The Oath of Black Blood
MusikalbumVorlage:Infobox Musikalbum/Wartung/Art unerkannt von Beherit

Veröffent-
lichung(en)

1991

Label(s) Turbo Music

Format(e)

LP, CD, MC

Genre(s)

Black Metal

Titel (Anzahl)

11

Länge

25:59

Besetzung keine Angaben auf dem Album (jeweilige Besetzungen der Demoaufnahme Demonomancy und der EP Dawn of Satan’s Millennium)

Produktion

Beherit, R. Schaffelhuber

Studio(s)

Alaky Studio

Chronologie
Dawn of Satan’s Millennium
(EP, 1991)
The Oath of Black Blood Drawing Down the Moon
(1993)

The Oath of Black Blood ist eine Veröffentlichung der finnischen Band Beherit, die von der Band selbst als Bootleg angesehen wird[1].

Entstehung Bearbeiten

Der Tonträger ist „kein eigens eingespieltes Album“[2]: Turbo Music veröffentlichte das Demonomancy-Demo und die EP Dawn of Satan’s Millenium gemeinsam auf LP bzw. CD[2][3][4] sowie auf Kassette. Bei der CD-Version wurde „sich […] nicht mal die Mühe gemacht […], die Songs einzeln auf die CD zu pressen. Sie enthält einfach nur einen, knapp 27 Minuten langen Track in dem alle Songs untergebracht sind.“[2]

Während Seventh Blasphemy noch mit einem Vier-Spur-Aufnahmegerät von Tascam aufgenommen worden war, wurde Demonomancy wurde in einem echten Studio, „aber mit einem alten Mann, der seit Led Zeppelin keinen Rock gehört hatte“, aufgenommen. Das Material wurde in fünf Stunden aufgenommen und in drei Stunden abgemischt. Drei Monate später nahm die Band Dawn of Satan’s Millenium auf, was doppelt so schnell ablief.[5]

Die Band soll das Geld für die Aufnahmen in Alkohol investiert haben, worauf Turbo Music diese Aufnahmen als Kompilation herausbrachte.[6] Laut Beherit erschien The Oath of Black Blood gegen den Willen der Band.[5][1][2] Diese sei vor der Veröffentlichung nicht kontaktiert worden.[4] Der Titel und die Gestaltung des Tonträgers gingen auf Turbo Music zurück, die Band sei nichtmal über die Veröffentlichung informiert worden. Nuclear Holocausto habe von einem Tape-Trading-Kontakt ein Flugblatt erhalten und sei enttäuscht gewesen.[5]

Titelliste Bearbeiten

  1. Intro – 0:57
  2. Metal of Death – 0:54
  3. The Oath of Black Blood – 2:41
  4. Grave Desecration – 2:02
  5. Witchcraft – 3:13
  6. Goat Worship – 1:55
  7. Demonomancy – 2:22
  8. Black Mass Prayer – 1:15
  9. Beast of Damnation – 4:07
  10. Hail Sathanas – 1:47
  11. Dawn of Satan’s Millennium – 4:46

Gestaltung Bearbeiten

Das Cover stammt vom französischen Künstler Christophe „Thorncross“ Moyen und zeigt bier Skelette in jeweils unterschiedlichem Habit beziehungsweise priesterlicher Gewandung, von denen eines ein umgedrehtes Kruzifix hält. Auf dem Backcover findet sich eine Schwarz-weiß-Photographie von Nuclear Holocausto.

Bei einigen Wiederveröffentlichungen ist das Plattencover koloriert und die Photographie von Nuclear Holocausto in Farbe.

Auf dem CD-Label findet sich dasselbe Bild eines Ziegenschädels wie 1991 auf der Picture-EP Dawn of Satan’s Millenium, bei der LP-Nachpressung von Emetic Records auf dem Backcover.

Die Wiederveröffentlichung von Altar of the Black Ram 2018 hat ein anderes Plattencover, auf dem Skelette in derselben Gewandung wie auf dem ursprünglichen Cover, aber in anderer Position und mit dem Mond im Hintergrund zwischen ihnen, zu sehen sind.

