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Angiologie Bearbeiten

Die Angioplastie, auch perkutane transluminale Angioplastie (PTA, perkutan: lateinisch durch intakte Haut; transluminal: lateinisch innerhalb der Lichtung des Gefäßes verlaufend; Angioplastie: altgriechisch αγγειοπλαστία, ursprünglich „das Töpfern“, „die Gefäßschaffung“, hier im Sinne von „Aufweitung“, vergleiche Angiogenese, Vaskulogenese), ist ein Verfahren zur Erweiterung oder Wiedereröffnung von verengten oder verschlossenen Blutgefäßen (meistens Arterien, seltener auch Venen) mittels Ballondilatation oder anderer Verfahren (Laser, Thrombektomiekatheter usw.).

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Angioplastie   Verfahren zur Erweiterung oder Wiedereröffnung von verengten oder verschlossenen Blutgefäßen (meistens Arterien, seltener auch Venen) mittels Ballondilatation oder anderer Verfahren (Laser, Thrombektomiekatheter usw.).
Arteriovenöse Fistel   Abnormale Verbindung (Kurzschluss) zwischen einer Arterieund einer Vene. Normalerweise fließt das Blut von Arterien durch Arteriolen, Kapillargefäße, Venolen und erst dann über Venen zum Herzen zurück.
Atherektomie Methode um hartnäckige, wiederkehrende Verengungen durch Auflagerung in Arterien, die im Rahmen der Arteriosklerose auftreten, zu entfernen. Um das fest anhaftende Verschlussmaterial zu entfernen, wird ein spezieller Atherektomiekatheter verwendet.
Bisgaard-Methode Die Methode besteht unter anderem aus einer Kombination von Massage und Übungen des betroffenen Beins einschließlich Anheben sowie der Nutzung von Druck im Bereich des Ulcus oder der Bisgaard-Kulisse und Bandagierung. Nach Holger Bisgaard
Cavafilter   e Methode um hartnäckige, wiederkehrende Verengungen durch Auflagerung in Arterien, die im Rahmen der Arteriosklerose auftreten, zu entfernen. Um das fest anhaftende Verschlussmaterial zu entfernen, wird ein spezieller Atherektomiekatheter verwendet.
Kryostripping Verfahren zur Behandlung von Krampfadern.
Revaskularisation Wiederherstellung der Durchblutung eines Gewebes, beziehungsweise eine Durchblutungsverbesserung.
Rotablation Verfahren, das bei sehr harten und verkalkten Stenosen der arteriellen Blutgefäße, insbesondere der Koronararterien (Herzkranzgefäße) angewendet wird. Es wird dann angewendet, wenn die Stenosen nicht aufdehnbar sind.
Seldinger-Technik   Methode zur Punktion von Blutgefäßenzum Zweck der Katheterisierung. Sie wird unter anderem bei der Arteriografie und der Koronarangiographie verwendet, aber auch beim Legen von arteriellen und zentralvenösen Zugängen. Sie wurde 1953 von dem schwedischen Radiologen Sven-Ivar Seldinger entwickelt, um Angiographie-Katheter in Blutgefäße einzubringen.
Stentangioplastie   Eine Angioplastie, bei der ein Stent in das behandelte Blutgefäß implantiert wird.
Thrombolyse Eine medizinische Therapie bei neu aufgetretenen Verschlüssen von Blutgefäßen. Das Verfahren kann zur Behandlung des Herzinfarkts(Myokardinfarkt), der Lungenembolie, des ischämischen Schlaganfalls und auch schon bei einer festgestellten, diese potentiell verursachenden Thrombose eingesetzt werden
Varizenverödung Verfahren zur Behandlung von Krampfadern.
Vasoprotektor Ein Arzneimittel, das auf Blutgefäße wirkt.
Zerebrales Protektionssystem   Zerebrale Protektionssysteme werden bei der kathetergestützen Behandlung verengter Halsschlagadern (Stentangioplastie der A. carotis) angewendet, um während der Prozedur eine Verschleppung von arteriosklerotischen Gefäßwandblagerungen in das Gehirn (Hirnembolie) mit neurologischen Ausfallerscheinungen zu verhindern. Hierzu stehen Systeme, die den Blutstrom zum Gehirn filtern (distale Filterprotektion) oder unterbrechen (distale und proximale Ballonokklusion) zur Verfügung.

Endokrinologie Bearbeiten

Die Endokrinologie (von griech. ἔνδον endon ‚innen‘ und κρίνειν krinein ‚entscheiden‘, ‚abscheiden‘, ‚absondern‘, und -logie) ist die „Lehre von der Morphologie und Funktion der Drüsen mit innerer Sekretion (Endokrine Drüsen) und der Hormone“. Der Begriff wurde 1909 von N. Pende (1880–1970) erstmals benutzt.

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Adipositaschirurgie   Chirurgische Maßnahmen zur Bekämpfung des krankhaftenÜbergewichtes.
Adrenalektomie Chirurgische Entfernung der Nebenniere bezeichnet. Sie kann sowohl einseitig als auch beidseitig erfolgen.
Hormontherapie Verwendung von Hormonen bzw. antihormonell wirksamen Substanzen als Arzneimittel
Perkutane Ethanol-Injektionstherapie (Schilddrüse) Methode zur Verödung (Sklerotherapie) heißer Schilddrüsenknoten (Autonome Adenome) mittels Alkohol (Ethanol).
Radiojodtherapie   Ein nuklearmedizinischesTherapieverfahren zur Behandlung der Schilddrüsenautonomie, des Morbus Basedow, der Schilddrüsenvergrößerung und bestimmter Formen des Schilddrüsenkrebses. Eingesetzt wird das radioaktive Jod-Isotop Jod-131, das ein überwiegender Beta-Strahlermit einer Halbwertszeit von acht Tagen ist und im menschlichen Körper nur in Schilddrüsenzellen gespeichert wird.

Gastroenterologie Bearbeiten

Die Gastroenterologie (griech. γαστήρ, gastēr, „Magen“; ἒντερον, énteron, „Darm“) ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin. Ein auf Gastroenterologie spezialisierter Arzt wird als Gastroenterologe bezeichnet. Die Spezialisierung auf die nervösen Verhältnisse in diesen Bereich wird als Neurogastroenterologie bezeichnet.

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Aktivkohle   poröser, feinkörniger Kohlenstoff mit großer innerer Oberfläche, die als Adsorptionsmittel unter anderem in Chemie, Medizin, Trinkwasseraufbereitung,Abwasserbehandlung sowie Lüftungs- und Klimatechnik eingesetzt wird.
Ballonsonde (Medizintechnik) Sondenform bei der Perkutanen endoskopischen Gastrostomie.
Buttonsonde   r Medizintechnikverwendete Sondenform bei der Perkutanen endoskopischen Gastrostomie. Buttonsonden sind eine Sonderform der Ballonsonde
Colonmassage e Form der Massage des Bauchraumes, die besonders auf den Dickdarm (Kolon) einwirkt. Paul Vogler erfand und verbreitete diese Behandlung. Angewendet wird sie vor allem bei der Behandlung chronischer Verstopfung.
Doppelballon-Enteroskopie   Endoskopische Untersuchungsmethode aus dem Gebiet der Gastroenterologie, mit der der Dünndarm untersucht werden kann.
Einlauf (Medizin)   Als Einlauf (Klistier, Klysma, Analspülung, Darmspülung) wird das Einleiten einer Flüssigkeit über den Anus in den Darm bezeichnet. Anwendung finden Einläufe gegen Verstopfung und zur Darmreinigung.
Endoskopisch ausgeführte Papillotomie Es wird verwendet, um im Rahmen einer endoskopischen retrograden Cholangiopankreatikographie (ERCP) Gallensteinen den Abgang über den Hauptgallengang (Ductus hepatocholedochus) und seine größte Engstelle die Vatersche Papille (Papilla vateri) zu ermöglichen oder bei narbigen Veränderungen der Papille den Abfluss der Galle zu gewährleisten. Auch seltene angeborene Fehlbildungen im Gallengangs-Mündungsbereich (Choledochocelen, Innere Duodenaldivertikel) können mit einem Papillotom endoskopisch gespalten werden.
F.-X.-Mayr-Kur Methode zur Gesundheitsförderung und „Entschlackung. Hauptziel ist die „Sanierung“ des Darmes. Die Kur ist keine Diätzur Gewichtsreduktion, obwohl viele diese Kur machen, um abzunehmen. nach ihrem Erfinder Franz Xaver Mayr(1875–1965) benannt
Gummibandligatur (Hämorrhoiden)
 
