Baravalle von Brackenburg ist der Name einer katholischen, ursprünglich aus Spanien stammenden, im 18. Jahrhundert aus dem Piemont nach Österreich eingewanderten Familie, die 1829 in den österreichischen Adelsstand erhoben wurde. Angehörige dieses Geschlechtes waren vor allem als Militärs und Techniker tätig.

Wappen der Baravalle von Brackenburg (1829)

Geschichte Bearbeiten

Stammvater des österreichischen Adelsgeschlechts der Baravalle von Brackenburg ist der k.k. Offizier Joseph Baravalle (1774–1855), dessen ursprünglich aus Spanien stammende Familie seit dem 16. Jahrhundert im Piemont ansässig war und dort bis 1810 über bedeutenden Grundbesitz verfügte.[1] Joseph Baravalle trat 1799 in ein österreichisches Jägerbataillon ein, wechselte 1800 zum Infanterie-Regiment Nr. 36 „Graf Kolowrat“ und wurde in österreichischen Diensten nacheinander Fähnrich, Unterlieutenant (1805), Oberlieutenant (1809) und Kapitänlieutenant (1813). Während der Koalitionskriege nahm er an den Feldzügen der Jahre 1799, 1800, 1805, 1809, 1813, 1814, 1815 sowie 1821 an der Niederschlagung von Revolutionsversuchen in Italien teil, wobei er dreimal schwer verwundet und 1817 aufgrund seines tapferen Verhaltens zur Auszeichnung mit dem Orden der Eisernen Krone III. Klasse vorgeschlagen wurde.[2] 1829 wurde Baravalle aufgrund der Regelungen über den systemmäßigen Adel als Edler von Brackenburg in den erblichen österreichischen Adelstand erhoben und 1832 schließlich zum Major befördert.[3] Zuletzt fungierte Joseph Baravalle von Brackenburg als Kommandant eines Versorgungshauses für Militärinvalide in Lerchenfeld bei Wien, wo er am 17. Februar 1855 starb.[2]

 
Grab der Familie Baravalle von Brackenburg in Traunkirchen

Joseph Baravalle von Brackenburg hinterließ aus seiner Ehe fünf Söhne, die alle die Offizierslaufbahn einschlugen: Albert Baravalle von Brackenburg diente 1856 als Hauptmann im Infanterie-Regiment Nr. 14 „Großherzog Ludwig von Hessen“,[2] Alois Baravalle von Brackenburg erhielt 1849 das Militärverdienstkreuz und diente 1856 als Hauptmann im Infanterie-Regiment Nr. 1Kaiser Franz Joseph“;[2] Hermann Baravalle von Brackenburg diente 1856 als Hauptmann im Infanterie-Regiment Nr. 25 „Feldzeugmeister Gustav von Wocher“ und war zugleich Kommandant des Militär-Obererziehungshauses in Petrinja;[2] Friedrich Baravalle von Brackenburg diente 1856 als Unterlieutenant im Infanterie-Regiment Nr. 49 „Feldzeugmeister Freiherr von Heß“,[2] während Karl Baravalle von Brackenburg am 6. Mai 1848 als Unterlieutenant im Infanterie-Regiment Nr. 45 in der Schlacht von Santa Lucia gefallen war.[2]

Von den weiteren Nachkommen des Joseph Baravalle von Brackenburg sind zu nennen:

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Baravalle wurde 1810 von der französischen Lokalregierung des Piemont zur Rückkehr in den Piemont und in zum Eintritt in die französische Armee als Hauptmann aufgefordert. Er verweigerte jedoch die Rückkehr, worauf er seines Vermögens im Piemont für verlustig erklärt wurde. Siehe Artikel "Baravalle Edler von Brackenburg, Joseph", in: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Band 1 (1856), S. 148 ff. (online)
  2. a b c d e f g Artikel "Baravalle Edler von Brackenburg, Joseph", in: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Band 1 (1856), S. 148 ff. (online)
  3. Bereits 1824 wurde Baravalle zur außertourlichen Beförderung zum Major vorgeschlagen, doch kam es letztlich nicht dazu. Siehe Artikel "Baravalle Edler von Brackenburg, Joseph", in: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Band 1 (1856), S. 148 ff. (online)
  4. Biografie zu Hermann Baravalle von Brackenburg (Memento des Originals vom 3. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/biographien.kulturimpuls.org
  5. Biografie zu Albert Baravalle von Brackenburg (Memento des Originals vom 23. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/biographien.kulturimpuls.org
  6. Sonja Ohlenschläger: Rudolf Steiner (1861–1925). Das architektonische Werk (= Dissertation 1991), Petersberg 1999, S. 69.
  7. Friedrich Baravalle-Brackenburg im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien