abgerufen, sollten diese nun durch das Ministerium möglichst gleichmäßig wöchentlich an Bundesstaaten und Territorien verteilt werden. Hierdurch sollten Engpässe und Ungleichbehandlungen verhindert werden. Laut dem Ministerium hatten bislang die sieben Bundesstaaten Alabama, Florida, Georgia, Louisiana, Mississippi, Tennessee, und Texas etwa 70 % dieser Medikamente erhalten. Die Nachfrage bei republikanischen Gouverneuren im Südwesten war gestiegen, da die Antikörper-Behandlung Erkrankter zum Zentrum der COVID-19-Strategie gemacht wurde, während Mittel wie Förderung des Masketragens hintenan gestellt worden waren.

Die Stadt New York hatte mit Schreiben vom 9. September 2021 darauf hingewiesen, dass die am 16. September 2021 beginnende 76. Generalversammlung der Vereinten Nationen als Großveranstaltung einzustufen sei, Teilnehmer hätten dementsprechend nachzuweisen, dass sie geimpft seien. Wassili Nebensja, der Vertreter Russlands, sandte an den Vorsitzenden der Generalversammlung Abdulla Shahid an diesem Mittwoch ein Schreiben, indem er dies als klare Diskriminierung und Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen bezeichnete. Er forderte eine frühe Sitzung der Generalversammlung am 16. September 2021, um diese Maßnahme zu besprechen.

• Ohio: Gouverneur Mike DeWine erklärte, dass er sofort eine Maskenpflicht staatsweit in Schulen einführen würde, wenn das von seinen republikanischen Parteifreunden beherrschte Parlament nicht signalisiert hätte, dass jede derartige Anordnung von ihm oder den Gesundheitsbehörden sofort aufgehoben würde. Er rief die Schulbezirke zum Erlass von Maskenpflichten auf. 53 % der Schüler Ohios besuchten zu diesem Zeitpunkt Schulen mit der Pflicht einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

16. September 2021

Präsent Joe Biden verteidigte bei einer Ansprache an diesem Donnerstag die von ihm am 9. September 2021 vorgestellten Maßnahmen. Er räumte ein, dass es viel Widerstand gäbe, vor allem republikanischen Gouverneuren. Die Gouverneure von Florida und Texas würden alles unternehmen, um seinen lebensrettenden Maßnahmen entgegenzuwirken. Auf Angriffe von Tate Reeves, dem Gouverneur von Mississippi, der die Maßnahmen als Tyrannei bezeichnet hatte, erwiderte Biden mit einer Aufzählungen von im Staat Mississippi für Schüler vorgeschriebene Impfungen. Nun sollten seine Impfpflichten tyrannisch. Biden nezeichnete dieses Verhalten der Gouverneure als schlechte Politik die Leben in Gefahr bringe.

• Idaho: Das Idaho Department of Health and Wellness erklärte die staatsweite Krankenhauskrise. Krankenhäuser in ganz Idaho waren damit zur Triage und Rationierung von Pflege berechtigt.
• Kentucky: Ein Richter am Jefferson County Circuit Court wies die Klage einer Frau ab, die eine COVID-19-Behandlung ihres Mannes mit Ivermectin und Vitamin-C-Injektionen auf der Intensivstation durch ihren Arzt oder unter Aufsicht ihres Arztes verlangt hatte. Der Richter hielt es für nicht sachgerecht, dass ein Krankenhaus den Anweisungen einer Person zu folgen habe, die nicht täglich sich mit der COVID-19-Behandlung befasse. Es stünde der Klägerin frei ein anderes Krankenhaus zu suchen, das eine solche Behandlung unterstütze. Alternativ könne sie den wissenschaftlichen Nachweis der Sicherheit und Wirksamkeit dieser Therapie erbringen, um das Gericht zu überzeugen. Der Richter wies aber darauf hin, dass das Internet voll von Leuten sei, die irreführende Schlussfolgerungen bis hin zu Falschbehauptungen äußerten.
• Virginia: In Grundy (Virginia) fand eine Debatte zwischen dem demokratischen Gouverneurskandidaten Terry McAuliffe und dem republikanischen Gouverneurskandidaten Glenn Youngkin statt. McAuliffe konzentrierte seinen Wahlkampf auf COVID-19 und forderte Impfpflichten. Youngkin sprach sich für Impfungen aus, lehnte Pflichtimpfungen aber ab. Sein Wahlkampf orientierte sich größtenteils an innerer Sicherheit und der Abschaffung von Steuern auf Lebensmittel.

17. September 2021

Die Installation In America: Remember von Suzanne Brennan Firstenberg in Washington, D.C. zum Gedenken an die Opfer der Pandemie in den Vereinigten Staaten.

Das Beratungsgremium der Food and Drug Administration stimmte zunächst gegen die Zulassung einer allgemeinen dritten Auffrischungsimpfdosis. In einer späteren Abstimmung stimmten die Gremiumsmitglieder für die Zulassung für Personen, die 65 oder älter seien. Das Gremium setzte sich damit in Widerspruch zu der durch die Regierung geplante allgemeinen Verabreichung der Auffrischung ab dem 20. September 2021.

Die Vertreterin der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen Linda Thomas-Greenfield drückte die Besorgnis der US-Regierung aus, dass sich die laufende Generalversammlung der Vereinten Nationen zu einem Superverbreitungsereignis entwickeln könne, da die Diplomaten sich nicht an die Eindämmungsmaßnahmen New Yorks hielten.

• Alabama: Die Gesundheitsbehörden teilten mit, dass 2020 erstmals in der Geschichte Alabamas die Zahl der Geburten die Zahl der Todesfälle übertroffen habe. 57.641 Geburten hätten 64.714 Todesfälle gegenüber gestanden. 7.182 der Todesfälle wären COVI-19-Opfer gewesen.
• Amerikanisch-Samoa: Das Außengebiet meldete den ersten COVID-19-Fall auf dem Gebiet. Es handelte sich um einen Reisenden, der sich in der vorgeschriebenen zehntägigen Quarantäne befand, als er positiv getestet wurde. Gouverneur Lemanu Mauga erklärte, der Fall zeige, wie wichtig die Quarantäneregelung sei.
• Kalifornien: Das bevölkerungsreichste County der Vereinigten Staaten, Los Angeles County, erließ eine Anordnung nach der ab dem 7. Oktober Besucher von Kneipen und Diskotheken Impfnachweise vorzulegen hätten. Besucher von Großveranstaltungen ab 10.000 Teilnehmer sollten ab dann entweder eine Impfung nachweisen oder einen negativen Test vorlegen.
• Oregon: Die Oregon Health & Science University gab bekannt, dass im Laufe des September fünf Personen bei ihr wegen Vergiftungserscheinungen nach Selbstmedikamentationen mit Ivermectin hospitalisiert werden mussten.
• Texas: Eltern des Allen Independent School District erhoben vor einem Bundesgericht Klage gegen den Schulbezirk und beantragten, den Bezirk zu verurteilen, eine allgemeine Maskenpflicht zu erlassen. Sie beriefen sich auf das im 14. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten verankerte Recht auf Leben. Die Klageschrift zitierte hierbei einen Tweet von Gouverneur Greg Abbott, in dem er, im Zusammenhang mit einem Gesetz zur Einschränkung von Schwangerschaftsabbrüchen, geschrieben hatte, dass Texas das Recht auf Leben verteidigen würde.
• Washington, D.C.: Auf der National Mall wurde die Installation In America: Remember von Suzanne Brennan Firstenberg eröffnet. Das Kunstwerk umfasste Weiße Flaggen für jedes der mittlerweile über 660.000 Todesopfer der Pandemie in den Vereinigten Staaten. Die bis zum 3. Oktober 2021 dauernde Installation griff ein ähnliches Werk derselben Künstlerin im Herbst 2020 mit damals über 200.000 weißen Fähnchen am RFK Stadium in Washington auf.

18. September 2021

• Kalifornien: 529 Angehörige des Los Angeles Fire Department legten beim Los Angeles Superior Court Klage gegen die Impfpflicht von Feuerwehrleuten ein. Sie beantragten außerdem eine einstweilige Anordnung, die diese Pflicht aussetzen sollte.

19. September 2021

Anthony Fauci trat an diesem Sonntag auf CNN auf. Befragt, ob es in den Vereinigten Staaten zu einer Million Todesopfer der Pandemie kommen könne, erklärte Fauci, er hoffe nicht. In der CBS-Sendung Face the Nation gab der ehemalige Leiter der FDA und Vorstandsmitglied bei Pfizer Scott Gottlieb Margaret Brennen ein Interview über sein Buch über die COVID-19-Pandemie. Er vertrat die Auffassung, dass die Vereinigten Staaten seit dem 11. September 2001 sich auf die falsche Krise borbereitet hätten. Die notwendigen Kapazitäten wie ausreichende Labore zur Auswertung von PCR-Tests hätten nicht zur Verfügung gestanden.

Am Abend erfolgte die Verleihung der Primetime-Emmys.

• Mississippi: Gouverneur Tate Reeves beantwortete in der CNN-Sendung State of the Union Fragen von Jake Tapper. Er wurde von Tapper darauf angesprochen, dass Mississippi, wenn es ein eigenständiges Land wäre, nach Peru die zweitmeisten Coronatoten im Verhältnis zur Bevölkerung habe. Tapper fragte ihn, was der Gouverneur in seinem Bundesstaat ohne Masken- und Impfpflichten zu tun gedenke. Reeves erwiderte zunächst, dass das Parlament nur ein Teilzeit-Parlament sei. Er griff dann die von Präsident Biden geplanten Impfpflichten als Angriff auf hartarbeitende Amerikaner an, die gezwungen würden sich zu entscheiden, ob sie Brotverdienen könnten oder sich nicht impfen zu lassen. Wenn man dem Präsidenten die Macht gebe solche Sachen anzuordnen, dann sollten auch Demokraten besorgt sein.

20. September 2021

Die Vereinigten Staaten verzeichneten an diesem Montag erstmals 675.000 Corona-Tote. Die COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten passierten damit die geschätzte Todeszahl der Spanischen Grippe von 1918/1919, die bislang tödlichste Epidemie in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Täglich kamen dabei im Durchschnitt 1.900 Opfer von COVID-19 hinzu. Allerdings hatten die USA seinerzeit etwa ein Drittel weniger Einwohner. Weltweit waren es zu diesem Zeitpunkt 4,7 Millionen Tote, die Spanische Grippe hatte global insgesamt 20 bis 50 Millionen Opfer gefordert.

Pfizer teilte mit, dass die Daten, noch nicht peer-reviewten, der zweiten Phase der Impfstoffentwicklung zeigen würden, dass der Impfstoff des Unternehmens für Fünf- bis Elfjährige wirksam und sicher seien. Die Daten würden umgehend den Zulassungsbehörden zugesandt. Es sei beabsichtigt so rasch wie möglich eine Zulassung zu beantragen. (Fortsetzung: 7. Oktober 2021)

Die Bundesregierung verkündete, dass für Geimpfte aus unter anderem der Europäischen Union die Einreisesperre im November aufgehoben werde. Einreisende müssten einen Nachweis einer vollständigen Impfung und einen negativen COVID-19-Test vorlegen.

Das demokratische Mitglied des Repräsentantenhauses Tim Ryan aus Ohio teilte mit, dass er positiv auf COVID-19 getestet worden sei. Er habe milde Symptome und werde virtuell abstimmen. Ryan erklärte, er wisse, dass ohne Impfung die Symptome wesentlich schlimmer hätten sein können und rief die Leute in seinem Heimatstaat auf sich impfen zu lassen.

21. September 2021

US-Präsident Joe Biden sprach vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Er erklärte, dass die Vereinigten Staaten nach dem Ende der zwanzigjährigen Afghanistankrieges nun bereit seien für ein neues Zeitalter, in dem sie nicht militärischer Gewalt vorgehen würden, sondern mit Diplomatie, Entwicklungshilfe, und Zusammenarbeit. Er sagte:

“Instead of continuing to fight the wars of the past, we are fixing our eyes on devoting our resources to the challenges that hold the keys to our collective future: Ending this pandemic, addressing the climate crisis, managing the shifts in global power dynamics, shaping the rules of the world on vital issues like trade, cyber and emerging technologies, and facing the threat of terrorism as it stands today.”

„Anstatt die Kriege der Vergangenheit zu kämpfen richten wir unsere Augen darauf unsere Mittel auf die Herausforderungen zu spenden, die der Schlüssel für unsere gemeinsame Zukunft sind: Beenden der Pandemie, Angehen der Klimakrise, Behandeln der Änderungen in der globalen Machtstruktur, Formen der Regeln der Welt in vitalen Angelegenheiten wie Handel, Cyber- und sich entwickelnde Technologien, und treten der Gefahr des Terrorismus gegenüber, wie er heute ist.“

• Florida: Gouverneur Ron DeSantis ernannte Joseph Ladapo zum Surgeon General Floridas und zum Gesundheitsminister. Ladapo war ein an der Harvard Medical School ausgebildeter Arzt, der zuvor an der University of California, Los Angeles tätig gewesen war. Er hatte sich in der Vergangenheit für Medikamente wie Hydroxychloroquin eingesetzt und kritisch in Kommentaren im Wall Street Journal zu Impfpflichten und zur Wirksamkeit von Impfstoffen geäußert. Der neuernannte Gesundheitsminister erklärte, dass die Zahl von COVID-19-Fällen nur ein Teil einer guten Gesundheitspolitik seien. Auf Impfungen angesprochen, erwiderte er diese sollten dem Einzelnen überlassen bleiben. Sie seien Vorbeugungsmaßnahmen und es sei nichts besonderes im Verhältnis zu anderen Maßnahmen an ihnen.
• Tennessee: Das Tennessee Department of Health rief dazu auf wegen einer Verknappung von monoklonalen-Antikörper-Therapien diejenigen zu bevorzugen, die besonders gefährdet seien; die Ungeimpften.

22. September 2021

Die Food and Drug Administration (FDA) genehmigte eine dritte Auffrischungsspritze mit dem Pfizer/Biontech-Impfstoff für Personen über 65, Personen mit Immundefekten, und Personen mit besonderer beruflicher Gefährdung. (Fortsetzung: 24. September 2021)

Die Federal Reserve Bank passte ihre Prognosen an die Folgen des Anstiegs an Fällen durch die Delta-Variante an. Es wurde nun mit 5,9 % für 2021 ein geringeres Wachstum des Bruttoinlandsproduktes erwartet, als die im Juni angesetzten 7 %. Die Zentralbank erwartete nun eine Inflationsrate von 4,2 %, statt 3,4 %, die im Juni angenommen worden waren. Bei der Arbeitslosenquote wurde von 4,8 %, nur geringfügig mehr als im Juni prognostiziert, ausgegangen. Die Federal Reserve Bank erklärte es könne aber bald zu einer Abbremsung der Stimulation kommen. Zentralbankpräsident Jerome Powell erklärte, dass bei den beiden gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben die Voraussetzungen für eine Abschwächung der Stimulierung bei der Inflation erreicht sei, sei es bei der Arbeitslosigkeit fast erreicht.

United Airlines teilte mit, dass 97 % der Angestellten des Unternehmens nun geimpft seien. Sechs Angestellte reichten am selben Tag bei einem Bundesgericht in Texas Klage gegen die Impfpraxis des Unternehmens ein. Fehlende religiöse und medizinische Ausnahmegründe würden sie in ihren Rechten aus dem Civil Rights Act von 1964 und dem Americans with Disabilities Act verletzen.

• Alaska: Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Leiterin der bundesstaatlichen Gesundheitsbehörden erklärte Gouverneur Mike J. Dunleavy, dass Krankenhäuser Patienten nach Genesungschancen priorisieren würden. Etwa ein Drittel aller Patienten in den Hospitalen seien mit COVID-19 infiziert. Das Krankenhaussystem überlastet.
• Florida: Der am Vortag ernannte Gesundheitsminister Floridas erließ neue Richtlinien für Schulkinder, die Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Schulkinder bräuchten hiernach sich nicht mehr in Quarantäne begeben, sondern könnten ohne Sonderbehandlung am Unterricht teilnehmen, falls sie keine Symptome zeigen würden. Eltern könnten sie aber für sieben Tage in Quarantäne nehmen. Gouverneur Ron DeSantis verkündete auf einer Pressekonferenz in Kissimmee, dass Florida zu einem symptombasierten Vorgehen wechsele. Es sei schlecht für die Bildung gesunden Kindern Unterricht vorzuenthalten.
• Maine: Der umstrittene ehemalige republikanische Gouverneur Paul LePage kündigte bei einer Veranstaltung in Augusta offiziell seine Kandidatur für die Gouverneurswahl 2022 gegen Gouverneurin Janet Mills an. Er warf der Demokratin Mills vor mit Lockdowns die Wirtschaft und die Zukunft von Schulkindern gefährdet zu haben. Die Anhänger LePages bildeten sich aus Anhängern von Donald Trump und Impfgegnern.
• Washington: Gouverneur Jay Inslee griff Brad Little, den Gouverneur des benachbarten Idaho, an. Seine Politik fülle Washingtons Krankenhäuser auf. Bürger Washingtons könnten keine Herz- oder Krebsbehandlungen erhalten, während sich zu viele Ungeimpfte und Unmaskierte, viele aus Idaho, in die Krankenhäuser begäben. Er rief Little dazu auf Maßnahmen zu ergreifen. Es sei aber nicht nur dieser Gouverneur, sondern dessen gesamte Partei. Viele Bundesstaaten würden demnächst in ähnlicher Lage sein. Der Gouverneur von Idaho erwiderte auf Twitter, dass Spokane County auf Washingtons Seite der Grenze selbst ein Brennpunkt mit niedriger Impfquote sei.

23. September 2021

Ein Beratungsgremium der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) stimmte, wie zuvor die FDA, für die Zulassung von Pfizer-Auffrischungsimpfungen für Personen über 65 und solche mit Immundefekten. Eine Ausdehnung auf Personen mit beruflicher Gefährdung unter 65 lehnte das Gremium mit 9 zu 6 Stimmen ab. CDC-Direktorin Rochelle Walensky überstimmte in dieser Frage am Donnerstagabend das Gremium und ließ dritte Auffrischungsspritzen von Pfizer auch für 18- bis 64-Jährige mit beruflichem Risiko zu.

24. September 2021

Präsident Joe Biden hielt eine Ansprache an die Nation. Er erklärte, dass die große Mehrheit der Amerikaner das Richtige täten und sich impfen ließen, drei Viertel derjenigen, die sich Impfen lassen konnten hätten sich impfen lassen. Allerdings würden diejenigen, die sich nicht impfen ließen allen kosten. Sie würden bei der wirtschaftlichen Erholung kosten, bei Arbeitsplätzen, und das Gesundheitssystem belasten. Was die Sache verschlimmere und inakzeptabel sei, dass einige gewählte Amtsträger mit Falschinformationen die COVID-19-Maßnahmen der Regierung gezielt untergraben würden. Biden lobte die Entscheidung des CDC eine Auffrischungsspritze zuzulassen. Er erklärte Wissenschaftler der Regierung würden ununterbrochen daran arbeiten weitere Zulassungen zu ermöglichen.

Vor einem Interview der Vizepräsidentin Kamala Harris in der ABC-Sendung The View wurden Ana Navarro und Sunny Hostin, zwei der Moderatorinnen der Sendung, während der Sendung, wegen positiver Coronatests aus dem Studio abberufen. Harris wurde dann per Video interviewt. Die Vizepräsidentin bezeichnete Navarro und Hostin als starke Frauen. Sie wisse, dass es ihnen gut gehe, was für die Impfstoffe spreche. Die Testergebnisse sollten sich später als falsch positiv erweisen.

Sechs Beschäftigte der United Airlines reichten bei einem Bundesgericht in Texas eine Sammelklage gegen die Anordnung sich impfen zu lassen ein. Sie machten eine Diskriminierung von Personen mit medizinischen oder religiösen Gründen gegen Impfungen geltend.

• New York: Ein Bundesberufungsrichter ordnete am Spätnachmittag die Aussetzung der am Montag, dem 27. September 2021 beginnen sollenden Impfpflicht für Lehrer der Stadt New York einstweilen aus. Inder Hauptsache wurde der Rechtsstreit an eine dreiköpfige Kammer des Berufungsgerichtes verwiesen. (Fortsetzung: 27. September 2021)

25. September 2021

Brian Babin, ein republikanischer Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus aus Texas, teilte an diesem Sonnabend mit, dass er am Freitag milde COVID-19-Symptome entwickelt gehabt habe und am Sonnabendmorgen positiv getestet worden sei. Babin, der im bürgerlichen Leben Arzt war, war geimpft und hatte sich für Impfungen eingesetzt.

• Idaho: Die für die Leichenschau zuständige Beamtin (Coroner) des Ada County erklärte, dass die Beerdigungsinstitute und Leichenhäuser des County an ihre Kapazitätsgrenzen stößen.

26. September 2021

Rochelle Walensky, die Leiterin der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) trat an diesem Sonntag in Fernsehsendungen auf. In der CBS-Sendung Face the Nation erklärte sie, dass Kinder hoffentlich zu Halloween Trick or Treat machen könnten, wenn sie sich in kleinen Gruppen im Freien bewegten und andere Vorbeugemaßnahmen beachteten. Sie riet von Halloweenpartys ab. Auf ABC äußerte Walensky in der Sendung This Week, dass 96 % aller Schulen in der Lage gewesen seien wiederzuöffnen. Es zeige sich, dass Ansteckungen von der Gesellschaft in die Schulen getragen würden. Schulen mit ausreichenden Schutzmaßnahmen würden dabei nach CDC-Studien ein Drittel weniger Ausbrüche haben, als solche ohne Vorbeugemaßnahmen.

Der North Dakota im Repräsentantenhaus vertretene republikanische Abgeordnete Kelly Armstrong teilte mit, dass er nach dem Auftreten milder Symptome an diesem Sonntag positiv auf COVID-19 getestet worden sei.

Die ursprünglich fünfzehn Monate zuvor geplante und wegen der Pandemie verschobene Verleihung der 74. Tony Awards fand an diesem Sonntag in New York statt. Die nominierten Stücke waren anders als sonst bereits abgesetzt, waren wegen der Pandemie abgesagt, oder abgebrochen worden. Carmen Pavlovic widmete ihren Tony allen abgebrochenen oder abgesagten Stücken der Saison 2019/2020. Moulin Rouge! The Musical, eine Übernahme des Films Moulin Rouge von Baz Luhrmann, erhielt mit zehn Auszeichnungen die meisten Tonys, der Rekord von zwölf Tonys für The Producers 2001 konnte damit aber nicht gebrochen werden. Als bestes neues Stück wurde The Inheritence von Matthew Lopez und als beste Neuproduktion A Soldier’s Play von Charles Fuller ausgezeichnet.

27. September 2021

Joe Biden bei der Impfauffrischung.

Präsident Biden ließ sich vor laufender Kamera eine dritte Impfauffrischung geben. Er erklärte während der Impfung, dass diese Auffrischung wichtig sei. Wichtiger sei allerdings, dass sich mehr Amerikaner impfen ließen. 23 Prozent seien noch nicht geimpft, dass Land müsse einen bitteren Preis dafür zahlen. Auf Nachfragen von Journalisten teilte er mit, dass er keine Nebenwirkungen gehabt habe und auch, dass die First Lady Jill Biden sich auch noch die dritte Impfdosis geben lassen würde. Auch der Führer der republikanischen Opposition im Senat Mitch McConnell sagte, er habe eine Auffrischungsimpfung erhalten. Es sei eine einfache Entscheidung gewesen. Die Beweise würden zeigen, dass die Impfstoffe sicher und wirksam seien sowie erheblich vor schweren Krankheitsverläufen schützten.

• Arizona: Eine Richterin des Maricopa County Superior Court hob eine Vielzahl von Regelungen im am 30. Juni 2021 ausgefertigtem letzten Haushaltsgesetz des Bundesstaates auf. Dies betraf die Untersagungung von Maskenpflichten an Schulen, Impfvorschriften für Arizonas Hochschulen, Kommunal- und Landesbehörden, aber auch Regelungen gegen das Lehren der Critical Race Theory und zum Sexualkundeunterricht. Die Richterin erklärte die Regelungen im Haushaltsgesetz als nicht an die Mittelverteilung gebunden und damit nicht vereinbar mit der Verfassung Arizonas. Der Attorney General des Bundesstaates und das Parlament kündigten umgehend Rechtsmittel an. (Fortsetzung: 2. November 2021)
• Kansas: Nachdem Kansas die Grenze von 6.000 Coronatoten überschritten hatte, ordnete Gouverneurin Laura Kelly mit sofortiger Wirkung das Setzen von Fahnen auf halbmast an.
• New York: Eine dreiköpfige Kammer des 2nd U.S. Circuit Court of Appeals in Manhattan hob eine einstweilige Anordnung eines der Richter dieses Berufungsgerichtes nach Anhörung der Parteien auf. Der Berufungsrichter hatte am Freitag, dem 24. September die Impfpflicht ab diesem Montag für Lehrer der Stadt aufgehoben. (Fortsetzung: 30. September 2021)

28. September 2021

Pfizer und Biontech übersandten Daten über Impfungen bei Kindern zwischen 5 und 11 an die CDC. Ein formaler Antrag auf Notfallzulassung der Impfung für Kinder wurde aber noch nicht gestellt, sollte laut Pfizer aber in den folgenden Wochen gestellt werden.

• Alaska: Während Bundesstaat und Stadt die bislang schwerste COVID-19-Welle durchlebten, trat die Leiterin der Gesundheitsabteilung von Anchorage zurück.
• South Carolina: In einem Rechtsstreit zwischen einer von der American Civil Liberties Union (ACLU) unterstützten Gruppe von Eltern von Kindern mit Behinderungen wie Asthma und Autismus und dem Bundesstaat hob eine Bundesrichterin das im Haushaltsgesetz festgeschriebene Verbot von Maskenpflichten in Schulen wegen Diskriminierung von Personen mit Behinderungen auf. Die Richterin des U.S. District Court for the District of South Carolina verglich eine Maskenpflicht mit Rollstuhlrampen und entschied, dass ein Verbot einer Maskenpflicht Schüler mit vom Schulbesuch abhalte, wie es ein Verbot von Rampen täte. Der Gouverneur kündigte Rechtsmittel an, er werde für das Recht von Eltern bis zum Obersten Gerichtshof kämpfen.
• Virginia: Es fand die zweite Debatte zwischen den Gouverneurskandidaten der Demokraten (Terry McAuliffe) und der Republikaner (Glenn Youngkin) vor der Gouverneurswahl im November statt. Die von Chuck Todd von NBC moderierte einstündige und emotionale Debatte wurde mit der Frage nach Impfpflichten für Arbeitnehmer eröffnet. McAuliffe unterstützte eine solche Pflichtimpfung, Youngkin lehnte sie ab. Ansonsten wurde Arbeits- und Wirtschaftspolitik, sowie die Politik auf Bundesebene angesprochen.

29. September 2021

Die Videoplattform Youtube kündigte an gegen Falschinformationen zu allen von der Weltgesundheitsorganisation oder örtlichen Behörden als sicher eingestuften Impfungen vorgehen zu wollen. Es habe sich gezeigt, dass Gegner von COVID-19-Impfungen zu Falschinformationen zu Impfungen generell auswichen. Prominente Impfgegner wie Joseph Mercola, Erin Elizabeth, Sherri Tenpenny und Children’s Health Defense von Robert Francis Kennedy junior wurden noch am selben Tag gesperrt.

Der Zusammenschluss National School Boards Association bat das US-Justizministerium, das FBI, das Heimatschutzministerium der Vereinigten Staaten, und den Secret Service um Ermittlungen, ob bei zahlreichen Sitzungen von Schulausschüssen zum Thema Masken in Schulen oder Critical Race Theory im Unterricht Bundesstrafgesetze verletzt wurden. Der Zusammenschluss bat auch die Post um Hilfe bei Drohbriefen.

Die National Basketball Association (NBA) teilte mit, dass 90 Prozent der Spieler geimpft seien. Falls in der kommenden Saison Spieler ausfielen, die entgegen örtlicher Bestimmungen nicht geimpft seien, würden diese nicht bezahlt werden.

• Alaska: Bei einer Sitzung des Stadtrates von Anchorage, der über eine mögliche Maskenpflicht beriet, sprach sich Bürgermeister Dave Bronson gegen diese aus und nahm anwesende Protestierende in Schutz, die Judensterne zeigten. Diese Gelben Sterne seien eine Erinnerung, dass sich etwas wie der Holocaust nicht wiederholen dürfe, so der Bürgermeister. Die Anti-Defamation League kritisierte am nächsten Tag diese Äußerungen und bezeichnete die Verwendung dieses Symbols in diesem Zusammenhang als grob unpassend. Bronson wurde aufgefordert, seine Äußerungen zurückzunehmen.
• Colorado: Ein Gericht verwarf eine Klage von Polizeibeamten gegen die Stadt Denver. Die Klage war gegen eine von Bürgermeister Michael Hancock einen Monat zuvor angeordnete Impfpflicht gerichtet gewesen. Das Gericht entschied, dass die Polizisten zunächst Widerspruch hätten einlegen müssen.

30. September 2021

Vom Centers for Disease Control and Prevention (CDC) wurde erstmals seit Juni wieder ein Sinken der Coronazahlen sowohl bei Ansteckungen wie auch Hospitalisierungen innerhalb der nächsten vier Wochen prognostiziert. Zu diesem Zeitpunkt verzeichneten die Vereinigten Staaten laut der Datenbank der Johns Hopkins University etwa 114.000 Neuinfektionen am Tag und etwa 2.000 Coronatote täglich. Besonders betroffen waren mittlerweile ländliche Gebiete. So wiesen ländliche Gebiete eine 54 % höhere Inzidenzrate aus als innerstädtische Gebiete. Insgesamt war auf dem Lande jeder 434. an COVID-19 gestorben, während es in Metropolregionen nur jeder 513. war. Zurückgeführt wurde dies auf geringere Impfquoten, höhere Fallzahlen pro Kopf und schlechtere medizinische Versorgungslagen.

Eine Gruppe von Lehrern aus New York City legte Rechtsmittel gegen eine Entscheidung eines Bundesberufungsgerichtes vom 27. September beim Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten ein. Das Berufungsgericht hatte die COVID-19-Pflichtimpfung für Lehrer einstweilen wieder zugelassen. Die Rechtsmittelführer und Kläger machten geltend, dass eine Impfpflicht durch den Bundesstaat und die Stadt sie verfassungswidrig belasten würde. (Fortsetzung: 1. Oktober 2021)

Die Alaska Air Group teilte allen Beschäftigten mit, dass sie geimpft werden müssten. Die Executive Order des Präsidenten, die Vertragspartner der Bundesregierung zur Impfung von Mitarbeitern verpflichte betreffe auch dieses Unternehmen. Damit wurde das Personal der Fluglinien Alaska Airlines und Horizon Air zur Impfung verpflichtet. Auch JetBlue verpflichtete ihre Angestellten zu COVID-19-Impfungen.

• Arkansas: Der Arkansas Supreme Court wies Rechtsmittel gegen ein Urteil ab, mit dem ein Richter das Verbot von Maskenpflichten an Schulen aufgehoben hatte.
• Maryland: Polizeibeamte des Howard County fanden die Leiche eines Apothekers und seiner Frau in Ellicott City. Der Bruder des Apothekers war zu ihm gefahren, um ihn zu konfrontieren, dass die Regierung Menschen durch COVID-19-Impfungen vergifte, und erschoss das Ehepaar.
• New York: Eine Kammer eines Bundesberufungsgerichtes ordnete an, dass religiöse Ausnahmen bei Impfpflichten einstweilen bis zur Hauptverhandlung im Oktober bei Impfpflichten für Angehörige im Gesundheitswesen zu akzeptieren seien.
• Utah: Während einer Pressekonferenz erklärte Gouverneur Spencer Cox, dass er ein Veto einlegen würde, sollte ihm ein Gesetz vorgelegt werden, das es Privatunternehmen untersage, Angestellte zu Impfungen zu verpflichten. Er sei gegen jede Verpflichtung der Wirtschaft wegen COVID-19. Eine Verpflichtung Mitarbeiter nicht zu verpflichten sei auch eine Verpflichtung.

Oktober 2021

Im Oktober sinkende COVID-19-Zahlen gingen nach den am 3. November veröffentlichten Daten Automatic Data Processing (ADP) mit der Zunahme von Arbeitsplätzen in der Privatwirtschaft einher. Es wurden statt der prognostizierten 400.000 Arbeitsstellen 571.000 Arbeitsstellen geschaffen. Der größte Teil betraf dabei den Dienstleistungssektor mit 487.000 Stellen. Nach den Anfang November veröffentlichten Zahlen des Arbeitsministeriums entstanden im Laufe des Oktobers 531.000 Arbeitsplätze außerhalb des Agrarsektors, wobei lediglich 400.000 Stellen erwartet worden waren. Die Privatwirtschaft stellte hierbei 604.000 zusätzliche Personen ein, während der öffentliche Sektor 73.000 Stellen abgebaut hatte. Die meisten Neueinstellungen erfolgten in der Hotel- und Gaststättenbranche, in der alleine 164.000 Stellen geschaffen wurden, als sinkende Fallzahlen zu mehr Gästen führten. Die Arbeitslosenquote sank auf 4,6 %. Nach den Anfang Dezember veröffentlichten Daten des Bureau of Labor Statistics waren im Oktober 11 Millionen Stellen unbesetzt, 400.000 mehr als im Vormonat. Erwartet worden waren 10,4 Millionen.

Das Arbeitsministerium der Vereinigten Staaten meldete im November, dass im Jahresvergleich zum Oktober 2020 die Verbraucherpreise um 6,2 % gestiegen waren. Es war die höchste Inflationsrate seit 1990. Die Inflation wurde auf durch die Wirtschaftserholung gestiegene Nachfrage bei gleichzeitigen Engpässen beim Angebot zurückgeführt. Hierzu gehörte auch ein Mangel an Arbeitskräften, der zum Anstieg der Löhne führte. Die Verbraucherpreise waren dabei im Oktober um 0,9 % gestiegen, deutlich höher als die 0,4 % im September. Durchschnittslöhne stiegen im Jahresvergleich um 4,9 % und im Oktober um 0,4 %.

• Nebraska: Laut dem Bureau of Labor Statistics im US-Arbeitsministerium wies Nebraska eine Arbeitslosenquote von 1,9 % aus, die niedrigste Quote in irgendeinem Bundesstaat seit 1976 mit der Erhebung dieser Daten begonnen worden war. Arbeitskräftemangel war in dem Bundesstaat schon vor der Pandemie ein Problem gewesen und behinderte nun das Wirtschaftswachstum. Nach einer Umfrage der Chamber of Commerce des Bundesstaates äußerten 92 % der befragten Unternehmer, dass es ihnen große Sorgen bereite geeignete Bewerber zu finden.

