Blanckensee (Adelsgeschlecht)

Adelsgeschlecht

Blanckensee, auch Blankensee, ist der Name eines neumärkischen Uradelsgeschlechts, das dort zu den einflussreichsten und mächtigsten gezählt wurde und sich später auch nach Pommern und Posen ausbreitete. Zweige der Familie bestehen bis heute fort.

Wappen derer von Blanckensee

Geschichte Bearbeiten

Das Geschlecht erscheint erstmals mit Aluericus de Blanckensee, der am 17. September 1234 urkundlich als Zeuge auftritt.[1] Die durchgängig gesicherte Stammreihe beginnt im Jahre 1333 mit Gyso de Blankenze, Erbherr auf Schlagenthin. Er war mit Gertrud von Güntersberg aus dem Haus Dölitz vermählt. Sein gleichnamiger Urenkel, der brandenburgische Geheime Rat Gyso III. von Blanckensee erwarb im Jahre 1449 1/2 Schönwerder, besaß neben Schlagenthin aus väterlichem Erbe auch Raddun und Arnswalde. Gyso III. tat sich im Krieg hervor, als er für den Markgrafen Joachim I. die Marienburg einnahm und verteidigte. Vom Papst wurde er mit dem Kirchenbann belegt. Er war mit Sophie von der Osten aus dem Haus Woldenburg vermählt. Sein Sohn Hans stiftete um 1460 die beiden Hauptlinien der Familie, indem sein Sohn Hans, vermählt mit Katharina von Güntersberg aus dem Haus Ravenstein, Schlagenthin und Neuenkirchen und sein Sohn Tyde Schönwerder erhielt.

Obwohl Elzow[2] bereits für das Jahr 1331 einen Zeugen Peter von Blanckensee in Pommern nennt, lässt sich die Familie erst im Jahre 1523 mit dem in einer Musterrolle erwähnten Johachim von Blanckensee, Erbherr auf Schönwerder urkundlich dort feststellen. 1583 musste Tönnies von Blanckensee, Erbherr auf Schönwerder und Reichenbach, drei Pferde zur Musterung stellen. In den Jahren 1704 bis 1787 sind diverse Gütererwerbungen und -verkäufe in Pommern durch die Herren von Blanckensee dokumentiert.

Linie Schlagenthin Bearbeiten

Mehrere Glieder aus der Linie Schlagenthin dienten in der kursächsischen Armee, über diese auch in der dänischen Armee, vor allem aber in der preußischen Armee.

Hans Adam von Blankensee, Erbherr auf Schlagenthin, hatte sich mit Margaretha von Delitz aus dem Haus Morstein bei Nörenberg vermählt. Sein Sohn Bernd Sigismund von Blanckensee (1693–1757) hatte sich bei Chotusitz ausgezeichnet und war bei Kesselsdorf verwundet worden. 1751 wurde er Ritter des Ordens Pour le Mérite, wurde Chef der ehemaligen sächsischen Garde und stieg bis zum preußischen Generalmajor auf.

Linie Schönwerder Bearbeiten

Aus der Linie Schönwerder erwarb der königlich preußische Kammerherr, Domdechant des Hochstiftes zu Cammin und General-Landschaftsrepräsentant von Westpreußen, Alexander Sigismund Friedrich Richard Georg von Blanckensee (1747–1817) von einer Prinzessin Sapiéha die Herrschaft Filehne, zu welcher Mitte des 19. Jahrhunderts die Stadt selbst sowie 56 weitere Ortschaften mit zusammen 13.252 Einwohnern gehörten. Am 5. Juni 1798 wurde er in den preußischen Grafenstand gehoben. Er war mit Freiin Auguste Dorothea von Hagen (1757–1819) vermählt und wurde Stammvater der Grafen von Blanckensee.

Weitere Familien Bearbeiten

Grafen Blankensee-Fircks Bearbeiten

Preußischer Grafenstand Blankensee-Fircks im Jahre 1857, bei Gründung eines Fideikommiss, erblich nach dem Recht der Erstgeburt für Freiherr Clotar von Fircks, vermählt selben Jahres mit Gräfin Marie von Blankensee[3]

Grafen Blankensee-Pückler Bearbeiten

1885 kam es zur Namens- und Wappenvereinigung beider gräflicher Familien für Graf Friedrich von Pückler, Freiherr von Groditz, preußischer Premierleutnant im Husarenregiment Nr. 4. 1901 erfolgte die Namensänderung in Graf von Pückler und Blankensee für denselben, erblich gebunden an den Besitz am Blankensee’schen Fideikommiss Wugarten.[4]

Besitz Bearbeiten

Wappen Bearbeiten

  • Das Stammwappen zeigt in Blau drei (2, 1) silberne sechsstrahlige Sterne. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken drei weiß-blaue Straußenfedern mit aufgelegtem, sechsstrahligen, silbernem Stern.
  • Das gräfliche Wappen (1798) zeigt in Rot drei (2, 1) silberne sechsstrahlige Sterne. Drei Helme ohne Decken, davon der mittlere wie Stammwappen, die beiden äußeren jeweils mit nach innen gekehrtem, goldbewertem, schwarzen Adler mit roter ausgeschlagener Zunge. Als Schildhalter zwei wilde Männer, in der freien Hand je eine auf den Boden gestemmte Keule haltend.

Familienmitglieder (chronologisch) Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Blanckensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis. Erste Haupttheil, Zehnter Band, G. Reimer, Berlin 1859, S. 198 f. XXXIII. Aluericus de Blanckensee, in: Bederich, Burggraf zu Brandenburg, verzichtet auf das Havelbruch zu Gunsten des Klosters Lehnin, dem es vom Markgraf Otto verschrieben sei, am 17. September 1234.
  2. Albrecht Elzow: Pommerscher Adelsspiegel von Albrecht Elzow aus dem 17. Jahrhundert, ergänzt, berichtigt und erweitert durch Christoph v. Heydebreck und Friedrich Wilhelm v. der Osten-Plathe im 18. Jahrhundert. Landesarchiv Greifswald Signatur: Rep.41 v.d.Osten-Plathe Ost 11/I. Abteilung Blanckensee.
  3. Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band I, Band 53 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg (Lahn) 1972, S. 424–425. ISBN 3-7980-0753-5.
  4. Christoph Franke, Moritz Graf Strachwitz von Groß Zauche und Camminetz: GHdA, Adelslexikon. Band XVII (Nachträge), Band 144 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg (Lahn) 2008, S. 96–97. ISBN 978-3-7980-0837-3.