Caroline List

österreichische Juristin

Caroline List (* 1. Juli 1964[1] in Gainesville, Florida) ist österreichische Juristin, Richterin und Präsidentin des Landesgerichtes für Strafsachen Graz. Bis 2023 war sie Vorsitzende des Universitätsrats der Karl-Franzens-Universität.[2][3]

Leben Bearbeiten

List ist Tochter des Anästhesisten Werner F. List (1933–2022), der zum Zeitpunkt ihrer Geburt in Florida tätig war. Sie studierte von 1982 bis 1987 Rechtswissenschaften an der Universität Graz. Nach der Absolvierung der Gerichtspraxis am Oberlandesgericht Graz wurde sie 1993 zur Richterin am Landesgericht für Strafsachen Graz ernannt.[4] Im Jahr 2003 wurde sie Richterin des Oberlandesgerichts Graz. Seit Juni 2017 ist sie Präsidentin des Landesgerichtes für Strafsachen Graz[5][6].

Neben ihrer Tätigkeit als Richterin engagiert sie sich ehrenamtlich im Bereich des Opferschutzes: List gründete im Jahr 2000 den Verein „Interdisziplinäres Forum gegen sexuellen Missbrauch“, war von 2003 bis 2006 stellvertretende Obfrau des Vereins „Hilfe für Eltern und Kinder – Kinderschutzzentrum Graz“ und ist seit 2010 Mitglied der Unabhängigen Opferschutzkommission für minderjährige Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche.[7][8][9] Sie ist außerdem Mitglied der 2021 gegründeten Unabhängigen Kinderschutz-Kommission (ICC).[10] 2023 folgte ihr Herbert Beiglböck als Vorsitzender des Universitätsrats der Universität Graz nach.[3]

Caroline List war mit dem am 20. Oktober 2023 verstorbenen Juristen Christian Pilnacek verheiratet.[11][12]

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • Reformüberlegungen zum Rechtsmittelverfahren aus der Sicht einer Richterin des Oberlandesgerichts. In: Die Reform des Haupt- und Rechtsmittelverfahrens, Bundesministerium für Justiz, Wien; Graz 2011
  • Ziele, Arbeit und Wirkung der Kommission. In: Missbrauch und Gewalt, Waltraud Klasnic, Graz 2013[13]
  • Der Schutz der Freiheit und sexuellen Selbstbestimmung durch das StGB. In: StGB 2015 und Maßnahmenvollzug, Bundesministerium für Justiz, Wien; Graz 2015

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Martina Maros-Goller: Caroline List: Pionierin an der Spitze. 24. Mai 2017, abgerufen am 20. Juli 2022.
  2. Caroline List neue Universitätsratsvorsitzende in Graz. 15. Oktober 2018, abgerufen am 20. Juli 2022.
  3. a b Früherer Caritasdirektor Beiglböck neuer Unirat-Vorsitzender in Graz. In: science.apa.at. 26. Mai 2023, abgerufen am 26. Mai 2023.
  4. Mag. Caroline List - Universitätsrat. Abgerufen am 20. Juli 2022.
  5. Salzburger Nachrichten: Caroline List Präsidentin des Grazer Straflandesgerichts. 26. Juni 2017, abgerufen am 20. Juli 2022.
  6. Straflandesgericht Graz unter neuer Führung. 26. Juni 2017, abgerufen am 20. Juli 2022.
  7. Main. Abgerufen am 20. Juli 2022.
  8. "Die Opfer stehen für uns im Vordergrund" – Dienstalk zu Missbrauch in der Kirche. Abgerufen am 20. Juli 2022.
  9. Klasnics neunköpfige Kommission steht. Abgerufen am 20. Juli 2022 (österreichisches Deutsch).
  10. ChildProtection Commission - SOS Kinderdorf, anonym. Abgerufen am 20. Juli 2022.
  11. stefan.melichar,michael.nikbakhsh: Aus den Pilnacek-Chats: „Uns fehlt Trump“. 2. Juni 2021, abgerufen am 20. Juli 2022.
  12. Christian Pilnacek: Der Weg vom mächtigen Beamten zur Suspendierung. 26. Februar 2021, abgerufen am 20. Juli 2022.
  13. Waltraud Klasnic (Hrsg.): Missbrauch und Gewalt - Erschütternde Erfahrungen und notwendige Konsequenzen. Leykam, 2013, ISBN 978-3-7011-7865-0.