medizinisches Verfahren zur Behandlung von Hämorrhoiden-Beschwerden.
Gummibandligatur (Varizen) Behandlungsmethode bei Blutungen von erweiterten Venen (Krampfadern, Ösophagusvarizen) der Speiseröhre (Ösophagus) dar. Sie ist eine Alternative zu Varizenverödung.
Infrarotkoagulation Methode zur Behandlung von symptomatischen Hämorrhoiden ersten oder zweiten, eingeschränkt auch dritten Grades.
Jejunalsonde Medizintechnik verwendete Sondenform, die zur Ernährung von Patienten verwendet wird, wenn eine Zufuhr der Nahrung in den Magennicht möglich ist.
Karminativum phytotherapeutisches Mittel gegen Blähungen. Karminativ wirksam sind vor allem Arzneidrogen mit ätherischen Ölen wie Anis, Fenchel, Kümmel, Koriander, Pfefferminzblätter, Kamillenblüten etc. Die Wirkung beruht auf einem spasmolytischenEffekt auf die glatte Darmmuskulatur, einer Steigerung der Durchblutung der Darmschleimhaut sowie auf einem antimikrobiellen Effekt mit der Verminderung der Bildung von Gärungsgasen durch die Darmflora.
Kryohämorrhoidektomie mittlerweile veraltetes Verfahren zur Behandlung von symptomatischen Hämorrhoiden (Hämorrhoidalleiden). In der englischsprachigen Fachliteratur wird das Verfahren als cryohemorrhoidectomy bezeichnet.
Leberdialyse Reinigungsverfahren bei Nierenversagen, der so genannten Dialyse, basierendes Therapiekonzept, das Patienten mit Leberversagenhelfen soll, die Zeit bis zur Transplantation zu überbrücken beziehungsweise die Leberzu entlasten, um eine Regeneration zu ermöglichen. Die Leber kann sich selbst bei einer Schädigung von 90 Prozent in einigen Fällen noch selbst heilen, sofern genug Zeit zur Verfügung steht. Durch diese Selbstheilung können Lebertransplantationen eventuell umgangen werden.
Lebertransplantation Transplantation einer gesunden Leber eines Verstorbenen oder eines Teils einer Leber eines Gesunden in den Körper eines leberkranken Patienten. Bei Kindern sind meist Gallenwegsmissbildungen, bei Jugendlichen meist Stoffwechselerkrankungen und bei Erwachsenen eine endgradige Zirrhose der Grund für eine Transplantation.
Linton-Nachlas-Sonde spezielle Magensonde, die zur Behandlung einer oberen gastrointestinalen Blutung aus Varizen (Krampfadern) des Magenfundus dient.
Litholyse stammt aus dem Griechischen und bezeichnet in der Medizin die medikamentöse Auflösung von Steinen, die sich im Inneren von Organen - wie beispielsweise der Niere oder Galle - gebildet haben.
Magenauspumpen medizinischer Eingriff zur Entleerung des Magens. Umgangssprachlich wird der Vorgang auch als „Magenauspumpen“ bezeichnet.
Magenballon   Methode zur Behandlung von Übergewicht. In einigen Fällen wird der Magenballon auch bei stark adipösen Patienten zur vorbereitenden (präoperativen) Gewichtsabnahme für einen chirurgischen Eingriff verwendet. Im Gegensatz zu anderen Verfahren aus dem Bereich der Adipositaschirurgie zeichnet sich der Magenballon dadurch aus, dass keine Narbenentstehen.
Magenspülung medizinischer Eingriff zur Entleerung des Magens. Umgangssprachlich wird der Vorgang auch als „Magenauspumpen“ bezeichnet.
Morosche Karottensuppe eine Karottensuppe, die ausschließlich aus Möhren, Wasser und Salz zubereitet wird. Die erstmals von Ernst Moro Anfang des 20. Jahrhunderts publizierte Suppe wird, ähnlich dem Haferbrei, als Hausmittel bei Durchfallerkrankungen verabreicht.
Mukosektomie Abtragung der Schleimhaut eines Organs. So kann z. B. bei bösartigen Tumoren der Speiseröhre die Erkrankung geheilt werden, wenn der Tumor in einem sehr frühen Stadium erkannt wird (sog. Carcinoma in situ (CIS) wörtlich: „Krebs an Ort und Stelle“), d. h. der Tumor wächst noch nicht über die Schleimhaut hinaus. Allerdings wird die EMR bei Ösophaguskarzinomen auch durchaus kritisch gesehen
NOTES   Es handelt sich um ein operativ-endoskopisches Verfahren, das eine Weiterentwicklung der laparoskopischen Chirurgie und der gastroenterologischen Endoskopie darstellt.

Bei der Laparoskopie werden mittels kleiner Schnitte Instrumente in den Körper eingeführt, so werden größere Öffnungen vermieden (Minimalinvasive Chirurgie). Die NOTES verändert die Technik dahin, dass die Instrumente durch Mund, After, Vagina, Dickdarm oder Harnröhre eingeführt werden. Über einen kleinen Schnitt in Speiseröhre, Magen, Darm, Vagina oder Blase kann der Operateur das eigentliche Operationsgebiet, beispielsweise die Gallenblase erreichen. Nach erfolgter Operation wird der Einschnitt mit Clips, Gewebeankern, Klammern oder Naht verschlossen.

Orthograde Darmspülung Vorbereitung von Untersuchungen des Dickdarms (Koloskopie, Kolon-Kontrasteinlauf) oder von Operationen im Bauchraum. Gegenanzeigen zur Durchführung sind ein Darmverschluss (Ileus), Darmstenosen und eine Herzinsuffizienz.
Peritoneallavage Begriff aus der Medizin und bezeichnet die Spülung des Bauchraums mit diagnostischer oder therapeutischer Absicht.
Perkutane Ethanol-Injektionstherapie (Leber) medizinisches Verfahren zur Behandlung des Leberzellkarzinomes (Hepatozelluläres Karzinom, HCC). Es wird dabei 95%iges Ethanol mit einer Hohlnadel in den Tumor unter Ultraschall-Kontrolle injiziert, wodurch es zur lokalen Zerstörung (Nekrose) von Gewebe kommt.

Nicht verwechselt werden sollte die perkutane Ethanol-Injektionstherapie mit einer speziellen Chemotherapie, die aus Cisplatin (P), Etoposid (E) und Ifosfamid (I) besteht und beim Hodenkrebs eingesetzt wird. Beide Verfahren werden mit „PEI“-Therapie abgekürzt.

Perkutane endoskopische Gastrostomie   ein endoskopisch angelegter künstlicher Zugang von außen durch die Bauchdecke in den Magen, in den ein elastischer Kunststoffschlauch gelegt werden kann. Der Name PEG bezeichnet jedoch regelmäßig die durch diesen Zugang geführte Sonde. Diese PEG-Sonde dient vorwiegend dazu, dem Patienten Nahrung zuzuführen.

Bei der Entscheidung für eine PEG müssen die anderen Verfahren zur Zufuhr von Nahrung in Betracht gezogen werden. Da das Anlegen einer PEG ein chirurgischer Eingriff ist, müssen rechtliche und ethische Aspekte betrachtet und berücksichtigt werden

Die erste PEG wurde am 12. Juni 1979 am Rainbow Babies & Children's Hospital, University Hospitals of Cleveland (USA) von Michael W.L. Gauderer, Kinderchirurg, Jeffrey Ponsky, Endoskopiearzt, und James Bekeny (Chirurgie-Assistenzarzt) bei einem 4,5 Monate alten Kind mit ungenügender oraler Nahrungsaufnahme durchgeführt. Die Erfinder, Michael W.L. Gauderer und Jeffrey Ponsky, veröffentlichten diese Technik 1980 , Einzelheiten der Entwicklung der Methode wurden durch den Autor 2001 veröffentlicht.

In Deutschland wurden erste derartige Eingriffe 1984 in Köln von Vestweber und von Michael Keymling 1986 im Kreiskrankenhaus Bad Hersfeld vorgenommen.

Perkutane transhepatische Cholangiographie   interventionelles Verfahren, bei dem mit Hilfe einer dünnen Hohlnadel unter Durchleuchtungskontrolle perkutan (durch die Haut) durch Punktion der Leber Röntgenkontrastmittel in das Gallenwegsystem eingebracht wird.

Zusätzlich ist es möglich über diesen Zugang eine Ableitung der Gallenflüssigkeit nach außen über eine Drainage herzustellen (perkutane transhepatische Cholangiodrainage, PTCD oder auch perkutane transhepatische Drainage, PTD), um einen Rückstau in den Gallenwegen zu beseitigen.

Perkutane transhepatische Drainage ein interventionelles radiologisches Verfahren, bei dem mit Hilfe einer dünnen Hohlnadel unter Durchleuchtungskontrolle perkutan (durch die Haut) durch Punktion der Leber Röntgenkontrastmittel in das Gallenwegsystem ein Zugang geschaffen wird. Über diesen Zugang kann eine Ableitung der Gallenflüssigkeit nach außen über eine Drainage hergestellt werden, um einen Rückstau in den Gallenwegen zu beseitigen.
Portosystemischer Shunt Gefäßverbindung (Shunt) zwischen dem Pfortadersystem, welches Blut von Darm, Magen und Milz sammelt und der Leber zuführt, und der Vena cava inferior (untere Hohlvene).
Rektiole Art von Klistier zur Einbringung von Medikamenten in den Mastdarm(Rektum). Die Anwendung ist einfacher als etwa durch intramuskuläre Injektion, so dass die Rektiole auch von nicht medizinisch ausgebildeten Personen oder Laienhelfern (z. B. Eltern) verabreicht werden kann.
Schlauchmagen   Operationstechnik aus dem Spektrum der Adipositaschirurgie. Gemäß S3-Leitlinie„Chirurgie der Adipositas“ gehört der Schlauchmagen zu den anerkannten Standardtechniken und kommt entsprechend nur bei ausgeschöpften konservativen Therapiemöglichkeiten in Frage.
Sengstaken-Sonde   spezielle Magensonde, die zur Behandlung einer Blutung aus Ösophagusvarizendient.
Sklerosierung von Hämorrhoiden   eine Methode zur Therapie von symptomatischen Hämorrhoiden ersten oder zweiten Grades.
Sphinkterdehnung angewandtes Verfahren zur Behandlung von symptomatischen Hämorrhoiden (Hämorrhoidalleiden).
Stuhltransplantation Übertragung von Stuhl eines gesunden Spenders in den Darm einer erkrankten Person mittels Endoskopie oder Kapseln. Bereits in den 1950er Jahren wurde erstmals experimentell eine Stuhltransplantation aus therapeutischen Gründen von einer Person auf eine andere angewandt. Aufmerksamkeit erregte diese Behandlungsform erneut 2013, als in der renommierten Fachzeitschrift The New England Journal of Medicine ein Artikel mit der Überschrift „Duodenal Infusion of Donor Feces for Recurrent Clostridium difficile“ erschien.
WHO-Trinklösung   WHO-Trinklösung ist eine wässrige Lösung von Traubenzucker (Glukose), Kochsalz (Natriumchlorid) und anderen Elektrolyten, die als einfache, kostengünstige und effektive Behandlungsmaßnahme bei schweren Durchfallerkrankungen wie Cholera oder Ruhreingesetzt wird. Sie ist auch unter dem Begriff „orale Rehydratationslösung“ oder „orale Rehydrationslösung“ (ORL, englisch WHO-Oral Rehydration Solution oder WHO-ORS) bekannt. Konzept und Zusammensetzung wurden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO)implementiert. Die Trinklösung, welche ursprünglich ab 1961 zur Behandlung der Cholera entwickelt wurde, ist insbesondere in Ländern mit begrenzten Ressourcen ein wesentlicher Pfeiler der Therapie beim Auftreten epidemischer infektiöser Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts.
Witzel-Fistel künstlicher Ernährungskanal. Diese Magensonde wurde nach ihrem Erfinder, dem Chirurgen Oskar Witzel (1856–1925) benannt. Sie dient zur Ernährung bei inoperablen Verengungen des oberen Verdauungstraktes, z. B. durch Speiseröhrenkarzinome oder Magenkarzinome, die unter operativer Darstellung des Magens eingelegt wird. Sie wurde bis in die 80er-Jahre häufig eingesetzt, inzwischen wird aber die PEG (Perkutane endoskopische Gastrostomie) bevorzugt.

