Benhausen

Stadtbezirk und Stadtteil von Paderborn

Benhausen ist ein östlicher Stadtbezirk von Paderborn im Osten Nordrhein-Westfalens. Mit etwa 2450 Einwohnern[1] ist er einer der kleineren Stadtbezirke der Paderstadt. Bis 1974 war Benhausen eine eigenständige Gemeinde im Amt Altenbeken. Im Volksmund wird der Ort häufig auch nur kurz Bensen genannt.

Benhausen
Stadt Paderborn
Koordinaten: 51° 44′ N, 8° 50′ OKoordinaten: 51° 44′ 26″ N, 8° 49′ 39″ O
Höhe: 193 m ü. NN
Fläche: 9,8 km²
Einwohner: 2450 (28. Feb. 2023)https://www.paderborn.de/rathaus-service/stadtportrait/ortsteile.php
Bevölkerungsdichte: 250 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 33100
Vorwahl: 05252
Karte
Lage des Stadtbezirks Benhausen in Paderborn

Geografie Bearbeiten

Benhausen liegt nordöstlich der Kernstadt Paderborn bei 51° 45' Nord und 8° 49' Ost im Norden der Paderborner Hochfläche am Westrand des Eggegebirges auf einer Höhe von 193 m ü. NN. Südlich des Dorfes fließt die Gotte, deren Abfluss durch das Hochwasserrückhaltebecken Benhausen reguliert wird. Die Beke bildet im Nordosten auf etwa 400 m die Grenze gegen den Stadtbezirk Neuenbeken und auf etwa 300 m die gegen Marienloh. Die Ortschaft gehört zum Einzugsgebiet der Lippe.

 
Benhausen von Süden aus gesehen

Ausdehnung der Ortschaft Bearbeiten

Benhausen umfasst eine Fläche von 9,9 km². Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 5 km, die West-Ost-Ausdehnung etwa 3 km.

Nachbarorte Bearbeiten

Im Norden beginnend im Uhrzeigersinn grenzen an Benhausen die Paderborner Stadtbezirke Marienloh, Neuenbeken, Dahl und die Paderborner Kernstadt.

Geschichte Bearbeiten

Seit dem frühen Mittelalter gehört das Gebiet von Benhausen zum späteren Hochstift Paderborn.

1802 verliert das Hochstift Paderborn mit der Besetzung durch Preußen seine staatliche Selbständigkeit, fällt aber bereits 1807 für wenige Jahre an das Königreich Westphalen und 1813 nach der napoleonischen Niederlage an Preußen zurück. Benhausen wird der 1815 gegründeten Provinz Westfalen eingegliedert und kommt durch Erlass der Königlichen Regierung in Minden an den 1816 gegründeten Kreis Paderborn. Bei Einteilung der Landkreise in Ämter kommt Benhausen zum Amt Lippspringe.

1921 wird Lippspringe aus der Amtseinteilung gelöst und der bisherige dortige Amtssitz nach Altenbeken verlegt. Daraufhin erhält das betroffene Amt zunächst den Namen „Amt Lippspringe mit Sitz in Altenbeken“ und später den Namen „Amt Altenbeken“.

Am 1. Januar 1975 wird Benhausen ein Stadtbezirk Paderborns.

 
Kath. Kirche Sankt Alexius

Religionen Bearbeiten

 
Innenansicht der St. Alexiuskirche in Benhausen

Wie alle Orte des ehemaligen Hochstifts Paderborn hat auch Benhausen eine mehrheitlich katholische Bevölkerung. Für diese gibt es die Pfarrvikarie Sankt Alexius im Dekanat Paderborn der Seelsorgeregion Hochstift im Erzbistum Paderborn.

Die Lutheraner in Benhausen gehören zur evangelischen Kirchengemeinde Bad Lippspringe im Kirchenkreis Paderborn der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Eingemeindungen Bearbeiten

1879 wurde der zur Gemeinde Benhausen gehörende Weiler Dören in die Stadt Paderborn eingegliedert.

Im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform wurde die bis dahin eigenständige und dem Amt Altenbeken angehörige Gemeinde zum 1. Januar 1975 mit dem „Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Sauerland/Paderborn (Sauerland/Paderborn-Gesetz)“ vom 5. November 1974 mit der Stadt Paderborn und den Gemeinden Dahl, Elsen, Neuenbeken (größtenteils), Sande und Schloß Neuhaus zur neuen Stadt Paderborn zusammengeschlossen.[2]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Die Zahl der Einwohner hat sich von 1950 bis Ende 2011 mehr als verdoppelt.

Jahr Einwohner
1950 (13. Sep.) 1049
1961 (6. Juni) 905
1970 (27. Mai) 1107
1974 (30. Juni) 1332
2006 (31. Dez.) 2345
2007 (31. Dez.) 2331
2010 (30. Sep.) 2384
2011 (31. Dez.) 2378
2013 (31. Dez.) 2359
2023 (28. Feb.) 2450

Politik Bearbeiten

Stadtratswahlen Bearbeiten

Bei der letzten Kommunalwahl 2004 gaben die Bürger Benhausens ihre Stimmen bei der Wahl zum Paderborner Stadtrat wie folgt ab:[3]

  • CDU 49,70 %
  • SPD 17,23 %
  • Grüne 10,89 %
  • FBI 5,45 %
  • FDP 14,06 %
  • DIP 2,67 %

Ortsvorsteher Bearbeiten

  • Franz Driller (CDU)

Bauwerke Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Benhausen ist über die Landesstraßen L755 in West-Ost-Richtung zwischen Paderborner Kernstadt im Westen und dem Paderborner Stadtteil Neuenbeken Richtung Altenbeken im Osten sowie in Nord-Süd-Richtung über die L937 zwischen Schlangen und Bad Lippspringe im Norden zur B64 im Süden an den außerörtlichen Verkehr angebunden. Eine Besonderheit besteht durch den Benser Bogen der Bahnstrecke Hamm–Warburg zwischen Paderborn Hauptbahnhof und dem Eisenbahnknoten Altenbeken, der die L755 zweimal und die L937 im Norden einmal außerhalb der Ortsbebauung quert und dabei einen Bogen um den Ort vollzieht. Bei Bahnverkehr war Benhausen daher in Notfällen und Rettungseinsätzen nur über Süden her schnell erreichbar. Jahrzehntelang wurde hier um eine Neutrassierung und „Begradigung“ der Bahnstrecke gekämpft. Nachdem hierfür keine Mittel bereitgestellt wurden, wird ab 2016 daher eine Untertunnelung der Bahnstrecke im Westen errichtet, damit der Ort nach der geplanten Fertigstellung auch in Notfällen besser erreichbar ist.[4] Über einen eigenen Haltepunkt der Bahn verfügt Benhausen nicht.

Im ÖPNV ist Benhausen im Netzverkehr des PaderSprinters und der BahnBus Hochstift enthalten.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Benhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Einwohnerzahlen Paderborn. In: Paderborn.de. Paderborn.de, 28. Februar 2023, abgerufen am 5. Juli 2023.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 328.
  3. Stadtteil Benhausen. vote iT GmbH, 26. September 2004, abgerufen am 24. Januar 2019.
  4. Untertunnelung der Bahn nimmt Gestalt an. Neue Westfälische, 9. Februar 2014, abgerufen am 24. August 2014.