Chardon

Stadt im US-Bundesstaat Ohio

Chardon ist eine Stadt im Nordosten des amerikanischen Bundesstaats Ohio, ungefähr 50 km östlich von Cleveland. Gallipolis liegt im County Geauga, dessen Verwaltungssitz die Stadt ist. Bei der Volkszählung von 2000 hatte der Ort knapp 5200 Einwohner.

Chardon
Chardon (Ohio)
Chardon (Ohio)
Chardon
Lage in Ohio
Basisdaten
Gründung: 1812
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: Ohio
County: Geauga County
Koordinaten: 41° 35′ N, 81° 12′ WKoordinaten: 41° 35′ N, 81° 12′ W
Zeitzone: Eastern (UTC−5/−4)
Einwohner: 5.242 (Stand: 2020)
Haushalte: 2.104 (Stand: 2020)
Fläche: 11,9 km² (ca. 5 mi²)
davon 11,9 km² (ca. 5 mi²) Land
Bevölkerungsdichte: 441 Einwohner je km²
Höhe: 396 m
Postleitzahl: 44024
Vorwahl: +1 440
FIPS: 39-13554
GNIS-ID: 1056789
Website: www.chardon.cc
Bürgermeister: Christopher Grau

In Chardon befinden sich zwei denkmalgeschützte Stadtteile. 1974 wurde das historische Zentrum als Chardon Courthouse Square District in das National Register of Historic Places (NRHP) aufgenommen, 2002 folgte das Gebiet des Fowler's Mills Historic District.[1]

Geschichte Bearbeiten

Die Stadt wurde 1808 als Verwaltungssitz für den County Geauga inmitten eines bewaldeten Gebiets auf einem Hügel gegründet. Das Land für den Ort gehörte Peter Chardon Brooks (1767–1849), einem sehr wohlhabenden Geschäftsmann aus New England, der es unter der Bedingung stiftete, das die Stadt seinen Namen tragen würde. 1810 wurde Chardon (französisch für Disteln) nach ihm benannt.[2] Am 24. Juli 1868 wurde in einem großen Feuer das Stadtzentrum zerstört.

Bei einem Amoklauf an einer Schule wurden am 27. Februar 2012 in der Chardon High School ein Schüler getötet und fünf weitere verletzt. Zwei weitere Opfer erlagen später ihren Verletzungen. Der mutmaßliche Täter wurde kurz nach der Tat verhaftet.[3] Am 19. März 2013 wurde der Mörder TJ Lane zu dreimal lebenslänglich ohne die Möglichkeit der Begnadigung verurteilt.[4]

Wirtschaft Bearbeiten

Im 20. Jahrhundert siedelten sich in Chardon Unternehmen der metallverarbeitenden und chemischen Industrie an. Wichtige Unternehmen des Ortes sind Pentair Water, die 1999 das 1954 gegründete Unternehmen Essef erwarb.[5] früher Structural Fibers. Pentair produziert in Chardon Anlagen und Teile zur Wasseraufbereitung sowie Drucktanks aus GFK. Das Unternehmen Metal Coatings International (früher Diamond Shamrock Corporation) produziert Chemikalien zum Korrosionsschutz und zur Metallbeschichtung und hat seine Hauptniederlassung in Chardon.[6] De Nora Tech (früher Eltech Systems Corporation) stellt in Chardon Kohlenstofffaser- und Graphitprodukte her.[7]

Vom Niedergang des herstellenden Industrie im Mittleren Westen war der Norden Ohios besonders betroffen. Zwischen 2001 und 2008 gingen in Chardon insgesamt mehr als 800 Arbeitsplätze durch Massenentlassungen und Fabrikschließungen verloren, darunter 2006 die Fabriken von Chardon Giant Eagle und Creative Engineered Polymer Products (ehemals ein Geschäftsbereich von Carlisle Engineered Products), wobei jeweils 160 Arbeitsplätze verloren gingen.[8]

Persönlichkeiten Bearbeiten

In Chardon wurde 1826 der Politiker und General Halbert E. Paine geboren.

Die Sängerin Erin Mauer ist aus Chardon.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. OHIO - Geauga County im National Register of Historic Places, Einträge #74001502 und #01001522.
  2. William Ganson Rose: Cleveland: the making of a city. Kent State University Press, Kent (OH) 1990, S. 58. ISBN 0873384288
  3. Schießerei an Highschool - Dritter Schüler erliegt seinen Verletzungen
  4. T.J. Lane wears 'Killer' T-shirt at sentencing for murder of 3 Chardon students In: Plain Dealer, 19. März 2013 
  5. PENTAIR, SEEKING TO EXPAND WATER BUSINESS, ADDS ESSEF. In. New York Times vom 1. Mai 1999.
  6. metal-coatings.com: Metal Coatings International – Company History (Memento vom 26. Februar 2009 im Internet Archive) (englisch)
  7. denora.com: De Nora Tech (Memento vom 6. März 2009 im Internet Archive) (englisch)
  8. ohiodems.org: Ohio’s Eight Years of Economic Pain, 2001-08 (Memento vom 27. November 2008 im Internet Archive; PDF; 2,54 MB, englisch)