1. Oktober 2021

Die Vereinigten Staaten überschritten an diesem Freitag laut der Johns Hopkins University die Marke von 700.000 Coronatoten und hatten damit noch immer die weltweit meisten Opfer der Pandemie zu beklagen. Sie wurden gefolgt von Brasilien mit über 597.000 Opfern und Indien mit über 448.000 Opfern. Weltweit waren es etwa 5 Millionen Menschen, die der Pandemie zum Opfer gefallen waren. Überproportional betroffen waren in den Vereinigten Staaten Afroamerikaner, Latinos, und Indianer, bei denen die Sterbewahrscheinlichkeit zwei- bis dreimal höher als bei Weißen war. Inzwischen gingen die Zahlen von Impfungen zurück und hatten fast einen Tiefststand erreicht. 117,4 Millionen US-Amerikaner waren noch ungeimpft, etwa 70 Millionen waren davon über 12 und konnten geimpft werden.

Die Unternehmen Merck und Ridgeback Biotherapeutics beantragten die Notzulassung des ersten oral einzunehmenden COVID-19-Medikaments, Molnupiravir. Studien hätten eine Reduzierung der Gefahr einer Hospitalisierung um die Hälfte nachgewiesen. Anthony Fauci erklärte gegenüber der Presse, dass die Food and Drug Administration so zügig wie möglich die Daten analysieren und eine Entscheidung treffen werde. Auf die Frage, ob diese Pille für Ungeimpfte reserviert werden würde, antwortete Fauci ausweichend, dass es keinen Unterschied mache ob man geimpft sei, wenn man erkrankt sei.

Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten Brett Kavanaugh.

Der Oberste Gerichtshof teilte an diesem Freitagmorgen mit, dass der Richter am Gerichtshof Brett Kavanaugh positiv auf COVID-19 getestet worden war. Kavanaugh war vollständig geimpft und zeigte laut dem Gericht keine Symptome. Er hatte am Mittwoch an einem Langstreckenlauf teilgenommen.

Die Richterin am Obersten Gerichtshof Sonia Sotomayor lehnte ohne Anhörung der Beklagten Stadt einen am Vortag gestellten Eilantrag von Lehrern gegen Pflichtimpfungen ab. Sie begründete die Ablehnung nicht weiter.

• Alabama: Gouverneurin Kay Ivey setzte den vom Parlament in einer Sondersitzung beschlossenen Plan in Kraft, 400 Millionen $ aus dem American Rescue Plan für Gefängnisbau und -renovierung auszugeben.
• Alaska: Die Senatorin für Alaska Lisa Murkowski hielt im US-Senat eine Rede. Sie bedauerte die COVID-19-Zahlen in ihrem Heimatstaat, die im Verhältnis zur Bevölkerung die höchsten in den Vereinigten Staaten waren. Sie rief die Bürger in ihrem Heimatstaat zu Güte und Verständigung auf. Sie wandte sich dagegen, dass das überarbeitete Krankenhauspersonal beschimpft, verspottet, und zuweilen bespuckt wurde. Die Pfleger würden buchstäblich die andere Wange hinhalten, um jedem Pflege zukommen zu lassen. Sie bezeichnete es als unentschuldbar, dass Masken mit dem Holocaust verglichen würden.
• Kalifornien: Anlässlich des Besuchs in einer Grundschule in San Francisco teilte Gouverneur Gavin Newsom mit, dass er anordnen werde, dass zwölf- bis siebzehnjährige Schüler an öffentlichen Schulen zur Impfung verpflichtet werden würden, sobald ein Impfstoff für diese Altersklasse vollständig zugelassen sei. Er werde auch anordnen, dass alle Angestellten in kalifornischen Schulen geimpft sein müssen und sich nicht durch regelmäßige Tests der Impfung entziehen könnten. Diese Regelung könne aber erst im Juli 2022 Wirkung entfalten. Kalifornien wies seit einiger Zeit die geringsten Ansteckungsraten aller Bundesstaaten aus.

Einheiten der kalifornischen Nationalgarde wurden in besonders betroffene Gebiete Kaliforniens zur Entlastung von Krankenhäusern entsandt. Das Einsatzgebiet war im kalifornischen Längstal in Bakersfield und im Kern County sowie in Nordkalifornien im Shasta County. Wies Kalifornien als ganzes die niedrigsten COVID-19-Fälle im Verhältnis zur Bevölkerung unter allen Bundesstaaten aus, so waren die Raten in diesen ländlichen Gebieten drei- bis viermal so hoch, Shasta County war auch durch ein Großfeuer zusätzlich belastet. Impfquoten waren in diesen Countys besonders niedrig. Waren im Durchschnitt 60,1 % aller Kalifornier geimpft, waren es im Shasta County nur 38,7 % und im Kern County 43,2 %. Zusätzlich bestand ein Mangel an Pflegepersonal in diesen medizinisch unterversorgten Gebieten.

• Texas: Eine Richterin des 45th Civil District Court des Bundesstaates lehnte den Antrag des Attorney General von Texas Ken Paxton ab, eine im San Antonio Independent School District angeordnete Pflichtimpfung gegen COVID-19 von Lehrkräften bis zur Verhandlung in der Hauptsache am 19. Januar 2022 einstweilen aufzuheben. Paxton kündigte Rechtsmittel gegen diese Entscheidung an.

2. Oktober 2021

Nachdem am Freitag die Vereinigten Staaten erstmals 700.000 Todesopfer der Pandemie verzeichneten, äußerte Präsident Joe Biden in einer Stellungnahme am Sonnabend:

“To heal we must remember, and as our nation mourns the painful milestone of 700,000 American deaths … we must not become numb to the sorrow. On this day, and every day, we remember all those we have lost to this pandemic and we pray for their loved ones left behind who are missing a piece of their soul.”

„Um zu heilen müssen wir uns erinnern, und während unsere Nation den schmerzhaften Meilenstein von 700.000 Toten beklagt… dürfen wir nicht taub werden zu der Trauer. An diesem Tag, wie jeden Tag, gedenken wie allen, die wir in der Pandemie verloren haben und wir beten für ihre Hinterbliebenen, die einen Teil ihrer Seele vermissen.“

Er erklärte weiterhin, dass diese Zahl an Toten eine Mahnung sei sich impfen zu lassen.

• South Carolina: Bei einer Parteiveranstaltung in Summerville wurde Senator Lindsey Graham ausgepfiffen, als er anmerkte, man solle persönlich COVID-19-Impfungen in Erwägung ziehen.

3. Oktober 2021

Anthony Fauci trat in verschiedenen Sonntagssendungen auf. In der ABC-Sendung This Week zitierte er um 30 % zu einem Monat zuvor gesunkene Fallzahlen. Er sagte, man würde an dieser Welle die Kurve kriegen, 20 Monate Erfahrung würden aber zeigen, dass es auf und ab gehe. Fauci erklärte, dass man mit über 700.000 Todesfällen und Millionen und Millionen und Millionen Fällen das Problem im Lande habe, Immigranten und Touristen könnten sich zwar infizieren, seien aber nicht die treibende Kraft. In der CBS-Sendung Face the Nation erwiderte er auf eine Frage von Margaret Brennan, dass es zu früh sei vorherzusagen, ob man zu Weihnachten gefahrlos feiern könne. Man solle sich besser lasergenau auf das Senken der Zahlen konzentrieren. Er wurde von konservativer Seite, unter anderem der Politikerin Claudia Tenney und der Moderatorin Laura Ingraham angegriffen. Ingraham behauptete Fauci habe Weihnachten gestohlen, Tenney tweetete, dass Amerikaner Weihnachten feiern würden, egal was Fauci sage.

• West Virginia: Bei einem Auftritt in Face the Nation bestritt Gouverneur Jim Justice gegenüber der Moderatorin Margaret Brennan, dass West Virginia sich in einer Krise wegen der Delta-Variante befinde. Er erklärte, dass der Bundesstaat sich auf dem Gipfel der jüngsten Welle befinde, die Zahlen würden hoffentlich bald zurückgehen. Eine Pflichtimpfung für Schulkinder wie in Kalifornien lehnte Justice ab. Solche Pflichten würden seiner Meinung nach nur spalten. Die Entscheidung sollte bei den Eltern liegen.

4. Oktober 2021

Der Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten begann eine neue Sitzungsperiode und er tagte erstmals seit neunzehn Monaten wieder im Gerichtssaal und nicht online. Für die Richterin Amy Coney Barrett war es die erste derartige Sitzung. Der Richter Brett Kavanaugh war online wegen seiner Coronaerkrankung zugeschaltet. Verhandelt wurden ein Wasserdisput zwischen Bundesstaaten und ein Kriminalfall.

Der United States Attorney General Merrick B. Garland teilte mit, dass das FBI und die Bundesstaatsanwaltschaft angewiesen worden seien zunehmende Bedrohungen von Lehrern und Schulbediensteten wegen Coronamaßnahmen und Critical Race Theory zu untersuchen. Angehörige der Bundespolizei würden sich mit Polizeibehörden treffen, um Strategien zu entwickeln.

Auf CNN verteidigte Anthony Fauci seinen Weihnachtskommentar vom Vortag. Er habe nicht verboten Weihnachten zu feiern. Er selbst werde mit seiner Familie feiern. Aber man müsse Vorsichtsmaßnahmen wie Impfungen ergreifen.

Der US-Senator Ron Johnson trat in der Fox-News-Sendung von Tucker Carlson zur Hauptsendezeit auf und äußerte zwei Verschwörungstheorien. Zum einen würde laut dem Senator das Pharmaunternehmen Merck das Anti-Parasiten-Medikament Ivermectin lediglich umverpacken und als teureres COVID-19-Medikament verkaufen. Zum anderen behauptete Johnson wahrheitswidrig, dass der von Pfizer angebotene Impfstoff nicht zugelassen sei. Es wäre ein angeblich nicht in den USA erhältlicher Impfstoff namens Comirnaty zugelassen. Beide Falschinformationen waren zuvor lediglich in sozialen Medien verbreitet.

• Florida: Das Bildungsministerium der Vereinigten Staaten sandte ein Schreiben an den Bildungsminister Floridas. In dem Schreiben wurde darauf hingewiesen, dass Florida als einziger Bundesstaat keinen Plan für die Verwendung von Bundesmitteln aus dem American Rescue Plan vorgelegt habe. Dieser Plan sei seit Juni überfällig und eine Voraussetzung für die Auskehrung von 2,7 Milliarden Dollar. Das Bildungsministerium des Bundesstaates erklärte, es gäbe keinen Bedarf für zusätzliche Mittel.

5. Oktober 2021

An diesem Dienstag erreichten die Vereinigten Staaten 704.000 Todesfälle seit Beginn der Pandemie, womit 2021 bis dahin ebenso viele Menschen in den Vereinigten Staaten an COVID-19 gestorben waren wie im gesamten Vorjahr. Insgesamt waren 43,8 Millionen Fälle registriert worden. In den letzten vier Wochen war die Zahl der Krankenhauseinweisungen aber um 26,9 % und die Zahl der COVID-19-Patienten auf Intensivstationen um 25,3 % gesunken. Auch die Zahl der täglichen Sterbefälle war um 12 % seit dem Höhepunkt der Welle am 22. September um zurückgegangen.

Francis Collins teilte mit, dass er zum Ende des Jahres als Leiter des National Institutes of Health zurücktreten werde. Er sei der Überzeugung, dass niemand diese Position zu lange innehaben solle. Er werde nach dem Ende seiner Dienstzeit an der Spitze der Behörde weiter ein Laboratorium am National Human Genome Research Institute leiten.

Johnson & Johnson beantragten bei der Food and Drug Administration (FDA) und dem Centers for Disease Control and Prevention (CDC) eine Zulassung der Auffrischungsimpfung.

• Arizona: Das Finanzministerium der Vereinigten Staaten untersagte es Gouverneur Doug Ducey Bundesmittel für ein 163-Millionen-Dollar-Programm für Schulen zu verwenden. Die Fördergelder aus dem Programm konnten nur von Schulen ohne Maskenpflicht abgerufen werden. Dies laufe laut dem Finanzministerium wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Eindämmung von COVID-19 entgegen. Dem Gouverneur wurde eine Frist von dreißig Tagen gegeben, um das Problem zu beheben.
• Idaho: Während sich Gouverneur Brad Little in Texas bei einem Treffen republikanischer Gouverneure aufhielt, nutzte seine Stellvertreterin Janice McGeachin die ihr in seiner Abwesenheit zufallende Autorität. Unter anderem untersagte sie es durch eine Executive Order öffentlichen Stellen Impfnachweise zu fordern und Privatunternehmen von Angestellten COVID-19-Impfungen zu verlangen. Gouverneur Little erklärte, er habe sie nicht ermächtigt und kündigte an jede ihrer Maßnahmen nach seiner Rückkehr aufzuheben.
• New York: Eine Bundesrichterin wies den Antrag eines Lehrers auf eine einstweilige Aussetzung der Pflichtimpfung für Lehrer der Stadt New York ab. Der Lehrer hatte geltend gemacht, seine Religion untersage jede Art von Impfungen. Nach Angaben der Stadt waren nun 96 % aller Lehrer geimpft.
• Wisconsin: Eine Mutter legte bei einem Bundesgericht gegen den Waukesha School District ein. Sie beantragte den Schulbezirk zu verurteilen, Richtlinien der Centers for Disease Control and Prevention zu folgen und eine Maskenpflicht zu erlassen. Sie trug vor, dass eines ihrer Kinder neben einen Mitschüler ohne Mund-Nasen-, aber COVID-19-Symptomen gesetzt worden sei, und sich angesteckt habe.

6. Oktober 2021

Bei einer Pressekonferenz des Weißen Hauses wies CDC-Direktorin Rochelle Walensky am Mittwoch darauf hin, dass Experten ihrer Behörde davon ausgingen, dass die saisonale Grippe dieses Jahr besonders schwer ausfallen könne, nachdem in der letzten Saison nur 5.000 Fälle bekannt geworden waren. Dies sei 2020 auf das soziale Distanzieren, Maskentragen und andere COVID-19-Vorsorge zurückzuführen gewesen. Sie rief dazu auf sich sowohl gegen COVID-19 impfen zu lassen, wie sich auch eine Grippeimpfung geben zu lassen. Das sei auch für die Entlastung der durch die anhaltende Pandemie belasteten Krankenhäuser geboten. Walensky erinnerte daran, dass die Grippe jährlich 12.000 bis 52.000 Todesfälle verursache und zu 140.000 bis 710.000 Krankenhauseinweisungen verursache.

Der ehemalige Leiter der Food and Drug Administration Scott Gottlieb trat auf CNBC auf und äußerte die Einschätzung, dass die Pandemie enden würde, sobald Impfungen gegen COVID-19 auch für kleinere Kinder verfügbar seien und das neue antivirale Medikament von Merck & Co. verfügbar sei, die Delta-Variante würde sich dann ausgelaufen haben. Nach Thanksgiving im November könne die Pandemie dann in eine Endemie übergehen.

• Kalifornien: Der Rat der Stadt Los Angeles erließ eine Satzung (Ordinance), nach der ab November Kunden und Gäste in geschlossenen Räumen von Geschäften und Gaststätten eine COVID-19-Impfung nachzuweisen hätten. Personen, die sich auf religiöse oder medizinische Ausnahmen beriefen, mussten einen negativen Test und einen Nachweis der Ausnahme vorlegen. Zu dem Zeitpunkt waren 78 % aller Angelenos über zwölf geimpft. Bürgermeister Eric Garcetti fertigte die Satzung noch am selben Tag aus. Er begründete die Regelung damit, dass die Stadt hierdurch sicherer gemacht würde. Außerdem sei es zur Pandemiebekämpfung notwendig, dass möglichst viele Personen zur Impfung motiviert würden.

7. Oktober 2021

Präsident Joe Biden hielt anlässlich der Besichtigung einer Baustelle eine Rede in Elk Grove Village (Illinois). Er lobte das Bauunternehmen, dass es von seinen Mitarbeitern COVID-19-Impfungen verlangte. Dies würde ein starkes Signal senden. Er forderte andere Unternehmen auf dem Beispiel zu folgen. Er wisse, es seien schwere Entscheidungen, die manche als politisch betrachten. Sie würden aber Leben retten. Amerika sei in der Lage einen Sprung vorwärts zu machen mit genügend Impfungen. Ohne Impfungen würde das Gesundheitswesen überlastet und die wirtschaftliche Entwicklung behindert. Die Unternehmen hätten mehr Macht als jemals zuvor den Bogen der Pandemie zu beeinflussen.

Pfizer beantragte bei der Food and Drug Administration die Notzulassung ihres Impfstoffes Comirnaty für die Impfung bei Fünf- bis Elfjährigen.

• Florida: Das Florida Board of Education beschloss Sanktionen gegen die Schulbezirke des Alachua County, des Brevard County, des Broward County, des Duval County, des Leon County, des Miami-Dade County, des Orange County und des Palm Beach County wegen Maskenpflichten in den Schulen der acht Countys ohne Ausstiegsmöglichkeit für Eltern. Die Zuwendungen des Bundesstaates wurden um monatlich ein Zwölftel des Jahresgehalts der Mitglieder der School Boards der Countys gekürzt. Durch den Bundesstaat vermittelte Bundeszuwendungen sollten zurückgehalten werden. Das Bildungsministerium der Vereinigten Staaten wies auf rechtliche Bedenken bei der Zurückhaltung von Bundesmitteln hin. Der Vorsitzende des Florida Board of Education wies Auffassungen des Bildungsministeriums als Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Bundesstaates zurück.

8. Oktober 2021

Die CDC-Direktorin Rochelle Walensky äußerte sich an diesem Freitag auf einer Konferenz für Gesundheitsjournalismus zur weiteren Entwicklung der Pandemie in Amerika. Sie sagte, dass die Delta-Variante eine Basisreproduktionszahl von 8 oder 9 habe. Dies erfordere besonders hohe Immunitätsraten, um den Virus entgegenzutreten. Man habe nun eine Menge Wissenschaft, einschließliche Impfstoffe, was nicht vorhersehbar sei, sei menschliches Verhalten. Manche Gemeinschaften hätten nun einen guten Schutz, es gebe aber Taschen mit niedrigem Schutz. Der Virus sei nicht dumm und ginge in diese Taschen.

Präsident Biden nahm Stellung zu den an diesem Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten vom September. Der Bericht zeigte zum zweiten Mal in Folge, dass die Zahl der besetzten Stellen deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Biden erklärte, dass der Bericht gleichwohl ein stabiles Wachstum der Arbeitsmarktes im Rahmen der wirtschaftlichen Erholung zeige. Er betonte das Wachstum um 0,6 % bei den Durchschnittslöhnen.

• Iowa: Ein Bundesrichter verlängerte eine einstweilige Anordnung vom 13. September 2021, mit der er ein Gesetz Iowas außer Kraft gesetzt hatte, das Maskenpflichten an Schulen untersagte. Er zitierte den Verlauf der Pandemie in Iowa als Grund und dass 23 % aller Angesteckten nun Kinder unter 17 seien. Er merkte auch an, dass zahlreiche Schulbezirke seit seiner Anordnung im September Maskenpflichten erlassen hätten. Dies waren unter anderem die Schulbezirke von Ames, Ankeny, Burlington, Cedar Rapids, Council Bluffs, und Des Moines. Gouverneurin Kim Reynolds und Bildungsministerin Ann Lebo kündigten Rechtsmittel zum 8. Bundesberufungsgericht an.
• Kalifornien: Alex Villanueva, der Sheriff des Los Angeles County, erklärte, er werde Pflichtimpfungen in seiner Behörde mit über 26.000 Mitarbeitern nicht durchsetzen. Er wolle nicht fünf bis zehn Prozent seiner Arbeitskräfte verlieren.
• Oklahoma: Die bislang republikanische Superintendentin der öffentlichen Schulen Oklahomas Joy Hofmeister erklärte ihren Übertritt zur Demokratischen Partei und kündigte an, sie werde im kommenden Jahr gegen Gouverneur Kevin Stitt antreten. Den Parteiübertritt erklärte sie mit ihren Positionen zur öffentlichen Bildung, Gesundheitsfürsorge, und zur Infrastruktur in ländlichen Gebieten. In der Zeitung Tulsa World griff sie den Gouverneur für seine Politik gegen Maskenpflichten an.

9. Oktober 2021

Der Direktor des National Institutes of Health und bekennende evangelikale Christ Francis Collins warb auf CNN besonders gegenüber weißen Evangelikalen sich impfen zu lassen. Diese Gruppe zeigte statistische die größte Ablehnung gegenüber Corona-Impfungen. Er erklärte gegenüber Jim Acosta, dass man als Christ die bisherigen Informationen zur Seite legen sollte, die einen zurückhielten. Man solle auf die Daten schauen, die zeigten, dass die Impfstoffe sicher seien und einem das Leben retten könnten.

• Texas: Der republikanische Herausforderer von Gouverneur Abbott Allen West teilte mit, dass er positiv auf COVID-19 getestet worden sei. Der ungeimpfte Politiker erhielt nach eigenen Angaben monoklonale Antikörper, sein Röntgenbild zeige eine Lungenentzündung. Auf Twitter teilte er mit er nehme Hydroxychloroquin und Ivermectin. Am Abend wurde er in ein Krankenhaus aufgenommen.

10. Oktober 2021

In der CBS-Sendung Face the Nation sprach Moderatorin Margaret Brennan mit Mary Daly, der Präsidentin der San Francisco Federal Reserve Bank. Daly erklärte, dass sie davon ausgegangen sei, dass die Welle der Delta-Variante ihren Zoll verlangen würde. Die monatlichen Arbeitsmarktzahlen würden dies zeigen. Angesprochen von Brennan räumte Dely ein, dass besonders Frauen unter Druck seien. Man müsse sehen, ob der Rückgang bei deren Beschäftigung dauerhaft sein werde. Bezüglich der Inflation äußerte Mary Daly, dass man die steigenden Preise spüre, sie aber davon ausgehe, dass dies nur vorübergehend sei. Entscheidend sei Engpässe bei der Versorgung zu vermeiden. Brennan sprach den Rückstau an Handelsschiffen vor den kalifornischen Häfen von Los Angeles und Long Beach an. Dely sagte, dass hier zu beobachten sei, dass die Leute im Voraus für die Feiertage kauften, um Engpässe an den Feiertagen zu vermeiden. Nach Mary Daly trat der ehemalige FDA-Direktor und Vorstandsmitglied bei Pfizer Scott Gottlieb in der Sendung auf. Er prognostizierte, dass Fünf- bis Elfjährige im November geimpft werden könnten, falls es bei der Zulassung gut laufe. Eltern, die Zweifel hätten sollten dann dringend mit ihren Kinderärzten reden. Jüngere Kinder müssten bis zum ersten Quartal 2022 warten. Er gehe davon aus, dass es Jahre dauern würde, bevor COVID-19-Impfungen verpflichtend für Schüler würden. Er riet zum Kauf von Test-Sets.

11. Oktober 2021

Der Vorstandsvorsitzende (CEO) von JPMorgan Chase Jamie Dimon merkte in einem Interview an, dass er davon ausginge, dass durch die Delta-Variante und weltweite Versorgungsengpässe verursachte Marktunsicherheiten durch starken privaten Konsum überwunden werden könnten und die wirtschaftliche Erholung sich fortsetzen würde.

• Hawaii: Im Honolulu Zoo starb der männliche Löwe Ekundu an den Folgen einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus.
• Texas: Mit einer Executive Order untersagte es Gouverneur Greg Abbott jedweder Person in Texas von einer anderen Pflichtimpfungen zu verlangen, die sich auf Gewissensgründe, religiöse Gründe, oder medizinische Gründe, einschließlich einer Genesung von der Krankheit, beruft. Er kündigte eine Sondersitzung des Parlamentes an, dass sich mit dem Thema in der Sitzung befassen sollte. Gouverneur Abbott erklärte zu Begründung, dass COVID-19-Impfstoffe sicher und wirksam seien, und das wirksamste Mittel im Kampf gegen den Virus, Impfungen sollten aber freiwillig und nicht erzwungen sein. Texas wies zuletzt im Wochendurchschnitt täglich über 7.500 Neufälle aus.

12. Oktober 2021

Auf das Verbot von Impfpflichten in Texas durch den dortigen Gouverneur, und Äußerungen den Gouverneurs von Florida Ron DeSantis ähnliche Regelungen erlassen zu wollen, reagierte die Sprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki während einer Pressekonferenz an diesem Dienstag. Sie erklärte, dass es sich um ein weiteres Beispiel, dass Politik über die Gesundheit der Bevölkerung gesetzt würde. Sie nannte mehrere in den Bundesstaaten bestehende Pflichtimpfungen. Sie drückte Unverständnis aus, dass es untersagt würde Maßnahmen zur Eindämmung zu treffen. Die Bundesregierung würde fortfahren Pflichtimpfungen durchzusetzen. Die Fluggesellschaften Southwest Airlines und American Airlines mit Sitz in Texas erklärten, dass sie weiterhin von ihren Mitarbeitern COVID-19-Impfungen verlangen würden, da das Bundesrecht Bundesstaatsrecht überstimme.

Ein Bundesrichter in Texas setzte Teile des Impfprogramms von United Airlines aus. Mitarbeiter, die religiöse oder medizinische Gründe gegen COVID-19-Impfungen angaben sollten nicht unbezahlt freigestellt bzw. als krankgeschrieben behandelt werden. Das Gericht betonte, dass dies keine Entscheidung in der Sache sei, sondern es um die Abwendung unvermeidbarer Schäden ginge. Betroffen waren 3 % der 67.000 Beschäftigten. (Fortsetzung: 9. November 2021)

Bei einer Pressekonferenz an diesem Dienstag in Tampa (Florida) teilte der Vorsitzende der National Hockey League (NHL) mit, dass, mit Ausnahme von vier Eishockey-Spielern, alle Spieler der NHL und alle Funktionäre gegen COVID-19 geimpft seien.

Die Basketball-Mannschaft der Brooklyn Nets teilte mit, dass Kyrie Irving nicht in dieser Saison der NBA eingesetzt werden würde, bis er geimpft sei. Als Nichtgeimpfter durfte er nach den Regelungen in New York nicht bei Heimspielen in Brooklyn eingesetzt werden. Die Nets hatten sich dagegen entschieden Irving als Teilzeitspieler nur bei Auswärtsspielen einzusetzen.

• Alaska: Während der laufenden Sondersitzung des zwanzigköpfigen Senats von Alaska wurde bekannt, dass die beiden republikanischen Senatoren Lora Reinbold und David Wilson positiv auf COVID-19 getestet worden waren. Beide hatten sich in Quarantäne begeben. Ein dritter Senator war ebenfalls krank, aber negativ getestet worden.
• Florida: Die Gesundheitsbehörden erließen gegen Leon County einen Bußgeldbescheid in Höhe von 3,5 Millionen Dollar. In dem County seien von Beschäftigten in Schulen Impfnachweise verlangt worden und ungeimpfte Beschäftigte entlassen worden. Es war das erste verhängte derartige Bußgeld gegen eine Kommunalbehörde.

13. Oktober 2021

Präsident Joe Biden teilte mit, dass eine Einigung mit den Betreibern des Hafen von Los Angeles erzielt worden sei, den Betrieb nahezu zu verdoppeln. Hierzu solle in dem Hafen, wie auch schon der Hafen von Long Beach, rund um die Uhr an jedem Wochentag Güterabfertigung betrieben werden. Diese beiden Häfen bewältigten 40 % des Containervolumens beim Güterimport in die Vereinigten Staaten. Vor den Häfen hatte sich eine Warteschlange an Schiffen gebildet. Regierungssprecherin Jen Psaki erklärte, dass die Regierung daran arbeite Versorgungsengpässe zu erweitern, dies seien insbesondere die Häfen. Zurückgeführt wurde der Rückstau zum einen auf globale Faktoren, wie Lockdown in den größten Exporthäfen Chinas oder der Lockdown von hunderten von Fabriken in Vietnam, aber auch einem Nachfrageüberhang in den Vereinigten Staaten selbst. Die gestiegene Nachfrage wurde von der Regierung auf die wirtschaftliche Erholung, von Kritikern auf pandemiebedingte Ausgleichszahlungen zurückgeführt.

• Arkansas: Gouverneur Asa Hutchinson ließ die Senate Bill 739 und die House Bill 197, mit denen Arbeitnehmer aus von Arbeitgeber beschlossenen Impfpflichten aussteigen konnten, durch Untätigkeit Gesetz werden. Er erklärte, er halte diese Gesetze für überflüssig und schädlich. Er lasse sie nur Gesetz werden, damit diese Gesetze in Gerichten angegriffen werden könnten.
• Maine: Ein Bundesrichter lehnte eine einstweilige Aussetzung der von Gouverneurin Janet Mills am 12. August 2021 angeordneten COVID-19-Pflichtimpfung im Gesundheitssektor ab. Der Richter entschied, dass die Kläger keine hinreichende Erfolgsaussicht und kein öffentliches Interesse dargelegt hätten. Der Anstieg durch die Delta-Variante lasse Tests als alleinige Vorsichtsmaßnahme unzureichend sein. (Fortsetzung: 19. Oktober 2021)

14. Oktober 2021

Das Vaccines and Related Biological Products Advisory Committee der Food and Drug Administration (FDA) empfahl einstimmig die Notzulassung von Auffrischungsimpfungen mit dem Impfstoff von Moderna. Die Empfehlung betraf die Zulassung für Personen 65 oder älter, Personen, die in besonderer Gefahr für schwere Krankheitsverläufe waren, und Personen, die berufsbedingt ein erhöhtes Infektionsrisiko hatten. (Fortsetzung: 20. Oktober 2021)

• Kalifornien: Die Stadt San Francisco ließ das einzige Restaurant der Kette In-N-Out Burger in der Stadt an der Fisherman’s Wharf schließen. Grund war, dass wiederholt Gäste nicht nach dem Impfstatus gefragt worden waren, wie es San Francisco vorschrieb. Das Restaurant wurde einige Tage später wieder geöffnet, aber nur für Take-away-Essen. Das Unternehmen erklärte, es wolle sich nicht zur Impfpolizei machen lassen. Sie halte eine Regelung, die vorschreibe, wenn man bedienen dürfe für Überregulierung.

15. Oktober 2021

Centers for Disease Control and Prevention (CDC) stellte Richtlinien für die amerikanische Feiertagssaison vor. Es wurde dieses Jahr auf feiertagsspezifische Hinweise, etwa zu Halloween, verzichtet. Es wurde geraten sich impfen zu lassen und Auffrischungen zu nehmen. Ungeimpfte Kinder seien dadurch zu schützen, dass Erwachsene um sie alle geimpft seien. In Innenräumen sollten Masken getragen werden.

Das Vaccines and Related Biological Products Advisory Committee der FDA empfahl, wie am Tag zuvor für Moderna, auch die Auffrischung für den Impfstoff Ad26.COV2.S von Johnson & Johnson.

Wie bereits am 20. September angekündigt, wurden noch unter Trump zu Beginn der Pandemie angeordnete Einreisesperren für Geimpfte zum 8. November aufgehoben. Einreisende mussten zusätzlich zur Impfung einen negativen Coronatest vorweisen.

• Arizona: Die drei staatlichen Universitäten in dem Bundesstaat Arizona State University, Northern Arizona University und University of Arizona erklärten, sie würden den Richtlinien der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) folgen und ihre Beschäftigten, einschließlich studentischer Hilfskräfte, Impfen lassen. Sie seien Vertragspartner der Bundesregierung und seien deshalb an diese Vorgaben gebunden.
• Illinois: In einer Auseinandersetzung zwischen der Polizistengewerkschaft Fraternal Order of Police (FOP) um die von Bürgermeisterin Lori Lightfoot im August angeordneten Impfpflicht für Angestellte der Stadt Chicago reichten Stadt und Gewerkschaft Klagen gegeneinander ein.
• Maine: Ein Bundesberufungsgericht wies Rechtsmittel gegen einen Beschluss eines Bundesgerichts vom 13. Oktober 2021 und einen Antrag auf eine einstweilige Anordnung gegen die durch Gouverneurin Janet Mills am 12. August 2021 angeordnete Pflichtimpfung für Angestellte im Gesundheitssektor ab. (Fortsetzung: 19. Oktober 2021)
• Maryland: Die Polizeigewerkschaft FOP in Baltimore rief ihre Mitglieder auf, ihren Impfstatus nicht der Stadt mitzuteilen.
• Minnesota: Der Bundesstaat verzeichnete 24.730 aktive COVID-19-Fälle, weniger als am Freitag zuvor. Die Krankenhauspatienten nahmen aber noch zu. Gesundheitskommissarin Minnesotas Jan Malcolm erklärte, dass das Gesundheitssystem an einem kritischen Punkt sei. Sie drückte Besorgnis wegen Angriffen auf Pflegepersonal aus. Gouverneur Tim Walz aktivierte Teile der Nationalgarde und den Notstandsstab an Pflegekräften.
• Washington: Ein Bundesgericht den Antrag von 105 Beschäftigten des Bundesstaates ab, die COVID-19-Pflichtimpfung für Staatsangestellte vor dem Ablauf der Impffrist am Montag dem 18. Oktober auszusetzen.

17. Oktober 2021

In der Sendung Fox News Sunday warnte Anthony Fauci gegenüber dem Moderator der Sendung Chris Wallace vor der Möglichkeit einer fünften COVID-19-Welle im Winter. Das Problem seien die etwa 66 Millionen Amerikaner, die geimpft sein könnten, es aber nicht waren. Wie die Bahn verlaufe hinge davon ab, ob genug noch geimpft würden. Seien es nicht genug würde der Virus genug Platz haben, um wieder anzuschwellen. Man habe dies bei den vergangenen Wellen gesehen.

• Arkansas: Gouverneur Asa Hutchinson äußerte in der NBC-Sendung Meet the Press, dass er Impfpflichten durch Privatunternehmen unterstütze. Unternehmer hätten das Recht für Sicherheit am Arbeitsplatz zu sorgen. Genauso wie einige Beschäftigte keine Impfpflichten wollten, würden andere wegen fehlender Sicherheit durch fehlende Impfungen Arbeitsplätze verlassen. Privatunternehmen müssten hier entscheiden können. Er glaube aber nicht, dass öffentliche Arbeitgeber das Recht haben sollten individuelle Entscheidungen zu diktieren.

18. Oktober 2021

Angehörige des ehemaligen Außenministers Colin Powell teilten an diesem Montag mit, dass er an den Folgen einer COVID-19-Infektion gestorben sei. Powell war geimpft, aber auch an einem multiplem Myelom, einer Krebsart, erkrankt. Wegen dieser Krebserkrankung war das Immunsystem des ehemaligen Außenministers geschwächt. Er wurde zuletzt im Walter-Reed-Militärkrankenhaus behandelt.

Die Fox-Moderatoren Will Cain und Tucker Carlson übergingen die Vorerkrankung Colin Powells und behaupteten, dass das amerikanische Volk über die Wirksamkeit der Impfstoffe belogen worden sei.

