Internationale Filmfestspiele Berlin 1998

48. Ausgabe der Berlinale
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Die 48. Internationalen Filmfestspiele Berlin fanden vom 11. Februar bis zum 22. Februar 1998 statt.

Die Vorbereitung zur 48. Berlinale war geprägt von Absagen und ungeschickten Verhandlungen um Filme für den Wettbewerb. Zunächst sagte Clint Eastwood dem Festival ab. Für seinen Film Mitternacht im Garten von Gut und Böse zogen die Produzenten es vor, den Film ohne Festivalauftritt in die Kinos zu bringen. Das Leben ist schön von Roberto Benigni sollte seine Uraufführung im Wettbewerb haben. Durch zögerliche Verhandlungen entschied Benigni sich, den Film bei den Filmfestspielen von Cannes 1998 zu zeigen. Dort begann der Film dann seinen Weg zum Welterfolg. Politische Verwicklungen gab es um den Film Kundun von Martin Scorsese. Das Festival und Scorsese wollten den Film im Wettbewerb zeigen. Chinesische Proteste führten dann dazu, dass man sich gegen den Film entschied.

Sektion Wettbewerb Bearbeiten

 
Robert De Niro auf einer Pressekonferenz auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin 1998

Folgende Filme stellten sich in diesem Jahr im Programm des offiziellen Wettbewerbs dem Urteil der internationalen Jury:

Filmtitel Regisseur Produktionsland Darsteller (Auswahl)
Barbara Nils Malmros Dänemark, Färöer Anneke von der Lippe
The Big Lebowski Joel Coen USA, Großbritannien Jeff Bridges, John Goodman, Julianne Moore
Der Blick des Anderen Vicente Aranda Spanien Laura Morante
Der Boxer Jim Sheridan USA, Irland Daniel Day-Lewis, Emily Watson
The Boys Rowan Woods Australien David Wenham, Toni Collette
Central Station Walter Salles Brasilien, Frankreich Fernanda Montenegro
Der Commissioner George Sluizer Großbritannien, USA, Deutschland, Belgien John Hurt, Armin Mueller-Stahl
Fang lang Lin Cheng-sheng Taiwan
Girls’ Night Nick Hurran Großbritannien Brenda Blethyn, Julie Walters
Good Will Hunting Gus Van Sant USA Robin Williams, Matt Damon, Ben Affleck
Hold You Tight Stanley Kwan Hongkong
I Want You Michael Winterbottom Großbritannien Rachel Weisz
Jackie Brown Quentin Tarantino USA Pam Grier, Samuel L. Jackson
Jeanne et le garçon formidable Olivier Ducastel, Jacques Martineau Frankreich Virginie Ledoyen
Kalmans Geheimnis Jeroen Krabbé USA, Niederlande, Belgien, Großbritannien Laura Fraser, Isabella Rossellini, Topol
Das Leben ist ein Chanson Alain Resnais Frankreich, Großbritannien, Schweiz Sabine Azéma, Agnès Jaoui
Das Mambospiel Michael Gwisdek Deutschland Corinna Harfouch, Jürgen Vogel
Sada Nobuhiko Obayashi Japan Hitomi Kuroki
Der Schlächterbursche Neil Jordan Irland, USA Eamonn Owens
The Sound of One Hand Clapping Richard Flanagan Australien Kerry Fox
Strana gluchich Waleri Todorowski Russland, Frankreich
Il Testimone dello sposo Pupi Avati Italien
Tian yu Joan Chen Hongkong, USA, Taiwan
Viel (zuwenig) Liebe Jacques Doillon Frankreich Lou Doillon
Wag the Dog Barry Levinson USA Dustin Hoffman, Robert De Niro, Anne Heche

Internationale Jury Bearbeiten

Präsident der Jury war der britische Schauspieler Ben Kingsley. Unter seiner Führung wählten folgende Mitglieder der Jury die Preisträger aus: Senta Berger, Li Cheuk-to, Leslie Cheung, Héctor Olivera, Helmut Dietl, Brigitte Roüan, Annette Insdorf, Maja Turowskaja, Maurizio Nichetti und Michael William-Jones.

Preisträger Bearbeiten

 
Fernanda Montenegro
  • Goldener Bär: Der Goldene Bär ging in diesem Jahr an den brasilianischen Film Central Station von Walter Salles.
  • Silberne Bären wurden in folgenden Kategorien vergeben:
    • Die Jury entschied sich in diesem Jahr einen Silbernen Bären an Alain Resnais für sein Lebenswerk zu vergeben.
    • Beste Regie: Neil Jordan für Der Schlächterbursche
    • Beste Schauspielerin: Fernanda Montenegro für Central Station
    • Bester Schauspieler: Samuel L. Jackson in Jackie Brown
    • Silberner Bär für eine herausragende Einzelleistung an Matt Damon für sein Drehbuch zu Good Will Hunting
    • Spezialpreis der Jury an Barry Levinson für Wag the Dog

Sektion Panorama Bearbeiten

Herausragende Filme im Panoramaprogramm: Abre los ojos von Alejandro Amenábar, Sue von Amos Kollek, Le Gone du chaâba von Christophe Ruggia und Fintar o Destino von Fernando Vendrell. Einen Spezial-„Teddy Award“ erhielt in diesem Jahr der Schauspieler Richard O’Brien.

Goldener Ehrenbär Bearbeiten

Einen Goldenen Ehrenbär für ihr Lebenswerk erhielt die französische Schauspielerin Catherine Deneuve.

Weitere Preisträger Bearbeiten

Retrospektive Bearbeiten

Die Retrospektive der Berlinale ist den Brüdern Robert und Curt Siodmak gewidmet. Curt Siodmak wird die „Berlinale Kamera“ für sein Lebenswerk verliehen.

Weblinks Bearbeiten