Carolina Hellsgård

schwedische Autorin und Regisseurin

Carolina Hellsgård (* 14. Juni 1977 in Stockholm)[1][2] ist eine schwedische Regisseurin, die in Berlin lebt.

Leben Bearbeiten

Hellsgård hält einen Magister der Filmwissenschaften der Universität Stockholm und studierte Experimentelle Mediengestaltung an der Universität der Künste Berlin, wo sie als Meisterschülerin bei Hartmut Bitomsky 2007 abschloss.

Ihr erster Langfilm Wanja über eine ehemalige Bankräuberin wurde auf der Berlinale[3] – Perspektive deutsches Kino 2015 uraufgeführt. Der Film wurde für den Preis als Bester Erstlingsfilm nominiert und lief auf internationalen Filmfestivals unter anderem in Sao Paulo, Montreal, Göteborg und Austin. Er gewann den Preis als Bester Debütfilm bei den Biberacher Filmfestspielen[4] und den Preis für das beste Drehbuch beim Valletta Filmfestival auf Malta in 2015[5]. Im Sommer 2016 hatte Wanja seinen deutschen Kinostart durch den Basis-Film Verleih Berlin[6]. Kritiker lobten Hellsgårds Werk als „ein stilles, eindringliches Debüt“ (Tagesspiegel[7]) Klug inszeniert (…) Bei Hellsgård rauchen die Menschen nicht einfach eine Zigarette, nein, jeder tut das auf die ihm eigene, unverwechselbare Art. (Spiegel online),[8] und die Leistung der Hauptdarstellerin Anne Ratte-Polle als „großartig“ (Berliner Zeitung)[9] mit „unglaublichen Nuancen (…) zwischen Wut und Frechsein, Verletzbarkeit und Wille“ (taz[10]).

Der feministische Zombiefilm Endzeit – Ever After[11] (ZDFDas kleine Fernsehspiel, in Koproduktion mit Arte) ist ihre zweite Spielfilmregie und wurde 2018 auf dem Toronto Filmfestival in der Discovery-Reihe uraufgeführt. Ebenso lief der Film auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis, dem Gerardmer-IFF, Göteborg-IFF und bei den Carte Blanche Filmseries – Mariette Rissenbeek on German Women Cinematographers[12] im Museum of Modern Art, New York City. The Guardian listete Endzeit 2019 als einen der 20 besten Zombiefilme.[13]

2019 drehte Hellsgård ihren dritten Spielfilm Sunburned, ein Drama um ein Mädchen, das im Spanienurlaub einem senegalesischen Strandverkäufer helfen will. Der Film wurde von NiKo Film[14] produziert. Koproduzenten waren Johanna Aust, FLICKFILM, The Film Kitchen (Niederlande), Staron Film (Polen) und die Fernsehsender WDR, SWR und Arte. Der Film feierte seine Premiere beim Rome Film Festival 2019 und nahm auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis und beim Göteborg-IFF 2020 als Wettbewerbsbeitrag teil. In der Kategorie Beste Montage war er für den Preis der deutschen Filmkritik 2020 nominiert.[15] Der Film wurde überwiegend positiv rezipiert, so bezeichnete Rilana Kubassa ihn im Tagesspiegel als „eindrückliches Werk“ und „bisher stärksten Film der Regisseurin“.[16]

Hellsgård unterrichtete als Dorothea-Erxleben-Stipendiatin[17] an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und war 2017 Stipendiatin in der Villa Aurora[18] in Los Angeles. Sie gewann 2015 das Berliner Arbeitsstipendium[19] sowie das Künstlerinnenstipendium 2017[20]. 2019 war sie Fellow des Artist-in-Residence-Programms des Medienboards Berlin-Brandenburg in Rom.[21]

Filmografie Bearbeiten

Regie Bearbeiten

Drehbuch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lebensdaten in der schwedischen Filmdatenbank
  2. Kurzbio bei Filmportal.de
  3. Wanja. Abgerufen am 29. Mai 2019.
  4. Gewinner der Biberacher Filmfestspiele 2015. Abgerufen am 29. Mai 2019.
  5. Wanja. In: Valletta Film Festival. Abgerufen am 29. Mai 2019 (englisch).
  6. WANJA. Abgerufen am 29. Mai 2019.
  7. Fremd in der eigenen Haut. Abgerufen am 29. Mai 2019.
  8. Carolin Weidner: Reitstall-Drama „Wanja“: Unter bissigen Stuten. In: Spiegel Online. 8. Juni 2016, abgerufen am 29. Mai 2019.
  9. Claus Löser: Deutsches Kino auf der Berlinale: Gefangen im Familiendickicht. 4. Februar 2015, abgerufen am 29. Mai 2019.
  10. Barbara Wurm: Viel Familie und wenig explizite Sexualität. In: Die Tageszeitung: taz. 7. Februar 2015, S. 49, abgerufen am 29. Mai 2019.
  11. Webseite Endzeit Film. Abgerufen am 27. Mai 2019.
  12. Carte Blanche für Mariette Rissenbeek im Museum of Modern Art, New York. In: filmportal.de. Abgerufen am 29. Mai 2019.
  13. Zombie movies – ranked! 28. Juni 2019, abgerufen am 11. Mai 2021 (englisch).
  14. NiKo Film. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Mai 2019; abgerufen am 29. Mai 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nikofilm.de
  15. Nominierungen für den Preis der deutschen Filmkritik 2020 stehen fest. In: Verband der deutschen Filmkritik e.V. 27. Januar 2021, abgerufen am 11. Mai 2021 (deutsch).
  16. Risse im Paradies. Abgerufen am 11. Mai 2021.
  17. Carolina Hellsgård – HBK Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Mai 2019; abgerufen am 29. Mai 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hbk-bs.de
  18. Stipendiaten Details – VATMH (de). Abgerufen am 29. Mai 2019.
  19. Berliner Filmemacherinnen werden in 2017 durch das Künstlerinnenprogramm mit Arbeitsstipendien und Projektmitteln in Höhe von insgesamt 150.000 Euro gefördert. 11. April 2017, abgerufen am 29. Mai 2019.
  20. Arbeitsstipendium für Bildende Kunst 2015 vergeben. 4. Januar 2017, abgerufen am 29. Mai 2019.
  21. Fellows – Artist-in-Residence. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Mai 2021; abgerufen am 11. Mai 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/air.nipkow.de