Hämatologie und Onkologie Bearbeiten

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Aderlass   ein seit der Antike bekanntes und bis ins 19. Jahrhundert häufig bei Menschen und Tieren angewandtes Heilverfahren sowie Bezeichnung für die Methode der Blutgewinnung aus dem Blutkreislauf von Wirbeltieren. Beim Aderlass zu therapeutischen Zwecken werden dem (erwachsenen) Menschen etwa zwischen 50 und 1000 ml, heute meist maximal 500 ml Blutentnommen. Es ist belegt, dass der Aderlass nur bei sehr wenigen Krankheitsbildern eine positive Wirkung hat, sodass er weitgehend aus dem medizinischen Alltag verschwunden ist. Der Aderlass ist, wie auch das Schröpfen, eine der ältesten medizinischen Behandlungsformen. Er war schon vor der Zeit des Hippokrates (ca. 460–370 v. Chr) bekannt und galt bis ins 19. Jahrhundert wie die Anwendung von Brechmitteln und Abführmitteln (etwa mittels Klistier) als eine der wichtigsten, wenn auch nicht unumstrittenen, medizinischen Standardtherapieformen zur Ausleitung schädlicher oder zu viel vorhandener Körpersäfte auf der Grundlage der antiken Säftelehre(Humoralpathologie).
Adjuvante Therapie bezeichnet man in der Medizin ergänzende oder unterstützende Therapiemaßnahmen.

Bei Infektionskrankheiten (z. B. AIDS) ist dabei gemeint, dass eine Arznei die Auswirkungen abmildert, aber nicht alleinig zur Heilung in der Lage ist.

Antiangiogenese die medikamentöseMethode, die Gefäßbildung (die Angiogenese) bei Tumor- und anderen Erkrankungen einzudämmen. Bei Tumoren wird deren Wachstum dadurch unterbunden Der US-amerikanische Krebsforscher Judah Folkman entwickelte schon in den 1970er Jahren die Modellvorstellung, dass man durch eine Blockade dieser Angiogenese auch das Krebswachstum hemmen könnte. Daraus entwickelte sich die Vorstellung Tumoren regelrecht auszuhungern und vom Körper des Patienten „abzunabeln“ – die Antiangiogenese.
Antiestrogen Arzneistoffe, die die Wirkung des weiblichen Sexualhormons Östrogen hemmen.
Antifibrinolytikum Inhibition der Fibrinolyse im Blut, d. h., sie bewirken einen verringerten Abbau des Thrombus und somit eine erhöhte Gerinnung.
Apherese   , handelt es sich um eine Methode zur extrakorporalen, also außerhalb des Körpers stattfindenden, Entfernung von pathogenen (krankmachenden) oder überzähligen Bestandteilen (Proteine, proteingebundene Substanzen und Zellen) aus dem Blut oder Blutplasma des Patienten. Nach der Entfernung der pathogenen Substanzen wird das „gereinigte“ Blut wieder zurückgeführt.
Axilladissektion   Lymphknotenentfernung als operatives Verfahren bei der Behandlung von Brustkrebs bei der das gesamte Lymph- und Fettgewebe unter Schonung des Gefäßnervenbündels der Achsel und des Nervus thoracodorsalis und Nervus thoracicus longusentfernt wird. Dies kann sowohl bei der Mastektomie, als auch bei onkoplastischen(brusterhaltenden) Eingriffen, wie der Lumpektomie und Quadrantektomie, sowie im Zusammenhang mit gleichzeitiger Brustrekonstruktion erfolgen.
Broviac-Katheter dünner, kleinlumiger und flexibler Katheter aus Silikon. Er ist mit dem Hickman-Katheter vergleichbar. Beide werden meist als venöse Langzeit-Katheter eingesetzt. Die ersten venösen Langzeit-Katheter wurden 1968 verfügbar, das Design wurde von Broviac et al. Anfang der 1970er Jahre verbessert.
Embolisation der künstliche Verschluss von Blutgefäßen durch Verabreichung von z. B. flüssigen Kunststoffen, Kunststoffkügelchen oder Fibrinschwämmen über einen Katheter. Sie wird in der Regel durch einen auf die interventionelle Radiologie spezialisierten Radiologen in einer sogenannten Angiographie-Suite unter Durchleuchtungskontrolle durchgeführt. Man unterscheidet zwischen Notfallembolisationen mit einer Indikationsstellung aufgrund einer schwer stillbaren, lebensbedrohlichen Blutung sowie einer elektiven (geplanten) Embolisation bei z. B. einer Gefäßfehlbildung oder Tumorbehandlung.
Endoskopische extraperitoneale radikale Prostatektomie minimalinvasives Operationsverfahren zur vollständigen Entfernung der Prostata. Diese spezielle Form der Prostatektomie wird im Wesentlichen zur Entfernung der Prostata bei lokal begrenzten Prostatakarzinomen angewendet.
Erhaltungstherapie ergänzende oder unterstützende Therapiemaßnahme.
Erythropoiesis-Stimulating Agent Substanzen, welche die Bildung roter Blutkörperchen (Erythrozyten) anregen (siehe Erythropoese). Zu dieser Substanzgruppe gehören einige natürlich vorkommende Wachstumsfaktoren (Zytokine) wie z. B. die Interleukine IL-3 und IL-9.
Gefrorenes Frischplasma   ein aus dem Plasma von Spenderblut gewonnenes, schockgefrorenes Blutprodukt, das die flüssigen und gelösten Bestandteile des Blutes enthält, während die korpuskulären Bestandteile (Zellen des Blutes: Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten) durch Zentrifugieren weitgehend entfernt wurden.
Gezielte Krebstherapie Abgrenzung zur klassischen Chemotherapie mit Zytostatika, die Behandlung von Krebserkrankungenmit verschiedenen neuartigen Arzneistoffen, die bestimmte biologische und zytologische Eigenarten des Krebsgewebes ausnutzen. Dazu gehören zum Beispiel gentechnisch hergestellte monoklonale Antikörper (Namensendung '-mab') oder sogenannte small molecules (Namensendung '-mib' oder '-nib'). Da diese Merkmale auf gesunden Zellen meist kaum oder gar nicht vorkommen, soll die gezielte Krebstherapie verträglicher und wirksamer sein. In der Regel werden die neuartigen Substanzen mit den konventionellen Therapiemethoden (Chirurgie, Chemo- und Strahlentherapie) kombiniert. Ein Teil der Wirkstoffe beziehungsweise Therapieansätze, wie beispielsweise monoklonale Antikörper, fällt in den Bereich der Krebsimmuntherapie, die eine Form der gezielten Krebstherapie darstellt.
Hemipelvektomie   drastischste Form einer Exartikulation im Bereich der unteren Extremitäten.
Hickman-Katheter   enannter Zentraler Venenkatheter (ZVK) aus Silikon. Er wird meistens für eine Chemotherapie oder die regelmäßige, längerfristige Gabe anderer Medikamente implantiert und kann in diesem Zusammenhang auch zur Blutentnahme verwendet werden Venöse Langzeit-Katheter wurden 1968 verfügbar, das Design wurde von Broviac et al.1973 verbessert.
Hochfrequenzablation medizinische Methode zur lokalen Zerstörung von Gewebe. Bei der Hochfrequenzablation wird ein Applikator in das Gewebe eingebracht und hier eine Thermonekrose (Hitzezerstörung) durch die Wärmeentwicklung des Hochfrequenzstroms erzeugt.
Hochintensiver fokussierter Ultraschall medizinische Anwendung von Ultraschall, bei der durch gezielte Bündelung der Schallwellen Gewebe erhitzt und zerstört wird. Dieses therapeutische Verfahren wird auch als Ultraschallablation, Magnetresonanz gesteuerte fokussierte Ultraschallchirurgie (MRgFUS) oder Pyrotherapie bezeichnet. Ein wichtiges Anwendungsfeld ist die Behandlung von Prostatakrebs. Die ersten Untersuchungen über die nicht invasive Abtragung von Gewebe durch HIFU wurden von John G. Lynn und Kollegen 1942 publiziert
Hormontherapie Verwendung von Hormonen bzw. antihormonell wirksamen Substanzen als Arzneimittel bezeichnet.
Hämostatikum Substanz, die zur Blutstillung angewendet wird. Weitere Synonyme sind Hämatostatikum, Styptikum, Hämostyptikum oder auch Hämatostyptikum.
Immunstimulans stimulieren das Immunsystem, sie sind damit die das Immunsystem aktivierende Form der Immunmodulation.
Immuntherapie Behandlungsformen, bei denen das Immunsystem beeinflusst wird. Hierbei kommen in Abhängigkeit von der Erkrankung modulierende (stimulierendeund supprimierende) oder substituierende (ersetzende) Verfahren zur Anwendung.
Irreversible Elektroporation minimalinvasives, nicht-thermisches Gewebeablationsverfahren.
Konditionierung (HSZT) vorbereitende Phase auf eine hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT). Dabei wird der Patient einer Hoch-Dosis-Chemotherapie kombiniert mit Teil- bzw. Ganzkörperbestrahlungen ausgesetzt, welches zum Ziel hat, das erkrankte hämatopoetische (blutbildende) System des Patienten zu zerstören.
Krebsdiät alternativmedizinischen Behandlungsmethoden gegen Krebserkrankungen. Aufgrund von epidemiologischen Erkenntnissen, die eine vorbeugende Wirkung der „gesunden“ Ernährungsweise gegenüber Krebsentstehung vermuten lassen, empfehlen Onkologen häufig auch bereits erkrankten Personen eine an Vitaminen und Spurenelementen reiche, fettreduzierte, möglichst abwechslungsreiche Mischkost. Die vorhandenen Empfehlungen widersprechen sich teilweise.
Laserinduzierte Thermotherapie   minimal-invasives, d. h. schonendes Therapieverfahren zur lokalen Behandlung bösartiger Lebertumoren. Mittels eines im Gewebe platzierten Laser-Applikators wird hierbei Laserlicht einer Wellenlängevon 1064 nm via Glasfaser auf das Tumorgewebe übertragen, dieses direkt erhitzt und somit Tumorzellen zerstört. Als Energiequelle dient ein Nd:YAG-Laser (Neodym-dotierterYttrium-Aluminium-Granat-Laser).
Lumpektomie   e brusterhaltende chirurgische Entfernung eines kleinen Tumors aus der Brust eines Patienten. Die Lumpektomie ist ein Verfahren aus der Gruppe der brusterhaltenden Therapien (BET).
Lymphadenektomie   operativeEntfernung von Lymphknoten.
Medizinischer Thromboseprophylaxestrumpf   Bei bettlägerigen Patienten kommen Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe(MTPS) zum Einsatz, um einer Thrombose im Rahmen der Thromboseprophylaxevorzubeugen. MTPS werden meist im perioperativen Bereich, also vor, während und nach einem Eingriff, angelegt und verbleiben, bis der Patient wieder selbständig mobil ist. Alternativ werden Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe als MT-Strümpfe oder kurz als MTS bezeichnet. Eine veraltete Bezeichnung für den MTPS lautet Antithrombosestrumpf (ATS).
Neck-Dissection einen chirurgischen Eingriff mit Ausräumung aller Lymphknoten des Halses im Rahmen einer Entfernung eines bösartigen Tumors im Kopf-Hals-Bereich. Ziel ist es, Metastasendes Tumors zu entfernen und eine weitere Streuung von Tumorzellen im Körper zu verhindern.
Neoadjuvante Therapie Reduktion der Tumormasse voreinem geplanten operativen Eingriff durchgeführt wird. Sie wird deswegen auch induktive Therapie genannt und durchgeführt, wenn ein Tumor primär nicht operabel ist.
Onkoplastik eine Kombination aus Krebschirurgie und Plastischer Chirurgie bei Patientinnen mit Brustkrebs (Mammakarzinom).
Orchiektomie Entfernung eines einzelnen Hodens oder beider Organe. In erster Linie ist sie eine chirurgische Maßnahme bei bösartigem Hodenkrebs. Bei Entfernung beider Hoden ist die Orchiektomie eine Form der Kastration.
Patient Blood Management   Behandlungskonzept zur Reduktion und Vermeidung von Anämie und Blutverlust sowie zum rationalen Einsatz von Blutprodukten.
Photodynamische Therapie   Verfahren zur Behandlung von Tumoren und anderen Gewebeveränderungen wie beispielsweise Gefäßneubildungen mit Licht in Kombination mit einer lichtaktivierbaren Substanz, einem so genannten Photosensibilisator, und im Gewebe vorhandenem Sauerstoff. Dazu wird dem Patienten ein solcher, primär nicht toxischer Sensibilisator oder einer seiner Stoffwechselvorläufer entweder systemisch (sich im ganzen Körper verteilend) oder lokal verabreicht, der sich aufgrund bestimmter Eigenschaften des Tumors oder der Gewebeveränderung (wie zum Beispiel gesteigertes Zellwachstum, erhöhte Stoffwechselaktivität oder vermehrte Durchblutung) mehr oder weniger selektiv im Tumor oder der Gewebeveränderung anreichert. Nach einer gewissen Wartezeit wird der Tumor oder die Gewebeveränderung mit Licht geeigneter Wellenlänge bestrahlt. Dabei werden durch photophysikalische Prozesse toxische Substanzen, vor allem reaktive Sauerstoffspezies, erzeugt, die den Tumor oder die Gewebeveränderung schädigen.
Photopherese Zellbasierte immunmodulierende Therapie, die auf den Prinzipien der Leukapherese, Photoaktivierung und UV-Bestrahlung des Blutes basiert und stellt eine Methode zur Behandlung verschiedener immunologischer Erkrankungen dar.
Plasmapherese  


