Bobenhausen I

Ortsteil von Ranstadt

Bobenhausen I ist ein Ortsteil der Gemeinde Ranstadt im Wetteraukreis in Hessen.

Bobenhausen I
Gemeinde Ranstadt
Koordinaten: 50° 22′ N, 9° 2′ OKoordinaten: 50° 22′ 11″ N, 9° 2′ 13″ O
Höhe: 177 (181–208) m ü. NHN
Fläche: 4,98 km²[1]
Einwohner: 501 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 63691
Vorwahl: 06046

Geographische Lage Bearbeiten

Bobenhausen I liegt am südwestlichen Teil des Vogelsberges am Laisbach. Der Hauptort Ranstadt liegt westlich und ist über die Landesstraße 3184 zu erreichen.

Geschichte Bearbeiten

Ortsgeschichte Bearbeiten

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Bobenhausen I erfolgte am 12. März 1335 als Babenhußen.[2]

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Bobenhausen:

„Bobenhausen (L. Bez. Nidda) evangel. Filialdorf; liegt 113 St. von Nidda und 12 St. von Ortenberg. Der Ort besteht aus 45 Häusern, die von 266 Menschen bewohnt werden, die alle evangelisch sind, und unter welchen sich 32 Bauern und 16 Handwerker befinden.“[3]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1. Oktober 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Ranstadt, Bellmuth, Bobenhausen I, Dauernheim und Ober-Mockstadt freiwillig zur Großgemeinde Ranstadt.[4] Als Sitz der Gemeindeverwaltung wurde der Ortsteil Ranstadt bestimmt. Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Ranstadt wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick Bearbeiten

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Verwaltungsgeschichte im Überblick, in denen Bobenhausen I lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6][7]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

• 1791: 158 Einwohner[10]
• 1800: 158 Einwohner[16]
• 1806: 184 Einwohner, 34 Häuser[12]
• 1829: 266 Einwohner, 45 Häuser[3]
• 1867: 288 Einwohner, 55 bewohnte Gebäude[17]
• 1875: 286 Einwohner, 61 bewohnte Gebäude[18]
Bobenhausen I: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2011
Jahr  Einwohner
1791
  
158
1800
  
158
1806
  
184
1829
  
266
1834
  
272
1840
  
296
1846
  
327
1852
  
282
1858
  
299
1864
  
291
1871
  
279
1875
  
286
1885
  
292
1895
  
275
1905
  
310
1910
  
303
1925
  
297
1939
  
310
1946
  
452
1950
  
434
1956
  
407
1961
  
394
1967
  
422
1970
  
414
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
447
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[19]

Religionszugehörigkeit Bearbeiten

• 1829: 266 evangelische (= 100 %) Einwohner[3]
• 1961: 341 evangelische (= 86,55 %), 52 katholische (= 13,20 %) Einwohner[1]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Sehenswert ist die alte Schule mit einem verschieferten kleinen Dachreiter und einer Wetterfahne.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Bobenhausen

Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten

Anmerkungen

  1. Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgründung.
  2. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Ortenberg) und Verwaltung.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs. Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.
  4. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurden die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  5. Am 1. Oktober 1971 als Ortsbezirk zur Gemeinde Ranstadt.

Einzelnachweise

  1. a b c d Bobenhausen I, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Friedrich Battenberg, (Bearb.), Stolberger Urkunden. Regesten zu den Urkundenbeständen und Kopiaren der Fürsten und Grafen zu Stolberg in Ortenberg im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt und Staatsarchiv Marburg 1191–1840. = Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt 21. Darmstadt 1985, S. 16, Nr. 54.
  3. a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 32 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 6. Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 43, S. 1716, Punkt 1425; Abs. 1. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6 MB]).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 153 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Ranstadt, abgerufen im Januar 2021.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Die Zugehörigkeit des Amtes Lißberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567-1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604-1638. und Hessen-Darmstadt 1567-1866.
  9. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 13 ff., § 26 Punkt d) X. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 203 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  11. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 274 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  13. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 420 (online bei Google Books).
  14. Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 181 ff. (online bei Google Books).
  15. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  16. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 226 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  17. Wohnplätze 1867. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, OCLC 162730484, S. 121 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  18. Wohnplätze 1875. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 12. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, OCLC 162730484, S. 13 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  19. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.

Weblinks Bearbeiten