Bund der Kommunisten Jugoslawiens
Bund der Kommunisten Jugoslawiens Savez komunista Jugoslavije Lidhja Komuniste e Jugosllavisë Jugoszláv Kommunista Szövetség Lega dei Comunisti di Jugoslavia | |
---|---|
![]() | |
Gründung | 1919 |
Gründungsort | Vukovar, Jugoslawien |
Auflösung | 1990 |
Hauptsitz | Ušće Tower (1965–1990), Belgrad |
Ausrichtung | Kommunismus Marxismus, Leninismus Titoismus |
Farbe(n) | Rot |
Der Bund der Kommunisten Jugoslawiens, kurz BdKJ (serbokroatisch Savez komunista Jugoslavije, SKJ) war von 1945 bis 1991 die Regierungspartei in Jugoslawien. Bis 1952 nannte sie sich Kommunistische Partei Jugoslawiens, kurz KPJ.

Inhaltsverzeichnis
GeschichteBearbeiten
Die Kommunistische Partei Jugoslawiens (KPJ) wurde 1919 gegründet. Bei den ersten Wahlen im neu entstandenen Königreich Jugoslawien konnten die Kommunisten ein überraschend gutes Ergebnis erzielen, obwohl die Partei noch kaum organisatorische Strukturen hatte. 1921 wurde die KPJ als staatsfeindliche Organisation verboten. Die kaum 1.000 Mitglieder agierten bis zum Zweiten Weltkrieg aus der Illegalität heraus, ohne größeren Einfluss auf die Bevölkerung gewinnen zu können. Parteikongresse fanden während dieser Zeit im Ausland statt (1922, 1923 und 1926 in Wien, 1928 in Dresden). Innerparteilich war diese Zeit von erbitterten Kämpfen verschiedener kommunistischer Strömungen gekennzeichnet.
Im Zweiten Weltkrieg rückte die KPJ ab etwa 1942 innerhalb der jugoslawischen Partisanenbewegung an die erste Stelle, die kommunistische Volksbefreiungsarmee war stärkste Kraft im Kampf gegen die deutschen und italienischen Besatzer. 1944/45 übernahmen die Kommunisten die Macht und wandelten Jugoslawien in einen Einparteienstaat um.
Während des VII. Parteikongresses im Jahr 1952, als unter Tito die förmliche Abkehr vom Stalinismus vollzogen wurde, bekam die Partei auch ihren neuen Namen Bund der Kommunisten, der dem föderalen Staatsaufbau des sozialistischen Jugoslawien auch im Namen der herrschenden Partei zum Ausdruck bringen sollte. Bis 1952 hieß die Partei Kommunistische Partei Jugoslawiens (serbokroat. Komunistička partija Jugoslavije, mazedon. Komunistička partija na Jugoslavija, slowen. Komunistična partija Jugoslavije).
Im Verlauf des 14. Kongresses des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens (20. bis 22. Januar 1990) zerbrach der Bund.
Der BdKJ in den jugoslawischen TeilrepublikenBearbeiten
Im Jahr 1952 wurden für jede Teilrepublik entsprechende Parteien gegründet:
VorsitzendeBearbeiten
Josip Broz Tito leitete die Partei von 1937 bis zu seinem Tod 1980 - zunächst als Generalsekretär, ab 1963 als Präsident des Präsidiums des BdKJ. Bereits ab Oktober 1978 übernahmen jedoch auf Grund des Gesundheitszustandes von Tito amtierende Präsidenten dieses Amt für jeweils ein Jahr wahr. Nach Titos Tod wurde dieses System des jährlichen turnusmäßigen Wechsels beibehalten.
- 1978–1979: Branko Mikulić (1928–1994)
- 1979–1980: Stevan Doronjski (1919–1981)
- 1980–1981: Lazar Mojsov (1920–2011)
- 1981–1982: Dušan Dragosavac (1919–2014)
- 1982–1983: Mitja Ribičič (1919–2013)
- 1983–1984: Dragoslav Marković (1920–2005)
- 1984–1985: Ali Shukri (1919–2005)
- 1985–1986: Vidoje Žarković (1927–2000)
- 1986–1987: Milanko Renovica (1928–2013)
- 1987–1988: Boško Krunić (* 1929)
- 1988–1989: Stipe Šuvar (1936–2004)
- 1989–1990: Milan Pančevski (* 1935)
LiteraturBearbeiten
Sekundärliteratur
Überblick
- Holm Sundhaussen, Jugoslawien. In: Lexikon zur Geschichte der Parteien in Europa, hrsg. v. Frank Wende, 1981, ISBN 3-520-81001-8, S. 335–338
- League of Communists of Yugoslavia. In: Communist and Marxist parties of the world, 2nd ed., 1990, ISBN 0-582-06038-9, S. 229–234
- Savez Komunista Jugoslavije. In: Enciklopedija Jugoslavije. 1. Ausg., Band 7 (1968)
Einzelne Aspekte
- Othmar Nikola Haberl: Die Emanzipation der KP Jugoslawiens von der Kontrolle der Komintern/KPdSU. (= Untersuchungen zur Gegenwartskunde Südosteuropas. 8), 1974
- Dejan Jovic: The breakdown of elite ideological consensus. The prelude to the disintegration of Yugoslavia (1974-1990). 1999.
- Harold Lydall: Yugoslav socialism. Theory and practice. 1984, ISBN 0-19-828481-0.
- Pierre Maurer: The Tito-Stalin split in historical perspective (= Bradford studies on Yugoslavia. 11). Bradford 1987.
- Kosta Nikolic: Komunisti u Kraljevini Jugoslaviji. Od socijal-demokratije do staljinizma. Beograd 2000.
- Richard West: Tito and the rise and fall of Yugoslavia. London 1996, ISBN 1-85619-741-7.
- Fred Warner Neal: The Communist Party of Yugoslavia. In: The American Political Science Review. Jg. 51.1957, S. 88–111.
QuellenBearbeiten
- Program of the Communist Party of Yugoslavia. Beograd 1948.
- Statement of the Central Committee of the Communist Party of Yugoslavia in regard to the resolution of the Information Bureau of Communist Parties on the situation in the Communist Party of Yugoslavia, hrsg. v.: Savez komunista Jugoslavije. Centralni komitet. [Beograd] 1948
WeblinksBearbeiten
Die acht kommunistischen Regionalparteien Jugoslawiens Bund der Kommunisten von Bosnien und Herzegowina | Bund der Kommunisten Kroatiens | Bund der Kommunisten Mazedoniens | Bund der Kommunisten Montenegros | Bund der Kommunisten Serbiens | Bund der Kommunisten Kosovos | Bund der Kommunisten der Vojvodina | Bund der Kommunisten Sloweniens |