Braach

Stadtteil von Rotenburg an der Fulda

Braach ist ein Stadtteil von Rotenburg an der Fulda im osthessischen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Braach
Wappen von Braach
Koordinaten: 51° 0′ N, 9° 41′ OKoordinaten: 51° 0′ 12″ N, 9° 41′ 25″ O
Höhe: 190 (188–229) m
Fläche: 3,89 km²[1]
Einwohner: 997[2]
Bevölkerungsdichte: 256 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36199
Vorwahl: 06623
Evangelische Kirche in Braach
Evangelische Kirche in Braach

Geographische Lage Bearbeiten

Der Ort liegt an der Fulda. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3208, nördlich am Ort vorbei führt die Bundesstraße 83.

Geschichte Bearbeiten

Ortsgeschichte Bearbeiten

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Braach unter dem Namen Bracho im Güterverzeichnis Breviarium Sancti Lulli der Reichsabtei Hersfeld wird in die Zeit 769–775 datiert.[1] Im Jahr 1502 wurde der Ort neben Seifertshausen als Gerichtsort im Untergericht des hessischen Amts Rotenburg genannt.

1967 wurde der Ort Bundessieger im Wettbewerb: „Unser Dorf soll schöner werden“.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1971 wurde, im Zuge der Gebietsreform in Hessen, die bis dahin selbständige Gemeinde Braach auf freiwilliger Basis in die Stadt Rotenburg an der Fulda eingegliedert.[3][4] Für Braach, wie für die übrigen Stadtteile von Rotenburg an der Fulda, wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick Bearbeiten

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Braach angehört(e):[1][6]

Bevölkerung Bearbeiten

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag 9. Mai 2011 in Braach 159 Einwohner. Darunter waren 3 (1,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 27 Einwohner unter 18 Jahren, 66 zwischen 18 und 49, 33 zwischen 50 und 64 und 33 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 66 Haushalten. Davon waren 15 Singlehaushalte, 18 Paare ohne Kinder und 21 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 12 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 45 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[9]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
Braach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
619
1840
  
641
1846
  
614
1852
  
595
1858
  
556
1864
  
586
1871
  
497
1875
  
506
1885
  
494
1895
  
466
1905
  
496
1910
  
495
1925
  
510
1939
  
532
1946
  
828
1950
  
807
1956
  
690
1961
  
695
1967
  
698
1970
  
720
1980
  
?
1990
  
?
2001
  
1.002
2011
  
960
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[9]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885: 487 evangelische (= 98,58 %), 7 katholische (= 1,42 %) Einwohner[1]
• 1961: 630 evangelische (= 90,65 %), 63 katholische (= 9,06 %) Einwohner[1]

Politik Bearbeiten

Für den Stadtteil Braach besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Braach.[5] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 62,86 %. Alle Kandidaten gehörten der „Wählergemeinschaft Braach“ an.[10] Der Ortsbeirat wählte Jochen Freitag zum Ortsvorsteher.[11]

Wappen Bearbeiten

Das Wappen wurde am 17. Mai 1955 durch das Hessische Innenministerium genehmigt.

 
Wappen von Braach
Blasonierung: „In Blau ein silberner mit einem roten Patriarchenkreuz belegter Pfahl, beiderseits von je drei silbernen Lindenblättern begleitet (1:1:1).“[12]

Das Patriarchenkreuz ist eine Referenz auf das Fürstentum Hersfeld bzw. die Abtei Hersfeld.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Braach.

  • Viele Vereine bieten Freizeitmöglichkeiten für die Einwohner.
  • Seit vielen Jahrhunderten besteht eine evangelische Kirche, deren Gebäude 1134 schon erstmals renoviert wurde. Zur Pfarrgemeinde gehören auch Baumbach und Atzelrode.
  • Der Kunst-, Handwerker- und Bauernmarkt findet seit 1995 jedes letzte Wochenende in den Monaten von Mai bis Oktober statt und nennt sich Kuckucksmarkt

Infrastruktur Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung von Justiz (Fürstlich Rotenburgisches Unteramt Rotenburg) und Verwaltung
  3. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Rotenburg an der Fulda.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Braach, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Februar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Braach. In: Webauftritt. Stadt Rotenburg an der Fulda, abgerufen im Juni 2021.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 12. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 406.
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 100 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Rotenburg an der Fulda, abgerufen im September 2023.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 45 (online bei Google Books).
  8. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August, S. 73. (kurhess GS 1821)
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 78, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  10. Ergebnis der Ortsbeiratswahlen 2021 in Braach. In: Votemanager. Stadt Rotenburg a. d. Fulda, abgerufen im September 2023.
  11. Ortsvorsteher der Stadt Rotenburg a. d. Fulda. In: Webauftritt. Stadt Rotenburg a. d. Fulda, abgerufen im September 2023.
  12. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Braach, Landkreis Rotenburg, Regierungsbezirk Kassel vom 15. Juni 1955. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1955 Nr. 23, S. 567, Punkt 615 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,9 MB]).