Carl Josef Holzer

deutscher Jurist und Politiker, MdR

Carl Josef Holzer (* 7. September 1800 in Ehrenbreitstein; † 4. April 1885 in Trier) war ein katholischer Geistlicher und Reichstagsabgeordneter.

Leben Bearbeiten

Holzer besuchte das Gymnasium in Koblenz, studierte von 1819 bis 1823 Theologie an der Universität Bonn, wo er auch promoviert wurde. Er wurde 1823 in Speyer zum Priester geweiht und 1832–1849 Pfarrer in Koblenz-Liebfrauen, seit 1843 zugleich Schulrat bei der Regierung in Koblenz, 1848 trotz seiner progressiven Haltung Dompropst in Trier. Er stand dem Hermesianismus, der katholischen Aufklärung, nahe und publizierte 1845 ein Werk über die Trierer Weihbischöfe. 1866–1868 wirkte er als Offizial.[1] Er war mehrfach Bischofskandidat.[2] Von 1849 bis 1850 war Holzer Mitglied der 1. Kammer, von 1856 bis 1862 und von 1867 bis 1874 war er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.[3] 1867 bis 1874 war er Mitglied des Reichstags, 1867 als Abgeordneter des konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes für den Wahlkreis Aachen 1 (SchleidenMalmedyMontjoie)[4] und von 1867 bis 1870 und dann von 1871 bis 1874 für den Wahlkreis Trier 1 (DaunBitburgPrüm). Im Konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bundes war er Mitglied der Fraktion der Freien Vereinigung an und als Reichstagsabgeordneter von 1871 bis 1874 schloss er sich keiner Fraktion an.[5]

1873 erhielt er den Stern zum Roten Adlerorden II. Klasse für sein 50-jähriges Dienstjubiläum und 1879–1885 war er Mitglied des Herrenhauses. Er gehörte der Zentrumspartei an. Wegen seiner kirchenpolitischen Haltung, Unterstützung der preußischen Regierung und Personalpolitik stand er im Gegensatz zu den Trierer Geistlichen.[6] 1883 wurde er zum Ehrenbürger von Trier ernannt.

Schriften Bearbeiten

  • De Proepiscopis Treverensibus sive Archiepiscoporum Trevirensium in pontificale munere expositio historica. Dubois, Koblenz 1845 (online bei Google Books).

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Martin Persch, Artikel Holzer, in: Trierer biographisches Lexikon, hg. H. Monz. Koblenz 2000, S. 190.
  2. Kurzbiographie vergleiche auch: Hirth, Georg (Hrsg.) : Deutscher Parlaments-Almanach. 9. Ausgabe vom 9. Mai 1871. Berlin : Verlag Franz Duncker, 1871, S. 202; siehe auch Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 172, Kurzbiographie S. 419.
  3. Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 189; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 772–774.
  4. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 181; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 113
  5. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 177; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 110
  6. Persch, Holzer, S. 190