Bernd-Christian Althoff

deutscher Schauspieler

Bernd-Christian Althoff (* 1983 in Bielefeld[1][2]) ist ein deutscher Schauspieler.

Leben Bearbeiten

Ausbildung und Theater Bearbeiten

Althoff machte sein Abitur und absolvierte seinen Zivildienst. Anschließend folgte ein Auslandsaufenthalt in Australien, wo er als Tellerwäscher, Tankwart und als Arbeiter auf einer Obstplantage jobbte. Althoff studierte von 2006 bis 2010 Schauspiel am Max Reinhardt Seminar in Wien und am Institut für Schauspiel und Schauspielregie der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.[3] Zu seinen Lehrern gehörten u. a. Michaela Rosen, Markus Schleinzer, Artak Grigorjan, Klaus Maria Brandauer, István Szabó und Markus Kupferblum. Sein Studium schloss er als Magister Artium (M.A.) ab.

Bereits während seines Studiums trat er in Wien u. a. am Werkstätten- und Kulturhaus WUK (2007; als Carl in Gesäubert von Sarah Kane), am Schlosstheater Schönbrunn, am Theater der Jugend Wien (2008; jeweils in Der Diener zweier Herren) und im Salon5 (2008; in Töten von Daniel Kehlmann) auf. Noch vor Abschluss seiner Ausbildung spielte er 2010, unter der Regie von Nina C. Gabriel, als Gast am Vorarlberger Landestheater Bregenz den Mercutio in Romeo und Julia(n), in einer „schwulen“ Variante des Shakespeare-Stoffs mit zwei sich liebenden Männern.[4] Am Staatstheater Mainz, wo er ebenfalls als Gast engagiert war, trat als Pylades in Iphigenie auf Tauris (2010, Regie: Niki Stein) und als Brick in Die Katze auf dem heißen Blechdach[5] (2012, Regie: Sarantos Zervoulakos) auf.

In der Spielzeit 2012/13 hatte er ein Gastengagement am Theater in der Josefstadt in Wien, wo er den Mr. Cecil Graham in der Gesellschaftskomödie Lady Windermeres Fächer in einer Neuinszenierung mit Andrea Jonasson und Sona MacDonald in den Hauptrollen spielte.[6] In der Spielzeit 2013/14 war er als Inspektor Voss in Die Physiker und als Ruprecht in Der zerbrochne Krug erneut als Gast am Vorarlberger Landestheater Bregenz engagiert.[1]

2015 spielte er in Hamburg auf Kampnagel in dem Theaterstück Juli von Iwan Wyrypajew und in der Performance & Installation Hamamness.[7] Im September 2016 gastierte er am Nationaltheater Thessaloniki (Theatro Avlaia), mit der griechischen Erstaufführung von Theresia Walsers Stück Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel; Regie führte Sarantos Zervoulakos.

Film und Fernsehen Bearbeiten

Sein Kino-Debüt gab Althoff mit einer kleinen Rolle in dem österreichischen Spielfilm Der Räuber (2010). Es folgen weitere Nebenrollen in Christian Schwochows Die Unsichtbare und in Rudolf Thomes Film im Film Ins Blaue (2012).

Ab 2015 war Althoff regelmäßig in TV-Produktionen zu sehen, zunächst in dem Fernsehfilm Vier kriegen ein Kind (2015) neben Friederike Kempter und Christina Hecke als attraktiver „Samenspender“ Manuel. Es folgten Episodenhauptrollen in den ZDF-Serien SOKO Wismar (2015, als betrügerischer Inhaber einer Firma für Sanitärbedarf) und Bettys Diagnose (2016, als Sohn eines Patienten mit Verdacht auf das Capgras-Syndrom).

