Bonavita Blank

deutscher Paläontologe und Geistlicher

Bonavita Blank, geboren als Joseph Anton Bruno Blank (* 23. März 1740 in Würzburg; † 26. Februar 1827 ebenda) war ein deutscher Naturforscher, Fossiliensammler und Professor für Naturgeschichte in Würzburg.

Bonavita Blank
Franziskanerkloster Würzburg

Leben Bearbeiten

Blank studierte am von Jesuiten geführten Gymnasium in Würzburg und wurde 1755 Mitglied des Minoriten-Ordens, in dem er 1763 zum Priester geweiht wurde. Er war im Orden als Lehrer und Prediger tätig, war kurze Zeit Beichtvater im Frauenkloster Paradies bei Schaffhausen, wurde 1786 Sekretär des Minoritenordens und 1789 Oberer des Minoritenklosters in Würzburg. Außerdem war er ab 1792 Professor für Philosophie und Naturgeschichte an der Universität Würzburg. Er erhielt vom Großherzog Ferdinand den Titel Geistlicher Rat.

Er hatte ein eigenes Kunstkabinett mit Mosaikbildern aus Naturalien, wie Flechten, Moose, Vogelfedern (von ihm Musivgemälde[1] genannt), und ein wertvolles Naturalienkabinett (in das er im Lauf der Zeit über 20.000 Gulden aus eigenem Geld investierte), das er 1803 gegen eine Pension an die Universität Würzburg verkaufte. Anfangs war es in einem Saal des Franziskanerklosters[2] (wozu er jedem freien Zutritt gestattete), nach Verkauf an die Universität in deren alter Aula. Die Sammlung war damals eine Art Touristenattraktion und Blank veröffentlichte 1795 einen Katalog der Sammlung. In hohem Alter verfasste er noch ein Mineralogielehrbuch, das auch sein Nachfolger Ambrosius Rau (1784–1830) für seine Vorlesungen verwendete. Er stand mit dem bedeutenden Geologen Abraham Gottlob Werner in wissenschaftlichem Austausch.

Seine Sammlung bestand überwiegend aus Fossilien aus Franken. In seiner Zeit in Schaffhausen sammelte er auch Schweizer Fossilien.

Sein Bruder Benignus Siardus Blank, ebenfalls geistlicher Rat, hatte ebenfalls in Würzburg eine umfangreiche Fossilien- und Altertümer-Sammlung, die gegen Eintritt besucht werden konnte.

Er war Mitglied der Mineralogischen Gesellschaft zu Jena und wurde am 25. Oktober 1798 mit dem akademischen Beinamen Zeuxides zum Mitglied (Matrikel-Nr. 1010) der Leopoldina gewählt.[3]

Schriften Bearbeiten

  • Naturalien-Cabinett in dem Minoriten- sogenannten Franciscanerkloster in Würzburg, gesammelt und geordnet von Bonavita Blank, Franz Xaver Rienner, Würzburg 1795 Google Books
  • Kurzer Bericht über die Vermehrung und dermahlige Einrichtung des Blankischen Naturalien-Cabinettes zu Würzburg. Anstatt der versprochenen Nachträge herausgegeben, Franz Xaver Rienner, Würzburg 1802 Google Books
  • Handbuch der Mineralogie, Franz Ernst Nitribitt, Würzburg 1810 Google Books
  • Handbuch der Zoologie, Nitribitt, Würzburg 1811

Literatur Bearbeiten

  • Modest Hahn: Das Kunstkabinet in dem Minoritenkloster zu Wirzburg. Das Einzige in seiner Art, Franz Ernst Nitribitt, Wirzburg 1792 Google Books
  • Franz Georg Benkert: Joseph Bonavita Blanks geistlichen Rathes, der Philosophie und der Heiligen Schrift Doctor, ..., kurze Lebensbeschreibung, Stahelische Buchhandlung, Würzburg 1819 Google Books
  • Klaus-Peter Kelber, Martin Okrusch: Die geologische Erforschung und Kartierung des Würzburger Stadtgebiets von den Anfängen bis 1925, Mainfränkische Hefte 105, 2006, 75–115 PDF

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten

  1. A. M. Köl: Bonavita Blank's [...] Musiv-Gemälde oder mosaische Kunstarbeiten [...]. Würzburg 1796.
  2. Eigentlich Kloster der Minoriten, aber Franziskanerkloster genannt.
  3. Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, S. 242 (archive.org)