Bismarckturm (Bochum)

Aussichtsturm in Bochum

Der Bismarckturm in Bochum ist ein 1910 eingeweihter Bismarckturm und Aussichtsturm im Stadtpark Bochum. Er ist wie alle Bismarcktürme dem Reichskanzler Otto von Bismarck gewidmet, der als Architekt der Reichsgründung 1871 national verehrt wurde.

Bismarckturm
Bild des Objektes
Der Bismarckturm in Bochum
Der Bismarckturm in Bochum
Basisdaten
Ort: Bochum
Land: Nordrhein-Westfalen
Staat: Deutschland
Höhenlage: 116 m ü. NHN
Koordinaten: 51° 29′ 25,8″ N, 7° 13′ 33,8″ O
Verwendung: Aussichtsturm
Zugänglichkeit: Aussichtsturm öffentlich zugänglich
Turmdaten
Bauzeit: 1909–1910
Baukosten: 95.000 M
Architekt: Albert Friebe
Baustoff: Sandstein
Gesamthöhe: 33 m
Weitere Daten
Grundsteinlegung: 28. März 1909
Einweihung: 16. Oktober 1910
Anzahl an Treppenstufen: 149 Stufen

Positionskarte
Bismarckturm (Nordrhein-Westfalen)
Bismarckturm (Nordrhein-Westfalen)
Bismarckturm
Lokalisierung von Nordrhein-Westfalen in Deutschland

Geschichte Bearbeiten

 
Feuerschale neben dem Turm

Im Juni 1908 wurde der Bau eines Bismarckturms vom ehemaligen Stadtrat Otto Hünnebeck angeregt, nachdem Bismarck bereits 1895 zum Ehrenbürger Bochums ernannt worden war. Die Grundsteinlegung für den Turm erfolgte am 26. März 1909.[1] Nach Ausschreibung eines freien Wettbewerbes für die Gestaltung des Turmes, erfolgten 650 Einsendungen mit 530 Entwürfen.[1] Eine Wettbewerbsjury entschied sich aus Kostengründen für den Entwurf des Breslauer Architekten Albrecht Friebe (* 1882).[2] Als Standort wählte man eine Anhöhe im Stadtpark Bochum mit einem Ausblick über die Stadt Bochum bis nach Gelsenkirchen und Essen. Die Kosten von 95.000 Mark[3] für das 33 Meter[4] hohe Bauwerk wurden durch Spenden getragen. Das Baumaterial ist Ruhrsandstein aus Dortmund-Hohensyburg.

Am 16. Oktober 1910 wurde der Turm eingeweiht. Um die 10.000 Erwachsene und um die 2.500 Kinder erklimmten in der Anfangszeit den Turm pro Jahr.[5]

Dem Turm aufgesetzte war eine mit Benzol betriebene Feuerschale, die durch einen Schlauch befüllt wurde.[6] Damit erreichte der Turm früher eine Höhe von 34 Metern[3]. Somit konnte der Turm bei besonderen Anlässen befeuert werden, wie z. B. am 10. März 1912, an dem Gedenktag der Erhebung Preußens.[5] Die Idee, bei den Bismarcktürmen war, eine „Feuerkette“ an nationalen Feiertagen zu schaffen. Weiterhin wurde die Schale bis in die 1930er-Jahre hinein an Bismarcks Geburtstag befeuert.[7][8] Städtische Handwerker erhielten 1935 den Auftrag „... auf dem Bismarckturm (...) zur Ehre eines früheren Stadtrates ein Feuerwerk anzuzünden.“ Dabei kam es durch die defekte Leitung zu einem Unfall mit Benzoldämpfen mit einem Toten und zwei Verletzten.[6] Wahrscheinlich wurde danach die Befeuerung eingestellt. 1988 wurde die Schale entfernt und befindet sich heute rechts neben dem Turm.

Nach einer längeren Schließung ab 1983 wurde der in unregelmäßigem Quadermauerwerk auf einem terrassenförmigen Unterbau teleskopartig errichtete Turm, der einen Eingang im Stil eines klassischen Mausoleums hat,[1] renoviert und am 29. Juni 2001 wiedereröffnet.[4]

Lage Bearbeiten

  • Lage: im Stadtpark Bochum, nordöstlich der Innenstadt, nahe der Autobahn 40, Anschlussstelle „Bochum-Stadion“ (#36)
  • ÖPNV: Bus 336, 339, 353, Haltestellen „Kunstmuseum“ oder „Tierpark“, Stadtbahn 308/318 Haltestelle „Planetarium

Weiterer Bismarckturm in Bochum Bearbeiten

Der Bismarckturm (Bochum-Dahlhausen) oberhalb der Fabrik des Unternehmens Dr. C. Otto & Comp. auf einer Anhöhe von 13 Metern wurde 1945 abgerissen.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bismarckturm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Inauguraldissertation von Karin Schwarz aus Dortmund (Dortmund/Marburg, Mai 2004): Bürgerliche Selbstdarstellung im Ruhrgebiet zwischen 1871 und 1918. Die kommunalen Denkmäler einer Industrieregion. Verzeichnis der kommunalen Denkmäler zwischen 1838 und 1916: Bismarck-Turm im Stadtpark (Band II, S. 6/7), abgerufen am 23. Oktober 2023.
  2. Inauguraldissertation von Hans-Stefan Bolz, Siegburg (Bonn 2008): Hans Poelzig und der »neuzeitliche Fabrikbau« (Industriebauten 1906–1934), Band I, S. 17, abgerufen am 23. Oktober 2023.
  3. a b Bismarckturm Bochum (Memento des Originals vom 19. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bismarcktuerme.de bei bismarcktuerme.de
  4. a b Foto der Informationstafel im Turm, auf commons.wikimedia.org
  5. a b Verwaltungsbericht der Stadt Bochum, 1912, S. 189
  6. a b Das Unglück im Bismarckturm. Bochumer Anzeiger, 9. April 1935, abgerufen am 22. Februar 2024.
  7. Flammen lodern vom Turm - Bochum grüßt am Bismarckgeburtstag den greisen Feldmarschall von Hindenburg. In: zeitpunkt.nrw. Bochumer Anzeiger, 1. April 1931, abgerufen am 22. August 2023.
  8. Vom Bismarckturm lodert das Feuer. In: zeitpunkt.nrw. Bochumer Anzeiger, 3. April 1933, abgerufen am 22. August 2023.