Der konservative Radiomoderator Dennis Prager teilte mit, dass es ihm gelungen sei sich mit COVID-19 anzustecken. Er glaube an „natürliche Immunität“ und wollte sich deshalb anstecken und mit Medikamenten behandeln. Er nähme schon länger Hydroxychloroquin mit Zink und nun unter anderem zusätzlich monoklonale Antikörper von Regeneron und Ivermectin.

Die National Hockey League suspendierte Evander Kane von den San Jose Sharks für 21 Spiele. Kane hatte seinem Verein und der Liga einen gefälschten Impfnachweis vorgelegt.

• Kalifornien: Im gesamten Bundesstaat fanden Demonstrationen gegen COVID-19-Pflichtimpfungen für Schulkinder ab zwölf und Schulangestellte statt. Die größte dieser Demonstration wurde vor dem California State Capitol in Sacramento abgehalten. Gleichzeitig trat die Impfpflicht für Angestellte des größten Schulbezirks des Bundesstaates, dem Vereinigten Schulbezirks von Los Angeles, in Kraft.
• Washington: Im College Football wurden der Trainer der Washington State Cougars Nick Rolovich und vier seiner Assistenten entlassen, da sie der Impfpflicht für Beschäftigte des Bundesstaates nicht nachgekommen waren. (Fortsetzung: 11. November 2022)

19. Oktober 2021

Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas wurde am Dienstagmorgen positiv auf COVID-19 getestet. Der Test war ein Routinetest vor einem geplanten Staatsbesuch in Kolumbien. Der Minister war in den zwei Tagen vor dem Test nicht in direkten Kontakt mit Mitarbeitern des Weißen Hauses gewesen. Der geimpfte Mayorkas zeigte nur milde Symptome und begab sich in Selbstisolierung, um von zuhause zu arbeiten.

Es wurde bekannt, dass der Nachrichtensprecher für Fox News und Fox Business Neil Cavuto am Montag positiv auf Corona getestet worden war. Er ging an diesem Dienstag nicht auf Sendung. In einer Stellungnahme erklärte Cavuto, dass er froh sei geimpft zu sein. Andernfalls würde seine Lage mit seinen Vorerkrankungen schlimmer sein. Die Botschaft sei klar, man solle sich impfen lassen.

• Maine: Stephen Breyer wies für den Obersten Gerichtshof einen Antrag auf einstweilige Aufhebung einer durch Gouverneurin Janet Mills am 12. August 2021 angeordneten COVID-19-Impfpflicht für Krankenhaus- und Pflegeheimangestellte ab. Die Kläger hatten am 13. Oktober 2021 erfolglos vor einem Bundesgericht diese einstweilige Aussetzung beantragt und dann erfolglos Rechtsmittel vor einem Bundesberufungsgericht eingelegt. Der Bundesstaat konnte damit wie geplant beginnen die Impfpflicht ab den 29. Oktober durchzusetzen.

20. Oktober 2021

Der COVID-19-Koordinator des Weißen Hauses Jeff Zients stellte in einer Pressekonferenz an diesem Mittwoch die Pläne der Bundesregierung zur Impfung der Fünf- bis Elfjährigen im Falle einer Genehmigung durch die Food and Drug Administration (FDA) vor. Es sollten 25.000 Arztpraxen, hunderte von Gemeindezentren und Schulen, sowie zehntausende von Apotheken landesweit beliefert werden. Es sei auch eine Zusammenarbeit mit der Children’s Hospital Association begonnen worden, um die insgesamt 28 Millionen Kinder gegen COVID-19 impfen zu können. Der Surgeon General Vivek Murthy erklärte auf NBC, dass unter anderem Mittel der Federal Emergency Management Agency (FEMA) eingesetzt werden würden. Murthy sagte, dass die Regierung mit Ärzten, Krankenschwestern, Lehrern, und Elternvertretern zusammenarbeite, um sicherzustellen, dass Eltern informiert seien über COVID-19-Impfungen für ihre Kinder.

Die FDA genehmigte als Notzulassung Auffrischungsimpfungen mit den Impfstoffen von Moderna und von Johnson & Johnson. Gleichzeitig wurde erlaubt zugelassene Impfungen mit zugelassenen Auffrischungsimpfungen eines anderen Herstellers zu kombinieren.

Die National Association of Wholesaler-Distributors sandte ein Schreiben an Präsident Biden mit der Bitte die Frist vom 8. Dezember, bis zu der Vertragspartner der Regierung ihre Angestellten geimpft haben mussten, zu verschieben. Die in ihr zusammengeschlossenen Unternehmen stünden hinter Impfungen und seien sogar mehr an Impfungen interessiert, als die Regierung. Zahlreiche Angestellte, vor allem Minderheiten und Beschäftigte aus dem niedrigsten Lohnsektor, hätten signalisiert, dass sie eher kündigen, als sich gegen COVID-19 impfen lassen würden. Es könne daher in den Wochen vor Weihnachten zu hunderttausenden Kündigungen kommen, was die ohnehin bestehenden Lieferengpässe vor Weihnachten verschärfen könne.

• Arizona: Nachdem der Stadtrat von Tucson am Dienstag beschlossen hatte, dass alle Angestellten der Stadt sich bis zum 1. Dezember 2021 sich impfen lassen mussten, oder eine Anerkennung einer Ausnahme erhalten haben mussten, schriebe eine Rechtsvertreterin von Gouverneur Doug Ducey die Stadt an. Sie erklärte, dass eine Entlassung von ungeimpften Mitarbeitern gegen eine gesetzliche Regelung und eine Executive Order des Gouverneurs verstoße. Sie drohte strafrechtliche Schritte an. Bürgermeisterin Regina Romero erklärte ihrerseits, dass dies nur politisches Theater sei, dass davon ablenken solle, wie schlecht der Gouverneur die Pandemie manage.
• Hawaii: Bei einer Ansprache am Ellison Onizuka Kona International Airport lud Gouverneur David Ige Reisende ein, ab dem 1. November nach und in Hawaii zu reisen. Die Krankenhäuser hätten sich erholt, es gebe weniger Patienten. Das Gesundheitssystem habe reagiert, nun sei es Zeit für die wirtschaftliche Erholung.

21. Oktober 2021

Präsident Joe Biden hielt in Baltimore eine von CNN übertragene Townhall-Veranstaltung ab. Das Themenspektrum umfasste eine Vielzahl von Themen, wie Grenzsicherung, Haushaltspolitik, Außenpolitik, und Wahlrecht. Hinsichtlich der Versorgungsengpässe äußerte er, dass es möglich wäre die Nationalgarde einzusetzen. Ein Aussage, die später vom Weißen Haus dahin korrigiert wurde, dass hierzu keine konkreten Pläne bestünden. Von Moderator Anderson Cooper auf Pflichtimpfungen für Rettungskräfte und medizinisches Personal angesprochen, erklärte Biden, dass seine Regierung erst auf Impfpflichten zurückgegriffen habe, nachdem alle anderen Optionen nicht die notwendigen Resultate erzielten. Er glaube nicht, dass es zu zahlreichen Entlassungen kommen würde und verwies auf Impfpflichten bei Fluggesellschaften, die zu sehr hohen Impfquoten geführt hätten. Der Präsident kritisierte, dass Impfungen von Impfskeptikern zu einer Frage von Freiheitspolitik gemacht würde. Es sei die Geltendmachung einer Freiheit andere mit COVID-19 anzustecken.

Nachdem das behördenangeschlossene Advisory Committee for Immunization Practices für die Anwendung von Auffrischungsimpfungen mit den Impfstoffen von Johnson & Johnson und Moderna gestimmt hatte, ließ CDC-Leiterin Rochelle Walensky die Auffrischungsimpfungen zu. Auf dieselbe Weise wurde auch das Verwenden verschiedener Impfstoffe bei Auffrischungen durch CDC zugelassen.

• Florida: Während einer Pressekonferenz in Clearwater erklärte Gouverneur Ron DeSantis, dass er die von der Bundesregierung angekündigten Pflichtimpfungen gegen COVID-19 vor Gerichten bekämpfen wolle. Er kündigte zusätzlich eine Sondersitzung des Parlaments Floridas an. Es ginge um das Aufstehen für die Lebensführung and Arbeitsstellen von Individuen. Der Gouverneur sagte, in der Sondersitzung sollte beschlossen werden, dass Unternehmen von der 2020 beschlossenen Haftungsfreistellung bei COVID-19-Fällen ausgenommen werden würden, wenn sie ihre Mitarbeiter zu Impfungen verpflichten. Wegen Nichtimpfung entlassene Beschäftigte sollten explizit nicht von Arbeitslosenunterstützung ausgenommen werden. Es sollte auch das von ihm per Executive Order beschlossene Recht von Eltern Gesetz werden, dass diese entscheiden, ob Schulkinder Masken tragen. Einen Termin für diese Sondersitzung gab DeSantis nicht bekannt.
• New Hampshire: Gouverneur Chris Sununu wurde auf CNN von Erin Burnett interviewed. Er erklärte zunächst, dass er mit anderen republikanischen Gouverneuren rechtlich gegen die von der Bundesregierung angekündigten Impfpflichten vorgehen werde. Untersagungen von durch Arbeitgeber angeordnete Impfungen lehnte er aber ab, dies sei die Entscheidung der Unternehmen. Angesprochen auf Misinformationen einiger Parteifreunde in New Hampshire, die etwa behaupteten Impfungen seien Russisches Roulette oder Berichte teilten, nach denen SARS-CoV-2-Impfstoffe Tiere mit Tentakeln enthalten würde, erwiderte er, dass wenn der Wahnsinn an die Türe klopfe, man besser die Tür zuschlage. Es sei ihm dabei egal, welcher Partei solche Personen angehörten. Seine Regierung begegne Misinformationen mit Transparenz und Fakten. Er stehe jeden Tag vor der Öffentlichkeit und teile Tatsachen, so dass es keinen Raum für Misinformationen gebe. Es gebe viel zu tun. Es bestünde kein Zweifel, dass es mit dem Herbst und einer eventuellen Winterwelle schlimmer werden würde. Leute müssten geimpft werden. Zu dieser Zeit waren 71 % der Personen ab zwölf vollständig geimpft; 81 % hatten mindestens eine Impfdosis erhalten.

22. Oktober 2021

Der republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus Glenn Thompson aus Pennsylvania wurde an diesem Freitag in das Walter-Reed-Militärkrankenhaus mit COVID-19 eingeliefert. Der geimpfte Politiker hatte am Nachmittag grippeähnliche Symptome gezeigt und war dann positiv getestet worden.

• Tennessee: In Nashville begann eine bis zum 24. Oktober dauernde Konferenz, die als Truth about Cancer Live angekündigt war und Sprecher wie Eric Trump und Roger Stone verpflichten konnte. Die Veranstalter bezeichneten Tennessee, als Wohnort von Candace Owens, Ben Shapiro und Tomi Lahren, als ideal für eine derartige Veranstaltung. Neben Falschinformationen zur angeblich gestohlenen Präsidentschaftswahl 2020, umfasste das Themenspektrum Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie, Impfgegnerschaft und andere Verschwörungstheorien. Eingeplante Redner waren unter anderem prominente Impfgegner wie Robert Francis Kennedy junior und Andrew Wakefield. Das Veranstalterehepaar zählte zu den aktivsten Verbreitern von COVID-19-Falschinformationen auf Facebook.
• Utah: In Salt Lake City begann eine Konferenz des Western Conservative Action Network (WeCANact), mit dem ehemaligen Sicherheitsberater von Präsident Trump Michael Flynn als bekanntestem Sprecher. Neben Verschwörungstheorien zur letzten Präsidentschaftswahl, Themen aus dem Umfeld von QAnon, waren vor allem Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie Tagungsinhalte. Sprecher verglichen unter anderem Gesichtsmasken mit dem Hakenkreuz, warben für Budesonid, Hydroxychloroquin und Ivermectin als Heilmittel, oder spekulierten, dass der SARS-CoV-2-Virus von Centers for Disease Control and Prevention (CDC) erschaffen sein könnte. Die Veranstaltung sollte bis zum Sonnabend dauern. Statt der erwarteten 10.000 Teilnehmer kam nur ein Bruchteil.

23. Oktober 2021

• Louisiana: In New Orleans fand mit Krewe of Boo an diesem Sonnabend der erste Umzug, seit nach Mardi Gras 2020 die Fallzahlen gestiegen waren, statt. Teilnehmer des ersten Umzuges in der Stadt seit April 2020 mussten COVID-19-Impfungen oder negative Coronatestergebnisse vorweisen.

24. Oktober 2021

Im Rahmen eines Interviews in der Sendung Axios on HBO forderte US-Senator Rand Paul an diesem Sonntag den Präsidenten auf, seinen Berater Anthony Fauci zu entlassen, mindestens wegen mangelnden Urteilsvermögens. Paul bezog sich im Interview auf den Brief eines NIH-Mitarbeiters, nach dem es – laut Paul – zu von den Vereinigten Staaten unterstützten Gain-of-function-Forschungen im Institut für Virologie Wuhan gekommen sei. Fauci widersprach Paul in der Sendung This Week auf ABC. Die fraglichen Forschungen seien keine Gain-of-function-Forschung. Er erklärte seinem Interviewer George Stephanopoulos weiter, dass es molekular unmöglich sei, dass der dabei erforschte Virus sich in SARS-CoV-2 entwickelt habe.

• Florida: Auf Fox News erklärte Gouverneur Ron DeSantis, dass Florida sich aktiv bemühe Polizisten aus anderen Staaten anzuwerben, die wegen der Verweigerung von COVID-19-Impfungen ihre Arbeit verlören. Er hoffe nach der nächsten Sitzung der Gesetzgebung ein Gesetz zu unterzeichnen, dass solchen Beamten eine Prämie von 5000 $ zusichere. Er erklärte weiterhin, dass seine Regierung Impf- und Maskenpflichten erfolgreich in Florida bekämpfe. Es gebe Leute, die einst Pflegepersonal als Helden gefeiert hätten und sie nun wegen Nichtimpfungen entlassen wollten. Er behauptete, dass diese Menschen von COVID-19 genesen seien und deshalb immun seien.

25. Oktober 2021

Der Präsident der Vereinigten Staaten unterzeichnete eine Proklamation, mit der die bisherige Praxis, bei der Flugreisen in die Vereinigten Staaten von Herkunftsland zu Herkunftsland unterschiedlich gehandhabt wurden, ab dem 8. November 2021 aufgehoben wurde. Fluggesellschaften mussten nun Impfnachweise überprüfen, ob Einreisende über 18 zwei Wochen vor der Einreise vollständig geimpft seien. Die Impfnachweise mussten dabei von offiziellen Stellen ausgestellt worden sein. Minderjährige mussten einen drei Tage alten Test vor der Abreise vorgenommen haben.

• Alabama: Gouverneurin Kay Ivey erließ eine Executive Order, die alle Behörden des Bundesstaates anwies, mit dem Amt des Attorney General bezüglich der Bekämpfung von durch die Bundesregierung angeordnete Pflichtimpfungen zusammenzuarbeiten. Die Staatsbehörden sollten soweit möglich den Bundesvorgaben zu Impfpflichten nicht folgen. Privatunternehmen, die Impfpflichten nicht folgen, wurden von Bußen freigestellt. Ivey erklärte, dass, solange die Gouverneurin sei, es in Alabama keine Pflichtimpfungen geben würde.
• New York: Die Polizeigewerkschaft Police Benevolent Association of New York (P.B.A.) legte vor einem Gericht in Staten Island Klage gegen die von Bürgermeister Bill de Blasio beschlossene Impfpflicht für Angestellte der Stadt New York ein. Sie forderte die Impfpflicht auszusetzen, da sie nicht die Alternative regelmäßiger Tests vorsah. Außerdem würde nicht eine religionsbedingte Ausnahme zugelassen. Am selben Montag demonstrierten zahlreiche Stadtbedienstete gegen die Pflichtimpfung und zogen über die Brooklyn Bridge zum Rathaus der Stadt.

26. Oktober 2021

Das Vaccines and Related Biological Products Advisory Committee der Food and Drug Administration (FDA) stimmte an diesem Dienstag einstimmig, bei einer Abwesenheit, für die Notzulassung der Impfung von Fünf- bis Elfjährigen gegen den SARS-CoV-2-Virus mit einer Dritteldosis des Impfstoffes von Pfizer. Das Gremium sah damit, dass der Nutzen die Risiken überstieg. Bei der Abwägung der Risiken war auch die bei einigen Fällen beobachtete Myocarditis als Risiko berücksichtigt worden, die niedrigere Dosis sollte dabei dieses Risiko minimieren. Mitglieder des Komitees drückten die Sorge aus, dass Bundesstaaten die Zulassung als Anlass zur Verordnung von COVID-19-Pflichtimpfungen nehmen könnten.

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) änderten Impfrichtlinien. CDC ließ nun eine vierte Impfdosis für Menschen mit moderater bis schwerer Immunschwäche zu. Dies betraf etwa bestimmte Krebspatienten, Empfänger von Organspenden und Stammzellen, sowie mit dem HI-Virus infizierte Personen.

Die Hafenbehörden der Häfen von Los Angeles in San Pedro und Long Beach südlich davon teilten mit, dass sie ab 1. November höhere Lagergebühren für längerlagernde Container erheben würden. Es würden nach drei Tagen für per Eisenbahn abzutransportierenden Container und nach fünf Tagen bei per Lastwagen abzutransportierenden Containern Gebühren von 100 $ pro Container und Tag erhoben werden. Grund sei, dass die Lagerkapazitäten bald ausgeschöpft seien. Die Sprecherin der US-Regierung in Washington Jen Psaki erklärte, dass die Bundesregierung auch an weiteren Schritten zur Behebung von Lieferengpässen arbeite. Sie hob dabei hervor, dass diese beiden Häfen 18 % mehr Container abfertigten als zum gleichen Zeitpunkt in dem Rekordjahr 2018. Los Angeles und Long Beach seien auf dem Weg den Rekord von 17,5 Millionen Containern von 2018 einzustellen.

Eine Bundesrichterin wies eine Klage einer Fluggewerkschaft gegen Impfpflichten bei Southwest Airlines ab. Die Klägerin machte geltend, die Impfpflicht ändere einseitig Arbeitsbedingungen und verstoße damit gegen den Railway Labor Act. Die Richterin entschied Impfungen seien vom ausgehandelten Ziel der Arbeitsplatzsicherheit gedeckt.

• Illinois: Angestellte der Krankenhausgruppe NorthShore University Health System aus der Metropolregion Chicagos reichten Klage wegen einer Impfanweisung ihres Arbeitgebers bei einem Bundesgericht ein. Sie machten religiöse Einwendungen geltend. Sie trugen vor, dass im Rahmen der Impfstoffentwicklung und -erprobung aus Abtreibungen gewonnene fötale Zelllinien eingesetzt worden seien. Sie seien vom Heiligen Geist inspiriert keinen der drei in den Vereinigten Staaten zugelassenen Impfstoffen zu nehmen. (Fortsetzung: 1. November 2021)

28. Oktober 2021

• Florida: Gouverneur Ron DeSantis teilte mit, dass der Bundesstaat Florida Klage gegen die Anordnung des Präsidenten erhoben habe, dass Angestellte von Vertragspartnern der Bundesregierung zu impfen seien. DeSantis erklärte, es würde die Kompetenzen des Präsidenten überschreiten, Vertragsvereinbarungen einseitig zu ändern und gegebenenfalls Verträge zu kündigen. Florida würde bei dem angerufenen Bundesgericht in Tampa auch eine einstweilige Verfügung anstreben, die Anordnung einstweilen aufzusetzen. Das Weiße Haus erklärte, es handele sich um eine einmalige Pandemie in einer Generation, welche bereits über 700.000 amerikanische Leben gefordert habe. Impfungen würden wirken. Der Präsident habe versprochen alle Hebel zur Bekämpfung der Pandemie in Bewegung zu setzen. Der Präsident habe die Kompetenz Angestellte des Bundes zu schützen und die Effizienz von Vertragserfüllungen mit dem Bund sicherzustellen.

Das Bildungsministerium der Vereinigten Staaten reichte beim Office of Administrative Law Judges einen Antrag auf eine Unterlassungsverfügung gegen Florida ein. Der Bundesstaat würde widerrechtlich Schulzuschüsse in acht Schulbezirken um die Summe der Zuschüsse des Bundes für die Durchführung von Maskenpflichten kürzen. Die Bildungsbehörde Floridas erwiderte, es sei die Bundesregierung, die widerrechtlich handele.

• New York: Angehörige des New York City Fire Department protestierten vor dem Gracie Mansion, dem Amtssitz von Bürgermeister Bill de Blasio, gegen Impfpflichten für Angestellte der Stadt New York.

29. Oktober 2021

Nachdem am Dienstag das wissenschaftliche Beratungsgremium der Food and Drug Administration (FDA) für eine Notzulassung der Impfung von Fünf- bis Elfjährigen mit dem Impfstoff von Pfizer-BioNTech gestimmt hatte, erteilte an diesem Freitag die FDA die Notzulassung. Als Nächstes musste auch das wissenschaftliche Beratungsgremium der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) am folgenden Dienstag abstimmen und schließlich CDC die Art der Anwendung beschließen. Bis dahin hatte diese Altersgruppe 9 % aller bekannten COVID-19-Fälle in den Vereinigten Staaten ausgemacht und stellte ungefähr 40 % aller aktuellen Fälle. Kinder konnten dabei MIS-C als Folgeerkrankung entwickeln. 5000 Kinder waren hiervon betroffen. Die kommissarische Leiterin der FDA Janet Woodcock erklärte, sie wisse als Ärztin und Mutter, wie sehr Kinder, Eltern und Ärzte auf diese Zulassung gewartet hätten. Sie betonte zugleich, dass beim Zulassungsverfahren der hohe Zulassungssyandard der FDA eingehalten worden sei. Die Attorney Generals der zehn von republikanischen Gouverneuren geführten Bundesstaaten Alaska, Arkansas, Iowa, Missouri, Montana, Nebraska, New Hampshire, North Dakota, South Dakota and Wyoming legten gemeinsam Klage gegen den Präsidenten und verschiedene Bundesbehörden wegen einer von Präsident Biden angeordneten Pflichtimpfung bei Vertragspartnern der Bundesregierung ein. Die Anordnung verletze den 10. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, das Prinzip der Gewaltenteilung, den Administrative Procedure Act und greife in die Souveränität der Bundesstaaten ein, so die Klagebegründung. Bereits im September hatte Arizona Klage gegen die Anordnung erhoben und Florida hatte am Donnerstag Klage erhoben.

Das Amt des Director of National Intelligence legte einen Bericht über mögliche Ursprünge des SARS-CoV-2-Virus der Öffentlichkeit vor. Eine Zusammenfassung war bereits am #27. August 2021 bekannt geworden. Danach ging ein Nachrichtendienst von einer moderaten Wahrscheinlichkeit aus, dass der Virus aus den Laboren des Institut für Virologie Wuhan entkommen sei, vier Geheimdienste gingen demgegenüber mit geringer Sicherheit von einem natürlichen Ursprung aus. Eine Erschaffung des Virus im Labor wurde wegen der fehlenden Vorkenntnisse der chinesischen Regierung ausgeschlossen. Insgesamt gingen die Nachrichtendienste davon aus, dass es zur endgültigen Klärung der Zusammenarbeit mit China bedürfe.

CDC veröffentlichte im Morbidity and Mortality Weekly Report eine Studie, nach der von COVID-19 Genesene sich fünfmal wahrscheinlicher erneut mit der Krankheit ansteckten, als gegen COVID-19 geimpfte Personen.

• Florida: In der Fox-Sendung The Ingraham Angle behauptete Gouverneur Ron DeSantis gegenüber Laura Ingraham, dass liberale Medien seine Erfolge bei der Pandemiebekämpfung ignorieren würden. Eine Behauptung, die als irreführend eingestuft wurde, da Florida zwar eine der niedrigsten täglichen Fallraten hatte, aber über die gesamte Pandemie der zehntschwerst betroffene Bundesstaat war.
• Iowa: Gouverneurin Kim Reynolds fertigte ein Gesetz aus, dass Personen, die wegen der Verletzung einer Impfpflicht vom Arbeitgeber entlassen wurden, Arbeitslosenunterstützung erhalten könnten. Weiter durften Arbeitnehmer Impfungen verweigern, wenn sie davon ausgingen, dass die Impfung eine Gefahr für bei ihnen lebenden Dritte darstelle. Weitere Ausnahmeregelungen aus medizinischen und religiösen Gründen wurden festgeschrieben. Demonstranten forderten das Gesetz abzuweisen und stattdessen Pflichtimpfungen gänzlich zu untersagen.
• Kalifornien: Die Polizeigewerkschaft Los Angeles Police Protective League legte Klage gegen die Stadt Los Angeles wegen der Durchführung der Impfpflicht ein. Die Stadt habe bei der Vereinbarung mit der Gewerkschaft bösgläubig gehandelt und wesentliche Informationen zum Anbieter der alternativ zum Impfen durchzuführenden COVID-19-Tests verschwiegen. Unter anderem sei verschwiegen worden, dass der Polizei-Superintendent Miteigentümer der Test-Firma sei.
• Maine: Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten wies gegen die Stimmen von Neil Gorsuch, Clarence Thomas und Samuel Alito einen Antrag auf Aufhebung einer Impfpflicht für Angestellte im Gesundheitswesen ab. Die Antragsteller hatten geltend gemacht, dass das Recht Maines keine religiösen Ausnahmen bei Pflichtimpfungen zulasse.
• New York: Das zuständige Bundesberufungsgericht hob zwei erstinstanzliche Entscheidungen zu Impfpflichten für Angestellte im Gesundheitswesen auf. Die beiden Tatsachengerichte hatten Impfpflichten wegen fehlenden religiösen Ausnahmeregelungen ausgesetzt. Die Kläger kündigten Rechtsmittel beim Obersten Gerichtshof an. (Fortsetzung: 13. Dezember 2021)

30. Oktober 2021

• Alaska: Bei der Konferenz Alaska Early Treatment Medical Summit in der Kirche ChangePoint Alaska trat der Bürgermeister von Anchorage Dave Bronson auf. Die Konferenz war eine Versammlung von Ärzten, die die Wirksamkeit von Corona-Impfungen anzweifelten und COVID-19-Behandlungen mit Medikamenten wie Ivermectin oder Hydroxychloroquin befürworteten. Der Bürgermeister äußerte, dass die Geschichte den Versammelten Recht geben würde und sie die beste verfügbare Wissenschaft darstellen würden. Er sei an wissenschaftlichen Lösungen interessiert.

31. Oktober 2021

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki teilte mit, dass sie an diesem Sonntag positiv auf Corona getestet worden sei. Sie habe den Präsidenten letztmals am Dienstag vor seinem Abflug zum G-20-Gipfel in Rom gesprochen. Sie bestätigte, dass der familiäre Notfall, wegen dem sie nicht mitgeflogen sei, die COVID-19-Erkrankung eines Familienmitgliedes am Dienstag gewesen sei. Sie habe sich seither täglich testen lassen, die Tests vor Sonntag seien negativ gewesen. Sie werde sich bis zehn Tage nach einem negativen Test in Selbstisolierung befinden. Präsident Joe Biden wurde negativ getestet. Er hatte sich unabhängig von Psaki an diesem Sonntag testen lassen, um zur UN-Klimakonferenz 2021 in das Vereinigte Königreich einreisen zu können.

• Colorado: Als der Bundesstaat seine bislang höchste Zahl an COVID-19-Krankenhauspatienten sah und die Krankenhäuser im Durchschnitt nur noch 10 % der Kapazitäten frei hatten, erließ Gouverneur Jared Polis eine Executive Order. Mit dieser wurde es Krankenhäusern an oder nahe ihrer Kapazitätsgrenzen erleichtert neue Patienten in der Notaufnahme abzuweisen.

November 2021

Laut dem Anfang Dezember veröffentlichtem Bericht des Bureau for Labor Statistics entstanden in den Vereinigten Staaten im November lediglich 210.000 neue Stellen, etwa halbsoviele, wie prognostiziert worden waren. Es war der niedrigste Anstieg im Rahmen der Erholung in diesem Jahr. Der Zuwachs entsprach aber den Zahlen vor der Pandemie, blieb aber deutlich hinter den beiden Vormonaten zurück. Die Arbeitslosenquote sank weiter auf 4,2 %, wobei noch immer 3,9 Millionen Arbeitsplätze weniger existierten als vor der Pandemie. Ein Rekord von 4,5 Millionen Arbeitnehmern hatten im November 2021 gekündigt. Besonders betroffen waren der Niedriglohnsektor und das Hotel- und Gaststättengewerbe. Besonders hoch war die Kündigungsrate in den fünf Bundesstaaten Georgia, New Hampshire, Vermont, North Dakota, und Kentucky, wo zugleich auch die Arbeitslosenquote besonders niedrig war.

Die Inflation blieb hoch. Der Verbraucherpreisindex stieg im Vergleich zum November des Vorjahres um 6,8 %, der höchste derartige Preisanstieg seit 1982. Im November selbst stiegen die Verbraucherpreise um 0,8 %. Die Energiekosten waren mit einem Anstieg um 33,3 % ein besonderer Preistreiber, wonei dies durch den pandemiebedingten Einbruch der Ölpreise 2020 verstärkt wurde. Ohne Kosten für Energie und Nahrung betrug der Preisanstieg 4,9 % im Jahresvergleich und 0,5 % über den November 2021.

1. November 2021

Sehr früh am Montagmorgen überschritt laut den Datenbanken der Johns Hopkins University die Zahl der weltweiten COVID-19-Toten die Zahl von 5 Millionen. Zu dem Zeitpunkt waren global 246,7 Millionen Fälle erfasst worden. Diese globalen Zahlen wurden wegen Erfassungsproblemen in Entwicklungsländern, aber auch im Schwellenland Indien, sowie Skepsis bei den Zahlen in Russland, als zu gering betrachtet. Die Vereinigten Staaten waren noch immer in totalen offiziellen Zahlen das weltweit am schlimmsten betroffene Land mit 46 Millionen Fällen und 745.800 Todesopfern seit Beginn der Pandemie.

Die US-Bundesregierung stellte an diesem Montag die Richtlinien zur Umsetzung der von Präsident Biden am 9. September 2021 erlassenen Impfpflicht bei Vertragspartnern der Bundesregierung vor. Danach sollte es den Unternehmen weitgehend selbst überlassen bleiben, wie dieser Pflicht nachgekommen werde. Die Frist des 8. Dezember 2021 sei nicht als absolute Vorgabe zu verstehen, Unternehmen müssten bis dahin nicht eine vollständige Impfung der Belegschaft, sondern nur ernsthafte Schritte zur Erreichung des Ziels nachweisen.

Amazon kündigte an, dass ab dem nächsten Tag vollgeimpfte Angestellte keine Masken mehr zu tragen hätten, soweit Regelungen der Bundesstaaten oder kommunale Anordnungen dem nicht entgegenstünden.

• Illinois: Ein Gericht des Cook County setzte einstweilen die Impfpflicht für Polizeibeamte in Chicago aus, um der Stadt und der klagenden Polizeigewerkschaft Gelegenheit zu geben die Angelegenheit zu verhandeln.

Das für den Norddistrikt von Illinois zuständige Bundesgericht setzte auf eine am 26. Oktober 2021 eingereichten Klage hin die Impfanweisung des NorthShore University Health System aus. Die Klägerinnen konnten daher bis auf weiteres nicht entlassen oder unbezahlt freigestellt werden. Zu dem mit der Klage angestrebten Status einer Sammelklage (Class Action) entschied der Richter nicht.

• Iowa: Nach einer Studie waren mittlerweile bis zu 80 % aller Weißwedelhirsche in dem Bundesstaat Träger von SARS-CoV-2.
• New Jersey: Die impfkritische Schauspielerin Kristy Swanson teilte mit, dass sie in ein Krankenhaus eingeliefert sei und wegen coronabedingter Lungenentzündung behandelt werde.
• New York: Die Frist für Angestellte der Stadt sich gegen COVID-19 impfen zu lassen lief ab. Die Stadt stellte 9000 ihrer 370.000 Mitarbeiter unbezahlt frei wegen fehlendem Impfnachweis. Weitere 12.000 hatten sich auf medizinische oder religiöse Ausnahmen berufen. Besonders viele Freigestellte gab es im New York City Fire Department, wo sich hunderte von Feuerwehrleuten krankmeldeten. Die Stadt erklärte, dass die Einsatzbereitschaft nicht beeinträchtigt seei. Die Ausfälle befänden sich im Rahmen dessen, was normalerweise etwa durch Fortbildung nicht verfügbar sei. Die republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus Nicole Malliotakis, die unter anderem Staten Island vertritt, erklärte ganze Feuerwehrstationen in ihrem Wahlbezirk seien unbesetzt. Gewerkschaften erklärten, eine Woche mehr Zeit hätte zu einer höheren Mitwirkung führen können.
• North Carolina: Der demokratische Gouverneur Roy Cooper legte gegen den mit republikanischen Mehrheiten beschlossenen Emergency Powers Accountability Act (House Bill 264) ein Veto ein. Mit dem Gesetz sollten in North Carolina, das sich technisch seit fast zwanzig Monaten im Corona-Notstand befand, die Notstandskompetenzen des Gouverneurs stärker unter parlamentarische Kontrolle gestellt werden.

2. November 2021

Nachdem am Freitag, den 29. Oktober die FDA eine Notgenehmigung für die Impfung von Fünf- bis Elfjährigen ausgesprochen hatte, stimmte an diesem Dienstag das Advisory Committee on Immunization Practices des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) einstimmig für diese Zulassung. CDC-Direktorin Rochelle Walensky hatte am Beginn der Sitzung angedeutet, dass sie der Entscheidung folgen würde und den letzten Schritt der Zulassung mit ihrer Genehmigung nehmen würde. Am Nachmittag sprach Walensky die Empfehlung der CDC aus. Die Impfung von Unter-Zwölfjährigen war damit als Notzulassung genehmigt. Sie erklärte, dass sie wisse wie sehr Millionen von Eltern auf diesen Augenblick gewartet hätten. Nun sei es möglich 28 Millionen Kinder zu impfen.

In den Vereinigten Staaten fanden zahlreiche Wahlen auf allen Ebenen statt. Die andauernde COVID-19-Pandemie war dabei, anders als bei den Wahlen im November 2020, in den Hintergrund getreten. In Ohio wurden auf Bundesebene außerordentliche Wahlen für das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten abgehalten. Im 11. Wahlbezirk setzte sich die Demokratin Shontel Brown durch und folgte Marcia Fudge nach, die in das Kabinett Joe Bidens berufen worden war. Der Republikaner Mike Carey wurde in Ohios 15. Wahlbezirk in das Repräsentantenhaus gewählt, wo er seinen ausgeschiedenen Parteifreund Steve Stivers ersetzte. In New Jersey und Virginia fanden Gouverneurswahlen statt, in Virginia wurde auch der Stellvertreter des Gouverneurs gewählt und das Repräsentantenhaus des Bundesstaates neu besetzt. In New York City wurde der Demokrat Eric Adams zum Bürgermeister gewählt. Er hatte seinen Wahlkampf auf die Bekämpfung der während der Pandemie gestiegenen Kriminalität, aber auch von Rassismus ausgerichtet. Er wurde damit nach David Dinkins der zweite afroamerikanische Bürgermeister der Stadt. Die Demokratin Michelle Wu wurde als erste asiatische Amerikanerin zur Bürgermeisterin von Boston gewählt.

