Braunichswalde

Gemeinde in Deutschland

Braunichswalde ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Greiz. Administrativ gehört sie zur Verwaltungsgemeinschaft Ländereck.

Wappen Deutschlandkarte
Braunichswalde
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Braunichswalde hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 48′ N, 12° 13′ OKoordinaten: 50° 48′ N, 12° 13′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Greiz
Verwaltungs­gemeinschaft: Ländereck
Höhe: 325 m ü. NHN
Fläche: 5,21 km2
Einwohner: 600 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 115 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07580
Vorwahl: 036608
Kfz-Kennzeichen: GRZ, ZR
Gemeindeschlüssel: 16 0 76 009
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 35 A
07580 Braunichswalde
Website: www.braunichswalde.de
Bürgermeister: Heinz Klügel (CDU)
Lage der Gemeinde Braunichswalde im Landkreis Greiz
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Karte

Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Braunichswalde gehört zum Ronneburger Acker- und Bergbaugebiet und liegt am Fuchsbach, einem kleinen Zufluss der Weißen Elster. Die nächsten Städte sind Berga/Elster (7 km südwestlich), Ronneburg (8 km nördlich) und Crimmitschau (12 km östlich).

Nachbargemeinden Bearbeiten

Angrenzende Gemeinden sind Gauern, Linda b. Weida, Rückersdorf und Seelingstädt im Landkreis Greiz sowie die Stadt Crimmitschau im sächsischen Landkreis Zwickau. Letztere Stadt grenzt mit dem Ort Großpillingsdorf der Ortschaft Blankenhain nur mittelbar an.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Einzige Teilgemeinde von Braunichswalde ist Vogelgesang.

Geschichte Bearbeiten

 
Ev.-luth. Kirche Braunichswalde
 
Ev.-meth. Kirche Braunichswalde

Braunichswalde wurde erstmals 1307 als „Villa-Brunswalde“ erwähnt. Bis 1918 gehörte das Angerdorf zu Sachsen-Altenburg und war seit 1900 dem Landratsamt Ronneburg zugehörig.[2] 1922 ging es an den Landkreis Gera. Von 1950 bis 1990 war der Ort stark vom Uranbergbau der SDAG Wismut geprägt, jedoch wurden danach umfangreiche Maßnahmen durchgeführt, die das Dorf wieder attraktiver machten und 1998 zur Verleihung der Silberplakette im Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden führten. Am 4. Dezember 1952 kam der zum Kreis Schmölln gehörende Ort zum Kreis Werdau, am 1. Juli 1958 allerdings dann zum Kreis Gera-Land, genau wie Vogelgesang, das seit 25. Juli 1952 zum Kreis Werdau gehörte. Der heutige Ortsteil wurde am 1. Januar 1960 eingemeindet.

Religionen Bearbeiten

Braunichswalde gehört zum katholischen Bistum Dresden-Meißen. In Braunichswalde gibt es eine evangelisch-lutherische Kirche, eine evangelisch-methodistische Kirche und eine Adventgemeinde.

Eingemeindungen Bearbeiten

Am 1. Januar 1960 wurde Vogelgesang nach Braunichswalde eingemeindet.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

1933 hatte Braunichswalde 674 und Vogelgesang 129 Einwohner. Für das Jahr 1939 waren es 669 beziehungsweise 143 Einwohner. Von 1995 bis 2001 konnte Braunichswalde dem allgemeinen Trend der Bevölkerungszuwanderung in ländliche Gegenden folgen und somit seine Einwohnerzahl steigern. Einen wesentlichen Anteil daran hatte die Neuausweisung einer Einfamilienhaussiedlung (Sonnenland) und die Auffüllung bestehender Baulücken. In den letzten Jahren verstärkte sich wieder die Landflucht.

Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):

  • 1994: 664
  • 1995: 655
  • 1996: 673
  • 1997: 678
  • 1998: 689
  • 1999: 709
  • 2000: 714
  • 2001: 715
  • 2002: 712
  • 2003: 708
  • 2004: 708
  • 2005: 689
  • 2006: 676
  • 2007: 678
  • 2008: 665
  • 2009: 645
  • 2010: 625
  • 2011: 617
  • 2012: 601
  • 2013: 611
  • 2014: 610
  • 2015: 607
  • 2016: 606
  • 2017: 610
  • 2018: 595
  • 2019: 607
  • 2020: 612
  • 2021: 613
  • 2022: 600
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Von den 665 Einwohnern gegen Ende des Jahres 2008 waren 343 männlichen und 322 weiblichen Geschlechts.

