Burgstall Schlossberg (Kemnath am Buchberg)

Abgegangene mittelalterliche Burg im Landkreis Amberg-Sulzbach in Bayern

Der Burgstall Schlossberg ist eine abgegangene mittelalterliche Burganlage auf dem namengebenden Schlossberg über dem Tal des Rohrweiherbaches, einem Nebenbach der Naab. Er liegt rund 960 Meter westlich der Marienkapelle von Sitzambuch oder rund 3600 Meter südsüdöstlich von Schnaittenbach in der gleichnamigen oberpfälzischen Gemeinde in Bayern, Deutschland. Die Stelle ist als Bodendenkmal Nummer D-3-6438-0009: Mittelalterlicher Burgstall[1] geschützt.

Burgstall Schlossberg
Burgstall Schlossberg – Ansicht aus südwestlicher Richtung (Oktober 2012)

Burgstall Schlossberg – Ansicht aus südwestlicher Richtung (Oktober 2012)

Staat Deutschland
Ort Schnaittenbach-Sitzambuch-„Schlossberg“
Entstehungszeit Mittelalterlich
Burgentyp Höhenburg, Hangspornlage
Erhaltungszustand Abgegangen, doppelter Halsgraben mit Zwischenwall erhalten
Geographische Lage 49° 31′ N, 12° 1′ OKoordinaten: 49° 31′ 9,4″ N, 12° 1′ 29,4″ O
Höhenlage 593,2 m ü. NN
Burgstall Schlossberg (Bayern)
Burgstall Schlossberg (Bayern)

Über diese Burg sind keine geschichtlichen oder archäologischen Informationen bekannt. Bei einer kleineren Ausgrabung auf dem Gelände des Burgstalles durch den Heimatforscher Anton Dollacker im Jahr 1927 wurden einige mittelalterlichen Keramikbruchstücke sowie Lehmbrocken aufgefunden. Die Funde befinden sich im Museum Amberg.[2] Die Burg wird grob auf mittelalterliche Zeitstellung datiert.[3] Erhalten hat sich von der Anlage nur ein doppelter Ringgraben mit Zwischenwall.

Beschreibung Bearbeiten

 
Lageplan des Burgstalls Schlossberg auf dem Urkataster von Bayern

Der Burgstall der Spornburg liegt in 593,2 m ü. NN Höhe auf einem nach Nordosten gerichteten und rund 160 Höhenmeter über der Talsohle liegenden Bergsporn, der aus einem Hang des 667 m ü. NN hohen Buchberges hervorspringt.[4] Seine Nordostseite wird durch Steilabfall des Geländes von Natur aus gut geschützt, an der weiter ansteigenden Seite im Südwesten wurde die Anlage durch einen 15 Meter breiten und zwei Meter tiefen, etwa U-förmigen Ringgraben gesichert. Dieser Graben läuft mit beiden Enden im Steilhang aus. Diesem äußeren Graben folgt eine 15 Meter breite Erdrippe, in der sich nach Anton Dollacker Steineinbauten befinden. Anschließend folgt ein zweiter halbrunder, 10 Meter breiter und 1,5 Meter tiefer Ringgraben, der sich um den steilgeböschten Kegel der Kernburg legt. Der unregelmäßig runde Kernburghügel hat einen Durchmesser von etwa 35 Metern, seine Oberfläche ist stark zerwühlt. Es sind keine Fundament- oder sonstige Baureste erhalten.[5]

Ansicht des Kernburghügels von der zwischen den beiden Gräben liegenden Geländerippe (Oktober 2012)

Weblinks Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Armin Stroh: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler der Oberpfalz. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 3). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1975, ISBN 3-7847-5030-3, S. 111–112.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Denkmalliste für Schnaittenbach (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF; 134 kB)
  2. Klaus Schwarz: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Oberfrankens, S. 112
  3. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
  4. Lage des Burgstalles im Bayern Atlas
  5. Quelle Beschreibung: Klaus Schwarz: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Oberfrankens, S. 111 f.