Christa Sammler

deutsche Bildhauerin

Christa Sammler (* 23. Dezember 1932 in Breslau) ist eine deutsche Bildhauerin und lebt in Berlin. Viele ihrer Werke stehen im öffentlichen Raum in ostdeutschen Städten. Zu anderen hat sie Modelle, Skizzen, weitere Abgüsse als Vorlass in Museen abgegeben.[1]

Christa Sammler

Werdegang Bearbeiten

Christa Sammler erhielt von 1948 bis 1951 Zeichenunterricht bei Alfred Herzog in Bautzen, 1951 machte sie das Abitur. Von 1951 bis 1956 studierte sie an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Walter Arnold. Von 1956 bis 1958 war sie Meisterschülerin an der Akademie der Künste der DDR bei Gustav Seitz. Sammler war von 1958 bis 1990 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR. Seit 1958 arbeitet sie freischaffend in Berlin. Sie hatte in der DDR eine große Anzahl von Einzelausstellungen und war auf allen wichtigen überregionalen Ausstellungen vertreten, u. a. von 1972 bis 1988 auf allen Kunstausstellungen der DDR in Dresden.[1] Neben der Tätigkeit als Bildhauerin setzte sie sich für die Rettung und den Erhalt historischer Bau- und Bildwerke ein (Potsdam: Holländisches Viertel, Marstall. Berlin: Neues Museum, Altbaufassaden).

Als Vorstandsmitglied der Gesellschaft Historisches Berlin e. V. (GHB) setzte sie sich 2001 mit der Befürwortung des Präsidenten des Abgeordnetenhauses Walter Momper erfolgreich für einen sinngebenden Standort des Denkmals des Freiherrn vom Stein vor dem Berliner Abgeordnetenhaus ein.

Reisen unternahm sie in die Tschechoslowakei, Sowjetunion, nach Ungarn, Polen, Bulgarien, Jugoslawien, Griechenland, Italien, Frankreich, Schweiz und Belgien.[1] Der künstlerische Vorlass von Christa Sammler befindet sich heute im Winckelmann-Museum in Stendal.[1]

Hauptwerke Bearbeiten

 
Mädchen mit Apfel
 
Schliemann-Denkmal
  • 1961/62: Mädchen mit Apfel, Bronze auf flachem Sockel, Höhe 75 cm, mehrere Abgüsse,
    Berlin-Lichtenberg, zuerst auf dem Freyaplatz, nach dessen Umgestaltung auf eine Rasenfläche in der Rüdigerstraße vor einem Schulgebäude umgesetzt[2][3], in den 2010er Jahren versetzt in den Nibelungenpark,
    ein weiterer Abguss befindet sich in der Skulpturensammlung vom Albertinum in Dresden
  • 1962: Güstrow bis Barlach bis Gedenkstätten, Erfurt iGA, Kulturpark Gera
  • 1963: Junger Arbeiter, im Park am Weißen See[4]
  • 1966: Große Liegende, Schwesternschule in Frankfurt/Oder, Zweitguss im Fennpfuhlpark
  • 1971: Berliner Stillleben Nr. IV, Aluminium, 46 × 35 cm[5]
  • 1969–1974: Neunteiliger Reliefzyklus Erlebnis der Musik, Aluminium, 16 × 3 m, für das Foyer der Musikhalle im Kongresszentrum Chemnitz[1]
  • 1970 (ca.):Stillleben mit Büchern, Fayence/Relief[6]
  • 1978–1981: Schliemann-Denkmal, angefertigt für die Schliemann-Ehrung, Aufstellung im Treptower Park, 1994 versetzt auf den Hof des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums, Berlin[7]
  • 1980: Troja, Totenkopf im Helm, Bronzerelief, 54 × 50 cm, anlässlich der Heinrich-Schliemann-Ehrung[8]
  • 1983: Theaterstele, Berlin[1]
  • 1984: Der Frieden (nach Aristophanes), Bronze, Sandstein für den Vorplatz des Deutschen Theaters in Berlin
  • 1986–1991: Fünfteiliger Reliefzyklus Mensch bis Natur bis Gesetze, Bronze, für die Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin
  • 1991: Gegenwart – Vergangenheit, Stele, Bronze, 25,5 × 75 cm

