Chad Kolarik

US-amerikanischer Eishockeyspieler

Chad Kolarik (* 26. Januar 1986 in Abington, Pennsylvania) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 2002 und 2020 über 250 Spiele in der American Hockey League (AHL) für fünf verschiedene Franchises absolviert und zudem in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), Kontinentalen Hockey-Liga (KHL), Svenska Hockeyligan (SHL) sowie der Schweizer National League A (NLA) gespielt hat.

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Chad Kolarik

Geburtsdatum 26. Januar 1986
Geburtsort Abington, Pennsylvania, USA
Größe 181 cm
Gewicht 83 kg

Position Rechter Flügel
Nummer #42
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 2004, 7. Runde, 199. Position
Phoenix Coyotes

Karrierestationen

2002–2004 USA Hockey National Team Development Program
2004–2008 University of Michigan
2008–2010 San Antonio Rampage
2010 Syracuse Crunch
Springfield Falcons
2010–2013 Connecticut Whale
2013 Wilkes-Barre/Scranton Penguins
2013–2014 Linköping HC
2014–2015 HK Awangard Omsk
2015–2016 Kloten Flyers
2016–2019 Adler Mannheim
2019–2020 EC Red Bull Salzburg

Karriere Bearbeiten

Kolarik begann seine Karriere im Nachwuchsprogramm des US-amerikanischen Eishockeyverbandes USA Hockey, dem USA Hockey National Team Development Program, und spielte dort vor allem für die U18-Mannschaft in der North American Hockey League (NAHL). Im NHL Entry Draft 2004 wurde er in der siebten Runde an insgesamt 199. Position von den Phoenix Coyotes ausgewählt, wechselte aber zunächst an die University of Michigan. Dort gewann er in seiner Debütsaison mit der Mannschaft die Meisterschaft der Central Collegiate Hockey Association. Drei Jahre später war Kolarik mit 56 Punkten aus 39 Spielen hinter Kevin Porter zweitbester Scorer seiner Mannschaft und führte das Team zum erneuten Titelgewinn. Anschließend wurde er ins zweite All-American Team der West-Divisionen der National Collegiate Athletic Association (NCAA) gewählt. Im Anschluss an seine Collegekarriere wechselte er zu den Play-offs 2008 zu den San Antonio Rampage, dem Farmteam der Coyotes, in die American Hockey League. Mit vier Toren war er auf Anhieb bester Torschütze der Mannschaft.

 
Kolarik im Trikot des Connecticut Whale

Nach zwei Jahren in San Antonio wechselte Kolarik im März 2010 zu den Columbus Blue Jackets, die im Gegenzug Alexandre Picard nach Phoenix transferierten. Einen Monat später, am 5. April 2010, gab der Stürmer sein NHL-Debüt beim Spiel gegen die St. Louis Blues. Nach zwei Einsätzen in der NHL, in denen er punkt- und straflos blieb, wurde er allerdings wieder zum Farmteam der Blue Jackets, den Syracuse Crunch, geschickt. Während der folgenden Saison wurde er im Austausch für Dane Byers an die New York Rangers abgegeben, für die er einen weiteren Kurzeinsatz von vier Spielen in der NHL absolvierte. Dabei erzielte er durch einen Assist auch seine ersten Scorerpunkt. Den Großteil der Saison verbrachte er allerdings bei den Hartford Wolf Pack bzw. Connecticut Whale in der AHL, wo Kolarik die Saison mit 17 Treffern aus 36 Spielen als drittbester Torschütze der Mannschaft abschloss.

 
Kolarik im Trikot des Linköping HC

Kolarik verpasste die gesamte Saison 2011/12 aufgrund einer Knieverletzung, die er sich im NHL-Trainingslager vor Saisonbeginn zuzog. Im folgenden Jahr gab er sein Comeback in der AHL und zählte im Laufe der Saison zu den besten Scorern der Liga. Er wurde daraufhin in den Kader des AHL All-Star Classic 2013 berufen. Mit 16 Toren führte er zudem die Torschützenliste der Whale an, als er im Januar 2013 im Austausch für Benn Ferriero zu den Wilkes-Barre/Scranton Penguins abgegeben wurde.[1] Kolarik schloss die reguläre Saison mit insgesamt 68 Punkten aus 73 Spielen als drittbester Scorer der AHL ab. In den Play-offs verhalf er der Mannschaft durch sein Siegtor im entscheidenden siebten Spiel der Serie gegen die Providence Bruins, einen 0:3-Rückstand in der Best-of-Seven-Serie noch zu drehen. Dies war zuvor nur zwei anderen Teams in der Ligageschichte gelungen.[2]

Im Juni 2013 verließ Kolarik als Free Agent Nordamerika und unterzeichnete einen Einjahresvertrag mit dem schwedischen Verein Linköping HC aus der Svenska Hockeyligan (SHL).[3] Dort schloss er seine Debütsaison 2013/14 mit 30 Toren als bester Torschütze der Liga ab und gewann die Håkan Loob Trophy. Im Oktober 2014 bat er den LHC um eine Vertragsauflösung und wurde wenige Tage später vom HK Awangard Omsk aus der Kontinentalen Hockey-Liga verpflichtet.[4]

