Brigitte Sarry

deutsche Chemikerin und Hochschullehrerin

Brigitte Sarry (* 6. September 1920 in Allenstein, Ostpreußen; † 19. Juni 2017 in Berlin) war eine deutsche Chemikerin und Professorin an der Technischen Universität Berlin (TU Berlin).

Brigitte Sarry

Leben Bearbeiten

Als Tochter des Juristen Paul Sarry (1880–1944) und ihrer Mutter Else Sarry (1886–1947), geb. Bernecker, wuchs Sarry in Allenstein auf. Nach ihrem Abitur studierte Sarry ab 1939 Chemie an der Georg-August-Universität Göttingen, unterbrochen von einem Zwischenspiel an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Ihre Diplomarbeit fertigte sie ebenso wie ihre Dissertation im Arbeitskreis von Günther Rienäcker über die Parawasserstoff-Umwandlung an Kupfer und Platin zunächst in Göttingen, später an der Universität Rostock an. Kurz vor Kriegsende wurde Brigitte Sarry am 14. April 1945 in Rostock promoviert. Thema der Dissertation: „Para-Wasserstoff-Umwandlungen an Cu-Pt-Mischkristallen“.[1]

Die Habilitation erfolgte 1954 für das Fach Anorganische Chemie an der Universität Rostock. Dabei beschäftigte sie sich mit der Untersuchung von Wasserstoff-Verbindungen der Übergangsmetalle. Sarry lehnte einen Ruf auf eine Professur an der Technischen Hochschule für Chemie in Leuna-Merseburg ab, forschte an der Technischen Hochschule Stuttgart und arbeitete dann als Dozentin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1958 wich Brigitte Sarry dem zunehmenden politischen Druck in der Deutschen Demokratischen Republik aus und flüchtete nach West-Berlin, wo sie unter schwierigen äußeren Bedingungen an der Technischen Hochschule Charlottenburg (heutige TU Berlin) ihre wissenschaftliche Forschung fortsetzte, zuerst als wissenschaftliche Rätin und danach als außerplanmäßige Professorin.

Im März 1969 wurde Sarry zur ordentlichen Professorin an der TU Berlin ernannt. Sie arbeitete dort am Institut für Anorganische und Analytische Chemie auf dem für die damalige Zeit präparativ anspruchsvollen Gebiet der metallorganischen Verbindungen der Übergangselemente und gab wichtige Anstöße zur Entwicklung der homoleptischen (das heißt mit gleichartigen Liganden) Metallorganyle.

Im Herbst 1982 ließ sich Brigitte Sarry aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand versetzen.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jörn Müller: Brigitte Sarry (1920–2017), Nachrichten aus der Chemie, 65, (2017) S. 1047.