Calardis blanc

Weißweinsorte
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Calardis Blanc ist eine Weißweinsorte aus Deutschland. Es handelt sich um eine Neuzüchtung des Julius Kühn-Instituts, Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof. Der Sortenname leitet sich aus einer historischen Bezeichnung des Geilweilerhofs ab[1].

Calardis Blanc
Synonyme Geilweilerhof 1993-022-0006, GF. 93-22-6
Zuchtnummer Gf.1993-22-6
Calardis Blanc

Calardis Blanc

Art Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera)
Beerenfarbe grün
Verwendung
Züchter Rudolf Eibach; Reinhard Töpfer
Institut JKI, Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof
Züchtungsjahr 1993
Markteinführung 2020
VIVC-Nr. 22828
Abstammung

Kreuzung aus
Calardis Musqué × Seyve Villard 39-639

Liste von Rebsorten

Eigenschaften Bearbeiten

Die Weine aus dieser Rebsorte zeichnen sich durch eine spritzig reife Säure aus und besitzen ein finessreiches Aroma mit zartem, feinwürzigem Bukett[2].

Austrieb- und Lesezeitpunkt sind mit dem des Riesling vergleichbar. Sie besitzt einen aufrechten Wuchs und zeichnet sich durch eine geringe Geiztriebbildung aus. Auch die Größen von Trauben und Beeren entsprechen denen des Rieslings[2][3].

Calardis Blanc besitzt eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen den Falschen Mehltau, welche durch eine Kombination von Resistenzfaktoren aus beiden Elternteilen vermittelt wird[4]. Mittlere bis hohe Widerstandsfähigkeit ist gegen Echten Mehltau und Botrytis gegeben. Dadurch lassen sich sowohl im integrierten als auch im ökologischen Anbau bis zu 80 % der Fungizide einsparen.

Die Erteilung des Sortenschutzes erfolgte im Januar 2018[5] und die saatgutrechtliche Zulassung und damit der Eintrag in die deutsche Sortenliste erfolgte im März 2020. Damit darf Calardis Blanc zukünftig ohne Antrag auf Versuchsanbau angepflanzt und im Handel als Qualitätswein vertrieben werden.[6]

Abstammung Bearbeiten

Als Kreuzungseltern wurden die beiden Zuchtstämme Calardis Musqué (Bacchus x Seyval Blanc) und Seyve Villard 39-639 verwendet[7].

Verbreitung Bearbeiten

Die Summe der Anbaufläche in Rheinland-Pfalz betrug zum Januar 2020 3,8 Hektar.[8]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. H. Hess, G. Alleweldt: Der Geilweilerhof und das Institut für Rebenzuechtung. Gemeinschaft der Freunde und Förderer des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof e.V., 1993 (vitis-vea.de [PDF]).
  2. a b Julius Kühn-Institut, Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof: Rebsorte Calardis Blanc. Siebeldingen 2015, doi:10.5073/jki.2015.005 (julius-kuehn.de [PDF]).
  3. Matthias Petgen: Pilzfeste Sorten: Das Ende des Nischendaseins. In: Der Deutsche Weinbau. Nr. 11, 27. Mai 2016, S. 12–15 (rebschule-freytag.de [PDF]).
  4. Reinhard Töpfer und Rudolf Eibach: New Varieties for Cool Climate Viticulture. 2016 (iccws2016.com [PDF]).
  5. Bundessortenamt: geschützte / zugelassene Sorten – Liste der Sorten. In: bundessortenamt.de. 28. Juni 2021, abgerufen am 24. Januar 2022.
  6. Dossier: https://www.julius-kuehn.de/media/Institute/ZR/Rebsorten/CalardisBlanc/Dossier_zur_neuen_Rebsorte_Calardis_Blanc_-_2020-04.pdf vom 9. April 2020, abgerufen am 9. Dezember 2020.
  7. JKI: Stammbaum Calardis Blanc. In: vivc.de. Abgerufen am 9. Mai 2021.
  8. Der Deutsche Weinbau 8/2020, S. 8.