Bobenneukirchen

Ortsteil von Bösenbrunn, 1296/1306 urkundl. erwähnt, bis 31.3.1994 selbständiges Dorf im Landkreis Oelsnitz

Bobenneukirchen ist ein Ortsteil der Gemeinde Bösenbrunn im Vogtland.

Bobenneukirchen
Gemeinde Bösenbrunn
Koordinaten: 50° 23′ N, 12° 4′ OKoordinaten: 50° 22′ 42″ N, 12° 3′ 41″ O
Höhe: 463 m ü. NHN
Einwohner: 509 (1990)
Postleitzahl: 08606
Vorwahl: 037434
Bobenneukirchen (Sachsen)
Bobenneukirchen (Sachsen)

Lage von Bobenneukirchen in Sachsen

Lage Bearbeiten

Bobenneukirchen liegt westlich von Triebel und Bösenbrunn und damit südwestlich von Oelsnitz/Vogtl. auf etwa 463 m. Südlich liegen Burkhardsgrün und Ottengrün, nördlich befindet sich die Talsperre Dröda und die zu ihr gehörende Vorsperre Bobenneukirchen. Durch den Ort fließt der Schafbach.

Geschichte Bearbeiten

 
St.-Margaretenkirche Bobenneukirchen
 
Innenansicht

Der Ort ist spätestens 1296 als Baben Nuenkirchen ersterwähnt. Spätere Namensformen sind Neukirchen (1340), Babennewenkirchen (1347), Nuwenkirchen (1372), Pabennewenkirchen (1380), Newenkirchen (1381), Pawennewnkirchen (1397), Nuwekirchen (1460), Neunkirchen (1482), Babennewkirchn (1528), Poben Neunkirchen (1542), Paben Neunkirchen und Poben Newnkirchen (1557), Bowenneukirchen (1700) und Bobenneukirchen (1814). Für 1347 ist eine ecclesia parrochialis belegt. 1542 war der Ort anteilig den Rittergütern Posseck, Geilsdorf und Dröda zugehörig. 1606 waren es die Rittergüter Dröda und Bobenneukirchen und 1764 die Rittergüter Posseck, Bobenneukirchen und Türbel-Pirk sowie Amtsdorf. Das Waldhufendorf entwickelte sich aus einem Vorwerk (1542) bzw. Rittergut (spätestens ab 1606). 1935 wurde Dechengrün nach Bobenneukirchen eingemeindet, 1973 folgten Burkhardsgrün, Engelhardsgrün und Zettlarsgrün. Von 1952 bis 1989 gehörte Bobenneukirchen aufgrund der Grenznähe zum DDR-Sperrgebiet. Gemeinsam mit Ottengrün, Schönbrunn und Bösenbrunn schloss sich die Gemeinde Bobenneukirchen 1994 zur Gemeinde Bösenbrunn zusammen.[1] 171[2] gab es im Ort 161 Wohnhäuser, 1880 waren es 162.[3] 1880 gehörten zu Bobenneukirchen die Gemeindeteile Einsiedel, Höflein, Horscheloh, Pfaffenberg, Schlegelmühle, Weidig, Weiher, Weißenstein, Wiesenhaus, Zeche und Grottensee, der aber nicht isoliert gelegen ist. Das Rittergut hatte damals 10 Einwohner.

Einwohnerzahlen
Jahr 1583 1764 1834 1871 1880 1890 1910 1925 1939 1946 1950 1964 1990
Einwohnerzahl 43 besessene Mann,
9 Häusler
38 besessene Mann,
20 Gärtner,
13 Häusler
751 1039 947 936 748 794 821 972 873 700 509

1925 waren 783 Einwohner evangelisch-lutherische und 3 römisch-katholische Christen. 8 waren andersgläubig.

Literatur Bearbeiten

  • Heinz Mocker, Rosemarie Haberland und Thomas Wacker: Familienbuch der Kirchgemeinde Bobenneukirchen im Vogtland (Sachsen) 1677-1800: mit Burkhardtsgrün, Dechengrün, Engelhardtsgrün, Ottengrün und Zettlarsgrün. Weißenthurm: Cardamina 2016 (= Ortsfamilienbücher Mitteldeutschlands. 9), ISBN 978-3-86424-336-3.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bobenneukirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege Bearbeiten

  1. Neukirchen, Boben- – HOV | ISGV. Abgerufen am 19. Februar 2023.
  2. 'Generalübersicht sämmtlicher Ortschaften des Königreichs Sachsen nach der neuen Organisation der Behörden mit Angabe ihrer Einwohner- und Häuserzahl am 1. December 1871 : Zusammengestellt vom K. sächs. statist. Bureau' - Digitalisat | MDZ. Abgerufen am 19. Februar 2023.
  3. Saxony (Kingdom) Statistisches Landesamt: Alphabetisches Verzeichniss der im Königreiche Sachsen belegenen Stadt- und Landgemeinden: mit den zubehörigen, besonders benannten Wohnplätzen ... : nebst alphabetischem Register. C. Heinrich, 1884 (google.de [abgerufen am 19. Februar 2023]).