Benjamin Kendall Emerson

US-amerikanischer Geologe

Benjamin Kendall Emerson (* 20. Dezember 1843 in Nashua, New Hampshire; † 7. April 1932 in Amherst, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Geologe und Paläontologe.

Benjamin Kendall Emerson (ca. 1867)

Leben Bearbeiten

Emerson studierte Geologie am Amherst College mit dem Abschluss 1865. Ursprünglich wollte er dort bei Charles Henry Hitchcock studieren, konnte bei ihm aber nur wenige Vorlesungen hören, da er bald darauf emeritiert wurde. Danach lehrte er Chemie und Zoologie an der Groton Academy und setzte sein Studium der Geologie an den Universitäten Göttingen und Berlin fort. 1870 wurde er in Göttingen promoviert (Die Liasmulde von Markoldendorf bei Einbeck). 1872 bis 1917 war er Professor für Geologie am Amherst College (und gleichzeitig 1883 bis 1885 am Smith College). Dort zählten eine Reihe bedeutender Geologen zu seinen Schülern.

1893 überlebte er einen Eisenbahnunfall (nach dem schon sein Nachruf im Springfield Republican erschien).

Ab 1890 war er Assistant Geologist und 1896 bis 1920 Geologist des US Geological Survey. Er untersuchte insbesondere die Geologie von Massachusetts (dort kartierte er für den US Geological Survey), von Rhode Island und im Tal des Connecticut River. Seine geologische Karte von Massachusetts (das auch Teile der Appalachen umfasste) im Maßstab 1:250.000 erschien 1916 und ersetzte die älteren Karten seines Vorgängers Hitchcock (von 1833, 1841).[1] Sie wurde wiederum 1983 durch eine Nachfolgekarte des GSA (Bedrock Geologic Map of Massachusetts) ersetzt, erstellt durch ein Team unter Leitung von E-an Zen.

Emerson forschte auch zum Thema der verschieden geneigten Rotationsachsen der Planeten. Der Paläobiogeograph Theodor Arldt hatte diese Gedanken aufgegriffen, die dann von Wilhelm Bölsche in seinem Buch Eiszeit und Klimawechsel als „Emerson-Arldtsche Idee“ diskutiert wurden.[2]

1899 war er Präsident der Geological Society of America. Er war seit 1895 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und seit 1897 der American Philosophical Society.[3]

Literatur Bearbeiten

  • Alfred C. Lane: Benjamin Kendall Emerson (1843–1932), Proceedings of the American Academy of Arts and Sciences, Band 68, 1933, S. 625–627, JSTOR, Erste Seite
  • F. B. Loomis, Bulletin GSA, Band 44, S. 317

Weblinks Bearbeiten

Commons: Benjamin Kendall Emerson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Benjamin Kendall Emerson – Quellen und Volltexte (englisch)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Margaret Thompson, GSA and Massachusetts state geologic maps: a lasting tradition, GSA Conference, 2013
  2. Wilhelm Bölsche: Eiszeit und Klimawechsel. Stuttgart. Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde. Franckh’sche Verlagshandlung 1919. OCLC 717708852
  3. Member History: Benjamin K. Emerson. American Philosophical Society, abgerufen am 29. Juli 2018.