Bella Hadid

US-amerikanisches Model

Isabella Khair „Bella“ Hadid (* 9. Oktober 1996 in Washington, D.C.) ist ein US-amerikanisches Model.

Bella Hadid, 2018

Leben Bearbeiten

Bella Hadid wurde 1996 in Washington, D.C. als Tochter des ehemaligen Models Yolanda Hadid und des Immobilienhändlers Mohamed Hadid geboren.[1] Hadid hat eine ältere Schwester, Gigi Hadid, und einen jüngeren Bruder, Anwar Hadid, die beide ebenfalls als Models tätig sind.

Sie hat zwei ältere Halbschwestern väterlicherseits. Hadid und ihre Geschwister wuchsen auf einer Ranch in Santa Barbara auf und zogen dann nach Malibu.

Als Teenager war Hadid Reiterin und wollte 2016 an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen. Sie musste diesen Wunsch 2013 aufgeben, weil sie an einer chronischen Borreliose erkrankt war. Sie war 2012 bei ihr, ihrer Mutter und ihrem Bruder diagnostiziert worden, die Erkrankung wurde aber erst im Oktober 2015 bekanntgegeben.

Berufliche Laufbahn Bearbeiten

Hadid begann im Alter von 16 Jahren für ein Werbeprojekt von Flynn Skye zu modeln. Zudem war sie in Swan Sittings von Lesa Amoore neben dem Schauspieler Ben Barnes und Smoking Hot von Holly Copeland zu sehen. Sie modelte für die Herbst-/Winterkampagne der Designerin Hannah Hayes und war außerdem in einigen Werbeprojekten und in der Chrome-Hearts-Sommerkampagne 2013 zu sehen. Im Herbst 2014 zog sie nach New York City, wo sie an der Parsons The New School for Design ein Studium der Fotografie begann. Kurz danach unterzeichnete sie bei IMG Models einen Vertrag und brach das Studium ab.

Sie hatte ihr Debüt im Herbst 2014 auf der New York Fashion Week, als sie für die Show von Desigual verpflichtet worden war. Bei der Fashion Week im Frühling 2015 lief sie für Tom Ford in Los Angeles und der AmFAR 22. Cinema Against AIDS Gala Fashion Show im Mai. Bei der New York Fashion Week im Herbst 2015 lief sie für Diane von Fürstenberg, Tommy Hilfiger, Marc Jacobs und Jeremy Scott. Bei der London Fashion Week lief sie für Topshop Unique und Giles, und auf der Milan Fashion Week für Philipp Plein, Moschino, Missoni und Bottega Veneta. Bei der Paris Fashion Week zeigte sie sich bei Balmain. Im Dezember 2015 debütierte sie bei Chanel. Weiterhin wurde sie auf verschiedenen Cover wie der australischen Vogue Australia und der Elle gezeigt.

Hadid war eines von acht Models, die für Topshop’s Holiday Campaign ausgewählt wurden. Außerdem war sie neben ihrer Schwester Gigi in Balmains Frühlingskampagne 2015 zu sehen. Victoria’s Secret engagierte sie für ihre Weihnachtskampagne. Ende 2015 wurde sie von den Leserinnen von Models.com zur Top-Newcomerin 2015 gewählt. Im März 2016 gewann sie den Model of the Year Award bei den Daily Front Row’s Fashion Los Angeles Awards. Im Juni 2016 wurde Hadid in die Top-50-Models-Liste von Models.com aufgenommen.

Neben Frank Ocean und Kate Moss war sie Teil der internationalen Calvin-Klein-Kampagne und der Givenchy-Herbst/Winterkampagne 2016 und der Resortline 2017. Im Mai wurde Hadid Werbegesicht von Dior Make-up.

Im Laufe ihrer Karriere erschien sie bislang 29 Mal auf dem Cover der internationalen Vogue.[2] Im Jahr 2022 wurde sie vom British Fashion Council zum „Model of the Year“ ernannt und 2023 zählte das Time Magazine sie in seiner jährlichen Liste zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt.[3][4] Als eines der erfolgreichsten Models der Welt, hat Hadid eine kultische Fangemeinde aufgebaut und ist seit 2018 mit 19 Millionen Dollar eines der bestbezahlten Models der Welt.[5][6]

Thom Browne bezeichnete Hadid als ein Talent, das nur einmal in einer Generation geboren wird, und sie wurde auch als „bankable muse for fashion“ bezeichnet.[7] Hadids Fähigkeit, den Gewinn einer Modemarke zu steigern, wurde als „Bella-Effekt“ bezeichnet. Im Jahr 2022 stieg der Geldwert für die Marken, die sie gelaufen ist, um bis zu 29 % und für Jil Sander (Marke) sogar um 90 %.[8]