Plasmapherese (Plasmaseparation) beschreibt

  • den Vorgang der Blutplasmatrennung, konkret die Gewinnung des Plasmaswährend der Spende manuell (veraltet) oder automatisch mit Plasmapheresegeräten (präparative Plasmapherese) oder
  • den Austausch des Blutplasmas als therapeutische Maßnahme.
Portkatheter   subkutaner, dauerhafter Zugang zum venösen oder arteriellen Blutkreislauf oder in seltenen Fällen in die Bauchhöhle. Mit besonders dünnen Kathetern und mit einem Filter versehen werden Ports auch in der Langzeit-Epiduralanästhesieeingesetzt.
Prophylaktische Mastektomie Entfernung (Amputation) einer oder beider Brüste (Mastektomie) einer Frau, die entweder ein hohes genetisch bedingtes Risiko (Prädisposition) trägt, an Brustkrebs zu erkranken, oder bei der Brustkrebs in der anderen Brust festgestellt wurde. Die beidseitige Brustentfernung gilt bei Patientinnen mit hohem familiären Risiko als sicherste Methode, Brustkrebs zu verhindern. Einer neueren Studie zufolge bieten das regelmäßige Screening und Fortschritte bei der Behandlung von Brustkrebs einen gleichwertigen Überlebensvorteil.
Prostatektomie chirurgische Entfernung der Prostata.
Quadrantektomie   chirurgische Entfernung (Exzision) eines Tumors aus der Brust einer Patientin. Die Quadrantektomie ist ein Verfahren aus der Gruppe der brusterhaltenden Therapien (BET).
Radiochemotherapie Kombination aus Strahlentherapie (z. B. mit Gamma-Strahlung) und Chemotherapie (Gabe von Zytostatika) zur Behandlung von bösartigen Tumoren, die oft wirksamer ist als eine alleinige Strahlen- beziehungsweise Chemotherapie.
Radiojodtherapie nuklearmedizinischesTherapieverfahren zur Behandlung der Schilddrüsenautonomie, des Morbus Basedow, der Schilddrüsenvergrößerung und bestimmter Formen des Schilddrüsenkrebses. Eingesetzt wird das radioaktive Jod-Isotop Jod-131, das ein überwiegender Beta-Strahlermit einer Halbwertszeit von acht Tagen ist und im menschlichen Körper nur in Schilddrüsenzellen gespeichert wird.
Radiophosphortherapie   Die Radiophosphortherapie ist eine Radionuklidtherapie bei der Polycythaemia veraund der essentiellen Thrombozythämie. Es wird das Radionuklid 32Phosphor verwendet. Die Methode gilt als Alternative zu den herkömmlichen Behandlungsverfahren – aufgrund ihres Nebenwirkungsprofils aber vorwiegend bei älteren Patienten über 65 oder 70 Jahren.
Reniale Handelsname für ein biologisches Arzneimittel, welches als Krebsimmuntherapeutikum zur Nachsorge bei Patienten mit Nierenkrebs eingesetzt wird.
Stammzellapherese   Verfahren zur Separation, also der Herausfilterung, der im Blut enthaltenen Blutstammzellen. Das entstehende Blutprodukt, welches die Stammzellen enthält (das Apheresat), kann zum Therapieren verschiedener Krankheiten entweder dem Spender selbst (autolog) oder einem bedürftigen merkmalskompatiblen Patienten (allogen) transplantiert werden. Im letzten Fall stellt sie mittlerweile die bevorzugte Methode der Stammzellentnahme im Rahmen einer Transplantation dar, da sie weniger invasiv als eine Knochenmarkentnahme ist.
Stammzelltransplantation   Übertragung von Stammzellen von einem Spender an einen Empfänger. Dabei kann es sich bei Spender und Empfänger um dieselbe Person handeln (autologe Transplantation) oder um zwei verschiedene Personen (allogene Transplantation).
Therapeutische Hyperthermie   Behandlung, bei der die Temperatur des Körpergewebes künstlich erhöht wird. Sie ist ein Teilbereich der Thermotherapie. Es gibt Überwärmungen des ganzen Körpers und solche von Regionen oder einzelnen Organen. Unter die Bezeichnung fallen nicht die einfachen äußeren Wärmeanwendungen, die vor allem die Temperatur der Hautschichten erhöhen (Fango, Infrarot-Behandlung) usw.
Thrombozyten-Konzentrat   medizinisches Produkt, das aus menschlichem Blut gewonnen wird (Blutprodukt). Es dient dazu, einem Patienten, der zu wenig Blutplättchen (Thrombozyten) hat, Thrombozyten zu übertragen (transfundieren). Diese spielen eine herausragende Rolle in der Blutgerinnung.
Totale mesometriale Resektion des Uterus Operationsverfahren zur chirurgischen Therapie des Zervixkarzinoms. 1998 vom deutschen Gynäkologen Michael Höckel (Universität Leipzig) entwickelt
Trachelektomie Operationsverfahren zur operativenTherapie des Gebärmutterhalskrebses unter Erhalt der Fertilität durch Belassen eines Teils des Gebärmutterhalses und des Gebärmutterkörpers. von Daniel Dargent im Jahr 1994 entwickelt
Transarterielle Chemoembolisation minimalinvasives, radiologischesVerfahren zur Behandlung des inoperablen hepatozellulären Karzinoms (HCC; Leberkrebs) beziehungsweise in bestimmten, ausgewählten Fällen auch von Lebermetastasen (zum Beispiel von neuroendokrinen Karzinomen). Dieses in einer Angiographie durchgeführte Verfahren kombiniert die Gabe mehrerer Medikamente wie zum Beispiel eines Chemotherapeutikums mit gleichzeitiger gezielter Verstopfung (Embolisation) von Arterien mittels kleiner Teilchen.
Tumortherapiefelder eine in Entwicklung befindliche Behandlungsform bei einer Form des malignen Hirntumors (Glioblastom) und beim kleinzelligen Bronchialkarzinom. Dabei werden schwache elektromagnetische Wechselfelder im Langwellenbereich über äußere Elektroden auf den erkranken Körperbereich gerichtet. So soll das Wachstum krebsartiger Tumoren gehemmt werden.
Umkehrisolierung Bei der Umkehrisolierung werden immungeschwächte Menschen von der normalen Umgebung mit dem Ziel isoliert, Infektionserkrankungen zu vermeiden.
Umkehrplastik Alternative zur Vollamputation, bei der ein Körperteil eine Aufgabe übernimmt, für die er eigentlich nicht vorgesehen ist. Diese Operationstechnik wurde in den 1920er Jahren durch den Arzt Joseph Borggreve als Behandlungsoption nach Unfall entwickelt und später nach ihm benannt.
Virotherapie medizinischen Einsatz von onkolytischen Viren als Therapie gegen Tumoren.
Wertheim-Meigs-Operation ein Operationsverfahren zur chirurgischen Therapie des Zervixkarzinoms. Der österreichische Gynäkologe Ernst Wertheim entwickelte 1898 die radikale Operationsmethode über einen Bauchschnitt, die später vom Amerikaner Joe Vincent Meigs weiterentwickelt wurde, da der Weg über einen Bauchschnitt in früheren Zeiten zu riskant war.

