Christian Donati

deutscher Logiker

Christian Donati (auch: Donat, Donath; * 2. Mai 1640 in Wittenberg; † 13. August 1694 ebenda) war ein deutscher Logiker.

Christian Donati

Leben Bearbeiten

Christian wurde als Sohn des Tuchmachers Joachim Donath und dessen Frau Maria (geb. Reineck) geboren. Er erhielt seine erste literarische Ausbildung unter dem Rektor der Wittenberger Stadtschule Johann Haberland[1] und dem Konrektor Jakob Reichmann.[2] 1657 bezog er das Gymnasium in Freiberg, wo er ein Schüler des Polyhistors Christian Funcke (1626–1695) war, der ihn auf einen akademischen Werdegang vorbereitete. Hierauf begab er sich an die Universität Jena, wo er sich das theoretische Wissen der Philosophie, besonders der Metaphysik und Logik bei Friedemann Bechmann (1628–1703) aneignete.

Seine Studien setzte er 1660 an der Universität Leipzig[3] bei Johann Adam Schertzer und Jakob Thomasius fort, wobei er sich mit den allgemeinen Sprachen, Orientalistik und Mathematik beschäftigte. Er schätzte sich glücklich, bei August Pfeiffer und Michael Walther der Jüngere seine Studien an der Universität Wittenberg fortsetzen zu können, wo er am 26. April 1664 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erwarb. Nachdem er als Privatlehrer des Karl von Friesen in Dresden und in Leipzig als redegewandter und akkurater Moderator einen ausgezeichneten Ruf erworben hatte, berief man ihn am 12. April 1669 als Adjunkt in die philosophische Fakultät der Wittenberger Hochschule.

Nebenher absolvierte er bei Abraham Calov, Gottfried Meisner, Johann Andreas Quenstedt und Johann Deutschmann ein theologisches Studium. 1672 wurde er als Substitut von Christian Trentsch (1605–1677) außerordentlicher Professor der Logik und Metaphysik und nach dessen Tod ordentlicher Professor der Fachrichtung. Donati war selbst von größter Frömmigkeit und theologisch stark interessiert. Daher erstreckten sich seine theologischen Vorlesungen auch auf das Gebiet der Theologie. Er beteiligte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Wittenberger Hochschule, er war in den Wintersemestern 1681, 1687 Dekan der philosophischen Fakultät und im Sommersemester 1684 Rektor der Alma Mater. Nach seinem Tod wurde am 17. August sein Leichnam in der Wittenberger Stadtkirche beigesetzt, wo seine Witwe Sabina Dorothea ihm auch ein Epitaph errichten ließ.[4]

Donati hatte sich in Wittenberg am 7. April 1678 mit Sabina Dorothea (* 19. Mai 1654 in Wittenberg; begr. am 1. Juni 1702 beim Altar der Wittenberger Stadtkirche),[5] der Witwe des Juristen und Syndikus in Groß-Salze Franz Heinrich Höltich,[6] der Tochter des Caspar Leyser (* 1628 in Leipzig; † 17. Mai 1699 in Wittenberg) und dessen Frau Anna Maria Hettenbach (* 5. Juni 1629 in Wittenberg; † 7. Juni 1691 in Wittenberg), Tochter des Georg Hettenbach (*Wittenberg; † 17. Juni 1634 in Wittenberg) und Enkelin von Ernestus Hettenbach, verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos.[7]

Werkauswahl Bearbeiten

  • Disputatio Physica De Somno. Wendt, Wittenberg 1666. (Digitalisat)
  • Ius maiestatis circa sacra. Hake, Wittenberg 1672. (Digitalisat)
  • Metaphysica Usualis. Brüning, Wittenberg 1682. (Digitalisat)
  • Ars Syllogistica. Brüning, Wittenberg 1683. (Digitalisat)
  • Num Deum esse sit per se notum?. Schrödter, Wittenberg 1688. (Digitalisat)
  • Disputatio De Spectris. Schrödter, Wittenberg 1688. (Digitalisat)
  • Positionum Metaphysicarum Decas. Fincel, Wittenberg 1689. (Digitalisat)
  • Institutiones Pneumaticae: Scholarum Usui Accommodatae. Föllginer, Wittenberg 1691. (Digitalisat)

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Johann Haberland (* 1. Februar 1593 in Braunschweig; † 18. Februar 1665 in Wittenberg) Studierte 1618 in Wittenberg und später in Jena, Mag. phil, 1627 Konrektor Wittenberger Stadtschule, 1634 Rektor in Itzehoe (Holstein), 1645 Rektor Stadtschule Wittenberg, begr. Wittenberger Kirchhof am 26. Februar während seiner Wittenberger Amtszeit hatte er sich besonders darum Verdienste erworben die Mathematik und Geometrie an der Wittenberger Stadtschule zu vermitteln. Verh. 10. Juni 1623 mit Maria († 3. Oktober 1667 Wittenberg), Witwe des Bildschnitzers und Tischlers Nickel Wulke, Tochter des Schusters und Bürgers Matthaus Metich. Kinder: T. Christina (* 28. Februar 1625 in Wittenberg); S. Emmanuel Haberland (24. Februar 1632 in Wittenberg; † 1665 in Zerbst) Philosoph und Rektor in Zerbst 45, 158 immatr. 7. August 1645 UWB, 29. April 1658 Mag. phil ebd.; S. Johann Christian Haberland (* 19. September 1628 in Wittenberg) immatr. 12. November 1632 UWB; S. Johann Haberland 32, 306 immatr. 12. November 1632, wurde am 22. September 1651 Buchbinder, S. Matthäus (* 14. Mai 1630 in Wittenberg; † 2. August 1631 ebd.) (Q. Spitzer, Kettner, KB Wittenberg)
  2. Jakob Reichmann war um 1624 in Rotta heute OT Kemberg geboren, der Vater war der Rottaer Pfarrer Georg Reichmann, Mutter war Anna, die Tochter des Pfarrers in Zimmern bei Langensalza Jeremias Spiegel, der später auch in Mülverstedt tätig war, und dessen Frau Anna Brettschneider. Somit war er ein Neffe von Jeremias Spiegel (1589–1637). Am 25. August 1643 an der Universität Wittenberg immatrikuliert, dort am 28. April 1646 Mag. phil., Hauslehrer bei Paul Röber, Lehrer an der Stadtschule Wittenberg, 13. März 1649 Konrektor ebd., 3. Juni 1646 Adj. Phil. Fak., 9. April 1656 Rektor in Torgau, † 4. August 1688 in Torgau (Q. Zedler, Jöcher, Kettner, Pallas, PfbKpS, AAV IV 43, 152)
  3. Matrikel der Universität Leipzig
  4. Ernst Zitzlaff: Die Begräbnisstätten Wittenbergs und ihre Denkmäler. 1896, S. 76, Nr. 19; Textarchiv – Internet Archive.
  5. Ernst Zitzlaff: Die Begräbnisstätten Wittenbergs und ihre Denkmäler. 1896, S. 27, Nr. 85; Textarchiv – Internet Archive.
  6. sie hatte ihn am 2. September 1672 in Wittenberg geheiratet
  7. Kirchenbücher Wittenberg