Blind ermittelt – Zerstörte Träume

österreichisch-deutscher Fernsehfilm von Katharina Mückstein (2020)

Blind ermittelt – Zerstörte Träume (Arbeitstitel: Wiener Kaltblut) ist ein österreichisch-deutscher Fernsehfilm der Krimireihe Blind ermittelt aus dem Jahr 2020 von Katharina Mückstein mit Philipp Hochmair und Andreas Guenther in den Hauptrollen. Patricia Aulitzky und Jaschka Lämmert gehören zum festen Ensemble der Reihe. Die ORF-Erstausstrahlung erfolgte am 28. Dezember 2020.[1][2][3] Im Ersten wurde der Film erstmals am 8. April 2021 unter dem Titel Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Fiaker gezeigt.[4][5][6][7]

Episode 4 der Reihe Blind ermittelt
Titel Zerstörte Träume
Produktionsland Österreich, Deutschland
Originalsprache Deutsch
Länge 90 Minuten
Regie Katharina Mückstein
Drehbuch Hans Henner Hess
Produktion
Musik Bernhard Fleischmann
Kamera Michael Schindegger
Schnitt Niki Mossböck
Premiere 28. Dez. 2020 auf ORF 1
Besetzung
Episodenliste

Handlung Bearbeiten

Bei einer Vernissage stirbt der Bankier Romanus Schachner vor den Augen seiner Gäste an Kokain mit einer Spur Zyankalisalz. Zu den Besuchern der Veranstaltung zählen auch Sophie Haller und deren Bruder Alexander. Sophie bringt sich durch Mund-zu-Mund-Beatmung selbst in Lebensgefahr. Nachdem Alex Bittermandelgeruch wahrnimmt, wird Sophie ins Krankenhaus eingeliefert.

Alex und Niko ermitteln zunächst auf eigene Faust, bis Alexander Haller von der Staatsanwaltschaft den Status eines externen Beobachters erhält. Die Recherchen führen die beiden zu einem Fiakerunternehmen, das als Drogenumschlagplatz fungieren dürfte. Niko hatte beobachtet, wie ein Fiaker kurz vor Schachners Tod auch diesen beliefert hatte. Falk versucht sich im Unternehmen als Kutscher einzuschleusen, um undercover zu ermitteln. Nachdem er im Unternehmen von Kurt Laimer abgelehnt wird, wird er von dessen Mitbewerber Alois Maxeiner als Aushilfe engagiert und lernt dessen Tochter, die frühere Springreiterin Therese, auch Resi genannt, kennen.

Zu den Verdächtigen zählt auch Schachners Witwe Solveig, die das Bankhaus erbt. Haller und Janda vermuten, dass sie mit dem Prokuristen der Bank, Dr. Christian Hohmann, gemeinsame Sache gemacht haben könnte. Zu den Fahrern von Kurt Laimer gehört Marco, er arbeitet für Laimer als Fiaker und Drogenkurier. Allerdings fehlt Alex zunächst das Motiv, warum Laimer seinen guten Kunden Schachner umbringen sollte. Laut Prokurist Hohmann war Laimer Kunde der Bank, Laimer war mit den Raten im Rückstand, Schachner wollte ihm das Darlehen kündigen. Laimer gesteht mit Drogen gehandelt zu haben, den Mord an Schachner habe er allerdings nicht begangen.

Beim nächtlichen Joggen wird Prokurist Hohmann von einem maskierten Reiter mit einer Eisenstange attackiert. Hohmann vermutet, dass dahinter Richard Riedl steckt, der durch die Riedl-Affäre, einen Anlagebetrug, in den auch die Bank involviert war, bekannt wurde und im Prozess die Alleinschuld auf sich nahm. Richard Riedl wurde vor Kurzem aus der Haft entlassen. Janda und Haller finden heraus, dass Marco und Richard Riedl dieselbe Person sind. Er bedroht Solveig Schachner mit der Waffe und fordert Geld dafür, dass er die Alleinschuld auf sich nahm.

Nachdem Riedl Solveig schwer verletzt, stellt sich Haller als Geisel im Austausch für Solveig zur Verfügung. Der mit Haller flüchtende Riedl wird von Janda und deren Assistenten Lassmann verfolgt. Die beiden spüren Riedl und Haller in der Wiener Kanalisation im Stadtpark auf, wo auf Riedl von Therese Maxeiner geschossen wird. Sie wollte sich an Richard Riedl und Romanus Schachner rächen, weil sie eine der Geschädigten in der Riedl-Affäre war und daher ihre Karriere als Springreiterin aufgeben musste, um ihren Vater zu unterstützen, nachdem ihre Mutter verstorben war. Therese Maxeiner wird schließlich von der Polizei festgenommen.

