Verhaltensrepertoire Bearbeiten

Selfhandicapping im Spiel Bearbeiten

 
Selfhandicapping: Der Erwachsene tut so, als hätte der junge Hund ihn besiegt und wirft sich auf den Rücken.

Gefühl von Fairnes: Ranghohe Wölfe spielen oft den Schwächeren und lassen sich auch von Welpen besiegen [F 1]. Dasselbe Verhalten ist auch bei Hunden sowohl gegenüber anderen Hunden als auch mit Menschen zu beobachten.

 

Jungenfürsorge Bearbeiten

 

Bei Wölfen kümmert sich das ganze Rudel um die Jungen[F 2]. Auch bei Hunden kann man beobachten, daß alle in der Familie vorhandenen erwachsenen Hunden zu Jungtieren fürsorglich sind.

Menschen die Wölfe beobachten neigen automatisch dazu, den erwachsenen Wölfen Namen wie "Mom", "Tantchen" zu verpassen, da ihr Rollenverhalten sehr an die menschliche Familie erinnert. Wobei "Tanten" und "Onkel" entweder Geschwister der Elterntiere oder ältere Geschwister der Welpen sind. (weißer wolf, wie hieß das buch noch mal?)

Versöhnung nach Streits Bearbeiten

[F 3] - Versöhnung nach Streits

Hundeverhalten im Vergleich zu anderen Tieren Bearbeiten

 
Wölfe mit Beute

Hunde, Wölfe, Goldschakale und Kojoten Bearbeiten

Hunde und Wölfe können sich ohne größere Schwierigkeiten miteinander verständigen und paaren sich auch dann miteinander, wenn sie in gemischten Gruppen leben, wo sie die Möglichkeit hätten, zwischen Hund und Wolf zu wählen.[F 4]

Hunde und Goldschakale spielen, wenn sie die Wahl haben, als Jungtiere gewöhnlich nur mit Artgenossen. Wobei vor allem die Goldschakale die Hunde ablehnen. Zu einer Paarung kommt es nur, wenn ein Hund und ein Goldschakal gemeinsam aufgezogen wurden und keinen Kontakt zu ihren eigenen Artgenossen haben. Die Nachkommen sind nur begrenzt fruchtbar. Das Ausdrucks- und Sozialverhalten der Schakale weicht deutlich von dem der Hunde ab.[F 5]

Wölfe und Hunde verfügen über eine wesentlich komplexere und vielschichtigere Kommunikation als Schakale.[F 6]

Verhaltensausfälle bei Hunden im Vergleich zum Wolf Bearbeiten

Viele Verhaltensweisen die für Wölfe typisch sind, sind den verschiedenen Hunderassen in unterschiedlichem Ausmaß verlorengegangen.[F 7]

Bei Hunden sind Körpersprache und Verhaltensrepertoire des Wolfes vergröbert und manche Verhaltensweisen des Wolfes sind bei einigen Hunderassen völlig ausgefallen, bei anderen aber noch vorhanden. [F 8]

Wenn Hunde, wie es für Wölfe natürlich ist, in Rudeln zusammenleben, zeigt sich daß viele Hunde Probleme haben Gruppen zu etablieren und soziale Ränge festzulegen. Die Rangordnung ändert sich bei Hunden weniger als bei Wölfen. Ihnen fehlen ausreichende Strategien, um mit Konflikten umzugehen und sie werden schnell aggressiv und reagieren oft hysterisch da sie das Rudelleben überfordert. Je nach Rasse ist das Verhaltensrepertoire im unterschiedlichen Maße gegenüber dem des Wolfes verändert und es gibt alle Übergänge zwischen dem fein abgestimmten Rudelleben des Wolfes und Hunderassen, die auch bei Sozialisation im Rudel kaum ein funktionierendes Rudelleben führen können.[F 9]

Wölfe können schlechter mit Menschen kommunizieren als Hunde Bearbeiten

Wölfe sind scheuer als Hunde. Auch handaufgezogenen Wölfe sind fremden gegenüber vorsichtig.[F 10]

Hunde bellen in verschiedensten Situationen, Wölfe fast gar nicht.[F 11]

Im Zusammenleben mit Menschen fallen Pudel durch ausgeprägte Lernfähigkeit und großes Anpassungsvermögen auf. [F 12]

Stelle zum Anzeigen von Beute beim wolf suchen!!!

Wenn Hunde und Wölfe im vergleichbar engen Kontakt duch Menschen erzogen wurden, sind Hunde dennoch geschickter darin, Hinweise von Menschen zu nutzen, da sie im Gegensatz zum Wolf das Gesicht der Menschen ansehen, um Hinweise auf dessen Wünsche zu bekommen6. Wölfe versuchen das bei Menschen nicht einmal6. Außerdem sind auch junge Hunde darin geschickter als junge Wölfe9. Füchse die gezielt auf Zahmheit gezüchtet wurden, reagieren auf menschliche Gesten vergleichbar gut wie Hunde7. Füchse, die nicht gezielt auf Zahmheit gezüchtet wurden, reagierten auf diese Zeichen vergleichbar schlecht wie Wölfe7. Hausziegen verwenden Zeichen von Menschen - anfassen oder zeigen einer Tasse unter der sich Futter befand, wählten aber nicht entsprechend dem Blick8.

Insgesamt zeigt das, daß Hunde deshalb stärker auf menschliche Gesten reagieren, weil sie im Gegensatz zum Wolf Menschen eher wie Artgenossen behandeln.