Musikstil und Texte Bearbeiten

Turov vom Vönger Musikmagazin beschrieb die Musik als „eine Art chaotischen Black Metal […], der von einer gehörigen Portion Noise durchzogen ist“, und die Stücke als „Lärmfragmente, bei denen fast ausschließlich gekloppt wird, bis der Arzt kommt“.[2] Entsprechend wurde sie mitunter auch als bloßes Rauschen[3], „undefinierbare Lärmwand“[7] oder als „absolute Negierung von Musik und Kunst“[8] beschrieben. Robert Müller vom Metal Hammer bezeichnete die Musik als „eine einzige Eruption aus maximal drei Tönen umfassenden Riffs über konvulsisch zuckendem Schlagzeuggepolter“.[9] Die Stücke von der EP „sind zwar immer noch vom chaotischen Stil Beherits geprägt, klingen aber weitaus mehr nach Black Metal denn nach lärmenden Grind-Gebolze“.[2] Frank Albrecht vom deutschen Magazin Rock Hard beschrieb die Musik einer älteren Veröffentlichung als „weder Death Metal noch Grindcore noch Noisecore noch sonst irgendetwas“[10], für The Oath of Black Blood gelte dasselbe[7].

Der Gesang orientiert sich am Growling, „worin man sicher noch Einflüsse des damals boomenden Death Metal erkennen mag“.[2] In Rezensionen wurde geschrieben, er klinge, „als rülpse jemand permanent ins Mikro oder röchele hysterisch kurz vor dem Erstickungstod daher“[11], oder „nach peinlichstem Gestammel“[3] oder anderweitig mit gesundheitlichen Beschwerden assoziiert, etwa als „Überreste eines dahingeröchelten letzten Hustens“[8], „Lungen Katarrh[4] oder „satanistischer Keuchhusten“ bezeichnet[9]; außerdem wurde er mit einer „Klospülung“ verglichen[10][12] oder als Rauschen beschrieben, das erst nach mehrmaligem Hören als Gesang erkennbar sei[12].

Die Texte wurden als „[b]lasphemisch, aber dumm wie Brot“ und gleichzeitig „kulti[g]“ und „sehr lesenswert“[4] oder auch als „unglaublich peinlich“[7] bezeichnet.

Rezeption Bearbeiten

Bootlegs von JL America und MG Records (jeweils 1992) erwähnen? Wiederveröffentlichung von Turbo Music 1992 und 1995, Bootleg The First Years von Metal Bastards (1999), Bootleg Beast of Damnation von Black Blood Records (2001), Bootleg von War Hammer (2002), Bootleg Werewolf Semen and Blood ohne Label (2003), Werewolf, Semen and Blood – The Forgotten Tales von Metal Fighter Records (2008), Bootleg Werewolf Semen and Blood ohne Label (2011), Bootleg von Blitzkrieg Cassettes (2015), Bootleg ohne Label (2018), Bootleg von Diablo Recording (2018), Bootleg ohne Label (2019), Bootleg von Nuclear Holocaust Worship (o. J.), Bootleg ohne Label (o. J.), Bootleg von Lecter Production (o. J.), Bootleg ohne Label (o. J.), Bootleg von Turbo Music (o. J.)

Möglicherweise offizielle Wiederveröffentlichungen: Фоно (2005), Spikefarm Records 2005, Season of Mist 2006, Emetic Records 2009, Primitive Reaction 2009, Kneel Before the Master’s Throne Records 2011, Altar of the Black Ram 2018, Nuclear War Now! Productions 2020

The Oath of Black Blood wurde sowohl zu seinem Erscheinen als auch in neueren Rezensionen oftmals verrissen. Müller schrieb in seiner Rezension: „Wenn's nicht so traurig wäre, daß haufenweise gute Bands nie die Chance haben werden, eine Platte aufzunehmen, könnte man sich ja totlachen: Die Jungs können wirklich absolut nicht spielen, dagegen sind Extreme Napalm Terror echt die Hexer.“[9] Auch Albrecht verriss die Veröffentlichung:

„Die Plattenfirma hat nicht zuviel versprochen: Die Jungs sind nicht einmal einen Zentimeter von ihrem bisher eingeschlagenen Weg abgewichen. Im Klartext: Musik sucht man auch auf ‚The Oath Of Black Blood‘ vergebens. Vielmehr dröhnt erneut eine undefinierbare Lärmwand aus meinen Boxen, so daß ich hier beim besten Willen nicht mehr von Musik sprechen kann. Die Musiker haben nicht die Spur von Talent […], und überhaupt sollte man solche gottverdammte Scheiße nicht auf Vinyl pressen. Selbsternannte Underground-Freaks, die diesen Mist gut finden, sind entweder krank oder reden sich ein, daß ihnen diese Schrottcombo gefällt, um ja nicht in irgendeinem Trend zu liegen. Wenn sich Bands wie BEHERIT durchsetzen, höre ich auf, Metal zu hören.“

Frank Albrecht: Rezension im Rock Hard[7]