• Arizona: Der Arizona Supreme Court als höchstes Gericht des Bundesstaates bestätigte ein Urteil des Maricopa County Courts, in dem das Verbot von Maskenpflichten in einem Haushaltsgesetz für verfassungswidrig erklärt worden war.
• Connecticut: Unmittelbar nach der Notzulassung der Impfung für Fünf- bis Zwölfjährige wurden in Hartford die ersten Kinder in einem Krankenhaus gegen COVID-19 geimpft.
• New Jersey: Es fanden Gouverneurswahlen statt. Spitzenkandidaten waren der demokratische Amtsinhaber Phil Murphy und der republikanische Herausforderer Jack Ciattarelli. Hauptthema des Wahlkampfes waren Steuerfragen und nicht die Pandemie. Der für sein Vorgehen in der Coronakrise gelobte Gouverneur Murphy konnte sich knapp gegen den ehemaligen Abgeordneten in der New Jersey General Assembly Ciattarelli durchsetzen.
• Virginia: Wie in New Jersey fanden auch in Virginia Gouverneurswahlen statt, aber auch die Wahl des Stellvertreters und der Abgeordneten im Repräsentantenhaus von Virginia. Spitzenkandidaten in der Gouverneurswahl waren der Demokrat Terry McAuliffe und der Republikaner Glenn Youngkin. Youngkin hatte sich auf eher lokale Sachthemen wie Steuern, Wirtschafts- und Bildungspolitik konzentriert. Bezüglich der Pandemie hatte er versprochen, Schulschließungen zu verhindern und Maskenpflichten aufzuheben. Youngkin gewann. Zu Glenn Youngkins Stellvertreterin (Lieutenent Gouvernor) wurde die in Jamaika geborene Republikanerin Winsome Sears gewählt, die erste Frau und erste Afroamerikanerin in dieser Position.

3. November 2021

Präsident Biden bezeichnete die am Tag zuvor abgeschlossene Notzulassung der Impfung für Fünf- bis Elfjährige an diesem Mittwoch als einen Tag der Erleichterung und zum Feiern für Eltern. Es sei ein Riesenschritt auf dem Pfad aus der Pandemie heraus. Er erklärte, die Regierung habe auf diesen Tag zugearbeitet. Die Bemühungen würden erhöht werden und in der kommenden Woche würden die Impfstoffe ausgeliefert werden und verfügbar sein.

Die Federal Reserve Bank teilte mit, dass die seit März 2020 durchgeführten Stimulierungsmaßnahmen zurückgeschraubt würden. Das Aufkaufprogramm für Schuldverschreibungen werde um 10 Milliarden $ gekürzt, der Basiszinssatz der Zentralbank aber nahe 0 % belassen. In der Pressekonferenz begründete der Vorsitzende der Zentralbank Jerome Powell dies damit, dass die Wirtschaft Fortschritte gemacht habe. Er drückte allerdings Sorgen wegen der Geldwertstabilität aus und erklärte, dass der Arbeitsmarkt nach allen Merkmalen eng sei. Die Inflation führte er vor allem auf Engpässe in den Lieferketten zurück.

Als erster großer amerikanischer Automobilhersteller kündigte Ford an, dass alle 32.000 Angestellten in den Vereinigten Staaten sich bis zum 8. Dezember 2021 impfen lassen mussten. Beschäftigte, die bis dahin nicht geimpft sein sollten, sollten für dreißig Tage bezahlt freigestellt werden, um dann entlassen zu werden, falls sie noch immer ungeimpft sein sollten. Ausgenommen blieben Personen mit anerkannten medizinischen oder religionsbedingten Entschuldigungen.

Am Morgen wurde der Quarterback der Green Bay Packers Aaron Rodgers positiv auf COVID-19 getestet. Die Packers teilten mit, dass Rodgers deshalb am Wochenende gegen die Kansas City Chiefs ausfallen wird und durch Jordan Love ersetzt werde. Hierdurch wurde bekannt, dass Rodgers, der in einem Augustinterview gesagt hatte, dass er Immunisiert sei, nicht geimpft war. Er hatte zwischen der National Football League (NFL) und der Spielergewerkschaft vereinbarte Vorgehensweisen für Ungeimpfte nicht eingehalten. Rodgers hatte bei der NFL eine Befreiung beantragt, da er wegen einer alternativen Behandlung immun sei, die NFL hatte abgelehnt. Rodgers sollte am nächsten Tag in einem Interview beim Online-Radio-Anbieter Sirius XM bestätigen, dass er nicht geimpft war. Er sei kein Impfgegner oder Flacherdler, er sei allergisch gegen einen Bestandteil von zweien der drei in den USA zugelassenen Impfstoffen. Er habe eigene Nachforschungen angestellt und sich Rat bei dem Show-Moderator Joe Rogan eingeholt. Rodgers beschrieb sich als Opfer einer woken Masse und von Cancel Culture. (Fortsetzung: 10. November 2021)

• Kalifornien: Es wurde bekannt, dass der Bürgermeister von Los Angeles Eric Garcetti, während er sich beim UN-Klimagipfel in Glasgow aufhielt, positiv auf COVID-19 getestet worden war.

4. November 2021

Die Occupational Safety and Health Administration (OSHA) und die Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS) stellten bindende Richtlinien zur Arbeitsplatzsicherheit vor, nach denen bis zum 4. Januar 2022 Angestellte betroffener Unternehmen geimpft sein mussten. Die Regelung der OSHA betraf Unternehmen mit über hundert Beschäftigten. Diese Regelung sah als Alternative vor, dass ungeimpfte Angestellte sich wöchentlich testen ließen und am Arbeitsplatz einen Mund-Nasen-Schutz tragen mussten. Zuwiderhandlungen sollten mit Geldbußen von bis zu 14.000 $ pro Zuwiderhandlung geahndet werden. Die Regelung der CMS betraf Unternehmen, die an den Bundesprogrammen Medicare und Medicaid teilnahmen und sah keine Ausnahme vor. Zuwiderhandlungen konnten außer mit Geldbußen mit der Zurückbehaltung von Mitteln aus diesen Programmen geahndet werden. Beide Programme ordneten an, dass sie als bundesstaatlichen Regelungen solchen der Bundesstaaten vorgehen. (Fortsetzung: 5. November 2021, 11. November 2021, 15. Dezember 2021, und 13. Januar 2022) Präsident Biden erklärte:

“Vaccination is the single best pathway out of this pandemic. And while I would have much preferred that requirements not become necessary, too many people remain unvaccinated for us to get out of this pandemic for good. So I instituted requirements -- and they are working.”

„Impfung ist unser allerbester Weg aus der Pandemie. Während ich es deutlich vorgezogen hätte, dass Verpflichtungen nicht notwendig wären, blieben zu viele ungeimpft, um gut durch die Pandemie zu kommen. Also habe ich Verpflichtungen eingesetzt – und sie wirken.“

Noch am gleichen Tag legte das Unternehmen Tankcraft and Plasticraft aus Wisconsin Klage am U.S. 7th Circuit Court of Appeals gegen die Regelung von OSHA ein.

Bei einer Anhörung vor dem US-Senat warf Senator Rand Paul Anthony Fauci vor, dass National Institutes of Health (NIH) mit Zuschüssen an die gemeinnützige Organisation EcoHealth Alliance Gain-of-function-Forschung in Wuhan gefördert habe. Fauci erwiderte, dass die von Paul genannte Forschung nicht der NIH-Definition von Gain-of-function-Forschung entspreche. Paul behauptete, dass die Definition auf der Webseite der NIH geändert wurde, worauf Fauci sagte, dass diese Definition seit 2017 bestünde. Paul forderte Fauci auf zurückzutreten, da er nicht zugebe, dass gefährliche Forschung betrieben wurde. Im Laufe der Anhörung bestritt Fauci auch Pauls Behauptung, SARS-CoV-2 sei im Labor geschaffen worden.

• South Dakota: Die Gruppe Blue State Refugees legte Klage gegen Gouverneurin Kristi Noem vor einem Gericht im Lawrence County ein. Die Gruppe bestand nach eigenen Angaben aus Personen, die aus Ablehnung gegen Coronamaßnahmen nach South Dakota gezogen waren. Sie wollten am 8. und 9. November 2021 während einer Sondersitzung der South Dakota State Legislature vor dem Parlament South Dakotas gegen Impfpflichten demonstrieren. Die Gouverneurin hatte dies wegen der Weihnachtsdekoration abgelehnt. Weihnachtsdekoration gelte als Veranstaltung und es sei stets nur eine Veranstaltung zurzeit auf dem Parlamentsgelände zulässig.

5. November 2021

Der Attorney General des Bundesstaates Missouri Eric Schmitt reichte an diesem Freitag vor dem U.S. Eight Circuit Court of Appeals eine Klage gegen die am Donnerstag von der Occupational Safety and Health Administration (OSHA) und den Centers for Medicare & Medicaid Services (CMMS) veröffentlichten Regelungen zu Pflichtimpfungen ein. Als Streitgenossen schlossen sich die Attorney Generals der Bundesstaaten Alaska, Arizona, Arkansas, Iowa, Montana, Nebraska, New Hampshire, North Dakota, South Dakota, und Wyoming an. Für den Bundesstaat Texas reichte der Attorney General Ken Paxton am selben Tag vor dem U.S. Fifth Circuit Court of Appeals eine Klage gegen die Impfrichtlinien des Bundes ein. Dieser Klage von Texas schlossen sie die Bundesstaaten Louisiana, Mississippi, South Carolina, und Utah, sowie mehrere Unternehmen an. Paxton bezeichnete die Richtlinien als Durchbruch des Missbrauchs der Bundesgewalt, und als verfassungswidrig. (Fortsetzung: 6. November 2021', 16. November 2021)

Nachdem an diesem Freitag veröffentlichte Daten des Arbeitsministeriums zeigten, dass nach während der Deltawelle enttäuschenden Monaten im Oktober 531.000 Arbeitsplätze neu geschaffen worden waren und die Arbeitslosenquote auf 4,6 % sank, trat Joe Biden vor die Öffentlichkeit. Er erklärte, dass dies zeige, dass Amerika sich erhole und zurückkehre zur Arbeit. Er führte die Erholung auf den durch seine Regierung durchgesetzten American Rescue Plan zurück, die Erholung geschehe nicht einfach so. Er äußerte außerdem:

“Beating Covid-19 remains one of the most important ways to strengthen our economy -- not just save lives, but strengthen our economy. We’re making progress.”

„COVID-19 zu schlagen bleibt eines der wichtigsten Mittel unsere Wirtschaft zu stärken – nicht nur Leben zu retten, aber unsere Wirtschaft zu stärken. Wir machen Fortschritte.“

Biden sagte, dass die am Donnerstag verkündeten Pflichtimpfungen dazu beitragen würden, dass Geimpfte zur Arbeit gehen würden und Geimpfte in Geschäfte gehen würden. Er erklärte, dass aber noch viel zu tun sei.

Die positiven Daten vom Arbeitsmarkt führten zu steigenden Kursen zum Abschluss einer positiven Börsenwoche. Der Dow Jones Industrial Averagelegte zum Handelsschluss 203,72 Punkte (0,6 %) zu und schloss bei 36.327,95 Punkten. Der S&P 500 stieg um 0,4 % auf 4.697,53 Punkte und der Nasdaq Composite kletterte um 0,2 % auf 15.971,59 Punkte. Alle drei Indexe schlossen mit Rekordwerten.

Pfizer stellte in New York die Ergebnisse einer Doppelblindstudie zu dem COVID-19-Medikament Paxlovid vor. Bei den 1219 Teilnehmern sei es bei einer Einnahme in den ersten beiden Tagen nach einer Coronadiagnose bei 0,8 % der Fälle zu einer Krankenhausbehandlung gekommen, in der Kontrollgruppe, die ein Placebo erhalten hatte in 7 %. Sieben Menschen in der Kontrollgruppe seien gestorben, aber keine Person in der Gruppe, die Paxlovid erhalten habe. Pfizer kündigte an eine Notfallzulassung des oral einzunehmenden Medikaments zu beantragen. Die Aktien des Unternehmens stiegen an der New York Stock Exchange an diesem Handelstag um 11 %.

Der Impfstoffhersteller Emergent BioSolutions, von dem am 31. März bekanntgeworden war, dass Mitarbeiter 15 Millionen Impfdosen verunreinigt hatten, veröffentlichte seine Gewinnmitteilung. Aus dieser ergab sich, dass das Gesundheitsministerium der Vereinigten Staaten einen zur Zeit der Trump-Regierung im Rahmen der Operation Warp Speed geschlossenen Vertrag gekündigt hatte.

• Colorado: Die Gesundheitsbehörden des Bundesstaates teilten mit, dass von den 8.800 Krankenhausbetten nur noch 800 und von den 1600 intensivmedizinischen Betten weniger als hundert Betten verfügbar seien. Es würden 1296 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern behandelt, der höchsten Zahl seit dem 19. Dezember 2020. Die Fallzahlen seien dabei am Steigen, Patientenzahlen würden dem erfahrungsgemäß im Zweiwochen-Abstand folgen.
• Florida: Ein Verwaltungsgericht wies eine von Schulbehörden des Alachua County, Broward County, Miami-Dade County, Leon County, und Duval County im Oktober eingereichte Klage gegen die Untersagung von Maskenpflichten in Schulen durch eine Anordnung des Gouverneurs ab. Das Gericht begründete dies damit, dass die Kläger nicht hinreichend dargelegt hätten, dass die Anordnung eine unzulässige Ausübung gesetzlich delegierter Kompetenzen sei. Die Klägerseite kündigte Rechtsmittel an.
• Utah: Gouverneur Spencer Cox berief das Parlament zu einer am Dienstag, dem 9. November beginnenden Sondersitzung ein. Neben anderen Angelegenheiten sollten die am Donnerstag verkündeten Bundesregelungen zu COVID-19-Impfpflichten verhandelt werden. Es ginge um die Sicherstellung persönlicher Freiheit.

6. November 2021

Auf die am Freitag von Texas und anderen Bundesstaaten eingereichte Klage gegen die am Donnerstag veröffentlichten Pflichtimpfungs-Richtlinie der OSHA für Betriebe mit mindestens hundert Beschäftigten setzte der U.S. Fifth Circuit Court of Appeals die Richtlinie einstweilig aus. Das Gericht begründete die Entscheidung mit tiefgreifenden verfassungsrechtlichen und gesetzlichen Bedenken. Alle drei mit dem Fall befassten Richter waren von den republikanischen Präsidenten Ronald Reagan oder Donald Trump ernannt worden. (Fortsetzung: 12. November 2021 und 17. Dezember 2021)

Bei der jährlichen Parteispenderkonferenz der Republican Jewish Coalition in Las Vegas traten zahlreiche prominente Politiker der Republikanischen Partei auf. Die Gouverneure Ron DeSantis und Kristi Noem, sowie Senator Ted Cruz sprachen sich gegen Pflichtimpfungen aus. Cruz und Noem prognostizierten, dass Wähler in der Midterm Elections 2022 an den Urnen gegen COVID-19-Maßnahmen protestieren werden würden und den Republikanern Siege bescheren würden.

Auf der Twitter-Seite für Big Bird (Bibo) aus der Kindersendung Sesamstraße wurde getwittert, dass die Figur gegen Covid-19 geimpft worden sei. Konservative wie der Senator Ted Cruz griffen diesen Tweet an. Cruz bezeichnete es als „Regierungspropaganda für Fünfjährige“. Unterstützer von Big Bird wie beispielsweise David Hogg erwiderten, dass die Figur seit den 1970ern für Impfungen werbe, dass die Produktion der Sesamstraße privat erfolge, und das Big Bird schon früher Aufklärung für Kinder über die Pandemie betrieben habe. Die Sesamstraßenfigur war zuvor auch auf CNN aufgetreten und hatte sich mit Sanjay Gupta über COVID-19-Impfungen unterhalten.

• Colorado: Es wurde bekannt, dass zwei Tüpfelhyänen im Denver Zoo positiv auf den Virus Sars-CoV-2 getestet worden waren. Sie waren nach einem COVID-19-Ausbruch unter den Großkatzen des Zoos getestet worden. Es handelte sich um den weltweit ersten nachgewiesenen Fall einer Coronaansteckung bei Hyänen.
• Florida: Im World Equestrian Center (WEC) in Ocala fand eine Konferenz für abweichende Therapien gegen COVID-19, wie die Gabe von Ivermectin statt. Sieben der Teilnehmer entwickelten wenige Tage später COVID-19-Symptome. Der Veranstalter bestritt jeden Zusammenhang und erklärte den fraglichen Ärzten ginge es gut. Sie würden mit Ivermectin behandelt.

7. November 2021

Vertreter der Biden-Administration traten in Sonntagssendungen auf und verteidigten die am Donnerstag verkündeten und am Sonnabend vorerst ausgesetzten Impfpflichten in Betrieben mit zumindest 100 Beschäftigten. Der Stabschef des Weißen Hauses Ron Klain erklärte in der NBC-Sendung Meet the Press gegenüber Chuck Todd, dass er zuversichtlich sei, dass die vom OSHA angeordneten Impfpflichten vor Gericht bis zum Ablauf der Frist am 4. Januar 2022 bestätigt werden würde. Es sei eine Frage des gesunden Menschenverstandes. Wenn OSHA Arbeitsschutzregelungen treffen könne, dass Schutzhelme am Arbeitsplatz zu tragen seien, oder das mit Chemikalien vorsichtig umzugehen sei, dann könne es auch diese einfache Regelung treffen. Im übrigen seien Impfpflichten vielfach landauf und landab gerichtlich angegriffen und bestätigt worden. Surgeon General Vivek Murthy wurde auf ABC in der Sendung This Week interviewt. Er erklärte, dass die Regierung die Impfpflicht als notwendig und angemessen ansehe. Auf Nachfrage nach der wirtschaftlichen Belastung für die Wirtschaft erklärte er, dass Unternehmen selbst COVID-19 als die größte Belastung sehen würden. Der beste Weg aus der Pandemie seien Impfungen. Erfahrungen mit Pflichtimpfungen zeigten, dass diese Impfraten in Organisationen um 20 % steigen ließen, bis in die Neunziger-Prozentsätze.

8. November 2021

Nachdem das Bundesberufungsgericht für den 5th Circuit am Sonnabend den 6. November die Impfpflicht in Großunternehmen mit mehr als hundert Beschäftigten vorläufig ausgesetzt hatte, sagte die stellvertretende Pressesprecherin des Weißen Hauses Karine Jean-Pierre an diesem Montag, dass Unternehmen mit den Impfungen fortfahren sollten. Es seien mittlerweile über 750.000 US-Amerikaner an der Krankheit gestorben, wenn das keine erhebliche Gefahr sei, für die OSHA gesetzlich Vorschriften erlassen darf, was sei denn dann eine erhebliche Gefahr. Vor dem Gericht beantragte die Regierung die Aufhebung der einstweiligen Anordnung. Die Frist zur Impfung sei der 4. Januar 2021, die Voraussetzung einer unmittelbaren Beeinträchtigung läge daher nicht vor. Die Entscheidung sei übereilt ergangen.

Die Regierung begann diesen Montag eine Aufklärungskampagne, um für die Impfung von Fünf- bis Elfjährigen zu werben. First Lady Jill Biden begann eine Tour hierzu in der Franklin Sherman Elementary School in McLean (Virginia), wo 1954 auch mit der Impfung gegen Kinderlähmung begonnen worden war. Sie hielt eine Rede, in der sie Mütter daran erinnerte, dass sie ihre Kinder seit dem Tag der Geburt schützten. Begleitet wurde sie von Vivek Murthy, dem U.S. Surgeon General. Gesundheitsminister Xavier Becerra und Bildungsminister Miguel Cardona versandten einen gemeinsamen Brief an Schulbehörden und Schulleiter in den gesamten Vereinigten Staaten, in dem sie zur Einrichtung von Impfstellen in den Schulen und zur Werbung für Impfungen von Schülern aufriefen.

• Kalifornien: Am Tag, als in Los Angeles die Impfnachweispflicht beim Betreten von Einkaufszentren, Museen, Kinos, Friseursalans und anderen Örtlichkeiten in Kraft trat, demonstrierten Tausende vor dem Rathaus von Los Angeles gegen diese Pflicht.
• North Dakota: Zeitgleich mit dem Beginn einer Sitzung der Gesetzgebenden Versammlung fand in Bismarck eine Demonstration unter dem Motto We the People gegen Impf- und Maskenpflichten vor dem North Dakota State Capitol statt, obwohl einer der vier Organisatoren, der Abgeordnete im Repräsentantenhaus von North Dakota Jeff Hoverson am Vortag an COVID-19 erkrankt war. An der Veranstaltung nahmen hunderte Personen teil, Politiker sprachen und der impfkritische Musiker Blind Joe aus Fargo hatte einen Auftritt. Die vom Gouverneur einberufene Sondersitzung des Parlaments sollte sich unter anderem mit der Untersagung von Pflichtimpfungen und der Verteilung von Mitteln aus Coronahilfspogrammen des Bundes befassen. Der erkrankte Jeff Hoverson nahm online an der Sitzung teil.
• South Dakota: Die Impfgegner-Gruppierung Blue State Refugees hielt eine Demonstration vor dem South Dakota State Capitol ab, während sich drinnen das Parlament versammelte, um über das staatweite Verbot von Impfpflichten zu beraten. Die Gruppe hatte gegen ein Demonstrationsverbot geklagt, der Bundesstaat hatte am 5. November 2021 aber nachgegeben.

9. November 2021

In einem am 13. Oktober 2021 vor einem Bundesgericht in Texas eröffneten Rechtsstreit zwischen United Airlines und einigen Angestellten, die sich auf religiöse Ausnahmen gegen die Impfpflicht im Unternehmen beriefen, entschied ein Richter. Er hob die Aussetzung der Impfpflicht auf. Der Richter entschied, dass Impfungen schwere Gewissensentscheidungen sein könnten, dies im vorliegenden Fall aber keinen nicht gutzumachenden Schaden verursachen würde. Die Fluggesellschaft erklärte, dass mittlerweile 99 % der Beschäftigten geimpft seien. Noch ungeimpfte könnten sich auf Stellen ohne Kundenkontakt bewerben, falls keine verfügbar seien würden sie freigestellt. Das Unternehmen werde regelmäßig die Bedrohungslage bewerten, um zu entscheiden, wann Ungeimpfte wieder in Kundenkontakt treten könnten.

David Close, ein Spieler der Minnesota Vikings, wurde mit COVID-19-bedingten Atemproblemen in die Notaufnahme eines Krankenhauses transportiert. Nach Angaben des Trainers war sein Zustand am nächsten Tag stabil.

• Kalifornien: Die Gesundheitsbehörden Kaliforniens räumten jedem Erwachsenen das Recht ein, selbst zu entscheiden, ob er zu einer Hochrisikogruppe gehöre, die zu Boosterimpfungen berechtige. Anbieter von Impfungen wurden angewiesen, dass kein Erwachsener, der solche eine Injektion wolle, abgewiesen werden dürfe.

10. November 2021

Bei einem Besuch in Baltimore sprach Präsident Biden an diesem Mittwoch die anhaltende Inflation mit einem Verbraucherpreisanstieg von 6,2 % über zwölf Monaten, dem höchsten seit 1990, an. Amerikaner seien besorgt um die steigenden Preise für jede Gallone Benzin und jeden Laib Brot. Ein Teil des Problems sei, dass das unter ihm verabschiedete Hilfsprogramm jedem Amerikaner 1.400 $ gegeben habe. Wo mehr Geld und weniger Produkte seien stiegen die Preise. Biden kündigte Schritte an, um die Engpässe bei den Lieferketten anzugehen. Es sollte mit seinem Infrastrukturgesetz, dass er Montag unterzeichnen wolle, Investitionen in die Häfen geben. Der Einsatz der Nationalgarde zum Entladen der Schiffe wurde nicht ausgeschlossen.

Die Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses teilte in einer Pressekonferenz mit, dass innerhalb der ersten Woche seit der Zulassung der Impfung für Fünf- bis Elfjährige geschätzt 900.000 Kinder oder etwa 3 % dieser Altersgruppe die erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer und BioNTech erhalten hätten. Laut dem Koordinator Jeff Zients sollten weitere 700.000 Termine für Impfungen haben. CDC-Direktorin Rochelle Walensky bestätigte diese Zahlen nicht und erklärte, dass ein Datenrückstand bestünde.

Unter Führung des Bundesstaates Missouri legten die zehn Bundesstaaten Alaska, Arkansas, Iowa, Kansas, Nebraska, New Hampshire, North Dakota, South Dakota, und Wyoming vor einem Bundesgericht Klage gegen die Richtlinie des Centers for Medicare and Medicaid Services (CMS) vom 4. November 2021, nach der Beschäftigte im Gesundheitswesen gegen COVID-19 geimpft werden mussten. (Fortsetzung: 29. November)

Nachdem der Schauspieler Matthew McConaughey, der mit einer Gouverneurskandidatur in Texas 2022 liebäugelte, geäußert hatte, dass er seine Kinder vorerst nicht gegen Corona impfen lassen wolle und Pflichtimpfungen für Kinder im Moment ablehne, erwiderte US Surgeon General Vivek Murthy. McConaughey hatte erklärt, er bräuchte mehr Informationen zu Impfungen bei Kindern, er selbst und seine Ehefrau seien geimpft und würden auch andere Vorkehrungen einhalten. Murthy erklärte, dass die SARS-CoV-2-Impfstoffe umfassend getestet seien und sich zu über 90 % wirksam bei Kindern erwiesen hätten. Sie hätten sich auch als überraschend sicher erwiesen. Er als Vater eines Kindes, das vor Jahren wegen einer anderen Krankheit künstlich beatmet werden musste, gönne dies keinen anderen Eltern.

In New York fanden die CFDA Fashion Awards zwar in Person, aber im wegen der Pandemie deutlich verkleinerten Rahmen statt.

In der Bridgestone Arena in Nashville in Tennessee wurden die CMA Awards verliehen. Die Veranstalter strebten bei der Show eine Rückkehr zu mehr Normalität an. Zuschauer der Countrymusik-Veranstaltung waren deshalb zugelassen, mussten aber geimpft sein und Gesichtsmasken tragen. Nominierte Künstler saßen an Tischen vor der Bühne und brauchten nicht Masken zu tragen oder geimpft zu sein. Allerdings hatten sich Nominierte sich testen lassen müssen.

Die National Football League verhängte Bußgelder, nachdem am 3. November bekannt geworden war, dass der Quarterback der Green Bay Packers Aaron Rodgers ungeimpft und positiv auf COVID-19 getestet worden war. Rodgers und ein weiterer ungeimpfter Spieler der Packers, Allen Lazard, wurden mit einer Buße von je 14.650 $ für die protokollwidrige Teilnahme an einer Halloweenparty belegt. Ihre Mannschaft musste 300.000 $ bezahlen, da sie Gesundheitsprotokolle nicht durchgesetzt hatte, etwa als Rodgers unmaskiert in Vereinsräumen mit Journalisten sprach.

• Minnesota: Auf Einladung von Senatorin Amy Klobuchar besuchte Gesundheitsminister Xavier Becerra den Bundesstaat und warb für die SARS-CoV-2-Impfung bei Kindern. Er besuchte gemeinsam mit Klobuchar und Gouverneur Tim Walz die Mayo Clinic und erklärte bei der Besichtigung einer Impfstation in Rochester, dass es an der Zeit sei die Kinder zu schützen. Dafür sei das Grüne Licht von den Leuten gegeben worden, auf die es ankäme: Ärzte, Wissenschaftler und Forscher. Zwar seien Kinder weniger anfällig als Erwachsene, aber man müsse Tragödien vermeiden. Man verhindere so auch, dass Kinder empfindlichere Erwachsene ansteckten. Der Gouverneur erklärte, man müsse die aktuelle Welle in Minnesota umdrehen. In dem Bundesstaat hatte die Positivrate bei Tests 9,3 %, dem Wert vom 10. Dezember 2021, erreicht und 96 % der intensivmedizinischen Betten waren ausgelastet.
• Texas: Ein Bundesrichter entschied, dass die Untersagung von Maskenpflichten an Schulen durch Gouverneur Greg Abbott gegen den Americans with Disabilities Act verstieß. Das Verbot würde Kindern mit bestimmten Vorbedingungen wie Down-Syndrom, nach Organtransplantationen oder Immunschwäche das Recht auf gleichberechtigte Teilnahme am Klassenunterricht verweigern. Der Gouverneur erklärte, dass seine Behörde alle rechtlichen Schritte gegen das Urteil prüfe.

11. November 2021

An diesem Veterans Day reichten zehn Bundesstaaten unter Führung der Attorney Generals von Missouri und Nebraska beim Bundesdistriktgericht in St. Louis gegen die am 4. November 2021 bekanntgegebene Impfpflicht für Angehörige des Gesundheitswesens ein. Die Kläger machten geltend, dass der Fall zeige, weshalb im föderalen System der Vereinigten Staaten Pflichtimpfungen stets in der Kompetenz der Bundesstaaten gelegen haben. Die Impfpflicht würde außerdem Millionen von Arbeitsplätzen im Gesundheitssektor bedrohen. Die Bundesstaaten Alaska, Arkansas, Iowa, Kansas, New Hampshire, North Dakota, South Dakota und Wyoming hatten sich der Klage angeschlossen.

• Colorado: Gouverneur Jared Polis unterzeichnete eine Anordnung, in der er den gesamten Bundesstaat zu einem Gebiet mit hohen Coronaraten und damit alle Erwachsene berechtigt für Boosterimpfungen erklärte. Die Anordnung begründete dies damit, dass 1492 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern Colorado behandelt würden und nur noch 623 Krankenhausbetten in ganz Colorado verfügbar seien.
• Oklahoma: Der frischernannte Kommandeur der Nationalgarde Oklahomas, Brigadegeneral Thomas Mancino, verfügte in einem Memorandum, dass die von Verteidigungsminister Lloyd Austin angeordnete Coronaimpfung unter seinem Kommando nicht durchgeführt werde, kein Nationalgardist werde zur Impfung gezwungen. Der Brigadegeneral bezeichnete die Impfanordnung als unverantwortlich und erklärte, dass 10 Prozent seiner Truppen sich gegen die Impfung ausgesprochen hätten. Er folgte damit Gouverneur Kevin Stitt, der in einem Schreiben an das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten vom 2. November 2021 um eine Freistellung der Nationalgarde Oklahomas von der Impfpflicht gebeten hatte. Der Impfungen befürwortende Vorgänger Mancinos, Generalmajor Michael C. Thompson hatte erstmals auf sozialen Medien von seiner an sich für Anfang 2022 geplanten Ablösung erfahren.

12. November 2021

Auf Antrag der Bundesregierung vom Montag den Beschluss vom 6. November, zur einstweiligen Aussetzung der Impfrichtlinie vom 4. Juli für Großbetriebe, aufzuheben, lehnte der U.S. Fifth Circuit Court of Appeals die Aufhebung an diesem Freitag ab. Das Kollegium der drei mit dem Fall befassten Richter nannte die Richtlinie einen überbreiten „eine-Größe-passt-allen-Vorschlaghammer“ (a one-size-fits-all sledgehammer) und bezweifelte, dass für alle betroffenen Arbeitnehmer die Pandemie eine „erhebliche Gefahr“ (grave danger) im Sinne des Ermächtigungsgesetzes darstelle. Die Richtlinie differenziere nicht ausreichend, die Klage würde daher voraussichtlich erfolgreich sein, die einstweilige Anordnung sei deshalb aufrechtzuerhalten. (Fortsetzung: 17. Dezember 2021)

Ein Bundesgericht wies eine im Namen einiger Angehörigen der Streitkräften der Vereinigten Staaten durch die konservative Anwältin Sidney Powell eingelegte Klage gegen die von Verteidigungsminister Austin angeordneten SARS-CoV-2-Impfungen ab. Powell hatte argumentiert, dass die Impfpflicht ihre Mandanten vor die Wahl zwischen Aufgabe ihrer verfassungsrechtlichen Rechte oder unangemessener Bestrafung stelle. Die vollständige Zulassung des Impfstoffes von Pfizer/BioNTech sei auch verfassungswidrig. Der Richter urteilte, die Kläger hätten nicht hinreichend dargelegt, dass die Pflichtimpfung unvernünftig sei.

Präsident Biden teilte mit, dass er den Kardiologen Robert Califf als Leiter der Food and Drug Administration (FDA) nominiert hatte. Die FDA war seit seinem Amtsantritt kommissarisch durch Janet Woodcock geleitet worden. Califf hatte die Behörde kurz 2016 unter Barack Obama geleitet.

Der University of Michigan Consumer Sentiment Index für Anfang November wies mit 66,8 Punkten den niedrigsten Wert für die Konsumneigung seit einem Jahrzehnt aus. Die Verbraucherzufriedenheit war dabei vor allem durch die in Folge der Pandemie steigenden Verbraucherpreise und die Erwartung, dass gewachsene Einkommen der Inflation zum Opfer fallen könnten und Unsicherheiten bei den Lieferketten geprägt.

Centers for Medicare and Medicaid Services verkündete, dass Beiträge für Medicare Teil B um 14,5 % steigen würden. Zur Begründung wurden Pandemiekosten und Unsicherheiten bezüglich der Erstattung für das im Juni zugelassene Alzheimer-Medikament Aduhelm genannt.