Kardiologie Bearbeiten

Kardiologie (gr. καρδίᾱ kardiā ‚Herz‘ und λογια lógia ‚Lehre‘) ist die Lehre vom Herzen, die sich mit seinen Strukturen und seinen Funktionen im Organismus sowie mit den Erkrankungen des Herzens und deren Behandlung befasst. Als Teilgebiet der Inneren Medizin umfasst die Kardiologie die Herz-Kreislauferkrankungen. Die Kinderkardiologie ist in Deutschland und der Schweiz ein eigenständiges Teilgebiet der Kinderheilkunde.

Titel Bild Beschreibung Ursprung
Angioplastie   Die Angioplastie, auch perkutane transluminale Angioplastie (PTA, perkutan: lateinisch durch intakte Haut; transluminal: lateinisch innerhalb der Lichtung des Gefäßes verlaufend; Angioplastie: altgriechisch αγγειοπλαστία, ursprünglich „das Töpfern“, „die Gefäßschaffung“, hier im Sinne von „Aufweitung“, vergleiche Angiogenese, Vaskulogenese), ist ein Verfahren zur Erweiterung oder Wiedereröffnung von verengten oder verschlossenen Blutgefäßen (meistens Arterien, seltener auch Venen) mittels Ballondilatation oder anderer Verfahren (Laser, Thrombektomiekatheterusw.).
Aortenklappenrekonstruktion   Als Aortenklappenrekonstruktion bezeichnet man die Wiederherstellung der Form und somit Funktion der natürlichen und funktionsgestörten Aortenklappe. Meist wird die Aortenklappenrekonstruktion bei Aortenklappeninsuffizienz durchgeführt, sie kann auch bei Aortenaneurysma erforderlich werden, seltener bei der angeborenen Aortenstenose. Bereits vor der Entwicklung von Herzklappenprothesen wurden erste Versuche unternommen funktionsgestörte Aortenklappen zu rekonstruieren. Die Sprengung einer verengten Aortenklappe wurde 1912 durch den französischen Chirurgen Théodore Tuffier (1857–1929) durchgeführt. 1958 berichtete Dwight Harken über eine kleine Gruppe an Patienten mit Aortenklappeninsuffizienz, bei denen er den Klappenring verkleinert und die Insuffizienz verringert hatte.
Automatisierter externer Defibrillator   Ein automatisierter externer Defibrillator(AED, auch Laiendefibrillator oder kurz Laiendefi) ist ein medizinisches Gerät zur Behandlung von defibrillierbaren Herzrhythmusstörungen durch Abgabe von Stromstößen. Im Gegensatz zu Defibrillatorenaus dem Rettungsdienst oder Kliniken sind AEDs wegen ihrer Bau- und Funktionsweise besonders für Erste Hilfe durch Laienhelfer geeignet.
Blalock-Taussig-Anastomose Die Blalock-Taussig-Anastomose oder Blalock-Taussig-Shunt (nach Alfred Blalock, Chirurg, Baltimore, 1899–1964 und Helen Brooke Taussig, Kardiologin, Baltimore/Boston, 1898–1986) wird, früher als abschließende, heute als vorbereitende Palliativoperation bei bestimmten zyanotischen Herzfehlern eingesetzt. Ein Ast der Arteria subclavia (oder Arteria carotis communis) wird abgetrennt und mit der Arteria pulmonalis (Lungenschlagader) verbunden (anastomosiert). Dadurch wird der Lunge Blut aus dem zyanotischen Körperkreislauf zugeführt, so dass mehr Blut durch die Lunge fließt und Sauerstoff aufnehmen kann. Die Zyanose wird gemildert, bis eine Korrektur- oder endgültige Palliativoperation durchgeführt werden kann.
Bypass (Medizin) Ein Bypass ist eine operativ erstellte Überbrückung eines Passagehindernisses. Dabei wird eine neue Verbindung zwischen Anfang und Ende einer Engstelle (Stenose) hergestellt. Eine Bypassoperation bezeichnet umgangssprachlich meist eine Operation am Herzen, bei der stark verengte oder komplett verschlossene Herzkranzgefäßeüberbrückt werden, um die ausreichende Blutversorgung des Herzmuskelswiederherzustellen.
Defibrillation   Die Defibrillation (lat. de ‚ab‘, ‚weg‘ und engl. fibrillation ‚Flimmern‘) ist eine Behandlungsmethode gegen die lebensbedrohlichen HerzrhythmusstörungenKammerflimmern und Kammerflattern, bei der durch starke Stromstöße die normale Herzaktivität wiederhergestellt werden soll. Das verwendete Gerät nennt man Defibrillator oder im Fach-Jargon Defi.
Defibrillator   Ein Defibrillator, auch Schockgeber, oder im Fachjargon Defi, ist ein medizinisches Gerät zur Defibrillation und unter Umständen zur Kardioversion. Es kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern und Kammerflattern(Fibrillation) oder ventrikuläre Tachykardien, Vorhofflimmern und Vorhofflattern beenden (Kardioversion). Defibrillatoren werden auf Intensivstationen, in Operationssälen, in Notaufnahmen, sowie in Fahrzeugen des Rettungsdienstes bereitgehalten. Seit den 1990er-Jahren werden Defibrillatoren in Form automatisierter externer Defibrillatoren auch zunehmend in öffentlich zugänglichen Gebäuden wie Bahnhöfen, Flughäfen und anderen Orten für eine Anwendung durch medizinische Laien bereitgestellt.
Fontan-Operation   Die Fontan-Operation wird heute (2004) als häufigste Palliativoperation bei komplexen angeborenen Herzfehlerndurchgeführt, die sich mit einem Single Ventricle (Einkammerherz) darstellen. Zunächst vor allen Dingen bei der Trikuspidalatresieangewandt, gibt es heute eine Reihe von Modifikationen bei anderen Formen des Einkammerherzens. Auch die ursprüngliche Operationstechnik in einem Schritt wurde weiterentwickelt und wird heute in der Regel in zwei Operationsschritten vorgenommen.

Das Operationsverfahren ist angezeigt, wenn

  • das Herz nur eine funktionell wirksame Herzkammer hat
  • sich in dieser Kammer arterielles und venöses Blut mischen
  • die gemeinsame Kammer sowohl den Körperkreislauf als auch den Lungenkreislauf speist

und hat das Ziel, den bisher parallelen und gemeinsamen Kreislauf (mit hoher Volumenbelastung des Ventrikels) in zwei getrennte, in Serie geschaltete Kreisläufe zu verwandeln.

