Bernhard Gemelich

Bernhard Gemelich (* 15. Juni 1605^[1] in Innsbruck; † 10. Juli 1660 ebenda) war der 26. Abt des Stiftes Stams in Tirol.

Leben Bearbeiten

Bernhard Gemelich, mit bürgerlichem Namen Johannes, trat am 7. Februar 1623 unter Abt Thomas Lugga (1615–1631) in das Kloster ein. Er war der älteste Sohn des Orgelbauers Georg Gemelich. Nach dem Durchlaufen des Noviziates legte er am 11. Februar 1624 im Alter von 18 Jahren die feierliche Profess ab. Gemelich war der Erste, der einen vom bürgerlichen Namen abweichenden Ordensnamen annahm. Im Mai 1625 wurde er von seinem Abt bei den Franziskanern in Innsbruck in die Kost gegeben, um bei den Jesuiten Vorlesungen hören zu können. Im Oktober 1629 wurde er zum Studium der Theologie und des kanonischen Rechts nach Salzburg geschickt. Das Theologiestudium beendete er mit dem Doktorat. Im September 1631 empfing er in Brixen die Priesterweihe. Im November 1633 wurde er von Abt Paul Gay zum Cellerar, am 8. Mai 1634 zum Prior bestellt. Nach dem Ableben Gays im Mai 1638 wurde Gemelich am 11. August zum Abt gewählt. Die Benediktion des neu gewählten Prälaten wurde im Kloster Kaisheim vollzogen.^[2]

Vielfach und erfolgreich war er als Generalvikar der 1624 gegründeten Oberdeutschen Zisterzienserkongregation tätig und als Geheimer Rat Erzherzog Ferdinand Karls und Hofkammerpräsident (1650–1659) mit dem Innsbrucker Hof verbunden. Mehrfach besuchte ihn Kaiser Ferdinand III. im Kloster. Als Bauherr ist er vor allem für die Errichtung der neuen Sakristei und des Dormitoriums verantwortlich.

Literatur Bearbeiten

Stift Stams (Hrsg.): 700 Jahre Stift Stams, 1273–1973, o. O. 1973, S. 203–224
Album Stamsense, S. 37

Weblinks Bearbeiten

Bernhard Gemelich in der Biographia Cisterciensis

Einzelnachweise Bearbeiten

↑ In der auf die Angaben des Album Stamsense Nr. 438 basierenden älteren Literatur wird als Tag der Geburt der 11. April 1600, d. i. das Geburtsdatum des Tobias Gemelich angenommen. Tobias Gemelich ist aber schon als Kind im Pestjahr 1611 verstorben. Bevor Gemelich den Klosternamen Bernhard annahm, hieß er mit bürgerlichem Namen Johannes. Johannes Gemelich wurde am 15. Juni 1605 geboren. Quellen: 1.) Zum Tod von Tobias Gemelich am 5. Juni Jahr 1611 : Bernhard Schretter, Die Pest in Tirol 1611-1612. Ein Beitrag zur Medizin, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte von Innsbruck. Innsbruck 1982, S. 137 (Veröffentlichungen des Innsbrucker Stadtarchivs, Neue Folge, Band 12/13); 2) zum Geburtsdatum des Johann Gemelich: Matriken Tirol Online, Taufbuch der Pfarre Innsbruck, St. Jakob Taufbuch 1605-1608_MF 0967-2, pag. 7, und 3) Nachweis, dass Johannes Gemelich am 7. Februar 1623 in das Kloster Stams eingetreten und ein Jahr später als Bernhard Gemelich die Profess abgelegt hat: Tagebuch des Abtes Paulus Gay, STA Stams, MS 51, pag. 45 und 55.
↑ Alle Daten aus: Tagebuch des Abtes Paul Gay, STA Stams, MS 51

Personendaten
NAME	Gemelich, Bernhard
KURZBESCHREIBUNG	Abt des Stiftes Stams
GEBURTSDATUM	15. Juni 1605
GEBURTSORT	Innsbruck
STERBEDATUM	10. Juli 1660
STERBEORT	Innsbruck

[1] In der auf die Angaben des Album Stamsense Nr. 438 basierenden älteren Literatur wird als Tag der Geburt der 11. April 1600, d. i. das Geburtsdatum des Tobias Gemelich angenommen. Tobias Gemelich ist aber schon als Kind im Pestjahr 1611 verstorben. Bevor Gemelich den Klosternamen Bernhard annahm, hieß er mit bürgerlichem Namen Johannes. Johannes Gemelich wurde am 15. Juni 1605 geboren. Quellen: 1.) Zum Tod von Tobias Gemelich am 5. Juni Jahr 1611 : Bernhard Schretter, Die Pest in Tirol 1611-1612. Ein Beitrag zur Medizin, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte von Innsbruck. Innsbruck 1982, S. 137 (Veröffentlichungen des Innsbrucker Stadtarchivs, Neue Folge, Band 12/13); 2) zum Geburtsdatum des Johann Gemelich: Matriken Tirol Online, Taufbuch der Pfarre Innsbruck, St. Jakob Taufbuch 1605-1608_MF 0967-2, pag. 7, und 3) Nachweis, dass Johannes Gemelich am 7. Februar 1623 in das Kloster Stams eingetreten und ein Jahr später als Bernhard Gemelich die Profess abgelegt hat: Tagebuch des Abtes Paulus Gay, STA Stams, MS 51, pag. 45 und 55.

[2] Alle Daten aus: Tagebuch des Abtes Paul Gay, STA Stams, MS 51

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