Bergwald-Laufkäfer

Art der Gattung Echte Laufkäfer (Carabus)

Der Bergwald-Laufkäfer (Carabus sylvestris), auch Robuster Bergwaldlaufkäfer genannt, ist eine Art der Laufkäfer. Er lebt in Mittel- und Hochgebirgen im zentralen Europa.

Bergwald-Laufkäfer

Ein Exemplar der Unterart Carabus sylvestris nivosus

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Laufkäfer (Carabidae)
Unterfamilie: Carabinae
Gattung: Echte Laufkäfer (Carabus)
Art: Bergwald-Laufkäfer
Wissenschaftlicher Name
Carabus sylvestris
Panzer, 1793
Ein Männchen aus der Hohen Tatra in der Slowakei
Eine Zeichnung von Edmund Reitter

Merkmale Bearbeiten

Die Körperlänge beträgt 16–29 mm. In der Färbung ist der Käfer recht variabel, sie reicht von metallisch-grün über kupfern bis zu schwärzlichen Tönen. Die Halsschildhinterecken reichen nur wenig hinter die Basis, die Halsschildscheibe ist rau. Der Penis ist zum Ende hin nicht oder kaum verjüngt.

Ähnliche Arten Bearbeiten

Die Art ist Carabus linnaei ziemlich ähnlich, die beiden Arten bilden zusammen die Untergattung Orinocarabus. Auch C. linnaei wird manchmal als Bergwald-Laufkäfer bezeichnet. Bei ihm ist der Halsschild schmaler und vor der Basis deutlich herzförmig geschwungen und der Körper ist flacher.

Ebenfalls sehr ähnlich ist Carabus carinthiacus, der Kärntner Laufkäfer. Bei ihm ist die Flügeldeckenskulptur verworrener, die sekundären und tertiären Streifen vielfach unterbrochen und seitlich miteinander verfließend oder in unregelmäßige Körnchen aufgelöst. Bei C. sylvestris, C. concolor und C. alpestris verfließen die Streifen seitlich nicht oder nur selten.[1]

Bei Carabus concolor und Carabus alpestris, dem Alpenlaufkäfer, ist der Penis zum Ende hin deutlich verjüngt. Sie sind beide Hochgebirgsarten der Alpen.[1]

Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten

Die Art ist von Mittel- bis Osteuropa verbreitet. Sie kommt von den Ardennen im Nordwesten und vom Jura im Südwesten über die Alpen und die Mittelgebirge in Südwest- und Ostdeutschland (z. B. Schwarzwald, Harz, Thüringer Wald, Fichtelgebirge, Erzgebirge, Bayerischer Wald) bis in den Süden Polens im Nordosten und Rumänien im Südosten vor.[2] Bewohnt werden Wälder, bevorzugt Nadelwälder, und alpine Rasen der kollinen bis alpinen Höhenstufe. Es handelt sich um eine typische Gebirgsart. In Deutschland und in den einzelnen Bundesländern mit Vorkommen gilt die Art als ungefährdet.[3]

Lebensweise Bearbeiten

Der Bergwald-Laufkäfer jagt tagsüber nach Beute. Funde gelingen meist von April bis September.

Taxonomie Bearbeiten

Es findet sich in der Literatur manchmal die Schreibweise Carabus silvestris. Synonyme der Art lauten Carabus nivosus Heer, 1837 und Orinocarabus sylvestris.

Unterarten Bearbeiten

Es existieren mehrere Unterarten. Dazu zählen:

  • Carabus sylvestris guyicolasi Deuve & Simard, 1976
  • Carabus sylvestris haberfelneri Ganglbauer, 1891
  • Carabus sylvestris kolbi Breuning, 1927
  • Carabus sylvestris nivosus Heer, 1837
  • Carabus sylvestris redtenbacheri Géhin, 1876
  • Carabus sylvestris sylvestris Panzer, 1793
  • Carabus sylvestris transsylvanicus Dejean, 1826

Literatur Bearbeiten

  • Jiří Zahradník: Der Kosmos Insektenführer 6. Auflage. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2002, ISBN 3-440-09388-3, S. 138.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Robuster Bergwaldlaufkäfer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Bestimmungsschlüssel der Gattung Carabus auf coleonet.de, Käfer Europas, abgerufen am 16. August 2021.
  2. Carabus sylvestris Panzer, 1793 in GBIF Secretariat (2021). GBIF Backbone Taxonomy. Checklist dataset doi:10.15468/39omei abgerufen via GBIF.org am 16. August 2021.
  3. Schmidt, J.; Trautner, J. & Müller-Motzfeld, G. (2016): Rote Liste und Gesamtartenliste der Laufkäfer (Coleoptera: Carabidae) Deutschlands. – In: Gruttke, H., Balzer, S., Binot-Hafke, M., Haupt, H., Hofbauer, N., Ludwig, G., Matzke-Hajek, G. & Ries, M. (Bearb.): Rote Liste der gefährdeten Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 4: Wirbellose Tiere (Teil 2). – Bonn (Bundesamt für Naturschutz). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (4): 139–204.