Herz-Lungen-Maschine   Die Herz-Lungen-Maschine (HLM) ist ein medizintechnisches Gerät, das die Pumpfunktion des Herzens sowie die Lungenfunktionen Sauerstoffanreichung (Oxygenierung) des Blutes und Kohlendioxid-Elimination für einen begrenzten Zeitraum ersetzt und damit eine Operation am offenen Herzen ermöglicht. Das Blut verlässt dabei den Körper über ein Kanülen- und Schlauchsystem (kardiopulmonaler Bypass), wird mit Sauerstoff angereichert und wieder zurückgepumpt, Man spricht hierbei von einer extrakorporale Zirkulation. Zudem kann durch eine Herz-Lungen-Maschine über einen Wärmeaustausch(er) ein Patient schnell abgekühlt und aufgewärmt werden. Die HLM ist nicht mit der Eisernen Lunge zu verwechseln, die lediglich die Atmung unterstützt. Maximilian von Frey baute 1885 mit seinem Kollegen Max Gruber an der Universität in Leipzig die erste Herz-Lungen-Maschine. Als Erfinder der Herz-Lungen-Maschine gilt jedoch John Heysham Gibbon, dessen in den USA entwickelte Maschine bei der Operation eines Vorhofseptum-Defektes bei einer 17-jährigen Patientin 1953 eingesetzt wurde. Eine zentrale Bedeutung für die extrakorporale Zirkulation durch die Herz-Lungen-Maschine hat die Entdeckung des Heparins durch Jay McLean im Jahr 1916. Heparin verhindert die Blutgerinnung, was eine elementare Voraussetzung zum Betrieb einer Herz-Lungen-Maschine darstellt.
Herz-Lungen-Wiederbelebung   Die Herz-Lungen-Wiederbelebung oder kardiopulmonale Reanimation soll einen Atem- und Kreislaufstillstand beenden und damit den unmittelbar drohenden Tod des Betroffenen abwenden. Andere Namen hierfür sind Wiederbelebung, Reanimation und englisch cardiopulmonary resuscitation (CPR). Bei einem Kreislaufstillstand ist es unerlässlich, schnell zu handeln: Bereits nach ungefähr drei Minuten wird das Gehirn nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt, sodass dort irreversible Schäden auftreten können. Schon seit Jahrhunderten wird versucht, Menschen, die keine klaren Lebenszeichen mehr zeigen, wieder ins Leben zurückzurufen. Dabei gab es verschiedene Versuche, leblose Personen durch laute Ansprache, Berührung, Atemspende und Thoraxkompression zu reanimieren.
Herzglykoside Als Herzglykoside oder herzwirksame Glykoside bezeichnet man eine Gruppe von Wirkstoffen, die in der Lage sind, auf das Herz eine die Schlagkraft steigernde (positiv inotrope) und die Herzfrequenz senkende (negativ chronotrope) Wirkung auszuüben. Chemisch sind diese Wirkstoffe dadurch charakterisiert, dass sie drei in der Natur selten vorkommende Desoxyzucker enthalten, die glykosidisch an ein Steroid-Derivat (oder Derivate des Gonans) gebunden sind. Klinische Bedeutung haben heute nur noch Digoxin und Digitoxin. Oft werden die Herzglykoside auch als Digitaloide oder vereinfachend nur als Digitalis bezeichnet, in Anlehnung an den Fingerhut, der diese Stoffe enthält.
Herzklappenersatz   Als Herzklappenersatz oder künstliche Herzklappe bezeichnet man einen künstlich eingebrachten Ersatz für eine natürliche Herzklappe. Man unterscheidet dabei nach der Position (Aortenklappe, Mitralklappe, Pulmonalklappe oder Trikuspidalklappe), nach der Art (mechanische und biologische Herzklappen) sowie nach dem Implantationsverfahren (offen-chirurgisch oder minimalinvasiv) des Klappenersatzes. Am 11. September 1952 setzte Charles A. Hufnagel von der Georgetown University eine von ihm entwickelte Herzklappe in die absteigende Aorta (Aorta descendens) einer Patientin mit Aortenklappeninsuffizienz ein. Die künstliche Klappe lag also deutlich entfernt von der natürlichen Aortenklappe, die sich an der Aortenbasis befindet, verbesserte aber trotzdem den Blutfluss (Hämodynamik). Die Technik war zuvor an Hunden erprobt worden.
Herzklappenrekonstruktion Als Herzklappenrekonstruktion bezeichnet man die Wiederherstellung der Form und somit auch der Funktion einer natürlichen funktionsgestörten Herzklappe. Je nach Position (Aortenklappe, Mitralklappe, Pulmonalklappe oder Trikuspidalklappe) und Art bzw. Ursache der Funktionsstörung kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Bereits vor der Entwicklung von Herzklappenprothesen wurde eine erste Sprengung einer verengten Aortenklappe zur Behandlung der Aortenstenose von dem französischen Chirurgen Théodore Tuffier durchgeführt. Der amerikanische Chirurg Elliot Cutler führte 1923 eine erste Sprengung einer verengten Mitralklappe durch, der englische Chirurg Henry Souttar folgte 1926. Die ersten Versuche waren aus heutiger Sicht experimentell, (1)
Herzschrittmacher   Ein Herzschrittmacher (HSM) oder Pacemaker (PM) (engl. f. ‚Schrittmacher‘) ist ein elektronischer Impulsgenerator zur (meist regelmäßigen) elektrischen Stimulation (Anregung) des Herzmuskels zur Kontraktion. Das Gerät dient der Behandlung von Patienten mit zu langsamen Herzschlägen (bradykarde Rhythmusstörungen). In den 1950er Jahren wurden erste nichtimplantierbare Herzschrittmacher entworfen, unter anderem 1951 von dem Kanadier Wilfred Gordon Bigelow und 1952 von dem US-Amerikaner Paul Maurice Zoll.
Herzschule Herzschulen sind meist interdisziplinäre ärztlich-therapeutische Einrichtungen für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur Schulung eines herzschonenden Verhaltens. Der Begriff „Herzschule“ ist nicht geschützt. Es finden sich hierunter kardiologische Abteilungen von Krankenhäusern, Psychotherapeuten, niedergelassene Ärzte, aber auch paramedizinische Anbieter. Der Begriff hat in die medizinische Fachliteratur bisher keinen Eingang gefunden.
Herzsport Herzsport (auch Coronarsport oder Koronarsport genannt) ist eine Rehabilitationsmaßnahme für Patienten mit kardialen Erkrankungen. Nach Abschluss der kardiologischen Behandlung wird zur Wiederherstellung bzw. Optimierung der durch die Erkrankung möglicherweise reduzierten körperlichen Fähigkeiten der Herzsport ärztlich verordnet und von den Krankenkassen je nach Krankheitsbild des Einzelnen finanziell über einen kurzen Zeitraum (1–2 Jahre) oder längere Zeiträume gefördert.
Herztransplantation   Eine Herztransplantation (abgekürzt HTX; englisch heart transplantation) ist die Transplantation eines Herzens von einem Organspender zu einem Empfänger.
Hochfrequenzablation   Die Hochfrequenzablation (Syn.: Radiofrequenzablation, RFA, oder Thermoablation) ist eine medizinische Methode zur lokalen Zerstörung von Gewebe. Bei der Hochfrequenzablation wird ein Applikator in das Gewebe eingebracht und hier eine Thermonekrose (Hitzezerstörung) durch die Wärmeentwicklung des Hochfrequenzstroms erzeugt.
Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator   Ein implantierbarer Kardioverter/Defibrillator(ICD) (frühere Bezeichnung AICD von automatic implantable cardioverter-defibrillator) ist ein miniaturisiertes automatisches Elektrogerät, das Patienten mit hohem Risiko für lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungenmittels einer Operation eingesetzt wird. Die Ärzte Michel Mirowski und Morton Mowerbegannen im Juli 1969 am Sinai Hospital in Baltimore mit der Entwicklung des ICD. Ein erster Prototyp wurde aus dem abgebrochenen Paddle eines externen Defibrillators gebaut und an einem Hund getestet.
Intraaortale Ballonpumpe   Die intraaortale Ballonpumpe (IABP) ist ein notfallmedizinisches Hilfsmittel zur Unterstützung einer insuffizienten Herztätigkeit (z. B. nach Herzinfarkt) mit dem Ziel der Vermeidung eines kardiogenen Schockes. Sie wird zur Durchführung der intraaortalen Ballongegenpulsation benötigt. Ihr Einsatz ist dann angezeigt, wenn andere Maßnahmen wie Medikamente und Beatmung nicht ausreichend sind.
Kardiale Kontraktilitätsmodulation Röntgenaufnahme eines Herzinsuffizienz-Patienten mit einem implantierten Gerät.

Die kardiale Kontraktilitätsmodulation oder CCM™, ist eine von Impulse Dynamics NV entwickelte Therapie. Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse II-IV) und Symptomen trotz optimaler medikamentöser Therapie können von einer Besserung der Auswurfleistung des Herzens profitieren. Die kurz- und langfristige Anwendung dieser Therapie verbessert die Stärke der ventrikulären Kontraktion und damit die Pumpleistung des Herzens durch Modulation (Anpassung) der myokardialen Kontraktilität.

