Bodenwöhrer Bucht

Tal in Deutschland

Die Bodenwöhrer Bucht ist ein Naturraum im Oberpfälzischen Hügelland nahe Bodenwöhr.

Blick auf das namensgebende Bodenwöhr mit dem Hammersee

Beschreibung Bearbeiten

Das Bayerische Landesamt für Umwelt beschreibt die Bodenwöhrer Bucht als "großräumige Muldenstruktur, in der hauptsächlich kretazische und triassische sowie in geringerem Umfang jurassische und permische Einheiten auftreten."

Im Norden wird die Bodenwöhrer Bucht durch die Pfahlstörung, im Süden und Osten durch das Grundgebirge abgegrenzt. Im Westen erfolgt die Abgrenzung zum Teilraum Fränkische Alb durch die Fortsetzung der Keilbergstörung in Nord-West-Richtung.[1]

Im Naturraum befindet sich das Naturschutzgebiet Weichselbrunner Weiher und Trockenkiefernwald bei Bodenwöhr, das Naturschutzgebiet Pfahl sowie Teile des Oberpfälzer Seenlands.

Unterteilung Bearbeiten

Gemäß der Einteilung des Oberpfälzischen Hügellands wird die Bodenwöhrer Bucht auch als "070.0 Sulzbach-Amberg-Freihöls-Bodenwöhrer Kreidebucht[2]" bezeichnet und wie folgt unterteilt:[3][4][5][6]

  • 070.00 Rodinger Winkel
  • 070.01 Rodinger Forst
  • 070.02 Neubauer Senke
  • 070.03 Einsiedler Forst
  • 070.04 Bodenwöhrer Senke (Brucker Senke[7])
  • 070.05 Freihölser Senke
  • 070.06 Östliche Amberg-Sulzbacher Kreidebucht
  • 070.07 Nordwestliche Amberg-Sulzbacher Kreidebucht

Bodenwöhrer Senke Bearbeiten

Die Bodenwöhrer Senke enthält eines der bedeutendsten Grundwasservorkommen in der Oberpfalz und erstreckt sich von Südosten nach Nordwesten in einer Länge von 55 Kilometern und einer Breite von fünf Kilometern. Die Grundwasserleiter sind Sandsteine, die vor 95 bis 85 Millionen Jahren abgelagert wurden. Das Trinkwasser kann aus einer Tiefe von 50 bis 160 Meter gefördert werden und ist nitrat- und kalkarm.[8]

Die Bodenwöhrer Senke spielte eine wichtige Rolle beim Genehmigungsverfahren und beim Erörterungstermin zum Bau der Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (WAA).[9][10] Dabei wurde 1990 nach dem WAA-Baustopp festgestellt, dass das Grundwasserreservoir schon während des Baus der WAA verseucht wurde.[11]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bodenwöhrer Bucht. (PDF) In: lfu.bayern.de. Abgerufen am 11. September 2020.
  2. Bezeichnung auf Blatt 164 Regensburg (auf Blatt 165/166 Cham: Bodenwöhrer Bucht)
  3. Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Herausgeber): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
  4. Dietrich-Jürgen Manske: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 164 Regensburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1981. → Online-Karte (PDF; 4,8 MB)
  5. Klaus Müller-Hohenstein: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 165/166 Cham. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1973. → Online-Karte (PDF; 4,4 MB)
  6. Dietrich-Jürgen Manske: Der Landkreis Amberg Sulzbach im Spiegel der Zeiten. S. 9–46 (heimatforschung-regensburg.de [PDF; 1,8 MB; abgerufen am 9. August 2021]).
  7. Bezeichnung auf Blatt 165/166 Cham
  8. Bodenwöhrer Senke mit bedeutendstem Grundwasservorkommen in der Oberpfalz - (Onetz vom 19. Oktober 2012)
  9. Keine heile Unterwelt in Wackersdorf - Hydrogeologische Fragen im Mittelpunkt des WAA-Erörterungsverfahrens / Der DWK-Gutachter fehlte Dessen Vertreter blamierte sich gründlich / Einwender zeigen sich empört über das Vorgehen der DWK - (taz vom 16. Juli 1988)
  10. WAA-Gegner erhalten Hilfe aus dem All - Satellitenbilder widerlegen Version der WAA-Betreiberfirma DWK / Tektonische Brüche (taz vom 28. Juli 1988)
  11. WAA-Bau verseuchte Grundwasser-Reservoir - Die Bodenwöhrer Senke in der Oberpfalz ist zugegebenermaßen „verunreinigt“ / Grünen-Anfrage im Landtag bestätigt (taz vom 24. Februar 1990)