In der ZDF-Krimireihe Stralsund (Folge: Vergeltung; Erstausstrahlung: Oktober 2016) hatte er eine Nebenrolle als an einer Entführung beteiligter Internatslehrer Herr Geiger. In der dreiteiligen Fernsehreihe Eltern allein zu Haus von Regisseur Josh Broecker spielte er im zweiten Teil, der im März 2017 erstausgestrahlt wurde, den charmanten und „sensiblen“ Rechtsanwalt Sebastian, den Liebhaber der weiblichen Hauptfigur, der erfolgreichen Managerin Tanja (Susanna Simon).[8][9] In dem ZDF-„Sonntagsfilm“ Chaos-Queens: Für jede Lösung ein Problem (2017), mit Katharina Wackernagel in der Hauptrolle, war er der untreue Verlobte und „Blind-Dater“ Patrik.[10] In der 8. Staffel der ZDF-Krimiserie Die Chefin (Erstausstrahlung: Oktober 2017) übernahm Althoff eine Episodennebenrolle als Fitnessstudio-Mitarbeiter und „Loverboy“ Philipp Kessler, der ein junges Mädchen vom Land in eine Sexfalle lockt.

In der Katie-Fforde-Verfilmung Bruderherz (2017), die im Rahmen der ZDF-„Herzkino“-Reihe ausgestrahlt wurde, spielte Althoff seine erste große Fernsehhauptrolle als Café-Besitzer Stephen.[11] In der Inga Lindström-Fernsehreihe des ZDF folgte in dem Fernsehfilm Das Haus am See (2017) als Pferdetrainer und „Pferdeflüsterer“ Birger eine weitere große Fernsehhauptrolle.[12]

In der TV-Reihe Billy Kuckuck, mit Aglaia Szyszkowitz als Mainzer Gerichtsvollzieherin in der Hauptrolle, spielt Althoff seit dem ersten Film mit dem Titel Billy Kuckuck – Margot muss bleiben! (2018) und in den Fortsetzungen Billy Kuckuck – Eine gute Mutter (2019) und Billy Kuckuck – Aber bitte mit Sahne! (2020) den jungen, „schmucken“ Rettungssanitäter Lukas Langfeldt, der die wesentlich ältere weibliche Hauptfigur Billy über ein Internet-Date kennenlernt und sich ernsthaft in sie verliebt.[13][14][15][16]

Im Dresdner Tatort: Wer jetzt allein ist (Erstausstrahlung: Mai 2018) verkörperte er in einem Kurzauftritt den Datingportal-Betreiber Thomas Frank, der zeitweilig selbst unter Tatverdacht gerät.[17][18] In der ZDF-Reihe „Herzkino.Märchen“ verkörperte er in dem Film Der Froschkönig (Erstausstrahlung: Dezember 2018), einer Modernisierung des Märchenstoffs vom Froschkönig, in seiner Rolle als Fensterputzer und Taucher Jimi die Figur des „Froschkönigs“.[19] Außerdem hatte er 2019 Episodenrollen in den TV-Serien Notruf Hafenkante und Morden im Norden. In der 11. Staffel der ZDF-Serie SOKO Stuttgart (2019) übernahm Althoff eine Episodenrolle als tatverdächtiger Veranstalter des Stuttgarter Skate-Contests.[20] In dem TV-Dreiteiler Unsere wunderbaren Jahre, der im März 2020 auf Das Erste ausgestrahlt wurde, verkörperte Althoff, an der Seite von Anna Maria Mühe den SS-Hauptsturmführer und Russlandheimkehrer Fritz Nippert.[21] In der 17. Staffel der ZDF-Serie SOKO Köln (2020) spielte Althoff eine der Episodenhauptrollen als tatverdächtiger Sohn einer erschlagenen reichen Fabrikantenwitwe.[22]

In der Rosamunde Pilcher-Verfilmung Vier Luftballons und ein Todesfall (2022) war Althoff in einer Hauptrolle als Blumengroßhändler Joey Hamilton und charmanter Chef einer jungen Floristin an der Seite von Meriel Hinsching zu sehen.[23]

Sonstiges Bearbeiten

Er ist außerdem als Moderator aktiv, u. a. für Viva con agua auf dem Reeperbahnfestival und der Millerntor Gallery. Althoff lebt in Hamburg.

