Breitenbestimmung ist die Kurzbezeichnung für die Berechnung der astronomischen bzw. der geografischen Breite eines Beobachtungspunktes durch die Winkelmessung nach Gestirnen.

Seit dem Vorherrschen von GPS- und anderen Satellitenortungen werden unter dem Begriff jedoch zunehmend auch Methoden der Funkortung verstanden.

Rasche, bewährte Methoden Bearbeiten

Die ältesten – und gleichzeitig die einfachsten – Methoden sind die Messung der Mittagshöhe der Sonne und der Polhöhe mittels Polarstern. Sie erfordern im Prinzip nur eine einzige Messung des Höhenwinkels zum Gestirn, sofern man die geografische Länge und die genaue Zeit kennt. Ist dies nicht der Fall, kann man die Mittagshöhe als Maximalwert mehrerer Messungen ermitteln.

Die Höhe des Polarsterns entspricht der Breite selbst, wenn man einen Fehler von höchstens 0,7° in Kauf nimmt. Bei höheren Ansprüchen kann man die Messung nach 12 Stunden wiederholen und die beiden Werte mitteln.

Seit dem 18. Jahrhundert wird auch die Zirkummeridian-Methode angewandt, bei der ein Stern in gleicher Höhe beidseits des Meridians gemessen wird. Sie ist auch zur Zeit- bzw. Längenbestimmung und Richtungskontrolle anwendbar.

Genauere Methoden Bearbeiten

Aufwendigere, aber genauere Methoden der Breitenbestimmung sind z. B.

Literatur Bearbeiten

  • Karl Ramsayer: Geodätische Astronomie, Handbuch der Vermessungskunde Band IIa, 900 p., J.B. Metzler-Verlag, Stuttgart 1969
  • Manfred Meinig: Breitenänderungen der Station Potsdam. In: Astronomische Nachrichten: A Journal on all Fields of Astronomy. Volume 312 Issue 6, 1991, WILEY-VCH Verlag, S. 405–411