Dagegen bezeichnete sein Kollege Volkmar Weber The Oath of Black Blood in seiner Rezension zu Engram als „kultig und dilettantisch“ wie auch als Meisterwerk.[13] Das Magazin nahm die Veröffentlichung außerdem 2010 in die „War-Metal“-Liste „20x extremstes Getrümmer aus zwei Jahrzehnten“ auf.[14] Chris „Thorncross“ Moyen zufolge erfuhr das von ihm gemalte Cover ebenfalls breite Rezeption, wie „[a]lles, was später irgendwie Kult wurde“.[15]

Neuere Verrisse bemängeln auch den Kultstatus der Band.[8][11] Es handle sich um ein Werk, das „man aus heutiger Sicht sicher nicht mehr haben muß“.[3] Während einige die Musik als „Black Metal der untersten Kajüte“ bezeichnen und die Produktion als schlecht[3] beziehungsweise „beschissen“[11], bezeichnen andere sie als „natürlich sehr bescheiden. Aber wenn man die Umstände bedenkt, […] akzeptabel“[2] oder betonen, dass gerade diese Produktion den Charme von The Oath of Black Blood ausmache[6][16]. Fogvision von Blackmetal.at betonte, der Eindruck, er möge „dieses Album nicht“, sei falsch. Beim Bewerten konnte er sich „beim besten Willen nicht zwischen 0 und 10 Punkten entscheiden daher die goldenen [sic!] Mitte“.[4] Entsprechend wurde auch als unnötig angesehen, dass Spikefarm „sich tatsächlich die Mühe gemacht, diese elf Songs des rohsten Black Metals überhaupt remastern zu lassen“.[16]

„Nicht nur, dass man aus der Qualität der nun schon gut 15 Jahre alten Demo-Songs eh nicht mehr viel raus holen konnte, sondern auch, weil es gerade dieser Sound ist, der für mich die Atmosphäre ausmacht. Primitiver Black Metal darf nicht geleckt und geschliffen klingen. Es muss einfach scheppern, knirschen und richtig schön krank tönen. Oder kann und will sich jemand allen ernstes Songs von DARKTHRONE in einem DIMMU BORGIR-Sound vorstellen? Glücklicherweise klingen die Tracks trotz des Re-Masterings noch sehr original.“

Fafnir: Rezension bei Terrorverlag[16]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Stefan Löns: Beherit. In: Witchcraft. Nr. II, November 1993 (sadomator.com [abgerufen am 16. August 2012]).
  2. a b c d e f g h Turov: Beherit # The Oath of black Blood. Vönger Musikmagazin, 9. April 2004, abgerufen am 27. August 2012.
  3. a b c d e Dennis: Beherit - The Oath of Black Blood. Metalspheres Fanzine, 2005, abgerufen am 27. August 2012.
  4. a b c d e Fogvision: Beherit - The Oath Of Black Blood. Blackmetal.at, abgerufen am 25. Februar 2020.
  5. a b c Blissfulviolet: Beherit – The Return of Goat Worship. In: Beyond The Dark Horizon. 16. März 2009, archiviert vom Original am 13. April 2012; abgerufen am 25. Juni 2022 (englisch).
  6. a b Sargon the Terrible: Classic Review: Beherit - The Oath Of Black Blood. The Metal Crypt, 7. September 2006, abgerufen am 27. August 2012 (englisch).
  7. a b c d Frank Albrecht: BEHERIT. The Oath Of Black Blood. In: Rock Hard. Nr. 54 (rockhard.de [abgerufen am 16. August 2012]).
  8. a b c SeeLeNMoRd: The Oath Of Black Blood. Myrrthronth, 7. Februar 2002, abgerufen am 27. August 2012.
  9. a b c Robert Müller: Beherit. The Oath Of Black Blood. In: Metal Hammer. Nr. 1, Januar 1992, S. 56.
  10. a b Frank Albrecht: BEHERIT. Beherit. In: Rock Hard. Nr. 50 (rockhard.de [abgerufen am 25. Februar 2020]).
  11. a b c The Oath Of Black Blood - Beherit. In: Schwermetall. Februar 2009, abgerufen am 25. Februar 2020.
  12. a b Joe: BEHERIT. The Oath Of Black Blood. Ancient Spirit, abgerufen am 27. August 2012.
  13. Volkmar Weber: BEHERIT. Engram. In: Rock Hard. Nr. 265 (rockhard.de [abgerufen am 11. Juni 2022]).
  14. 20x extremstes Getrümmer aus zwei Jahrzehnten. In: Rock Hard. 2010.
  15. Volkmar Weber: Mark Riddick/Chris Moyen. Die Maler des Todes. In: Rock Hard. Nr. 310, März 2013, S. 82.
  16. a b c Fafnir: BEHERIT - The Oath of Black Blood. Terrorverlag, 29. Januar 2005, abgerufen am 27. August 2012.

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