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Bernd-Christian Althoff (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive). Vita, Offizielle Internetpräsenz Vorarlberger Landestheater Bregenz. Abgerufen am 14. März 2015
  2. Bernd-Christian Althoff. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 17. März 2021.
  3. Bernd-Christian Althoff bei Filmmakers, abgerufen am 9. November 2021
  4. Linda Schemm: "Romeo und Julia(n)" feierten am Vorarlberger Landestheater Premiere. 29. Januar 2010, abgerufen am 19. März 2023.
  5. Almuth Murawski: Eine Familie muss für die Wahrheit durch die Hölle gehen (Memento vom 6. Oktober 2017 im Internet Archive). Aufführungskritik. In: Frankfurter Neue Presse vom 11. April 2012. Abgerufen am 5. Oktober 2017.
  6. WIEN/Theater in der Josefstadt: LADY WINDERMERES FÄCHER von Oscar Wilde. Aufführungskritik; Der Merker. Abgerufen am 14. März 2015
  7. LIVE ART FESTIVAL 2015: HAMAMNESS: WILLKOMMEN IN DER OSMONISCHEN GEMEINSCHAFT (Memento des Originals vom 6. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kampnagel.de. Offizielle Internetpräsenz Kampnagel. Abgerufen am 5. Oktober 2017.
  8. "Die Winters": Richtig gut geworden (Memento vom 17. Dezember 2017 im Internet Archive). TV-Kritik. In: Frankfurter Neue Presse vom 1. April 2017. Abgerufen am 16. Dezember 2017.
  9. programm ARD de-ARD Play-Out-Center Potsdam, Potsdam Germany: Eltern allein zu Haus: Die Winters. Abgerufen am 19. März 2023.
  10. Chaos-Queens – Für jede Lösung ein Problem – Kritik zum Film bei Tittelbach.tv. Abgerufen am 19. März 2023.
  11. "Bruderherz": Neue "Katie Fforde"-Verfilmung im ZDF-"Herzkino". Pressemitteilung des ZDF vom 7. September 2017. Abgerufen am 18. September 2017.
  12. "Inga Lindström: Das Haus am See" im ZDF-"Herzkino". Pressemitteilung des ZDF vom 26. Oktober 2017. Abgerufen am 29. Oktober 2017.
  13. Fernsehfilm „Billy Kuckuck – Margot muss bleiben!“. Fernsehkritik bei Tittelbach.tv. Abgerufen am 29. April 2018.
  14. Der gute Mensch von Mainz (Memento vom 29. April 2018 im Internet Archive). Fernsehkritik. In: Heilbronner Stimme vom 29. März 2018. Abgerufen am 29. April 2018.
  15. Reihe „Billy Kuckuck – Eine gute Mutter“. TV-Kritik. Bei: Tittelbach.tv. Abgerufen am 11. Dezember 2019.
  16. TV-Tipp: "Billy Kuckuck: Aber bitte mit Sahne". TV-Kritik bei Evangelisch.de. Abgerufen am 3. Oktober 2020.
  17. "Tatort" Dresden: Einer von Ihren Vogelfreunden. Fernsehkritik. In: DIE ZEIT vom 21. Mai 2018. Abgerufen am 21. Mai 2018.
  18. Tatort-Kritik: Dresdner Tatort ist ein Griff in die Klischee-Kiste. Fernsehkritik. In: Berliner Zeitung vom 21. Mai 2018. Abgerufen am 21. Mai 2018.
  19. Reihe „Der Froschkönig“. TV-Kritik. Bei: Tittelbach.tv. Abgerufen am 16. Dezember 2018.
  20. SOKO Stuttgart: Skate or die (Memento vom 29. Juli 2021 im Internet Archive). Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF. 11. Dezember 2019.
  21. Unsere wunderbaren Jahre – Kritik zum Film bei Tittelbach.tv. Abgerufen am 19. März 2023.
  22. SOKO Köln: Ein eigenes Leben (Memento vom 4. Oktober 2021 im Internet Archive). Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF. 15. Dezember 2020.
  23. Vier Luftballons und ein Todesfall. Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF. Abgerufen am 2. Januar 2022.