Vorwurf des Antisemitismus Bearbeiten

Hadid beteiligte sich 2021 an einer Protestkundgebung für die Rechte der Palästinenser.[9] Dabei beteiligte sie sich an dem Sprechchor „From the river to the sea, Palestine will be free.“, der laut Kritikern als Aufruf zur Vernichtung des Staates Israel zu verstehen ist und der von der israelischen Regierung als antisemitisch charakterisiert wurde.[10] Die von ihr angeblich genutzten Parolen sind seit November 2023 nach überwiegender Ansicht in Deutschland als das „Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen“ verboten.[11]

Der Protestteilnehmer Waseem Awawdeh, der auf einem inzwischen gelöschten Instagram-Beitrag von Hadid mit über vier Millionen Likes erschien,[12][13] wurde Tage später verhaftet, nachdem er einen Juden verprügelt und ihn mit Beleidigungen wie „dreckiger Jude“ beschimpft hatte. Hadid äußerte sich nicht zu dem Geschehen.[14][15][16]

Zudem trug sie auf einem Cover des Magazins Vogue ein Kleid des Designers John Galliano, der zuvor in Frankreich für antisemitische Äußerungen verurteilt worden war.[17] Galliano verlor seine Stellung als Chefdesigner für Frauenmode bei Dior[18], weil er im Jahr 2011 volltrunken mehrere Gäste eines Pariser Restaurants mit antisemitischen Aussagen beleidigt hatte, und wurde zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt.[19]

Sie wurde zudem dafür kritisiert, dass sie sich zwar öffentlich gegen Antisemitismus äußere, aber nicht auf den wiederholten Antisemitismus ihres Vater Mohamed Hadid reagiere.[20]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bella Hadid – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Condé Nast: Bella Hadid im Porträt: Wer ist das Topmodel und Stilikone? 28. Januar 2022, abgerufen am 30. März 2022 (deutsch).
  2. Tyler McCall: Every Bella Hadid 'Vogue' Cover, All in One Place. 4. Februar 2021, abgerufen am 28. März 2024 (englisch).
  3. Leah Dolan: Bella Hadid’s Model of the Year win and more highlights from the Fashion Awards. 6. Dezember 2022, abgerufen am 28. März 2024 (englisch).
  4. Bella Hadid: The 100 Most Influential People of 2023. 13. April 2023, abgerufen am 28. März 2024 (englisch).
  5. Bella Hadid’s Best Red Carpet Moments, From Cannes to the Front Row. 9. Oktober 2023, abgerufen am 28. März 2024 (englisch).
  6. Highest Paid Models in the World — Richest Models Kendall Jenner Gisele Bündchen Net Worth. Abgerufen am 28. März 2024 (englisch).
  7. Joe Stone: Bella Hadid: the making of fashion’s most bankable muse. 28. Oktober 2022, abgerufen am 28. März 2024 (englisch).
  8. Joe Stone: Bella Hadid: the making of fashion’s most bankable muse. 28. Oktober 2022, abgerufen am 28. März 2024 (englisch).
  9. Dennis Bihler: U.S. Jewish leader slams Louis Vuitton for hiring 'antisemitic' Bella Hadid. 1. November 2023, abgerufen am 26. November 2022.
  10. Umstrittene Parolen: Israel wirft Bella Hadid Antisemitismus vor. In: Stern, 25. November 2023.
  11. Nach Hamas-Verbot durch das BMI "From the River to the Sea" plötzlich strafbar? In: Legal Tribune Online, 25. November 2023.
  12. Dennis Bihler: U.S. Jewish leader slams Louis Vuitton for hiring 'antisemitic' Bella Hadid. In: Ynet news.com. 1. November 2023, abgerufen am 26. November 2022.
  13. Bella Hadid. Stopp Antisemitism.org, 4. März 2023, abgerufen am 26. Dezember 2022.
  14. Noa Rosen: Bella Hadid stands up to antisemitism? In: The Jerisalem Post. 12. Oktober 2022, abgerufen am 26. November 2022.
  15. Shirin Ghermezian: Louis Vuitton Slammed for Hiring ‘Ardent Antisemite’ Bella Hadid for New Campaign. In: the algemeiner. 10. Januar 2022, abgerufen am 26. November 2022.
  16. Josh Boswell, Shawn Cohen, Martin Gould: exclusive: Bella Hadid boasted on Instagram about attending pro-Palestine NYC rally with'beautiful' people including man who days later battered kippah-wearing bystander and called him 'filthy Jew'. In: Daily Mail. 10. Januar 2022, abgerufen am 27. März 2021.
  17. Fighting Gigi and Bella Hadid's antisemitic blood libels - opinion. In: The Jerusalem Post, 25. November 2023.
  18. Hannah Elliott: John Galliano Arrest: Full Statement from Dior. In: forbes.com. 25. Februar 2011, abgerufen am 14. Februar 2023 (englisch).
  19. Richard White: Film of John Galliano's racist rant in bar. In: The Sun. 28. Februar 2011, archiviert vom Original am 5. Januar 2012; abgerufen am 14. Februar 2023 (englisch).
  20. Noa Rosen: Bella Hadid stands up to antisemitism? In: The Jerusalem Post. 12. Oktober 2022, abgerufen am 26. November 2022.