Burg Eichelberg (Weilrod)

Burgruine in Deutschland

Die Burg Eichelberg ist eine abgegangene kleine Spornburg im Taunus bei Weilrod im Hochtaunuskreis in Hessen. Die abgegangene Burg war wahrscheinlich ein Vorgänger der benachbarten, ehemaligen Burganlage Eichelbacher Hof, die sich etwa 600 Meter weiter südwestlich im Tal befindet.

Burg Eichelberg
Die heutige Darstellung des Burgstalls

Die heutige Darstellung des Burgstalls

Alternativname(n) Turmburg Eichelberg
Staat Deutschland
Ort Weilrod-Hasselbach
Entstehungszeit Mittelalter
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall
Geographische Lage 50° 20′ N, 8° 21′ OKoordinaten: 50° 19′ 32,1″ N, 8° 21′ 28,2″ O
Höhenlage 385 m ü. NN

Lage Bearbeiten

Der Burgstall, an dem sich heute nur noch Steinhaufen finden, liegt auf einem in östlicher Richtung ausgerichteten, von zwei Wasserläufen umschlossenen Sporn, im Distrikt Gebück. Über das eigentliche Aussehen der Anlage ist heute nichts mehr bekannt. Ob der Distriktname Gebück sich aus einer Sicherung der Anlage mit einer Hecke ableitet oder ob das Gebück der lokalen Grenzsicherung diente, ist unbekannt. 500 Meter westlich des Burgstalls, am Zufahrtsweg zum Eichelbacher Hof, wurde ein sieben Meter tiefer, durch Fels getriebener Brunnen gefunden, der 1995/96 von Bürgern vor Ort wieder ausgegraben wurde.

 
Der Brunnen

Geschichte Bearbeiten

Erstmalige Erwähnung findet die Burg Eichelberg, eine mittelalterliche, durch ein Gebück geschützte Turmburg, im Jahre 1213. Sie diente dem Schutz einer verkehrsreichen Höhenstraße durch den Taunus, der Rennstraße. Die Umgebung gehörte zur Grafschaft Weilnau, nach 1326 den Grafen von Nassau. Belegt ist 1339 eine urkundliche Nennung der Familie Reinberg zu Eichelbach, die hier begütert war. Diese Linie starb 1615, im Besitz des Eichelbacher Hofs, aus.[1] Wann die Burg entstanden ist, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Auf einer vor Ort installierten Informationstafel wird angezeigt, dass ein Entstehen vor dem Jahr 1000 n. Chr. denkbar ist. Vermutlich wurde die Anlage Mitte des 14. Jahrhunderts zerstört.

Mythos und Legende um eine historische Persönlichkeit Bearbeiten

Der legendäre Raubritter Friedrich von Hattstein, später Stadthauptmann in Limburg[2], eroberte im Jahr 1353 die Eichelbacher Burg – er überrumpelte Siegfried von Reinberg bei dessen Hochzeitsfeier – und hielt sie vier Jahre besetzt. Der Hattsteiner bedrohte und plünderte Reisende und Kaufleute auf dem einst viel befahrenen Abschnitt der Rennstraße zwischen Camberg, Hasselbach und Rod an der Weil. In einer Chronik heißt es dazu, „die Straße“ sei bald „still und verlassen“ gewesen, „so dass das Gras wuchs wie auf einer guten Wiesen“. Ebenso wurden die Bauern in den umliegenden Dörfern nicht verschont. Erst 1357 gelang es Siegfried (Sifrid) von Reinberg, seinen Besitz zurückzuerobern.[3][4][5]

Denkmalschutz Bearbeiten

Der Bereich der Wallanlage ist ein Bodendenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde sind an die Denkmalbehörden zu melden.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Burg Eichelberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen Bearbeiten

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 448 f.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. HStAM Bestand 83 Nr. 2873 - Besetzung der Pfarrei Kilia... - Arcinsys Detailseite. In: arcinsys.hessen.de. Abgerufen am 16. Januar 2024.
  2. Christian Daniel Vogel (Hrsg.): Die Limburger Chronik. 2., unveränderte Auflage. Krieger, Marburg 1826, S. 49 (uni-goettingen.de).
  3. GC65WYJ Limburger Mythen und Legenden 6: Ritter Hattstein (Traditional Cache) in Hessen, Germany created by querni. In: geocaching.com. Abgerufen am 16. Januar 2024.
  4. Arnulf von Copperno - Unsere Nachbarn: die Herren von Hattstein. In: taurachsoft.at. Abgerufen am 16. Januar 2024.
  5. HHStAW Bestand 356 Nr. U 4 - Graf Gerhard v. Diez nimmt ... - Arcinsys Detailseite. In: arcinsys.hessen.de. Abgerufen am 16. Januar 2024.