Barbucca ist eine nur wenige Arten umfassende Gattung sehr kleiner, schmerlenartiger Süßwasserfische, die im Stromgebiet des Mekong in Südostasien und auf der vietnamesischen Insel Phú Quốc vorkommt.

Barbucca
Systematik
Unterkohorte: Ostariophysi
ohne Rang: Otophysa
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Unterordnung: Schmerlenartige (Cobitoidei)
Familie: Barbuccidae
Gattung: Barbucca
Wissenschaftlicher Name der Familie
Barbuccidae
Kottelat, 2012
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Barbucca
Roberts, 1989

Merkmale Bearbeiten

Durch die Morphologie des Mauls und der Schwimmblase unterscheidet sich Barbucca von allen anderen Schmerlengattungen. Die Oberlippe ist fleischig, glatt und ohne Mittelkerbe. Die Unterlippe ist mit der Oberlippe zusammengewachsen, fleischig und in der Mitte geteilt. An der Unterlippe findet sich ein fleischiger, bartelartiger, dreieckiger Lappen, mit einem weichen, dünnen, abgeflachten Auswuchs, der senkrecht zum Körper ausgerichtet ist. Zwei weitere Bartelpaare finden sich am Rostrum, eins an der Maxillare. Alle Barteln sind an ihrer Basis von einem Ring kleiner Auswüchse umgeben. Das Manubrium, ein bei den Bachschmerlen (Nemacheilidae), Plattschmerlen (Balitoridae), Gastromyzontidae, Serpenticobitidae und Ellopostomatidae vorhandener Verbindungsschlauch zwischen den zwei hinteren Teilen der Schwimmblase, fehlt.

Systematik Bearbeiten

Die Gattung Barbucca wurde 1989 durch den amerikanischen Ichthyologen Tyson R. Roberts mit der Beschreibung von Barbucca diabolica aufgestellt und war zunächst monotypisch. Der Gattungsname Barbucca leitet sich aus dem lateinischen ab („barba,-ae“ = Bart, „bucca“ = Maul) und nimmt Bezug auf das mit Barteln umstandene Maul. Bei der Erstbeschreibung wurde die Gattung den Steinbeißern (Cobitidae) zugeordnet, später von Šlechtová et al. den Plattschmerlen (Balitoridae).[1] 2012 stellt Kottelat für die Gattung die Familie Barbuccidae auf. 2013 wurde mit Barbucca elongata eine weitere Art beschrieben.[2]

Arten Bearbeiten

Die beiden Arten unterscheiden sich in der Färbung, der Schuppenformel, der Schnauzenform und dem Verhältnis zwischen Körperhöhe und Länge.[2] Neben den zwei bisher beschriebenen sind auch mehrere bisher unbeschriebene Arten bekannt.

Literatur Bearbeiten

  • Maurice Kottelat (2012): Conspectus cobitidum: an inventory of the loaches of the world (Teleostei: Cypriniformes: Cobitoidei). The Raffles Bulletin of Zoology, Suppl. No. 26: 1–199. PDF

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vendula Šlechtová, Jörg Bohlen, Heok Hui Tan: Families of Cobitoidea (Teleostei; Cypriniformes) as revealed from nuclear genetic data and the position of the mysterious genera Barbucca, Psilorhynchus, Serpenticobitis and Vaillantella. Molecular Phylogenetics and Evolution 44 (2007) 1358–1365
  2. a b E. D. Vasil’evaa, c and V. P. Vasil’ev (2013): Two New Species of Cyprinoid Fishes from the Fauna of Phu Quoc Island, Gulf of Thailand, Vietnam. Journal of Ichthyology, 53 (5): 317–325, DOI: 10.1134/S0032945213030132

Weblinks Bearbeiten