• Colorado: Gouverneur Jared Polis rief dazu auf monoklonale Antikörpermedikamente bei COVID-19-Erkrankungen zu nehmen, um Krankenhausbehandlungen vorzubeugen. Colorado brauche jedes Bett, so der Gouverneur. Polis betonte dabei, dass diese Medikamente Impfungen nicht ersetzen könnten. Der Bundesstaat bot diese Arzneimittel unter anderem in mobilen Ausgabestellen in Bussen in Mesa County, El Paso, Pueblo County, Montezuma County und Weld County an.
• Nebraska: Ein Zoo in Lincoln teilte auf Facebook mit, dass drei seiner Schneeleoparden an Komplikationen von COVID-19 verstorben waren. Die Schneeleoparden waren, wie schon zahlreiche Säugetiere zuvor, zusammen mit Amurtigern des Zoos im Oktober positiv getestet worden.
• New Mexico: ihm Michelle Lujan Grisham erweiterte durch eine Executive Order die Verfügbarkeit von Impfauffrischungen (Booster Shots) auf alle Erwachsenen. Der kommissarische Gesundheitsminister erklärte, dass steigende Zahlen begännen Krankenhäuser zu überlasten. Der Virus sei ein Opportunist. Es sei notwendig ihm sowenig Möglichkeiten wie möglich zur Ausbreitung zu geben.
• Tennessee: Gouverneur Bill Lee unterzeichnete ein umfassendes Gesetzespaket, mit dem Möglichkeiten für Kommunalbehörden, Privatunternehmen und öffentliche Schulen eingeschränkt wurden, auf die Pandemie zu reagieren. Privatunternehmen sollte es nach dem in einer Sondersitzung des Parlaments beschlossenen Gesetzespakets untersagt sein Impfnachweise zu verlangen, Schulen sollten es nur im Falle einer Welle mit 1.000 Infektionen unter 100.000 Einwohnern erlaubt sein Maskenpflichten anzuordnen, und Kommunalbehörden sollten bei Coronamaßnahmen direkt dem Gouverneur unterstellt sein und keine eigenständigen Maßnahmen erlassen dürfen. Gegen die Regelungen zu Schulen wurde im Namen mehrerer Schüler noch am selben Tag Klage vor einem Bundesgericht wegen Verletzung des Americans with Disabilities Act und des Rehabilitation Act sowie des 14. Verfassungszusatzes wegen der Segregierung von Schülern mit Benachteiligungen eingereicht. (Fortsetzung: 10. Dezember 2021)
• Washington: Der republikanische Senator im Senat von Washington Doug Ericksen teilte Parteifreunden per E-Mail mit, dass er in El Salvador an COVID-19 erkrankt sei und festsitze. Er bat um die Sendung des monoklonalen Antikörper-Medikaments Casirivimab/Imdevimab von Regeneron Pharmaceuticals. Ericksen war als Gegner von COVID-19-Maßnahmen des demokratischen Gouverneurs und insbesondere von Impfpflichten aufgetreten. (17. Dezember 2021)
• Wyoming: Gouverneur Mark Gordon fertigte das einzige Gesetz aus, das in einer Sondersitzung des Parlaments von Wyoming beschlossen worden war. Die Sondersitzung war unmittelbar nach der Ankündigung von geplanten Impfpflichten durch Präsident Biden angesetzt worden und endete am 3. November, bevor am 4. November die Richtlinien bekanntgegeben worden waren. In der Folge wurde von den zwanzig verhandelten Gesetzesentwürfen nur dieses eine beschlossen. Das Gesetz stellte dem Gouverneur 4 Millionen $ für Kosten der Bekämpfung der Richtlinie in Gerichten zur Verfügung.

13. November 2021

Vor dem Sonntagsspiel gegen die Detroit Lions setzten die Pittsburgh Steelers an diesem Sonnabend ihren Quarterback Ben Roethlisberger auf die COVID-19-Reservebank. Statt Roethlisberger sollte Mason Rudolph auflaufen. Da der Quarterback geimpft war, bestand die Möglichkeit, dass er in der folgenden Woche gegen die Los Angeles Chargers eingesetzt werden konnte. Die Green Bay Packers teilten mit, dass ihr Quarterback Aaron Rodgers am Sonntag gegen die Seattle Seahawks eingesetzt werden könnte, nachdem dessen Positivtest eine Kontroverse ausgelöst hatte.

• Hawaii: Die Gesundheitsbehörden in Hawaii warnten vor einem COVID-19-Cluster in einer Kirchengemeinde in Nawiliwili auf der Insel Kauai. Es seien im Laufe dieses Monats bereits 36 Ansteckungen festgestellt worden.
• Oklahoma: Auf die Aussetzung der Impfpflicht für die Nationalgarde Oklahomas durch Brigadegeneral Mancino am 11. November erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums, dass das Verteidigungsministerium angemessen reagieren würde. Verteidigungsminister Austin sehe die SARS-CoV-2-Impfungen als Frage der militärischen Einsatzbereitschaft an. Gouverneur Stitt bestritt unterdessen, dass die schnelle Ernennung Mancinos zum Kommandeur der Nationalgarde der Ablehnung der Impfpflicht geschuldet sei.

14. November 2021

In der Sendung Face the Nation äußerte diesen Sonntag Finanzministerin Janet Yellen gegenüber Margaret Brennan, dass es von der Pandemie abhänge, ob die derzeitige Inflation mit steigenden Verbraucherpreisen bis zu den Halbzeitwahlen im November 2022 abgeklungen sei. Es sei entscheidend die Pandemie in den Griff zu bekommen.

15. November 2021

Anthony Fauci erklärte in einem Montagsinterview, dass es besorgniserregend sei, dass in den Vereinigten Staaten die Fallzahlen im Augenblick ein Plateau bilden würden. In einigen Gebieten sei wieder eine Zunahme zu beobachten. Am Vortag war eine Zunahme der Neufälle im Siebentagesdurchschnitt um 11 % im Vergleich zur Vorwoche gemeldet worden, es waren 82.000 Fälle gewesen. Zuvor waren Fallzahlen seit dem Höhepunkt der Delta-Welle am 13. September stetig gesunken, wobei die Zahlen für drei Wochen sich eingepegelt hatten. Nun waren die Fallzahlen und Krankenhauseinweisungen in den im Sommer besonders betroffenen Südstaaten deutlich gesunken, im Mittlerem Westen waren die Fälle um 19 % und im Nordosten um 37 % gestiegen. Bei den um etwa zwei Wochen den Fallzahlen hinterherhinkenden Krankenhauseinweisungen war im Mittleren Westen ein Anstieg um 11 % im Wochenvergleich zu verzeichnen, im Nordosten waren diese gleichbleibend. Ein Fokus müsse nun laut Fauci sein, die noch nicht geimpften 60 Millionen US-Amerikaner, einschließlich der nun impfbaren Kinder zwischen 5 und 11 zu impfen. Er erklärte, dass es keine Bedenken gebe für die Familienzusammenkünfte zu den Feiertagen von Thanksgiving bis zum Jahresende, sofern die Teilnehmer geimpft seien. Man solle die Zusammenkünfte genießen.

16. November 2021

Während des 2021 STAT Summit äußerte Anthony Fauci am Dienstag, dass die täglichen Fallzahlen deutlich unter 10.000 sinken müssten, um wieder zur Normalität zurückkehren zu können. Dieser Wert war seit März 2020 nicht mehr unterschritten worden. Er gehe davon aus, dass ein Wert von 3.300 erreicht werden müsse. Fauci betonte, dass es sich hierbei um Schätzungen handele. Er wies darauf hin, dass bei Senioren über 65 die Krankenhauseinweisungen unter den Geimpften ohne Auffrischungsimpfung stiegen. Sie machten nun einen bedeutenden Teil der Krankenhauseinweisungen aus, wenn auch bei weitem nicht die Mehrheit.

Da gegen die Impfrichtlinie zur Impfung von Beschäftigten in Großbetrieben ab hundert Angestellten vom 4. November 2021 in allen Bundesberufungsgerichtsbezirken Klagen eingereicht worden waren, wurde das zuständige Berufungsgericht ausgelost. Das Los fiel auf den 6th U.S. Circuit Court of Appeals mit Gerichtssitz in Cincinnati. Dieses Gericht hilt als konservativ, da die überwiegende Mehrzahl der Richter von republikanischen Präsidenten ernannt worden war.

Pfizer beantragte bei der Food and Drug Administration (FDA) die Zulassung des oralen COVID-19-Medikaments Paxlovid.

17. November 2021

Wie Fauci am Vortag hob CDC-Direktorin Rochelle Walensky in der Mittwochspressekonferenz der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses hervor, dass Studien auf eine nachlassende Wirksamkeit der Impfungen hinwiesen. Geimpfte ohne Auffrischung würden einen zunehmenden Teil der Ansteckungen und Krankenhauseinweisungen ausmachen. Die Ungeimpften seien aber nach wie vor die Mehrheit bei Erkrankungen, schweren Verläufen, Krankenhauseinweisungen, und Sterbefällen. Zur Zeit habe die USA täglich etwa 5.300 Krankenhauseinweisungen und 1.000 Tote am Tag.

18. November 2021

• Florida: In Brandon (Florida) fertigte Gouverneur Ron DeSantis ein am Mittwoch in einer Sondersitzung des Parlaments Floridas beschlossenes Gesetzespaket aus, dass sich gegen diverse Maßnahmen gegen die Pandemie richtete. DeSantis erklärte es zur stärksten Gesetzgebung im Land. Unter anderem wurden Maskenpflichten untersagt, es jeder öffentlichen oder privaten Organisation verboten Impfungen von Mitarbeitern zu verlangen, ohne dass diese sich aus religiösen, medizinischen oder auf Grund einer natürlichen Immunität befreien könnten. Privatunternehmen und Krankenhäusern wurde mit einem Bußgeld gedroht, falls sie Impfungen verlangten. Schüler durften nicht in Quarantäne wegen engen Kontakts mit Erkrankten gesteckt werden. Außerdem waren 5 Millionen $ für Rechtskosten im Kampf gegen Bundesmaßnahmen zurückgestellt worden. Nachdem Journalisten auffiel, dass die Örtlichkeit als Anspielung auf den Slogan Let’s Go Brandon verstanden werden könne, erklärte der Gouverneur Brandon sei eine schöne Stadt.
• Ohio: In Strongsville fand ein Forum von sechs republikanischen Kandidate für die Senatorenwahl 2022 in dem Bundesstaat statt. Die Kandidaten wiederholten fast alle die Big Lie, dass Trump die Präsidentschaftswahl 2020 eigentlich gewonnen hätte, sprachen sich alle gegen von Demokraten gewollte Wahlrechtsänderungen und gegen Impfpflichten aus.

19. November 2021

Nachdem am Morgen die Food and Drug Administration (FDA) Auffrischungsimpfungen für alle erwachsenen Personen zugelassen hatte, und der interne Ausschuss des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) für die Empfehlung gestimmt hatte, beschloss CDC-Direktorin Rochelle Walensky an diesem Freitag die offizielle Empfehlung von Auffrischungsimpfungen. Dies würde die bisherigen komplizierteren Empfehlungen vereinfachen.

• Maine: Der Abgeordnete im Parlament Maines Chris Johansen erklärte nach dem COVID-19-Tod seiner Ehefrau den Rücktritt. Sie habe sich um den Bauernhof gekümmert und ihm so die Zeit verschafft, im Parlament tätig zu sein. Johanson war als Gegner von Coronamaßnahmen aufgetreten und bedauerte in seinem Rücktrittsschreiben, dass er nichts mehr gegen Regierungsübergriffe tun könnte.
• Texas: Ein Berufungsgericht des Staates Texas entschied, dass ein Krankenhaus in Fort Worth nicht verpflichtet werden könne die Verabreichung von Ivermectin an einen seit Oktober an ein Beatmungsgerät angeschlossenen COVID-19-Patienten durch eine Hals-Nasen-Ohren-Ärztin zu dulden. Gerichte seien nach texanischem Recht nicht befugt medizinische Anordnungen zu treffen, so das Gericht. Die klagende Ehefrau des Patienten erwog Rechtsmittel zum Texas Supreme Court.

20. November 2021

Die Vereinigten Staaten verzeichneten an diesem Sonnabend laut den Datenbanken der Johns Hopkins University über 770.800 Todesopfer. Damit übertraf die Zahl der Coronatoten im Jahr 2021 die 385.343 Toten des Vorjahres.

Der ehemalige Präsident Donald Trump rief seinen ehemaligen Berater Peter Navarro auf einer Vorladung (Subpoena) eines Ausschusses des Repräsentantenhauses zur Untersuchung des Vorgehens der Regierung in der Coronakrise nicht nachzukommen. Er berief sich dabei auf das „Executive Privilege“ von US-Präsidenten. Navarro erklärte die Untersuchung zu einer Hexenverfolgung, erklärte er werde der Ladung nicht nachkommen und behauptete, der Schuldige sei Anthony Fauci, dessen angebliche Gain-of-function-Forschung es den Chinesen ermöglicht habe den Virus freizusetzen.

• Florida: In einem durch Florida gegen die am 4. November angeordnete Impfpflicht für Angestellte im Gesundheitswesen angestrengtem Gerichtsprozess wies eine Bundesrichterin einen Antrag auf eine einstweilige Aussetzung der Richtlinie der Centers for Medicare & Medicaid Services ab. Florida habe nicht hinreichend einen anzunehmenden unwiederbringlichen Schaden dargelegt. Die dem Antrag zugrundegelegten eidesstattlichen Versicherungen basierten auf Vermutungen, die zu Spekulationen führten, so die Richterin.

Disney World in Orlando teilte mit, dass in dem Vergnügungspark die ansonsten konzernweit geltende Impfpflicht für Beschäftigte wegen der am Donnerstag in Kraft gesetzten Gesetze Floridas ausgesetzt würde. Man sei überzeugt, dass eine Impfverpflichtung der richtige Weg sei, 90 % der in Disney World beschäftigten Personen seien auch geimpft.

21. November 2021

Im Gespräch mit der Moderatorin Martha Raddatz definierte Anthony Fauci in der ABC-Sonntagssendung This Week den Begriff „vollständig geimpft“. Er sagte, dass eine vollständige Impfung das Erhalten von zwei Impfdosen von Pfizer- beziehungsweise Modernaimpfstoffen, oder einer Impfdosis von Johnson & Johnson bedeute. Er setzte sich damit in Widerspruch zu früheren Äußerungen, nach denen erst nach Auffrischungsimpfungen von einer vollständigen Impfung ausgegangen werden solle.

Am Abend fand die Verleihung der American Music Awards im Microsoft Theatre in Los Angeles statt. Die Zuschauer trugen, mit Ausnahme von geladenen Prominenten, Gesichtsmasken. Die Prominenten saßen unter Beachtung von sozialem Abstand in einem eigenen Bereich. Moderiert wurde die Veranstaltung durch Cardi B.

22. November 2021

Präsident Biden nominierte den Vorsitzenden der Federal Reserve Bank, gegen den Willen von progressiven Demokraten wie der Senatorin Elizabeth Warren, für eine zweite Amtszeit als Vorsitzenden der amerikanischen Zentralbank.

Wegen steigenden Fallzahlen in Dänemark und Deutschland stufte Centers for Disease Control and Prevention an diesem Montag diese beiden Länder auf die „Gefahrstufe 4:Sehr hoch“ ein und das Außenministerium der Vereinigten Staaten sprach die Reisewarnung „do not travel“ aus. Zu diesem Zeitpunkt waren an europäischen Staaten Belgien, Griechenland, Irland, Norwegen, Österreich, Rumänien, Schweiz, Tschechien und das Vereinigte Königreich ebenso hoch eingestuft.

23. November 2021

Auf MSNBC äußerte sich Anthony Fauci zu Angriffen von FOX-Moderator Tucker Carlson und den ehemaligen Berater von Präsident Trump Peter Navarro. Er sagte, er würde versuchen Leben zu retten, diejenigen, die Lügen als Waffen einsetzten würden Töten. Er betrachte es daher als Ehrenabzeichen von Carlson und Navarro angegriffen zu werden.

24. November 2021

Der Leiter des National Institutes of Allergy and Infectious Diseases Anthony Fauci erklärte auf CNN, dass nach derzeitigem Wissensstand Jugendliche keine Auffrischungsimpfung benötigen würden. Das Immunsystem eines Teenagers sei stärker als bei Älteren.

Die Anzahl von Arbeitslosenanträgen sank laut des an diesem Mittwoch veröffentlichtem Bericht des Arbeitsministeriums in der Vorwoche auf saisonbereinigt um 71.000 auf 199.000. Dies war der niedrigste Wert seit Mitte November 1969. Ohne der Bereinigung, vor allem wegen des bevorstehenden Thanksgiving-Festes war die Zahl der Anträge leicht um 18.000 auf knapp 259.000 gestiegen. Im Vierwochendurchschnitt war ein Sinken um 21.000 auf 252.000 zu verzeichnen, dem niedrigsten Wert seit Mitte März 2020 zu Beginn der großen Entlassungswelle. Seit im frühen Januar 2020 noch wöchentlich 900.000 Arbeitslosenanträge in der Woche gestellt worden waren, war der Wert beständig gesinken und lag nun unterhalb der Präpandemie-Zeit. Insgesamt empfingen noch etwa 2 Millionen US-Amerikaner Arbeitslosenunterstützung.

• Michigan: Die Bundesregierung sagte auf Anfrage von Gouverneurin Gretchen Whitmer die Entsendung von zwei medizinischen Gruppen zur Entlastung des überlasteten Krankenhaussystems des Bundesstaates zu.

25. November 2021

Macy's Thanksgiving Day Parade.

Das Weiße Haus veröffentlichte an diesem Donnerstag eine auf Video aufgezeichnete Thanksgiving-Ansprache des Präsidenten. Joe Biden wünschte seinen Mitbürgern eine frohes Thanksgiving-Fest, dass näher an der Normalität sei. Er erinnerte trotz der traditionellen Dankbarkeit an die Verluste in der Pandemie. Biden verbrachte sein Fest in Nantucket mit seiner Familie und folgte damit der im Vorjahr unterbrochenen Tradition von ihm und seiner Frau Jill Biden. Er traf in dem Ort Angehörige der Küstenwache der Vereinigten Staaten und tätigte einen Anruf zur Fernsehübertragung von Macy’s Thanksgiving-Parade, die dieses Jahr wieder mit Zuschauern stattfand. Die etwa 9.000 Zuschauer waren wie die Teilnehmer geimpft und mussten einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

26. November 2021

Der Black Friday war geprägt durch Nachrichten zu einer neuen Coronavariante. Die Variante B.1.1.526 wurde in einer Sondersitzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Besorgnis erregende Variante eingestuft und als SARS-CoV-2-Variante Omikron nach dem griechischen Buchstaben Omikron benannt. Die Variante war erstmals in Botswana im Botswana Harvard H.I.V. Reference Laboratory in Gaborone identifiziert worden, aber auch kurz darauf in Südafrika. Sie wies mehr als 50 Mutationen auf, über dreißig betrafen die Spike-Proteine, die der Ansatzpunkt für Antikörper sind. Die WHO hatte bei der Bezeichnung die Buchstaben Ny und Xi übersprungen, was zu Spott konservativer Personen wie Ted Cruz und Donald Trump Jr. führte.

Auf CNN erklärte der Virologe Anthony Fauci, dass noch kein Omikron-Fall in den Vereinigten Staaten bekannt sei. Außer in Botswana und Südafrika waren bis dahin Fälle im benachbarten Simbabwe, in Hongkong in China, und Belgien bekannt. Fauci erklärte weiter, dass die Auswirkungen der Mutationen noch unbekannt seien. Die Wirksamkeit der Impfstoffe müsse im Labor noch untersucht werden. Bislang habe man nur ein Warnsignal (red flag), dass es ein Problem gebe.

US-Präsident Biden teilte mit, dass er nach Beratung mit seinen Beratern wegen dieser Variante Einreisebeschränkungen ab Montag, dem 29. November für Flüge aus Südafrika, Botswana, Simbabwe, Namibia, Lesotho, Eswatini, Mosambik, und Malawi angeordnet hätte. (Fortsetzung: 24. Dezember 2021)

Die Wall Street reagierte mit nachgebenden Kursen auf Nachrichten über die Omikron-Variante. Die Aktienbörsen erlebten die bislang größten Kursstürze an einem Handelstag im Jahr 2021. Der Dow Jones Industrial Average fiel um 905,04 (2,53 %), und schloss bei 34.899,34. Zeitweise hatte er über 1.000 Punkte nachgegeben. Der S&P 500 verlor 2,27 % an Wert und schloss bei 4.594,62. Der Nasdaq Composite rutschte um 2,23 % ab und beendete den Börsentag mit 15.491,66. Besonders betroffen waren Reisewerte. Aktien von Impfstoffherstellern, und Internetunternehmen, wie Netflix oder Zoom, die von Lockdowns profitieren würden, stiegen demgegenüber. Ölpreise und Bitcoin (−8 %) fielen. Der Marktunsicherheiten indizierende CBOE Volatility Index stieg auf 28.

BioNTech teilte mit, dass es begonnen habe zu untersuchen, ob der von BioNTech und Pfizer entwickelte Impfstoff auch wirksam gegen die Omikron-Variante sei. In zwei Wochen sei mit Ergebnissen zu rechnen. Falls das Vakzin nicht wirksam sei, würde innerhalb von hundert Tagen eine Anpassung erfolgen. Auch Moderna und Johnson & Johnson kündigten Untersuchungen zur Wirksamkeit ihrer Impfstoffe gegen die neue Variante an.

• New York: Wegen der erwarteten Winterwelle und der Omikron-Variante rief Gouverneurin Kathy Hochul ab dem 3. Dezember den Notstand für den Bundesstaat New York aus.

27. November 2021

Anthony Fauci äußerte in der NBC-Sendung Weekend TODAY, dass er nicht überrascht wäre, sollte die Omikron-Variante bereits in den USA sein. Er erklärte weiter, dass die Mutationen des Virus darauf hindeuten könnten, dass Behandlungen mit monoklonalen Antikörper, mit Blutplasma von Genesenen, oder sogar Impfungen ihre Wirksamkeit verlieren könnten. Es sei aber noch vieles unbekannt. Die Reisebeschränkungen dienten vor allem dazu, Zeit zu gewinnen, um Wissenslücken zu schließen.

Die National Hockey League verlegte die zwei Spiele der New York Islanders gegen die New York Rangers und die Philadelphia Flyers. Grund waren zu zahlreiche Ausfälle von Mannschaftsmitgliedern bei den Islanders.

• Kalifornien: Das für Kalifornien örtlich zuständige Bundesberufungsgericht setzte bis März 2022 die Impfpflicht bei Gefängniswärtern aus.

28. November 2021

Der Direktor des National Institutes of Health Francis Collins trat in der CNN-Sendung State of the Union auf. Zu diesem Zeitpunkt verzeichneten die USA 48.202.506 Fälle und 776.537 Coronatote laut den Datenbanken der Johns Hopkins University. Er erklärte, dass Wissenschaftler seit vier Tagen rund um die Uhr in Zoom-Konferenzen seien wegen der zahlreichen Mutationen der Omikron-Variante. Die Änderungen am Spike-Protein brächten die Möglichkeit, dass die bisherigen Impfstoffe nicht wirken könnten. Es würde zwei bis drei Wochen dauern, bis das geklärt sei. Es gäbe gute Gründe anzunehmen, dass es okay sei. Collins sagte, er wisse, dass Amerika müde sei davon zu hören. Es sei aber wie bei einem Rennen: Der Virus verändere sich, um wieder aufzuholen. Man müsse alles tun, um den Vorsprung zu halten. Das Vorstandsmitglied bei Pfizer Scott Gottlieb trat in der CBS-Sendung Face the Nation auf. Er erläuterte gegenüber Margaret Brennan, dass es im Augenblick unklar sei, ob die Omikron-Variante ansteckender sei, schwerere Krankheitsverläufe verursache, oder Impfwirkungen umgehe. Es gäbe Hinweise, dass der Verlauf milder sei. Dies könne aber auch darauf zurückzuführen sein, dass die Variante bei jüngeren Leuten in Clustern an Universitäten festgestellt worden sei. Personen mit Auffrischungsimpfung seien vermutlich weiter gut geschützt. Gottlieb äußerte, dass er sicher sei, dass die Variante die Vereinigten Staaten bereits erreicht habe. Er erläuterte auch, dass die Überwachung deutlich besser sei als vor einem Jahr, es würden nun etwa ein Fünftel aller positiven PCR-Tests auf Varianten untersucht.

Face the Nation sendete auch ein voraufgezeichnetes Interview mit Anthony Fauci aus. die Omikron-Variante wurde nicht erwähnt, Fauci prognostizierte aber eine fünfte Welle, da noch immer mehr als 60 Millionen Menschen in den USA nicht geimpft seien. Er äußerte sich zu Angriffen gegen ihn und sagte diese haben einen Geruch von Wissenschaftsleugnung. Man müsse nicht sehr aufgeweckt sein, um zu verstehen, dass sie vom Versagen des ehemaligen Präsidenten ablenken sollten. Fauci argumentierte, dass die Angriffe gegen die Wissenschaft erheblich gefährlicher seien, als irgendwelche gegen ihn persönlich gerichteten Pfeile und Schleudern. Er werde einfach weiter Leben retten, während diese Kritiker weiter lügen würden. Die republikanischen Senatoren Rand Paul und Ted Cruz reagierten auf Twitter auf das Fauci-Interview. Beide bezeichneten ihn als Bürokraten. Paul warf Fauci vor, die Wissenschaft der natürlichen Immunität zu ignorieren, Cruz behaupte, Fauci wolle unter dem Mantel der Wissenschaft ein autoritäres Regime errichten.

• Kalifornien: Die seit 1928 stattfindende jährliche Hollywood Christmas Parade fand in Los Angeles mit 5000 Teilnehmern statt. Der Umzug war lediglich 1942 bis 1944 wegen des II. Weltkrieges und 2020 wegen der Pandemie ausgefallen.

Am ersten Tag von Hanukkah tauchten in Beverly Hills und einigen anderen Orten des Los Angeles County antisemitische Flugblätter auf. Auf den Flugblättern wurde behauptet, dass COVID-19 von Juden verursacht worden sei. Das Beverly Hills Police Department nahm Ermittlungen auf.

• Texas: Gouverneur Greg Abbott tweetete über Bidens am Freitag verkündeten Reisebeschränkungen. Er schrieb:

“Immigrants have recently been apprehended crossing our border illegally from South Africa. Biden is doing nothing to stop immigrants from South Africa entering illegally. Pure politics and hypocrisy.”

„Immigranten wurden kürzlich dabei angetroffen, wie sie von Südafrika unsere Grenze überschritten. Biden tut Nichts, um Immigranten aus Südafrika vom illegalem Grenzüberschritt abzuhalten. Reine Politik und Doppelmoral.“

29. November 2021

Stellungnahme Präsident Bidens zur Omikron-Variante.

Präsident Biden trat mit einer Erklärung zur Omikron-Variante im Weißen Haus vor die Presse. Er sagte, dass es eine Zeit für Besorgnis sei, aber nicht für Panik. Die Variante sei wahrscheinlich bereits in den Vereinigten Staaten sei. Er äußerte:

“We have the best vaccine in the world, the best medicines, the best scientists, and we're learning more every single day. And we'll fight this variant with scientific and knowledgeable actions and speed -- not chaos and confusion”

„Wir haben den besten Impfstoff der Welt, die beste Medizin, die besten Wissenschaftler, und wir lernen jeden Tag dazu. Und wir werden diese Variante mit wissenschaftlichen und informierten Maßnahmen --nicht Chaos und Verwirrung.“

Biden erklärte, dass man mit den Impfungen ein wirksames Mittel auch gegen diese Variante habe. Er schloss Lockdowns als Maßnahmen aus. Diese seien nicht notwendig, wenn genug geimpft sei. Biden forderte Amerikaner auf, sich impfen zu lassen, Auffrischungsimpfungen anzunehmen und Masken zu tragen. Die Regierung glaube, dass Impfungen und Auffrischungen genug Schutz böten. Er habe aber die zuständigen Behörden trotzdem angewiesen gegebenenfalls einen verbesserten Impfstoff so schnell wie möglich, aber ohne Abkürzungen, zulassen.

Die CDC änderte die Richtlinien zu Auffrischungsimpfungen dahin gehend, dass nachdrücklich jedem ab 18 zu Auffrischungsimpfungen geraten wurde.

Ein Bundesgericht setzte in dem am 10. November 2021 eröffnetem Gerichtsverfahren die Richtlinie vom 4. November zur Impfpflicht im Gesundheitswesen in den klagenden Bundesstaaten Alaska, Arkansas, Iowa, Kansas, Missouri, Nebraska, New Hampshire, North Dakota, South Dakota, und Wyoming einstweilen aus. Der Richter begründete die Entscheidung mit der Sorge um Personalengpässen in medizinischen Einrichtungen.

Die Aktienkurse erholten sich nach den Verlusten am Freitag. Die Kurse stiegen dabei nach der Erklärung des Präsidenten, dass er Lockdowns wegen der Omikron-Variante ausschließe. Der Dow Jones Industrial Average gewann 263,6 Punkte und schloss mit 35.135,94 Punkten. Der S&P 500 stieg wieder um 1,3 % auf 4.655,27 und der Nasdaq stieg um 1,9 % auf 15.782,83. Besonders profitierten Technikwerte, mit Ausnahme von Twitter, das von der Nachricht vom Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Jack Dorsey belastet wurde. Weitere Gewinner waren Verkehrswerte. Der CBOE Volatility Index ging wieder zurück.

In New York wurden vor geimpften und getesteten Zuschauern die Gotham Awards für Independent-Filme verliehen. Als Gewinner des Abends galt Maggie Gyllenhaals Werk Frau im Dunkeln (The Lost Daughter).

Die Redaktion von Merriam-Webster’s Collegiate Dictionary gab ihre Entscheidung für das Wort des Jahres bekannt: Vaccine (Impfstoff).

Charlie Baker, der Gouverneur von Massachusetts, teilt im Radio mit, dass eine Gruppe von fünfzehn bis zwanzig Bundesstaaten an einem einheitlichen QR-Code zum Nachweis von Corona-Impfungen arbeite.

• Kalifornien: Das für Kalifornien zuständige 9. Bundesberufungsgericht setzte auf Antrag einer Schülerin der Scripps Ranch High School die Corona-Pflichtimpfung für Schüler des Schulbezirks von San Diego einstweilen aus. Die Schülerin berief sich auf religiöse Gründe und machte geltend, sie würde gegenüber schwangeren Schülerinnen benachteiligt, die befreit würden.
• Massachusetts: Für den Obersten Gerichtshof wies Stephen Breyer die Annahme einer Beschwerde gegen Impfpflichten von acht Krankenhausangestellten aus Massachusetts ab.
• Michigan: Der Bundesstaat wies 4181 COVID-19-Krankenhauspatienten aus und brach damit den bisherigen Rekord von 4158 am 19. April 2021. Zuvor waren die Patientenzahlen seit neunzehn Wochen stetig gestiegen. Michigan hatte zu diesem Zeitpunkt die höchsten Fall- und Patientenzahlen. Mit 18,7 % Positivste bei den Tests erreichte es auch wieder Werte, wie früh in der COVID-19-Pandemie in Michigan.
• New York: Die Stadt New York erließ eine nachdrückliche Empfehlung zum Maskentragen in Innenräumen und der Öffentlichkeit.
• Oklahoma: Verteidigungsminister Lloyd Austin wies eine Anfrage von Gouverneur Kevin Stitt zurück, die Nationalgarde Oklahomas von Corona-Pflichtimpfungen zu Befreien wegen der persönlichen Freiheit der Nationalgardisten. Austin begründete dies damit, dass Impfungen die Sicherheit, Gesundheit und Einsatzbereitschaft sicherstellten.

30. November 2021

Bei der ersten Pressekonferenz der White House Covid Task Force seit bekanntwerden der Omikron-Variante erläuterte Anthony Fauci an diesem Dienstag, dass Omikron sich erheblich von der Delta-Variante unterscheide. Einige der zahlreichen Mutationen hätten Auswirkungen auf die Übertragbarkeit des Virus und einige dienten der Umgehung des Immunsystems. Die Variante sei weltweit in 20 Ländern festgestellt worden, aber noch nicht in den Vereinigten Staaten. CDC-Direktorin Rochelle Walensky teilte mit, dass die Überwachung bei Einreisenden in die USA verstärkt worden sei. Auch das Screening von Coronatests nach Varianten sei ausgebaut. Man sei besser aufgestellt, als noch vor einem Jahr.

Außenminister Antony Blinken teilte mit, dass die Koordinatorin für die weltweiten Coronamaßnahmen der Regierung, Gayle Smith, zurücktrete. Die Vereinigten Staaten hätten 260 Millionen Impfdosen weltweit ausgeliefert seit dem April und zahllose Leben gerettet. Dies sei Teil von Smiths Hinterlassenschaft. Blinken ernannte eine amtsführende Koordinatorin. Smith würde zu ihrer vorherigen Tätigkeit in einer Nichtregierungsorganisation zurückkehren.

Das Antimicrobial Drugs Advisory Committee der FDA stimmte 13:10 für die Zulassung des COVID-19-Medikaments Molnupiravir. Das Arzneimittel von Merck und Ridgeback Biotherapeutics soll die Wahrscheinlichkeit schwerer oder tödlicher Verläufe um 30 % senken. Das in Kapselform verabreichte Mittel wäre das erste zugelassene orale Corona-Medikament.

Ein Bundesrichter in Louisiana setzte die am 4. November 2021 angeordnete Impfpflicht im Gesundheitswesen einstweilen bundesweit aus. Der Richter begründete seine Entscheidung damit, dass eine so weitreichende Maßnahme durch den Kongress getroffen werden müsse. Ein Bundesrichter in Kentucky setzte die von Biden angeordnete Pflichtimpfung für Vertragspartner der Bundesregierung und deren Angestellte einstweilen in den Bundesstaaten Kentucky, Ohio, und Tennessee aus. Der Präsident sei wahrscheinlich nicht berechtigt aus einer gesetzlichen Delegierung heraus diese Entscheidung zu treffen, so der Richter.

Stéphane Bancel, der CEO von Moderna merkte in einem Interview mit der Financial Times an, dass er davon ausgehe, dass die Wirksamkeit der bestehenden Impfstoffe wesentlich geringer gegen die Omikron-Variante sein könnten. Wie viel weniger wirksam könne er zurzeit nicht sagen, da die Daten noch nicht verfügbar seien. Leonard Schleifer, der CEO von Regeneron, sagte auf CNBC, dass der von seinem Unternehmen angebotene Cocktail Casirivimab/Imdevimab aus zwei monoklonalen Antikörpern ebenfalls weniger wirksam gegen die neue Variante sein könnte. Der eine Bestandteil könnte mehr betroffen sein, als der andere. Das Unternehmen untersuche, ob man das Medikament anpassen müsse.

Der Vorsitzende der Federal Reserve Bank Jerome Powell und Finanzministerin Janet Yellen wurden vor dem Senate Committee on Banking, Housing and Urban Affairs angehört. Powell räumte ein, dass die ursprüngliche Annahme, dass die Inflation 2022 deutlich fallen würde, unzutreffend sei. Preistreibende Faktoren wie ein Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage würden weit in das kommende Jahr anhalten. Wieder steigende Fallzahlen und die Unsicherheiten wegen der Omikron-Variante würden eine Bedrohung für Beschäftigung, wirtschaftliche Aktivität und Preisstabilität darstellen. Auf Nachfrage antwortete Powell, die ursprüngliche Prognose einer sinkenden Inflation habe die Engpässe bei den Lieferketten unterschätzt. Yellen führte die wirtschaftlichen Probleme auf die Pandemie zurück. Sobald der Virus unter Kontrolle gebracht sei könne man die Probleme in Griff bekommen.

