Blut muss fließen

deutscher Dokumentarfilm aus dem Jahr 2012

Blut muss fließen – Undercover unter Nazis ist ein Dokumentarfilm und Buch über das konspirative Milieu von Rechtsrock-Konzerten in Deutschland aus dem Jahr 2012.

Film
Titel Blut muss fließen – Undercover unter Nazis
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2012
Länge 87 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Peter Ohlendorf
Drehbuch Peter Ohlendorf
Kamera Thomas Kuban,
Peter Ohlendorf

Handlung Bearbeiten

Der Film basiert auf einer neunjährigen[2] verdeckten Filmrecherche des Journalisten Thomas Kuban auf Nazi-Konzerten, die die extreme Gewaltbereitschaft und wiederholte Volksverhetzung darstellt.

Hintergrund Bearbeiten

Der Titel Blut muss fließen bezieht sich auf den Refrain des zitierten Lieds Blut, einer antisemitischen Variante des Heckerlieds[3][4], das „zum festen Repertoire vieler rechtsextremer Bands gehört“ und „Repräsentations- oder Identitätssymbol der radikalen Kreise“ ist[3].

Der Film selbst geht auf die Konzertszene, deren Hintergründe und das öffentliche und politische Bild ein. Viele Konzerte werden durch das verbotene Netzwerk Blood and Honour, Division 28, aber auch die NPD und deren Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten[5] organisiert, bei welchen es zu Straftaten, meist Volksverhetzung, kommt.

Die verdeckten Konzertmitschnitte sind der Hauptteil des Films. Aus der Perspektive einer Knopflochkamera werden Konzerte mit hauptsächlich zu Gewalt aufrufenden Texten gezeigt. Auch das Publikum skandiert die Texte mit und unterstützt seinen Ausdruck durch Zeigen des verbotenen Hitlergrußes.

Als Rahmenhandlung werden die verdeckten Dreharbeiten und gesellschaftlichen und politischen Hintergründe dokumentiert. Der Film kritisiert auch Sicherheitsbehörden, die selten einschreiten, und politische Relativierung von Rechtsrock, stellt aber Bürgerinitiativen vor, die sich erfolgreich gegen Rechtsrock gewehrt haben.

Der unter dem Pseudonym Thomas Kuban arbeitende Kameramann tritt dabei als Protagonist auf, der zum eigenen Schutz aber nicht erkennbar gezeigt wird.

Blut muss fließen wurde privat vorfinanziert und von keiner Filmförderung oder Fernsehsanstalt unterstützt.[6]

Bisher wurde der Film nicht veröffentlicht, wird aber von Regisseur Peter Ohlendorf auf einer Filmtournee aufgeführt. Er wurde auf der Berlinale 2012[7] gezeigt und erhielt den 2. Preis des Alternativen Medienpreises 2012.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Freigabebescheinigung für Blut muss fließen. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, April 2014 (PDF; Prüf­nummer: 144 768 K).
  2. http://www.konradsblatt-online.de/html/aktuell/aktuell_u.html?artikel=20176@1@2Vorlage:Toter Link/www.konradsblatt-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. a b Das „Heckerlied“ und seine antisemitische Variante (PDF; 159 kB)
  4. Was sich in einer Pilotenbrille spiegelt, Die Welt vom 21. Februar 2012
  5. Video Peter Ohlendorf zu Blut muss fliessen in der ZDFmediathek, abgerufen am 25. Januar 2014. (offline)
  6. „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“ auf Tour in infranken.de vom 28. Februar 2013, aufgerufen am 6. März 2013
  7. http://www.berlinale.de/de/archiv/jahresarchive/2012/02_programm_2012/02_Filmdatenblatt_2012_20127557.php