Produktion Bearbeiten

 
Ein Fiaker in Wien

Die Dreharbeiten fanden gemeinsam mit der Folge Endstation Zentralfriedhof vom 30. Juni bis zum 4. September 2020 statt. Gedreht wurde in Wien und Umgebung.[8][9][10] Drehorte waren unter anderem der Karlsplatz, der Michaelerplatz und der Wiener Stadtpark.

Produziert wurde der Film von der österreichischen Mona Film und deutschen Tivoli Film der Produzenten Thomas Hroch und Gerald Podgornig. Beteiligt waren der Österreichische Rundfunk und die ARD (Degeto Film), unterstützt vom Fernsehfonds Austria und dem Filmfonds Wien.[9][10]

Für das Kostümbild zeichnete Theresa Ebner-Lazek verantwortlich, für das Szenenbild Katharina Haring, Nina Salak und Attila Plangger, für den Ton Wolfgang Wanderer und für das Maskenbild Danijela Brdar und Heike Sekera.[11][8]

Rezeption Bearbeiten

Kritiken Bearbeiten

Tilmann P. Gangloff schrieb auf tittelbach.tv in der Gesamtbetrachtung der zwei Folgen Tod im Fiaker und Lebendig begraben, dass Regisseurin Katharina Mückstein mit ersterer die Reihe zur ursprünglichen Qualität zurückführe. Gangloff vergibt dafür insgesamt 4 von 6 Sternen. Die Handlung sei interessant, die Bildgestaltung besonders. Die zweite Folge setze allerdings noch eins drauf, Chaabanes Inszenierung sei noch dichter. Schwungvolle Kamerafahrten, ausgefallene Perspektiven und eine ungewöhnliche Musik heben den Film deutlich über den Durchschnitt der zumeist guten Donnerstagskrimis. Insgesamt 4,5 Sterne.[12]

Wilfried Geldner bezeichnete die Folge Tod im Fiaker im Weser-Kurier als schönen Wienkrimi, der tollkühn das Sightseeing mit dem Kokainhandel der Fiaker verwebe.[13]

Einschaltquoten Bearbeiten

In Deutschland sahen den Film bei Erstausstrahlung im Ersten 5,96 Millionen Zuschauer, der Marktanteil lag bei 18,4 Prozent.[14]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Blind ermittelt: Wiener Kaltblut [E04]. In: Wunschliste.de. Abgerufen am 25. November 2020.
  2. Blind ermittelt Folge 4: Wiener Kaltblut. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 25. November 2020.
  3. Blind ermittelt: Zerstörte Träume [E04]. In: ORF.at. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Dezember 2020; abgerufen am 25. November 2020.
  4. Tod im Fiaker - Der Wien-Krimi: Blind ermittelt / Blind ermittelt. In: wunschliste.de. Abgerufen am 24. Februar 2021.
  5. Glenn Riedmeier: "Blind ermittelt" kehrt als "Wien-Krimi" zurück. In: wunschliste.de. 23. Februar 2021, abgerufen am 24. Februar 2021.
  6. Das Erste: "Der Wien-Krimi: Blind ermittelt". In: presseportal.de. 6. April 2021, abgerufen am 6. April 2021.
  7. Der Wien-Krimi: Wie denn jetzt? Titelchaos in Deutschland und Österreich. In: tvdigital.de. 15. April 2021, abgerufen am 16. April 2021.
  8. a b Blind ermittelt – Wiener Kaltblut bei crew united, abgerufen am 25. November 2020.
  9. a b Drehstart für „Blind ermittelt“ in Wien. 3. Juli 2020, abgerufen am 25. November 2020.
  10. a b "Blind ermittelt": Drehstart für zwei neue Wien-Krimis mit Philipp Hochmair und Andreas Guenther. In: presseportal.de. 3. Juli 2020, abgerufen am 25. November 2020.
  11. Blind ermittelt – Wiener Kaltblut. In: monafilm.tv. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Dezember 2020; abgerufen am 25. November 2020.
  12. Tilmann P. Gangloff: Reihe „Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Fiaker / Lebendig begraben“. In: tittelbach.tv. Abgerufen am 17. April 2021.
  13. Wilfried Geldner: Es lebe der Zentralfriedhof! In: weser-kurier.de. 10. April 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. April 2021; abgerufen am 17. April 2021.
  14. Das Erste: "Der Wien-Krimi: Blind ermittelt" - Tagessieg für "Tod im Fiaker". In: presseportal.de. 9. April 2021, abgerufen am 9. April 2021.