Die Äußerungen von dem Vorsitzenden der Zentralbank und des CEO von Moderna ließen die Aktienmärkte nachgeben und die Gewinne vom Vortag wurden aufgehoben.

Das American Jewish Committee, die Anti-Defamation League und das Auschwitz Museum kritisierten die Journalistin Lara Logan für einen Vergleich zwischen Anthony Fauci und Josef Mengele in der Sendung Fox News Primetime. Sie hatte geäußert, dass viele ihr gesagt hätten, dass Fauci nicht für Wissenschaft stünde, sondern für Mengele.

Marcus Lamb, der Mitbegründer und CEO des christlich-konservativen Daystar Television Network, mit einer geschätzten Reichweite von weltweit 2 Milliarden Personen, starb an COVID-19. Unter ihm hatte sich die Sendegruppe gegen Coronamaßnahmen gestellt und Falschinformationen zu COVID-19 gesendet.

• Kalifornien: Im Sacramento County wurde eine Abwasserprobe entnommen, in der sich später bei einer Analyse die Omikron-Virenvariante nachweisen ließ. Auch eine im Merced County genommene Abwasserprobe enthielt Omikron-Viren.
• North Carolina: Der Gouverneur des Bundesstaates Roy Cooper teilte mit, dass die Gesundheitsministerin des Bundesstaates Mandy Cohen zurücktrete. Sie hatte das Amt seit 2017 inne und hatte die Maßnahmen des Bundesstaates gegen COVID-19 geleitet. Cohen erklärte, es sei eine Ehre gewesen das Amt in dieser Zeit innegehabt zu haben, aber sie wolle nun mehr Zeit mit der Familie verbringen.
• Pennsylvania: Der aus dem Fernsehen bekannte Arzt Mehmet Oz kündigte im Washington Examiner an als Republikaner bei der Senatswahl 2022 in Pennsylvania als Nachfolger von Senator Pat Toomey antreten zu wollen. Er begründete seine Kandidatur damit, dass während der Pandemie Politik mit Medizin vermischt worden sei. Eliten hätten Lösungen versprochen, aber nur Freiheiten beschnitten. In Pennsylvania kandidierten bereits mehrere Republikaner. Oz hattet in der Doctor Oz Show sich in der Vergangenheit für die Erforschung von Hydroxychloroquin zur COVID-19-Behandlung ausgesprochen.

Dezember 2021

Die SARS-CoV-2-Variante Omikron wurde ab Anfang Dezember in den Vereinigten Staaten diagnostiziert. Der erste bekannt gewordene Fall wurde am 1. Dezember in Kalifornien entdeckt, bereits einen Tag später wurden Fälle in Colorado, Hawaii, Minnesota, und New York bekannt. Mit der am 18. Dezember endenden Woche war die Omikron-Variante bereits die in den Vereinigten Staaten dominierende Variante. 73 % der gen-sequenzierten Neufälle waren in der Woche dieser Variante zuzurechnen. Omikron verdrängte damit die bis dahin vorherrschende Delta-Variante (nun 26,6 % der sequenzierten Neufälle). Einhergehend mit der Ausbreitung der Omikron-Variante war der Monat geprägt von einem erneuten rapiden Anstieg von COVID-19-Ansteckungen. Am Ende des Monats erreichten die Fallzahlen den Rekordwert von 386.000 COVID-19-Fällen am letzten Tag des Jahres 2021. Auch Analysen von Abwasser zeigten zum Ende des Dezembers bis dahin in der Pandemie nicht gesehene Infektionszahlen. Besonders in den Bundesstaaten Colorado, Idaho, Kalifornien, Massachusetts, Missouri, und North Carolina deuteten diese Analysen auf einen scharfen Anstieg an Ansteckungen mit dem Corona-Virus hin. Die Untersuchung von Abwasser galt als besonders aussagekräftig, da so auch medizinisch unterversorgte Gebiete erfasst werden konnten. Demographisch war ein deutlicher Anstieg des Anteils jüngerer Erkrankter zu beobachten, einschließlich von Rekordwerten bei Einweisungen in Pädiatrien.

Nach dem im Januar 2022 vorgelegtem Bericht des Arbeitsministeriums waren statt der prognostizierten 422.000 Arbeitsstellen lediglich 199.000 Arbeitsplätze neu geschaffen worden. War dabei bis etwa Mitte Dezember der Anstieg wie vorhergesagt verlaufen, traf dann der Omikron-Anstieg die Vereinigten Staaten mit der Folge, dass Geschäfte geschlossen wurden, Flugreisen in großer Zahl abgesagt wurden, und Arbeitskräfte wegen Ansteckungen ausfielen. Gleichwohl sank die Arbeitslosenquote auf 3,9 % und näherte sich der Quote von 3,5 % im Februar 2020 an, bevor die COVID-19-Pandemie die Vereinigten Staaten voll traf. Grund für den Rückgang der Arbeitslosenquote war unter anderem, dass vor allem Baby-Boomer sich mit Gewinnen auf den Aktienmärkten aus dem Arbeitsmarkt verabschiedeten und früher in den Ruhestand gingen. Im Dezember 2021 waren 10,92 Millionen offene Stellen registriert worden, 4,6 Millionen mehr als Arbeitslose. Die offenen Stellen hatten seit November um 1,4 % zugenommen. Die seit Monaten als „Great Resignation“ anhaltende Kündigungswelle durch Arbeitnehmer zeigte Zeichen der leichten Abkühlung. Nur noch 4,34 Millionen Arbeitnehmer hatten gekündigt, 3,6 % weniger als im Vormonat. Allerdings stieg das Durchschnittseinkommen im Dezember um 0,6 % beziehungsweise um 4,7 % im Jahresvergleich zum Dezember des Vorjahres. Dies war mehr als die prognostizierten 0,4 % für den Monat oder 4,2 % für das Jahr. Die Zuwächse beim Durchschnittseinkommen wurden aufgehoben durch Inflation. In diesem Monat stieg der Verbraucherpreisindex um 0,5 % oder im Vergleich zum Vorjahr um 7 %. Es war der höchste Preisanstieg über zwölf Monate seit dem Juni 1982.

1. Dezember 2021

Elf republikanische Senatoren, unter anderem Ted Cruz, Mike Lee und Ron Johnson drohten einem Übergangshaushalt, wegen der von Biden angeordneten Test- und Impfpflichten, nicht zuzustimmen. Ohne eine einstimmige Zustimmung im Senat der Vereinigten Staaten würde es mit Ablauf des Freitags des 3. Dezember zum Government Shutdown kommen. Senator Kevin Cramer, ein Parteifreund dieser Gruppe, zeigte sich nicht überzeugt über solch einen Schritt bei Anordnungen, die von Gerichten gerade ausgesetzt worden seien. Unterstützung erhielten die elf Senatoren durch die Gruppe des Freedom Caucus im Repräsentantenhaus, der an diesem Mittwoch den republikanischen Minderheitsführer im Senat Mitch McConnell aufforderte, alle Möglichkeiten zu nutzen eine Abstimmung zum Übergangshaushalt zu verzögern, bis jede Finanzierung der Test- und Impfpflichten gestrichen sei.

In der Radiosendung des Fox-Moderators Brian Kilmeade warf Senator Ron Johnson Anthony Fauci am Welt-AIDS-Tag vor, er würde die COVID-19-Pandemie überdramatisieren. Er habe dasselbe in der AIDS-Epidemie der 1980ern getan.

Sah es zunächst so aus, dass die Aktienkurse sich von den Verlusten des Vortages erholt hatten, fielen sie nach der Nachricht, dass ein Omikron-Fall in den Vereinigten Staaten entdeckt worden war. Der Dow Jones fiel, nachdem er zunächst um 520 Punkte gestiegen war, auf ein Minus von 461,68 Punkten auf 34.022,04 Punkte zum Handelsschluss. Der S&P 500 gab zum Ende fast 1,2 % nach und schloss bei 4513,04 Punkten. Der techniklastige Nasdaq Composite stieg zunächst um 1,8 %, um dann bei 15.254,05 oder 1,8 % niedriger zu schließen.

• Kalifornien: Es wurde gemeldet, dass in Kalifornien der erste Fall einer Erkrankung mit der Omikron-Variante in den USA festgestellt worden war. Es handelte sich um jemanden, der am 22. November aus Südafrika nach San Francisco geflogen war und am 29. November positiv auf COVID-19 getestet worden war.
• Ohio: Gouverneur Mike DeWine fertigte House Bill 215 aus, mit der es kleineren Unternehmen erlaubt wurde, auch während eines Gesundheitsnotstandes geöffnet zu bleiben.
• Oregon: Der Oregon Housing and Community Service erklärte, dass keine weiteren Anträge auf staatliche Unterstützung für Mietzahlungen angenommen werden würden. Grund sei ein Mangel an Bundesmitteln.

2. Dezember 2021

Es wurde diesen Donnerstag angeordnet, dass alle Einreisende in die Vereinigten Staaten einen Corona-Test vorzuweisen haben, der höchstens einen Tag vor Abflug alt sein durfte. Zuvor waren es drei Tage und Ungeimpfte, die getestet werden mussten. Maskenpflichten auf Inlandsflügen und in öffentlichen Verkehrsmitteln wurden bis März verlängert. Bürgern sollten Selbsttests zur Verfügung gestellt werden. Die Regierung rief Arbeitgeber dringend auf Arbeitnehmer zu impfen.

Die Vorsitzende des House Appropriations Committee Rosa DeLauro teilte mit, es sei im Repräsentantenhaus ein Kompromiss bezüglich eines Übergangshaushalts erzielt worden. Die Einigung sah keine wesentlichen Änderungen im US-Haushalt vor, der bestehende sollte fortgeführt werden. Ein Gouvernment Shutdown konnte vermieden werden, nachdem auch im Senat eine Einigung erzielt wurde. Der Übergangshaushalt wurde 69:28 angenommen. Dann wurde Der verabredungsgemäß über einen durch die Senatoren Mike Lee und Roger Marshall eingebrachten Gesetzeszusatz abgestimmt, der Pflichtimpfungen untersagen sollte. Der Zusatz wurde 48:50 abgelehnt.

Drei Spieler der Tampa Bay Buccaneers wurden wegen Täuschung über ihren Impfstatus für drei Spiele in der National Football League gesperrt.

• Colorado: Es wurde ein dritter Fall einer Erkrankung mit der Omikron-Variante festgestellt. Die Frau aus dem Arapahoe County war kürzlich von einer Reise in das südliche Afrika zurückgekommen.
• Hawaii: Als fünfter Bundesstaat meldete Hawaii einen Omikron-Fall. Es handelte sich um eine Person von Oahu, die nicht in letzter Zeit gereist war.
• Minnesota: Ein zweiter Fall einer Infektion mit der Omikron-Variante in den Vereinigten Staaten wurde bekannt. Der infizierte Mann hatte am 22. November nach der Rückkehr von der Anime-NYC-Convention in New York City milde COVID-19-Symptome entwickelt. Gouverneur Tim Walz führte die Entdeckung auf das führende RNA-Sequenzierungs- und Testprogramm seines Bundesstaates zurück. An der Anime-Convention hatten über 50.000 Menschen teilgenommen. Der Mann war Teil einer etwa dreißig Personen umfassen Gruppe, etwa die Hälfte wurde positiv auf COVID-19 getestet. Wegen guter Belüftung und verbreitetem Maskentragen war die Anime-Convention aber nicht zu einem Super-Spreader-Event geworden, nur 119 Teilnehmer wurden infiziert.
• New York: Am späten Nachmittag teilte Gouverneurin Kathy Hochul mit, dass im Großraum New York fünf Omikron-Fälle identifiziert worden waren. Ein Fall im Suffolk County auf Long Island, zwei in Queens und je einer in Brooklyn und Manhattan. Sie schloss Lockdowns aus, man sei in einer besseren Position als im letzten Jahr.

Bürgermeister Bill de Blasio rief alle Teilnehmer der Anime NYC 2021 auf, sich testen zu lassen und erklärte, es sei davon auszugehen, dass Omikron sich bereits in der Bevölkerung verbreite.

• Oklahoma: Der Bundesstaat erhob Klage gegen die Anordnung von Impfungen von Mitgliedern der Nationalgarde Oklahomas durch den US-Verteidigungsminister, und beantragte, dass es der Bundesregierung untersagt werde, Bundesmittel zurückzuhalten. Die Anordnung sei verfassungswidrig, Impfstatus betreffe die Mitgliedschaft in einer Milz eines Bundesstaates. (Fortsetzung: 30. Dezember 2021)

3. Dezember 2021

Bei einer Pressekonferenz an diesem Freitag betonte CDC-Direktorin Rochelle Walensky, dass 99,9 % aller Fälle im Augenblick Delta-Fälle wären. Die Empfehlungen zur Eindämmung der Omikron-Variante wären dieselben wie für jede andere Variante: Sozialer Abstand, Masken und Impfungen. Anthony Fauci drängte in der Pressekonferenz, sich impfen zu lassen und Auffrischungsimpfungen vorzunehmen. Der gesteigerte Level von Antikörpern würde auch gegen Omikron helfen.

Die Food and Drug Administration ließ die Mischung der monoklonalen-Antikörper-Arzneimittel Bamlanivimab und Etesevimab von Eli Lilly als Medikament zur Bekämpfung milder bis mittelschwerer Fälle von COVID-19 bei Kindern, einschließlich Neugeborenen, zu.

• Alabama: Gouverneurin Kay Ivey sandte ein Schreiben an die Occupational Safety and Health Administration (OSHA). In diesem forderte sie die Behörde auf, die Arbeiten an einer Impfpflicht für Großunternehmen einzustellen. Eine Pflichtimpfung würde zu Kündigungen durch Impfgegnern führen. Dies wäre in dem engen Arbeitsmarkt in Alabama schlecht für die Wirtschaft.
• Louisiana: Die Gesundheitsbehörden teilten mit, dass im Großraum von New Orleans ein Omikron-Verdachtsfall identifiziert wurde. Die betroffene Person sei zuvor innerhalb der USA gereist.
• Maryland: Es wurden drei Omikron-Fälle im Großraum von Baltimore festgestellt. In einem Fall handelte es dich um eine Person, die kürzlich Südafrika besucht hatte. Der zweite Fall war jemand mit engem Kontakt zu dem Rückkehrer. Der dritte Fall hatte keine Beziehung zu den anderen beiden Fällen und war auch nicht verreist.
• Missouri: Die Gesundheitsbehörden Missouris meldeten einen Omikron-Fall in St. Louis. Die Person war kürzlich innerhalb der Vereinigten Staaten gereist.
• Nebraska: Es wurden sechs Fälle mit der Omikron-Variante im Südosten des Bundesstaates gemeldet. Ein Fall betraf jemanden, der kürzlich aus Nigeria zurückgekehrt war. Die anderen fünf Personen hätten sich wahrscheinlich durch engen Kontakt im selben Haushalt angesteckt.
• New Jersey: Omikron war bei einem Reisenden aus Georgia festgestellt. Die Person war kürzlich in Südafrika gewesen und wurde nun in Nord-New-Jersey behandelt.
• New Mexico: Bestehende Impfpflichten wurden dahin erweitert, dass diese auch die Pflicht zu Auffrischungsimpfungen umfassen.
• Ohio: Eine Versammlung der Republikanischen Partei wurde wegen Protesten gegen den republikanischen Gouverneur Mike DeWine abgebrochen. DeWine war in seiner Partei als zu anti-Trump und wegen seiner Coronamaßnahmen in der Pandemie umstritten.
• Pennsylvania: Der Bundesstaat meldete einen Fall einer Infektion mit der Omikron-Variante in Philadelphia.
• Utah: Die Gesundheitsbehörden Utahs teilten mit, dass eine Erkrankung mit der Omikron-Variante im Südwesten des Bundesstaates ermittelt worden war. Die ältere Person hatte kürzlich Südafrika bereist.

4. Dezember 2021

Die kurz nach Thanksgiving wieder steigenden Fallzahlen ließen die Vereinigten Staaten an diesem Sonnabend mit 121.437 Fällen im Siebentages-Durchschnitt zum ersten Mal seit Oktober wieder Werte über 100.000 Ansteckungen pro Tag erreichen. Zu diesem Zeitpunkt starben auch über 1.600 Personen am Tag. Nach einer Untersuchung des National Public Radio (NPR) bildete sich eine parteipolitische Diskrepanz bei Impf- und Sterberaten ab. Danach starben Bewohner eines County, das bei der letzten Präsidentschaftswahl mit mindestens 60 Prozent für Trump gestimmt hatte, seit Mai 2021 2,78-mal wahrscheinlicher an COVID-19, als Einwohner von Countys, die zu mindestens 60 Prozent für Biden gestimmt hatten.

Die Politikerin Marjorie Taylor Greene tweetete an diesem Sonnabend, dass jährlich 600.000 US-Amerikaner an Krebs sterben würden, aber nicht eine Schule wäre deshalb geschlossen worden. Weiterhin behauptete sie, entgegen dem Stand der Wissenschaft, dass Masken und Impfstoffe unwirksam seien. Wenn man etwas gegen COVID-19 tun wolle, sollte man Übergewicht bekämpfen.

• Connecticut: Gouverneur Ned Lamont teilte den ersten identifizierten Fall einer Omikron-Infizierung in dem Neuenglandstaat mit. Es handele sich um einen Mann in den Sechzigern im Hartford County. Ein Verwandter habe die Anime NYC Convention besucht.
• Massachusetts: Die Gesundheitsbehörden teilten die erste Identifizierung eines Omikron-Falls im Bundesstaat im Middlesex County mit. Betroffen sei eine geimpfte Frau in den Zwanzigern.
• Washington: Am Abend wurde bekannt, dass drei Fälle einer Infizierung mit der Omikron-Variante im Thurston County, im Pierce County und im King County festgestellt worden waren. Es handelte sich um zwei Männer und eine Frau, die in den Zwanzigern und Dreißigern waren.
• Wisconsin: Die Omikron-Ansteckung eines Mannes aus dem Milwaukee County, der kürzlich Südafrika bereist hatte, wurde bekannt. Gouverneur Tony Evers erklärte, man sei auf diesen Augenblick vorbereitet. Es sei Zeit die Bemühungen zu verdoppeln alle Virus-Varianten, einschließlich der Omikron-Variante, zu unterdrücken, und sich impfen zu lassen.

5. Dezember 2021

Die Direktorin des Centers for Disease Control and Prevention Rochelle Walensky erklärte Martha Raddatz diesen Sonntag in der Sendung This Week, während in mindestens sechzehn Bundesstaaten die Omikron-Variante identifiziert worden war, dass die Fälle mit dieser Variante weiter steigen würden. Bisher sei von der Variante bekannt, dass sie zahlreiche Mutationen aufweise, einige möglicherweise mit Auswirkungen auf die Übertragbarkeit, einige, die Wirkungen von COVID-19-Medikamente beeinflussen könnten, und einige, die die Immunantwort betreffen könnten. Wichtig sei bei stark mutierten Varianten möglichst viel Immunität aufzubauen und viel zu impfen. Die Hauptsorge bereite im Augenblick aber noch die Delta-Variante. Amerika habe täglich 90.000 bis 100.000 Fälle, 99,9 % davon seien Delta. Der Leiter des National Institutes of Health (NIH) Francis Collins äußerte in der NBC-Sendung Meet the Press, dass es noch zu mehr Varianten kommen werde. Das Schlechteste, was nun passieren könne, wäre, dass man nachlässig mit den bekannten Vorsichtsmaßnahmen wie Impfen, Boostern und Maskentragen werde. Der U.S. Surgeon General Vivek Murthy bezeichnete es in der CBS-Sendung Face the Nation als größte Herausforderung, dass noch Millionen ungeimpft seien, und sich anstecken sowie die Krankheit übertragen können würden. Anthony Fauci trat auf CNN in der Sending State of the Union auf und äußerte, dass die Omikron einen Vorteil bei der Übertragbarkeit zu haben scheine. Allerdings würden die bisherigen Daten darauf hinweisen können, dass diese Variante zur Verursachung weniger schwerer Fälle zu neigen scheine. Der ehemalige Leiter der Food and Drug Administration (FDA) Scott Gottlieb erklärte Margaret Brennan in Face the Nation, dass es zu früh sei, Aussagen zur Schwere von Omikron-Erkrankungen zu machen. Es könne auch sein, dass die Betroffenen in Südafrika durch Vorerkrankungen mit der Delta-Variante eine gewisse natürliche Immunität entwickelt hätten.

Bei seinem Auftritt auf CNN wies Fauci Angriffe von Senator Ron Johnson zurück, dass er COVID-19 übertreiben würde. Die Krankheit habe 780.000 Amerikaner und 5 Millionen Menschen weltweit getötet.

• Georgia: Der erste Fall von einer Erkrankung mit der Omikron-Variante in Georgia wurde bei einer Person der Metropolregion Atlanta identifiziert. Die Person war kürzlich aus Südafrika zurückgekehrt.
• Louisiana: Das Kreuzfahrtschiff Norwegian Breakaway der Norwegian Cruise Line mit einem Corona-Ausbruch mit 17 Infektionen an Bord legte in New Orleans an. Unter den Angesteckten war ein Omicron-Verdachtsfall identifiziert worden.

6. Dezember 2021

• Florida: Ein Untersuchungsausschuss der University of Florida veröffentlichte einen Bericht über Einflussnahme auf die Forschung an der Universität. Unter anderem wurde danach Druck auf COVID-19-Forscher ausgeübt Daten zu vernichten oder nicht zugänglich zu machen.
• Mississippi: Die Gesundheitsbehörden Mississippis meldeten einen Omikron-Fall im Bundesstaat. Es handele sich um jemanden, der kürzlich in New York war.
• New York: Der Bürgermeister von New York Bill de Blasio kündigte auf MSNBC eine Pflichtimpfung für alle Beschäftigten in Privatunternehmen in der Stadt an.
• Texas: Das Texas Department of State Health Services und der County Judge des Harris County teilten mit, dass in dem County mit einer Frau in den Vierzigern der erste Omikron-Fall in Texas festgestellt wurde. Die Frau aus Houston war in letzter Zeit nicht gereist.

7. Dezember 2021

U.S. Surgeon General Vivek Murthy gab einen Gesundheitsratgeber für die geistige Gesundheit bei jungen Leuten heraus. Angststörungen, Depressionen und andere psychische Erkrankungen hätten bei Kindern, Heranwachsenden und jungen Erwachsenen während der Pandemie zugenommen. Schätzungsweise 140.000 Kinder hätten mindestens einen Elternteil verloren. Es wäre tragisch, die eine Gesundheitskatastrophe abzuwehren, die nächste aber zu ignorieren, so Murthy.

Auf Antrag einer Interessenvertretung von Bauunternehmen setzte ein Bundesgericht in Georgia die Anordnung von Präsident Biden einstweilen aus, dass Angestellte von Vertragspartnern der Bundesregierung geimpft werden müssten, einstweilen aus. Das Gericht begründete die Entscheidung damit, dass der Präsident seine Vollmachten aus dem Procurement Act wahrscheinlich überschritten habe. Es handele sich faktisch um eine Regelung von Gesundheitsfragen, die einen erheblichen Eingriff in die Wirtschaft darstellten.

In einem Schreiben an den Vorsitzenden des House Select Subcommittee on the Coronavirus Crisis Jim Clyburn erklärte der ehemalige Berater des vorherigen Präsidenten Peter Navarro, dass er einer Subpoena des Untersuchungsausschusses nicht Folge leisten werde. Er berief sich auf ein angebliches Executive Privilege, nachdem Ex-Präsident Donald Trump ihn einen Monat zuvor aufgefordert hatte dieses Privileg geltend zu machen und jede Mitarbeit zu verweigern.

• Alaska: Der Stadtrat von Anchorage beschloss die seit Mitte Oktober in der Stadt geltende Maskenpflicht in Innenräumen mit Wirkung zu Mitternacht aufzuheben.
• Florida: Die Gesundheitsbehörden meldeten die Identifizierung eines Omikron-Falls in der Gegend von Tampa. Die erkrankte Person sei international gereist. Die Behörden des St. Lucie County meldeten einen weiteren Verdachtsfall.
• Illinois: Das Chicago Department of Public Health meldete die Feststellung den ersten bekannten Omikron-Falls in Illinois. Es handelte sich um einen Bürger Chicagos, der von jemandem von außerhalb des Bundesstaates besucht worden war. Der Besucher war auch positiv getestet worden.
• Michigan: Die demokratische Gouverneurin Gretchen Whitmer bezeichnete gegenüber Arbeitgebern im Montcalm County die von Präsident Biden verhängten Impfpflichten als Problem. Sie würden dazu führen, dass Arbeitnehmer kündigten. Sie habe deshalb nie Impfpflichten erlassen.
• Tennessee: Das für Approbationen zuständige Board of Medical Examiners beschloss auf Druck des republikanischen Abgeordneten im Repräsentantenhaus von Tennessee John Ragan eine einstimmig eingeführte Politik, nach der Ärzte, die Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie verbreiten, ihre Zulassung verlieren können, zu löschen.

8. Dezember 2021

Der Senat der Vereinigten Staaten stimmte 52:48 für ein Gesetz, welches die durch die Occupational Safety and Health Administration (OSHA) am 4. November angeordnete Impfpflicht in Betrieben mit mindestens hundert Beschäftigten aufheben sollte. Mit den republikanischen Senatoren stimmten die beiden demokratischen Senatoren Joe Manchin und Jon Tester für das Gesetz. Es wurde als unwahrscheinlich gesehen, dass auch das Repräsentantenhaus dem zustimmen würde.

Der republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus Brett Guthrie teilte mit, dass er positiv auf Corona getestet worden sei.

Die Food and Drug Administration ließ den zur Präexpositionsprophylaxe gegen COVID-19 bestimmten monoklonalen Antikörper-Cocktail EvuSheld (AZD7442: Tixagevimab mit Cilgavimab) von AstraZeneca für Personen mit einer Immunschwäche zu, die keine ausreichende Immunantwort auf eine COVID-19-Impfung aufbauen, oder solche, die in der Vorgeschichte schwere Nebenwirkungen auf einen COVID-19-Impfstoff entwickelt haben.

Der ehemalige Leiter der FDA Scott Gottlieb äußerte in der CNBC-Sendung The News with Shepard Smith, dass er trotz der Omikron-Variante das Jahr 2022 als Übergangsjahr von der Pandemie zu einer Endemie sehe. Der Übergang würde sich voraussichtlich auf einen etwas späteren Zeitpunkt verlagern. Es deute sich an, dass vorherige Infektionen mit anderen SARS-CoV-2-Varianten geringeren Schutz gegen Neuinfektionen mit Omikron böten, aber wohl schwerere Krankheitsverläufe verringerten.

Die American Pharmacists Association meldete, dass die erheblich gestiegene Nachfrage nach Impfungen zu steigenden Wartezeiten führe. Der Bedarf sei durch die zunehmenden Impfpflichten, Angst vor den wieder steigenden Zahlen, und die Omikron-Variante gestiegen.

Pfizer teilte noch nicht den Peer-Review-Prozess durchlaufene Ergebnisse von Laboruntersuchungen mit Blutseren von vollständig Geimpften mit. Danach war die Immunreaktion auf die Omikron-Variante nach zwei Impfdosen des Pfizer/Biontech-Impfstoffs BNT162b2 auf ein Fünfundzwanzigstel gesunken. Allerdings wurde bei einer dritten Auffrischungsimpfung (Booster) wieder ein annehmbarer Schutz beobachtet. Zwei Impfdosen mochten laut Pfizer aber noch vor schweren Krankheitsverläufen schützen. Pfizer CEO Albert Bourla merkte in der CNBC-Sendung Squawk Box an, dass man aber Daten von Feldstudien abwarten müsse, um zu wissen, inwiefern die zweite beziehungsweise dritte Dosis helfe. Es sei möglich, dass eine vierte Impfdosis früher als erwartet notwendig sei.

• Arizona: Die Gesundheitsbehörden des Bundesstaates meldeten den ersten bestätigten Omikron-Fall Arizonas im Yavapai County.
• Maine: Während der Bundesstaat 379 COVID-19-Patienten und 117 in intensivmedizinischer Betreuung verzeichnete, hatten Krankenhäuser bereits Operationen aufgeschoben und begannen Operationssäle zu schließ, um Platz zu schaffen. Gouverneurin Janet Mills aktivierte zur Entlastung der Krankenhäuser Mitglieder der Nationalgarde.
• New Hampshire: Während der Bundesstaat mit 462 Krankenhauspatienten mit COVID-19 einen Rekordwert erreichte, aktivierte Gouverneur Chris Sununu wie seine Kollegin in Maine Mitglieder der Nationalgarde, um Krankenhäuser zu entlasten.
• New York: Richter Frank P. Nervo des New York Supreme Court ordnete an, dass die von Bürgermeister Bill de Blasio am 20. Oktober 2021 angeordnete Impfpflicht für Angestellte der Stadt New York, einschließlich des New York Police Department und des New York Fire Department, einstweilen bis zu einer Anhörung am 14. Dezember 2021 ausgesetzt sei.

9. Dezember 2021

Die Food and Drug Administration dehnte die Genehmigung für Auffrischungsimpfungen auf die Altersgruppe der Sechzehn- und Siebzehnjährigen aus. Kurz darauf erfolgte eine nachdrückliche Empfehlung dieser Impfungen durch Centers for Disease Control and Prevention.

John Roberts lehnte ohne Begründung für den Obersten Gerichtshof Eilanträge gegen Maskenpflichten bei Flugreisen ab.

Nach einer an diesem Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Kaiser Family Foundation war nur ein Drittel der Eltern von Grundschülern bereit, ihre Kinder impfen zu lassen. Ein weiteres Drittel lehnte dies grundsätzlich ab, das übrige Drittel wollte abwarten. Diese Umfrage war vor dem Aufkommen der Omikron-Variante durchgeführt worden. Zugleich waren die COVID-19-Fälle unter Minderjährigen seit dem Sommer um 884 % gestiegen.

Das Arbeitsministerium teilte mit, dass die Zahl der neugestellten Anträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche auf jahreszeitlich angepasste 184.000 zurückgegangen war, der niedrigste Wert seit dem September 1969. Ohne jahrzeitliche Anpassung war die Zahl jedoch um 60.000 auf 288.665 gestiegen. 1,9 Millionen Amerikaner erhielten moch immer Ausgleichszahlungen der Regierung, größtenteils Arbeitslosengeld. Präsident Biden griff den Bericht auf und erklärte, dass unter seiner Regierung die schnellste Bewegung von hoher Arbeitslosigkeit zu hoher Beschäftigung stattgefunden habe. Er griff den für Freitag erwarteten Bericht zur Inflation im Oktober voraus, und erklärte, der werde alte Zahlen zeigen. Vor allem Energie-, Benzin-, und Erdgaskosten seien am Fallen.

Nachdem die Veranstaltung 2020 nur virtuell stattgefunden hatte, wurden heute im Microsoft Theatre in Los Angeles die Game Awards verliehen. Bei dem gutbesuchten Treffen der Computerspielbranche und -szene wurden nicht durchgehend Masken getragen. Ausgezeichnet als Game of the Year, Best Family Game und Best Multiplayer Game wurde It Takes Two.

• Iowa: Ein Omikron-Fall im Black Hawk County wurde gemeldet. Der erste Omikron-Fall des Bundesstaates war eine minderjährige Person, die Kontakt zu Reisenden hatte.
• Kentucky: Gouverneur Andy Beshear erklärte einen Notstand über den Mangel an Krankenschwestern und -pflegern. Er unterzeichnete Anordnungen, die die Ausbildung von mehr Pflegekräften ermöglichen sollten. Dem Staaten fehlten laut Beshear 12 bis 20 Prozent an Krankenpflegepersonal.
• Michigan: Der erste bestätigte Fall einer Omikron-Ansteckung in Michigan wurde gemeldet. Die im Kent County im Westen des Bundesstaates lebende Person sei am 3. Oktober positiv auf COVID-19 getestet worden.
• Virginia: Die Gesundheitsbehörden meldeten den ersten in dem Südstaat identifizierten Omikron-Fall. Die im Nordwesten des Bundesstaates lebende betroffene Person sei in letzter Zeit nicht international verreist, aber innerhalb der Vereinigten Staaten.

10. Dezember 2021

Auf die an diesem Freitag veröffentlichten Zahlen, die für November die höchste Inflation seit Jahrzehnten zeigten, reagierte Präsident Biden, indem er vor die Presse trat. Er sagte, dass die Preisentwicklung einen Höhepunkt erreicht habe, und seiner Ansicht nach schneller wieder abklingen werde, als man erwarten würde. Der Preisanstieg sei vor allem auf Engpässe in den Lieferketten zurückzuführen. Viele Produkte könnten pandemiebedingt nicht rasch genug für die bestehende Nachfrage in Übersee produziert werden. Die amerikanische Bevölkerung hatte wegen der wirtschaftlichen Lage zu diesem Zeitpunkt laut Umfragen Vertrauen in Biden verloren. Bezüglich der Wirtschaftspolitik lehnten 56 % der Befragten Biden ab, während nur 37 % mit ihm zufrieden waren. Bezüglich der Coronapolitik waren 46 % mit ihm zufrieden und 48 % unzufrieden. Seine Zustimmungsrate lag insgesamt bei 41 %. Pressesprecherin Jen Psaki erklärte, dass die Einschätzung des Präsidenten auf Annahmen der Federal Reserve Bank und unabhängigen Ökonomen zurückzuführen sei. Man sehe die kostentreibenden Faktoren am Abkühlen. In der Nacht trat Biden in der Tonight Show auf. Er warb dafür, sich impfen und boostern zu lassen. Er äußerte gegenüber dem Gastgeber Jimmy Fallon, dass er nicht mehr auf seine Umfragewerte achte. Aber er erklärte die Unzufriedenheit der Amerikaner mit Sorgen wegen der Pandemie und der Inflation. Es würde der Eindruck vermittelt, es stünde ein Armageddon bevor, dabei gäbe es das stärkste Wirtschaftswachstum in fast sechzig Jahren und die Arbeitslosenquote sei bei 4,2 %. Es war der erste Auftritt eines US-Präsidenten in einer Late-Night-Show seit Barack Obama im Jahr 2016.

Centers for Disease Control and Prevention (CDC) veröffentlichte Daten zu den Omikron-Fällen in den ersten acht Tagen des Dezembers in den Vereinigten Staaten. Danach waren 43 Fälle in zweiundzwanzig Bundesstaaten festgestellt worden. Ein Fall hatte bereits am 15. November COVID-19-Symptome gezeigt, Südafrika hatte erst am 24. November der Weltgesundheitsorganisation diese Variante gemeldet. Von den Fällen waren die meisten Fälle leicht, nur eine erkrankte Person der 43 musste für zwei Tage in einem Krankenhaus behandelt werden. Über dreiviertel waren vollständig mit zwei Dosen geimpft, einschließlich von einem Drittel, das international gereist war.