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat setzt sich seit der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 aus acht Mitgliedern der CDU zusammen. Sie wurden bereits wie bei der vorherigen Wahl 2009 in einer Mehrheitswahl bestimmt. Die Wahlbeteiligung lag bei 73,6 %, das ist ein Rückgang gegenüber zu 2009 um 1,0 %.[3]

Bürgermeister Bearbeiten

Bei der Bürgermeisterwahl 2004 erhielt Heinz Klügel von der CDU 57,1 % der Stimmen, sein Gegenkandidat Mathias Kretzschmar (parteilos) 42,9 %. Die Wiederwahl erfolgte am 6. Juni 2010 mit 96,1 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 58,6 %.

Wappen Bearbeiten

Der Baum rechts oben steht für die ehemalige zweistämmige Buche des Ortsteils Braunichswalde, der Vogel links unten für den Ortsteil Vogelgesang. Die Mauern in den anderen beiden Vierteln zeigen die typische lokale Verwendung von Grünstein.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Regelmäßige Veranstaltungen Bearbeiten

Braunichswalde zeichnet sich durch sein reges Vereinsleben aus. Dies erkennt man unter anderem daran, dass die meisten Feste in Braunichswalde durch die Vereine organisiert und veranstaltet werden. Folgende Feste werden jährlich durch die Vereine durchgeführt:

Veranstaltung Tag Veranstalter
Osterfeuer Karsamstag Freiwillige Feuerwehr Braunichswalde
Hexenfeuer 30. April Freiwillige Feuerwehr Vogelgesang
Maibaum setzen 1. Mai Freiwillige Feuerwehr Braunichswalde
Pfingstturnier Pfingsten Sportverein Braunichswalde
Pyramidenfest 1. Advent Freiwillige Feuerwehr Braunichswalde

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

 
Dorfplatz mit Brunnen

Durch den Ortsteil Vogelgesang führt die Landesstraße L 1081 von Ronneburg nach Werdau. Die Gemeinde besitzt zwei Bushaltestellen, die werktags vom Regionalverkehr Gera (RVG) und von dem privaten Busunternehmen Piehler über die Linien 212 Gera–Friedmannsdorf und 213 Gera–Werdau–Zwickau bedient werden. Seit der Einstellung des Reisezugverkehrs auf der Verbindung Wünschendorf–Werdau befindet sich der nächstgelegene Personenbahnhof im acht Kilometer entfernten Ronneburg. Durch Braunichswalde führt die Werkbahn der Wismut, die noch täglich mit Sandzügen befahren wird. Zu Zeiten des Uranerzverkehrs war der Bahnhof Braunichswalde Werksbahnhof zum Aufbereitungsbetrieb 102 in Seelingstädt und Übergabebahnhof von der Wismut-Werkbahn zur Deutschen Reichsbahn.

Ansässige Unternehmen Bearbeiten

Die Wirtschaft des Ortes ist von kleinen bis mittelständischen Unternehmen geprägt. Anfang der 1990er Jahre wurden im Süden der Gemeinde mit dem 6,3 ha großen Gewerbegebiet Morgensonne neue Gewerbeflächen geschaffen.

Öffentliche Einrichtungen Bearbeiten

Die Kindertagesstätte „Anne Frank“ wurde 1958 errichtet, das Gebäude 1995 saniert.[4]

Wasserver- und Abwasserentsorgung Bearbeiten

Die Gemeinde Braunichswalde ist Mitglied im Zweckverband Wasser / Abwasser Mittleres Elstertal. Dieser übernimmt für die Gemeinde die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Braunichswalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Herzogtum Sachsen-Altenburg – Landratsamt Ronneburg. Abgerufen am 18. September 2012.
  3. Kommunalwahlergebnis 2014
  4. Kindertagesstätte Braunichswalde. Abgerufen am 18. September 2012.