Breitzbach

Ortsteil von Herleshausen
(Weitergeleitet von Berlitzgrube)

Breitzbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Herleshausen im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Zum Ortsteil gehört der Weiler Berlitzgrube.

Breitzbach
Gemeinde Herleshausen
Koordinaten: 51° 1′ N, 10° 6′ OKoordinaten: 51° 1′ 24″ N, 10° 5′ 51″ O
Höhe: 250 (249–359) m ü. NHN
Fläche: 4,21 km²[1]
Einwohner: 120 (Mai 2011)[2]
Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1970
Postleitzahl: 37293
Vorwahl: 05654

Geographie Bearbeiten

Breitzbach liegt etwa fünf Kilometer nordwestlich von Herleshausen. Durch das Dorf führt keine Hauptverkehrsstraße, die Bundesstraße 400 führt am Ortsrand vorbei und endet unweit des Ortes an der Anschlussstelle Wommen der Bundesautobahn 4. Durch den Ort fließt der gleichnamige Bach, der im Nachbarort Nesselröden in die Nesse, einen Zufluss der Werra, mündet.

Geschichte Bearbeiten

Ortsgeschichte Bearbeiten

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Breitzbach erfolgte unter dem Namen Breitsbach im Jahr 1545.[3] Von 1545 bis 1824 gehörte Breitzbach zum Lehen der Treusche von Buttlar. Der Weiler Berlitzgrube wurde schon 1433 erstmals erwähnt. Er ist heute noch im Besitz der Treusche von Buttlar. Breitzbach gehörte ab 1585 zum Amt Sontra, ab 1818 zum Justizamt Netra und seit 1821 zum Kreis Eschwege.

Zum 1. Dezember 1970 erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Hessen der freiwillige Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Altefeld, Archfeld, Breitzbach, Herleshausen (mit Frauenborn), Holzhausen, Markershausen, Nesselröden, Unhausen, Willershausen und Wommen zur Großgemeinde Herleshausen.[4][5] Für die eingliederten Gemeinden und Herleshausen mit Frauenborn wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick Bearbeiten

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Breitzbach angehört(e):[3][7]

Bevölkerung Bearbeiten

Einwohnerstruktur 2011 Bearbeiten

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Breitzbach 120 Einwohner. Darunter waren 3 (2,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 24 Einwohner unter 18 Jahren, 26 zwischen 18 und 49, 21 zwischen 50 und 64 und 36 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 51 Haushalten. Davon waren 15 Singlehaushalte, 12 Paare ohne Kinder und 18 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 24 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

• 1585: 27 Haushaltungen
• 1747: 30 Haushaltungen
Breitzbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
232
1840
  
209
1846
  
222
1852
  
206
1858
  
210
1864
  
217
1871
  
195
1875
  
174
1885
  
169
1895
  
155
1905
  
169
1910
  
170
1925
  
183
1939
  
167
1946
  
283
1950
  
244
1956
  
221
1961
  
202
1967
  
192
1970
  
166
1980
  
?
1987
  
128
2000
  
?
2011
  
120
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[3]; Zensus 2011[2]

Historische Religionszugehörigkeit Bearbeiten

• 1885: 155 evangelische (= 89,10 %), keine katholischen, 3 anderes christliche-konfessionelle (= 1,90 %) Einwohner[3]
• 1961: 159 evangelische (= 78,71, %), 43 katholische (= 21,29 %) Einwohner[3]

Politik Bearbeiten

Ortsvorsteher ist Leonard Dunkelberg.[10]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Tanzlinde in Breitzbach (2012)
 
Kirche in Breitzbach (2013)

In Breitzbach gibt es viele gut erhaltene Fachwerkbauten und eine kleine Kirche. Des Weiteren steht auf dem Dorfanger eine sehr alte Tanzlinde mit mehr als 6 m Stammumfang.[11]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Breitzbach – Sammlung von Bildern

Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung zwischen Justiz (Justizamt Netra) und Verwaltung.
  3. Am 1. Dezember 1970 als Ortsbezirk zu Gemeinde Herleshausen.

Einzelnachweise

  1. Breitzbach. In: Webauftritt. Gemeinde Herleshausen, abgerufen im September 2019.
  2. a b c d Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 54 und 110, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  3. a b c d e Breitzbach, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. Juli 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Zusammenschluss der Gemeinden Altefeld, Archfeld, Breitzbach, Herleshausen, Holzhausen, Markershausen, Nesselröden, Unhausen, Willershausen und Wommen im Landkreis Eschwege zur neuen Gemeinde „Herleshausen“ vom 1. Dezember 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 51, S. 2381, Punkt 2384 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 7,5 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 388.
  6. Hauptsatzung. (PDF; 50 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Herleshausen, abgerufen im Januar 2022.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 50 f. (online bei Google Books).
  9. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August, S. 73. (kurhess GS 1821)
  10. Ortsvorsteher Breitzbach. In: Internetauftritt der Gemeinde Herleshausen. Abgerufen am 15. August 2018.
  11. Bernd Ullrich, Uwe Kühn, Stefan Kühn: Unsere 500 ältesten Bäume. BLV Buchverlag, München 2009, ISBN 978-3-8354-0376-5, S. 151.