• Florida: Der für die Forschung zuständige Vizepräsident der University of Florida David Norton eröffnete eine offizielle Untersuchung in politische Einflussnahme auf die Forschung an der Universität, einschließlich der Vernichtung von COVID-19-Daten. Grundlage war ein am Montag veröffentlichter Bericht über solche Eingriffe. Das Büro des Gouverneurs von Florida bestritt, dass es zur Einflussnahme gekommen sei.
• Idaho: Die Gesundheitsbehörden teilten die Identifizierung des ersten Omikron-Falls des Staates mit. Es handelte sich um einen Mann über 50, der kürzlich außerhalb Idahos war und vollständig geimpft war. Er zeigte nur sehr leichte Symptome.
• New York: Gouverneurin Kathy Hochul ordnete eine Maskentragepflicht in allen Innenräumen ab Montag, dem 13. Dezember an, soweit nicht der Zugang nur auf Geimpfte beschränkt war. Als Grund wurde die steigende COVID-19-Fallzahl genannt.
• North Carolina: Die University of North Carolina at Charlotte identifizierte den ersten Omikron-Fall in North Carolina unter den Studierenden der Universität. Die betroffene Person habe den Bundesstaat zu Thanksgiving verlassen gehabt.
• Puerto Rico: Bad Bunny veranstaltete ein Konzert mit zehntausenden von Zuschauern und die Kultur Puerto Ricos und ihn zelebrierenden Begleitveranstaltungen. Zuschauer der Großveranstaltung im Estadio Hiram Bithorn in San Juan mussten Impfungen nachweisen. In der Folge des Konzerts erkrankten etwa 2.000 der 60.000 Teilnehmer. Das Konzert war dabei nur eine von zahlreichen Veranstaltungen, die trotz der hohen Impfquote in dem US-Territorium die Fallzahlen in den letzten Dezemberwochen um 4600 % ansteigen ließ.
• South Dakota: Die Gesundheitsministerin des Bundesstaates Kim Malsam-Rysdon erklärte, dass sie mit Wirkung zum 7. Januar 2022 zurücktrete. Sie wolle in die Privatwirtschaft wechseln. Malsam-Rysdon hatte das Ressort 2015 noch unter Gouverneur Dennis Daugaard übernommen und unter Gouverneurin Kristi Noem weiter und durch die Pandemie geführt.
• Tennessee: Eine Bundesrichterin setze auf eine von Eltern am 12. November 2021 eingereichten Klage ein Gesetz Tennessees einstweilen aus, das es Schulen und Kommunalbehörden untersagte, COVID-19-Maßnahmn zu erlassen. Die Richterin begründete ihre Entscheidung unter anderem damit, dass sichere Schulen im öffentlichen Interesse seien.

11. Dezember 2021

• Ohio: Das Gesundheitsministerium des Bundesstaates meldete die ersten identifizierten Omikron-COVID-19-Fälle. Es handele sich um zwei Männer in Zentralohio, die am 7. Dezember positiv getestet worden waren.
• Rhode Island: Gouverneur Dan McKee und das Rhode Island Department of Health (RIDOH) teilten in einer gemeinsamen Erklärung mit, dass der erste Fall einer Omikron-Erkrankung in dem Bundesstaat ermittelt worden sei. Es sei eine Frau in den Zwanzigern, die kürzlich von New York City nach Providence gereist sei. Man sei auf den ersten Fall vorbereitet gewesen, da Omikron in den Nachbarstaaten bereits entdeckt worden sei.
• Tennessee: Die ersten beiden COVID-19-Fälle mit der Omikron-Variante in Tennessee wurden im Shelby County gemeldet.

12. Dezember 2021

In den Politiksendungen dieses Sonntages traten Experten und Politiker auf. Anthony Fauci äußerte in der ABC-Sendung This Week gegenüber Gastgeber George Stephanopoulos, dass Booster-Impfung der optimale Grad an Gesundheitsvorsorge sei. Die Einstufung einer vollständigen Impfung bei zwei Dosen eines Moderna- bzw. Pfizerimpfstoffes oder einer Dosis des Vakzins von Johnson & Johnson werde deshalb aber nicht geändert. Er verteidigte die USA gegen Vorwürfe einer Impfungerechtigkeit zwischen armen und reichen Ländern. Man würde jetzt in den Vereinigten soviel boostern wie möglich. Das heiße aber nicht, dass man Entwicklungsländern nicht mit Impfstoffen helfen könne. Man könne beides tun. Der Gouverneur von New Hamphire Chris Sununu wurde in der CBS-Sendung Face the Nation von Margaret Brennan interviewt. Er erklärte den Anstieg an Coronafällen in seinem Staat um 25 % mit der beginnenden Wintersaison. Die Fälle würden in den Bundesstaaten Neuenglands, des oberen Mittleren Westens und den Mittelatlantikstaaten ebenfalls ansteigen. Er sprach sich für Auffrischungsimpfungen aus, lehnte den Erlass von Maskenpflichten aber ab. COVID-19 würde noch über Jahre präsent sein und neue Varianten würden kommen, und solche Freiheitsbeschränkungen würden bleiben. In der NBC-Sendung Meet the Press forderte US-Senator Roger Marshall aus Kansas die CDC auf, natürliche Immunität aus COVID-19-Infektionen anzuerkennen. Er wolle aber nicht dazu aufrufen, sich bewusst mit dem SARS-CoV-2-Virus anzustecken.

Bezüglich der Inflation kritisierte der oberste ökonomische Berater des Versicherungsunternehmens Allianz SE Mohamed A. El-Erian in der Sendung Face the Nation die Einstufung der Inflation als vorübergehend durch die Federal Reserve Bank. Es sei die schlechteste Bezeichnung einer Inflation in der Geschichte und hoher Wahrscheinlichkeit ein politischer Fehler. Die Zentralbank müsse umgehend wieder die Kontrolle über das Inflationsgeschehen übernehmen.

• Minnesota: Während der Bundesstaat die dritthöchsten Fallzahlen in den Vereinigten Staaten und am Freitag 1.677 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern hatte, schalteten die Krankenhäuser Zeitungsanzeigen, die dazu aufriefen, Vorbeugemaßnahmen gegen COVID-19 einzuhalten. Es sei zurzeit nicht gesichert, ob man bei Notfällen die angemessene Pflege erhalten könne, so die Anzeigen.
• New Mexico: Der erste Fall einer Omikron-Infektion wurde bei einer Frau in einer Notaufnahme im Bernalillo County identifiziert. Die Betroffene hatte kürzlich einen Bundesstaat mit bekannten Omikronfällen bereist.
• New York: In der Stadt New York hatte sich der Anteil positiver Coronatest-Ergebnisse innerhalb von drei Tagen von 3,9 % auf 7,8 % verdoppelt.
• Washington, D.C.: In der Bundeshauptstadt wurden die ersten vier Fälle einer Infektion mit der Omikron-Variante bekannt. Es handelte sich um drei Frauen und einem Mann mit engem Kontakt zueinander. Zwei der Frauen hatten die benachbarten Bundesstaaten Maryland und Virginia zu Thanksgiving bereist, die dritte Frau war kürzlich in New York und in Florida gewesen. Der Mann war nicht verreist. Alle vier waren vollständig geimpft gewesen.

13. Dezember 2021

Der Oberste Gerichtshof wies gegen die Stimmen der Richter Clarence Thomas, Neil Gorsuch und Samuel Alito einen Antrag auf eine einstweilige Aufhebung der Impfpflicht von Angestellten im Gesundheitswesen New Yorks ab.

Die National Football League verzeichnete 37 positive Coronatests. Die Liga versandte ein Schreiben, dass Angestellte und Spieler, die vollständig geimpft seien bis zum 27. Dezember eine Auffrischungsimpfung durchzuführen hätten. Nachdem im Basketball wegen eines COVID-19-Ausbruchs bei den Chicago Bulls mit Zach LaVine, DeMar DeRozan, Troy Brown Jr., Coby White, Javonte Green, Matt Thomas, Derrick Jones Jr., Ayo Dosunmu, Stanley Johnson und zuletzt Alize Johnson auf die Corona-Ersatzbank gesetzt werden mussten, verlegte die National Basketball Association die beiden nächsten Spiele gegen die Detroit Pistons und die Toronto Raptors.

• Alaska: Der Bundesstaat meldete den ersten identifizierten Omikronfall. Die Person aus Anchorage war im November im Ausland gewesen.
• Kalifornien: Es wurde wieder eine Maskenpflicht in Innenräumen, unabhängig vom Impfstatus, angeordnet. Das Gebot sollte am Mittwoch, dem 15. Dezember in Kraft treten und bis zum 15. Januar 2022 bestehen. Ungeimpfte, die Großveranstaltungen mit tausend oder mehr Teilnehmern besuchen wollten, mussten höchstens 48 Stunden alte negative Testergebnisse vorweisen. Begründet wurde die Regelung mit seit Thanksgiving wieder steigenden Fallzahlen.
• New Hampshire: Die Behörden des Staates meldeten den ersten Omikron-Fall des Bundesstaates. Die im Cheshire County lebende erwachsene Person sei kürzlich außerhalb New Hampshires gereist und habe Kontakt mit einer anderen Omikron-infizierten Person gehabt.
• Oregon: Der Bundesstaat meldete die ersten drei Fälle mit der Omikron-Variante. Es waren zwei Fälle von Bewohnern des Washington County und ein Fall im Multnomah County. Von den Betroffenen waren alle geimpft und zwei waren kürzlich außerhalb der Vereinigten Staaten gereist.
• Pennsylvania: Die Stadt Philadelphia erließ eine am 3. Januar 2022 in Kraft tretende Impfnachweispflicht für alle Gaststätten und andere Orte, an denen Speisen und Getränke zum direkten Verzehr angeboten wurden. Zunächst sollte ersatzweise ein negativer Test vorweisbar sein, ab 17. Januar nur noch Impfnachweise.

14. Dezember 2021

Die Vereinigten Staaten verzeichneten nun, etwa zwei Jahre nach den ersten Fällen in Wuhan und etwa ein Jahr nach Beginn von Impfungen, über 800.000 Todesopfer der Pandemie. Die Anzahl der Todesopfer hatte sich damit seit dem 19. Januar 2021 verdoppelt. Außerdem überschritten sie die Marge von 50 Millionen Fällen. Die Fallzahlen lagen seit dem 3. Oktober bei über 1000 pro Tag, während sie im Juni und frühen Juli noch bei unter 300 gelegen hatten. Es handelte sich um die weltweit höchste Opferzahl, wobei etwa 15 % der globalen 5,3 Millionen Todesopfer in den Vereinigten Staaten zu beklagen waren, wobei diese nur etwa 4 % der Weltbevölkerung stellten.

CDC-Direktorin Rochelle Walensky trat in der NBC-Sendung Today auf. Sie erklärte, dass die ersten bekannten Daten darauf hindeuten würden, dass Omikron-Erkrankungen weniger schwer verlaufen würde, was weniger Leute in Krankenhäusern und Intensivstationen bedeute. Andererseits sei die Omikron-Variante ansteckender. Mehr Erkrankungen bedeuteten mehr Belastung für das Gesundheitswesen. Man wolle daher an den Vorkehrungen wie Masken und Boostern festhalten.

Fünf Gouverneure unterzeichneten ein gemeinsames Schreiben an Verteidigungsminister Lloyd Austin. In dem Schreiben forderten Gouverneur Mike Dunleavy (Alaska), Gouverneurin Kim Reynolds (Iowa), Gouverneur Tate Reeves (Mississippi), Gouverneur Pete Ricketts (Nebraska) und Gouverneur Mark Gordon (Wyoming) den Verteidigungsminister auf, die Nationalgarde ihrer Bundesstaaten von Impfpflichten freizustellen.

• Nevada: Es wurde der erste COVID-19-Omikron-Fall in dem Bundesstaat identifiziert. Es handelte sich um eine vollständig geimpfte Frau, die aber noch nicht geboostert war. Die Betroffene war in der Mitte der Zwanziger und lebte im Clark County.
• New York: Die Cornell University in Ithaca schloss den Campus mit 469 an COVID-19 erkrankten Studenten. Grund war laut der Universitätsleitung, dass bei den jüngeren Fällen ein erheblicher Anteil von Omikron-Fällen festgestellt worden war. Lehrveranstaltungen und Prüfungen wurden nun online abgehalten.

15. Dezember 2021

Die Experten des Weißen Hauses brachten an diesem Mittwochvormittag die Öffentlichkeit auf den neusten Stand. Anthony Fauci erklärte, dass der Schutz bei den bisherigen zwei Impfdosen bei der Omikron-Variante auf 33 Prozent falle. Er versicherte, dass eine Omikron-spezifische Impfung nicht notwendig sei. Mit Booster-Impfung würde der Impfschutz 75 Prozent betragen. Die Botschaft sei weiterhin, dass man sich impfen lassen solle und sich boostern lassen solle. Der Koordinator des Weißen Hauses für Corona-Maßnahmen Jeff Zients hob hervor, dass Ungeimpfte achtmal wahrscheinlicher in Krankenhäuser eingewiesen würden und 14-mal wahrscheinlicher sterben würden. Rochelle Walensky teilte mit, dass die Omikron-Variante erheblich ausbreite. 36 Bundesstaaten hätten Omikronfälle gemeldet. Bereits 3 % aller Neufälle seien Omikronfälle. In den Bundesstaaten New York und New Jersey betrage der Anteil bereits 13 %.

Die Federal Reserve Bank änderte ihre bisherige Strategie wegen der Inflation. Der Rückkauf von Staatsanleihen wurde um monatlich 30 Milliarden $ zurückgefahren und Zinserhöhungen wurden für das kommende Jahr angekündigt.

Der 5th US Circuit Court of Appeals hob eine einstweilige Aussetzung der Impfpflicht im Gesundheitswesen, die am 4. November 2021 angeordnet worden war, auf. Die Aussetzung der Regelung durch zwei Bundesgerichte für die Bundesstaaten Louisiana, Montana, Arizona, Alabama, Georgia, Idaho, Indiana, Mississippi, Oklahoma, South Carolina, Utah, West Virginia, Kentucky, Ohio, Missouri, Nebraska, Arkansas, Kansas, Iowa, Wyoming, Alaska, South Dakota, North Dakota, und New Hampshire beließ das Bundesberufungsgericht. Die Richter erklärten, dass die Frage letztlich wohl durch den Obersten Gerichtshof geklärt werden würde.

• Kansas: Gouverneurin Laura Kelly teilte mit, dass am Wochenende zwei Omikron-Verdachtfälle erfasst worden waren. Bei einem habe sich der Verdacht nicht bestätigt, beim anderen seien die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen.
• New York: Am Broadway wurden Aufführungen von Tina – The Tina Turner Musical, Harry Potter and the Cursed Child und Ain’t Too Proud wegen COVID-19-Ausbrüchen abgesagt. Kurz vor Beginn der Aufführung wurde am Abend auch Hamilton abgesagt.
• South Carolina: Die Medical University of South Carolina meldete die erste Identifizierung von Omikron-Fällen in dem südlicheren der beiden Carolinas. Es handelte sich um drei Fälle in Charleston, North Charleston und Johns Island. Zwei der drei Personen waren vollständig geimpft, die dritte Person hatte nur eine Impfdosis erhalten. Bei allen dreien lag die letzte Impfdosis mindestens sechs Monate zurück. Keiner der drei hatte eine Booster-Impfung erhalten. Die älteste der dem Screening zugrunde liegenden Proben datierte auf dem 4. Dezember 2021.

16. Dezember 2021

Während einer Online-Veranstaltung der U.S. Chamber of Commerce Foundation an diesem Donnerstag äußerte Anthony Fauci, dass die SARS-CoV-2-Variante Omikron bald, voraussichtlich schon im Januar, zur vorherrschenden Variante in den Vereinigten Staaten werden würde. Es sei eine Bedrohung direkt im Angesicht. Man solle sich unbedingt impfen lassen, da es zumindest schweren Krankheitsverläufen vorbeuge. Während man den Atem dieser Variante schon im Nacken fühle, sollte man aber nicht ignorieren, dass die Delta-Variante im Augenblick zu stark steigenden Fallzahlen führe.

Wegen 54 beobachteter Todesfälle mit seltener Thrombozytopenie stimmte CDCs Expertengremium Advisory Committee on Immunization Practice dafür, die Empfehlung auszusprechen, die mRNA-Impfstoffe von Pfizer/BioNTech und Moderna dem Impfstoff von Johnson & Johnson vorzuziehen. Einige Stunden später akzeptierte die CDC-Direktorin Rochelle Walensky diese Änderung der Empfehlungen der CDC.

Das Justizministerium der Vereinigten Staaten ließ den Antrag beim Obersten Gerichtshof stellen, die in knapp der Hälfte aller Bundesstaaten von Bundesrichtern ausgesetzte Impfpflicht für im Gesundheitswesen Tätige im gesamten Bundesgebiet wiederherzustellen. Durch die am 4. November vom Centers for Medicare & Medicaid Services angeordnete Impfpflicht würde das Leben von tausenden gerettet. Empfänger von Medicare und Medicaid würden vor Ansteckungen geschützt werden.

Wissenschaftler der University of Texas at Austin veröffentlichten eine Studie zur potentiellen Fortentwicklung der Pandemie mit der Omikron-Variante. Sie gingen von zwei Szenarien aus, wobei die einräumten, dass zur Übertragbarkeit der Omikron-Variante keine ausreichenden Kenntnisse vorlagen. Bei dem optimistischeren Szenario wurde davon ausgegangen, dass die Omikron-Variante weniger leicht das Immunsystem umgehe als die bisherige Delta-Variante des Coronavirus. In dem Fall wurde ein Höhepunkt um den 18. Januar 2022 mit Fallzahlen, Hospitalisierungen und Todesfällen vergleichbar zur Winterwelle im Januar 2021 prognostiziert. Unter der Annahme einer der Delta-Variante vergleichbaren Übertragbarkeit, aber effektiverer Umgehung der Immunantwort, gingen die Autoren der Studie von einem Höhepunkt um den 3. Februar 2022 aus, wobei die Zahlen erheblich höher liegen würden als zu Beginn des Jahres 2021. In dem pessimistischen Szenario wurden für den Zeitraum 1. Dezember 2021 bis 1. Mai 2022 1,3 Millionen Corona-Fälle, 168.000 Krankenhauseinweisungen und 39.000 Todesopfer prognostiziert. Falls rechtzeitig Maßnahmen ergriffen würden und bis zum 1. März 80 % der Geimpften geboostert wären, statt der vorhergesagten 57 %, dann könnten die Zahlen 5 % niedriger sein.

• Alabama: Der erste Omikron-Fall Alabamas wurde bekanntgegeben. Es handelte sich um eine im Westen Alabamas lebende Person, die in letzter Zeit den Bundesstaat nicht verlassen hatte. Die infizierte Person hatte Anfang Dezember leichte COVID-19-Symptome entwickelt.
• Arizona: Gouverneur Doug Ducey unterzeichnete eine Anordnung, die es allen bundesstaatlichen und kommunalen Einrichtungen untersagte, COVID-19-Impfungen zu verlangen. Ausgenommen waren nur Einrichtungen im Gesundheitswesen.
• Kansas: Die Gesundheitsbehörden bestätigten, dass der am Vortag durch die Gouverneurin erwähnte Verdachtsfall ein Omikron-Fall war. Es handele sich um einen ungeboosterten, aber vollständig geimpften Mann im Franklin County.
• Louisiana: Nachdem Gouverneur John Bel Edwards den zuständigen Ausschuss des Repräsentantenhauses von Louisiana informiert hatte, dass er beabsichtige COVID-19-Impfungen in den Katalog von Pflichtimpfungen für den Besuch öffentlicher Schulen aufzunehmen, legten der Attorney General des Bundesstaates Jeff Landry und der Abgeordnete in dem Repräsentantenhaus des Staates Raymond Crews Klage gegen den Gouverneur ein. Laut Klage überschreite er seine Kompetenzen, da er nicht Recht setzen dürfe.
• Texas: In einer Presseerklärung teilte Gourneur Greg Abbott mit, dass er das US-Verteidigungsministerium informiert habe, dass Texas die angeordnete Impfpflicht in der Nationalgarde von Texas nicht durchsetzen werde.

Der Attorney General von Texas Ken Paxton erhob Klage gegen Impf- und Maskenpflichten im Rahmen des Bundesprogramms für kompensatorische Erziehung Head Start. Es ginge laut Paxton um die Freiheiten aller US-Amerikaner.

• West Virginia: Die Centers for Disease Control and Prevention teilten den Behörden West Virginias mit, dass in einer Probe aus dem Bundesstaat die Omikron-Variante nachgewiesen worden war.

17. Dezember 2021

Das Untersuchungsausschuss House Select Subcommittee on the Coronavirus Crisis veröffentlichte an diesem Freitag einen Bericht über Einflussnahme auf Prozesse in der Seuchenschutzbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Beschrieben wurde eine dreimonatigen Untersagung von Pressekonferenzen durch CDC, nachdem eine den damaligen Präsidenten Trump verärgert hatte. Genannt wurden Versuche, Gesundheitsrichtlinien abzuschwächen, etwa durch den Präsidentenberater Scott Atlas, der wollte, dass unsymptomatische Personen nach Kontakten mit Infizierten nicht getestet werden bräuchten. Auch ein Treffen des Weißen Hauses mit Ärzten, die eine Theorie der Herdenimmunität vertraten, bei dem die Corona-Koordinatorin Deborah Birx sich weigerte teilzunehmen, wurde erwähnt.

Die US-Regierung stellte eine neue Richtlinie für ungeimpfte Schulkinder mit Kontakt zu COVID-19-Infizierten vor. Damit die Schüler keinen Unterricht verpassen, würde es nach Test to Stay genügen, sie zweimal wöchentlich zu testen. Eine Quarantäne sei dann bei negativen Testergebnissen nicht notwendig.

Nachdem am 6. November der 5th US Circuit Court of Appeals die am 4. November durch das Occupational Safety and Health Administration (OSHA) erlassene Arbeitsschutzrichtlinie zur Impfpflicht in Großunternehmen ausgesetzt hatte, setzte der nun durch Konzentrierung von diversen Klagen zuständige 6th US Circuit Court of Appeals diese einstweilige Entscheidung aus und ließ die Impfpflicht für Angestellte in Großunternehmen bis zu einer endgültigen Entscheidung wieder zu. Die aus Unternehmen, religiösen Gruppen und republikanisch regierten Bundesstaaten bestehende Gruppe der Kläger kündigte Rechtsmittel beim Obersten Gerichtshof an.

Spider-Man: No Way Home erschien in den US-Kinos. Der Film spielte allein in den Vereinigten Staaten am ersten Wochenende 260 Millionen $ ein. Dies war eines der ertragsreichsten Eröffnungswochenenden der Filmgeschichte, zu einer Zeit als die SARS-CoV-2-Variante Omikron zu Schließungen am Broadway führte. Bereits zwölf Tage nach der Premiere übertrafen die internationalen Filmeinnahmen die Marke von 1 Milliarde $. Spider-Man: No Way Home war damit der erste Film in der Pandemie, er diese Marke nehmen konnte und der erste seit Star Wars: The Rise of Skywalker 2019.

Es kam zu Spielabsagen in verschiedenen Sportligen wegen COVID-19-Fällen. In der National Football League wurden die Wochenendspiele zwischen den Cleveland Browns und den Las Vegas Raiders, zwischen dem Washington Football Team und den Philadelphia Eagles, sowie den Seattle Seahawks und den Los Angeles Rams verlegt. In der National Hockey League wurden alle Spiele von Colorado Avalanche und der Florida Panthers bis zum 26. Dezember abgesagt und das Sonnabendspiel zwischen den Montreal Canadiens und den Boston Bruins verlegt. Im Hochschulsport waren zahlreiche Spiele der National Collegiate Athletic Association betroffen.

• Arkansas: Die Gesundheitsbehörde des Bundesstaates meldete den ersten Nachweis eines Omikron-Falls in Arkansas.
• Delaware: Die Gesundheitsbehörden teilten die ersten vier Omikron-Fälle in dem Bundesstaat mit. Es seien zwei Erwachsene in den Dreißigern, ein Teenager und ein Kind unter zehn. Die vier Betroffenen lebten im New Castle County und waren nicht kürzlich verreist.
• Indiana: Der Attorney General Todd Rokita gab dem Sender WSBT 22 ein Interview. Auf die Frage, wie er die Klagen des Staates gegen Impfpflichten erkläre, während soviele Ungeimpfte in Krankenhäusern stürben, antwortete Rokita, dass er keinen Zahlen mehr glauben. Es wäre zuviel politisiert worden. Auf Nachfrage, ob er den Zahlen der eigenen medizinischen Fachleute nicht traue, erwiderte der Attorney General, es sei vom ersten Tag zuviel politisiert worden. (Fortsetzung: 28. und 29. Dezember 2021)
• Kentucky: Andy Beshear teilte als Gouverneur Kentuckys auf Twitter mit, dass erwartungsgemäß nun auch in seinem Bundesstaat die Omikron-Variante nachgewiesen sei. Es handelte sich um Fälle in den Countys Fayette, Jefferson, Kenton, und Campbell.
• Maine: In einem staatlichen Labor in Bar Harbour wurden in fünf Proben aus dem Penobscot County die Omikron-Variante erstmals in Maine nachgewiesen. Gouverneurin Janet Mills bezeichnete de Entdeckung als unwillkommen, aber erwartet.
• Vermont: Spuren der Omikron-Variante konnten in Abwasserproben Vermonts nachgewiesen werden.
• Washington: Der republikanische Senator im Senat von Washington Doug Ericksen starb an den Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion. Ericksen, der als Gegner von COVID-19-Maßnahmen des demokratischen Gouverneurs Jay Inslee und insbesondere von Impfpflichten aufgetreten war, hatte am 12. November bekannt gegeben, in El Salvador an COVID-19 erkrankt zu sein. Etwa eine Woche später war er in ein Krankenhaus in Florida eingeliefert worden.
• Wyoming: Der erste Nachweis einer Omikron-Infektion in Wyoming erfolgte bei einem Studierenden der University of Wyoming. Die Person war kürzlich innerhalb der USA gereist.

18. Dezember 2021

Die Vereinigten Staaten verzeichneten an diesem Sonnabend im Siebentages-Durchschnitt 126.967 COVID-19-Fälle am Tag, etwa doppelt soviele wie noch zu Beginn des Novembers 69.000 Patienten wurden mit COVID-19 in US-Krankenhäusern behandelt. Über ein Fünftel aller Patienten auf Intensivstationen hatten COVID-19.

Wegen der wieder steigenden COVID-19-Fälle teilte Tom Hanks als Gastgeber der Comedyshow Saturday Night Live zu Beginn der Sendung aus New York mit, dass entgegen der Pläne für eine große Weihnachtsshow dieses Mal ohne Publikum gesendet werde und im Laufe der Woche aufgezeichnete Sketche und alte Sketche gezeigt würden. Mitgastgeberin Tina Fey meinte, es sei nicht das kleinste Publikum, vor dem sie je aufgetreten sei, sie habe schon Comedy in Macy’s gemacht. Die als Musikerin eingeplante Charli XCX hatte bereits zuvor ihren Auftritt wegen des fehlenden Publikums abgesagt.

19. Dezember 2021

Francis Collins, der an diesem Sonntag in den Ruhestand tretende Leiter des National Institutes of Health (NIH), gab in der Sendung Weekend Edition des National Public Radio ein Interview. Er erklärte, dass man mit der SARS-CoV-2-Variante Omikron nicht nachlassen dürfe. Er wisse, dass Leute des Viruses müde seien, er selbst sei auch des Viruses müde. Allerdings sei der Virus nicht müde, sondern habe gerade eine großartige Zeit, während es alle paar Monate die Form verändere, um Wege zu versuchen noch ansteckender zu sein. Erste Daten würden darauf hindeuten, dass Omikron um einiges ansteckender sei und in der Lage sei Immunisierungen zu umgehen, aber möglicherweise weniger schwere Fälle verursache. Es sei aber noch zu früh zu beurteilen wie der Virus mit seinen 57 Mutationen sich verhalten werde. Es könne sogar sein, dass man es jetzt mit einem völlig anderem Virus zu tun habe, als zu Beginn der Pandemie. Schätzungen gingen von täglich einer halben Million Fälle bis Ende Januar aus, schlimmer als zum gleichen Zeitpunkt im Januar 2021, während der letzten Winterwelle. Er selbst halte eine Million Fälle am Tag für möglich, falls keine Eindämmungsmaßnahmen getroffen würden. Aber selbst im günstigsten Fall würde das Gesundheitssystem erheblich belastet werden. Er wisse, dass die Regierung hierfür 60 medizinische Einsatzgruppen bereithalte. Er werde die Entwicklung auch im Ruhestand im Auge behalten. Kurzfristig plane er aber ein Weihnachtsfest mit allen Vorbeugemaßnahmen. In der CBS-Sendung Face the Nation rief Colins dazu auf, sich boostern zu lassen. Booster würden gut gegen schwere Verläufe schützen. Wenn man zu den über 60 Prozent vollständig geimpften in der US-Population gehöre, dann sei jetzt der Zeitpunkt die Auffrischungsimpfung durchzuführen. Am Sonntagmorgen hatte Collins eingeräumt, dass er politisch während der Coronakrise unter Druck gesetzt worden sei, obwohl er sich bemüht habe, sich aus Politik herauszuhalten. Der damalige Präsident Trump habe von ihm verlangt, ungeprüfte Therapien gegen COVID-19 zu unterstützen, einige rechte Politiker hätten von ihm gefordert, den besten verfügbaren Infektionsexperten, Anthony Fauci, zu entlassen.

Anthony Fauci prognostizierte, dass die Omikron-Variante in absehbarer Zeit übernehmen werde. Es würden taffe Wochen vor einem liegen. Er rief dringend dazu auf, alle Vorbeugemaßnahmen einzuhalten, insbesondere in der Öffentlichkeit, auf Reisen, und sogar in Privaträumen mit mehreren Personen Masken zu tragen. Man solle sich boostern lassen, und falls man noch nicht vollständig geimpft sei den Impfprozess beginnen. Die schlechte Nachricht sei, dass der Impfschutz durch die mRNA-Impfungen gegen Omikron rapide nachlasse. Die gute Nachricht sei, dass der Schutz nach dem Booster wieder rapide steige.

Drei Politiker der Demokraten teilten auf ihren jeweiligen Twitterseiten mit, dass sie positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden seien. Die US-Senatoren Cory Booker und Elizabeth Warren, sowie der Abgeordnete im Repräsentantenhaus Jason Crow waren vollständig geimpft, hatten kürzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten, und zeigten laut eigenen Angaben nur leichte Symptome.

Bei einer gemeinsamen Veranstaltung von Donald Trump und Bill O’Reilly in Dallas reagierten Zuschauer, auf das Bekenntnis beider die Auffrischungsimpfung erhalten zu haben, mit Buhen. Trump bat das Buhen zu lassen und behauptete später, es habe sich nur um eine kleine Gruppe gehandelt. Der ehemalige Präsident lobte sich in der Veranstaltung für die Entwicklung von Impfstoffen, und sagte, er habe damit zehnmillionen damit gerettet. Es hätte sonst so schlimm wie die Spanische Grippe werden können. Die Regierung griff den Vorfall mit einem Werbeclip auf, man soll sich boostern lassen wie Trump.

• Indiana: Die Gesundheitsbehörden meldeten, dass bei einer am 9. Dezember in Indiana gezogenen Probe die Omikron-Variante nachgewiesen worden sei.
• New York: Nachdem der Bundesstaat am Sonntag mit 22.478 Neufällen zum dritten Tag in Folge Rekordwerte an Neufällen aufgezeichnet hatte, rief Gouverneurin Kathy Hochul New Yorker dazu auf, alle Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Sie erklärte aber auch, dass es nicht der März 2020 sei, man habe nun Mittel sich zu wehren, insbesondere Impfungen. Ähnlich äußerte sich als Bürgermeister von New York Bill de Blasio.
• Ohio: Fünf Krankenhausträger und das Kriegsveteranenministerium der Vereinigten Staaten schalteten eine gemeinsame ganzseitige Anzeige im Cleveland Plain-Dealer. Sie bestand aus dem großen Wort „Help“ (dtsch. Hilfe) und einem erklärenden Text. Der Text wies darauf hin, dass der Großraum von Cleveland sich in einer Welle befinde. Die Krankenhäuser hätten mehr COVID-19-Patienten als je zuvor. Die überwiegende Zahl der Patienten sei ungeimpft. Man möge sich bitte boostern und impfen lassen.
• Vermont: Der erste Omikron-Fall Vermonts wurde bekanntgegeben. Die Variante sei durch RNA-Sequenzierung bei einem vollständig geimpften Bewohner des Lamoille County in den Dreißigern festgestellt worden.

20. Dezember 2021

Centers for Disease Control and Prevention teilte an diesem Montag mit, dass die Omikron-Variante in der Vorwoche für schätzungsweise 73 % aller Neufälle in den USA verantwortlich gewesen sei. Eine Woche zuvor habe dieser Anteil bei 13 % gelegen.

Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten teilte mit, dass diverse Rechtsmittelanträge gegen die am 17. Dezember 2021 ergangene Entscheidung des 6th U.S. Court of Appeals, Impfpflichten in Großunternehmen zuzulassen, eingegangen waren. Die an den zuständigen Richter Brett Kavanaugh gesandten Anträge zielten auf die Aufhebung der einstweiligen Entscheidung oder hilfsweise die Hauptsacheentscheidung durch den Obersten Gerichtshof unter Umgehung der Instanzgerichte.

Moderna teilte mit, dass nach eigenen Untersuchungen eine herkömmliche dritte Impfdosis von 50 Mikrogramm mRNA-1273 die Antikörperlast versiebenunddreißigfache. Eine verdoppelte 100-Mikrogramm-Dosis steigere sogar die Menge der Antikörper um den Faktor 83. Gegen die Omikron-Variante zeigte sich der Impfstoff vor dem Boostern als wesentlich weniger effektiv, als gegen die ursprüngliche Form von SARS-CoV-2.

Die Reederei Royal Caribbean teilte mit, dass es während einer elftägigen Kreuzfahrt in der Karibik auf dem Passagierschiff Symphony of the Seas zu einem Corona-Ausbruch mit insgesamt 48 Infektionen gekommen sei. Vier Erkrankte hätten per Hubschrauber ausgeflogen werden müssen.

Die National Hockey League teilte am Abend mit, dass die Feiertagspause im Eishockeyspielbetrieb wegen den steigenden Omikronfällen bereits am Mittwoch, den 22. Dezember und nicht erst zu Heiligabend beginnen werde.

