Bozsok (deutsch Poschendorf, kroatisch Božok) ist eine Gemeinde im Kreis Kőszeg im Komitat Vas in Westungarn. Auf einer Fläche von 20,91 km² leben 341 Einwohner (Stand 1. Jänner 2015). Der Ort liegt zwischen Kőszeg und Szombathely, direkt an der Grenze zu Österreich. Der nordwestlichste Punkt des Gemeindegebietes ist das Gipfelplateau des Geschriebensteins im Günser Gebirge.

Bozsok
Wappen von Bozsok
Bozsok (Ungarn)
Bozsok (Ungarn)
Bozsok
Basisdaten
Staat: Ungarn Ungarn
Region: Westtransdanubien
Komitat: Vas
Kleingebiet bis 31.12.2012: Kőszeg
Kreis: Kőszeg
Koordinaten: 47° 20′ N, 16° 29′ OKoordinaten: 47° 19′ 30″ N, 16° 29′ 27″ O
Fläche: 20,91 km²
Einwohner: 374 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+36) 94
Postleitzahl: 9727
KSH-kód: 05023
Struktur und Verwaltung (Stand: 2022)
Gemeindeart: Gemeinde
Bürgermeister: vakant
Website:
(Quelle: Localities 01.01.2022. bei Központi statisztikai hivatal)

Geschichte Bearbeiten

Die Siedlung wurde 1273 erstmals in einer Urkunde von König Ladislaus IV. als "villa Bosuk" erwähnt.

Bei der Belagerung der Burg Kőszeg durch die Türken im Jahr 1532 wurde Bozsok zusammen mit den umliegenden Dörfern zerstört und vollständig entvölkert. Die nun fehlende Bevölkerung wurde durch deutsche und kroatische Siedler ersetzt. 1538 erhielt die Familie Sibrik aus Szarvaskend den Ort vom König. Das Schloss Sibrik wurde 1554 erstmals in einer Quelle erwähnt, obwohl schon früher hier ein Herrenhaus stand. 1614 wurde das Schloss wegen der türkischen Gefahr befestigt. 1616 ging der Besitz durch Kauf von der Familie Bagossy an die Familie Batthyány über.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Dorf vollständig magyarisiert. Im Jahr 1910 hatte es 706 ungarische Einwohner und gehörte zum Stuhlbezirk Kőszeg des Komitats Eisenburg.

1984 wurde im Schloss Sibrik der Roman Eine seltsame Ehe (Különös házasság) von Kálmán Mikszáth verfilmt.

Am 2. Juni 1991 wurde ein Grenzübergang nach Rechnitz eröffnet.

Die Gemeinde wird heute, wie auch Velem, von Kőszeg verwaltet.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Schloss der Familie Sibrik: Das Schloss wurde 1614 auf den Fundamenten eines römischen Kastells oder mittelalterlichen Herrenhauses erbaut und befindet sich seit Jahrhunderten im Besitz der Familie, die es 1702 und 1815 wieder aufbauen ließ. Es wurde 1906 vom Schriftsteller Gyula Végh gekauft, der es in renovierte. Er wurde 1951 abgesiedelt und das Schloss wurde Erholungsheim der Komitatsverwaltung. Heute ist es ein Hotel, sein 7 Hektar großer schöner Park steht unter Naturschutz.
  • Burgruine Batthyány: Das Baujahr ist unbekannt. An einigen Stellen sind die Mauern der Ruine noch im Obergeschoss vorhanden. Es war einst auch im Besitz der Familie Sibrik und im Jahre 1616 an die Familie Batthyány verpfändet, später in deren Besitz wurde. Während des Rákóczi-Aufstandes war es zuerst ein kaiserliches und dann ein kuruzisches Hauptquartier. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war es im Besitz des Grafen Franz von Althan. Nach dem Tod der Gräfin von Althan im Jahr 1832 blieb die Burg unbewohnt und brannte 1841 durch einen Blitzeinschlag aus. Durch die fehlende Sicherung verfällt die Ruinen weiterhin. Die zum Schloss gehörenden Mägdehäuser sind noch erhalten.
  • St. Anna-Kirche: die römisch-katholische Kirche ist mittelalterlichen Ursprungs und wurde 1630 in ihrer heutigen Form erbaut. Es wurde 1743 renoviert und 1773 erweitert. Sie steht unter Denkmalschutz.
  • Josephskapelle (1775)
  • Aussichtswarte Geschriebenstein (Írott-kő): Auf dem höchsten Punkt des Kőszeg-Gebirges, an der nördlichen Grenze des Dorfes, steht der 1913 erbaute Aussichtsturm. Der Gipfel ist nach einem Felsen auf österreichischer Seite, etwa 40 Meter vom Aussichtspunkt entfernt, benannt, der die eingravierten Buchstaben CBE (Comes Batthyány Esterházy) trägt. Sie beziehen sich auf den ehemaligen Besitzer des Gebiets. Entlang des Wanderweges führt ein Lehrpfad zum Aussichtspunkt. Hier ist der Endpunkt des Fernwanderweges Blaue Landestour.

Gemeindepartnerschaften Bearbeiten

Quellenangaben Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bozsok – Sammlung von Bildern und Audiodateien