Kardioversion Kardioversion nennt man die Wiederherstellung des normalen Herzrhythmus (Sinusrhythmus) beim Vorliegen von Herzrhythmusstörungen, meist Vorhofflimmern, seltener supraventrikulären oder ventrikulären Tachykardien oder Vorhofflattern. Man unterscheidet die elektrische Kardioversion mithilfe eines geeigneten Defibrillators von der medikamentösen Kardioversion.
Katheterablation Unter Katheterablation (zusammengesetzt aus den med. Fachbegriffen Katheter und Ablation) werden Herzkatheter-gestützte Methoden zusammengefasst, mit deren Hilfe nach einer Elektrophysiologischen Untersuchung Herzrhythmusstörungen beseitigt werden können. Ziel ist es hierbei, Gewebe, das falsche elektrische Impulse sendet, auszuschalten oder gezielt Narben im Herzen zu verursachen, die die Weiterleitung der falschen Impulse unterbrechen.
Koronararterien-Bypass   Der Koronararterien-Bypass ist eine Blutgefäßbrücke, die durch Umgehung (engl. bypass) einer Verengung oder eines Verschlusses einer Koronararterie die Durchblutung des nachgeschalteten Gefäßabschnitts sicherstellen soll.
Kryoablation   Die Kryoablation ist eine Technologie zur Arrhythmiebehandlung in der Kardiologie und der Herzchirurgie. Hierbei wird das für die Arrhythmie verantwortliche Herzmuskelgewebe gezielt unterkühlt. Kälte wird schon seit Jahrzehnten für die Behandlung von Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Heutzutage können Arrhythmien mit einer minimalinvasiven Katheterablation oder mit einer chirurgischen Sonde behandelt werden. Weil die Kryotherapie die Zellen gefriert – im Unterschied zu der hitzebasierten Radiofrequenzablation – stellt sie eine alternative Behandlungsoption für Elektrophysiologen und Herzchirurgen dar.
Kunstherz   Ein Kunstherz (künstliches Herz, Herzunterstützungssystem, VAD [ventricular assist device], Ventrikuläres Unterstützungssystem) wird in den Körper von Patienten mit unheilbaren Herzerkrankungen (Herzinsuffizienz) eingesetzt, weil das Herz des Patienten nicht mehr in der Lage ist, den Körperkreislauf ausreichend aufrechtzuerhalten. Deswegen spricht man auch vom Kreislaufunterstützungssystem.
Mechanische Reanimationshilfe   Mechanische Reanimationshilfen sind Geräte, die bei der Reanimation im präklinischen und klinischen Bereich eingesetzt werden. Sie führen die Kompressionen des Thorax während der Reanimation selbständig durch oder erleichtern sie mechanisch. Sie sollen für eine effektivere Reanimation des Patienten sorgen, indem Ermüdungserscheinungen und Ungenauigkeiten bei der Thoraxkompressiondurch den Helfer verhindert oder verringert werden. Vollautomatische Geräte bieten darüber hinaus noch den Vorteil, dass der Helfer, der bisher für die Thoraxkompressionen zuständig war, nach dem Anlegen des Geräts weitere Maßnahmen durchführen kann, sowie dass ein Transport unter laufender Reanimation ohne die sonst üblichen Qualitätsverluste ermöglicht wird.
Norwood-Operation dreistufiges Operationsverfahren typischerweise für Kinder mit einem hypoplastischen Linksherz-Syndrom oder Double inlet left ventricle. Dabei ist die Ausgangslage eine starke Unterentwicklung des linken Herzens mit Stenose/Verschluss von Aorten- und/oder Mitralklappe und der Unterentwicklung des Anfangsteils der Aorta (der großen Körperschlagader bzw. Hauptschlagader) mit einer Aortenisthmusstenose hinter dem Aortenbogen.
Operation nach Ross Operation am Herzen, bei der eine degenerierte Aortenklappe durch die patienteneigene gesunde Pulmonalklappe ersetzt wird. Anstelle dieser wird ein Spenderpräparat (Allotransplantat) eingepflanzt. Die Operation wird bei Kindern mit gutem Erfolg durchgeführt, während die Ergebnisse bei Erwachsenen kontroverser diskutiert werden. Lower implantierte 1960 im Tierversuch die Pulmonalklappe in die Aorta ascendensund Pillsbury 1966 in die Aortenklappenwurzel.
Perikardpunktion diagnostische oder therapeutische Punktion des Herzbeutels mit einer Kanüle.
Präkordialer Faustschlag Form der Kardioversion, die bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung versucht werden kann, um einen bestehenden Kreislaufstillstand zu durchbrechen. Die mechanische Energie des Schlages (etwa 5 Joule) soll die Konversion eines Kammerflimmerns, eines Kammerflatterns oder einer ventrikulären Tachykardie in einen regelhaften Sinusrhythmus bewirken.
Pulmonales Banding Operation, bei der der Hauptstamm der beiden Lungenarterien (Truncus pulmonalis) mit einem Bändchen künstlich eingeengt wird. Bei einem Herzfehler mit Links-rechts-Shunt schützt das Banding den Lungenkreislauf vor dem erhöhten Blutfluss und der sonst drohenden pulmonalen Hypertonie. Im Rahmen der nachfolgenden Korrekturoperation des Herzfehlers wird das Bändchen wieder entfernt.
Pulmonalvenenisolation elektrochirurgische, minimalinvasive Methode zur Behandlung von idiopathischem oder paroxysmalem(anfallsweisem) Vorhofflimmern. Durch ein venöses Blutgefäß in der Leiste wird ein Katheter über die Hohlvene in den rechten Herzvorhof eingeführt und durch die Herzscheidewand hindurch im linken Vorhof platziert.
Rashkind-Manöver   nach dem amerikanischen Chirurgen W. J. Rashkind, ist ein palliativer Herzkatheter-Eingriff in der Kinderkardiologie. Hierbei wird das Vorhofseptum mit Hilfe eines Ballonkatheterseingerissen, um einen künstlichen Vorhofseptumdefekt mit nachfolgendem Shunt zu erzeugen. Dadurch wird eine mit dem Leben vereinbare hämodynamische Situation geschaffen, die einem Kind mit einem Herzfehler, der den normalen Blutfluss ohne gleichzeitig wirksamen Vorhof- oder Ventrikelseptumdefekt verlegt (beispielsweise Einkammerherzen), das Überleben bis zur Operation ermöglicht.
Renale Denervation   ein interventionell-radiologischesVerfahren zur Behandlung des Bluthochdrucks. Dabei werden minimalinvasiv die Nervenbahnen zwischen dem Gehirn und der Niere unterbrochen.
Revaskularisation die Wiederherstellung der Durchblutung eines Gewebes, beziehungsweise eine Durchblutungsverbesserung.
Schraubelektrode   befinden sich am distalen Ende einer Elektrode, am Elektrodenkopf, und bilden eine wichtige Komponente des Herzschrittmachersystems. Ihre Funktion besteht darin, die Sondenspitze mit einer korkenzieherähnlichen Schraubvorrichtung aktiv im Herzen zu fixieren.
Seldinger-Technik   Methode zur Punktion von Blutgefäßenzum Zweck der Katheterisierung. Sie wurde 1953 von dem schwedischen Radiologen Sven-Ivar Seldinger entwickelt, um Angiographie-Katheter in Blutgefäße einzubringen. Sie wird unter anderem bei der Arteriografie und der Koronarangiographie verwendet, aber auch beim Legen von arteriellen und zentralvenösen Zugängen.
Stentangioplastie   eine Angioplastie, bei der ein Stent in das behandelte Blutgefäß implantiert wird. Die Methode wird eingesetzt, wenn eine alleinige Angioplastie nicht zu einer ausreichenden Offenheit des Gefäßes führt oder bekannt ist, dass ohne zusätzliche Stentimplantation die Rate an Restenosen deutlich erhöht ist. Der Stent wirkt einem Wiederverschluss aufgrund der elastischen Rückstellkräfte (‚recoil‘) des Gefäßes entgegen. Auch Wandverletzungen (Dissektionen) lassen sich mit diesem Verfahren behandeln. Der Stent kann dabei entweder direkt während oder im Anschluss an eine Angioplastie gesetzt werden. Wird der Stent unmittelbar als Notfallbehandlung bei einem dissektionsbedingten Verschluss oder einer Gefäßruptur eingesetzt, spricht man von einem bail-out stenting.
Subkutaner ICD   gehört zur Familie der ICD-Geräte und wird bei Personen mit dem Risiko eines plötzlichen Herzstillstands implantiert. Anders als ICD-Systeme wird das komplette S-ICD System extrakardial, außen am Brustkorb unter der Haut liegend (subkutan), eingesetzt.
Thrombolyse eine medizinische Therapie bei neu aufgetretenen Verschlüssen von Blutgefäßen. Das Verfahren kann zur Behandlung des Herzinfarkts(Myokardinfarkt), der Lungenembolie, des ischämischen Schlaganfalls und auch schon bei einer festgestellten, diese potentiell verursachenden Thrombose eingesetzt werden.
VDD-Herzschrittmacher Funktionsweise der verschiedenen Schrittmachersysteme wird in einem Buchstabencode aus drei bis vier Buchstaben verdeutlicht:
  • Der erste Buchstabe bezeichnet die Kammer(n), die stimuliert (paced) werden: A steht für Atrium also Vorhof, V für Ventrikel, D für sowohl Atrium als auch Ventrikel.
  • der zweite Buchstabe bezeichnet die Kammer, in der eine (intrinsische) Herzaktion wahrgenommen wird,
  • der dritte Buchstabe die Art und Weise, wie der Herzschrittmacher auf die Information reagiert: T bedeutet triggered, also wird zum Beispiel bei einer wahrgenommenen Aktion im Vorhof der Ventrikel stimuliert, I bedeutet inhibited, also wird der Schrittmacher durch eine wahrgenommene Aktion inhibiert und stimuliert die entsprechende Kammer nicht (z. B. VVI-Schrittmacher, der nur eine Sonde benötigt).

Systeme, die die atrioventrikuläre Synchronisation aufrechterhalten, mussten daher bis kürzlich über eine Sonde im Vorhof und im Ventrikel verfügen (in der Regel DDD-Schrittmacher).

Vasoprotektor Arzneimittel, das auf Blutgefäße wirkt. Gemäß dem ATC-Code bilden Vasoprotektoren die Untergruppe C-05 innerhalb der Gruppe C-Blutkreislauf und umfassen Arzneimittel zur Behandlung von Hämorrhoiden, Krampfadern und Präparate zum Aufbau der Kapillargefäße.
Zerebrales Protektionssystem   werden bei der kathetergestützen Behandlung verengter Halsschlagadern (Stentangioplastie der A. carotis) angewendet, um während der Prozedur eine Verschleppung von arteriosklerotischen Gefäßwandblagerungen in das Gehirn (Hirnembolie) mit neurologischen Ausfallerscheinungen zu verhindern. Hierzu stehen Systeme, die den Blutstrom zum Gehirn filtern (distale Filterprotektion) oder unterbrechen (distale und proximale Ballonokklusion) zur Verfügung.

Nephrologie Bearbeiten

Die Nephrologie (aus altgriechisch νεφρός „Niere“ und λόγος „Wort, Lehre“: „Nierenlehre“) ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, das eine große thematische Bandbreite abdeckt. Grundsätzlich befasst sich die Nephrologie mit der Prävention, Diagnostik, konservativen (nicht-operativen) Therapie und Nachsorge von Nieren- und Bluthochdruckerkrankungen. Auch die Durchführung aller extrakorporalen Blutreinigungsverfahren (Dialyse, Apherese, Immunadsorption) sowie die Betreuung von Patienten mit einer transplantierten Niere fallen in das Fachgebiet der Nephrologie.