• Kalifornien: Nach einem deutlichen Anstieg von Fällen im Los Angeles County wurden zahlreiche Veranstaltungen in der Greater Los Angeles Area, wie die Neujahrsfeier im Grand Park in Downtown Los Angeles, abgesagt. Bis zum vorherigen Sonnabend waren die Neufälle auf über 3500 am Tag gestiegen, dem höchsten Wert seit vier Monaten. COVID-19-Hospitalisierungen waren von einem Patienten auf 743 am Sonntag gestiegen.
• Maryland: Auf Twitter teilte Gouverneur Larry Hogan mit, dass er bei einem Routinetest positiv auf COVID-19 getestet worden sei. Der selbst geboosterte Politiker rief seine Mitbürger dazu auf, sich impfen und boostern zu lassen.
• Montana: Die Behörden meldeten, dass die zwei ersten Omikron-Fälle des Bundesstaates entdeckt worden seien. Es handele sich um zwei Erwachsene im Gallatin County, die kürzlich Südafrika bereist hatten.
• New York: Als erstes Broadway-Stück wurde das Tony- und Grammy-ausgezeichnete Musical Jagged Little Pill mit Musik von Alanis Morissette wegen der Omikron-Variante vollständig vom Spielplan genommen.
• North Dakota: Der Bundesstaat meldete die ersten vier Omikron-Fälle. Es handelte sich um vier Erwachsene unter 50, zwei lebten im Ward County und je eine Person im Cass County und eine im Burleigh County. Zwei der vier hätten sich kürzlich außerhalb des Bundesstaates aufgehalten, die beiden anderen standen nicht in Beziehung zueinander.
• Texas: Ein Mann in den Fünfzigern aus dem Osten des Harris County verstarb als erste Person mit der Omikron-Variante in den Vereinigten Staaten. Er war ungeimpft und litt unter risikoerhöhenden Vorbedingungen.

21. Dezember 2021

Während die Fallzahl seit Monatsbeginn um 57 % in den Vereinigten Staaten gestiegen waren und die Omikron-Variante sich ausgebreitet hatte, trat Präsident Biden an diesem Dienstag mit einer Ansprache vor die Presse. Er erklärte hierbei, dass US-Amerikaner unbesorgt Weihnachten würden feiern können, wenn sie vollständig geimpft seien und die Familienmitglieder geimpft seien. Dies gelte besonders, wenn man geboostert sei. Er sagte weiter, dass man allerdings besorgt sein müsse, falls man ungeimpft sei. Er räumte ein, dass die von seiner Regierung angeordneten Impfpflichten unpopulär seien. Die Impfpflichten seien aber nicht eingeführt worden, um das Leben von Amerikanern zu kontrollieren, sondern ihre Leben zu retten. Er rief dazu auf, sich boostern zu lassen und wies darauf hin, dass sowohl er wie auch Trump die Auffrischungsimpfung erhalten hätten. Es sei eine der wenigen Fragen, wo sie einer Meinung seien. Trotz der gestiegenen Fallzahlen und der gesteigerten Nachfrage nach Tests, versicherte Biden, dass dies nicht wie der März 2020 sei. Biden kündigte weitere Maßnahmen im Angesichts der bevorstehenden Omikronwelle an. Seine Regierung habe den Defense Production Act genutzt, um eine halbe Milliarde an Corona-Tests zu erwerben. Diese sollten Amerikanern zugesandt werden. Biden kündigte weiter die Öffnung neuer Teststellen an, beginnend ab Weihnachten in New York, dass gerade einen erheblichen Anstieg an Fällen zu verzeichnen hatte. Es seien tausend medizinisch ausgebildete Militärangehörige aktiviert worden, die zur Entlastung von Krankenhäusern bereit stünden.

Anthony Fauci trat in der ABC-Sendung Good Morning America auf und äußerte sich zur Ausbreitung der Omikron-Variante. Er erklärte, dass die Omikron-Fälle sich alle zwei bis drei Tage, mit Tendenz zu zwei Tagen, verdoppeln würden. Dies sei wirklich extrem ungewöhnlich und sei bislang so nicht beobachtet worden. Was aber so rasch ansteige, werde relativ rasch auch wieder abfallen müssen. An einem Punkt seien alle entweder genesen oder geimpft. Rochelle Walensky äußerte in der CNBC-Sendung The News with Shepard Smith, dass sie die am Vortag gemeldete Zahl von 73 % von Omikroninfektionen bei den beobachteten Steigerungsraten erwartet habe. Sie teilte mit, dass die von Walensky geleitete CDC ihre Definition von einer „vollständigen Impfung“ überdenke. Daten würden darauf hindeuten, dass die Impfungen Infektionen mit der Omikron-Variante nicht mehr verhindern könnten. Wolle man Infektionen verhindern, müsse man Masken tragen. Die Omikron-Variante habe Tode verursacht, aber in geringerem Maße als vorherige Varianten. Sie rief dazu auf, dass man sich impfen und boostern lasse. Bei Geboosterten sei die Sterbewahrscheinlichkeit ein Zwanzigstel dessen von Ungeimpften.

Der Fox News Channel sagte die geplante Silvestersendung Fox’s New Year’s Eve Toast & Roast 2022 wegen der Omikronvariante ab. Die Sendung hätte live vom Times Square in New York ausgestrahlt werden sollen und von Ken Jeong und Joel McHale moderiert werden sollen.

Die National Hockey League einigte sich mit der Spielergewerkschaft wegen steigender COVID-19-Zahlen keine Eishockeyspieler zum Herren-Eishockeytunier der Olympischen Winterspiele 2022 zu entsenden.

• Illinois: Lori Lightfoot, die Bürgermeisterin von Chicago, kündigte an, dass ab dem 3. Januar 2022 jedermann älter als 5 für das Betreten von Innenräumen von Gaststätten, Sportstudios, oder Unterhaltungseinrichtungen, eine Impfung nachweisen müsse. Chicago folgte damit anderen Großstädten wie New York oder Los Angeles.
• Massachusetts: Gouverneur Charlie Baker riet dringend zum Maskentragen, aktivierte 500 Mitglieder der Nationalgarde für Einsätze in Krankenhäusern, und ordnete an, dass Krankenhäuser elektive Operationen aufschieben sollten. Die Abgeordnete im Repräsentantenhaus Ayanna Pressley rief den Gouverneur dazu auf, mehr Führungskraft zu zeigen und eine staatsweite Maskenpflicht zu erlassen.
• New York: Die Attorney General des Staates New York Letitia James gab eine Verbraucherwarnung wegen Preisentwicklungen bei Corona-Tests-Sets heraus. Die Nachfrage nach solchen Tests war in New York nach dem Auftreten der Omikron-Variante erheblich gestiegen.

Der Bürgermeister von New York Bill de Blasio erklärte, dass die Stadt jedem New Yorker eine Prämie von 100 $ zahle, der sich eine Booster-Impfumg geben lasse.

• North Carolina: Nachdem er Polizeibeamten erzählt hatte, wie sie zu Impfnachweisen kommen könnten, ohne geimpft zu sein, wurde der Leiter der Polizei der Stadt Oakboro für zwei Wochen unbezahlt beurlaubt und unter eine halbjährige Probezeit gestellt.
• Oklahoma: Die Gesundheitsbehörde des Bundesstaates teilte mit, dass mindestens ein COVID-19-Fall mit der Omikron-Variante diagnostiziert worden sei.

22. Dezember 2021

Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten beschloss Rechtsmittel gegen von der Stellen der Biden-Regierung am 4. November 2021 beschlossene Impfpflichten zuzulassen und die Fälle anzunehmen. Bis zu einer Anhörung zu einstweiligen Anordnungen am 7. Januar 2022 wurden die Impfpflichten bei Großunternehmen und bei Anbietern auf dem Gesundheitsmarkt aufgeschoben.

Die Food and Drug Administration genehmigte das von Pfizer hergestellte Medikament Paxlovid, ein Kombinationspräparat der Wirkstoffe Ritonavir und Nirmatrelvir. Die Pille wurde zur Einnahme für Hochrisikopatienten mit einem Gewicht von mindestens 88 Pound (knapp 40 kg) und einem Mindestalter von zwölf Jahren zugelassen. Das Medikament konnte ohne ärztliche Aufsicht nach einem positiven Test, aber vor Krankenhauseinweisungen genommen werden.

Die Verleihungszeremonie der gemeinsamen Critics’ Choice Movie und Television Awards 2022, die als Live-Veranstaltung mit Publikum am 9. Januar 2022 geplant war, wurde wegen Sorge um die Omikron-Variante verschoben.

Bei einer achttägigen Kreuzfahrt wurde es wegen eines COVID-19-Ausbruchs dem Kreuzfahrtschiff Carnival Freedom untersagt, Bonaire und Aruba anzulaufen.

Im College Football sagten die Texas A&M Aggies das Spiel gegen die Mannschaft der Wake Forest University um die Trophäe des TaxSlayer Bowl (Gator Bowl) am 31. Dezember auf dem TIAA Bank Field in Jacksonville (Florida) wegen Verletzungen und COVID-19-Ausfällen ab. Den Aggies standen nicht mehr genug Spieler zur Verfügung, um eine vollständige Mannschaft auf das Feld zu schicken.

• Kalifornien: Ein Richter wies den Antrag auf eine einstweilige Anordnung gegen die Impfpflicht für Feuerwehrleute des Los Angeles Fire Department ab. Die Kläger hatten geltend gemacht, in ihrem Recht auf ein faires Verfahren verletzt zu sein, die Pflicht verletze die kalifornische Verfassung, und sei wie andere Coronamaßnahmen der größte Angriff auf die Freiheit aller Zeiten. Das Gericht entschied, dass die Verletzung eines gerechten Verfahrens nicht hinreichend dargelegt wurde. Sofern Coronamaßnahmen Freiheiten einschränkten, seien sie doch kein Vergleich zur Sklaverei, dem Genozid an Indianern, der Internierung japanischstämmiger Amerikaner. Der Richter zitierte ein Urteil des Obersten Gerichtshofes von 1895, nachdem eine Impfung die beste Maßnahme gegen eine Seuche sei. Die wissenschaftliche Auffassung habe sich seither nicht gewandelt. Der zu befürchtende Schaden würde den Nutzen nicht überschreiten. Die Wiedererweckung der Toten sei nicht möglich, eine Entschädigung für Freiheitsverletzungen aber möglich.
• New York: Gouverneurin Kathy Hochul fertigte ein Gesetz aus, das es im Staat New York zur Urkundenfälschung machte, COVID-19-Impfnachweise zu fälschen. Für die Straftat wurde eine Freiheitsstrafe von einem Jahr angedroht.
• South Dakota: Die Gesundheitsbehörden meldeten den ersten nachgewiesenen Omikronfall in South Dakota. Es war ein Mann in den Zwanzigern aus dem Minnehaha County. South Dakota hatte 1,7 % der positiven Tests einem Screening unterzogen und war der letzte Staat, in dem Fälle noch nicht nachgewiesen waren.

23. Dezember 2021

Pressesprecherin Jen Psaki verteidigte diesen Donnerstag in einer Pressekonferenz das Weiße Haus gegen Vorwürfe einer Knappheit bei Tests. Der Präsident habe früh gehandelt und den Defense Production Act in Kraft gesetzt, 3 Milliarden $ investiert und 300 Millionen Testkits für das kommende Jahr bestellt. Ohne seine Tätigkeit würde das derzeitige Angebot an Tests auf dem Markt nicht bestehen.

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) änderten die Richtlinien, wie lange Krankenhauspersonal sich nach einem positiven Corona-Test isolieren muss. Grund für die Änderung war unter anderem eine Besorgnis um Personalmangel durch die steigenden Infektionszahlen durch die Omikron-Variante. Nun sollten statt zehn Tagen sieben Tage genügen, falls keine Symptome vorlägen und ein negativer Test vorläge. In Notfällen könne die Isolierung auch verkürzt werden.

Einen Tag nach der Zulassung von der COVID-19-Pille von Pfizer, ließ die FDA auch das Heilmitter Molnupiravir von Merck als zweite Pille zur Einnahme ohne ärztliche Aufsicht zu. Molnupiravir wurde für leichte und mittelschwere Fälle von COVID-19 bei Risikopatienten zugelassen.

In einem an diesem Donnerstag bei The Daily Wire veröffentlichtem Interview mit Candace Owens erklärte Donald Trump, dass die Impfstoffe wirksam seien. Es sei jedermanns Entscheidung, sich impfen zu lassen, aber wenn man sich impfen ließe, dann sei man geschützt. Auf Einwände von Owens erwiderte Trump, dass die Ungeimpften in Krankenhäusern sterben würden. Er lobte sich für die Entwicklung aller drei in den USA zugelassenen Impfstoffe. Trump äußerte aber auch, dass er Maskenpflichten in Schulen ablehne. Es sei schrecklich Kinder mit Masken zu sehen, so Trump. Für seine Unterstützung des Impfstoffes wurde Trump von Vertretern der äußeren Rechte angegriffen. Alex Jones behauptete auf InfoWars, dass man Bill Gates, die Neue Weltordnung, Anthony Fauci, Joe Biden, und Jen Psaki bekämpfe und nun verbünde sich Trump mit denen. Der Aktivist Ali Alexander erklärte auf Telegram, dass Trump eine von Fauci unterstützte Meinung vertrete, er solle ihnen ihre, angeblich von Wissenschaft unterstützte, Gegenmeinung lassen.

• Kalifornien: Während mit der Omikron-Variante die Fälle im Raum von Los Angeles wieder steil anstiegen, am Tag zuvor waren es 6500 im Los Angeles County, begannen schwere Regenfälle. Der, durch einen Atmosphärischen Fluss verursachte, Regen behinderte das Testen. Long Beach schloss seine Testzentren, der County verlegte seine Teststellen in Innenräume und verlängerte Betriebszeiten, um dem gestiegenen Bedarf und Einschränkungen aufzufangen.
• New York: Die Stadt begann mit der Ausgabe kostenloser Corona-Test-Sets, um der anschwellenden Fallzahl und der damit einhergehenden höheren Nachfrage nach Tests entgegenzuwirken. In jedem der Fünf Boroughs der Stadt war eine Ausgabestelle eingerichtet worden. Trotz der steigenden Zahlen lehnte Bürgermeister Bill de Blasio es ab, die Tradition des Fallenlassens des Times Square Balls zum Jahreswechsel abzusagen. Es sei laut de Blasio eine wichtige Zeremonie für die Stadt.
• Texas: Obwohl die Positivrate bei Tests in Texas nun bei 14,6 % lag, erklärte Gouverneur Greg Abbott in einem Radio-Interview, dass man trotz Omikron unverändert in Texas fortfahren werde. Sein Amt teilte auf Nachfragen mit, dass der Gouverneur Impfungen als das Mittel der Wahl ansehe. Er hatte sich bislang aber noch nicht zu Boostern ausgesprochen. Texas hatte lediglich 56 % der Bevölkerung vollständig geimpft und nur 14,4 % geboostert.

Der an einer Studie der University of Texas at Austin vom 16. Dezember zur Prognose der Omikron-Welle beteiligte Anass Bouchnita erklärte, dass die Entwicklung in Texas noch schlechter sein werde, als für die USA insgesamt prognostiziert. Man habe in den letzten zwei Wochen einen Anstieg an Fällen in Texas um 113 % beobachtet. Dies sei vier- bis fünfmal soviel wie im Durchschnitt der USA. Die Impfquote des Bundesstaates liege auch unter den 62 % bundesweit.

24. Dezember 2021

Im Siebentages-Durchschnitt verzeichneten die Vereinigten Staaten 182.682 COVID-19-Fälle am Tag, 48 % mehr als in den sieben Tagen zuvor. Die Zahlen zum Höhepunkt der Deltawelle im Sommer und Frühherbst wurden damit übertroffen, die der Welle im letzten Winter noch nicht ganz erreicht. Zwölf Bundesstaaten verzeichneten hierbei einen Zuwachs um mindestens 10 %. 69.000 Corona-Patienten wurden diesen Freitag in US-Krankenhäusern behandelt, 2 % mehr als in der Vorwoche.

Kevin Munoz, ein Sprecher des Weißen Hauses teilte auf Twitter mit, dass die wegen der Omikron-Variante am 26. November 2021 verhängte Reisesperre von den afrikanischen Ländern Südafrika, Botswana, Namibia, Simbabwe, Lesotho, Eswatini, Malawi, und Mosambik zum 31. Dezember 2021 aufgehoben würde.

In einer Radiosendung äußerte sich Anthony Fauci zu einer möglichen vierten Impfdosis, nachdem das Amt des israelischen Premierministers Naftali Bennett dies für ältere Israelis angeraten hatte und der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach ebenfalls von einer solchen gesprochen hatte. Fauci hielt dies für verfrüht. Man werde erstmal die Wirksamkeit der vollen Impfung und bei Boostern mit mRNA-Impfstoffen beobachten. Insbesondere, inwiefern die Booster-Impfung die Immunantwort stärke. Jedenfalls für die Vereinigten Staaten sei eine solche Debatte überstürzt.

Fluggesellschaften sagten für den Heiligabend Flüge wegen des Anstiegs von Coronafällen nach der Ausbreitung der Omikron-Variante ab. United Airlines sagte etwa 150 Flüge ab und begründete dies mit omikronbedingten Ausfällen bei ihrem Personal. Delta Air Lines nannte Omikron-bezogene Umstände für die Absage von 100 Flügen. Jetblue sagte mehr als 50 Flüge ab. Alaska Airlines begründete die Absage von 17 Flügen mit der Omikron-Variante. Insgesamt wurden weltweit über 3000 Flüge abgesagt, die für den 24. Dezember angesetzt waren. Etwa ein Drittel hatten zumindest den Start- oder den Zielort in den Vereinigten Staaten.

Wegen eines COVID-19-Ausbruchs an Bord wurde das Kriegsschiff USS Milwaukee in Guantanamo Bay auf Anker gelegt.

• Florida: Die Gesundheitsbehörden meldeten für den Berichtszeitraum 17. bis 23. Dezember 125.201 festgestellte Coronainfektionen, oder im Durchschnitt 17.800 Fälle pro Tag. Dies war mehr als zum schlimmsten Zeitpunkt der letzten Winterwelle und mehr als viermal soviel wie in der Vorwoche. Der Sonnenscheinstaat veröffentlichte aber keinerlei Zahlen zur Verbreitung der Omikron-Variante.
• Kalifornien: Der Los Angeles County verzeichnete 9.988 Neufälle an diesem Freitag, vier Tage zuvor waren es täglich noch 3.052 Fälle gewesen. Der Anteil positiver Testergebnisse im Siebentages-Durchschnitt vervielfachte sich vom vorherigen Sonnabend auf diesen Sonnabend von 2,3 % auf 9,6 %. Die Zahl der COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern stieg um 7 %.
• New York: Der Bundesstaat verzeichnete mit 44.431 Fällen innerhalb von 24 Stunden einen mehr als doppelt so hohen Wert wie zum Höhepunkt der Winterwelle zu Beginn des Jahres.

25. Dezember 2021

Das Präsidentenpaar Joe und Jill Biden verbrachte das erste Weihnachtsfest der Amtszeit ruhig und ohne öffentliche Termine. In der Weihnachtsbotschaft hieß es unter anderem:

“Looking back at this year, we’ve seen enormous courage, character, resilience, and resolve in all of you who heal, comfort, teach, and protect and serve in ways big and small. You show there is much to gain in appreciation and gratitude for the gift of time and goodwill we share as we look out for one another. Again and again, you show how our differences are precious and our similarities infinite.”

„Im Rückblick auf das Jahr haben wir enormen Mut, Charakter, Widerstandskraft, und Lösungen bei allen von Ihnen, die auf große oder kleine Weise heilen, trösten, unterrichten, sowie schützen und dienen, gesehen. Ihr zeigt, dass mit der Gabe von geteilter Zeit und Gutem Willen wenn wir uns umeinander kümmern soviel Dankbarkeit und Anerkennung zu erlangen ist. Ihr zeigt wieder und wieder, wie unsere Unterschiede kostbar und unsere Gemeinsamkeiten endlos sind.“

Das Präsidentenpaar drückte auch ihr Mitgefühl für diejenigen aus, die geliebte Menschen verloren hatten.

26. Dezember 2021

In der ABC-Sendung This Week trat Anthony Fauci auf. Er teilte seine Beobachtung mit, dass die Zahlen täglich stiegen. Man sei im letzten Wochendurchschnitt bereits bei 150.000 Coronafällen am Tag. Er gehe davon aus, dass es noch viel mehr steigen werde. Daten würden darauf hindeuten, dass die Omikron-Variante weniger schwere Fälle verursache, trotzdem sei es nicht die Zeit für Selbstzufriedenheit. Wenn es sehr, sehr, sehr viel mehr Fälle gäbe, werde dieser Effekt aufgehoben. Eine besondere Sorge würden die Ungeimpften bereiten, da diese besonders gefährdet seien.

• Utah: Gouverneur Spencer Cox bedauerte in einem Interview mit der Deseret News anlässlich des ersten Jahrestages seiner Amtszeit, eine anhaltende hassvolle Rhetorik und Spaltung des Landes. Dies betreffe besonders die Pandemie, die überpolitisiert werde. Als besonderen Tiefpunkt des Jahres 2021 betrachtete Cox, wie viele Bürger Utahs einen vermeidbaren Tod wegen fehlenden Impfungen starben. Desinformationen würden definitiv Menschen töten.

27. Dezember 2021

Vor einem Treffen mit Gouverneuren an diesem Montag sprach Präsident Biden. Er erklärte, dass es für den Anstieg an Fällen keine nationale Lösung gebe, dies müsse von den Bundesstaaten gelöst werden. Er bekräftigte kürzlich angekündigte Bundesmaßnahmen, wie den Ankauf von Testkits. Seine Botschaft für die Gouverneure sei, dass wenn sie etwas bräuchten, dass sie etwas sagen sollten. Die Regierung würde ihnen den Rücken stärken, wo sie könne. Auf eine Journalistennachfrage nach kürzlichen Änderungen von Quarantänezeiten antwortete Biden, dass er sich auf seine Ärzte verlasse. Er erhalte Ratschläge und er folge ihnen. In dem virtuellen Treffen räumte der Präsident ein, dass seine Regierung mehr hätte tun müssen, um Tests verbreiteter anbieten zu können. Die für Januar zugesagten 500 Millionen Testkits kämen zu spät für die Explosion an Fällen über die Feiertage.

Centers for Disease Control and Prevention änderten die Richtlinien für Selbstisolierung und Quarantäne. Asymptomatische Personen, die positiv getestet wurden könnten danach die Isolierung schon nach fünf Tagen verlassen, statt der bisherigen zehn Tage. Danach müsse für weitere fünf Tage eine Gesichtsmaske getragen werden. Auch Personen ohne Fieber aber mit sich bessernden Symptomen könnten nach fünf Tagen das Haus verlassen. Der Grund seien derzeitige Erkenntnisse zur SARS-CoV-2-Variante Omikron. Infizierte Personen seien besonders ansteckend in den ersten ein oder zwei Tagen, noch bevor sie Symptome entwickeln müssten. Ungeimpfte Personen, die in engem Kontakt mit einem infizierten Menschen gestanden hätten, könnten auch nach fünf Tagen die Quarantäne verlassen, wenn sie weitere fünf Tage konsequent Masken trügen. Jerome Adams, der Surgeon General unter der vorherigen Trump-Administration, kritisierte auf Twitter die neue CDC-Richtlinie zur Selbstisolierung. Er liebe die CDC, sei aufgewachsen mit dem Wunsch für sie zu arbeiten, und habe nie geträumt, sagen zu müssen, man solle einer Richtlinie nicht folgen. Aber nun rate er dazu, zumindest einen Antigen-Schnelltest zu nehmen, bevor man die Isolierung verlasse.

In der Sendung Morning Joe auf MSNBC äußerte Anthony Fauci auf Anfrage, dass eine Impfpflicht auch für Inlandsflüge ein zusätzlicher Anreiz sein könnte, um Leute zu bewegen, sich impfen zu lassen. Es wäre vernünftig dies zu erwägen. An diesem Montag waren in den Vereinigten Staaten weitere 800 Flüge COVID-19-bedingt abgesagt worden, was bedeutete, dass in den USA seit Freitag 3.000 Flüge abgesagt worden waren. Später am Tag schränkte er bei einem Auftritt auf CNN ein, dass die zwar eine Möglichkeit sei, aber dies heiße nicht, dass dies geschehen werde. Er habe lediglich auf eine Frage reagiert. Der Co-Moderator der Sendung Fox and Friends Will Cain griff Fauci in seiner Sendung als „machttrunken“ an und forderte, er solle dafür entlassen werden.

• Arkansas: Zu Beginn der Videokonferenz der US-Gouverneure und des Präsidenten dankte der republikanische Gouverneur Asa Hutchinson den Mitarbeitern des Weißen Hauses für ihre Unterstützung der Gouverneure, und dem demokratischen Präsidenten für seine Schritte zur Entpolitisierung der Pandemie in der Rede vom 21. Dezember.
• Illinois: In einer Pressekonferenz in Downtown Chicago kündigte Gouverneur J. B. Pritzker an, dass hundert zusätzliche Mitarbeiter öffentlichen Impfstellen geschickt werden würden, und dass Testzentren Kapazitäten um 50 % erweitern würden. Der Grund waren die deutlich steigenden Fallzahlen. Der Gouverneur rief alle, die sich aus nichtmedizinischen Gründen nicht geimpft hatten, dazu auf, ihre Meinung zu überdenken. Jeder ungeimpfte Erkrankte nehme Krebspatienten, Opfern von Schlaganfällen, oder Opfern von schweren Unfällen Plätze weg.

28. Dezember 2021

In den Vereinigten Staaten wurden im Siebentages-Durchschnitt 265.427 COVID-19-Fälle erfasst. Damit wurde der bisherige Höchstwert während der vorherigen Winterwelle mit 252.000 am 11. Januar 2021 übertroffen.

• Indiana: Der Attorney General Todd Rokita bekräftigte auf Twitter Äußerungen in einem Radiointerview vom 17. Dezember, dass er keinen Coronazahlen glaube und Zahlen politisiert seien. Er schrieb, dass ihm viele Beispiele von falschen Zahlen zugetragen würden. Zum Beispiel sei es nicht dasselbe, ob Leute mit oder an COVID-19 stürben. (Fortsetzung: 29. Dezember 2021)

29. Dezember 2021

Während die Vereinigten Staaten an diesem Mittwoch 431.000 COVID-19-Fälle innerhalb eines Tages verzeichneten und während der vergangenen Woche die Krankenhauseinweisungen mit COVID-19 um 14 % auf 9.000 am Tag im Siebentages-Durchschnitt gestiegen waren, äußerte sich Anthony Fauci zu Silvesterfeiern. Er riet in einer Telefonpressekonferenz von Partys mit großen Gästezahlen von 50 bis 60 Personen, mit Aktivitäten wie das Blasen in Tuten und dergleichen, ab. Bei derartigen Menschenmengen könne man den Impfstatus der anderen nicht mehr kennen. CDC-Direktorin Rochelle Walensky erklärte, dass im Idealfall jeder Partygast vor einer Feier einen Corona-Test nehmen sollte, wenn Masken abgenommen werden sollen. Sie würde bei größeren Veranstaltungen aber auch dann nicht ihre Maske abnehmen. Städte wie Atlanta und San Francisco sagten Feierlichkeiten wie Feuerwerke ab, New York City reduzierte das zugelassene Publikum am Times Square und verlangte von Teilnehmern eine vollständige Impfung und das Tragen von Gesichtsmasken.

• Indiana: Auf durch den Attorney General Indianas am 17. und am 28. Dezember geäußerte Zweifel an Zahlen zur COVID-19-Pandemie äußerte sich nun Gouverneur Eric Holcomb in einer Pressekonferenz. Der Gouverneur stellte dar, dass er von den Stellungnahmen seines republikanischen Parteifreunds erstaunt sei, und er sich außen vorgelassen fühle. Für ihn würden derartig falsche Zahlen ein Betrug sein und falls Attorney General Rokita irgendwelche echten Hinweise habe, solle er sie dem Generalinspektor des Bundesstaates vorlegen. Verbreitung von Falschinformationen und Streuen von Zweifeln würde Verwirrung nur entflammen, was das letzte sei, was man brauche.

Die Gesundheitskommissarin Indianas Krist Box stellte in einer eigenen Pressekonferenz die nach ihrer Darstellung trostlose Lage in dem Bundesstaat dar. Seit Juni seien die Fallzahlen um 700 % gestiegen. Die Zahl der Krankenhauspatienten habe nicht nur erhenlich zugenommen, auch der Anteil von Kindern und Personen unter 40 habe sich vergrößert.

30. Dezember 2021

Dreißig Senatoren brachten unter Führung der Senatorin Marsha Blackburn und des Senators Roger eine Resolution ein, die die am 4. November 2021 administrativ angeordnete Pflichtimpfung für Angestellte im Gesundheitssektor aufheben sollte. Laut Senatorin Blackburn sollte damit der Entlassung von in der Pandemie dringend benötigten Ärzten und Pflegekräften entgegengewirkt werden.

Centers for Disease Control and Prevention stufte Kreuzfahrten wegen steigenden Meldungen von Coronafällen auf ihrer höchsten Risikostufe ein. Die Cruise Lines International Association drückte Unverständnis für die Empfehlung aus, nicht mit Kreuzfahrtschiffen zu reisen.

• Indiana: In einer virtuellen Pressekonferenz der Indiana Hospital Association und verschiedener Chief Executive Officers von Krankenhäusern wurden Äußerungen des Attorney Generals vom 17. Dezember 2021, dass er keinen Zahlen zur Pandemie traue, angegriffen. Der CEO des Krankenhauses Franciscan Health Crown Point forderte Attorney General Todd Rokita auf, selbst die PCR-Tests zu überprüfen, und in die Krankenhäuser zu kommen und selbst zu zählen. Der Vorsitzende der Indiana Hospital Association wies auch Äußerungen von Rokita zurück, nach denen die Überforderung der Krankenhäuser auf Impfpflichten zurückzuführen seien. Die Krankenhäuser seien wegen steigender Patientenzahlen überfordert. Personalmangel sei durch Kündigungen wegen Burn-outs entstanden.
• Missouri: Gouverneur Mike Parson hob den im März 2020 verhängten und seither mehrfach verlängerten Corona-Notstand auf. Durch die Wirksamkeit der Impfstoffe, Eindämmungsmaßnahmen und Anstrengungen des medizinischen Personals sei der Notstand nicht mehr notwendig, so der Gouverneur in einer Erklärung.
• Oklahoma: Ein Bundesrichter wies einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung von Gouverneur Kevin Stitt in einem am 2. Dezember begonnenen Gerichtsverfahren ab, die Nationalgarde Oklahomas von der COVID-19-Impfpflicht für die Streitkräfte freizustellen. Der Richter begründete die Entscheidung damit, dass die gesetzlichen Vorgaben sich auf alle Teile der Streitkräfte der Vereinigten Staaten, einschließlich von Reserveeinheiten wie die Nationalgarde, bezögen und eindeutig seien. Diese Einheiten müssten auch in der Lage sein, sofort weltweit eingesetzt zu werden. Die Impfung bezwecke den Schutz gegen einen Virus, der bereits zum Zeitpunkt der Entscheidung mehr Amerikaner getötet habe, als amerikanische Soldaten in allen Kriegen der Militärgeschichte der Vereinigten Staaten gefallen seien. Pflichtimpfungen gingen auch zurück bis zur Revolutionsarmee unter General George Washington. Soweit ersichtlich habe der Gouverneur auch keine Einwände gegen irgendeine andere Impfpflicht im Militär erhoben.

31. Dezember 2021

Das Präsidentenpaar Jill und Joe Biden traten in einem zuvor aufgezeichneten Video in der Sendung Dick Clark's New Year's Rocking Eve with Ryan Seacrest auf ABC auf. Der Präsident erklärte, dass er optimistischer über Amerikas Zukunft sei als je zuvor. Man habe gelernt, was man bereits zuvor wusste: Dass es kein ruhiges Amerika gebe. Es sei unwichtig wie schwer die Herausforderung oder wie hoch das Hindernis sei, Amerika habe es stets überwunden. Der Virus sei taff, aber Amerika taffer. Die First Lady lobte die Arbeit der Leute an der Front mit dem Coronavirus.

Ein Tweet des offiziellen Twitter-Kontos der von Jim Jordan geführten republikanischen Mitglieder des United States House Committee on the Judiciary wurde von den Betreibern der Seite an diesem Freitagmorgen nach Kritik entfernt. Der am Donnerstag veröffentlichte Beitrag fragte, weshalb Booster-Impfungen nicht wirken würden.

Das Unternehmen Novavax reichte die endgültigen Daten für die Eilzulassung des Coronaimpfstoff NVX-CoV2373 bei der Food and Drug Administration ein. Der Novavax-Impfstoff war im Gegensatz zu den drei bis dahin zugelassenen Impfstoffen ein Vakzin, dass auf dem Spike-Protein des ursprünglichen SARS-CoV-2-Virus basierte.

• Florida: Mit Luftwerbung über Miami wurde Gouverneur Ron DeSantis, der seit dem 17. Dezember 2021 keinen öffentlichen Auftritt in Bezug auf die Corona-Pandemie absolviert hatte, angegriffen. Der Bannerschlepp behauptete, dass Florida brenne, während der Gouverneur vermisst sei. Der Bürgermeister des Orange County Jerry Demings warf DeSantis vor, dass er Gesetze ausgefertigt habe, die es Kommunalbehörden verböten gegen die Pandemie vorzugehen, und selbst inaktiv zu bleiben. Florida verzeichnete während dessen Rekordwerte mit 77.848 identifizierten Fällen am Tag zuvor. Insgesamt hatte Florida nun mit 4.090.000 Fällen als dritter Staat nach Kalifornien und Texas die Schwelle von 4 Millionen Fällen seit Beginn der Pandemie überschritten, wobei es auf die Bevölkerung umgerechnet eine höhere Falllast hatte als diese beiden größeren Bundesstaaten. Ein Pressesprecher hatte ein paar Tage zuvor erklärt, dass der Gouverneur seine Ehefrau durch eine Krebstherapie begleite.
• Massachusetts: Die Bildungsbehörde des Neuengland-Staates lehnte die Forderung der Lehrergewerkschaft Massachusetts Teachers Association nach Schulschließungen wegen der jüngsten Coronawelle ab.
• Texas: Nachdem der Bundesstaat am Tag zuvor 11.000 Fälle verzeichnet hatte, beantragte Gouvneur Greg Abbott Hilfe von der Bundesregierung. Er fragte zusätzliche Corona-Test-Kapazitäten für die besonders betroffenen Countys Bexar, Cameron, Dallas, Harris, Hidalgo, und Tarrant an. Zusätzlich bat Abbott um die Sendung von monoklonaler Antikörper-Medikamenten, da die Vorräte ein paar Tage zuvor erschöpft waren.

Ein Bundesrichter hob die Anordnung von Masken- und Impfpflichten im Rahmen des Head-Start-Programms für Schüler aus einkommensschwachen Familien in Texas auf. Die Umstände würden keine bundesweite Anordnung rechtfertigen, so der entscheidende Richter.

Siehe auch

• Chronik der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten 2020
• Chronik der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten