Baumburg (Hundersingen)

Burg in Baden-Württemberg, Deutschland

Die Baumburg, auch Buenburg, Buwenburg oder Bawenburg[1], ist eine abgegangene Höhenburg 1000 Meter nordöstlich der Kirche von Hundersingen, einem Ortsteil der Gemeinde Herbertingen im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg.

Baumburg
Turmhügel Baumburg

Turmhügel Baumburg

Alternativname(n) Buenburg, Buwenburg, Bawenburg
Staat Deutschland
Ort Herbertingen-Hundersingen
Entstehungszeit 1150 bis 1200
Burgentyp Höhenburg, Motte
Erhaltungszustand Burgstall, Burghügel, Graben
Ständische Stellung Adlige
Geographische Lage 48° 5′ N, 9° 25′ OKoordinaten: 48° 5′ 4,6″ N, 9° 24′ 31″ O
Höhenlage 603 m ü. NN
Baumburg (Baden-Württemberg)
Baumburg (Baden-Württemberg)

Lage Bearbeiten

Die Baumburg befand sich auf einem heute 30 mal 34 Meter großen Burgplateau auf 603 m ü. NN oberhalb der Donau. Dieses geht vermutlich auf einen eisenzeitlichen Großgrabhügel zurück[2] und befindet sich über einem steil zur Donau abfallenden Hang unweit der vor- und frühgeschichtlichen Höhensiedlung Heuneburg.

Geschichte Bearbeiten

Die Burg wurde Ende des 12. Jahrhunderts erbaut und 1090 bzw. 1092 im Besitz der Herren von Baumburg-Hundersingen erwähnt, zu denen auch der Minnesänger Ulrich von Buwenburg gehörte. Am 15. März 1282 verkauft ein Dietrich von Baumburg der Äbtissin und dem Konvent von Heiligkreuztal einen Eigenmann.[3] Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Burg aufgegeben und 1344 als Burgstall bezeichnet. Im 16. Jahrhundert wurde der Wiederaufbau der Burg vom Kloster Heiligkreuztal verboten.

 
Ulrich v. Buwenburg, (Codex Manesse, 14. Jahrhundert)

Anlage Bearbeiten

Bei der ehemaligen Burganlage handelte es sich vermutlich um eine Turmhügelburg (Motte), von der noch der 9,3 Meter hohe Burghügel mit einem Durchmesser von 75 Meter[4] und ein Burggraben erhalten sind.

Trivia Bearbeiten

Weißes Fräulein in der Baumburg ist der Titel einer von Anton Birlinger (1834–1891) und Michel Buck (1832–1888) in ihrem Werk Sagen, Märchen und Aberglauben (Freiburg im Breisgau 1861) erschienenen mündlichen Überlieferung, einer Sage, die sich um die Baumburg rankt.

Literatur Bearbeiten

  • Max Miller (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 6: Baden-Württemberg (= Kröners Taschenausgabe. Band 276). Kröner, Stuttgart 1965, DNB 456882928.
  • Anton Birlinger, Michael Richard Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Volksthümliches aus Schwaben 1. Herder’sche Verlagshandlung, Freiburg im Breisgau 1861.
  • Robin Dürr, Leif Hansen, Fiona Vernon, Die Baumburg bei Hundersingen, Großgrabhügel und mittelalterliche Motte. Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2021, 2022, 335–339.(Digitalisat)

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Turmhügel Baumburg (Hundersingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Die Baumburg. In: Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. S. 195ff.
  2. Hartmann Reim: Museum und archäologischer Wanderweg In: Hartmann Reim: Das „Freilichtmuseum Heuneburg“ an der Oberen Donau. Rekonstruierte Geschichte. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. Das Nachrichtenblatt des Landesdenkmalamts Baden-Württemberg. Heft 3/2002. ISSN 0342-0027. S. 122–129, hier: S. 123
  3. Vgl. Das Württembergische Urkundenbuch. Band VIII. Nr. 3132, S. 340
  4. Vgl. Martin von Arndt: Die Tumuli Baumburg und Lehenbühl In: Ders.: Die Kelten und ihre Kultur. Skript: Die Kultur der Hallstattkelten in Baden-Württemberg.