Burgen (Mosel)

Ortsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz, Rheinland-Pfalz

Burgen ist eine Ortsgemeinde an der Untermosel im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel an, die ihren Verwaltungssitz in Kobern-Gondorf hat. Burgen ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]

Wappen Deutschlandkarte
Burgen (Mosel)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Burgen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 13′ N, 7° 23′ OKoordinaten: 50° 13′ N, 7° 23′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mayen-Koblenz
Verbandsgemeinde: Rhein-Mosel
Höhe: 90 m ü. NHN
Fläche: 11,38 km2
Einwohner: 747 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 66 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56332
Vorwahl: 02605
Kfz-Kennzeichen: MYK, MY
Gemeindeschlüssel: 07 1 37 206
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 44
56330 Kobern-Gondorf
Website: www.burgen-untermosel.de
Ortsbürgermeister: Fritz Martin Bär
Lage der Ortsgemeinde Burgen im Landkreis Mayen-Koblenz
Karte
Ortsansicht
Burgen an der Mosel

Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Burgen liegt an der Mündung des Baybachs in die Mosel.

Zur Gemeinde Burgen gehören auch die Wohnplätze Birkenhof, Gänshof, Haus in der Au, Moselkerner Fähre und Ölmühle.[3]

Klima Bearbeiten

Der Jahresniederschlag beträgt 661 mm. Die Niederschläge liegen im unteren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 32 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monate ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,8-mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren mäßig. An 43 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte Bearbeiten

Erstmals erwähnt wurde Burgen im Jahr 928 in einer Landleihe-Urkunde (Prekarie) des Herzogs Giselbert von Lothringen mit dem Trierer Erzbischof Ruotger von Trier. Besiedelt war der Ort vermutlich aber schon früher, da sich bei Bauarbeiten römische und keltische Reste fanden.

Bis 1780 gehörte Burgen zum "Dreiherrischen" Kondominium Beltheimer Gericht, nach dessen Aufteilung fiel der Ort an Kurtrier. Das Kollegiatstift von Münstermaifeld verfügte über Besitz im Ort und übte bis zur Hälfte des 16. Jahrhunderts auch die Seelsorge aus. Andere Grundbesitzer waren die Bistümer Köln und Trier, verschiedene Klöster und Stifte, die den regionalen Adelsfamilien Verwalter- bzw. Lehensnehmerfunktionen übertrugen.[4]

Der rechts des Baybachs liegende Ortsteil Rom, früher auch Roma, Room, Rhom war bis zum Ende der kurtrierischen Herrschaft 1798 ein Ort im Gerichts- und Verwaltungsbezirk Gallscheider Gericht.[5] Größter Grundbesitzer war das Koblenzer Stift St. Kastor.

Nach der Einnahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen (1794) kam Burgen zu Frankreich und gehörte von 1798 bis 1814 zum Kanton Treis im Rhein-Mosel-Departement. Burgen wurde im Jahr 1800 Hauptort (chef-lieu) einer Mairie, zu der auch Brodenbach, Dommershausen, Macken und Morshausen gehörten.

Aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen wurde die Region 1815 dem Königreich Preußen zugeordnet. Unter der preußischen Verwaltung gehörte Burgen zur Bürgermeisterei Brodenbach im 1816 gebildeten Kreis Sankt Goar im Regierungsbezirk Koblenz.

Seit 1946 ist der Ort Teil des Landes Rheinland-Pfalz und gehört seit 1970 gehört zum Landkreis Mayen-Koblenz.

Im Dezember 1993 litt Burgen unter dem Jahrhunderthochwasser, welches Teile des Dorfes unter Wasser setzte.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Burgen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2][1]

Jahr Einwohner
1815 701
1835 836
1871 781
1905 772
1939 694
1950 819
Jahr Einwohner
1961 763
1970 819
1987 762
1997 902
2005 786
2022 747

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Burgen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[6]

Wahl SPD CDU F.W.G. FWG Gesamt
2019 1 4 7 12 Sitze
2014 7 5 12 Sitze
2009 1 3 6 2 12 Sitze
2004 2 1 3 6 12 Sitze
  • F.W.G. = Freie Wählergruppe Sigmar Pfeiffer
  • FWG = Freie Wählergruppe Burgen e. V.

Bürgermeister Bearbeiten

Fritz Martin Bär (FWG Burgen) wurde 2014 Ortsbürgermeister von Burgen. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 83,25 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Die Burg Bischofstein befindet sich auf der gegenüberliegenden Moselseite am westlichen Ufer auf einem Felssporn. Unterhalb der Burg Bischofstein befindet sich die Pauluskapelle aus dem 13. Jahrhundert. Im Ort finden sich viele moselländische Fachwerkhäuser, die teilweise gut erhalten oder auch restauriert sind. Einige der alten Gebäude stehen leer und drohen zu verfallen. Erhalten sind aber die Zehnthäuser der Eltzer und Waldecker.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Burgen

Weinbau Bearbeiten

Weinlagen (moselabwärts gesehen)[8]
  • Burgener Bischofstein

Feste Bearbeiten

  • Das wohl größte Fest von Burgen ist das Schützenfest. Es findet immer am ersten Wochenende im August statt. Bis 2006 feierte man das Fest auf der großen Moselwiese. Ab 2007 feierten die Schützenbrüder ihr Fest am Ende von Burgen am Sportplatz und Schützenhalle.
  • Am ersten Wochenende des Septembers laden die Biker vom ARK (Alpen Räum Kommando - Burgen) zum Bikerfest. Das Fest findet im Baybachtal auf dem Trimmdichplatz statt.

Infrastruktur Bearbeiten

Burgen liegt unmittelbar an der Bundesstraße 49 Koblenz – Treis-Karden – Cochem. Zwischen Koblenz und Burgen verkehren Busse, die die Moselgemeinden mit der Stadt verbinden. Bis ins 20. Jahrhundert war Burgen zudem über einen auf dem anderen Moselufer nahe der Burg Bischofstein gelegenen Bahnhof an der Moselstrecke Koblenz – Treis-Karden – Cochem zu erreichen.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Burgen – Sammlung von Bildern
Blick auf Burg Bischofstein, im Hintergrund Burgen

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2019[Version 2022 liegt vor.]. S. 44 (PDF; 3 MB).
  4. BURGEN Gem. (VG Untermosel, Ldkr. Mayen-Koblenz). (PDF) In: regionalgeschichte.net. Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz, abgerufen am 30. September 2017.
  5. ROM OT. (Gem. Burgen). (PDF) In: regionalgeschichte.net. Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz, abgerufen am 19. September 2017.
  6. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahlen 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Rhein-Mosel, Verbandsgemeinde, vierte Ergebniszeile. Abgerufen am 11. Januar 2020.
  8. Joachim Krieger: Terrassenkultur an der Untermosel. Joachim Krieger Verlag, Neuwied 2003.