Schriften Bearbeiten

  • Im Auftrag der Gesellschaft Historisches Berlin: Die Fehlentwicklungen der Historischen Mitte von Berlin zwischen 1990 und 1998.
  • Das Denkmal des Reichsfreiherrn vom und zum Stein in Berlin 1875 bis 2001 und das Bestimmen des künftigen Standortes.
  • Zwei Broschüren: Das Neue Museum bis kritische Stellungnahme der Gesellschaft Historisches Berlin zum geplanten Wiederaufbau und
    Das Neue Museum in Berlin bis Konzeption der Gesellschaft Historisches Berlin zum Wiederaufbau der Treppenhalle.
  • Über den Verfall unserer Städte in der Ausgabe Bauwelt, 5. Januar 1990.
  • Katalog Christa Sammler, 1994.
  • Die Straße unter den Linden, Vergangenheit und Gegenwart 1814–2014. 2014.
  • Das Denkmalensemble der Befreiungskriege 1813–1815 an der Straße Unter den Linden. 2015.
  • Heiter und schön – Fayencen von Christa Sammler, Winckelmann-Gesellschaft Stendal, 2022, ISBN 978-3-9821628-7-4[9]

Auszeichnungen Bearbeiten

Ausstellungen Bearbeiten

Einzelausstellungen (Auswahl) Bearbeiten

in: Berlin, Dresden, Rostock, Stendal, Görlitz, Greifswald, Ankershagen, Bautzen, Arneburg, Zollbrücke bis Galerie Dammbohlenhaus

Beteiligungen (Auswahl) Bearbeiten

  • 1977: Antwerpen, Plastikpark bis Middelheim
  • 1981: Budapest, Internationale Kleinplastikausstellung
  • 1982: Berlin, Archaik und Moderne
  • 1986: Padua, 14. Kleinplastik bis Biennale
  • 1987–1988: Bonn/München/Mannheim, Bildhauerkunst aus der DDR
  • 1989: Fellbach bei Stuttgart, 4. Kleinplastik-Triennale
  • 1996: Berlin, Galerie „M“
  • 2001: Rostock, Antike Spuren
  • 2001: BRD Troja bis Traum und Wirklichkeit
  • 2007: Galerie Neustrelitz Maß und Emotion

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Christa Sammler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f Skulpturen und Plastiken in der Chemnitzer Innenstadt. Stadtbibibliothek Chemnitz, 2012, abgerufen am 3. März 2024.
  2. Nicola Vösgen: Mädchen mit Apfel. Bildhauerei in Berlin, abgerufen am 9. Februar 2024.
  3. Sylvia Brösicke-Istok, Gabriela Ivan, Romy Köcher, Bettina Kühne, Inge Rudat, Hans Schlegel, Marina Schwoch, Ingrid Selmke, Eberhard Ugowski, Klaus Weidner: Plastiken, Denkmäler und Brunnen in Berlin, Berlin, Hrsg. Luisenstädtischer Bildungsverein, 1993, (Lichtenberg, S. 37). berlingeschichte.de
  4. Junger Arbeiter, abgerufen am 9. Februar 2024.
  5. Berliner Stillleben. Winckelmann-Gesellschaft Stendal, abgerufen am 9. Februar 2024.
  6. Sammlung Christa Sammler. mueum-digital, abgerufen am 3. März 2024.
  7. Heinrich-Schliemann-Stelen: Reliefs, auf Bildhauerei in Berlin, abgerufen am 9. Februar 2024.
  8. Troja, Totenkopf im Helm. Abgerufen am 9. Februar 2024.
  9. Heiter und schön. Fayencen von Christa Sammler.
  10. a b Bernhard Blaschke: Ernst-Barlach-Gedenkstätte Güstrow, Bildband, hrsg. Staatliches Museum Schwerin, 1979.