Ende April 2015 wurde Kolarik von den Kloten Flyers aus der Schweizer National League A (NLA) für ein Jahr unter Vertrag genommen.[5] Dort kam er in 38 NLA-Partien zum Einsatz und erzielte dabei 16 Tore und legte zwölf weitere vor. Er verließ Kloten nach der Saison 2015/16 und folgte Trainer Sean Simpson zu den Adlern Mannheim in die Deutsche Eishockey Liga (DEL).[6] Bereits in seiner ersten DEL-Saison 2016/17 war er mit 25 Toren unter den Top-10 Torjägern der Liga und in der folgenden Spielzeit 2017/18 war Kolarik wieder der erfolgreichste Scorer der Adler. Auch nach dem Trainerwechsel zur Saison 2018/19 bildete er mit Garrett Festerling und Markus Eisenschmid eine erfolgreiche Angriffsreihe und wurde in seiner dritten Spielzeit für Mannheim wieder deren punktbester Spieler.[7][8] Im Anschluss an diese erfolgreiche Hauptrunde gewann Kolarik mit den Adlern die deutsche Meisterschaft und verließ den Klub anschließend. In der Saison 2019/20 stand er beim EC Red Bull Salzburg unter Vertrag, ehe er seine Karriere im Juli 2020 aus familiären Gründen beendete.[9]

International Bearbeiten

Kolarik vertrat die US-amerikanische Nationalmannschaft bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2004 in Minsk. Nach einer Niederlage im Finale gegen Russland gewann er mit dem Team die Silbermedaille. Für die Herren-Nationalmannschaft stand Kolarik erstmals beim Deutschland Cup 2013 im Aufgebot und gewann dort die Goldmedaille. Anschließend vertrat er sein Heimatland bei den Olympischen Winterspielen 2018 und belegte dort mit der Mannschaft, die ohne NHL-Spieler antrat, den siebten Platz.

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

International Bearbeiten

Karrierestatistik Bearbeiten

Stand: Ende der Saison 2021/22

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2002/03 USA Hockey National Team Development Program NAHL 44 16 22 38 43
2003/04 USA Hockey National Team Development Program NAHL 10 3 4 7 4
2004/05 University of Michigan NCAA 42 18 17 35 53
2005/06 University of Michigan NCAA 41 12 26 38 30
2006/07 University of Michigan NCAA 41 18 27 45 24
2007/08 University of Michigan NCAA 39 30 26 56 24
2007/08 San Antonio Rampage AHL 7 4 2 6 0
2008/09 San Antonio Rampage AHL 76 20 30 50 47
2009/10 San Antonio Rampage AHL 59 17 18 35 41
2009/10 Syracuse Crunch AHL 17 9 6 15 14
2009/10 Columbus Blue Jackets NHL 2 0 0 0 0
2010/11 Springfield Falcons AHL 13 4 6 10 18
2010/11 Hartford Wolf Pack/Connecticut Whale AHL 36 17 14 31 36 3 3 2 5 0
2010/11 New York Rangers NHL 4 0 1 1 2
2012/13 Connecticut Whale AHL 41 16 19 35 38
2012/13 Wilkes-Barre/Scranton Penguins AHL 35 15 18 33 17 15 5 6 11 17
2013/14 Linköping HC SHL 53 30 18 48 64 14 6 4 10 16
2014/15 Linköping HC SHL 11 4 3 7 4
2014/15 HK Awangard Omsk KHL 29 7 9 16 10 12 4 4 8 8
2015/16 Kloten Flyers NLA 36 15 12 27 14 2 1 0 1 0
2016/17 Adler Mannheim DEL 50 25 16 41 38 7 3 6 9 2
2017/18 Adler Mannheim DEL 47 23 23 46 14 10 0 8 8 8
2018/19 Adler Mannheim DEL 46 21 27 48 6 14 3 8 11 8
2019/20 EC Red Bull Salzburg EBEL 48 20 23 43 16 3 1 3 4 0
NAHL gesamt 54 19 26 45 47
NCAA gesamt 163 78 96 174 131
AHL gesamt 277 98 111 209 211 25 12 10 22 17
NHL gesamt 6 0 1 1 2
Svenska Hockeyligan gesamt 64 34 21 55 68 14 6 4 10 16
DEL gesamt 143 69 66 135 58 31 6 22 28 18

International Bearbeiten

Vertrat die USA bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2004 USA U18-WM   6 1 3 4 2
2018 USA Olympia 7. Platz 2 0 0 0 0
Junioren gesamt 6 1 3 4 2
Herren gesamt 2 0 0 0 0

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Chad Kolarik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Penguins Acquire Forward Chad Kolarik from the NY Rangers in exchange for Benn Ferriero, Pittsburgh Penguins, 24. Januar 2013
  2. Wilkes-Barre/Scranton completes historic comeback, NHL.com, 22. Mai 2013
  3. 27-årig amerikan klar för Linköping. In: lhc.eu. 28. Juni 2013, archiviert vom Original am 1. Juli 2013; abgerufen am 17. September 2023 (schwedisch).
  4. Ola Winther: Kolarik blir lagkamrat med Gustafsson och Wandell. hockeysverige.se, 18. Oktober 2014, abgerufen am 27. Januar 2015 (schwedisch).
  5. Sandra Weber: Zwei Neue für die Kloten Flyers. In: zuonline.ch. 30. April 2015, abgerufen am 21. September 2015.
  6. Sean Simpson wird Cheftrainer der Adler – Chad Kolarik kommt aus Kloten. In: adler-mannheim.de. Archiviert vom Original am 11. Mai 2016; abgerufen am 17. September 2023.
  7. Spitzenreiter Mannheim hat die richtigen Schlüsse gezogen (Memento vom 28. Februar 2019 im Internet Archive), Gelnhäuser Tageblatt, 1. März 2019, abgerufen am 14. März 2019
  8. Mannheims Spieler Chad Kolarik ist der Spieler des Monats Januar in der DEL, Eishockeynews, 11. Februar 2019, abgerufen am 14. März 2019
  9. Eishockey-Magazin: Chad Kolarik zieht einen Schlussstrich. In: eishockey-magazin.de. 3. Juli 2020, abgerufen am 20. August 2020.