Titel Bild Beschreibung Ursprung
Apherese   Bei der Blutwäsche oder Blutreinigungsverfahren bezeichnet, handelt es sich um eine Methode zur extrakorporalen, also außerhalb des Körpers stattfindenden, Entfernung von pathogenen (krankmachenden) oder überzähligen Bestandteilen (Proteine, proteingebundene Substanzen und Zellen) aus dem Blut oder Blutplasma des Patienten. Nach der Entfernung der pathogenen Substanzen wird das „gereinigte“ Blut wieder zurückgeführt.
Cimino-Shunt   Operativ geschaffene direkte Verbindung einer Arterie (meist A. radialis) und einer daneben oder in der Nähe liegenden Vene (meist V. cephalica oder V. mediana cubiti). Einsatz findet dieser Shunt in der chronischen Dialysetherapie, in der die Patienten über diesen Shunt an die externen Blutfiltermaschinen angeschlossen werden.
Dialyse   Blutreinigungsverfahren bezeichnet, das bei Nierenversagen als Ersatzverfahren zum Einsatz kommt. Die Dialyse ist neben der Nierentransplantation die wichtigste Nierenersatztherapie bei chronischem Nierenversagen und eine der Behandlungsmöglichkeiten bei akutem Nierenversagen. Die weltweit erste „Blutwäsche“ über semipermeable Membranen beim Menschen wurde 1924 von Georg Haas in Gießen durchgeführt. Den Durchbruch brachte jedoch erst Willem Kolff 1945 in Kampen (Niederlande) mit seinem Trommeldialysegerät mit Zellophan-Schläuchen als Dialysemembran. Diese Membran erlaubte eine kontrollierte Blutreinigung von definierten Stoffmengen. Eine technisch überlegene Parallelentwicklung von Nils Alwall in Lund (Schweden) 1946 erlaubte auch die Ausschwemmung von Ödemflüssigkeit aus Lungen und Gewebe (Ultrafiltration). Weitere Pioniere waren Erich Streicher und Curt Moeller.
Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie   Zertrümmern von Harnsteinen durch Stoßwellen, die außerhalb des Körpers (extrakorporal) erzeugt werden. Bei Anwendung des Verfahrens der Lithotripsie (von griech. λίθος ‚Stein‘ und τρίβειν ‚reiben‘) als Therapie gegen Nierensteinekann meist auf einen stationären Eingriff verzichtet werden. Neben der Behandlung von Nierensteinen kommt die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie auch bei der Behandlung von Speichelsteinen (Sialolithiasis) und Gallensteinen (Cholelithiasis) zum Einsatz.
Heimhämodialyse Heimhämodialyse (HHD) ist die Hämodialyse, die der Patient zu Hause in eigener Verantwortung durchführt, meist mit Unterstützung eines Partners.
Knopflochpunktion   Punktionstechnik an der Dialyse, die zu jeder Behandlung exakt die gleichen Punktionsstellen einer nativen AV-Fistel nutzt. Es entsteht ein Narbenzylinder in welchem der gebildete Thrombus bei Punktion immer wieder verdrängt wird. Man spricht von einem Kanal oder Tunnel, durch welchen die Kanüleeingeführt wird, vergleichbar mit dem Einführen eines Ohrrings oder Piercings.
Nierenersatztherapie Behandlungsmöglichkeiten zusammengefasst, die bei weitgehendem oder vollständigem Nierenversagen die ausfallenden Funktionen der Nieren übernehmen.
Nierentransplantation   Operative Übertragungeiner Niere in einen Organismus.
Osmotische Diurese erhöhte Harnproduktion infolge eines erhöhten Druckes in den harnableitenden Wegen der Nieren bezeichnet. Dieser Effekt tritt auf, wenn in den Glomerula der Niere aus dem Blut osmotisch aktive Substanzen in den Primärharn filtriert werden, die im weiteren Verlauf der Harnproduktion in den Tubulidieses Organs nicht wieder in das Blut zurückgeführt werden. Der im Vergleich zum Blut bestehende erhöhte Konzentrationsgradient der entsprechenden Substanz bewirkt einen Konzentrationsausgleich über den passiven Ausstrom von Wasser in den Harn hinein.
Peritonealdialyse Es gibt unterschiedliche PD-Verfahren, z. B. die manuelle CAPD (continuously ambulatory peritoneal dialysis, kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse), oder die mit Geräten durchgeführten Methoden der CCPD (kontinuierliche zyklische PD), der IPD (intermittierende PD), NIPD (nächtliche intermittierende PD) etc. Die Wahl des Verfahrens hängt unter anderem von den Transporteigenschaften des Peritoneums (s. u.) und der Grunderkrankung des Patienten ab.
Perkutane Nephrostomie Äußere Ableitung des Urins (Per-kutan=Durch die Haut) aus dem Nierenbecken durch einen Nephrostomie-Katheter.
Phosphatbinder Medikamente (in der Regel für Dialysepatienten), die das mit der Nahrung aufgenommene Phosphat im Darm binden und so die Aufnahme in den Körper hemmen. Als Phosphatbinder eingesetzt werden derzeit Calcium- und Aluminium-Salze, Sevelamer (ein Polymer) und Lanthancarbonat.
Plasmapherese  
  • Vorgang der Blutplasmatrennung, konkret die Gewinnung des Plasmaswährend der Spende manuell (veraltet) oder automatisch mit Plasmapheresegeräten (präparative Plasmapherese) oder den Austausch des Blutplasmas als therapeutische Maßnahme.

Pneumologie Bearbeiten

Die Pneumologie (auch Pneumonologie; griech. πνεύμων pneumōn „Geist“, „Hauch“, „Atem“, metonymisch für „Lunge“) oder Pulmologie (auch Pulmonologie; lat. pulmo„Lunge“) ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit Lungenerkrankungen beschäftigt.

Titel Bild Beschreibung Ursprung
Autogene Drainage Die autogene Drainage ist eine Atemtechnik für lungenkranke Patienten mit vermehrtem und zähem Bronchialsekret (etwa bei Mukoviszidose), wobei dieses in drei Phasen zunächst gelöst, dann gesammelt und schließlich abgehustet wird. Der belgische Physiotherapeut Jean Chevaillier ist Mitentwickler dieser Technik.
Bronchialtoilette Atemtechnik für lungenkranke Patienten mit vermehrtem und zähem Bronchialsekret (etwa bei Mukoviszidose), wobei dieses in drei Phasen zunächst gelöst, dann gesammelt und schließlich abgehustet wird. Der belgische Physiotherapeut Jean Chevaillier ist Mitentwickler dieser Technik.
Bronchoskopie   Maßnahmen bezeichnet, die dem Freihalten der Atemwege bei Patienten mit gestörten Selbstreinigungsmechanismen dienen. Dies sind meist intubierte bzw. tracheotomierteaber auch bewusstlose und allgemein geschwächte Patienten. Aspirationspneumonieund Atelektasenbildung soll hierdurch verhindern werden.
Buteyko-Methode Verfahren der Komplementärmedizin zur Behandlung von obstruktiven Atemwegserkrankungen wie Asthma. Sie stammt aus der Sowjetunion und ist benannt nach ihrem Begründer, dem Arzt und Wissenschaftler Konstantin Pawlowitsch Buteiko (englische Transkription: Buteyko).

Buteiko entwickelte seine Methode bereits in den 1950ern, aber es dauerte bis zum Jahr 1981, bis die sowjetischen Behörden die Anwendung in der gesamten damaligen Sowjetunion genehmigten. Die Buteyko-Methode verbreitete sich im Lauf der Zeit zuerst nach Australien und Neuseeland.

CPAP-Beatmung   Beatmungsform, die die Spontanatmung des Patienten mit einem dauerhaften, während Einatmung und Ausatmung aufrechterhaltenen, Überdruck (PEEP) kombiniert. Der Patient kann seine Atemtiefe, Atemfrequenz und auch den Flow(Luftdurchfluss) selbst bestimmen.
Inhalation Einatmengasförmiger Wirkstoffe oder Aerosole (als dem Gemisch von festen und/oder flüssigen Schwebeteilchen und Luft)
Pleurapunktion Spezielle Punktion in der Medizin. Dabei wird meist nach einer örtlichen Betäubung eine Nadel in die Pleurahöhle, den Spaltraum zwischen Rippenfell und Lungenfell, eingestochen.
Pneumologische Rehabilitation Pneumologische Rehabilitation als nichtmedikamentöse Therapie chronischer Lungenerkrankungen verfolgt das Ziel, über eine Reduktion der Krankheitssymptome und eine Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit dem Betroffenen das größtmögliche Ausmaß an Unabhängigkeit zu ermöglichen.
Sauerstoff-Langzeittherapie   Langfristige und täglich mehrstündige Zufuhr von Sauerstoff. Sie wird bei Erkrankungen angewandt, bei denen im arteriellen Blut ein schwerer chronischer Sauerstoffmangel (Hypoxämie) besteht. Die Überlebensdauerund die Lebensqualität der betroffenen Patienten können durch diese Behandlung verbessert werden.
Sauerstoffzelt   Zeltähnliche Vorrichtung, in der Patienten eine an Sauerstoffangereicherte Luft zugeführt wird. Um 1900 entdeckte der französische Arzt Charles Michel (1850–1935), dass unter einer sterilen Sauerstoffatmosphäre die Heilung mancher Krankheiten und Verletzungen (z. B. Brandwunden) gefördert wird. Sauerstoffzelte wurden schließlich ab der Zeit des Zweiten Weltkriegs entwickelt.
Sympathomimetikum Stimulieren die Erregungsübertragung von adrenergen Rezeptoren auf den Sympathikus – einen Teil des vegetativen Nervensystems, der die nach außen gerichtete Aktionsfähigkeit bei Belastungen erhöht („Fight-or-flight“). Dadurch wird eine Erhöhung des Blutdruckes und der Herzfrequenz, eine Erweiterung der Atemwege, eine allgemeine Leistungssteigerung und ein erhöhter Energieverbrauch bewirkt.