Bedürfnisse des Hundes Bearbeiten

Hunde brauchen regelmäßigen Auslauf, sonst entwickeln sie Verhaltensstörungen Bearbeiten

Wenn man sie über einen längeren Zeitraum hinweg in einen Käfig sperrt, entwickeln Hund Verhaltensstörungen. Spielsachen und andere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten keine Abhilfe. Wenn der Hund ein Fenster hat, durch das er die Umwelt beobachten kann verringert das die Schäden. Erhält der Hund zwei mal die Woche die Möglichkeit den Käfig zu verlassen und die Umgebung zu erkunden, verhindert das die meisten Schäden.[1]

In streßgeladenen Situationen hilft streicheln dem Hund Bearbeiten

 

Wenn Hunde beim Tierarzt oder in anderen für die beängsigtenden oder schmerzhaften Situationen Situationen gestreichelt werden, reduziert das für sie den Streß, der mit dieser Behandlung verbunden ist.[2]

Verhaltensprobleme sind der häufigste Grund, Hunde abzugeben Bearbeiten

 
Verlassener Hund nach Hurrikan

Bei einer Untersuchung kam heraus, daß der häufigste Grund warum Menschen Hunde oder Katzen an Tierheime abgaben, in Verhaltensproblemen bestand2. Auch Tierheimhunde, die nach einiger Zeit an das Tierheim zurückgegeben wurden, werden das gewöhnlich wegen Verhaltensproblemen. Hunde die mehrfach und von verschiedenen Besitzernzurückgegeben wurden, wurden immer wieder wegen demselben Verhaltensproblem abgegeben.4

Es ist ebenfalls nachgewiesen, daß diese Verhaltensprobleme gewöhnlich mit unangemessenen Vorstellungen vom Umgang mit Hunden verbunden waren. Menschen, die eine Hundeschule besucht haben, gaben ihren Hund seltener ab. Menschen die ihren Hund an ein Tierheim abgaben, haben sich im Vorfeld meist auch schlechter um seine Gesundheit gekümmert. 3

Auch in Fällen, wo Menschen sich vor Katastrophen in Sicherheit bringen müssen, aber im Grunde Zeit und Gelegenheit genug haben, um ihre Tiere mitzunehmen, waren die nicht mitgenommenen Tiere auch vorher deutlich schlechter versorgt.[3]

Hunde die in Zwingern gehalten wurden, über sechs Monate alt waren, als sie übernommen wurden oder aus Tierheimen kamen, wurden häufiger wieder abgegeben. 3

  • Herron ME, Lord LK, Hill LN, Reisner IR.: Effects of preadoption counseling for owners on house-training success among dogs acquired from shelters. J Am Vet Med Assoc. 2007 Aug 15;231(4):558-62.

PMID 17696854

Hundeverhalten und Vererbung Bearbeiten

Hundeverhalten wird durch die Vererbung deutlich beeinflußt5, deshalb ist es sinnvoll eine für die geeignete Rasse zu wählen. Golden Retiever werden wegen ihres ruhigen Wesens gerne als Blinden- oder Therapiehunde verwendet. Hüte- und Jagdhunderassen sind gewöhnlich auch in ihrem Verhalten auf ihre jeweilige Aufgabe hin selektiert.

Dagegen handelt es sich bei den seltenen gefährlichen Bissen und tötlichen Beißvorfällen zwischen Hunden und anderen Hunden oder Hunden und Menschen nahezu immer um die Folgen einer Verhaltensstörung des Hundes, die auf falsche Erziehung oder Übergriffe von außenstehenden Menschen auf den Hund zurückzuführen sind.

xxx Bearbeiten

  • Feddersen-Petersen D. Behavior of dogs. Dtsch Tierarztl Wochenschr. 1990 Jun;97(6):231-6. German. PMID 2387225
  • W. van Kerkhove: A fresh look at the wolf-pack theory of companion-animal dog social behavior. J Appl Anim Welf Sci. 2004;7(4):279-85; discussion 299-300. PMID 15857815

aggression Bearbeiten

Bilder Bearbeiten

 
Blinder Hund
 
Begattung
 
T
 
Dreibein
 
 
kampf

Quellen Bearbeiten

F) Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen: Hundepsychologie. Stuttgart: Kosmos 2004 ISBN 3-440-09780-3

  1. S.34
  2. S.35
  3. S.36
  4. S.46
  5. S.46-47
  6. S.47
  7. S.44
  8. S.44-49+57
  9. S.44-49
  10. S.54
  11. S.
  12. S.44-45

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. John L. Fuller: Experimental Deprivation and Later Behavior Science 29 December 1967: Vol. 158. no. 3809, pp. 1645 - 1652 DOI: 10.1126/science.158.3809.1645
  2. Michael B. Hennessy, *, Michael T. Williams, Deborah D. Miller, Chet W. Douglas and Victoria L. Voith: Influence of male and female petters on plasma cortisol and behaviour: can human interaction reduce the stress of dogs in a public animal shelter? Applied Animal Behaviour Science, Volume 61, Issue 1, 14 December 1998, Pages 63-77 doi:10.1016/S0168-1591(98)00179-8
  3. Heath SE, Beck AM, Kass PH, Glickman LT. Risk factors for pet evacuation failure after a slow-onset disaster. J Am Vet Med Assoc. 2001 Jun 15;218(12):1905-10. PMID 11417734