Berlin-Waidmannslust

Ortsteil von Berlin

Waidmannslust ist ein Ortsteil des Bezirks Reinickendorf von Berlin.

Waidmannslust
Ortsteil von Berlin
Waidmannslust auf der Karte von ReinickendorfBerlinHeiligenseeKonradshöheFrohnauTegelHermsdorfWaidmannslustLübarsMärkisches ViertelBorsigwaldeWittenauReinickendorfBrandenburg
Waidmannslust auf der Karte von Reinickendorf
Koordinaten 52° 36′ 24″ N, 13° 19′ 15″ OKoordinaten: 52° 36′ 24″ N, 13° 19′ 15″ O
Fläche 2,3 km²
Einwohner 11.263 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte 4897 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Okt. 1920
Postleitzahl 13469
Ortsteilnummer 1207
Gliederung
Bezirk Reinickendorf
Ortslagen

Schwarzwaldsiedlung

Waidmannslust

Geographie Bearbeiten

Der Ortsteil Waidmannslust liegt westlich von Berlin-Lübars und wird durch den Waidmannsluster Damm/Zabel-Krüger-Damm[1] in zwei Bereiche geteilt. Während der nördliche und westliche Teil eine zum angrenzenden Hermsdorf ähnliche villen- und landhausartige Bebauung aufweist, ist der östliche Teil (Schwarzwaldsiedlung, auch Rollbergsiedlung genannt) von Hochhäusern wie im nahegelegenen Märkischen Viertel geprägt.

Der Packereigraben bildet die Grenze zum südlich gelegenen Nachbarortsteil Wittenau.

Geschichte Bearbeiten

Waidmannslust geht auf eine Villenkolonie zurück, die auf den 1875 durch den Förster und Gastwirt Ernst Bondick erworbenen Ländereien gegründet wurde. Das Gebiet erhielt seinen Namen durch das von Bondick geführte Gasthaus Waidmannslust.[2]

Im Jahr 1884 erhielt die Kolonie einen eigenen Haltepunkt an der Berliner Nordbahn, den heutigen Bahnhof Waidmannslust. In den Jahren zwischen 1908 und 1912 wurde die Strecke auf ihr heutiges Niveau hochgelegt; auch das Bahnhofsgebäude und die Brücken über den Waidmannsluster Damm stammen aus dieser Zeit und stehen heute unter Denkmalschutz.

Seit 1913 ist die Königin-Luise-Kirche an der Bondick- Ecke Hochjagdstraße (ehemals: Kirchstraße) die weithin sichtbare Landmarke des Ortsteils.

1920 wurde Waidmannslust als Teil der Landgemeinde Lübars aus dem Landkreis Niederbarnim in der preußischen Provinz Brandenburg nach Groß-Berlin eingemeindet und gehört seitdem zum Berliner Bezirk Reinickendorf.

Am 2. Mai 1929 wurde die Straßenbahnstrecke entlang der Wittenauer Cyclopstraße (heute teilweise die Jean-Jaurès-Straße) bis zum Bahnhof Waidmannslust verlängert. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs verkehrte hier die Linie 68.

Nach 1945 war Waidmannslust Teil des französischen Sektors von Berlin. Die Residenz des französischen Stadtkommandanten in Berlin befand sich in der Bondickstraße 1–4.

 
Königin-Luise-Kirche

Bevölkerung Bearbeiten

Jahr Einwohner[3]
1950 05.677
1960 05.927
1970 10.425
1987 10.346
2000 10.412
Jahr Einwohner[4]
2007 10.102
2010 09.661
2015 10.511
2020 11.088
2021 11.027
2022 11.240
2023 11.263

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Wohn­hochhaus Zabel-Krüger-Damm 50–52
 
Wasserfall Steinbergpark

Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

 
S-Bahnhof Waidmannslust

Waidmannslust liegt an der Berliner Nordbahn. Am S-Bahnhof Waidmannslust halten die Züge der S-Bahnlinie S1 (OranienburgFriedrichstraßeWannsee) und S85 (Waidmannslust–Ostkreuz–Schöneweide/Grünau).

Mehrere Buslinien erschließen den Ortsteil.

Hauptverkehrsstraßen sind der Oraniendamm (Bundesstraße B 96), der in Nordwest-Südost-Richtung verläuft und vom Straßenzug Waidmannsluster Damm / Zabel-Krüger-Damm gekreuzt wird.

 
Katholische Schule Salvator

Bildung Bearbeiten

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Jakob Stoller (1873–1930), Geologe, lebte in Waidmannslust
  • Robert Henseling (1883–1964), Astronom, lebte in Waidmannslust
  • Elga Brink (1905–1985), Schauspielerin, in Waidmannslust geboren
  • Gertrud Lehmann-Waldschütz (1905–2001), Schriftstellerin, in Waidmannslust geboren
  • Marianne Sydow (1944–2013), Science-Fiction-Schriftstellerin, lebte in Waidmannslust
  • Marlies Wanjura (* 1945), Politikerin (CDU), ehemalige Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf, lebt in Waidmannslust
  • Björn Wohlert (* 1988), Politiker (CDU), in Waidmannslust aufgewachsen

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Klaus Schlickeiser: Waidmannslust. Vom Wirtshaus zum Ortsteil Reinickendorfs. Förderkreis für Bildung, Kultur und internationale Beziehungen Reinickendorf, Berlin 2000, ISBN 3-927611-15-8.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Berlin-Waidmannslust – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Google Maps. In: Google Maps. Abgerufen am 6. April 2016.
  2. Das ist Berlin – Waidmannslust. In: Berliner Morgenpost Online. Abgerufen am 7. Oktober 2010.
  3. 1950–1987 Statistisches Jahrbuch von Berlin (jeweilige Jahre)
  4. Statistischer Bericht A I 5 – hj 2 / 23. Einwohnerregisterstatistik Berlin 31. Dezember 2023. (PDF) Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, S. 26, abgerufen am 3. März 2024.