Christian Porschin

Bernsteindrehermeister

Christian Porschin (* vor 1691; † nach 1745) war ein Bernsteindrehermeister in Königsberg. Er gehörte der dortigen Paternostermacherzunft an. Porschin ist durch einige aus dem Material Bernstein gefertigte technische Innovationen hervorgetreten. Hierzu gehört ein Bernstein-Brennspiegel, mit dem sich nach einer zeitgenössischen Chronik Pulver deutlich schneller entzünden ließ als mit herkömmlichen Glasspiegeln, sowie Brillengläser aus Bernstein, den er zuvor in Leinöl erhitzt hatte, um ihn transparenter zu machen. Diese Brillengläser scheinen kommerziell zeitweilig erfolgreich gewesen sein, da sie gegen Ende des 18. Jahrhunderts offenbar noch angefertigt wurden.[1]

Der einst in Königsberg aufbewahrte kleine Brennspiegel (Durchmesser vier Zentimeter) ist 1944 in den Kriegswirren verbrannt. Ein weiteres Objekt von Porschin, eine goldene Dose mit Bernsteinrosette, wird im Rosenborg-Museum in Kopenhagen aufbewahrt.

Literatur Bearbeiten

Die Informationen dieses Beitrages sind folgenden Quellen entnommen:

  • Otto Pelka: Bernstein. Berlin 1920.
  • Karl Andrée: Der Bernstein und seine Bedeutung in Natur- und Geisteswissenschaften, Kunst und Kunstgewerbe, Technik, Industrie und Handel. Königsberg 1937.
  • Datenbank der Bernsteinkunst

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Friedrich Samuel Bock: Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost- und Westpreussen. Zweiter Band, Dessau 1783.