Bei den Frauen und Männern traten jeweils 32 Mannschaften an. In acht Vorrunden-Gruppen spielten jeweils vier Mannschaften „Jeder gegen Jeden“ um den Einzug in die KO-Runde. Für einen Sieg gab es zwei Punkte, für eine Niederlage einen Punkt. Bei Punktgleichheit zweier Mannschaften entschied der direkte Vergleich. Bei Punktgleichheit dreier Mannschaften entschied zunächst das Verhältnis der Ballpunkte aus den Spielen zwischen diesen drei Mannschaften. Die drei besten Teams aus jeder Gruppe erreichten die KO-Runde, wobei die Gruppensieger direkt für das Achtelfinale qualifiziert waren. Im einfachen „K.-o.-System“ ging es weiter bis zum Finale. Die siegreichen Teams des Turniers erhielten jeweils 20.000 Euro Preisgeld und 500 Punkte für die Weltrangliste.
In Gruppe A blieb das an Nummer eins gesetzte niederländische Duo ungeschlagen und konnte sich auch gegen die Italienerinnen mit einem 24:22 im Tiebreak durchsetzen. Die Norwegerinnen schafften zwar einen Sieg gegen Hansel/Montagnolli, erreichten aber in den anderen Spielen maximal zehn Punkte pro Satz und hatten deshalb am Ende das schlechteste Ballpunktverhältnis der drei punktgleichen Mannschaften.
In Gruppe B dominierten die Italienerinnen mit drei Siegen. Nur gegen die für Georgien startenden Brasilianerinnen, die ihr Auftaktspiel im Tiebreak gewonnen hatten, mussten sie einen Satz abgeben. Den Französinnen, die erstmals in dieser Paarung bei einer EM antraten, reichte der abschließende Sieg nicht zum Weiterkommen.
Die Titelverteidigerinnen aus Deutschland starteten in Gruppe C mit zwei klaren Siegen ins Turnier und schafften trotz der Niederlage im letzten Spiel den Gruppensieg. Dem russischen Duo half der Sieg nicht weiter.
In Gruppe D verloren die favorisierten Tschechinnen nach einem mühsamen Auftaktsieg gegen das neuformierte Schweizer Duo ihre restlichen Partien, weshalb sie bereits in der Vorrunde scheiterten. Nur das belgische Paar blieb ungeschlagen.
In Gruppe E fiel die Entscheidung um den ersten Platz im letzten Spiel zwischen den amtierenden deutschen Meisterinnen und den Schwaiger-Schwestern. Die Österreicherinnen gewannen das Duell der bislang ungeschlagenen Teams. Das zweite Geschwisterpaar in dieser Gruppe blieb hingegen ohne Satzgewinn.
In Gruppe F gewannen van der Vlist und Mooren das niederländische Duell und sicherten sich den ersten Platz. Die Spanierinnen konnten wegen Verletzungsproblemen nur ein Spiel bestreiten und schieden aus.
In Gruppe konnten sich die Vize-Europameister des Vorjahres knapp vor den punktgleichen Konkurrenten aus Finnland und Norwegen durchsetzen. Das neue polnische Duo blieb ohne Satzgewinn.
Die Schweizerinnen blieben in Gruppe H als einziges Duo der gesamten Vorrunde ohne Satzverlust. Das neuformierte Schweizer Duo sicherte sich mit einem Sieg gegen die ausgeschiedenen Norwegerinnen den zweiten Platz.
In der ersten Hauptrunde konnten sich jeweils vier Gruppenzweite und -dritte durchsetzen. Während die drei topgesetzten Paare das Achtelfinale überstanden, endete das Turnier an dieser Stelle für die deutschen Duos Holtwick/Semmler und Brink-Abeler/Gernert sowie die Schwaiger-Schwestern. Im Viertelfinale überraschten die Österreicherinnen Hansel/Montagnolli das niederländische Duo Keizer/van Iersel. Die deutschen Meisterinnen schieden ebenfalls aus. Im Halbfinale mussten sich schließlich auch die Titelverteidigerinnen Goller/Ludwig geschlagen geben. Nach vier Finalteilnahmen in Folge gewannen sie diesmal Bronze. Das Endspiel dominierten die Italienerinnen in zwei klaren Sätzen. Das Silber für Hansel/Montagnolli war die erste österreichische Medaille bei einer Europameisterschaft.
In Gruppe J mussten die deutschen Ex-Weltmeister nur gegen die ausgeschiedenen Türken einen Satz abgeben. Die Österreicher kamen trotz der Niederlage gegen Brink/Reckermann auf den zweiten Platz.
In Gruppe K präsentierten sich die Polen und Tschechen souverän. Beim direkten Duell um den Gruppensieg setzten sich Fijalek / Prudel im Tiebreak durch. Die Türken gewannen bei ihrem EM-Debüt keinen Satz.
In Gruppe L fiel die Entscheidung um den ersten Platz im Duell der zuvor ungeschlagenen Duos aus der Schweiz und Deutschland, das Heuscher/Bellaguarda für sich entschieden.
In Gruppe M dominierten die späteren Finalisten aus Deutschland, die keinen Satz abgaben. Nachdem die Norweger ihr Auftaktspiel knapp gewonnen hatten, mussten sie sich im skandinavischen Duell ebenfalls in drei Sätzen geschlagen geben.
Die jungen Niederländer sicherten sich den Sieg in Gruppe N. Das letzte Vorrundenspiel gegen die Belgier gewannen sie allerdings erst bei 25:23 im Tiebreak. Das lettische Duo wurde mit zwei ungefährdeten Siegen Zweiter.
In Gruppe O starteten die Titelverteidiger Nummerdor/Schuil mit einem Sieg im niederländischen Duell. Da sie jedoch im letzten Spiel von den Schweizern bezwungen wurden, mussten sie den nationalen Konkurrenten den ersten Platz überlassen. Die Georgier mit brasilianischer Herkunft blieben ohne Satzgewinn.
Gleich vier Spiele der Gruppe P endeten im Tiebreak und am Ende waren drei Duos punktgleich, wobei die Schweizer die beste Bilanz aufwiesen. Die Letten mussten sich nach der Vorrunde verabschieden.
In Gruppe Q sammelten hinter den ungeschlagenen Österreichern drei Teams jeweils vier Punkte. Für das Schweizer Duo reichte es zum zweiten Platz, während die Europameisterschaft für das Rottenburger Duo früh endete.
In der ersten Hauptrunde gewannen Laciga/Weingart das schweizerisch-österreichische Duell und erreichten somit als einer von drei Gruppendritten das Achtelfinale, wo sie jedoch am zweiten Konkurrenten aus dem Nachbarland scheiterten. Die drei deutschen Duos kamen alle weiter, wobei Klemperer/Koreng und Erdmann/Matysik allerdings jeweils den Tiebreak benötigten, um sich durchzusetzen. Im Viertelfinale setzte sich die Serie der alpenländischen Duelle fort, wobei diesmal wieder die Schweizer erfolgreich waren. Klemperer/Koreng unterlagen knapp den niederländischen Titelverteidigern, die anschließend im Halbfinale von Erdmann/Matysik entthront wurden und Bronze gewannen. Somit kam es zu einem rein deutschen Finale, in dem Brink/Reckermann ihren ersten gemeinsamen Europameistertitel feierten.